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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 1. Abth. - S. 110

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
* io Abschn. Vi. Erläuterungen aus der Völker, und Staatenkunde. mehr oder minder dunkle Hautfarbe, dichtes, weiches, gelock- tes, zuweilen auch schlichtes, schwarzes Haar, eine breite Nase, großen Mund, einen oben gewölbten, von den Seiten aber eingedrückten Schädel und einen wohlgeformten, meist kleinen Körperbau. Sie bewohnt Australien, den asiatischen Archipelag und die Küsten der indischen Halbinsel. §. 10. 4) Die äthiopische Race mit mehr oder minder schwarzer Hautfarbe, meist wolligem, harten, kurzen, schwär- zen Haar, mehr oder minder dichtem Barte, aufgestülpter Nase, dicken Lippen und Augenliedern, flachem Hinterkopse und vorstehendem Kiefer. Doch gibt es auch Neger von glänzend schwarzer Farbe und sonst fast ganz europäischer Ge- sichtsbildung. Eben so verschieden ist der Körperbau. Die Heimath dieser Race ist Afrika; doch zeigen sich auch Negerbildungen in Australien und Asien, als Ueber- gänge zu andern Racen (Austral-Neger). Durch Verpflan- zung ist diese Race auch in Amerika heimisch geworden. §. ii. 5) Die amerikanische Race von einer Hautfarbe, welche angelaufenem Kupfer oder rostigem Eisen ähnlich ist, Ulit schlichtem, straffen, glänzend schwarzen Haar, meist sehr schwachem, oft ganz fehlenden Barte, breitem, an den Schlä- fen eingedruckten Gesichte, aus welchem die Nase und die Backenknochen in scharfen Umrissen hervorragen, und mit fast kaukasischer Körperbildung. Sie wohnt in Amerika ausschließlich, und ist über den ganzen Erdtheil in geringer Anzahl zerstreut; es ist eine ver- löschende Race, durch die eingedrungenen Fremden in verheeren- den Kriegen und harter Sklaverei früher großentheils aufgerie- den, und noch heute zum Theil durch unbilligen Gebrauch des Rechts des Stärkeren, von Seiten der Weißen, in ihren natürlichen Gerechtsamen geschmälert, und durch Mitthei- lung europäischer Laster entwürdigt. §. 12. Mischlinge- Die Körperbildung und Hautfarbe der Uebergangsracm

2. Geschichtsbilder - S. 67

1903 - Berlin : Süsserott
— 67 — 3. Die Eisenzeit. — Um das Jahr 400 v. Chr. wurde die Bronze von einem andern Metall, dem Eisen, verdrängt. Dieser neue Zeitraum, die Eisenzeit, erstreckt sich bis 500 n. Chr. Unter den germanischen Stämmen, welche in diesem Zeitraum Mecklenburg bewohnten, werden uns die Teutonen und Longo Karden genannt, später treten die Var in er hervor. Den Gebrauch des Eisens lernten sie anfangs von den Galliern, bald aber wurden die Römer, welche seit Christi Geburt als Kaufleute und Händler unser Land nach allen Richtungen durchzogen, ihre Lehrmeister. Die Toten wurden verbrannt, und die Urnen in langen Reihen flach unter dem Erdboden ausgestellt. Solche Urnenfelder sind besonders zahlreich Urnengrab. vorhanden in der Gegend von Wittenburg und Hagenow. Als wichtigster Schmuckgegenstand der ältesten (gallischen) Eisenzeit findet sich der Gürtelhaken; in der jüngeren (römischen) Eisenzeit waren Gewandnadeln und Schnallen beliebte Schmucksachen. 2. Die alten Deutschen. 1. Das deutsche Land erstreckte sich vom Rhein bis zur Weichsel und von der Donau bis an die Nord- und Ostsee. Undurchdringliche Urwälder und tiefe Sümpfe bedeckten den Boden. In den Wäldern hausten das Elentier, der Ur, der wilde Eber, der Bär, der Wolf und andere jagdbare Tiere. Auf den Wiesen und Weiden grasten Pferde und Rinder von kleiner, aber kräftiger Art. Schweiueherdeu weideten im Schatten der Buchen und Eichen. Nur ein kleiner Teil des Landes wurde als Acker benutzt. Hier baute man Flachs, Gerste, Hafer, Mohrrüben, Spargel, Rettiche. Der Roggen war noch unbekannt. Die Luft war rauh und kalt, nur selten durchdrang die Sonne den dichten Nebelschleier. 2. Das deutsche Volk stammt wahrscheinlich aus der Mitte Asiens und ist von dort in uralter Zeit ausgewandert. Die alten Deutschen, Zuerst von den Galliern, nachher von den Römern Germanen genannt, waren

