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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie - S. 30

1912 - Berlin : Wichert
— 30 — Die Oberrheinische Tiesebene. (Der Garten Deutschlands.) I. Name und Lage. Das Gebiet stellt eine ausge- prägte, langgestreckte Tiefebene vom Oberrhein (Basel-Bingen) inmitten des gebirgigen Süd- und Mitteldeutschlands dar. Sie wird vom Schwarzwald, Neckarbergland, Odenwald im Osten und Wasgenwald und Hardt im Westen eingezäunt. Die Untersuchung hat ergeben, daß sie ein gewaltiges Einbruchsgebiet bildet. In der Zeit der Erdabkühlung entstanden hier große Längsrisse und Längsspalten. Dann be- gann die Erde langsam in die Tiefe zu sinken. Beiderseits blieben die Riesenschollen stehen, und so entstand die Tiefebene mit ihren heutigen Randgebirgen. Ein solches langgestrecktes Einbruchsgebiet nennen wir einen „Grabenbruch". Es gibt derselben auf der Erde sehr viele. (Rotes Meer, Jordantal, Ost- afrikanische Seenspalte u. a.) Ii. Gebirge, a) Der Kaiser st uhl und die Warm- quellen. Als die Erdschollen in die Tiefe sanken, wurde das feurige Erdmeer zusammengepreßt, suchte einen Ausweg und quoll als vulkanische Masse an den Spalten in die Höhe. West- lich von Freiburg wiederholte sich dieser Vorgang oftmals, die erkaltenden Massen türmten sich auf und bildeten den „Kai- s e r st u h l". Auch das Hervorsprudeln der warmen Quellen am Rande der Ebene (bei Baden-Baden und Badenweiler) ist eine Folge- erscheinung dieser Erdsenkungen. b) Schwarzwald und Wasgenwald. Beide sind, da sie derselben Ursache ihre Entstehung verdanken, Zwillings- gebirge. Sie haben beide dieselbe Richtung (3 u. N), haben dasselbe Gestein (Granit und Queis), kehren beide der Tief- ebene den Steilabhang zu, haben beide im 3 ihre höchsten Er- Hebungen (Schwarzwald.° Feldberg, Belchen und Kandel, Was- genwald: Elsässer und Sulzer Belchen und Honeck), haben beide auf ihren Höhen eine Anzahl kleinerer Seen als Erinne- rnngszeichen der ehemaligen Eisbedeckung und gleichen ein- ander auch sonst in ihrem ganzen Gebirgscharakter. Der Schwarzwald wird im Süden durch den Rhein abge- schlössen, der Wasgenwald fällt fchroff in die Burgundifche Pforte, welche einen bequemen Durchgang nach Frankreich und dem Rhonetal bietet, ab. Durch sie zogen ehemals.die Burgunder nach Gallien. Heute sperrt die starke Festung Belfort den Weg. (Rhein-Rhone-Kanal.) Im N gehen beide Gebirge in ein

