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1. Geschichte - S. 60

1913 - Berlin : Oehmigke
— 60 — anheben und dein Auge dem Luftzuge folgt, der leise über die Heidekräuter streicht. Es ist der stille Zauber der Natur, die auch die Einöden belebt, und ihr Auge ist auch hier; denn dort hinter dem schwarzen, starren Nadelwald liegt ein weiter, stiller, klarer See. Er spiegelt seine dunkelgrünen Ufer wider in seinem dunklen Wasser, mit ihrem Rauschen, mit ihrem Flüstern. Aber das dunkle Wasser wird plötzlich klar, wenn die Wolken vorüberziehen: ein Silberblick leuchtet aus; der blaue Himmel schaut dich an, der Mond badet sich, die Sterne funkeln. Dort ergießt der volle See sein Übermaß in ein Fließ, das vom Waldrande fort in die Ebene sich krümmt. Hier bespült er Elsenbüsche, die es überschatten und gierig seine Wellen ausschlürfen möchten, sickert über die nassen Wiesen und wühlt sich dort im Sande ein festeres Kiesbett, um Hügel sich windend, an Steinblöcken vorübersprudelnd und durstige Weiden tränkend. Die vereinzelten Kiefern, Vorposten des Waldes, wettergepeitscht, trotzig in ihrer verkrüppelten, markigen Gestalt, blicken umsonst verlangend nach den kühlen Wellen; nur ihre Riesenwurzeln wühlen sich unter dem Sande nach dem Ufer, um verstohlen einen Trunk zu schlürfen. Wer heute von den fernen Hügeln auf dieses Waldeck gesehen, hätte es nicht still und einsam gefunden. Zuerst hätte ein weißer, wallender Glanz das Auge getroffen; dann ringelten Rauchwirbel empor, und um die schwelenden Feuer bewegten sich Gestalten. Schnee war das Weiße nicht; denn die Bäume röteten sich zwar schon herbstlich, aber schüttelten noch sparsam ihre welken Blätter ab, und die Wiesen prangten noch in kräftigem Grün. Schnee war es nicht, denn es blieb nicht liegen; es flatterte und rauschte auf, hellen Lichtglanz werfend und wieder verschwindend. Schwäne waren es auch nicht, die aufflattern wollen und die Flügel wieder sinken lassen. Das hätten Riesenvögel sein müssen, deren es im Havellanbe und der Zauche nie gegeben hat. Auch Segel waren es nicht, die der Wind aufbläht und wieder niederschlägt; denn auf dem Fließe trieben nur kleine Nachen; auch Zelte nicht, denn es bewegte sich hin und her, und wer näher kam, sah deutlich zwischen den Feuern Hütten aufgerichtet, zierliche von Stroh und rohere von Kieferngebüsch. Eine Lagerung war es, aber der einsame Reisende brauchte sich vor Raubgesellen nicht zu fürchten; die paar Spieße, die

2. Geschichte - S. 22

1913 - Berlin : Oehmigke
— 22 — dahin, bei Anbruch der Nacht das feindliche Lager zu überfallen. Szupan, ein vornehmer Heerführer, versuchte vergeblich, ihn von diesem Vorhaben abzubringen. Der Herzog bestand darauf und zieh endlich seinen alten, erprobten Diener der Feigheit und Untreue. Da beschloß Szupan, als Streiter das wieder zu erringen, was er als Ratgeber verloren hatte. Die Nacht war still und klar, als die Polen in einiger Entfernung von Lebus geräuschlos über die Oder setzten. Kaum hatte das Heer drüben wieder festen Fuß gefaßt, als etwas geschah, das den Herzog nur noch mehr in seinem Vorhaben bestärken mußte. Aus dem Erlengebüsch schritt ein hageres Weib mit einem großen Siebe zum Strome hinab. Tief tauchte sie es in die dunkeln Fluten, bis es zum Rande gefüllt war. Dann kehrte sie zu dem erstaunten Fürsten zurück. Kein Tropfen entquoll dem Siebe. „Das Zeichen ist dir günstig," sagte sie, „dein ist der Sieg!" Und hoch aufgerichtet ging sie mit dem Wasserbecken vor den erschrockenen Kriegern einher. Allein der Markgraf hatte längst die Zurichtungen für den geplanten Überfall bemerkt und Anstalten zur Abwehr getroffen. Sein Heer war vorteilhaft aufgestellt. Als die Polen nichtsahnend sich dem Schlosse näherten, brach Konrad mit seinen Getreuen hervor und fiel über die ahnungslos Heranziehenden her. Bald war der Sieg erfochten. Jählings ergriffen die Polen die Flucht. Nur der Dunkelheit hatten sie es zu danken, daß nicht ihr ganzes Heer aufgerieben wurde. Gleich beim ersten Angriff war die Wahrsagerin gefallen. Auch Szupan hatte seinen Schwur erfüllt. Wie ein Löwe fechtend, färbte er bald mit feinem Blute die Erde. Als der Sieg errungen war, uahm man das Schloß ein, dessen schwache Besatzung zum Strange verurteilt wurde. Des Markgrafen Absicht war erreicht. Nachdem er seine Rache gekühlt hatte, verließ er das verödete Schloß und zog wieder heimwärts. A. Trinius (Märkische Streifzüge). 9. Berlin und Kölln ums Jahr 1250. Ein heiterer Sommermorgen des Jahres 1250 leuchtet uns. Wie Silber erglänzen an dem klaren, zu immer tieferem Blau sich wölbenden Himmel die duftigen, zartgeformten Wolken.