3. Geographie - S. 381

1912 - Berlin : Wichert
381 — Die Religion der Azteken hat in den Phallus- und Schlangentänzen viel mit den Hopi gemeinsam, geht aber in dein weiteren Kult der Kasteiungen, Tier- und Menschen- Opferungen usw. eigene Wege. Die Kasteiungen bestanden in schmerzhaftem Durchbohren von Ohren, Zungen und anderen Körperteilen, und die Men- schenopser nahmen bei den Azteken einen solch grauenvollen Um- fang wie bei keinem anderen Volke der Erde an. Der zu Opfernde wurde von den Priestern über eine Steinsäule ge- worfen. Dann schnitt ihm der Opferpriester die Brust auf, riß das Herz heraus und hob es gegen die Sonne, die durch das Menschenblut genährt und gestärkt werden sollte. _ An einige aztekische Opferfeste schlössen sich Kannibalenmahlzeiten, bei denen das in Mais gekochte Fleisch der Geopferten ver- zehrt wurde. Die Opfer- und Kultstätteu waren Tempel, von denen die großartigsten bei den Maya gefunden wurden (Uxmal, Palenque u. a.). Die Priester versetzten sich durch das Kauen von Tabakspillen in Verzückungszustände. Was die Altmexikaner in der Wissenschaft leisteten, ragt auf den Gebieten der Bilderschrift und dem Kalenderwesen über alle Leistungen sämtlicher Indianer hinaus. Die Bilder- schrift der Maya hatte sich schon zu einer richtigen Schrift ab- geschliffen. Daneben kommt noch die Erfindung einer Ziffern- schrift, welche die unserige eher übertrifft als hinter ihr zurück- bleibt, in Betracht. Der Stellenwert und ein Zeichen für die Null machten es möglich, die größten Zahlen mit wenigen Punkten und Strichen darzustellen. Schrift und Zahlzeichen waren bei ihnen wenigstens schon 609 Jahre vor Ankunft der Spanier fertig ausgebildet. Ähnliches leisteten sie auch im Kalenderwesen. Beide Wissenschaften lagen in den Händen der Priesterschaft. Tie alten Kulturvölker Südamerikas. Für die Verteilung der südamerikanischen Indianer gilt die Regel, daß im O rohe Jägerstämme, welche aus den untersten Kulturstufen stehen, und im W alte Kulturvölker sitzen oder saßen, und daß die Kultur aller dieser Indianer um so mehr sinkt, je weiter man nach S kommt. Die alten Kulturvölker Südamerikas saßen längs der Küstengebiete des Stillen Ozeans in den Hochtälern und Hoch- ländern von Kolumbien, Ecuador, Peru. Die be- kanntesten sind die T s ch i b t s ch a (Hochland von Bogota),

4. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 464

1887 - Berlin : Dümmler
464 Deutsch-Südwestafrika. Anderson und sein Begleiter waren in der Walfischbai ohne einen bestimmten Reiseplan gelandet; endlich zeigte sich ein Ziel, dessen Erreichung der Mühe wert schien; sie hörten von einem in nördlicher Richtung gelegenen großen Süßwassersee, der Omanbonde heißen sollte. Von der Station Barmen ab gegen Norden lag aber lauter unbekanntes Land; die dort wohnenden Damaraleute wurden von den Eingeborenen als ungastlich, mißtrauisch und verräterisch geschildert. Doch die Reise wurde unternommen, und nach mancherlei Erlebnissen und Schwierigkeiten gelangte die Reisegesellschaft nach mehreren Wochen an den ersehnten Omanbonde, der, wie ihnen unterwegs gesagt wurde, eine Wasserfläche „so groß wie der Himmel" haben sollte. Aber groß war nnr ihre Enttäuschung, der große Omanbonde erwies sich als ein kleiner ausgetrockneter Schilfweiher ohne einen Tropfen Wasser! Allerdings ergab sich aus der ganzen Ortlichkeit, daß früher viel Wasser hier gewesen sein konnte — ein neuer Belag zu der merkwürdigen Verarmung Südafrikas an Wasser. Dahin war nun die Hoffnung, an einem lachenden See, umgeben von Elefanten, Rhinozerossen, Nilpferden u. f. w., ein fröhliches Jägerleben zu führen; man war aufs nene ohne Reiseplan und wußte nicht, ob man vor- oder rückwärts gehen sollte. Endlich ent- schied man sich sür das Erstere. Die Reisenden hatten Kunde er- halten, daß sern im Norden eine Völkerschaft wohne, welche feste Wohnsitze habe, das Land baue, fleißig, zuverlässig und sehr gast- freundlich sei. Sie hießen Ovambos, was eben ihre Eigenschaft als Ackerbauer bezeichnen foll, und trieben mit den Damaras Tausch- Handel, indem sie Vieh gegen Eisenwaren einhandelten. Es sei eine sehr zahlreiche und mächtige Nation und stehe unter einem König, der ein ungeheurer Riese fei. Über die Entfernung dieses Landes und die Beschaffenheit der zu durchreisenden Gegenden gaben die Damaras freilich nur unsichere, abenteuerliche Berichte zum besten. Obgleich man sich auf eine mehrmonatliche Reise gefaßt zu machen hatte, wurde doch beschlossen, das Wagstück zu unternehmen, und man ließ den verunglückten See hinter sich. Die Gegenden, durch welche die Reise ging, waren wenigstens keine Saudwüsten; man mußte sich meistens durch Gebüsch, hohes Gras und Wald den Weg bahnen. Wasser gab es zur Genüge und an Wild war kein Mangel, so daß die beiden europäischen Reisenden der immerwährenden Fleisch- kost endlich müde wurden, die eingeborenen Begleiter allerdings um so weniger. Einige Tage nach der Abreise vom Omanbonde wurden

