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1. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 15

1914 - Ansbach : Prögel
— 15 — Sulzfeld. 3. Von der Schutzherrschaft. 4. Niedernbreit ein Lehen. V. Vom Gerichtswesen. 1. Vom Rügegericht. 2. Eine Verhandlung vor dem Landgerichte des Herzogtums Franken zu Würzburg (1441). 3. Der Blutbann oder die hohe Cent. Vi. Vom Kriegswesen. 1. Der Kirchhof oder Zwinger. 2. Die Landsknechte. Vii. Das Dorf ums Jahr 15 0 0. 1. Das Dorf und seine Bewohner. 2. Handel, Zoll und Verkehr. 3. Ein Fest in Niedernbreit (Markungsumgang). Viii. Schulwesen. Barthelmeß Uffigkeimer, der Schulmeister. Ix. Warum die Niedernbreiter ihr Dorf b e f e st i g t e n. 1. Ein Ueberfall. 2. Die Befestigung. X. Die neue Lehre. Das erste Stück lautete also: „Das Maintal vor der Ansiedelung. Ganz anders als jetzt sah es in unserem Maintale und auf den Bergen aus zur Zeit, da unser Heiland noch auf Erden weilte. Im Tale floß zwar schon in jener Zeit unser Main; aber er war breiter und an seinen Ufern wuchsen Weiden- und Erlenbüsche in üppiger Fülle. Die Höhen und die Abhänge der Berge waren großenteils mit Wald bedeckt. Eichen, hohe, rote Tannen und Birken (Flurnamen: Vor den Tannen, rote und hohe Tannen, Holzmark, Birken, Weiden, Hohenrod) wechselten miteinander ab; dazwischen wucherten Hecken verschiedener Art. Himbeeren, Erdbeeren und Brombeeren gediehen. Blumen blühten. Gras und allerlei Kräuter wuchsen. Schwämme schossen empor. Ja es war eine schöne Wildnis und Vögelein belebten sie im Frühling und Sommer durch ihren Gesang. Im Tale und auf den Höhen tummelten sich aber auch wilde Tiere, denen Gras und Kräuter und Beeren zur Nahrung dienten. Da weideten nicht nur Hirsche und Rehe sondern auch der Elch, der Auerochs und Wisent. Wildschweine fraßen die Eichel und durchwühlten den Boden. Auf dem Main im Röhricht schwammen Wildenten und Wildgänse. Nicht immer konnten sich die weidenden Tiere der ungestörten Ruhe erfreuen.

2. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 193

1914 - Ansbach : Prögel
— 193 — fammblung des Volks uffm Rathaus, von bannen man in einer Procession zur Kirchen gangen. Sonntags den 11. Augusti ward das Dankfest gehalten, da man sich dann triebet uffm Rathaus versammblet, in forma processionis zur Kirchen gangen, nach bemchtem Gottesbienst mit allen Glocken geläutet, uffm Kirchturm musicirt und von den Bürgern etlichmalen Salve gegeben, auch von den Schuel-fnaben eine „Comoeti" gehalten und darnach klein und groß Wein und Weck uffm Rathaus ausspendirt, auch eine Mahlzeit den Herrm Geistlichen und Ratspersonen gegeben worden, so gottlob alles glücklich und friedlich abgangen. Für dieses bescherte Gnadenwerk fei der heiligen, hochgelobten Dreifaltigkeit Lob und Preis gesagt jetzt und in alle Ewigkeit. Amen...................." Langsam und deutlich, innehaltend und erläuternd lese ich bor, für die lateinischen Wörter die in Klammer beigefügten Übersetzungen. Freilich habe ich mich selbst bothet eingelesen, daß ich frei über den altmodischen, wunderlichen Satzbau und Wortausdruck herrsche, und siehe, sie verstehen mich gerne. Die Chronik bewahrt uns auch die Ordnung der Gottesdienste genau auf und wegen mangelnder Zeit lesen wir ihren Verlauf in einer Religionsstunde. Am interessantesten ist uns aber die kurze, gedrängte Beschreibung <rus einem alten Buch (abgedruckt in der Chronik) über die Aufzüge der 'Schüler und Bürger. „Nach berrichtetem Gottesbienst Nachmittag sinb nach-folgenbe Freubenwerke angerichtet worben. Erstlich hat der Rector scholae einen feinen Aufzug mit den Schulkindern und andern jugendlichen Personen gemacht, indem er die großen Knaben, von welchen einer einen Birkenbaum, mit allerhand Früchten behänget, getragen, mit besonderen Kleidungen, wie Prologum ((Spruchsprecher), Mars, Merkur, Irene (Göttin des Friedens), Justitia (Gerechtigkeit), Konkordia, Venus ac. ziemlich ausstaffieret, die Kleinen und Mägdlein sonst fein gefchmücket und mit Kränzen gemietet, von dem Kirchhof durch die Straßen, hernach auf das Rathaus singend umher gebühret. Allda alsdann die Großem von dem Frieden agieret und allerlei schöne Friedens wünsche und Ermahnung _8immermann, Geschichte, Mittelstnfe. 13