2. Geographie - S. 47

1912 - Berlin : Wichert
— 47 — Sauerland und Westerwald hängen mit dem Rothaar - g e b i r g e , das eine Wasserscheide zwischen Rhein und Weser bildet, zusammen. d) D i e Eifel. Sie bildet eigentlich das Zwillingsge- birge zu Westerwald und Sauerland. Es weist aber die un- günstigen Zuge beider, besonders des Westerwaldes, in weit schärferem Maße auf, während ihm die günstigen in großem Maße feblen. Es ist besonders in seinem nordwestlichen Teil, dem hohen Venn, noch bedeutend rauher, unwirt- licher als der Westerwald. Venn bedeutet schon „Moor" und verrät, was hier zu finden ist. Das größte dieser Moore ist etwa 6 Stunden lang und 2 Stunden breit. Wie auf dem Westerwald, so ist auch hier das unbedachtsame Abholzen der Wälder schuld an diesem Zustaud. Allerdings kommt auch die Nähe des Ozeans, die zuviel Regen, Nebel usw. bringt, und die hohe Lage hinzu. In Belgien, jenseits der deutschen Grenze, führt das Ge- birge den Namen „A r d e n n e n". In dem Südwesten liegt aber zwischen Ahr, Rhein, Mosel und Kyll ein Teil der Eifel, der ein ganz anderes Gesicht trägt. Hier sind zahlreiche kleine und große Kegelberge auf die Gebirgsplatte aufgefetzt, ^te verraten, daß hier einst unter- irdisches Feuer getobt und die Erdrinde durchbrochen hat. Die Berge tragen teils eine Krateröffnung, teils ist diese auch schon völlig mit Bergfchutt ausgefüllt. In einigen Krateröffnungen befinden sich dunkle Seen. Der Laacher See ist darunter der bekannteste. Die kleineren heißen Maare. Iii. F l ü s s e. R h e i n , L a h n , Sieg, Wupper, Ruhr, Mosel und A h r, die Flüsse des Rheinischen Schie- fergebirges, haben mit ihrer Einsägearbeit nicht nur dem Ge- birge, sondern auch sich selbst den Charakter in den Hauptzügen gegeben. Sie fließen durchweg durch enge, teilweise fchlu ch- tenförmige Täler, die mit ihren ebenso gestalteten Nebentälern dem Ganzen eine solche Romantik geben, daß das Rheingebiet jährlich das Ziel und die Sehnsucht Tausen- der von Deutschen und Ausländern ist. Dazu grüßen von den Bergen herab Schlösser, Burgen und R u i u e u , be- kleiden Wälder und Reben die sonnigen Bergwände und grüßen dicht gesäte, freundliche Dörfer, Städtchen und S t a d t e mit g a st l i ch e n und lebensfrohen B e w o h - nern beiderseits von den Ufern. Durch besondere Schönheit zeichnet sich das R h e i n t a l von Bingen bis Koblenz, das M o s e l t a l von

3. Geographie - S. 116

1912 - Berlin : Wichert
116 — Dranjc: Kunene. Gr. Fischfluß. Bewässerung. Okawango: Slvakop, Knis Ngamisee. Wirtschaftliches. eb. Quellen: Artesische Bruuueu. Pflanzenwelt: Affenbrotbäume Palmen (Amboland) Grassteppe Dornbuschsteppe Tierwelt: Elefant., Giraffen, Raubtiere, Affen, Strauße, Trappen Raub- ii. Hühner- vogel, Schlangen, Termiten, Skor- pione, Henschreck-, Tsetsefliege, Fische Bodenschätze: Gold, Diamanten, Marmor, Kupfer, Blei Industrie: Handel und Verkehr: Ochsenwagen Eisenbahnen >. Swakopmund-Grotsontein 2. Swakopmund-Windhnk 3. Lüderitzbucht-Keetmanshop 4. Lüderitzbucht-Kalkfouteiu Deutsch-Ostafrika. Orte: Windhnk Swakopmund Lüderitzbucht Otawi Omaruru Karibik Okahandja Rehoboth Keetmanshoop Warmbad I. Lage und Größe. Deutsch-Ostafrika beginnt nahe dem Äquator und erstreckt sich nach 3 bis zum 12°. Es liegt also ganz in der heißen Zone. Die Nachbargebiete sind: der belgische Kongostaat, Portu- giesisch-Mozambique und die britischen Besitzungen Ostafrikas. Mit 995 000 qkm Größe hat Deutsch-Ostafrika etwa den doppelten Flächeninhalt des Deutschen Reiches. Die Erwerbung wurde durch die „Gesellschaft für deutsche Kolonisation" der- anlaßt. Sie sandte 1884 eine Expedition unter Dr. Karl Peters nach Ostafrika, vr. Peters schloß Schutzverträge mit den Häuptlingen ab, und 1885 wurden die erworbenen Gebiete unter die deutsche Flagge gestellt. Die Verhandlungen mit Portugal, Belgien und England bestimmten die heutigen Grenzen und überwiesen die wertvollen Inseln Sansibar und P e m b a den Engländern. Mafia wurde deutsch. Ii. Bodenverhältnisse. Noch schärfer als bei Togo und Kamerun lassen sich in Deutsch-Ostafrika 1. das Vorland, 2. ein Randgebirge und 3. die H o ch e b e n e im Aufbau des Landes unterscheiden. 1. Das Vorland, die Küstenebene oder „Mrima" ge- uannt, ist ein fruchtbares, mit dichtem Busch und eingestreuten Eingeborenenfeldern bedecktes Gebiet. Am Meere ist die Küsten-

