— 57 —
3. ) Das Wasser ist schwer, und sucht daher über-
all die niedrigste Stelle.
4. ) Das Wasser, als tropfbar-flüssiger Körper, hat
das Bestreben, sich überall ins Gleichgewicht zu
setzen.
Die Oberfläche des Wassers bildet daher in kleinen
Flachen eine Horizontalebne; bey größeren Wasser -
rnassen muß aber die Kugelgestalt der Erde berücksichtiget
werden.
5. ) Jeder feste Körper verliert durch Eintauchen ins
Wasser gerade so viel an seinem Gewichte, als die durch
ihn verdrängte Wassermenge wiegt. (Schwimmen.)
6) Das Wasser ist kein Element, oder einfacher
Stoff, sondern besteht aus Wasserstoff und Sauer-
stoff.
7. ) An sich ist das Wasser keiner Fäulniß fähig,
sondern diese rührt von den beygemischten organischen
Körpertheilen her.
8. ) Man unterscheidet mineralische Wasser und
Süßwasser; je nachdem die Menge der darin auf-
gelösten Körper so bedeutend, oder so unbedeutend ist,
daß sie durch die Sinne empfunden werden können, oder
nicht. Das Meerwasser ist daher ein mineralisches
Wasser.
9>) Man unterscheidet auch noch harte und weiche
Wasser; je nachdem sie mehr oder weniger Kalk und
Kohlensäure enthalten.
Zu den harten Wassern rechnet man die meisten
Quell - und Brunnenwasser; zu den weichen die Fluß-
und Landseenwasser.
Die harten Wasser sind zu manchem Gebrauche in der Haushal-
tung und in Gewerben minder tauglich, auch der Gesundheit
minder zuträglich, als die weichen.
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
- 6g -
nur dieses verwandelt sich in Eis, und das Salz bleibt
in der Masse des flüssigen Wassers zurück.
In beyden Fallen nun wird der Salzgehalt des Was-
sers größer.
Die Erscheinung, daß an einzelnen Orten das Meerwasser in
der Tiefe einen geringeren Salzgehalt hat, als an der Ober-
fläche, erklärt man durch Süßwasser5quellen, die auf dem
Woben des Meeres in der Nahe der Küsten entspringen. Dieß
ist der Fall z. B. im Meerbusen von Genua bey Spezia,
wo sich das süße Wasser der Quelle bis über die Oberfläche
des Meeres erhebt.
An vielen Küsten, besonders an denen des mittelländischen Mee-
res, gewinnt man Salz aus dem Meerwasser, indem man
dasselbe in besondere flache Vertiefungen laufen, und durch
die Sonnenwarme verdunsten laßt.
Durch Destillation kann das Meerwasser trinkbar gemacht
werden, daher man auf Schiffen besondere Distillirapparate
hat.
Nicht sowohl der Salzgehalt des Meerwassers ist es, welcher,
wie man ehmals glaubte, dasselbe vor Faulniß schützt, son-
dern vielmehr die durch verschiedene Ursachen veranlaßten Be-
wegungen desselben.
§. 68.
Spezifische Schwere.
Das Meerwasser hat, wegen des Salzgehaltes, eine
größere Schwere, als das Süßwasser.
Daher sinken Schiffe tiefer ein, wenn sie aus dem
Meere in Flüsse einlaufen, und umgekehrt; — daher ist
das Schwimmen im Meerwasser leichter, als im Fluß-
wasser.
Die spezifische Schwere des Meerwassers ist 1,023.
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TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
153
2) Andere lassen sie aus dem Monde kommen. Dieß
ist zwar möglich, aber wegen der erforderlichen vielen
günstigen Bedingungen höchst unwahrscheinlich.
o) Jene, welche die Entstehung der Meteorsteine in
der atmosphärischen Luft suchen, müssen zu beynahe
unmöglichen Wirkungen ihre Zuflucht nehmen.
4) Daher bleibt noch die Meinung derjenigen, welche
einen kosmischen Ursprung annehmen, die wahr-
scheinlichste.
Hieher gehören auch die aus der Luft herabgefallenen großen
Massen gediegenen Eisens, (Metcoreisenstücke), von
denen besonders die von Pallas in Sibirien gefundene 1600 Hj
schwere, und die im Jahr 1751 bey Hradschina vor mehr
rercn Angenzeugen glühend vom Himmel gefallene Eisenmafse
von 71 18 die bekanntesten sind. Man halt sie für meteori-
schen Ursprungs, d. h. für Gebilde der Atmosphäre.