3. Die Germanen - S. 109

1910 - Ansbach : Seybold
— *09 — solle lieber für sein eigenes Bestes sorgen, sein Volk von der Verwüstung römischen Gebietes zurückhalten und die Gefangenen, welche die Seinen gemacht hätten, ohne Lösegeld freigeben. Da bestimmte der König, daß er einen der Seinen abordne um dies Werf schnell, zu Ende zu führen ... 48. während der Zeit, da noch die römische Herrschaft Bestand 33 hatte, wurden in vielen Städten Soldaten zur Bewachung des Grenzwalles auf öffentliche Kosten unterhalten; als man aber von dieser Sitte abkam, lösten sich die Besitzungen auf und der Grenzwall verfiel ... $9. Zu derselben Zeit verließen die Bewohner der Stadt (Quin- 34 tanis (Osterhofen), erschöpft durch die unaufhörlichen Einfälle der Alamannen, ihre heimatlichen Sitze und wanderten aus in die Stadt Batavis ... 54. Nach der Vernichtung der Städte am oberen Laufe der Donau 35 war alles Volk, das sich die Warnungen des Hi. Severin zu Herzen genommen hatte, in die Stadt Lauriacum (Lorch) gewandert, wo er nicht aufhörte sie durch eindringliche Ermahnungen zu stärken, daß sie nicht auf eigene Kraft vertrauten sondern auf Beten, Fasten und gute Werke bedacht, sich lieber mit geistlichen Waffen ausrüsteten ... 55. So verschied er ruhig in dem Herrn am 8.)anuar (482) . . . ?o. 36 Bald darauf fuhren wir ihn auf einem mit Pferden bespannten 37 Wagen fort und mit uns ziehen desselbigen Weges alle provinzialen, welche die Städte am Ufer der Donau verließen und nach verschiedenen Gegenden Italiens auswanderten, wo sie Landloose erhielten. Der Leib des Heiligen aber wurde nach langer Reise in ein Kastell namens Itxons Feles (bei San Marino) gebracht. 12. Der angelsächsische Geschichtsschreiber Beda, berichtet in einer 38 Schrift um das )ahr 7*3, die Eöstra sei der Name der Göttin des neuen Frühlingslichts bei den Germanen. Eöstra, althochd. Ostara ist sprachlich verwandt mit der altindischen Ushas, der Göttin der aufgehenden Sonne, des wiederkehrenden Frühlingslichts, der lat. Aurora, griech. Eos, litth. auszra. Das Wort (Dsterrt weist uns in das indogermanische Mutterhaus, wo die Morgenröte als eine leuchtende Jungfrau Ushas angerufen wurde, die das Gold der Sonne zurückbringt und damit zugleich kostbare, in der Erde verborgene Schätze verleiht. 3m Kloster Corvey an der Weser fand man folgenden preis-gestrng und Gebetsruf an die Göttin (Dstara:

4. Die Germanen - S. 110

1910 - Ansbach : Seybold
— uo — „Ostara, Ostara, der (Erbe Mutter, lasse biefen Acker wachsen und grünen, ihn blühen, Früchte tragen! Friebe sei ihm, daß seine Erbe sei gefriebet und sie sei geborgen wie die Heiligen im Himmel.“ Türmer *907, Heft 7. Ostara, die Göttin des Frühlings, der Auferstehung des Natur-lebens nach dem langen wintertob, stanb bei den Germanen hoch in Ehren . . . Längst ftnb die Erinnerungen an die altgermanischen Feiertage verklungen, wiewohl der „Hase" noch immer seine „Öfter* eter“ legt. Uralt ist die Sitte, bei Eintritt der Tag- und Nachtgleiche, wo die im Winter erstarrte Natur zu neuem Leben erwacht, sich mit bunten (Eiern zu beschenken, dem Sinnbilb des feimenben Lebens, das im Ei ruht. Wagner *23. Das Festgebäck der Ostara war die rabförmicje Brezel mit brei Speichen, weil bas3ahr bei den alten Deutschen nur brei Jahreszeiten hatte. Als nun der Name Ostern auf das christliche Aufer-stehungsfest überging, würde sie zur Fastenbretze. Sepp ^9.

5. Die Germanen - S. 118

1910 - Ansbach : Seybold
— U8 — c^auberfremter in die Xttischung. 33alb fängt es barin an 311 brobeln und zu zischen. Horch! Die Jungfrauen fingen: 8 ©ftara, ©ftara! Du (Erbenmutter, laß grünen und blühen balb Baum und Strauch! Laß tragen viel Früchte die sonnige Au! © führe den Segen in jebes Haus! Erlöse uns alle zu Licht und zu Leben! Dreimal fingen sie biefe Strophe. Da steigt aus dem Kessel weißer Qualm auf. Der Zaubertrank ist fertig. Die Hagebisen füllen ihre Schalen und trinken. )hre Augen leuchten, ihre Wangen glühen und nun tanzen sie um das Feuer den ©ftarareigen. Der Tanz ist vorüber. Nun treten die paare heran an das Feuer. Iebes Zhäbchen bringt in einem Korbe Oftaraeier bar und stellt sie zu den Füßen der Jungfrauen nieber. Diese haben ein weißes Tuch ausgebreitet und werfen Buchenftäbchen hin, auf benen heilige Zeichen eingeritzt finb.i) Dann heben sie die Stäbchen auf, wie sie gefallen sinb und lesen von ihnen den Zukunftsspruch ab. Das eine Paar geht heiter bavon, das anbere traurig. Unterbessen haben anbere Burschen in ehrerbietiger Ferne von den Frauen ein Feuer entfacht. Dort zechen sie und braten die gewaltigen viertel eines Riesenhirsches, wer herankommt, erhält ein btück des schmackhaften Fleisches. Und dann beginnt das junge Volk zu singen und zu tanzen. Sehr spät machen sie sich mit Fackeln auf den Heimweg. Laut schallt ihr Gesang durch den Walb. Cenblich bämmert es. Der Gesang ist verstummt, die Feuer finb erloschen. Die Hagebisen sinb zu ihren Hallen zurückgekehrt. Still wirb es wieber im walbe. , Am nächsten Tage: der Sonnenwagen steht hoch am Himmel, weifjgekleibete kleine Knaben und Iftäbchen sinb in Scharen aus den Dörfern herangekommen. Die einen tragen geflochtene Körbchen voll Blumen, die andern Milch und Honig in irbenen Schalen. Freubig rufen sie: „©ftara! ©ftara !" Lnblich öffnet sich die Hallenpforte. Die Hulba ©ftara erscheint — eine blühenbe Jungfrau mit einem Kranz von ©fterblumen auf dem Golbhaar. Sie steigt die Stufen der Halle herab. Die andern Hagebisen folgen ihr paarweise. Sie führen die Kinberschar in den Linbenhain und umstellen den ©pf erste in in weitem Kreise. Dort nimmt die Hulba ©ftara selbst Sie Gaben in (Empfang und legt sie auf den Altar. Die andern Hagebisen verteilen unter die Kleinen schmackhafte ©sterbrezeln. x) 5. 5. 2, 11. 12.

