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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 47

1913 - [s.l.] : Hirt
12. Friedrich I. Rotbart. 47 hatte jener Otto von Wittelsbach erhalten, dem Friedrich die Rettnng ans Gefahr nicht vergessen hatte.) < Aber wenigstens die Lnder Braunschweig und Lneburg lie er ihm und' seinen Kindern. So war der Friede auch in Deutschlemd wiederhergestellt, und der Kaiser stand geachtet und gefrchtet b&s Als er einen Reichstag (1184) nach Mainz berief, um die Schwert-leite feiner beiden ltesten Shne zu feiern, da versammelten sich zahl- Ruhnes, reich die Fürsten und die Blte des Adels (40000 Ritter) um ihn. Snger und Dichter wetteiferten, den groen Kaiser zu preisen. Pracht-volle Turniere fanden statt, ja der Kaiser selbst zeigte hier seine ritterliche Geschicklichkeit. Das Haus der Staufer schien dauernd seine Macht in Deutschland begrndet zu haben. Fnf blhende, hochbegabte Shne um-gaben den Herrscher/ j Der lteste (Heinrich Vi.) war schon zu seinem Nachfolger gewhlt. Dieser hatte Aussicht, ganz Italien zu gewinnen; denn Konstanze, die Erbin des Knigreichs Sizilien und Neapel, war seine Gemahlin geworden. So lchelte dem vielgeprften Fürsten ein friedlicher Lebensabend. Da kam pltzlich die Kunde, Jerusalem, die heilige Stadt, die $eu3ne vor etwa einem Jahrhundert (1099) auf dem ersten Kreuzzuge den Un-glubigen, den Trken, entrissen worden war, sei den Christen wieder ver- . loren gegangen. Nun glaubte der Kaiser als hchster Herr der Christen- 4 ' 1 heit sich berufen, trotz seines Alters diese Schmach zu rchen,' Mit V jugendlicher Frische trat er, der als Jngling sich schon auf dem zweiten Kreuzzuge Ruhm erworben hatte, den langwierigen und gefhrlichen Zug an. Die Donau abwrts ging es der Konstantinopel nach Kleinasien. Mhselig genug war der Marsch durch die wasserlosen Steppen, wo manch braver Reitersmann den Trunk sich abgewhnte und sein er-mdetes Rlein am Zgel fhrte. Aber es gelang deutscher Tapferkeit und Ausdauer trotz der Angriffe der Trken, diese Schwierigkeiten zu berwinden. Fast war man an der Grenze des Heiligen Landes ange-langt, da stellte sich ein reiender Gebirgsflu dem Vormarsch seines Heeres entgegen. Ungeduldig warf sich der greise Held auf seinem Schlacht-ro in die Fluten, um die Seinen durch Vorbild und Beispiel anzufeuern. Die Strudel wirbelten das Pferd herum: der Kaiser ertrank angesichts seines Heeres (1190) fern von der Heimat, die aber ihren groen Kaiser nicht verga. Bald erzhlte man sich, der Kaiser sei nicht gestorben, sondern sitze Die agc_ in dem Kisfhuser, einem Berge in der Goldenen Aue; er habe die Herr- Rotbart, lichkeit des Deutschen Reiches in das verzauberte Schlo mit sich hinabgenommen. Dort msse er schlafen und trumen, solange die Raben um den Berg Herumstgen. Sein Haupt sttze er auf einen runden steinernen

