Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vaterländische Geschichte - S. 6

1900 - Berlin : Nicolai
des Gottes zurück. Als Gott des befruchtenden Gewitters war er der Förderer des Feldbaues. Ihm zu Ehren loderten um Johannis ganze Stöße von Eichenholz auf, und bekränzte Stiere wurden auf den Opfersteinen geschlachtet und beim Opfermahl verzehrt. Besondere Ehre wurde dem einhändigen Kriegsgott Ziu(Tyr) dargebracht, dem der dritte Wochentag geweiht war. Er nahm selbst am Kampfe teil, beschützte seine Freunde und brachte Tod und Verderben in die Reihen der Gegner. — Der lichte Sonnengott Freyr, der Bruder der Freya, gebot über Sonnenschein und Regen. An ihn wandten sich unsere Altvordern, wenn sie um Fruchtbarkeit und Frieden baten. Auch an einem bösen Gott, Loki genannt, fehlte es unseren Vorfahren nicht. Er verursachte den Tod des jugendlichschönen Baldur, des Lieblings der Götter, und wurde dafür an einen zackigen Felsen geschmiedet. Im Naturlauf sah man den Kampf beider abgebildet. War der Frühlingsgott überwunden, so erstarb alles Leben in der Natur, der Winter brach herein; errang er die Oberhand, so sproßte frisches Grün hervor, der Frühling hielt seinen Einzug. Die Gottesverehrung. Tempel und Götzenbilder hatten die Deutschen nicht. Ihr Götterdienst vollzog sich oft des Nachts zur Zeit des Neu- und Vollmondes. Der Versammlungsort war der in heiligen Hainen, an einer Quelle oder auf einer Bergesspitze gelegene Opferplatz. Im Dunkel der Haine und Wälder erhob sich der eingehegte und durch Wächter beaufsichtigte Altar, auf dem von einem Priester die Opfertiere der Gottheit dargebracht wurden. Auch Menschenopfer kamen vor, besonders Gefangene mußten den Opfertod erleiden; aus ihrem Blute weissagten die Priesterinnen. Wie die Köpfe der Opfertiere, so wurden auch die der geopferten Menschen an den umstehenden Bäumen aufgesteckt. An das Opfer schloß sich ein gemeinsames Opfermahl. Gute und böse Mächte in der Natur. Mit ihnen bevölkerten die alten Deutschen das Innere der Erde, die Luft und das Wasser. In der Tiefe der Erde wohnten die Zwerge und sammelten und hüteten große Schätze. Auf fernen Bergen hausten die Riesen, meist Göttern und Menschen feindlich gesinnt. Letzteres galt auch von den Schwarzelfen, während die Lichtelfen, die Feen, kleine lichte, schöne Wesen, im Dienste der Götter standen und gut und hilfreich gegen die Menschen waren.*) Unter den Meergottheiten stand Ägir. der *) Vergl. „Erlkönig" von Goethe. — Dornröschen. Schneewittchen.