3. Geschichte - S. 8

1913 - Berlin : Oehmigke
— 8 — und bewirtete sie fürstlich. Das üppige Mahl und der köstliche Wein mundete ihnen, und bald wirkten die Getränke auf die ^inne der Fürsten. Bon Stunde zu Stunde stieg ihnen der Wein mehr und mehr zu Kopse, und diesen Zeitpunkt hatte Gero herbeigesehnt. Plötzlich entspann sich ein Streit, und die Schwerter von Geros Freuudeu blitzten über den Köpfen der Wenden. Unfähig sich zu schützen, sanken sie, von wuchtigen Schwerthieben getroffen, röchelnd zu Roden und färbten den Saal mit ihrem Blute. Nur ein Fürst entkam dem fürchterlichen Gemetzel und brachte die Trauerkunde in die Wohnungen der Witwen und Waisen. Eine weite Gruft nahm Geros Feinde auf, die nun hier vereint ausruhten vom Kampfe des Lebens. Alljährlich an ihrem Todestage öffnet sich um Mitternacht das große, breite Grab, und heraus steigen bleichen Angesichts und hohlen Auges die Geister der Fürsten. Blutige Schwerter blitzen im Mondenschein, und dumpfes Getöse wie Weh! und Rache! tönt durch die Lust, bis die Geisterstunde im Schall der Klosterglocken verweht im kühlen Morgenhauch, der den andern Tag verkündet. Dann kehren die schaurigen Gestalten der erschlagenen Wendenfürsten in ihre große, kühle Gruft zurück und ruhen, bis der Todestag sie aufs neue hervorruft. An demselben Tage soll es um Mitternacht auf dem Chor der alten Kirche in Gernrode nicht geheuer sein, und manches Sonntagskind will den greisen Wendenbändiger geschaut haben, wie er dem Grabe entstiegen und nach seiner Stammburg Gersdorf gewandelt sei. Heinrich Pröhle. 4. Mistiwoi, der „Wendenhund". Mistiwoi war Obotritensürst und bereits Christ geworden. Er hielt zum Herzog Bernhard, dem damaligen Markgrafen der Nordmark, und fühlte sich ihm an Macht, Geburt und Ansehen nah genug, um um dessen Nichte anzuhalten. Der Markgraf versprach sie ihm. Mistiwoi zog aber, um ganz in die Reihe christlicher Fürsten einzutreten, zunächst mit tausend wendischen Edelleuten nach Italien und focht an Kaiser Ottos Seite in der großen Schlacht bei Basantello. Als er zurückgekehrt war, erschien er vor Markgraf Bernhard

4. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 6

1883 - Berlin : Oehmigke
— 6 — „Tempel," sagt Thietmar von Merseburg, „waren so viel als Regionen. Seine besondere Bewunderung erregte aber derjenige zu Rethra. „Es liegt im Gau der Redarier eine Stadt, mit Namen Rethra, von dreieckiger Gestalt, mit drei Thoren versehen, welche von allen Seiten ein großer, von den Eingeborenen heilig gehaltener Hain um giebt. Zwei dieser Thore stehen einem jeden frei, der in die Stadt will; das dritte, im Osten gelegene, kleinste, weist hin auf einen Pfad am Meer und gewährt einen gar furchtbaren Anblick. An diesem Thore steht nichts, als ein aus Holz gebautes Heiligtum, dessen Dach auf den Hörnern , verschiedener Tiere ruht, die es als Grundlagen emporhalten, Tie Außenseiten dieses Heiligtums sind mit verschiedenen Bildern von Göttern und Göttinnen verziert, die, soviel man sehen kann, mit bewundernswerter Kunst in das Holz eingemeißelt sind; inwendig aber stehen von Menschenhänden gemachte Standbilder von Götzen, mit ihren Namen am Fußgestelle, furchtbar anzuschauen; denn sie stehen da in voller Rüstung, mit Helm und Harnisch angethan. Der vornehmste derselben heißt Zunrasiei und wird von allen Heiden vornehmlich angebetet. Hier finden sich auch ihre Feldzeichen, welche nur im Falle des Bedürfnisses, wenn es zum Kampfe geht, von hier fortgenommen und dann von Fußkämpfern getragen werden. Um das alles sorgfältig zu hüten, sind von den Eingebornen besondere Priester angestellt, welche, wenn die Leute zusammenkommen, um den Bildern zu opfern und ihren Zorn zu sühnen, allein sitzen bleiben, während die andern stehen. Indem sie dann heimlich unter einander murmeln, graben sie voll Eisers in die Erde hinein, um mittelst geworfener Lose nach Gewißheit über zweifelhafte Dinge zu forschen. Darauf bedecken sie die Lose mit grünem Rasen und führen ein Roß mit demütigem Fragen Über die Spitzen zweier, sich durchfteuzeuder, in die Erde gesteckter Speere weg und suchen, nachdem sie vorher eine Losung angestellt haben, nach Vorbedeutungen über die Zukunft."'') *) Thietmar von Merseburg, Laurent, (Geschichtschr. d. deutsch. Borzeit.) S. 194—95.

5. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 27

1883 - Berlin : Oehmigke
weilt. Er war überrascht, wie leicht er sich hier mit den Landleuten sprachlich verständigte. Er hat auch den Ursachen so zahlreicher niederländischer Auswanderung nachgeforscht. Die Niederlande hatten damals eine so zahlreiche Bevölkerung, daß sie schon im gewöhnlichen Verlause der Dinge der Getreidezufuhr bedurften. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts aber wurden sie von entfesselten Naturgewalten wiederholt und schrecklich heimgesucht. Infolge von heftigen Regengüffen, Orkanen und Erdbeben traten Ströme und Meer über die Ufer, vernichteten die Feldfrucht und versandeten die Äcker. Hungersnot trat infolge dessen wiederholt aus; besonders mager waren die sieben Jahre von 1163—70, also grade derjenigen, in welchen Wichmann kolonisierte. Dazu kam, daß Dank dem dort schon entwickelten Feudalismus der Bauer in Unfreiheit versunken, und daß Grund und Boden nicht zu erschwingen war. So wurde Norddeutschland den Niederländern das, was unserer ärmeren Landbevölkerung heute Amerika ist, das Land der Sehnsucht, das Ziel zahlreicher Auswanderung. Auch die Poesie hat jenen Wanderungen nicht gefehlt. Wenigstens bezieht Borchgrave ein altes holländisches Volkslied auf jene Zeit: „Nar Oostlaud willen wy ryden, Nar Oostland willen wy me, All över de gröne Heiden, Frisch över de Heiden, Dar is 'ne betere Sts!" Da werden die Wanderer in einem hohen feinen Hause empfangen — mit dem kühlen Weintrunk bewirtet — da dürfen sie Bier trinken so viel, wie ihnen beliebt — da ist so herrlich zu leben — da wohnt auch das süße Lieb. Frisch über die Heiden!*) Wie weit sich Albrecht's Besitz ostwärts erstreckte, darüber fehlen sichere Nachrichten; man hat abex Grund zu zweifeln, *) Borchgrave, histoire des colonies Beiges, qui s’etablirent en Allemagne le douzieme et treizieme siecle. Bruxelles 1815.