4. Geographie - S. 231

1912 - Berlin : Wichert
— 231 — Wirtschaftliches. Ackerbau: Viehzucht: Bergbau: Handel u. Verkehr: Tabak (in Gebirge Eisen, Silber, Kupfer, Dampfer, Eisenbahnen Wein und Steppen) Blei, Salz. Mangan, Getreide Petroleum Obst Staaten und Städte. Ziskaukasien: Transkaukasien: Russ.'Armenien: Wladikawkas Tiflis, Baku, Batum, Poti Eriwan Zentralasien. I. Lage. Zentralasien ist das gewaltige Hochlandsgebiet, welches sich an den Hindukusch anschließt. Ii. B o d e n g e st a l t. Die Kette von Hochländern liegt terrassenförmig übereinander und wird gebildet durch: 1. das Pamirplateau, 2. Tibet, 3. Hanhai mit Ost-Turkeswn, Dsun- garei und Gobi. 1. Das 4—5000 m hohe P amirplatea u („Doch der Welt") reicht weit über die Grenze des Baumwuchses hinaus. Die Ränder erreichen im „Vater der Eisberge" (Mustaghata) 7860 m. Die Hochfläche ist mit Kies und Steinen bedeckt. Sie kann nicht bewohnt werden. Nur im Sommer treiben etliche Hirtenstämme ouf kurze Zeit ihre Herden hinauf. Vom Pamir gehen wie Finger ein? Anzahl Hochgebirge nach Innerasien hinein. 2. Tibet („Land des Schnees") bleibt in seiner durchschnittlichen Hohe über 4000 m. Es hat zahllose Seen und wird umspannt von dem H i m a l a j a - K a r a k o r u m und der K u e n l ii n k e t t e. Der Himalaja („Stätte des Schnees") ist das höchste Gebirge der Erde. Bogenförmig zieht es sich vom Pamir bis zum Brahmaputraknie. Gleich den Alpen hat es seinen Steilabfoll nach S, dein Hindostanischen Graben, und im N seinen Übergang nach einer Hochebene. Zwei Gebirgsfalteu laufen nebeneinander. Auf diesen erheben sich: Mount E v e r e st (8840 m), K a n d s ch i n d s ch i n g a (8581 m), D h lq w a l a g i r i (8176 m) und G a u r i s a n k a r (7140 m, Gaurisankar und Mount Everest ist nicht dasselbe, und ersterer ist nicht der höchste Berg der Erde!). Die K u e n l ü n k e t t e führt in ihren einzelnen Teilen verschiedene Namen und setzt sich bis Nanking am Unter- laufe des Jangtsekiang fort.

5. Geographie - S. 311

1912 - Berlin : Wichert
— 311 — mußten nach und nach dem Pfluge Platz machen. Das Tafel- land wurde zu einer Kornkammer. Das Mississippital bildet einen verhältnismäßig schmalen Tieflandstreifen. Haben wir das Tal durchquert, dann geht es jenseits wieder über sanft ansteigende Tafel- l ä n d e r , die dem Felsengebirge vorgelagert sind, hinan. Diese haben mehr als die doppelte Breite als das Appalachen- Tafelland und bilden zwei breite Terrassen. Die niedrigere Stnfe heißt die G r a s p r ä r i e. Sie besteht aus unermeß- lichen Grasflächen, die ehemals von den vieltausendköpfigen Büffelherden belebt wurden. Heute sind an ihre Stelle große Rinder- und Schafherden getreten. Die obere Terrasse, welche sich direkt an das Gebirge an- lehnt, wird P l a i n s , d. h. Steppen, genannt. Es sind öde, baumlose Flächen, mit spärlichen Gräsern, Disteln und Wer- mntpflanzeu bestanden', denn der Boden besteht aus Sandstein- und Mergelschichten, oft mit Schotter- und Kiesbänken belegt, mit ätzenden Salzen durchsetzt und wird nur spärlich vom Regen durchfeuchtet. Die weitere Wauderung führt uns über das hohe Felsengebirge, das in einzelnen Bergen über 4000 m hoch steigt, jenseits in ein riesiges Hochland. Dieses darf nicht als eben gedacht werden, sondern es wird von mehreren Gebirgsqnerzügen durchsetzt und in verschieden hochliegende Teile gegliedert. Der mittlere Teil umfaßt den größten Raum, ist abfluß- los und heißt „Das Große Becke n". In ihm liegt der Große Salzsee mit der Salzsee st ad t. Der nördliche Teil wird von dem K o l u m b i a mit dem Snake-River durchflössen (Kolumbia-Tafelland). Das Land ist reich an Gold, weshalb es auch östlich vom Snake-River „Idaho" — Edelstein des Gebirges heißt. Das südliche Hochland wird vom Kolorado durchflössen (Koloradoplatean). Beide Flüsse (Kolumbia und Kolorado) samt ihren Nebenflüssen haben sich furchtbar in das Felsenland eingewascheu. In einer Tiefe von 500—800 m fließen drunten die Wasser und sehen wie schmale Bäuder aus. Mauerartig salleu die Zäände zu ihnen hinab. Solche tiefen Flußtäler heißeu Canons. Ist das Hochland durchquert, so ist uoch die westliche Rand- kordillere, die S i e r r a N e V a d a, zu übersteigen. Aber noch isr der Stille Ozean nicht erreicht. Noch einmal geht es hinab in ein tiefes, lauges Grabental, das sich am besten -mit