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 59

1913 - [s.l.] : Hirt
16. Maximilian 1 59 ihnen den Zutritt. Kaum waren sie durch das Tor eingelassen, so zogen sie versteckt gehaltene Waffen hervor und bemchtigten sich der Burg. Von Berg zu Berg tnten die verabredeten Zeichen. Und wohin der Schall der Glocken nicht reichte, da mahnten die auf den Berghhen entflammten Feuer das Volk zum Kampfe. Landenberg floh, als er alles verloren sah; er wurde eingeholt, doch tat man ihm nichts zuleide. Nun begab er sich zu König Albrecht. Dieser zog mit einem Heere heran, um seine Vgte zu rchen. Da traf ihn in der Schweiz der Tod. Er hatte seinem Neffen Johann von Schwaben dessen Erblnder vorent-halten; dafr erschlug ihn dieser angesichts der Habsburg. Die Wald-statte blieben frei. 16. Maximilian I. (14931519). ^Zn den Grenzlanden zwischen Deutschland und Frankreich regierte einst Herzog Karl von Burgund, der reichste Fürst seiner Zeit, wegen |rju*bn semer ungestmen Tapferkeit der Khne" genannt. Zu seinem Glcke fehlte ihm nur zweierlei: er wre gern König geworden, und er htte gern einen Sohn als Thronerben gehabt. Da er aber nur eine Tochter Maria hatte, so sollte deren Hand der Kaufpreis fr die Knigskrone des Vaters sein. Die Knigswrde konnte aber nur einer verleihen, das war der Deutsche Kaiser, damals Friedrich Iii. Und dem dnkte der Handel recht. Durch diese Heirat wuchs der Glanz und die Macht des Hauses Habsburg, und sein Sohn Maximilian konnte wohl als wrdiger Gemahl auch der schnsten und reichsten Prinzessin erscheinen. Der Erz-herzog war damals neunzehn Jahre alt, ein schner Jngling, hoch-gewachsen, von kniglichem Anstnde, mit lebhaften blauen Augen, groer, stark gebogener Nase, hoher, mchtig gewlbter Stirn und blonden Locken. Er drstete nach khnen Abenteuern, war treuherzig im Verkehr, ein Freund der Knstler und Gelehrten. Leidenschaftlich liebte er die Jagd. Einst geriet er auf der Gemsenjagd an eine Stelle, wo er weder ^n|"icms vorwrts noch rckwrts konnte. Der steile Bergrcken, die Martinswanb, "Steuer, liegt bei Innsbruck. Von unten sah man den verwegenen Jger wie in der Lust schweben, und man hielt ihn fr rettungslos verloren. Man glaubte nicht, da jemand in seine Nhe gelangen knne. Erst am dritten Tage wurde Maximilian durch die todesverachtende Treue eines Tirolers befreit. Er hatte auf keine Hilfe mehr gehofft und dem tief untenstehenden Volke durch Zeichen kundgegeben, da er sich auf das Sterben vorbereite. Whrend er noch betete, hrte er Schritte; wie ein

3. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 84

1913 - [s.l.] : Hirt
84 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. Intsung. Aber nach wenigen Jahren am 20. Mrz 1890 schieden sich des jungen Kaisers und des greisen Kanzlers Wege. Es waren schwere Tage, war dem Kaiser doch so weh ums Herz, als habe er seinen Gro-Vater noch einmal verloren. fles?ers^rt War nun der Fürst auch nicht mehr der leitende Staatsmann, dem seines Volkes. Volke war er doch der treue Berater geblieben. Schatten, die sich zwischen dem Kaiser und ihm erhoben hatten, zerstreute die herzliche Anteilnahme, die der Monarch an der Genesung des schwer erkrankten Fürsten nahm, und ganz Deutschland jubelte, als der Kaiser den greisen Helden in Friedrichsruh besuchte, als Deutschlands Kaiser gastet wieder bei dem, der Deutschlands Dom gebaut". Unzhlige wanderten seit dem Scheiden Bismarcks ans seinen mtern nach dem Ruhesitze des Fürsten, nach Varzin und Friedrichsruh, wie sie ihm vorher auf einer Reise durch Deutschland allerorts zugejubelt hatten. Allen, ob aus dem Norden oder dem Sden, aus dem Westen oder dem Osten des Vaterlandes, ob gereiften Mnnern, ob lebensfrischen Studenten, ob hoch oder gering, strkte seine freundliche, herzergreifende Rede die Liebe zu Kaiser und Reich, blieb sein Anblick eine weihevolle Erinnerung frs ganze Leben. Und die Männer kamen nicht allein, sie brachten ihre Frauen und ihre Tchter mit. Darber freute sich der Fürst am meisten. Auf den Glckwunsch der Klasse einer Hheren Tchterschule hat er besonders freundlich geantwortet, und als die Westpreuen ihm huldigten, kte er das junge Mdchen, das ihm einen Blumenstrau berreichte. Zn seinem achtzigsten Gebnrtstage war unser Kaiser der erste, der ihm seine Glckwnsche bersandte, und wie sein siebzigster, so wurde auch sein achtzigster Geburtstag ein Nationalfeiertag. Am 30. Juli 1898 schlo Bismarck die Augen zum letzten Schlummer. der seinem Grabe rauscht der deutsche Wald, auf seinem Sarge steht die von ihm selbst gewhlte Inschrift: Ein treuer deutscher Diener.kaiser-Wilhelms I." be Wie der Kaiser das Andenken des groen Mannes ehrte, indem er seiner Hlle in Berlin an der Seite seiner Vorfahren die letzte Sttte bereiten wollte, so erheben sich wie fr Kaiser Wilhelm I. auch fr den Fürsten Bismarck berall in Dentschlands Gauen Denkmler und Gedenktrme, von denen am Abend des Sommer-Sonnenwendtages die lodernden Feuer verknden, da Deutschlands groer Kanzler nicht vergessen ist von seinem Volke. Druck von Karl Marquart in Leipzig.

4. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 39

1908 -
— 39 — Stiefsöhne des Augustus, Tiberius und Drusus, Rom unterworfen. Nur gegen die Germanen trug die Politik des klugen Kaisers keine Erfolge davon. Ihre Unterwerfung schien zur Sicherung der Douau- und Rhemgreuze notwendig. Sie war auch, wie es schien, durch glückliche Feldzüge des Drusus und nach dessen Tode durch die geschickte Oberleitung des Tiberius durchgeführt. Aber dies erwies sich als Täuschung. Es gelang zunächst nicht, die Macht des Markomannenkönigs Marbod, der im heutigen Böhmen herrschte, zu brechen. Und die allzu große Zuversicht des Varns, Statthalters im nordwestlichen Deutschland, führte ihn im Teutoburger Walde (9 n. Chr.) in eine Falle, welche mehrere verschworene Germanenvölker ihm [9 n. Chr. gelegt hatten. Nach dreitägigen Gefechten, in denen die Germanen vom Cheruskerfürsten Armrnius geführt wurdeu, gingen drei Legionen zugrunde, und Varns stürzte sich verzweifelnd in sein Schwert (s. Anhang Vii). Augustus soll beim Eintreffen der Unglücksbotschaft aufs äußerste bestürzt gewesen sein und jammernd ausgerufen haben: „Varns, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Er gab den strengen Befehl, auf die Wiedereroberuug Germaniens zu verzichten und sich aus die Verteidigung der Rhein- und der Donaugrenze zu beschränken. [Die lange Friedenszeit und die Wiederherstellung gesetzlicher Ordnung rief eine Blüte der Künste hervor, wie sie Rom noch nicht gekannt hatte. Herrliche Paläste, Tempel und Theater wurden erbaut, Baumeister und Bildhauer schmückten die Stadt- und Landhäuser der Vornehmen. Für die Dichtkunst aber brach ein goldenes Zeitalter an; damals entstanden die unsterblichen Werke der Dichter Vergi'lius, Horatius und Ovrdius und die große römische Geschichte des Lrvius. Alle diese hervorragenden Männer fanden in Augustus, ganz besonders aber in dessen Freund Mäcenas, ihre Gönner und Schutzherren.] Im siebenundsiebzigsten Lebensjahre verschied Augustus, der in seiner Familie viel Trübes erfahren hatte, auf einer Reife (14). Schön geschmückt 14 erwartete er den Tod. Seine trauernden Freunde forderte er auf, ihm zu bezeugen, daß er während feines Lebens feine Rolle gut gespielt habe, und ihm Beisall zu klatschen. Xviii. Hie römischen Kaiser. [Aus den kleinen Anfängen Roms war ein gewaltiges Weltreich erwachsen, das alle Küstenländer des Mittelmeers umfaßte. Die vielen Völker, welche in ihm vereinigt waren, wurden von Rom aus gleichmäßig regiert und lebten sich allmählich in die Sitten und Anschauungen der Römer und Griechen ein; denn die griechische Sprache und Bildung ward mit der römischen als gleichwertig betrachtet und beherrschte das Morgenland, wie diese das Abendland. Allmählich wurden auch die Provinzialen in die

5. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 52

1908 -
— 52 — Asche sinken; aber aus ihr wird sich eine schönere, reinere Welt und ein noch herrlicheres Göttergeschlecht erheben. Den Gottesdienst sür die eigene Familre leitete der Hausvater; sür Gemeinde, Gau und Volk wirkten Priester, die aus den mit dem Religionswesen vertrautesten Männern gewählt wurden. Sie sprachen die Gebete, vollzogen die Opfer und die herkömmlichen heiligen Handlungen; sie hüteten auch die geweihten Stätten, wo an die Anwesenheit der Götter ein heiliges Gerät, etwa eine Lanze, ein Hammer, ein Schwert, ein Weberschifflein, erinnerte. Das Vorauserkunden der Zukunft spielte eine große Rolle im Staats-wie im Privatleben. Bei wichtigen Anlässen beobachtete man das Verhalten weißer Rosse, die dem Wodan heilig waren; aber man achtete auch auf die Zeichen iu den Eingeweiden der Opfertiere und auf den Vogelflug. Besonders üblich war das Ausstreuen von Stäbchen aus Buchenholz mit eingeritzten Runenzeichen (daher der Name Buchstabe) auf ein weißes Tuch; mit gen Himmel gerichteten Augen und Gebete murmelnd hob man dann drei Stäbchen auf; aus den Runen, die sie trugen, wurde der Wille der Götter gedeutet. B) Rom und die Germanen. V. Marius und die Germanen. (Vgl. Bilder aus der römischen Geschichte Xiv.) Zum ersten Male kam das römische Weltreich mit den Germanen in Berührung durch die Wanderung der Kimbern. Dies germanische Volk, das aus seiner Heimat, vermutlich dem heutigen Holstein, durch Hungersnot oder schwere Naturereignisse vertrieben war, richtete seinen Zug nach Süden, durchbrach den Hereynischen Wald, und nachdem es mit den keltischen Bewohnern von Böhmen siegreiche Kämpfe bestanden hatte, erschien es in den Ostalpen an der Grenze des Römischen Reiches. Die Kimbern kamen mit Weibern und Kindern, die sie aus rohen Karren mit sich führten, auch trieben sie ihre Herde vor sich her und verlangten von den römischen Beamten, daß man ihnen ein Land anweise, wo sie sich niederlassen könnten. Selbstverständlich wurde dies Verlangen abgeschlagen; während man aber noch verhandelte, schien dem Konsul Carbo die Gelegenheit günstig, sich Ruhm und den Anspruch auf einen Triumph zu erwerben, auch durch Gewinn von Taufenden von Sklaven, die in hohem Werte standen, sein Vermögen zu vergrößern. Er griff also die Kimbern, die vertrauensvoll einherzogen, in verräterischer Weise an. Aber schnell traten sie ihm kampfbereit gegenüber, 113 t). Ehr.] und das Ergebnis der Schlacht bei Nor eja (113) war eine schimpfliche Niederlage des römischen Heeres. Anstatt aber nunmehr den Marsch nach

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 125

1898 -
— 125 — Hauptstadt abziehen. — Denn sie wußten, daß der Besitz von Paris den Krieg entscheiden würde. Vor Paris (am Montmartre) kämpften die Marschälle, die Napoleon zum Schutze der Hauptstadt dorthin gesandt hatte, gegen die Übermacht. — Sie wurden besiegt, und die Verbündeten hielten in Paris ihren Einzug. Zusammenfassung: Napoleons Niederlage. Wie verhielten sich die Franzosen? — Sie werden wohl eingesehen haben, daß die französischen Heere nur um Napoleons willen ihr Blut vergossen, daß Frankreich nur um der Herrschsucht des einen Mannes willen leiden mußte. Die Verbündeten hatten vor dem Einmarsch in Frankreich eine öffentliche Erklärung an das französische Volk erlassen. Was wird wohl darin gestanden haben? — Daß die Verbündeten nicht gegen die Franzosen, sondern nur gegen den Kaiser Napoleon Krieg führten, daß sie in Frankreich keine Eroberungen machen wollten. Warum haben sich da die Franzosen nicht von Napoleon losgesagt? — Aus Furcht vor ihm, die durch die langjährige Gewohnheit vergrößert war. Wie wurde es, als die Verbündeten in Paris einzogen? — Die Franzosen jubelten ihnen zu als ihren Befreiern und sagten sich von Napoleon los. Napoleon ward seines Thrones entsetzt, aber er behielt den Kaisertitel, bekam jährlich 6 Millionen Francs und durfte sich auf der Insel Elba, die er erhielt, Soldaten halten. — Karte! Der Bruder des ermordeten Königs, Ludwig Xviii., (der Sohn Ludwigs Xvi.: Ludwig Xvii.) kehrte zurück, ebenfalls unter dem Jauchzen der Pariser. — Die Verbündeten hatten das gewünscht, denn mit einem König aus dem Geschlecht der Bourbonen glaubten sie am ehesten einen dauerhaften Frieden schließen zu können. Der Friede wurde zu Paris geschlossen. Was wird wohl bestimmt worden sein? — Frankreich muß die eroberten Länder herausgeben (vielleicht werden auch Elsaß und Lothringen verlangt), und es muß Kriegskosten bezahlen. Im Frieden von Paris wurde zwar Frankreich auf die Grenzen, die es unter dem letzten König gehabt hatte, beschränkt, aber es behielt die deutschen Städte Saarbrücken, Saarlouis und Landau, auch brauchte es keine Kriegskosten zu bezahlen; man ließ ihm sogar die Kunstschätze, die die Franzosen in der ganzen Welt zusammengeraubt hatten; nur die Viktoria vom Brandenburger Thor kam wieder nach Berlin. Zusammenfassung: Napoleons Absetzung (Elba); Rückkehr der Bourbonen, Ludwig Xviii.; Pariser Friede. Gesamterzählung: Der Feldzug in Frankreich. Ii li Vertiefende Betrachtung. 1. Wie werden die Vorbereitungen zu dem Feldzug nach