2. Vaterländische Geschichte - S. 5

1900 - Berlin : Nicolai
Schwimmen und Laufen, im Speerwerfen und Bogenschießen) unterwiesen und gesprächsweise in die Rechte und Pflichten seines Standes eingeführt. — Zu den beliebtesten Wettspielen der Jünglinge gehörte der Schwerttauz; entblößten Leibes sprangen sie zwischen aufgepflanzten Schwertern hindurch. Auch über fünf bis sechs nebeneinander gestellte Pferde vermochten sie hinwegzusetzen. 6. Iüge aus der Göttersage. Die Äsen. Die heidnischen Germanen verehrten viele Götter. Götter und Göttinnen, Äsen genannt, wohnten in Asgard oder Asenheim, dem Götterhimmel unserer Vorfahren. Der oberste Gott war Wodan (nordisch Odin); ihm war der Mittwoch geweiht. Unsere Vorfahren dachten sich ihn in menschlicher Gestalt, einäugig und mit einem wallenden Barte geziert. Er war der Kriegs- und Sturmgott. Auf einem achtfüßigen Schimmel durcheilte er die Luft, um den Tapfersten im Kampfe beizustehen. Die Schlachtenjungfrauen (Walküren) begleiteten ihn und trugen die gefallenen Krieger aus dem Schlachtgetümmel in die Götterburg Walhalla, wo Lust und Freude ihrer wartet. Mit dem Göttervater durchziehen sie, die Einherier, fortan als Geister die Luft, um in den Jagdgründen des Himmels zu jagen. Man hört Hundegebell, Peitschenknallen, Jagdrufe, sieht aber niemanden*). Die Gemahlin Wodans hieß Frigg oder Frigga. Sie war die Göttin der Ordnung und Häuslichkeit. Wegen ihrer Freundlichkeit wurde sie auch Hulde oder Frau Holle genannt. Unter diesem Namen treibt sie in unseren Märchen teils als gute Fee, teils als Unholdin ihr Wesen. Sie belohnte auf ihren Umzügen die fleißigen und bestrafte die faulen Spinnerinnen. — Die liebreizendste aller Göttinnen war aber Freya, die Beschützerin der Ehen; an sie erinnert der Freitag. Auf einem von zwei Katzen gezogenen Wagen fuhr sie (besonders gern in der Dämmerstunde des sommerlichen Abends) umher. Wohin sie kam, schmückte sich die Erde mit frischem Grün, und wie sie Fruchtbarkeit der Erde verlieh, so kehrten bei den Menschen Friede und Freude ein. Ähnliches berichtet die Sage von Hertha (Mutter Erde), die dem Herthasee auf Rügen den Namen gab. Der gewaltige Sohn Wodans war Donar (Thor), der Gott des Donners (vergl. Donnerstag, Donnersberg). Ihn dachte man sich rothaarig, auf einer Bergesspitze thronend, einen gewaltigen Steinhammer in der Haud haltend. Schleuderte er ihn in das All hinaus, so blitzte es. der Hammer aber kehrte unsichtbar in die Hand *) Das wütende Heer — Wodans Heer. Die Sage vom wilden Jäger.

3. Vaterländische Geschichte - S. 5

1898 - Berlin : Nicolai
—----------- Schwimmen und Laufen, im Speerwerfen und Bogenschießen) unterwiesen und gesprächsweise in die Rechte und Pflichten seines Standes eingeführt. — Zu den beliebtesten Wettspielen der Jünglinge gehörte der Schwerttanz; entblößten Leibes sprangen sie zwischen aufgepflanzten Schwertern hindurch. Auch über fünf bis sechs nebeneinander gestellte Pferde vermochten sie hinwegzusetzen. 6. Züge aus der Göttersage. Die Ajen. Unsere heidnischen Vorfahren verehrten viele Götter. Götter und Göttinnen, Äsen genannt, wohnten in Asgard oder Asenheim, dem Götterhimmel unserer Vorfahren. Der oberste Gott war Wodan (nordisch Odin); ihm war der Mittwoch geweiht. Unsere Vorfahren dachten sich ihn in menschlicher Gestalt, einäugig und mit einem wallenden Barte geziert. Er war der Kriegs- und Sturmgott. Auf einem achtfüßigen Schimmel durcheilte er die Luft, um den Tapfersten im Kampfe beizustehen. Die Schlachtenjungfrauen (Walküren) begleiteten ihn und trugen die gefallenen Krieger aus dem Schlachtgetümmel in die Götterburg Walhalla, wo Lust und Freude ihrer wartet. Mit dem Göttervater durchziehen sie, die Einherier, fortan als Geister die Luft, um in den Jagdgründen des Himmels zu jagen. Man hört Hundegebell, Peitschenknallen, Jagdrufe, sieht aber niemanden*). Die Gemahlin Wodans hieß Frigg oder Frigga. Sie war die Göttin der Ordnung und Häuslichkeit. Wegen ihrer Freundlichkeit wurde sie auch Hulde oder Frau Holle genannt. Unter diesem Namen treibt sie in unseren Märchen teils als gute Fee, teils als Uuholdin ihr Wesen. Sie belohnte auf ihren Umzügen die fleißigen und bestrafte die faulen Spinnerinnen. — Die liebreizendste aller Göttinnen war aber Freya, die Beschützerin der Ehen; an sie erinnert der Freitag. Auf einem von zwei Katzen gezogenen Wagen fuhr sie (besonders gern in der Dämmerstunde des sommerlichen Abends) umher. Wohin sie kam, schmückte sich die Erde mit frischem Grüu, und wie sie Fruchtbarkeit der Erde verlieh, so kehrten bei den Menschen Friede und Freude ein. Ähnliches berichtet die Sage von Hertha (Mutter Erde), die dem Herthasee auf Rügen den Namen gab. Der gewaltige Sohn Wodans war Donar (Thor), der Gott des Donners (vergl. Donnerstag, Donnersberg). Ihn dachte man sich rothaarig, auf einer Bergesspitze thronend, einen gewaltigen Steinhammer in der Hand haltend. Schleuderte er denselben in das All hinaus, so blitzte es, der Hammer aber kehrte unsichtbar in die Hand *) Das wütende Heer — Wodans Heer. Die Sage vom wilden Jäger.