6. Die Germanen - S. 121

1910 - Ansbach : Seybold
. . . Der Germane liebte die Natur um ihn her aus der einfachen Ethik des Behagens und der Dankbarkeit als feine All-Lrnäh-rerin, deren Spenden, ob er sie vom Felde, von der weide, aus dem Walde heimtrug, den kürzesten weg auf seinen Herd fanden. Und er hing an ihr, weil seine Phantasie die örtliche Umgebung, wiese, Busch und Hain, den Bach im Talgrund, den Hügelhang und die Heide, den Wolkenschatten, der darüber hing, mit seinen Göttern, mit elfischen Wesen und mit den Geistern seiner abgeschiedenen Toten bevölkerte. Insofern gab es einen deutschen Heimatsinn und aus ihm ist schließlich erwachsen, was von Vaterlandsliebe der Deutschen bestanden hat und besteht, er ist noch heute ihr innerster Kern und ihre beste Kraft. fjcycf I,

7. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 50

1910 - Ansbach : Seybold
Bonifatius. \. historische Grundlagen. heidnisch-germanischer Glaube. Noch kannten nicht Sorme ihren Saal, nicht Mond seine Macht, nicht Sterne ihre Stätte. Ls herrschte die alte Mutter Nacht, eines Riesen Tochter und dunkel wie das Riesengeschlecht. Ihrem dritten Gatten Dellinger (Dämmerung), der von Äsen stammte, gebar sie den glänzenden Tag. Allvater hob die beiden zum Himmel empor. Der Nacht gab er das Roß hrimfaxi (Reifmähne), von dessen Gebiß reichlich Tau in die Täler rinnt, daß es ihren dunkeln wagen ziehe, der den duldenden Wesen Schlummer bringt. Dem Tag verlieh er den edlen Hengst Skinfaxi (Lichtmähne), dessen Mähne Erd und Luft erleuchtet, wenn er des Gebieters goldnen wagen durch die wogen des Himmels zieht. wägner i, 46. 3n allen deutschen Zungen von jeher ist das höchste Wesen einstimmig mit dem allgemeinen Namen Gott benannt worden. Die Formen lauten . . . ags. altf. altfries. god, ahd. cot, . . . mhd. got . . . (Stimm \2. Wodan. (Er ist der höchste und hehrste Gott der Germanen. Sein Name erinnert an das wort Wut, wie er denn auch gewöhnlich wuotan geschrieben und ausgesprochen wurde. Dieses wort hatte aber nicht die gegenwärtige Bedeutung, sondern es kommt vom altdeutschen „watan“, im Präsens „wuot" und bedeutet durchdringen, durchbrausen, allen widerstand überwältigen, womit unser heutiges „waten" noch eine entfernte Ähnlichkeit hat. wuotan war also der alles durchdringende und überwindende Geist der

8. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 54

1910 - Ansbach : Seybold
5 Grundlagen. der Toten um sich schart, geradezu mit dem Sternenhimmel, dessen Lichter nach alter auch in Deutschland nachweisbarer Vorstellung für Geister von Verstorbenen angesehen wurden: Der Muot Mit dem Breithut Hat mehr Gäste, Als der Mald Cannenäfte. Als Himmelsgott führte Wodan die Sonne als Gestirnauge, welches feindliche Dämonen der Luft ihm zuweilen entzogen. Hieraus leitete sich dann die Itcvthe ab, daß lvodan blind oder einäugig sei. Mannhardt u. \32. i4 So teilet sich die Auffassung Mod ans in zwei Seiten. Als Gott der befruchtenden Sommerwinde milde und freundlich, fuhr er als Herr der vernichtenden Sturmgewalt und der Schlachten furchtbar einher. Dieser doppelten Auffassung entsprachen die ihm dargebrachten (Dpfer. Heben den Fruchtspenden zur Erntezeit, in welcher ebenfalls Tänze mit dem Schimmelreiter vom Landvolk angestellt werden, empfing er blutige Gaben; am liebsten Roßopfer. Zumal nach den Schlachten wurden ihm die Häupter der gefallenen Rosse an Bäumen aufgehängt. Außerdem forderte seine Verehrung Menschenopfer; die Kriegsgefangenen fielen großenteils unter dem Messer der Priester ... als im )ahre 59 n. Chr. die Hermunduren und Chatten um den Besitz von Salzquellen einen Vertilgungskrieg führten, „weihten sie im Falle des Sieges dem Mars (Zio) und Mercus (Wodan) die feindliche Schlachtreihe, ein Gelübde, nach welchem man Rosse, Männer, alles was bei den Besiegten sich findet, der Vernichtung anheimgibt." Der übrige Körper der Rosse wurde als (Dpferfleisch genossen. Von jener Sitte, dem Gotte die Roßhäupter aufzuhängen, mag der Gebrauch an vielen Bauernhäusern in Holstein, Hannover, Oldenburg, Mecklenburg, in ©ber-bayem, Rhätien usw. sich herschreiben auf dem Giebel geschnitzte Pferdeköpfe als unheilabwendende Amulette anzubringen, welche zumal als Belastung dienen, damit der Sturm das Stroh- oder Schindeldach nicht abreißen und daher Wintwern (Windabtnehrer) genannt werden. Auch die vielen Hufeisen, welche selbst in Berlin als Schutzmittel auf den Türschwellen angenagelt sind, dürfen vielleicht aus demselben Ideenkreis heraus gedeutet werden. Die Menschenopfer zu Wodans Ehren geschahen häufig durch Aufknüpfung der zum Tode Bestimmten am Galgen, daher der Aberglaube, so oft einer sich erhängt habe, entstehe Sturm . . . Mannhardt ^9.

9. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 55

1910 - Ansbach : Seybold
Donar. 55 Donar, Arwaker (Frühwach) und Alswider (Allweise), die Sonnenrosse, ziehen müde den feurigen wagen zum Niedergang. Das Meer und die von Eis starrenden Serge -glühen von den letzten Strahlen der sinkenden Sonne. Aufsteigende Wolken im Westen nehmen sie auf in ihren Schoß. Aber funkelnde Blitze brechen aus dem Gewölk hervor, der Donner rollt aus der Ferne, die Wellen schlagen in wilder Brandung an den Felswänden empor, die den Fiord umgeben. „Buben, Hängt die Schneeschuhe aus, tuts pelzkäpple ab; Vekuthor (Wagenthor) fährt herüber die alte Mutter Iörd zu wecken. Frau, stelle den Metkessel auf den Steintisch, daß er zu trinken findet; und ihr, faule Thräle (Knechte), was lungert ihr um das Herdfeuer und schafft nicht die Pflugschar blank? (Es wird ein fruchtbares Jahr geben, denn Hlorriöi (Glutumwallt) kommt frühe. Heda, Thialf, ziehe mir die' pelzstiefel aus!" Also ließ sich der freie Bauer auf Baishof, von der Steinbank her am Herdfeuer, vernehmen. Aber der Mund blieb ihm offen stehen; dem Thialf fiel der pelzstiefel aus der Hand, der Hausfrau der Metkessel, den Knechten der Pflug, wingthor fuhr von Westen in seinem Afenzom daher; er schlug das Haus mit dem Hammer Miölnir und der Strahl brach durch die Firste am Stützpfeiler nieder und in den Lehmboden, wohl hundert Rasten') tief. Schwefeldampf erfüllte den Raum; aber der Bauer, die Betäubung abschüttelnd, erhob sich von der Steinbank und da er keinen weiteren Schaden wahrnahm, sagte er: „wingthor ist gnädig weiter gegangen den Reif- und Bergriesen Schlacht zu liefern. Hört ihr, wie feine Hammerschläge krachen, wie die Unholde in den Klüften heulen, wie die Steinhäupter zerschellen, als wären es Haferklöße? Uns aber hat er Regen beschießen, der schon in Strömen herunter-rauscht, den Schnee wegfegt und den Boden lockert, daß wir ihm die Saatfrucht übergeben können. Bald werden die Halme hervorwachsen und Gras und Kraut und grüner Lauch zum Lohn für unsere Arbeit. Erhalte uns, Thor, das Ahrengold des Feldes zur Iahresemte." 3n solcher weise rief man wohl in ältester Zeit zu dem starken Gewittergotte Thunar, nordisch Thor. wägner I, *30 u. *3v Donar war dem Namen nach ein (Sott des Donners, dem Wesen nach zugleich ein Gott über Wetter und Gewitter. Als Wettergott würde er der Gott des Bauern und des £anbmannes, der vom Wetter mehr als ein anberer abhängt. Als Wettergott, beffen Zorn der gefährlichste war und beffen f?ilfe die begehrteste, genoß er unter dem lanbbauenben Volk einen Kult und eine abergläubische Verehrung wie so leicht keine anbere Gottheit. Donar ist, wenn wir das so ausbrucken biirfen, kein positiver Gott der Fruchtbarkeit, er gibt nicht Wachstum und Gebethen, aber er bekämpft die mächte, die jenes Wachstum und Gebeihen Hinbern und zerstören. Er bekämpft die Riesen, die Personifikationen von Sturm, Unwetter, verheerenben Wasserfluten und er richtet den Menschen die Welt ein, auf der sie leben. Weil er treu, mit ungeheurer Stärke und in nie versagenbem f?elbeutum, immer erfolgreich, diese Riesen bekriegte und sich nichts Besseres wußte als biesen Kampf zum Nutzen der Menschen, vertraute der germanische Bauer ihm ganz und liebte ihn wie seinen besten Freunb. Er stellte von der Geburt 1) Line deutsche Rast — 4500 Schritte.

10. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 56

1910 - Ansbach : Seybold
56 Grundlagen. bis 3um verscheiden sein Leben und seinen Besitz unter den Schutz dieses hilfreichsten Gottes. Als ein derber und froher, nie unterliegender und treuer Kampfgott führte Donar seine Herrschaft und sein elementarischer Ursprung gab ihm zugleich eine drohende Überlegenheit und Majestät, sein Zorn flammte jäh auf und er wütete, wenn er entfacht war, entsetzlich und vernichtend, unwiderstehlich und voll unbezähmbarer Gewalt, von der Leyen ^58 u. ^59. Während wodan im sausenden Sturm auf weißem wolken-rosse reitet, fährt Thunar auf einem wagen durch die Wolken, den vermutlich zwei Böcke zogen. Unter ihren Fußen fliegen die Funken, so scharf ist die Fahrt und im Donnerhall rasseln die Räder des himmlischen Gefährtes. Des Gottes Kinn umwallen die feuerroten haare seines Bartes, in der Rechten trägt er einen steinernen Keil oder einen gewichtigen Hammer, der, so oft er ihn von sich schleudert, von selbst in feine Hand zurückkehrt. Mannhardt *88. 3n der äußern Erscheinung, wie man sich ihn vorstellte, verrät Thor seine göttliche Natur; denn er ist schön, in Fülle und Kraft blühend, groß und gewaltig. Ein roter Bart umwallt den untern Teil seines Angesichtes, das haar ist kraus und langwallend, die Kleidung anschließend, die Arme entblößt, sodaß man die mächtigen Muskeln erkennt. . . . Diese Waffe (der Hammer) ist das unschätzbarste Kleinod von allen Kunstwerken, die aus der Esse der zauberkundigen Zwerge hervorgegangen sind, denn er kehrt nach jedem Wurfe in Gottes Hand zurück. wägner Des Jammers Heimholung. Als Thor eines Morgens erwachte, sah er seinen Jammer nicht neben sich liegen und überall suchte er ihn vergeblich. Da ward er zornig, grimmig blickten die Augen und grimmig schüttelte er den Bart. Und als die Götter von dem Verluste des Jammers erfuhren, gerieten auch sie in großen Schrecken, denn sie wußten wohl, daß es eine bessere Masse gegen das trotzige Geschlecht der Riesen nicht gab. Der erste, dem Thor von seinem Verluste sagte, war Loki. Dieser erbot sich nach dem Hammer zu suchen, wenn Lreya ihm dazu ihr Lederkleid leihen wolle. Da gingen die beiden Äsen zu Lreya und Thor sprach zu ihr: „willst du mir, Lreya, dein Lederkleid leihen? Mein Hammer ist gestohlen und Loki will in deinem Lederkleid über die Lande fliegen um ihn zu suchen." Lreya erwiderte: „Gern will ich euch das Kleid leihen und wäre es von Gold und Silber." Da legte Loki das Gewand an. Auf flog er, daß es laut rauschte und bald war er so weit entfernt, daß er Asgard hinter sich zurück ließ und nach Iötunheim gelangte. Dort saß auf einem Hügel Thrym, der Riesenfürst; der schlichtete feinen Rossen die Mähnen und schmückte feine Hunde mit goldenen Halsbändern. Als er Loki kommen sah, rief er ihm zu: „was führt dich so einsam nach 3ötunheim? Und wie steht es bei den Äsen?"
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