7. Real-Buch für Volksschulen - S. 37

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
37 hemmt das Athmen; 2) der Chamsin, welcher in Egypten, Ata- bien und Persien weht und nicht selten tödtlich ist; 3) der Harmac- tan, welcher aus dem Innern Afrikas kommt, und seine ausdürr rende Kraft an den Küsten von Guinea ausübt. Er trocknet den Menschen fast aus und versengt die Pflanzenwelt; 4) der gefähr- lichste von allen ist der glühend heiße Samum in Arabien, Persien und Egypten, der schnell tobtet. Welchen Nutzen haben die Winde? 15. Wenn wir eine über 32 Fuß hohe Röhre, die oben und unten offen ist, in ein Gefäß voll Wasser stecken, sie ganz damit anfüllen und nachher vor dem Herausziehen sie oben ver- schließen, so läuft ein Theil des Wassers während des Heraus- Ziehens heraus, und das Uebrige bleibt bis auf 32 Fuß in der Röhre hängen. Woher das? Der Druck der Luft ist so groß, als der Druck einer 32 Fuß hohen Wassersäule von gleicher Grundfläche. Daher darf eine Wasserpumpe bis zu ihrem Guß- rohr nicht höher sein, als 32 Fuß. Quecksilber ist 14 Mal schwe- rer, als Wasser. Füllte man daher eine an einem Ende ver- schlossene Glasröhre von 32 Zoll voll Quecksilber und kehrte sie um, so würden 4 Zoll Quecksilber herauslaufen und 28 Zoll durch den Druck der Luft zurückgehalten werden. Die Luft ist aber nach ihrer verschiedenen Dichtigkeit bald schwerer, bald leichter, und ein Instrument, mit welchem man die jedesmalige Schwere der Luft mißt, heißt Barometer. 16. Otto v. Guerike hat uns durch die von ihm er- fundene Luftpumpe gezeigt, wie die eingeschlossene Luft in einem Gefäße sehr verdünnt und verdichtet werden kann. Unter der Luftpumpe siel das Quecksilber im Barometer, stiegen aus dem Wasser Blasen auf, verloren runzlichte Aepfeln ihre Runzeln, fielen ein Goldstück und eine Flaumfeder gleichzeitig zu Boden, sobald die Glocke luftleer war. In der Luftpumpe sterben Thiere bald, und schallende Körper, an einander gestoßen, wer- den nicht gehört. 17. Jede vernehmliche Erschütterung der Luft ist ein Laut oder Ton, der, wenn er stärker ist, Schall heißt. — Stößt dieser an harte Körper an, so vernehmen wir einen Wiederhall oder Echo. Soll das Echo deutlich sein, so muß der Gegen- stand, von dem der Schall zurückgestoßen wird, wenigstens 60 Fuß entfernt sein. Um den Schall weiter fortzupflanzen, bedient man sich des Sprachrohrs und um ihn besser aufzu- fangen, des Hörrohrs. 18. Ohne Luft kann kein Feuer brennen, keine Pflanze wachsen, kein Mensch und kein Thier leben, kein Schall ent-