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 164

1879 - Berlin : Stubenrauch
Die Lena, am Baikalgebirge entspringend, hat, wie die beiden fol- genden Ströme, eine nördliche Hauptrichtung und bildet bei ihrer Mündung ms Eismeer ein großes Delta. Der Jenisei empfängt seine Gewässer vom Südabhange des Altai, durchbricht das Gebirge und nimmt, wie die Lena, in der Tiesebene noch große Nebenflüsse auf. Die obere Tunguska, welche sich bei Jeniseisk mit' ihm vereinigt, führt ihm die Wasser des Baikalsees zu. Der Ob oder Obi kommt vom Altai, hat eins der größten Stromgebiete und bildet bei seinem Ausflusse den großen obischen Meerbusen. Die Flüsse sind alle schiffbar, wasser- und fischreich. Leider dauert die Fahrzeit nur wenige Monate. — Da die kalte Zone bis zum 55 ° ins Land hineindringt, so steigt die Vegetation erst von da ab allmählich. Die wenigen Bewohner des Nordens leben von der Jagd des unzählbaren Wildes und von der Zucht der Rennthiere. Das verbreitetste Hausthier ist der Hund. Auch die Fischerei ist sehr ergiebig' der Westen und Süden sind für Viehzucht und Ackerbau geeignet. In der Mitte des Landes beginnen un- ermessliche Waldungen von Nadelhölzern, die nach Süden allmählich dichter werden. Der Hauptreichthum des Landes besteht in Pelzthieren (Zobel, Her- melin, blaue und schwarze Füchse) und in Metallen (Kupfer, Eisen, Silber, Gold und Platina). Auch mancherlei Edelsteine, Salz, Pech, Theer und Leder kommen in den Handel. Der Bergbau wird besonders von den aus Russland Verbannten betrieben. Die Bevölkerung Sibiriens besteht aus zahlreichen Stämmen. Am Eismeere wohnen Finnen (Ostjaken, Samojeden); im Süden und Südwesten bilden die muhamedanischen Turk-Tataren die Hauptmasse; im Nordosten sind die zu den Eskimos gehörigen Tschuktschen sesshast. Die im Osten und Südosten wohnenden Kamtschadalen, Jakuten, Kurilier, Kalmücken u. s. w. ge- hören der mongolischen Rasse an und bekennen sich meist zum Buddhaismus. Die eigentlichen Russen und die Kosaken sind nur schwach vertreten. Nächst den Äekennern der griechisch-katholischen Kirche, besteht hauptsächlich die Bevölkerung aus Muhamedanern und Heiden. Römisch-Katholische zählt man 12000, Protestanten nur 4000 und Juden 8000. ? Die rohesten Nomaden sind die T u n g u s e n, die größtentheils von der Jagd leben. Auch die sanfteren Jakuten sind vortreffliche Jäger. Die Tschucktschen sind tüchtige Fuchs- und Zobelfänger und treiben Rennthier- zucht und Karawanenhandel. Die Samojeden an der Eismeerküste sind kleine armselige Leute, die größtentheils von dem Fleische der Fische und Seethiere leben, welche ihnen das Eismeer und seine unwirtlichen Küsten liefern. Auch die kleinen Kamtschadalen leben von Fischsang und Jagd. Ihre Hunde müssen die Zugthiere ersetzen. Das ganze Sibirien zerfällt in West- und Ostsibirien. a) Westsibirien umfafst die Gouvernements Tobolsk und Tomsk und das Land der Kirghifen. Tobolsk am Jrtisch, (25) Niederlage des Pelzwerkes. Omsk, mit vielen Ver- bannten. Tomsk, Festung. Das Kirghifenland ist nur Nomadenland ohne eigentliche Städte. Die Bewohner nennen sich „Kasak". (S. §. 24.) b) Ostsibirien besteht aus den Gouvernements Jeneseisk, Jrkutsk und Jakutsk, aus dem Lande Transbaikalien, dem ostsibirischen Küstenlande und der Amurprovinz.