6. Geographie - S. 324

1912 - Berlin : Wichert
— 324 — Auch das im W vorgelagerte Tiefland ist Wasser- und waldreicher als das in Peru. Hier mündet der Gnayas mit dein Daule bei G u a y a q u i1. Das Küstenland dient dem Ackerbau und tragt Kakao, Znckerrohr, Tabak, Baumwolle, Bananen und Obst. Die Längstäler und Hochebenen von K o - l n m b i a - V e n e z n e l a werden durch den M a g d a - l e n e n st r o m mit dem Cauca gebildet. Von N schneiden die Tiefebenen vom M a g d a l e n e n st r o in und dem Golf von Maracaibo in die Anden hinein. Beide werden von ausgedehnten Sümpfen, Lagunen und Urwäldern bedeckt und dienen anf weite Strecken auch dem Plantagenbau in Kaffee, Zuckerrohr usw. Die Wälder liefern Kautschuk und Steiunime. Die Hauptorte sind Bogota und Cartagena. 2. Die Bergländer von Guayana und Bra- s i l i e n. Beide werden 'durch das Amazonenstrom-Tiefland voneinander getrennt. Das Guayana-Bergland wird im O und N bogenförmig von dem O r i n o c o umflossen und erreicht im R o r a : m a leine höchste Erhebung. Das Küstenflachland ist sumpfig und äußerst ungesund. Das B e r g l a n d von Brasilien ist noch unge- nügend erforscht. Es bildet im allgemeinen wohl ein riesiges Tafelland, das mit höheren Randgebirgen die Küsten des Atlantischen Ozeans umsäumt. Diese erreichen im 3 im Itatiaya ihre höchste Höhe. Das Hochland wird von zahlreichen Flüssen in einzelne Tafelländer zerschnitten. Die Randgebiete eignen sich des ge- nügenden Niederschlags wegen besonders sür den Ackerbau, während die Hochflächen des Inneren ausgedehnte Gras- und Weideflächen bilden, unter denen <das Plateau von Motto Grosso, d.h. Große Grasfläche, am bekann- testen ist. Was das Hochland Brasiliens dem Bodenbau nicht bietet, das ersetzt es im Bergbau -durch große Bodenschätze (Gold, Diamanten u. <a. Edelsteine, Kohlen und Eisen). 3. Die Tieslandsmulde Südamerikas, a) Das Orinoco-Tiefland oder die L l a n o s um- faßt etwa die doppelte Fläche Deutschlands. Die Ebene ist in große und kleine Tafeln (Mesas) zerschnitten und wird hier und da von Kalk und Sandsteinrückeu, welche die Bewohner „Bänke" nennen, durchzogen. Zur Regenzeit gleicht die Ebene einem von Baumgruppen durchsetzten riesigen Grasmeere mit einem reichen Tierleben an