Ueber Meteoroscopie mündlich.
Dritter Abschnitt.
Temperatur und physisches Klima.
§. 162.
Temperatur.
Unter Temperatur eines Ortes auf der Erdober-
fläche versteht man den Grad der Erwarmung dieses Ortes.
Sie wird durch das Thermometer bestimmt.
Die Temperatur der Erdoberfläche stimmt in der Regel mit der
Temperatur der untersten Luftschichte genau überein.
§. 163.
Quelle der Warme.
Die H a u p t q u e l l e der Warme auf der Erdoberfläche
tst die Sonne. Nur ein sehr kleiner Theil ihrer Strah-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
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120
a. ) durch Wasserleitungen, welche das Wasser
von entfernten Quellen herführen;
b. ) durch Cisternen, in denen-man das Regen-
wasser aufbewahrt;
e.) durch Reinigen des unreinen Flußwassers;
u. s. w.
2.) Die Mineral-Heilquellen.
Die mit den Mineralquellen vermischten Stoffe wir-
ken heilend auf viele Krankheiten des menschlichen Kör-
pers ein, deren Anzahl gemeiniglich in den Ankündigun-
gen und Anpreisungen eines Bades Legion ist.
3.) Die Salzquellen.
Aus ihnen siedet man das Kochsalz. (§. in.)
Z. 117.
Kreislauf der Gewässer.
Das Wasser, welches den größten Theil der Erdober-
fläche bedeckt, ist in einem beständigen Kreisläufe
begriffen.
Das Wasser, vorzüglich das der Meere und Seen,
wird durch die Warme in Dünste verwandelt, steigt ge-
gen Himmel und bildet die Wolken, fallt von diesen wie-
der als Regen, Schnee, u. s. w. herab, dringt in die
Erde ein, erscheint wieder in Quellen, sammelt sich in
Flüssen, und wird von diesen wieder zuletzt dem Meere
als dem allgemeinen Wasserbehälter zugeführt.
Folgerung. Daraus folgt, daß die gesammte
Wassermenge der Erde sich beständig gleich
bleibt.
Für das Meer insbesondere wurde dieß bereits §, 6z.
gezeigt.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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i-— 52
' §. 54.
2. Ueberreste und Versteinerungen einer
früheren organischen Schöpfung.
Unter Versteinerungen versteht man Bruchstücke
aus der Vorwelt von thierischen und vegetabilischen Kör-
pern, deren weichere Theile durch eine Feuchtigkeit in
der Erde aufgelöst, und durch eine erdige oder stei-
nige Maste ersetzt wurden, die stch so verhärtete, daß
ste noch den ursprünglichen Bau des Körpers zeigt.
Manchmal zeigt stch nur ein Abdruck des organi-
firten Körpers in der Steinmasse.
Die Versteinerungen findet man nicht nur in den
oberen Erdschichten, sondern auch in großen Tiefen der
Erdmasse, selbst mitten im Inneren der Felsenmassen,
s) Versteinerungen aus dem Pflanzenreiche.
Vegetabilische Ueberreste finden sich häufig, theils
in Abdrücken, theils in eigentlicher Versteinerung. Nicht
nur ganze Baume, sondern selbst ganze Wälder, von
denen viele versteinert find, viele aber auch nicht, findet
man tief unter der Erde vergraben. #)
b) Aus dem Thierreiche.
Versteinerungen thierischer Körper und Körpertheile
findet man fast in allen Landern der Erde mehr oder we-
niger. Viele gehören Thiergattungen an, die jetzt entweder
gar nicht mehr, oder nicht mehr in jener bedeutenden
Größe, oder nicht in den Gegenden angetroffen werden,
die ihre Versteinerungen bergen.
I. Versteinerte L a n d t h i e r e:
i.) Ganz unbekannte Arten: das Mastodonte (der *)
*) So findet man an den Ufern des oberen Maines in großen
Liefen Baume, besonders Eichen. (Sündfluth-Holz.)
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
15
2. ) das Mittelgebirg, und
3. ) das Hochgebirg.
Das Vorgebirg *) ist der niedrigste Theil des Ge-
birgs, und besteht aus unbeträchtlichen Erhöhungen und
Bergen mit sanften Abhängen.
