Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Unsere Volksschule - eine Arbeitsschule - S. 87

1914 - Ansbach : Prögel
87 ich, daß ein Ziegel fehlte. Ich ging wieder zurück und sagte es meinem Herrn. Da sagte er: Das macht nichts. Der Sturm kam und deckte das halbe Dach ab. Der Hegen und der Schnee kamen und die Balken sind ge- fault. Und der Zimmermann mußte kommen. Und er sprach: Unter 90 M kann ich es nicht machen. Vor zwei Jahren hätte ich es für 1.50 M gemacht. Heinrich Ambos, Iv. Kl. Das Loch im Ofenrohr. ' Eines Tages als ich hinter dem Ofen saß, schaute ich an das Rohr. Da sah ich ein Loch darin. Ich sagte: „Vater an dem Rohr ist ein Loch, laß es flicken!11 Er sprach: „Weil es Sommer ist, brauchen wir nicht viel Feuer.'"'' Im Herbst machte ich einmal fest Feuer in den Ofen. Da ging die Flamme aus dem Loch und unser Haus brannte. Als wir ein Haus wieder gehabt haben, sprach ich zu meinem Vater: Hättest du das Loch flicken lassen, so hättest du nicht ein neues Haus bauen lassen. Richard Kalmes, Iv. Kl. Das schlechte Gerüst. Eines Tages gab es Regen. Die Leute holten Korn. Wir holten auch Korn. Als wir daheim waren, gabelte ich das Korn hinauf und mein Vater setzte es. Als die letzte droben war, rutschte mein Vater aus, fiel herunter in die Scheune und brach zwei Rippen. Er kam nach Zweibrücken in das Spital und es kostete viel Geld. Als er wieder gesund war, sagte ich zu ihm: Hättest du das Loch zugemacht, so wäre es nicht vorgekommen. Jakob Simon, Iv. Kl. Der schadhafte Topf. Eines Tages sagte ich zu meiner Mutter: Mutter in unserem Fleischhafen ist ein kleines Loch. Die Mutter sagte: Ach was, das schadet nichts, denn es läuft ja noch nicht viel Wasser heraus. An einem Sonntag gingen

2. Unsere Volksschule - eine Arbeitsschule - S. 107

1914 - Ansbach : Prögel
107 berger- bis an die Großsteinhauser Mühle. Aber beide Mühlen blieben unversehrt. Helle Flammen mit qual- mendem Rauch loderten zum Himmel empor. Deshalb begannen die Riedelberger, Großsteinhauser, Opperdinger und Rollbinger zu löschen. Sie fuhren entsetzlich viel Stroh und Reiser und bändigten das Feuer. Ich nahm auch ganze Bündel und warf sie hinein. Doch vor lauter Eifer und Fleiß sprang ich zu weit vor und rutschte hinein in die Fluten des Feuers. Ich schrie vor Pein und Qual, aber die Leute hörten mich nicht; denn da war es wie in der Hölle. Da hart neben mir ein Bündel Reiser schwamm, wollte ich mich an diesem greifen und griff auch wirklich an die Bettlade und schrie: „Holt mich, holt mich doch!“ Mein Bruder, der neben mir lag, sagte: „Was willschte dann?“ Ich aber wachte auf und war froh, daß es in Wirklichkeit nicht so war, wie ich geträumt hatte. Meine Geschwister aber fragten mich den nächsten Morgen, was geschehen war und lachten über meinen verkehrten Traum. Ja, das war einmal ein Bachbrand! Pirmin Grünfelder, Vi. Kl. Vii. Schuljahr. Wie wir zu unsern Gänsen gekommen sind. An einem schönen Sonntagnachmittag ging mein Vater ins Schulhaus wegen Raiffeisensachen. Zufällig war der Herr Lehrer nicht anwesend. Die Frau Lehrer war auf dem Bureau und unterhielt sich einige Augenblicke mit ihm und sagte zu meinem Vater: „Unser Polizei- diener hat mir junge Gänse angeboten. Ich weiß aber nicht, ob ich sie kaufen will, wegen der Fütterung, weil wir in den Herbstferien verreisen wollen.“ Da sagte mein Vater: „Wenn Sie dieselben nicht gut brauchen können, lassen Sie mir's sagen.“ Gleich am Abend kam der Polizeidiener und sagte: „Braucht Ihr Gänse? Die Frau Lehrer sagte, Ihr könntet brauchen.“ Da, sagte mein Vater: „Ja! Aber Sonntag kaufe ich nicht.“ Am