6. Wiederholungsbuch für den geographischen, geschichtlichen, naturkundlichen und deutschen Unterricht in Volks- und Bürgerschulen - S. 102

1872 - Berlin : Oehmigke
102 von 28" bei + 80« R. „ 23" „ -l- 76« R. „ 19" „ + 72« R. „ 16" „ + 68° R. rc. Z. 33. Erwärmte Luft steigt in die Höhe, sie ist leichter als kalte Luft: Zimmerwärme am Boden und an der Decke; die tanzende Schlange; Luftballons, von den Gebrüdern Mont- golfier 1783 in Frankreich erfunden, die Luft wurde durch Stroh- feuer erwärmt. Später wurden die Ballons mit Wasserstoff- und Leuchtgas gefüllt. §. 34. Durch das Emporsteigen erwärmter Luft strömt unten kältere Luft hinzu: Luftzug im Lampencylinder, Schorn- stein und bei geöffneten Thüren und Fenstern eines ge- heizten Zimmers. — Winde sind Luftströmungen zur Ausgleichung der Wärmeunterschiede. Der Richtung nach benennt man die Winde nach den Richtungen der Windrose. Nach der Stärke unterscheidet man Luftzug, Wind, Sturm, Orkan (Samum, Föhn, Sirocko). Nach der Regelmäßigkeit unterscheidet man Land- und Seewinde, Strich- oder Passatwinde, Mon- sums- oder Wechselwinde. §. 35. Durch die Wärme werden feste Körper in flüssige verwandelt, sie schmelzen. Eis, Blei und fast alle Metalle schmelzen plötzlich; Wachs, Butter, Fett, Eisen werden erst weich und dann flüssig. Der Schmelzpunkt verschiedener Körper ist verschieden. Wachs schmilzt bei 54« R., Schwefel bei 86«, Blei bei 257«, Silber bei 800«, Gold bei 1000«. Flüssige Körper werden wieder in feste verwandelt, wenn die Wärme bis unter den Schmelzpunkt vermindert wird. ß. 36. Das Wasser hat bei 4- 3^° R. seine größte Dich- tigkeit — auf- und niedersteigende Bewegung des Meerwassers. Bei Verwandlung des Wassers in Eis bei 0° dehnt sich ersteres um 9 pct. aus. In dicht verschlossenen Gefäßen (Papinscher Topf) kann Wasser zu höherer Temperatur als 80« R. erwärmt wer- den, weil der Druck der Dämpfe das Sieden der Flüssigkeit hemmt. §. 37. Flüssigkeiten werden durch Wärme in Dampf ver- wandelt: Kochen oder Sieden, Einkochen der Speisen, Ver- dampfen. Auch bei gewöhnlicher Luftwärme gehen die obersten Schichten einer wässerigen Flüssigkeit nach und nach in Dampf über, sie verdunsten. Auftrocknen des Regenwassers, Trock- nen der Wäsche. Bei jeder Verdunstung wird Kälte erregt (latente oder gebund ene Wärme): Besprengung der Straßen, Abkühlung nach einem Regen, Schweiß. §. 38. Der aufgestiegene Wasserdampf ist als Nebel auf v dem Erdboden und als Wolken in den oberen Luftschichten sicht- bar: Federwolken oder Schäfchen, Haufenwolken, Schicht- und Re-

7. Wiederholungsbuch für den geographischen, geschichtlichen, naturkundlichen und deutschen Unterricht in Volks- und Bürgerschulen - S. 103