8. Real-Buch für Volksschulen - S. 40

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
Zur Zeir des Neu- und Vollmondes ist die Flukh ungewöhnlich hoch, und man nenne diese Springfluth. Xx Wärme und Feuer. 24. Wenn ein Körper uns bei der Berührung Wärme mittheilt, so nennen wir ihn warm, und wenn er uns Wärme entzieht, kalt. Die Empfindung von Wärme und Kälte schrei- den wir einer Materie zu, welche Wärmestoff oder Wärme- materie genannt wird. Der Wärmestoff findet sich in allen Körpern, aber bei einigen in einem sehr geringen Grade, wird aber mitgetheilt durch Reiben, Schlagen, Vermischung und Mittheilung. Wenn wir zwei Stücke trockenes Holz lange an einander reiben, so werden sie warm. Eisen wird warm, wenn man anhaltend mit einem Hammer darauf schlägt. Wasser auf ungelöschten Kalk gegossen, wird so heiß, daß man sich darin verbrennen kann; Eisenfeilspäne mir Schwefel und Kalk gemengt, bringen eine Flamme hervor; viele geistige Getränke genossen, giebt Wärme und zuweilen so starke, daß der Mensch verbrennt. Hieraus ergiebt sich, daß Warme auch frei gemacht werden kann durch verschiedene Mischungen. Sind wir kalt und berühren einen warmen Körper, so werden wir auch warm; ein glühen- des Stück Eisen mit einem kalten in Verbindung gebracht, theilt letzterem Warme mit. 26. Wenn wir zwei Stücke Eisen von gleicher Länge und Dicke haben und machen das eine Stück glühend, so ist dieses an Umfang größer, als jenes. Vollgefüllte und zugestopfte Fla- schen und Fässer zerspringen oft im Sommer bei starker Wärme. Hieraus folgt, daß die Körper durch Wärme ausgedehnt und durch Kälte zusammengezogen werden. Auf dieser Eigenschaft der Wärme beruht ein Instrument, Thermometer oder Wärme- messer genannt. Dieses ward erfunden im Jahre 4638 von Cornelius Drebbel.und verbessert von Fahrenheit und Reaumur. Will man ein Thermometer verfertigen, so nimmt man eine überall gleich weite Glasröhre, welche sich unten in eine Kugel endigt, füllt.sie von oben bis auf eine gewisse Höhe mit Quecksilber, welches zuvor durch Kochen gereinigt und luft- leer gemacht worden ist und schmilzt, nachdem man den obern Raum der Röhre auch luftleer gemacht hat, alsdann die vor- handene Oeffnung zu. Man setzt darauf die Kugel in Schnee und sieht, wie weit das Quecksilber in der Röhre fällt. Dar- auf setzt man sie in kochendes Wasser und bemerkt, wie hoch es steigt. Den ersten Punct nennt man Gefrier- und den letz-

9. Real-Buch für Volksschulen - S. 41

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
41 ren Siedpunct, und den Raum zwischen beiden theilt Reaumur in 80 und Fahrenheit in 180 Theile oder Grade und trug 32 Grade unter dem Gefrierpunct. 26. Zm Winter gefrieren oft Teiche und Seen durch die Kälte der Luft, und dann sagen wir: es ist Frostwetter, im Gegentheil Thauwetter. Wenn es beim Frostwetter plötzlich Thau- wetter wird, und es dabei regnet, so gefriert der Regen auf der noch sehr kalten Erde, dies nennt man Glatteisen. Zu solchen Zei- ten werden auch sehr oft die kalten Wände von den Dünsten mit einer Eisrinde überzogen, weil ein kalter Körper, plötzlich in die Wärme gebracht, einen höhern Grad der Kälte annimmt. Da- her kommt es auch, daß halberfrorene Menschen und halberfro- rene Glieder beim warmen Ofen völlig erfrieren; deswegen muß man halberfrorene Menschen und halberfrorne Glieder vor der Ofenwärme hüten, ste aber tüchtig mit Schnee und Eis reiben. 2?. Der Wärmestoff sucht immer im Gleichgewicht zu bleiben und strömt daher, wenn stch zwei ungleich warme Kör- per berühren, so lange aus dem einen in den andern über, bis ein Gleichgewicht der Wärme stattfindet. Solche Körper, die den Wärmestoff leicht durch ihre Materien hindurch dringen las- sen, als Metall, Stein, Glasrc., heißen gute, aber solche, die den Wärmestoff mehr anhalten, als Pelzwerk^ Wolle, Baum- wolle rc., schlechte Wärmeleiter. 28. Ein sehr hoher Grad von Warme wird Hitze ge- nannt. Das Feuer macht einige Körper flüssig, als Metalle; andere löst es zum Theil oder ganz in Dämpfe auf, als Was- ser; noch andere verbrennt oder löst es in Rauch und Asche auf, als Holz; oder verwandelt es in andere Körper, als Sanderde und Laugensalz in Glas. Zeigt die Wärme sich leuchtend, so nennt man dies Feuer und das auflodernde Helle — Flamme. 29. Wir wissen schon, daß der Wärmestoff durch Ver- mischung frei werden kann. Fänden nun in der Erde an der Erdoberfläche solche Vermischungen Statt, so würde auch da die Wärme frei werden. Diese Wärme würde Ausdehnung bewir- ken und um so größere Ausdehnung, in je höherem Grade sie vorhanden wäre. Dadurch würde die Erdoberfläche bewegt wer- den und folglich ein Erdbeben entstehen. Auch unterirdische Winde oder durch Feuer entwickelte Dämpfe mögen oft Ursache der Erdbeben sein. Solcher Erdbeben erwähnt die Geschichte mehre; so wurde z. B. 1755 Lissabon von einem Erdbeben fast gänzlich zerstört; 1783 versank die große Stadt Messina