7. Geographie - S. 381

1912 - Berlin : Wichert
381 — Die Religion der Azteken hat in den Phallus- und Schlangentänzen viel mit den Hopi gemeinsam, geht aber in dein weiteren Kult der Kasteiungen, Tier- und Menschen- Opferungen usw. eigene Wege. Die Kasteiungen bestanden in schmerzhaftem Durchbohren von Ohren, Zungen und anderen Körperteilen, und die Men- schenopser nahmen bei den Azteken einen solch grauenvollen Um- fang wie bei keinem anderen Volke der Erde an. Der zu Opfernde wurde von den Priestern über eine Steinsäule ge- worfen. Dann schnitt ihm der Opferpriester die Brust auf, riß das Herz heraus und hob es gegen die Sonne, die durch das Menschenblut genährt und gestärkt werden sollte. _ An einige aztekische Opferfeste schlössen sich Kannibalenmahlzeiten, bei denen das in Mais gekochte Fleisch der Geopferten ver- zehrt wurde. Die Opfer- und Kultstätteu waren Tempel, von denen die großartigsten bei den Maya gefunden wurden (Uxmal, Palenque u. a.). Die Priester versetzten sich durch das Kauen von Tabakspillen in Verzückungszustände. Was die Altmexikaner in der Wissenschaft leisteten, ragt auf den Gebieten der Bilderschrift und dem Kalenderwesen über alle Leistungen sämtlicher Indianer hinaus. Die Bilder- schrift der Maya hatte sich schon zu einer richtigen Schrift ab- geschliffen. Daneben kommt noch die Erfindung einer Ziffern- schrift, welche die unserige eher übertrifft als hinter ihr zurück- bleibt, in Betracht. Der Stellenwert und ein Zeichen für die Null machten es möglich, die größten Zahlen mit wenigen Punkten und Strichen darzustellen. Schrift und Zahlzeichen waren bei ihnen wenigstens schon 609 Jahre vor Ankunft der Spanier fertig ausgebildet. Ähnliches leisteten sie auch im Kalenderwesen. Beide Wissenschaften lagen in den Händen der Priesterschaft. Tie alten Kulturvölker Südamerikas. Für die Verteilung der südamerikanischen Indianer gilt die Regel, daß im O rohe Jägerstämme, welche aus den untersten Kulturstufen stehen, und im W alte Kulturvölker sitzen oder saßen, und daß die Kultur aller dieser Indianer um so mehr sinkt, je weiter man nach S kommt. Die alten Kulturvölker Südamerikas saßen längs der Küstengebiete des Stillen Ozeans in den Hochtälern und Hoch- ländern von Kolumbien, Ecuador, Peru. Die be- kanntesten sind die T s ch i b t s ch a (Hochland von Bogota),

8. Geographie - S. 158

1912 - Berlin : Wichert
— 158 — Stromgebieten von Rhone, Rhein, Donau und Po. Nur wenige fließen direkt ins Meer. Außer den Flüssen zeigen die Alpen noch einen Reichtum an S e e n, wie wir ihn bei keinem anderen Gebirge finden. Diese Seen liegen teils hoch oben im Gebirge bis zur Schneegrenze hinauf und heißen alsdann Hochseen, teils liegen sie im Kranze rund um den unteren Rand inib Fuß des Gebirges und werden hier R a n d s e e n genannt. Die Zahl der beiden zu- sammen beträgt weit über Low. Fast alle bilden Kläruugs- decken und Wasserreservoire der Flüsse. Am zahlreichsten finden sich die Randseen in Oberitalien, der Schweiz, Bayern und Österreich (s. Karte und Übersicht). V. D a s K 1 i m a zeigt am Fuße der Ligurischen Alpen bis hinauf über die Schneegrenze alle Klimagürtel ganz Europas von der mittelmeerischen Hitze bis znr polarischen Kälte. Als ganze Kette betrachtet, sind die Alpen dazu eine wichtige Klimascheide zwischen Italien und Süd-- deutschland nebst den benachbarten Gebieten. Norditalien hat in ihnen den wirkungsvollen Windschirm gegen die kalten Nord- winde, und für Süddeutschland bleiben die warmen Südwinde ohne Wirkung. Wer im Nachwinter die Alpen übersteigt, findet auf der Nordseite noch Schnee und Frost, auf den Südhängen und Tälern aber den prächtigsten Frühling. ^ Für die schnee- und eisreichere Nordseite (besonders die Schweiz) ist noch ein F a l l w i n d, der „F ö h n", von Be- deutuug geworden. Es ist ein heißer, äußerst trockener Wind, der meistens im Herbst und Winter mit orkanartiger Stärke 2 bis 3 Tage anhaltend weht, Bäume bricht, Felsen löst, Hänser und Ställe abdeckt und die Seen kochend peitscht. Er trocknet die Hänser so aus, daß der kleinste Funke schon zu zünden ver- mag. Ganze Dörfer wurden durch ihn schon in Brand gelegt. Aber gerade in der Trockenheit liegt auch der Segen des Föhn. Er nimmt in 24 Stunden soviel Schnee weg, wie die Sonne in 14 Tagen. Der Alpler nennt ihn darum „S ch u e e - fresse r". Im Herbste hilft er die Trauben reifeu und heißt dann „Traubenkocher". Der Föhn kommt nicht aus der Sahara oder aus Italien, wie man früher annahm, sondern entsteht in den Alpen selbst. Wird nämlch im Gebiet vom Busen von Biscaya bis Irland-- Island der Luftdruck besonders niedrig, dann wird die Luft aus deu nördlichen Alpentälern nach dort hin abgefogen. Um nun den Unterschied zwischen der dünnen Tal- und schweren, dichteren Bergluft auszugleichen, stürzt die Luft von den hohen