1872 - Berlin : Oehmigke
103 genwolken. Abgekühlter Wasserdampf verdichtet sich und kommt als Regen herab: Staubregen, Strichregen, Platzregen, Landregen. Graupeln sind gefrorene Regentropfen. Schnee ist gefrorener Wasserdampf. Hagel sind kleinere oder größere Eis- körner, die meistens im heißen Sommer bei Gewittern aus großer Höhe herabfallen. Thau ist der durch Abkühlung in Wasser ver- wandelte Wasserdampf; er setzt sich in Tropfengestalt an Gräser rc. Reif ist gefrorener Thau. §. 39. Feuer erlischt durch Absperrung der Luft und durch Abkühlung: Verschütten des Feuers mit Asche oder Sand, Ueber- decken eines brennenden Schornsteins, Löschen durch Wasser. Wasser erregt durch Verdunstung Kälte und hindert durch die sich bilden- den Dämpfe den Zutritt der Lust. §. 40. Eine Flamme besteht aus brennenden Luftarten oder Gasen. Aus jedem brennbaren Körper entwickelt sich bei starker Erhitzung Leuchtgas: Oel, Wachs, Holzspäne, Stein- kohlen im Probirglas. Körper, aus denen sich durch Erhitzung kein Gas entwickeln läßt, glühen nur. Das gewöhnliche Leucht- gas wird in den Gasanstalten bereitet, indem man Steinkohlen in großen Chamottröhren (Retorten) erhitzt. §. 41. Der dunkle Kern in der Flamme eines brennenden Lichtes ist Leuchtgas und brennt nicht, weil die Luft keinen Zutritt hat. Lampen mit rundem Docht haben doppelten Luftzug von unten: innerhalb und außerhalb der Flamme. Eine Flamme brennt nur im Luftzuge, weil ein Theil der atmosphärischen Luft mit ver- brennt und immer neue Luft hinzutreten muß. §. 42. Sauerstoff ■£, Stickstoff § der atmosphärischen Lust. Stickstoff erhält man, wenn in einem abgesperrten Glase der Sauerstoff durch Verbrennen verzehrt wird. Sauerstoff er- hält man, wenn rothes Quecksilberoxyd in einem Probirglase er- hitzt wird; das Quecksilberoxyd wird dadurch in Quecksilber und Sauerstoff zerlegt. Im Stickstoff erlischt eine Flamme. Im Sauerstoff verbrennen glühende Körper. §. 43. Der Wasserdampf wird als bewegende Kraft benutzt bei den Dampfmaschinen (Jakob Watt 1764). Die wich- tigsten Dampfmaschinen sind die Lokomotiven; die Haupttheile sind: Der Dampfkessel mit vielen metallenen Röhren, der Dampfbehälter, die Dampfcylinder, die Kolben, die Kol- benstangen mit der Kurbel, das Mittelrad, die Sicher- heitsventile.

8. Sagen - S. 24

1912 - Berlin : Oehmigke
24 Kapelle vorüberging, sah er ein großes Loch und darin eine Tür, die weit offen stand und die er sein Lebtag noch nicht gesehen hatte. Da faßte er sich ein Herz und trat heran. Und als er endlich durch die Tür in das Innere schaute, erblickte er um einen steinernen Tisch eine Gesellschaft alter, langbärtiger Mönche, die sich die Langeweile mit Kartenspiel vertrieben. Da ist er erschrocken umgekehrt und ist niemals wieder zur Mittagszeit mit seiner Herde über den Berg gegangen. Aber im Dorfe unten hat er es erzählt, und seitdem steht es noch fester, daß es da droben zwischen dem Gestein gar sonderbar umgeht. A. Trinius (Märkische Streifzüge). 25. Die Gründung Potsdams. Zu der Zeit, als der mächtige Wilzan, der in der festen Burg zu Dragowit wohnte, über die W i l z e n an der Spree und Havel herrschte, bedeckte den ganzen Potsdamer Werder ein uralter Eichenwald, durch den sich von der Gegend des Heiligen Sees bis zur Havel am Lustgarten und von Glienicke her bis nach der Stadt Werder ein tiefes, unzugängliches Bruch zog. Über dieses strömte im Frühling das Wasser der Havel und teilte den ganzen Werder in drei langgestreckte Inseln. Am meisten be- wohnt war die nördlichste von ihnen; denn in der Gegend von Bornim und Eiche und am Pfingstberge lagen zerstreute Ge- höfte, die zum Distrikt der Wublitz gehörten. Über sie herrschte auch der Krul oder Unterkönig der Haveller. Die kleine Insel an der Havel war nur wenig breiter als der Teil der Stadt, der jetzt wieder durch den Kanal zu einer Insel gemacht wird, und nur ihr östliches Ende, der Mündung der Nudow gegenüber, war mit einzelnen Fischerhütten besetzt. Ihre Bewohner befuhren zwar weit und breit die Seen und Arme der Havel, die damals noch reich an Stören, Lachsen und Welsen waren, drangen aber selten durch die Sümpfe und Wälder, von denen ihr Wohnplatz im Norden umschlossen war. Wo jetzt die Kirche des Dorfes Alt-Geltow steht, war eine feste Burg des Krul der Haveller erbaut. Hier pflegte dieser einen Teil des Jahres zu wohnen, um von hier aus in den großen Wäldern am Schwielowsee, die reich an Uren, Bären und Wölfen waren, zu jagen, oder den wilden Schwan mit dem gelben Schnabel,