6. Schul-Lesebuch - S. 474

1856 - Berlin : Stubenrauch
474 Kirchen und hatten großen Erfolg. Die armenischen Geistlichen indeß leisteten ihren Bestrebungen den heftigsten Widerstand und wußten es durchzusetzen, daß der russische Kaiser die evangelische Mission verbot. 8. Georgien. Zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere bildet das mächtige Kanka- sus-Gebirge mit seinen Schneegipfeln, Gletschern, frischen Viehweiden und reißenden Gebirgsflüssen die Grenze zwischen Asien und Europa. An seinem Fuße sind die verschiedenartigsten Völker ans kleinem Raume zusammengedrängt, deren Lust Krieg, Jagd und Raub ist. Am Südabhange wohnen die Geor- gier oder Grusier. Sie sind Rußland unterworfen, das ihre Hauptstadt Tiflis besetzt hält. Früh schon wurde das Volk durch eine christliche Sklavin zum Christenthum bekehrt. 1817 haben sich unter ihnen 500 deutsche Familien niedergelassen, meist Würtemberger, welche sich sieben Kolonien gründeten. In dieser Gegend ist noch merkwürdig die Stadt Baku, welche auf einer in das kaspische Meer vorspringenden Halbinsel liegt. Die ganze Umgegend derselben ruht über unterirdischem Feuer. Eine Menge brennbarer Dünste quellen ans den Erdspalten hervor, die leicht entzündet werden können. Hier leben noch Feneranbeter oder Guebern. 9. Orcm. Vom Hindukuh-Gebirge, das von Mittel-Asien nach Westen sich zieht, liegt nach Süden das Hochland Iran, welches von allen Seiten von hohen Ge- birgen eingeschlossen ist. Von demselben steigt man im Silden zum arabisch- persischen Meere herunter, in eine sandige Niederung. Im Westen hängt es mit Armenien zusammen. Der Boden Irans ist ein Gemenge von Thon und Kies, sehr salzhaltig, wasserarm und nur von Steppenflüsien durchflossen. Ueber demselben spannt sich ein Himmel aus, der, wenige Wochen im Jahre ausge- nommen, völlig wolkenlos ist, und von dem in der Nacht in dem herrlichsten Glanze die Gestirne prachtvoll herniederstrahlen. Alle Wasser liebenden Thiere fliehen dies Hochland; keine Schnecke, kein Frosch wird erblickt. Aermlich und sparsam ist der Pflanzenwuchs; nur in der Regenzeit überzieht sich der Boden mit einer grünen Pflanzendecke; sonst ist er grau und kahl. Im Sommer ist das versengte Land ein wahrer Gluthofen; nur in den Gebirgsthälern und in den mnldenartigen Vertiefungen des Hochlandes finden sich einzelne herrliche Landschaften.' Der westliche' Theil dieses Hochlandes ist das alte Persien, dessen König Ko re sch (Cyrus) von der Schrift erwähnt wird. Die Bewohner sind theils Feueranbeter, tbeils Mnhamedaner. Auch in Persien hatte einst das Christenthum zahlreiche Bekenner; jetzt leben etwa nur 200,000 Christen unter 20 Millionen Persern. Die frühere, durch paradiesische Frühlinge be- rühmte, prachtvolle Hauptstadt I späh an ist heut durch Erdbeben und Kriege sehr heruntergekommen. In einem schönen Gebirgsthal voller Rosen und Weingärten liegt Schiras; weiter nach Innen zu befinden sich die großartigen Ruinen von Perscpolis. Die Perser beteten in uralten Zeiten das Feuer als eine Offenbarung Gottes an. Noch heute giebt es Feueranbeter unter ihnen. Priester unterhalten beständig

7. Schul-Lesebuch - S. 485

1856 - Berlin : Stubenrauch
485 Eroberung der Stadt Algier dem argen Treiben ein Ende gemacht. Die Araber oder Mauren, wie sie heißen, sind Lin habsüchtiges, tückisches, böses Volk. Neben ihnen wohnen die Berbern oder Kabylen in den Bergen des Atlas. Sie sind schlank, tummeln gewandt ihre leichten Rosse, leben von Vieh- zucht und Räuberei und vertheidigen mit unerschrockenem Muthe ihre Freiheit. Zwar haben einzelne Missionare die Atlasländer bereist, um sie dem Chri- stenthume wieder zu erobern; auch sind Bibeln verbreitet worden; aber uennens- werthe Erfolge sind nicht erzielt worden. 3. Die Saharah. Zwischen dem Atlas-Gebirge im Norden und Flach-Sudan im Süden zieht sich die große Wüste Saharah, „das Meer ohne Wasser," hin. Sie ist zum Theil ein unermeßlicher Sandocean, halb so groß als Europa, in welchem der Wanderer nichts sieht, als Himmel und Sand. Sie zerfällt in zwei Theile. Die westliche Hälfte ist die größere und wasserarm. In ihr herrscht der Flug- sand vor, der sich an der Küste des atlantischen Oceans hoch aufthürmt. Be- duinen durchziehen sie. Die östliche Hälfte hat Kalk-, Kies- und Sandboden und gleicht einer festen, mit feinem Sande bedeckten Tenne. Kleinere Oasen sind von friedlichen Völkerstämmen bewohnt; über die größeren, an Datteln reichen führt die Wegstraße durch die Wüste. Ueppig und reizend, mit frischem Leben geziert erscheinen diese Oasen gegenüber der todten, traurigen Wüste. Nur der Strauß und die leichtfüßige Antilope durcheilen dieselbe; den Menschen trägt das Schiff der Wüste, das Kameel, hindurch. Aber vieler Reisenden Gebeine bleichen unbeerdigt im Sande der Wüste und erinnern die Karavanenzüge an das traurige Loos, das jeden treffen kann, welcher die Reise durch diese Wüste antritt, sei es, daß er vor Durst verschmachten muß, oder daß Wirbelstürme ihn im Sande begraben, oder ein heißer Gluthwind sein Leben bedroht. Schaaren von Raben und Geiern schweben, Beute erspähend, über den Karavanen, welche auf ihren Lagerplätzen in empfindlich kalten Nächten ein Todesschweigen umfängt. Noch nie ist in diesen schauerlichen Wüsten das Evangelium verkündigt worden; höchstens, daß christliche Reisende, welche mit den Karavanen dieselben durchzogen, sich dem Schutze des Gottes in brünstigem Gebete anbefahlen, des- sen Hand auch die Einöden geschaffen hat, und der durch sie hindurchgeleiten kann. 4. ftigritieiv; Mit dem Namen Nigritien bezeichnet man das Land der Neger, wozu das innere Afrika, Senegambien, Ober- und Niederguinea gehören. Somit wohnen Negerstämme von der Saharah im Norden bis zu den Kaffern und Hottentotten im Süden, vom atlantischen Ocean biö zum Nil und dem indischen Ocean. — Diejenigen Stämme, welche den nördlichen Theil dieses Ländergebiets bewohnen, sind Mnhamedaner. Die übrigen sind Heiden und nicht selten dem finstersten Aberglauben ergeben. Ihr Land ist noch sehr unbekannt. Zn neuerer Zeit haben mehrere Reisende Leben und Gesundheit daran gewagt, um Sudan und den Lauf des Niger-Flusses zu erforschen. Man weiß so viel, daß in Sudan mehrere Staaten bestehen, die von Fürsten beherrscht werden, welche ihre Residenz in freilich nicht sehr schön gebauten Städten haben. Be- >