4. Vaterländische Geschichte - S. 6

1898 - Berlin : Nicolai
des Gottes zurück. Als Gott des befruchtenden Gewitters war er der Förderer des Feldbaues. Ihm zu Ehren loderten um Johannis ganze Stöße von Eichenholz auf, und bekränzte Stiere wurden auf den Opfersteinen geschlachtet und beim Opfermahl verzehrt. Besondere Ehre wurde dem einhändigen Kriegsgott Zin(Tyr) dargebracht, dem der dritte Wochentag geweiht war. Er nahm selbst am Kampfe teil, beschützte seine Freunde und brachte Tod und Verderben in die Reihen der Gegner. — Der lichte Sonnengott Freyr, der Bruder der Freya, gebot über Sonnenschein und Regen. An ihn wandten sich unsere Altvordern, wenn sie um Fruchtbarkeit und Frieden baten. Auch an einem bösen Gott, Loki genannt, fehlte es unseren Vorfahren nicht. Er verursachte den Tod des jugendlichschönen Baldur, des Lieblings der Götter, und wurde dafür an einen zackigen Felsen geschmiedet. Im Naturlauf sah man den Kampf beider abgebildet. War der Frühlingsgott überwunden, so erstarb alles Leben in der Natur, der Winter brach herein; errang er die Oberhand, so sproßte frisches Grün hervor, der Frühliuö hielt seinen Einzug. Die Gottesverehrung. Tempel und Götzenbilder hatten die Deutschen nicht. Ihr Götterdienst vollzog sich oft des Nachts zur Zeit des Neu- und Vollmondes. Der Versammlungsort war der in heiligen Hainen, an einer Quelle oder auf einer Bergesspitze gelegene Opferplatz. Im Dunkel der Haine und Wälder erhob sich der eingehegte und durch Wächter beaufsichtigte Altar, auf dem von einem Priester die Opfertiere der Gottheit dargebracht wurden. Auch Menschenopfer kamen vor, besonders Gefangene mußten den Opfertod erleiden; aus ihrem Blute weissagten die Priesterinnen. Wie die Köpfe der Opfertiere, so wurden auch diejenigen der geopferten Menschen an den umstehenden Bäumen aufgesteckt. An das Opfer schloß sich ein gemeinsames Opfermahl an. Gute und böse Mächte in der Natur. Mit ihnen bevölkerten die alten Deutschen das Innere der Erde, die Luft und das Wasser. In der Tiefe der Erde wohnten die Zwerge und sammelten und hüteten große Schätze. Auf fernen Bergen hausten die Riesen, meist Göttern und Menschen feindlich gesinnt. Letzteres galt auch von den Schwarzelfen, während die Lichtelfen, die Feen, kleine lichte, schöne Wesen, im Dienste der Götter standen und gut imd hilfreich gegen die Menschen waren.*) Unter den Meergottheiten stand Ägir, der *) Vergl. „Erlkönig" von Goethe. — Dornröschen. Schneewittchen.
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 4
34 0
35 0
36 0
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 2
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 3
18 0
19 0
20 0
21 2
22 4
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 1
75 0
76 0
77 4
78 0
79 0
80 0
81 0
82 2
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 1
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 4
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 2
13 0
14 0
15 0
16 0
17 2
18 3
19 0
20 0
21 5
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 2
42 1
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 2
49 0
50 1
51 4
52 0
53 0
54 0
55 0
56 2
57 4
58 0
59 6
60 0
61 3
62 2
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 2
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 26
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 2
98 0
99 1
100 3
101 0
102 2
103 0
104 0
105 0
106 2
107 0
108 0
109 0
110 1
111 2
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 4
121 3
122 0
123 1
124 2
125 3
126 0
127 3
128 0
129 0
130 0
131 4
132 0
133 2
134 0
135 2
136 0
137 0
138 0
139 0
140 1
141 1
142 4
143 2
144 0
145 3
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 1
156 5
157 1
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 4
167 6
168 2
169 0
170 2
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 3
178 0
179 3
180 0
181 0
182 2
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0