9. Sagen - S. 50

1912 - Berlin : Oehmigke
50 eine Wildnis gekommen, die der Fürst noch nicht kannte. Darauf rechnete Wnßo; denn der Böse gab es ihm ein, den Markgrafen in die Einsamkeit zu locken, fernab von den Seinen, und da ihn zu töten, wo keiner es sah und keiner die Spur finden konnte. 2. Damals war die Gegend ganz anders als sie jetzt ist. Wo jetzt die Fichten lustig und schlank ins Blaue schießen, war ein Dickicht von Eichen und Rüstern und Buchen, die ineinander wuchsen und Krieg führten um Boden und Luft. Da lagen um- geworfene Stämme faulend einer über dem andern, und Ge- würm, Kröten und Schlangen wimmelten am Boden, auf den nie ein Lichtstrahl fiel. Wo der Wald aufhörte, war die Heide mit stachlichten Ginster- und Wacholderbüschen besetzt, und wo die Heide aufhörte, war das Bruchland. Verwachsene Elsen und wilde Schlingpflanzen standen dort so dicht, daß kein Lüftchen durchdrang, und in dem warmen, feuchten Dunste nisteten Schwärme giftiger Stechfliegen. Wer sich verirrte und nicht untersank, blieb stecken in den Dornen und kam jämmerlich um vor Hunger und Qual unter den Stichen des Geschmeißes. Das Wasser, wo es zutage lag, spiegelte nicht die Sonne und die Sterne und den blauen Himmel. Da trieben umgefallene Bäume umher, mit dickem Moos und Pflanzen überzogen. Inseln schwammen, und ein buntes, schillerndes Netz von faulenden Stoffen schien darüber ausgebreitet. Die wilden Katzen kletterten in den verwachsenen Baumkronen und führten Krieg mit den Habichten, den Raben und Krähen. Der Bär schlich noch brum- mend in den Schatten um, ein Schrecken der andern Tiere, und die Waldameise baute ihre hohen Kegelhäuser, das einzige geord- nete Gemeinwesen weit und breit. 3. „Wird Euch in der Wüstenei nicht bang, Herr Mark- graf?" fragte Wnßo, da sie nun auf der Spur eines großen Elen- hirsches von ihrem Gefolge ganz abgekommen waren. Die Stöße ins Hifthorn riefen keinen; die Luft war schwül, und Gewitter- wolken zogen am Himmel auf. „Wie sollte mir bange werden?" antwortete Otto, „Sankt Johannes ist bei mir in den Wüsteneien, der mein Schutzpatron ist und auch deiner, Wnßo." Nun dachte Wußo heimlich: „Ob dir der Sankt Johannes jetzt den Weg zeigen wird?" und blieb tückisch zurück. Ihre Rosse, die durch das Moor nicht weiter konnten, hatten sie verlassen

10. Andeutungen, wie eine Fibel oder erstes Lesebuch für Kinder abgefaßt und gedruckt sein müsse - S. 61

1833 - Berlin : Oehmigke
01 schmecke Zucker. Ich schmecke den Zucker, äcker acken. Einige Bäcker backen alle Tage, erschrocken ne kn ac knackenden Eise. Ernst stand erschrocken auf dem knackenden Eise. er rer munterer ne Kn Knabe; ate hake ac te hat te i men schli men imm en schlim men. Augenblick, vorwitzig. Ursache, warum, be- greiflich. gegangen, gefroren. Weggehen, herein, hinaus. Teiche angekommen, ünem dunem ünnem dünnem überzogen über- zogen, väterlichen Warnung, darauf. Laß dich warnenl Jakob war ein munterer Knabe; aber er hatte einen schlimmen Fehler. Wenn sein Va- ter, oder seine Mutter, oder sein Lehrer ihm etwas verboten, so vergaß er es den Augen- blick wieder, und that es doch. Auch war er vorwitzig, und wollte immer erst die Ursa- chen wissen, warum ihm dieses oder jenes verboten würde. Und das kann man Kindern doch nicht immer begreiflich machen. Hört, wie cs ihm daher gegangen ist.— Er wollte eines Tages zur Schule gehen, als es die Nacht stark gefroren hatte. Beim Weggehen rief ihm der Vater nach: Jakob, geh heute noch nicht auf's Eis! Aber Jakob ließ dieses Verbot zu einem T)hr herein gehen, zum an- dern wieder hinaus. — Cr war kaum beim Teiche angekommen, welcher nur erst mir dünnem Eise überzogen war, als er der vä- terlichen Warnung vergaß, und sich daraus
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