Das Mittelgebirg, welches über dem Vorgebirge
liegt, zeichnet sich schon durch bedeutendere Berge und
steilere Abhänge aus.
Das Hochgebirg endlich, welches sich über das
Mittelgebirg erhebt, besteht aus rauhen, nackten und stei-
len Zacken und Spitzen, und ist voller Spalten und herab-
gestürzter Trümmer.
Von dieser allmähligen Erhebung der Berge hängt
auch die Beschaffenheit ihrer Oberfläche, und
die Fruchtbarkeit ihres Bodens ab.
Das Vorgebirg besteht meistens noch aus fruchtba-
rem Boden; dagegen wird auf dem Mittelgebirge der
Pflanzenwuchs schon dürftiger, indem die eigentlichen
Bäume verkrüppeln. Doch findet man hier nähr; und
gewürzhafte Pflanzen, welche die köstlichsten Viehweiden
bilden. Auf dem Hochgebirge aber findet man ausser eini-
gen Moosen und Flechten keine weiteren Spuren von
Vegetation, und die höchsten Punkte find mit ewigem
Schnee und Eise bedeckt.
S. 21.
Thaler.
i.) Die langgestreckten Vertiefungen, durch welche
nicht nur einzelne Berge, sondern auch ganze Gebirge
und Bergketten von einander geschieden werden, nennt
man Thäler.
*) Die Bedeutung dieses Wortes hier ist von der.im §, 7 ange-
sehenen verschieden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
84
5. 78.
Eintheilungen.
I. ) Nach §. 77 kann man die Seen eintheilen
1) in Seen, welche sichtbaren Zufluß und
Abfluß haben.
Von dieser Art sind die meisten Seen.
2) In Seen, welche sichtbaren Zufluß, aber
keinen sichtbaren Abfluß haben.
Diese verlieren das zufließende Wasser theils durch
Ausdünstung, theils durch Eindringen ins angranzende
Erdreich.
5) In Seen, welche sichtbaren Abfluß,
aber keinen sichtbaren Zufluß haben.
Ii. Nach der Beschaffenheit ihres Wassers theilt man
die Seen auch
1) in Süßwasserseen und
2) in Salzseen ein.
Letztere, von denen man viel Salz gewinnt, findet
man vorzüglich in den Steppen Rußlands, Persien,
u. s. w.
Das Salz, welches sie enthalten, ist nicht von einer-
ley Art, bey einigen Kochsalz, bey andern Bittersalz.
Im Sommer wo die Ausdünstung größer ist, ist nicht
selten die ganze Oberflache solcher Seen mit einer dicken
Salzkruste überzogen, welche oft so stark wird, daß man
daraus gehen kann.
§. 79.
Tiefe.
Die Tiefe der Seen ist verschieden, und steht ge-
wöhnlich mit ihrem Umfange im geraden Verhältnisse.
Hievon machen jedoch die Gebirgsseen eine Ausnahme.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
114
4. ) Aachen, ebenfalls schon den Römern bekannt.
Die Temp. ist beym Dampfbade 40° 11.
5. ) Burdscheid bey Achen.
6. ) Baden bey Wien.
7. ) Chaudes - Aigues, Lernet, Barege,
Vagneres, u. a. in Frankreich.
8. ) Pisa, Florenz, u. a. in Italien.
9. ) Bath 45° U. und Bristol in England.
10. ) Die Geyser in Island.
Dieß sind riesenhafte Springbrunnen, in welchen ko-
chend heißes Wasser stoßweise, und bisweilen bis zu der
außerordentlichen Höhe von 100f. emporgetrieben wird. ")
§. 107.
Ursachen der warmen Quellen.
Ueber die Ursachen der warmen Quellen haben die
Naturforscher schon verschiedene Meinungen geäußert.
Einige leiten die Hitze derselben von Schwefelkiesen
und Steinkohlenflötzen her, indem durch Zersetzung der
Schwefelkiese und durch die Entzündungender Steinkoh-
len Hitze entsteht.
Andere suchen die Ursache in Vulkanen. Allein
die Unveranderlichkeit der Temperatur, und
die lange Zeitdauer derselben, indem manche schon
in den Zeiten der Römer bekannt waren, und die große
Verschiedenheit der Temperatur bey verschiedenen Quel-
len, stehen gegen die angeführten Meinungen.