10. Real-Buch für Volksschulen - S. 97

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
97 Als die Christen in Zerusalem sahen, daß sich Alles zu einem Kriege anschickte, folgten sie dem Winke, weichen Christus ihnen zur Flucht gegeben hatte und zogen insgesammt in das Städt- chen Pella, jenseits des Jordans. Unterdessen sammelte Vespasian, der bald von seinem Volke zum Kaiser Roms ausgerufen wurde, ein Heer gegen die Juden, trieb sie zurück und zog in Galiläa ein. Viele Juden, Räuber und loses Volk gingen unterdessen nach Jerusalem, quälten die Bessergesinnten, bildeten selbst Par- theien und verfolgten sich mit der höchsten Erbitterung. Unter- dessen hatte Vespasian seinem Sohne Titus die Fortsetzung des Juden-Krieges übergeben. Dieser schloß im April, 70 Jahre n. Ch., Jerusalem, das durch Kunst, Lage und Grimm der Be- lagerten unüberwindlich schien, mit einem großen Römerheere ein, und da er der Stadt gern schonen wollte, ließ ec ihr nochmals Verzeihung anbieten, und der Juden eigner Feldherr, Josephus, ermahnte sie ernstlich, dies Anerbieten anzunehmen. Aber sie fuhren mit Hartnäckigkeit fort, sich zu widersetzen und hegten fortdauernd die eitle Hoffnung, Gott werde sie und seinen Tem- pel nicht verlassen. Schrecklich war die Lage der Einwohner Jerusalems, das in seiner Mitte die Tausende barg, welche ge- kommen waren, das jüdische Passah zu feiern, und die Hun- gersnoth ward so entsetzlich, daß eine Mutter ihr eignes Kind schlachtete und aß. Titus griff die Stadt an; lange verthei- digten, sich die erbitterten Juden, doch mußten sie endlich der Macht der Römer, nach Gottes Rathschluß, weichen. Die Rö- mer drangen in die Stadt ein. Ein Haufe Juden flüchtete sich in den Tempel; doch ein römischer Soldat warf Feuer in den- selben, und so ging dies prächtige Gebäude, das Titus gern hatte erhalten wollen, in Flammen auf. Jetzt zerstörten die Krieger die Stadt, und elf mal hunderttausend Juden verloren in diesem Kriege ihr Leben. 97,000 wurden gefangen hinweg- geführt, von welchen etliche als Sklaven arbeiten, etliche zur Belustigung der Römer mit wilden Thieren kämpfen mußten. Seitdem haben die Juden keinen eignen Staat mehr ausgemacht, und die zahlreichen Nachkommen dieses Volks sind bis auf den heurigen Tag auf dem ganzen Erdboden zerstreut. Diese Ver- nichtung des Juden-Staates war dem Christenthum besonders förderlich, denn die zum Christenthum übergetretenen Juden ver- breiteten die Lehre Jesu weiter, und die Juden-Verfolgungen gegen die Christen hörten auf. Desto stärker aber fingen die Verfolgungen der Heiden gegen die Christen an, und es sind kaum Grausamkeiten zu erdenken, welche die ersten Bekenner 7
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