8. Teil 3 - S. 334

1906 - Berlin : Klinkhardt
334 Auch der Mensch fühlt sich in der lichten Parklandschaft wohler als im finstern Urwalde. Zahlreicher sind hier seine Ansiedelungen, und der Menschenschlag wird schöner; aber es sind noch immer nackte Neger, denen man begegnet, Neger West- und Mittel-Afrikas, die zur Familie der Bantuvölker zählen. Diese Parklandschaft bildet jedoch nur ein Übergangsgebiet. Zieht der Reisende weiter landeinwärts, so erreicht er bald die Hoch- ebenen Jnnerafrikas, und das Land zeigt nunmehr den ausgesprochenen Charakter der Steppe. Es fehlen in ihm nicht Hügel und sanfte Bergzüge, auch Bäume und Haine wachsen in feuchteren. Gründen; aber der hohe Graswuchs wiegt nunmehr vor. Hier erreicht aber der Reisende eine wichtige Völkergrenze. Noch ein Tagemarsch durch dieses Grasgelände, und neue Ein- drücke sollen ihn bestürmen und überraschen. Plötzlich begegnen ihm Menschen, die in eigenartigen, hemdähn- lichen Gewändern einhergehen; Reiter auf kleinen, aber kräftigen Pferden sprengen ihm entgegen; die Menschen sind auch dunkelfarbig, aber grundverschieden von den nackten Bantu. Wir haben die Grenz- gebiete des Sudan erreicht, der sich im Süden der Sahara erstreckt und Millionen Menschen beherbergt, die bis jetzt mit den Völkern Asiens und Europas in keine engere Berührung gekommen sind und eine Welt für sich bilden. Lange, lange bevor Mohammed seine Lehre verkündete, wanderten Nomaden aus Arabien über das Rote Meer nach Afrika aus. Sie schlugen auf den weiten Steppen des Sudan ihre Zelte auf, drangen immer weiter gegen Westen vor, unterwarfen die Negervölker und gründeten eine Reihe von Staaten. Später bekannten auch sie sich zum Islam, und so herrscht heute der Halbmond von der Küste des Roten Meeres quer durch Afrika bis zu den Ufern des Nigerstromes. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die politischen Machtverhält- nisse im Sudan vielfach verändert; blühende Staaten gingen zu Grunde, um neue auf ihren Trümmern entstehen zu lassen. Am Tsadsee liegen die Reiche Bagirmi und Bornu und im Westen die Staaten der Haussa, deren südliche Provinz Adamaua den wich- tigsten Teil des Hinterlandes unserer Kolonie Kamerun bildet. Die mohammedanischen Sudanneger unternehmen von Zeit zu Zeit Raubzüge iu die südlichen Länder, die von heidnischen Neger- völkern bewohnt werden. Hier halten sie ihre Sklavenjagden ab. Einzelne Sudanhäuptlinge haben sich unter den Besiegten niederge- lassen und herrschen als Lehnsmänner der echten Sudanfürsten an