9. Geographie - S. 398

1912 - Berlin : Wichert
Der Kleinrusse erscheint von höherer Statur, aber von feinerem Körperbau. Seine Lieblingsberufe liegen iin Ackerbau und in der Viehzucht. Daneben aber zieht es ihn auch zu Kunst und Wissenschaften hin. Der größte Teil der russischen Dichter und Gelehrten ist seinem Zweige entsprossen. Der Weißrusse spielt eine weit geringere Rolle. Er lebt in den sumpfigen Waldgebieten des oberen Dnjepr und der oberen Düna in ärmlichen Verhältnissen. Ihren Namen sollen sie von den weißen Filzhüten erhalten haben. Der Körper des Russen ist dnrch Hitze und Kälte, Dampf- und Schneebäder, die er mit Vorliebe direkt hintereinander nimmt, abgehärtet. In jedem Dorfe befinden sich nahe am Bache oder Flusse öffentliche Badestuben für Dampfbäder, ans denen lder Badende in das kalte Wasser oder den Schnee springt. Auch gegen Hunger, Durst und Schmerzen ist der gewöhn- liche Russe, der in den meisten Fällen dürftig lebt, abgehärtet. Um ab und zu sein hartes Los zu vergessen, greift er zum Branntwein und nimmt diesen bis zur Besinnungslosigkeit. Ist sein Rausch vorüber, dann arbeitet er wieder hart und in Entbehrungen oft wochenlang, bis es ihn wieder von neuem zum-Schnapsteufel zieht. Große Liebe bringt der Russe £)er Musik und dem Ge- fang entgegen. Seine Gesänge tragen durchweg einen weh- mutigen Charakter. Zwei andere Züge des Russen bedürfen noch einer besonderen Erwähnung. Das ist seine F r ö m m i g- keit und — die Unredlichkeit, die sich in der schäm- losesten Weise gerade im russischen Beamtentum zeigt. In jedem Hause befinden sich Heiligenbilder der Tür gegenüber. Der Eintretende bekreuzigt sich zuerst vor dem Bilde, dann grüßt er. Aber alle Frömmigkeit ist doch eine mehr äußerliche und läßt fiir den krassesten Aberglauben das breiteste Feld frei. Der Russe gehört der griechisch-katholischen Kirche an. „Väterchen Zar" ist das Haupt derselben, der sichtbare Stell- Vertreter Gottes, Kaiser und Oberpriester zugleich. Mit blindem Vertrauen sieht man zu ihin hinauf. Das aber ver- hindert nicht, daß die größte Zahl der „Väterchen" unfrei- willig ins Jenseits geschickt wurde. Die russischen Wohnhäuser sind in den Waldgebieten als Blockhäuser, in den Steppen als Lehmhütten errichtet. _ Der große Heiz- und Backofen, um den und auf dem sich^die be- liebtesten Schlafstätten befinden, nimmt den größten Teil des Wohnraumes ein. Gewöhnlich wohnt der Rnffe in Dörfern. Manche der-
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