Die Sache ist daher noch nicht befriedigend erklärt. *)
*) Eine Beschreibung dieser heißen Springquellen gibt Macken-
zie in seiner Reise durch Island izio; in der deutschen Ue-
bers. Weimar igio. S. 265 u f.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Ortsnamen: Aachen Baden Wien Frankreich Florenz Italien Bristol England Island Steinkoh- Island Weimar
69
S traßbirrg mit seinem bcrrltchcn Münster, ehedem die Hauptstadt de- einst zu Deutsch-
land gehörenden Elsasses. — Seit dem 1860 gemachten Erwerb des Bezirks von Nizza
und des Herzogthums Savoyen, worin Gha-mbery die Hauptstadt, erstreckt sich Frank-
reich auf dieser Seite bis zum Gipfel Mont Cenis, und hat die Schlüssel der westlichen
Alpcnpässe gewonnen. —
- .1 Wj
's /■ si
Spanien
Südwestlich vor. Frankreich liegt Spanien, ein Land von 8500 Q. M.
mit etwa 13 Millionen katholischer Bewohner. Es ist in Spanien viel
warmer als in Frankreich. Im Sommer brennt die Somtc oft sehr stark;
die Nachte dagegen sind kühl. Die Winter sind viel gelinder als in Deutsch-
land, und doch leiden die Spanier eigentlich weit mehr von der Kälte, als
wir Deutsche hinter unseren warmen Oefen; denn sie haben nichts zum
, Schutze gegen die oft schneidenden Winde, als ein Feuerbecken, das unter den
Tisch gestellt wird, und allenfalls einen warmen Mantel. Im Winter friert
es in Spanten nur zuweilen Eis und dann höchstens eine dünne Rinde, so
daß man dort nicht, wie bei uns, mit großen Frachtwagen über die Flüsse
fahren kann. Schnee gehört selbst in den nördlichen Gegenden, die Gebirge
ausgenommen, zu den seltenen Erscheinungen. —
Das größte und berühmteste Gebirg in Spanien sind die Pyrenäen,
die es von Frankreich trennen. Die bedeutendsten Flüsse sind der Min ho,
der Duero, der Tajo, die Guadiana, der Guadalquivir und der
Ebro.
Das Land ist an Naturprodukten sehr reich. Die Bergwerke liefern
Edelsteine, Salz, Eisen, Kupfer, Quecksilber, Silber und Gold. Nicht nur
alle Getreidarten und unsere Obstsorten gedeihen dort vortrefflich, sondern
auch Oliven- und Orange-Wälder bedecken große Landstrecken. Nur in eini-
gen Gegenden gibt es genug und gutes Rindvieh; dagegen besitzt Spanien
einen Reichthum an Eseln ] Ziegen, vortrefflichen Pferden und den besten
Schafen mit der feinsten Wolle.
Man nennt sie wandernde Schafe (Merinos), denn im Winter kommen
sic herab von den kastlltschen Gebirgen in die schönen und warmen Ebenen
an die Ufer der Guadiana, wo alles von ihnen wimmelt, und die Luft
weit umher von ihrem Geblök ertönt. Nichts sieht man Hann auf diesen
Fluren, alö einige Erdhütten, worin die Hirten wohnend Wenn ihr diese
Hirten sähet, mit ihren von der Sonne verbrannten Gesichtern, mit dem um
die Schultern geworfenen Schaffelle, die alte, rostige Flinte in der Hand
und in Begleitung von großen Hunden, so würdet ihr vielleicht erschrecken
und sie eben nicht für sanfte Hirten halten. — Auf ihrer Rückreise werden
die Schafe geschoren. Das ist nun eine Freudcnzeit in der ganzen Gegend.
Die feinste Wolle wird größtentheils in's Ausland verkauft, obgleich man
auch im Lande selbst aus allen Sorten Tuch verfertigt. - ~ Auch fehlt es
in Spanien nicht an Leinwand-, Seiden-, Baumwollen-, Leder-,
Hut-, Glas-, Tabak- und anderen Fabriken. 0
Die Hauptstadt Spaniens ist Madrid mit 200,000 Einwohnern.
Andere bemerkenswerthe Städte sind: Barcellona -^Sevilla mit einem
prächtigen Dom und dem Grabmale des Commbus - Granada — und
das durch den heldenmüthigen Widerstand seiner Bewohner im französischen
Kriege (1809) berühmt gewordene Saragossa.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Barcellona
Extrahierte Ortsnamen: Elsasses Nizza Spanien Frankreich Spanien Spanien Frankreich Spanien Frankreich Guadiana Hann Spanien Spaniens Madrid Granada Saragossa
98
Aber das dritte Mal haben ihn die Wilden auf der Insel Owaihi tobt
geschlagen und gefressen (1779).