9. Schul-Lesebuch - S. 474

1863 - Berlin : Stubenrauch
474 Kirchen und hatten großen Erfolg. Die armenischen Geistlichen indeß leisteten ihren Bestrebungen den heftigsten Widerstand und wußten eö durchzusetzen, daß der russische Kaiser die evangelische Mission verbot. 8. Georgien. Zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere bildet das mächtige Kauka- sus-Gebirge mit seinen Schneegipfeln, Gletschern, frischen Viehweiden und reißenden Gebirgsflüssen die Grenze zwischen Asien und Europa. An seinem Fuße find die verschiedenartigsten Völker auf kleinem Raume zusammengedrängt, deren Lust Krieg, Jagd und Raub ist. Am Südabhange wohnen die Geor- gier oder Grusier. Sie sind Rußland unterworfen, das ihre Hauptstadt Tiflis besetzt hält. Früh schon wurde das Volk durch eine christliche Sklavin zum Christenthum bekehrt. 1817 haben sich unter ihnen 500 deutsche Familien niedergelaffen, meist Würtemberger, welche sich sieben Kolonien gründeten. In dieser Gegend i-st noch merkwürdig die Stadt Baku, welche aus einer in das kaspische Meer vorspringenden Halbinsel liegt. Die ganze Umgegend derselben ruht über unterirdischem Feuer. Eine Menge brennbarer Dünste quellen aus den Erdspalten hervor, die leicht entzündet werden können. Hier leben noch Feueranbeter oder Guebern. 9. Iran. Vom Hindukuh-Gebirge, das von Mittel-Asien nach Westen sich zieht, liegt nach Süden das Hochland Iran, welches von allen Seiten von hohen Ge- birgen eingeschlossen ist. Von demselben steigt man im Süden zum arabisch- persischen Meere herunter, in eine sandige Niederung. Im Westen hängt es mit Armenien zusammen. Der Boden Irans ist ein Gemenge von Thon und Kies, sehr salzhaltig, wasserarm und nur von Steppenflüssen durchflossen. Ueber demselben spannt sich ein Himmel aus, der, wenige Wochen im Jahre ausge- nommen, völlig wolkenlos ist, und von dem in der Nacht in dem herrlichsten Glanze die Gestirne prachtvoll herniederstrahlen. Alle Wasser liebenden Thiere fliehen dies Hochland; keine Schnecke, kein Frosch wird erblickt. Aermlich und sparsam ist der Pflanzenwuchs; nur in der Regenzeit überzieht sich der Boden mit einer grünen Pflanzendecke; sonst ist er grau und kahl. Im Sommer ist das versengte Land ein wahrer Gluthosen; nur in den Gebirgsthälern und in den muldenartigen Vertiefungen des Hochlandes finden sich einzelne herrliche Landschaften. Der westliche Theil dieses Hochlandes ist das alte Persien, dessen König Koresch (Cyruö) von der Schrift erwähnt wird. Die Bewohner sind theils Feueranbeter, theils Muhamedaner. Auch in Persien hatte einst das Christenthum zahlreiche Bekenner; jetzt leben etwa nur 200,000 Christen unter 20 Millionen Persern. Die frühere, durch paradiesische Frühlinge be- rühmte, prachtvolle Hauptstadt Jspahan ist heut durch Erdbeben und Kriege sehr heruntergekommen. In einem schönen Gebirgsthal voller Rosen und Weingärten liegt Schiras; weiter nach Innen zu befinden sich die großartigen Ruinen von Persepolis. Die Perser beteten in uralten Zeiten das Feuer als eine Offenbarung Gottes an. Noch heute giebt es Feueranbeter unter ihnen. Priester unterhalten beständig