3. Unsere Volksschule - eine Arbeitsschule - S. 111

1914 - Ansbach : Prögel
111 Gewann er die Burg Witzelsäule nach langem Fechten. Da die Witzelsäuler nach langem Schießen Ihre schöne Burg verließen, Näherte sich der Ritter von Walschbronn mit Mannschaft und Roß Und zertrümmerte nun das starke Schloß. Doch die Sage von der alten Zeit, Lebt heute noch weit und breit. Albrecht Steuer, Vii. Kl. Die Prüfungsstund’. Das ist auch so eine Stund’, Die Prüfungsstund’. Da hält gar mancher seinen Mund. Die, welche sonst am meisten schrien, Sie schauen heute still vor sich hin, Wenn da der Herr Inspektor fragt. Und gerade der, der sonst am meisten lacht, Heute schweigt er still. Der Herr Inspektor kann fragen, was er will. Im Rechnen hat er vierte Not. Die Sprachlehr’, die ist bei ihm tot. Und schreiben tut er auch sehr schlecht. Der Kerl, der hat in allem Pech. Was gar nicht bei ihm geht, ist Natur geschieht’. Hört er nur das Wort, so macht er schon ein saures Gesicht. Religion kann man annehmen. Aber so gut wie er, können’s doch auch die Stadt- musikanten in Bremen. Er kann noch mehr nicht. Aber wir machen jetzt Schicht. Ihr wißt ja, daß das auch ist so eine Stund’ Die Prüfungsstund'. ^ m Rl Pfalzgraf Otto V. der tapfere Pfälzer. Gehat han die deitsche Ritter Bäch, E Veroner Bängel verlangt fräch:

4. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 316

1914 - Ansbach : Prögel
— 316 — ist nun schon 350 Jahre lang ein gewerbe- und handeltreibendes Städtchen, die Bewohner haben seit dem Dreißigjährigen Krieg besonders häufig gewechselt. Wie viele sind ausgestorben, wie viele ausgewandert, wie wenige der Schülereltern können den Wohnsitz ihres Geschlechts auf zwei oder drei Generationen zurückführen! Woher soll da die Ueberlieferung kommen; sie ist darum äußerst spärlich. Die Erzählungen alter Leute sind allerdings meist insofern zuverlässig, daß sie einen wahren Kern enthalten; aber sie bedürfen doch der Prüfung. Interessant war mir im Gegensatz zum Chronikschreiber auf Grund von Flurnamen- und Siebnerbücherforfchnngen festzustellen, daß tatsächlich auf einer gewissen Feldlage eine Kapelle (zum St. Jobst) gestanden war. Verwunderlich ist aber, wie viel vergessen wird, das verhältnismäßig nahe ist. Da ist vor weniger als 100 Jahren ein Hohlraum zusammengestürzt und hat ans der Erdoberfläche eine tiefe Trichtergrube hinterlassen*), die lange Zeit etwas Wasser enthalten hat. Geschäftig hat der Volksgeist allerlei Märchen daran geknüpft, wie z. B.: Eine Ente wurde oben in die Trichtergrube geworfen und unten am Bach kam sie fröhlich heraus. Aufgelegter Schwindel! Ein schönes Beispiel über die Geschwätzigkeit habe ich in meiner ersten Wechselreihe erzählt (Abschnitt Iii Ziffer 15 Schweden-sahne). Trotzdem ich nun schon jahrelang die Sache in meinem Unterrichte richtig erzählte, stirbt die „Schwedenfahne" noch nicht aus; ich lasse aber in meinem Unterrichte nicht nach. Was hat der Große Krieg doch alles zugedeckt! Wie ein mächtiger Schuttwall liegt er auf dem Volksbewußtsein und deckt es zu. Ist irgendwo ein Dorf untergegangen (wie z. B. Rügried), im Dreißigjährigen Krieg ist's vernichtet worden, wenngleich es schon lange vorher nicht mehr bestanden hat. Was alles den Schweden zur Last geschrieben wird, habe ich erst kürzlich in einer Sagen-sammlung gelesen und doch waren sie nicht schlechter und haben nicht schlimmer gehaust wie die Kaiserlichen. Ich betrachte es als eine Pflicht des Lehrers, soweit es nur möglich ist, allen Sachen auf den Grund zu gehen; er wird dabei finden, wie viel vergessen worden ist. Ja, wie viel ist verloren gegangen im Volk! Es ist tief traurig; wie wenig weiß man von den Verhältnissen vor dem Dreißigjährigen und vor dem Bauernkrieg. Und wie lauschen die Leute, wenn man ihnen berichtet. Da habe ich einmal in einem Dorfe einen Vortrag über die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts gehalten. Ein alter, wegen seiner ortsgeschichtlichen Kenntnisse geachteter Mann war darauf gespannt, glaubte vieles zu hören *) Siehe S. 232.

5. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 257

1914 - Ansbach : Prögel
— 257 — Interessen der Heimatkunde.*) Endlich stehen wir auf dem sehr gut erhaltenen Burgwall, schauen hinunter in den tiefen Graben, der das mit hohen Mauern und Türmen bewehrte Schloß umringt. Ringsherum wallen wir langsam und bedächtig; was gibt's da alles zu sehen, was plappern da die geschwätzigen Mäulchen! Und jetzt, wahrhaftig, da war eine Zugbrücke. „E. L., da drom sin noch die Rädli! — Da is sie nauf gezogen worden Richtig; aber die Zugbrücke ist nicht mehr da; eine steinerne Brücke führt hinüber in den ganz eigenartigen, kleinen Vorturm. Die Tore, das Glöcklein! Nun hinein in den alten Burghof! Ach, wie schön! Die hohen Gebäude, der schöne Wandelgang, die Rundbogen und dort vermauerte Spitzbogen. „E. L., da steht der Milchwagen, der alle Tag ’nunter-fährt!“ Der hat ein ganz anderes Gesicht da oben, ist ordentlich feierlich. Wir müssen uns freilich (die Schar ist so zahlreich) mit dem Hof begnügen; einzelne wissen aber doch noch Wege, während unserer Rast auch in Teile des Innern zu gelangen, aber mit Erlaubnis. — Was erzählt uns doch Christian? . . . Alsdann führte uns ein Mädchen in den Schloßhof. Da sahen wir in der südöstlichen Ecke ein achteckiges Türmlein. Wir betraten es und es führte innen eine hölzerne Wendeltreppe hinauf. Da kamen wir in einen finstern Gang, welcher zum Zimmer führt. Wir gingen hinein. Da sahen wir, daß es schon sehr alt war; denn ein Teil des Speises (Mörtel) war heruntergefallen und lag auf dem Boden. Die Wände Abb. 40. (Kinderzeichnung.) *) Siehe mein Aufsatzbuch S. 260, Ausflug, der zwei Jahre früher liegt. Zimmermann, Geschichte, Mittelstufe. 17

6. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. IX

1914 - Ansbach : Prögel
Zum Eingang Grüß Gott, lieber Leser, und ein herzlich' Willkomm! Darf ich Dich einladen zu einer Wanderung durch dieses Buch? Es ist ein langer Weg und nicht immer unterhaltsam; erlaube mir darum, daß ich Dich begleite. 1. Da sollst Du zuerst erfahren, wie der Verfasser sich einen großen Teil seines Lebens um die Heimatgeschichte bemüht hat und wie es ihm dabei immer wärmer ums Herz geworden ist. Wie er seine Schüler hineinführen soll in die Geschichte ihres Geburts-, ihres Wohn-, ihres Heimatorts, das hat ihn bewegt und nicht ruhen und rasten lassen, bis er einen Weg gefunden hat, von dem er sagen darf: So geht% so mögen wir dem Ziele näher kommen. Es ist ein schönes Ziel, die Heimat lieb gewinnen, so von innen heraus, nicht bloß äußerlich. Der Ernst der Vergangenheit haftet uns an, Gefühle der Dankbarkeit steigen auf und zufriedener, auch fester und sicherer schreiten wir unseren Lebensweg fürbaß. Wie viel verdanken wir der Vergangenheit und wie selten bedenken wir's; betrachten wir nicht viel lieber alles Gewordene als so selbstverständlich? Was wir lieben, was wir schätzen, das schützen wir, für das stehen wir ein. Und ist der kleine Mann so aufgewachsen und erzogen, wie sollt' er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte für sein Vaterland kämpfen in Tagen der Gefahr? Und das Mädchen, wird es die Heimstätte, darein es als sorgende Hausfrau gestellt wird, nicht als ein teueres Vermächtnis betrachten, das treu zu vollstrecken, es sich ernst befleißigen wird? — Lebensziele fördert die Heimatgeschichte, und wo sie richtig angefaßt wird, fällt auch sonst noch reicher Gewinn ab. Aber das tut doch der Geschichtsunterricht überhaupt! Gewiß, er leistet Vortreffliches, wo alle Grundbedingungen erfüllt werden; aber er versagt, wo er ausartet in ein Gedächtniswissen, wo er in die Luft hineinbaut, wo er das Vorstellungsvermögen der Schüler überschätzt. Wir können allerdings die Geschichte nicht erleben, aber wir erleben unsere Geschichte, wir stehen der Geschichte unserer Vorfahren, unseres Geschlechts, unserer Wohnstätten, unserer heimatlichen Landschaft nah. Was aus der Ver-

7. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 1

1914 - Ansbach : Prögel
A. Einleitung Meine Entwickelung im Unterrichte der Heimatgeschichte. 1. Wie ich ohne Heimatunterricht aufwuchs und vorgebildet wurde. Heimatunterricht, Heimatgeschichte! Denke ich zurück an meine Volksschulzeit, so erinnere ich mich wohl dunkel an Karl den Großen, Otto von Wittelsbach in der Berner Klause, an Friedrich den Rotbart und an sonst noch einiges; aber Heimatgeschichte ist mir so fremd geblieben. So wuchs ich ohne richtiges Geschichtsverständnis auf und hatte doch, vorläufig mir selbst unbewußt, ein tiefes, inneres Sehnen, einzudringen in die Vergangenheit. Die wenigen Denkmäler, das zweiflügelige Schloß auf dem Berg, das so stolz herunter schaute, die alte, ergraute Kirchhofmauer mit der Jahrzahl 1670, der sog. Eiskeller im Wald verborgen, diese wenigen Denkmäler gruben sich ein, obwohl ich fast nichts von ihnen wußte. Aber in dem Eiskeller, da ließ es sich so schön „Räuberles" spielen und der Schloßhof hatte so schöne Versteckwinkel. Von dem abseits gelegenen Kirchhof wußte ich nur, daß das Dorf, das sich einst ringsum gruppierte, einen anderen Namen trug als mein Heimatdorf. An dem erschien mir gar nichts alt, nicht einmal die Kirche, die doch schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts gebaut war, auch die Orgel nicht mit den schönen Barockverzierungen; aber die Wappenmännlein mit den drei Lilien (Wolfskeel) gefielen mir wohl. Warum sollte mir das alt sein? Meinem in der ersten Kindheit erwachenden Bewußtsein war das alles neu, alles Gegenwart. Die Jahrzahl 1670 am Kirchhof gab mir mit erwachendem Verständnis doch einen Anhalt für Vergangenheit. Das war so schrecklich lange her, das steckte mir noch tief im Dreißigjährigen Krieg. Vom Dreißigjährigen Krieg hatte ich doch etwas läuten hören. Und das Schloß? Da war die Fama doch noch zu geschäftig. Wirkliche Ritter hatten da gewohnt; Sporen hatte man in der Umgebung gesunden. Da drin ging's um; Hexen Zimmermann, Geschichte, Mittelstufe. 1

8. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 15

1914 - Ansbach : Prögel
— 15 — Sulzfeld. 3. Von der Schutzherrschaft. 4. Niedernbreit ein Lehen. V. Vom Gerichtswesen. 1. Vom Rügegericht. 2. Eine Verhandlung vor dem Landgerichte des Herzogtums Franken zu Würzburg (1441). 3. Der Blutbann oder die hohe Cent. Vi. Vom Kriegswesen. 1. Der Kirchhof oder Zwinger. 2. Die Landsknechte. Vii. Das Dorf ums Jahr 15 0 0. 1. Das Dorf und seine Bewohner. 2. Handel, Zoll und Verkehr. 3. Ein Fest in Niedernbreit (Markungsumgang). Viii. Schulwesen. Barthelmeß Uffigkeimer, der Schulmeister. Ix. Warum die Niedernbreiter ihr Dorf b e f e st i g t e n. 1. Ein Ueberfall. 2. Die Befestigung. X. Die neue Lehre. Das erste Stück lautete also: „Das Maintal vor der Ansiedelung. Ganz anders als jetzt sah es in unserem Maintale und auf den Bergen aus zur Zeit, da unser Heiland noch auf Erden weilte. Im Tale floß zwar schon in jener Zeit unser Main; aber er war breiter und an seinen Ufern wuchsen Weiden- und Erlenbüsche in üppiger Fülle. Die Höhen und die Abhänge der Berge waren großenteils mit Wald bedeckt. Eichen, hohe, rote Tannen und Birken (Flurnamen: Vor den Tannen, rote und hohe Tannen, Holzmark, Birken, Weiden, Hohenrod) wechselten miteinander ab; dazwischen wucherten Hecken verschiedener Art. Himbeeren, Erdbeeren und Brombeeren gediehen. Blumen blühten. Gras und allerlei Kräuter wuchsen. Schwämme schossen empor. Ja es war eine schöne Wildnis und Vögelein belebten sie im Frühling und Sommer durch ihren Gesang. Im Tale und auf den Höhen tummelten sich aber auch wilde Tiere, denen Gras und Kräuter und Beeren zur Nahrung dienten. Da weideten nicht nur Hirsche und Rehe sondern auch der Elch, der Auerochs und Wisent. Wildschweine fraßen die Eichel und durchwühlten den Boden. Auf dem Main im Röhricht schwammen Wildenten und Wildgänse. Nicht immer konnten sich die weidenden Tiere der ungestörten Ruhe erfreuen.

9. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 99

1914 - Ansbach : Prögel
nach der Grundsteinurkunde offenbart, erspart; sie erscheint am Schlüsse des großen Kulturbilds. Dafür lassen wir hier den Herrn Buläus sozusagen auch auf eine höhere Warte steigen und herunterblicken. Das war nämlich ein Geistlicher aus Münuerstadt, der einst die Marktbreiter Lateinschule besucht hatte (das erzähle ich meinen Schülern) und über das ganze Städtlein nun ein Lobgedicht in lateinischer Sprache verfaßt. 200 Jahre später hat's der Erlanger Universitätsbuchdrucker I. Augustin Wirth (ein Marktbreiter Kind) ins Deutsche übersetzt, etwas holprig freilich, aber doch gut genug für uns. Hier biete ich einen Auszug, der genügend beweist, inwiefern das Stück für den Unterricht gut dienlich ist: „Ich will eine berühmte Stadt des belobten Frankenlands im Geist besuchen und mit Vergnügen ihr Lob kürzlich erzählen.................... Diese Stadt liegt mitten im tapferen Frankenland und heißt, wenn man ihren Namen wissen will, Breit. Sie prangt mit schlösserähnlichen Gebäuden, welche große Summen und schwere Arbeiten gekostet haben. Sie wird von gottessürch-tigen und billigkeitliebenden Bürgern bewohnt, bei welchen die Zwietracht keine um sich fressende Streitigkeiten verbreitet. Nahe vorbei fließt der Main, der, wenn er sich über fette Felder ergossen hat, bei seiner Ankunft die nächsten Wiesen wässert. Mit Netzen werden da mancherlei Fische ans Ufer gezogen, wofür das erlöste Geld nach Hause getragen wird. Die Stadt empfängt und verschicket Kaufmannsgüter und mit mancherlei Sachen beladene Flöße kommen hierher. Vergnügen ist es, die Schiffe ankommen zu sehen und sich mit den Schiffern zu unterhalten. Was soll ich von dem reichlichen Frucht- und Weinbau sagen, an welchem Gott dieser Stadt großen Segen verliehen hat? Hier grünt nahrhafte, vom rauhen Brand freie Saat. Das llrdreich gibt den ausgesäten Weizen mit großem Wucher wieder. Die ausgehende Sonne begleitet die Aecker. Dem fetten Vieh fehlt es nicht an ersprießlicher Weide. Der Weinstock hält sich an die Berge und erfreut den fleißigen Arbeiter mit einem reichen Herbst für seine Mühe. Die volle Traube wird von dem Schatten der blätterreichen Rebe bedeckt und der süße Most derselben

10. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 169

1914 - Ansbach : Prögel
— 169 — als er 10 Jahre Diakonus und 29 Jahr Pfarrer gewest, seines Alters 69 Jahr 3 Monat und 27 Tag.11 G. Sp. V. Auch die lateinische Umschrift um den Kopf: „Christus vita mea" lesen mir und die Schüler freuen sich den Anfang eines Kirchenlieds wieder zu erkennen. Unter den Füßen enträtseln wir noch: „Monumentum hoc honoris & beatae recordationis ergo po-suerunt haeredes." Und ich übersetze ihnen wörtlich: Denkmal dieses der Ehre und glücklicher Erinnerung also haben gesetzt die Erben. Hier würde ich gerne ein Kapitelchen über Lateinlernen einschieben; aber ich will's lieber lassen, sonst fallen die Herren Philologen über mich her und zerzausen mich. Nun genug, vorbei an unserem Klaus Beringer, dem wir einen Blick gönnen; dann Hinunter in die Kirche. Da hängt nämlich die sog. Schwedenfahne. Was für eine Bewandtnis es mit ihr hat, erfahren wir aus folgendem Aussatz: „Der Aberglaube von der sogenannten Schwedenfahne. Einmal fragte ich meine Mutter, was die Fahne unter der Orgel in der Kirche für eine Bedeutung habe. Sie sprach: „Die Leute nennen sie die Schwedenfahne“ Ich fragte: „Weißt Abb. 25. (Kinderzeichnung.) Du vielleicht eine Sage von der Fahne?“ Sie antwortete: „Sogar zwei.“ Ich sagte: „Erzähle sie mir!“ Sie sprach: „Wenn man die Fahne herunter tut, so fängt die Orgel an zu spielen und unten springt dann ein weißes Hündchen herum und bellt dazu.“ Das andere lautet: „Wenn die Fahne wackelt, so kommt Krieg.“ Dies hörte mein Bruder, welcher sprach: „Das ist ja lauter Aberglaube“ W. M. V.
   bis 10 von 152 weiter»  »»
152 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 152 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 6
1 5
2 0
3 2
4 4
5 59
6 0
7 32
8 0
9 9
10 3
11 1
12 0
13 0
14 0
15 1
16 19
17 0
18 1
19 3
20 0
21 0
22 0
23 0
24 3
25 0
26 2
27 8
28 2
29 0
30 5
31 0
32 0
33 18
34 0
35 0
36 18
37 115
38 8
39 2
40 0
41 0
42 6
43 24
44 0
45 19
46 15
47 1
48 13
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 118
2 0
3 4
4 6
5 2
6 1
7 7
8 0
9 11
10 3
11 2
12 6
13 19
14 0
15 0
16 55
17 163
18 2
19 14
20 3
21 19
22 29
23 46
24 7
25 4
26 14
27 0
28 13
29 0
30 0
31 0
32 8
33 1
34 0
35 7
36 5
37 10
38 1
39 36
40 6
41 6
42 7
43 17
44 0
45 59
46 2
47 0
48 0
49 2
50 1
51 0
52 7
53 1
54 35
55 0
56 29
57 1
58 30
59 8
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 32
66 6
67 8
68 34
69 7
70 5
71 10
72 6
73 3
74 0
75 29
76 26
77 151
78 2
79 3
80 2
81 3
82 71
83 51
84 7
85 1
86 1
87 54
88 6
89 0
90 2
91 28
92 65
93 1
94 60
95 0
96 0
97 0
98 10
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 24
1 6
2 11
3 21
4 0
5 2
6 6
7 0
8 1
9 0
10 18
11 0
12 21
13 30
14 0
15 0
16 0
17 0
18 3
19 2
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 3
26 6
27 0
28 4
29 7
30 3
31 0
32 2
33 22
34 1
35 0
36 1
37 0
38 1
39 5
40 0
41 23
42 23
43 16
44 0
45 0
46 8
47 5
48 1
49 1
50 71
51 106
52 3
53 0
54 1
55 2
56 12
57 2
58 3
59 23
60 1
61 0
62 2
63 1
64 4
65 7
66 1
67 0
68 0
69 0
70 3
71 0
72 30
73 0
74 0
75 3
76 0
77 13
78 0
79 0
80 1
81 141
82 2
83 0
84 5
85 0
86 0
87 0
88 2
89 10
90 0
91 12
92 0
93 3
94 0
95 4
96 0
97 13
98 0
99 7
100 51
101 0
102 78
103 0
104 0
105 5
106 6
107 4
108 0
109 0
110 13
111 12
112 31
113 0
114 13
115 2
116 15
117 0
118 3
119 0
120 22
121 24
122 1
123 21
124 14
125 26
126 0
127 4
128 4
129 4
130 0
131 22
132 6
133 5
134 0
135 0
136 18
137 1
138 0
139 9
140 2
141 0
142 32
143 17
144 0
145 2
146 0
147 5
148 0
149 0
150 0
151 4
152 22
153 0
154 15
155 4
156 3
157 2
158 1
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 4
167 5
168 17
169 15
170 1
171 12
172 4
173 25
174 0
175 13
176 0
177 7
178 0
179 15
180 0
181 0
182 1
183 106
184 1
185 0
186 0
187 7
188 0
189 0
190 0
191 1
192 2
193 0
194 2
195 4
196 48
197 0
198 0
199 4