Daraus und aus mehreren sichern Anzeichen erkennen die Gelehrten
Folgendes: Die Erde ist nicht blvö eine ausgebreitet,-, rund abgeschnittene
Fläche, nein, steift eine ungeheuer große Kugel. Weiter: Sie
hängt und schwebt frei und ohne Unterstützung, wie ihres Orts
die Sonne und der Mond, in dem unermeßlichen Raume deö Welt-
alls, unten und oben zwischen lauter himmlischen Sternen. Weiter: Sie
ist rings um und um, wo sie Land hat, und wo die Hitze oder der bittere
Frost es erlaubt, mit Pflanzen ohne Zahl besetzt und mit Thieren
und vernünftigen Menschen belebt. Man muß nicht glauben, daß
auf diese Art ein Theil der Geschöpfe mit dem Kopfe abwärts hinge und in
Gefahr stehe, von der Erde weg und in die Luft herabzufallen. Dies ist
lächerlich. Ueberall werden die Körper durch ihre Schwere an
die Erde angezogen und können ihr nicht entlaufen. Ueber all
nennt man unten, was mau unter d'en Füßen hat, und oben,
was über dem Haupte hinaus ist. Niemand merkt oder kann sagen,
daß er unten sei. Alle sind oben, so lange sie die Erde unter den Füßen
und den Himmel voll Licht oder Sterne über sich haben.
■ Aber der Leser wird nicht wenig staunen, wenn er's zum ersten Male
hören sollte, wie groß diese Kugel sei. Denn der Durchmesser der Erde
beträgt in gerader Richtung von einem Punkte der Oberfläche durch den Kern
oder Mittelpunkt hindurch zum andern Punkt 1720 deutsche Meilen.
Der Umkreis der Kugel aber beträgt 5400 deutsche Meilen. Ihre
Oberflache jedoch beträgt über 9 Millionen Meilen in's Gevierte,
und davon sind zwei Drittheile W'asser und ein Drittheil Land.
Das Land besteht aus den fünf Erdtheilen: Europa, Asien, Afrika,
Amerika und Australien; das Wasser bildet fünf große Meere: das
nördliche und südliche Eismeer — das atlantische Meer, von dem
die Nord- und Ostsee und das mittelländische Meer Theile sind —
der große Ocean, dessen südlicher Theil auch stilles Meer oder Süd-
see heißt — und das indische Meer. Die ganze Maffe der Erde aber
beträgt mehr als 2662 Millionen Kubikmeilen.' Das haben die Ge-
lehrten mit großer Genauigkeit atlsgemessen und ausgerechnet und sprechen
davon, wie von einer gemeinen Sache. Aber Niemand kann die göttliche
Allmacht begreifen, die diese ungeheuer große Kugel, schwebend in der unsicht-
baren Hand, trägt und jedem Pfiänzlein darauf seinen Thau und sein Ge-
deihen gibt und dem Kindlein, das geboren wird, einen lebendigen Odem
in die Pase. Man rechnet, daß über tausend Millionen Menschen zu gleicher
Zeit auf der Erde leben und bei dem lieben Gott in die Kost gehen, ohne
die Thiere."^
Die Eide ist ringsum mit Luft umgeben. Sie umfluthet den Erdball,
sage, gleichsam wie ein unsichtbares Meer. Diese blaue Lufthülle ist der
Sammelplatz vieler Naturstoffe und Naturerscheinungen: Wolken,
Nebel, Regen, Schnee und Hagel — Donner und Blitz. Wie
hoch der Lu ft kreis ist, das haben die Gelehrten noch nicht genau heraus-
bringen können; daß aber die Dünste der Erde ihn bis auf eine Höhe von
etwa 40 Meilen füllen, wird von ihnen behauptet, und daher nennt man
diesen untern Theil desselben auch Dunstkreis oder Atmosphäre. Dis
Luft ist in der Nähe der Erde 800 mal leichter als das Wasser, aber ihre
Schwere und Dichtigkeit nimmt mit der zunehmenden Höhe ab, da die untere
Luft das Gewicht der obern trägt und daher von dieser zusammengepreßt wird.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika Australien Ostsee