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1. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 26

1839 - Reutlingen : Fischer
Am Osterfeste macht alles, was Fuße hat, einen Gang m's Freie. Wer den Winter über daheim beschäf- tigt war, wen Krankheit zu Hanse hielt, oder wer keine Lust hatte, bei ungünstiger, naßkalter Witterung über das Dorf hinauszugehen — Alle diese sehen wir heute, festlich geschmückt, in der verjüngten Natur wandeln, und sich freuen an dem frischen Grün, das die Erde wie- der besetzt hat. Das Wetter war aber auch überaus ein- ladend. Lächelte die Sonne nicht jeden Menschen a.'uö dem blauen Himmel au, als wollte sie sagen: Warum sitzest du doch daheim? Willst du nicht schauen, daß der Winter vergangen und schon manche Blume hervorgebro- chen ist? Willst du die Lerche nicht hören, die so süß singt? Magst du denn deine Saat nicht bewundern, die üppig wächst und eine gesegnete Aerudte verspricht? Und siehe! eine Menge deiner Brüder wandeln froh mitein- ander in der lieben Gvtteswelt, und preisen und loben — willst du allein undankbar seyn, und dich der Güte deines Gottes nicht freuen, die alles neu und herrlich ge- macht hat? — Was Wunder, daß au einem solchen Tage Greise und Kinder unter dem großen blauen Zelte des Himmels sich sonnten und spielten! Es war eine Lust, zu grüßen und zu danken, und man konnte kaum damit fertig werten und an ein zusammenhängendes Gespräch nicht einmal denken. Die Landlcute ehrten teil Pfarrer und den Förster mit gleicher Achtung und Liebe, und hatten bald diesen, bald jenen um etwas zu fragen, oder ihnen ihre Freude über den herrlichen Tag und den ge- segncten Stand der Saat auszudrücken. „Die Schwalben sind auch da, Herr Pfarrer," sagte der Eine; „sehen Sic nur einmal, wie Weberschiffchen fliegen sie in der Luft herum. Nein ist nichts mehr vom Winter zu be- fürchten!" — Die Nachtigall hat dicßmal ihre Zeit Punkt-

2. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 72

1839 - Reutlingen : Fischer
— 72 — es giebt nicht wenige Aeltcrn, die ein Gewitter, sey cs nun aus diesem oder jenem Grunde, ebenfalls in Schre- cken seht. Sie halten cs z. B. für einen Zvrnausbruch Gottes, der doch lauter Gnade und Liebe ist; meinen, besonders wenn es recht heftig ist und große Verwüstun- gen anzurichten droht, Gott wolle die Menschen damit züchtigen. Da treiben sie denn die Kinder, was sie sonst vielleicht nie thun, zum Singen und Beten an, rufen sie Ach und Wehe aus, sich dabei ängstlich gebehrdend. Auf die jungen Gemüther wirkt das natürlich sehr stark. Sv in Furcht und Schrecken waren Vater und Mutter noch nie, folglich — schließen die Kinder — muß ein solches Gewitter ein gar schreckliches Ding seyn. Nun bemäch- tigt sich auch ihrer eine Furcht, die sie oft ihr ganzes Le- den hindurch nicht wieder los werden, selbst dann nicht, wenn sie einsehen lernen, daß der himmlische Vater durch Blitz und Donner nur segnen will." „Bei etlichen Menschen," fuhr Herr Gerhard nach einer kleinen Pause fort, »mag die Gewitterfurcht auch in der körperlichen Beschaffenheit liegen. Wer z. B. schwache Nerven hat, der wird allerdings durch die Don- ncrschläge, wenn sie besonders in der Nähe fallen, stark angegriffen; auch leidet das schwache Auge durch des Blitzes rasch fahrenden Strahl nicht wenig. Aber bei solchen ist die Furcht mehr eine körperliche, eben weil sie dnrch den Körper bedingt ist; bei jenen dagegen hat sie ihren Grund in der Seele." Jetzt gieng die Unterhaltung aus die verschiedenen Erfindungen glücklicher Köpfe über, die vor den Nach- theilen, die Gewitter bringen können, bewahren. Man sprach viel über Blitzableiter, gedachte auch der Vorkeh- rungen, die man hin und wieder, freilich noch nicht mit begrün-

3. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 73

1839 - Reutlingen : Fischer
— 73 — begründetem Erfolg, gegen den Hagel versucht hat. Zu- letzt beschloß Herr Gerhard das Gespräch damit, daß er den Kindern die Ursachen der Gewitter, und die Vor- theile und Segnungen angab, die sie der Natur und da- durch uns bringen. „Kommt," sagte er, als der Regen für eine Weile aufgehört hatte, „lasset uns die frische Luft einathmen, die draußen labend weht. Im Zimmer herrscht noch die drückende Schwüle, die heute Vormittag über der gan- zen Erde lag; aber draußen hat das Wetter die schwere Luft leicht gemacht, und von Bäumen und Blumen eine Fülle köstlicher Wvhlgerüche gezogen und allenthalben cutsgestreut. Ihr werdet so gern wissen mögen, wie es um die Pappel steht, die ihr von ihrer Höhe in den Ab- grund stürzen saht." D e i m Gewitter. Was steigt am fernen Himmel auf? Sin Wetter Gottes ist's! Wer lenkt der Wolken raschen Lauf? Wer hält sie? Gott, du bist's! Es rauscht der Wind, rauscht immer mehr, Es rauschen Bäum' und Wald; Er rüttelt Alles hin und her. Er stürmet mit Gewalt. Fern am Gesichtskreis schlangeln sich Die Blitze hin und her; Manch Augr schließt sich angstiglich Vor Gott, dem Donnerer. Was zagst vor Blitz und Donner du? Schließt's Aug' und birgest dich? Dir kl. d. Jugendfreund. 4

4. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 243

1839 - Reutlingen : Fischer
— 243 — Binsen spärlich hervor, und die ftarrlinigen, widerlichen Einschnitte der Torfgräber sind die einzige Menschenspur, die man da antrifft. Eine gar merkwürdige Erscheinung der norddeutschen Fläche ist das hohle Land, das an der Westseite des Hammeflnsses, aber auch an der Wüm- me, am häufigsten vorkommt. Die dicke Mvvrdecke wird nämlich von dem unter ihr stockenden Gewässer, wenn dieses starken Zufluß erhält, mit Gebäuden, Bäumen und allem, was darauf ist, wohl 10 bis 12 Fuß hoch empor gehoben, und zittert dann unter den Tritten des Wande- rers. Auch jenseits der Weser breitet sich eine ungeheu- re Mvormasse nach der Nordsee und der Ems hin, ja bis in's Holländische hinein, nur wenig unterbrochen, ans, die zwischen Oldenburg und der nördlichen Masch Ostfrieslands als H v d> moor an 20 Fuß über dem Mee- resspiegel sich aufbläht. Hier liegt das Saterland, dritthalb Meilen lang und eine Meile breit, ringsher von fast unzugänglichem Moor umgeben, gleich einer In' sel, von einem in Sprache, Sitten und Verfassung ei- genthümlichen Menschenschläge bewohnt. Westlich davon bietet die durch Tvrfgräberei und Handel allmählig groß und reich gewordene Vehnkolonie, Papenburg, das überraschende Bild eines vielfach belebten Movrgcfi.ldcs dar. Aber wenige Stunden südlich starrt, von undurch- dringlichen Mooren eingefaßt, der Hümlrng, ein un- geheurer Sandwulst von mehr als 5 Meilen im Umfan- ge und bei 200 Fuß hoch, ohne Strauch und Baum, blos von kleinen Kieseln und spärlicher Haide überdeckt, der Inbegriff der traurigsten Oede, völliger Abgestorben- heit. Oft fährt der Sturm brausend in die erschreckliche Wüste, wühlt sie auf, führt den Sand in dichten Wol- ken fort, und schichtet ihn an einer andern Stelle, nicht selten 100 Fuß hoch, auf. n*

5. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 248

1839 - Reutlingen : Fischer
— 248 — geub, zeigt er sich nun als Hauptstrom der Schweiz, die ihm in der Aar eine bedeutende Verstärkung giebt. Nach- dem das Nheinthal von ihm bewässert worden ist, bildet er nebst mehrern kleinen Flüssen den stattlichen Bodensee, den er bei Konstanz verläßt, um alsbald den Unter - oder Zellersee mit seinen Flnthen zu füllen. Bei Mamern ans diesem tretend, strömt der Nhein in raschem Falle west- wärts gegen Schaffhausen, stürzt sich, den Zug des Ju- ra durchbrechend, unterhalb jener Stadt über die vorlie- gende Felswand hinab, den berühmten Wasserfall und weiter unten bei Lanfenburg einen starken Strudel bil- dend, erreicht sodann Basel, wo er seine westliche Niehtnng plötzlich verläßt, und nordöstlich an Straßburg, Speier, Mannheim und Worms vorüber nach Mainz strömt, sich hier wieder westlich wendet, und von Bingen ans nord- westlich bis zur deutschen Gränze hinzieht. Wie alle groß- ße Flüsse wird der Rhein in den Ober - Mittel - und Nie- derrhein eingetheilt. Seine Breite ist nach Beschaffenheit der Höhen, die ihn einschließen, verschieden. Bis Basel beträgt sie im Durchschnitt nur 500 Fuß, bei Mannheim 1,200, am untern Ende von Mainz2,500, zwischen Bin- gen und Koblenz nur 1,100, bei Köln 1,500, unterhalb Wesel 1,580, bei Emmerich 2,150 und bei den Ruinen der Schenkenschanze, Lobith gegenüber, 2,300 Fuß. Die Tiefe wechselt zwischen 5 bis 50 Fuß. Den höchsten Was- serstand hat der Strom beim Eisgange und dann, wenn die Schnee - und Eismassen des Alpengebirgs von der hei- ßen Jahreszeit zum Schmelzen gebracht werden, wo er 12 und mehr Fuß anschwillt. Am niedrigsten ist sein Stand in den Monaten Mai und Oktober. Die schön grüne Far- be, die sein Wasser oberhalb Basel hat, verliert sich wei- ter hinab ins Grünliche; dieses aber wird selbst von der großen Wassermasse, die Main und Moselzuführen, nicht

6. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 278

1839 - Reutlingen : Fischer
— 278 — Wvlkeubrüchen und dem gewöhnlichen Eisgänge, ist Ende Juni's und im Juli, wo der Schnee in den Alpen schmilzt, ans denen die Iller, der Lech, die Isar, der Inn rc. her- ab strömen , und der niedrigste Wasserstand findet in der Regel im Frühjahr nach dem Eisgange bei kalter Witte- rung und in einem trockenen kühlen Herbste statt. Die an der Donau herrschenden Winde hängen theils von ge- wissen Jahres - und Tageszeiten, theils von gewissen Stellen an dem Strome und endlich von allen jenen Ur- sachen ab, von welchen an jedem Orte der Erde Winde zu entstehen pflegen. Im Frühjahr weht meistens der Ostwiud. Zwischen den Bergen ist gewöhnlich Windstille, und nur zuweilen fällt der Nordwind an einzelnen Stellen ziemlich scharf an. Der Weinbau an der Donau, die, gleich dem Rheine, malerische Felsenwände und Krümmun- gen, Breiten und Engen, Wirbel, Strudel, Wälder, Weinberge und Flachgefilde, Kapellen, Klöster, Schlösser und Burgruinen, Erinnerungen an große Männer und an große Thaten hat, ist nur im Oesterreichischen von Asch- ach an bedeutend; dagegen findet man weiter aufwärts ausgedehnte Riede und Torfmoore. Da die Ufer des Stro- mes zum Theil zu enge find und das eine häufig höher als das andere ist: so richtet er bei hohem Wasserstande auf Feldern und Wiesen nicht selten verheerende Ucberschwem- münzen an. Gold enthält er nur wenig; aber sein Reich- thum an Fischen ist beträchtlich. Von den vielen Werdern oder Wörden, die er umschließt, haben einige beträcht- lichen Umfang ; aber angebaut und schön find nur wenige. Jetzt die bemerkenswerthcsten Neb e n f lusse der Do- nau. Von der schwäbischen Alb empfängt sie die S ch m i e ri;,. die unweit des Stammschlosses Hvhenzollern entspringt; die in der Nähe des Roß berges hervorbrechende Lau- chart, die auf ihrem vielfach gekrümmten, 10 Meilen lau-

7. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 304

1839 - Reutlingen : Fischer
— 304 — im Ganzen zwar eines mittelwarmen Klima' s; aber die bedeutenden Abwechselungen in der Gestalt und Be- schaffenheit der Oberfläche, die im Süden riesenhaft auf- steigt, dann zum ebenen Hochlande sich ausbreitet und wiederum in Gruppen und Reihen von Erhebungen sich darstellt, bis sie endlich zur nördlichen Niederung herab- sinkt, bringen in demselben beträchtliche Verschiedenheiten hervor. Die von dem Alpengebirge und seinen Verzwei- gungen bedeckten Gegenden sind bei weitem kälter, als sie ihrer geographischen Breite zwischen dem 46 und 48 Grade nach seyn sollten. Hier hat der Winter im Bereich der Schneelinie, die durchschnittlich in einer Hohe von 7,800 bis 8,150 Fuß über der Meeresfläche am Gebirge hin- läuft, seinen ewigen, von den erwärmenden Strahlen der Sonne unberührten Thron ans weilen Schneefeldern, Eis- meeren und Gletschergruppen aufgeschlagen und die Land- schaft ringsher einförmig erstarrt; während wenige tau- send Schritte tiefer in den geschützten Thälern drückende Wärme herrscht. Die zu 7,000 bis 8,000 Fuß aufstei- genden Höhen thun, wenn der Sommer warm ist, ihr Schneegewand auf 1 bis 2 Monat im Jahre völlig ab, und bieten dann eine zwar kurze, aber überaus gewürz- hafte Sommerwaide dar. Auf den tiefer als 5,000 Fuß liegenden Höhen grasen die Heerden schon zur Frühlings- zeit. Hier dauert der Winter an 6 Monate; in der Thal- fläche dagegen nur 3. So sind in Oberkärnthen die Knos- pen noch fest verschlossen, wenn der Obstbaum in Unter- kärnthen bereits in voller Blüthe prangt; so ist dort noch kein Hälmchen reif, wenn hier die Aerndte ihren Ansang nimmt. Aehnliches findet auch auf den Gebirgen Mittel- deutschlands statt. Der arme Bewohner des Harzes hilft dem nahen Quedlinburg das Gctraide heimbringen, und wenn er damit fertig ist, kommt er immer noch frühe genug,

8. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 39

1839 - Reutlingen : Fischer
— 39 — seines Lebens vorkommenden Erscheinungen noch beträcht- lich geschärft und vermehrt, und traf nun in seinen Ur- theilen und Rathschlägen meist den rechten Punkt, oder wie er sich auszudrücken pflegte, den Nagel aus den Kopf. Die große Kälte des verflossenen Winters nöthigte ihn, seinen Dienst aufzugeben. Er that es höchst ungern, und klagte mir, als ich ihn bald daraus besuchte, mit Thrä- nen in dem Auge, wie es gar nicht mehr recht mit ihm fort wolle, und wie er seiner vorgerückten Jahre und der damit verknüpften Gebrechlichkeit halber ein Amt habe aufgeben müssen, das er nun beinahe vierzig Jahre lang mit besonderem Wohlgefallen treulich verwaltet habe. Der Nachtwächter, sagte er, hat einen herrlichen Beruf! Es ist ein eigenes, ich möchte fast meinen, himmlisches Gefühl, für die Sicherheit eines ganzen Dorfes, das sich dem Schlummer sorglos überläßt, wachen zu können! Man lernt sich dabei als einen Diener des Höchsten be- trachten, der seine Wächter, den Mond und die Sterne, auch an dem Himmel ausgestellt hat, und sie rastlos auf und ab wandeln heißt um die Erde. Dann singt man sein Lied noch um eins so hell und freudig, und schauet allerwärts umher, daß kein Dieb schade, noch das Feuer verderblich um sich greife. So läßt sich manchem Unglück vorbeugen, mancher Gefahr im Entstehen abwehren. Mir hat der .Herr während meiner Dienstzeit die besondere Gnade erwiesen, daß ich zu verschiedenen Malen nächt- lichen Einbruch und F-euersgesahr verhüten konnte, und cs läßt sich nicht dankbar genug rühmen, daß unser Dörf- chen seither so väterlich bewahrt worden ist. — So dachte unser Martin von seinem Berufe, so schön und wichtig kam ihm derselbe vor, und es fiel mir oft dabei ein, dass es wohl bl-sser um die Menschheit stehen möchte, wenn sich ein Jeder des gewählten oder ihm angewiesenen

9. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 44

1839 - Reutlingen : Fischer
— 44 — fassen! — Andere wußten Anderes, was nicht minder rühmlich war, von dem Seligen zu erzählen, und so hin- terließ er in der That einen Nachruhm, um den ihu man- cher Vornehme, an dessen Grabe man nichts als Flüche und Verwünschungen hört, beneiden könnte." Man hatte Rists Erzählung allgemeine Theilnahme geschenkt, und Herr Gotthvld bemerkte, daß sich daraus manche gute Lehre ziehen lasse für Erwachsene, wie für Kinder, als z. B. Jeder Stand hat seine schöne Seite, oder: Frommer Sinn kann in der ärmsten Hütte wohnen, auch: Wer gut und fromm lebt, hat ein sanftes Ende zu erwarten, desgleichen: Auch der Geringste kann sich Verdienste um seine Mitmenschen erwerben, die nach sei- nem Tode noch dankbar geehrt werden, und manches Andere. Hierauf wendete sich das Gespräch auf Gegenstände, die dem Gesichtskreise der Kinder zu fern lagen. Deß- halb vertheilten sie sich im Garten, das Eine diesem, das Andere jenem Spiele nachgehend, wie es eben Sinn und Neigung Jeglichem eingab. Nicht selten führte sie der Zufall wieder Alle zusammen, und dann wurde wohl auch ein Spiel verabredet, woran Jedes Theil nehmen konnte. Eins aber müssen wir den Kindern nachrühmen und als etwas sehr Löbliches allgemein empfehlen: sie geriethen nie unter sich in Streit, viel weniger, daß sie sich gerauft oder ans eine andere Weise gröblich anein- ander vergangen hätten. Desgleichen vermieten sie das wilde Schreien und Toben, ohne welches viele Kinder nicht vergnügt seyn zu können glauben. Indeß hatte der Abend sich unbemerkt cingcfundcn. Die Sonne stand eben im Begriff hinter den Bergen zu versinken, und schon breiteten sich Wölkchen, an dem

10. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 69

1839 - Reutlingen : Fischer
— 69 — hatte noch Keines gesehen; daher war der Eindruck, den es auf die Gemüther machte, natürlich stark und tief er- greifend. Die Mädchen hätte schier eine Furcht angewan- delt, wenn die Mutter, die neben ihnen in einiger Ent- fernung vom Fenster stand, nicht auch in dieser Natur- erscheinung die Große, Weisheit und Liebe Gottes ge- deutet hätte. Jetzt öffneten sich, wie es in der Bibel heißt, die Thüren des Himmels und ein gewaltiger Ne- gen floß herab. Man bedauerte den Vater, der im Wal- de war, hoffte jedoch, daß er in einer der Waldhütten Schutz vor dem Ungewitter gefunden haben würde. Es war indeß der Fall nicht gewesen, denn nach kurzer Zeit kam er, ganz durchnäßt, zurück. „Nun, aus so etwas macht sich der Forstmann nicht sonderlich viel," sagte er zu den Kindern, die bei sei- ner Ankunft ihr Bedauren ausdrückten. „Wir wollen uns vielmehr freuen. Das Gewitter ist gnädig vorüber- gegangen, die Fluren sind von Hagel und Schlossen ver- schont geblieben, und der Blitz hat wenigstens in unserer Gegend nirgends gezündet!" „Aber Unglück har er doch bei uns angerichtet!" ver- setzte Lottchen, die das Vorgefallene nicht länger ver- schweigen konnte. „Komm nur einmal mit mir an's Fen- ster, lieber Vater! Nun, siehst du unsern schönen Pap- pelbaum noch droben auf dem Berge? Den hat das Wet- ter in Grund und Boden zusammen geschmettert. Es sah dir recht schauerlich aus und doch wieder schon dabei. Es war aber auch ein Schlag, so rasch und so lang anhal- tend! Wir wären schier vor dem Gekrach und Geprassel zusammen gesunken!" „Ein neuer, sprechender Beweis," bemerkte der Vater, daß man unter Bäumen bei Gewittern keinen
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