10. Schul-Lesebuch - S. 485

1863 - Berlin : Stubenrauch
485 Eroberung der Stadt Algier dem argen Treiben ein Ende gemacht. Die Araber oder Mauren, wie sie heißen, sind ein habsüchtiges, tückisches, böses Volk. Neben ihnen wohnen die Berbern oder Kabylen in den Bergen des Atlas. Sie sind schlank, tummeln gewandt ihre leichten Rosie, leben von Vieh- zucht und Räuberei und vertheidigen mit unerschrockenem Muthe ihre Freiheit. Zwar haben einzelne Missionare die Atlasländer bereist, um sie dem Chri- stenthume wieder zu erobern; auch sind Bibeln verbreitet worden; aber nennens- werthe Erfolge sind nicht erzielt worden. 3. Die Saharah. Zwischen dem Atlas-Gebirge im Norden und Flach-Sudan im Süden zieht sich die große Wüste Saharah, „das Meer ohne Wasser," hin. Sie ist zum Theil ein unermeßlicher Sandocean, halb so groß als Europa, in welchem der Wanderer nichts sieht, als Himmel und Sand. Sie zerfällt in zwei Theile. Die westliche Hälfte ist die größere und wasserarm. In ihr herrscht der Flug- sand vor, der sich an der Küste des atlantischen Oceans hoch aufthürmt. Be- duinen durchziehen sie. Die östliche Hälfte hat Kalk-, Kies- und Sandboden und gleicht einer festen, mit feinem Sande bedeckten Tenne. Kleinere Oasen sind von friedlichen Völkerstämmen bewohnt; über die größeren, an Datteln reichen führt die Wegstraße durch die Wüste. Ueppig und reizend, mit frischem Leben geziert erscheinen diese Oasen gegenüber der todten, traurigen Wüste. Nur der Strauß und die leichtfüßige Antilope durcheilen dieselbe; den Menschen trägt das Schiff der Wüste, dag Kamee!, hindurch. Aber vieler Reisenden Gebeine bleichen unbeeidigt im Saude der Wüste und erinnern die Karavanenzüge an das traurige Loos, das jeden treffen kann, welcher die Reise durch diese Wüste antritt, sei es, daß er vor Durst verschmachten muß, oder daß Wirbelstürme ihn im Sande begraben, oder ein heißer Gluthwind sein Leben bedroht. Schaaren von Raben und Geiern schweben, Beute erspähend, über den Karavanen, welche auf ihren Lagerplätzen in empfindlich kalten Nächten ein Todesschweigen umfängt. Noch nie ist in diesen schauerlichen Wüsten das Evangelium verkündigt worden; höchstens, daß christliche Reisende, welche mit den Karavanen dieselben durchzogen, sich dem Schutze des Gottes in brünstigem Gebete anbefahlen, des- sen Hand auch die Einöden geschaffen hat, und der durch sie hindurchgeleiten kann. 4. Nigriiien. Mit dem Namen Nigritien bezeichnet man da« Land der Neger, wozu das innere Afrika, Senegambien, Ober« und Niederguinea gehören. Somit wohnen Negerstämme von der Saharah iyi Norden bis zu den Kafferu und Hottentotten im Süden, vom atlantischen Ocean biö zum Nil und dem indischen Ocean. — Diejenigen Stämme, welche den nördlichen Theil dieses Ländergebiets bewohnen, sind Muhamedaner. Die übrigen sind Heiden und nicht selten dem finstersten Aberglauben ergeben. Ihr Land ist noch sehr unbekannt. In neuerer Zeit haben mehrere Reisende Leben und Gesundheit daran gewagt, um Sudan und den Lauf des Niger-Flusses zu erforschen. Man weiß so viel, daß in Sudan mehrere Staaten bestehen, die von Fürsten beherrscht werden, welche ihre Residenz in freilich nicht sehr schön gebauten Städten haben. Be-
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