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1. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 79

1829 - Darmstadt : Heyer
Physische Geographie. 79 ren, Häringe, Stockfische, Wallfische. — e) In der kalten Zone gibt es wenige Thiere, außer dem höchst nützlichen Rcnnlhiere, Füchse, Baren, Eisbären, See- hunde, Wallrosse, kleinere Pelzthiere, z. B. Zobel, Her- meline; Eidergänse, Eisvögel und eine Menge von Fischen. 2) Aus dem Pflanzenreiche, und zwar: a) In der heißen Zone: Reis, Mais, Spelt, Süd- früchte (Citronen, Pomeranzen, Sinaäpfel, Granatäpfel, Feigen, Mandeln. Datteln rc.), Oliven, Kokusnüsse, Brodfrnchtbäume, Palmen, Wein, Kaffeh, Thee, Zucker. Die dieser Zone ganz eigenen oder tropischen Ge- wächse sind: Gewürze (Nelken, Muskatnüsse und Blü- then, Zimmet, Pfeffer, Vanille, Kakao rc.) Arzneipflan- zen, Indigo, Myrrhen, Aloe, Ananas, kostbare Holzar- ten. — b) In der nördlichen gemäßigten Zone: Im Süden etwas Zuckerrohr, Lorbeerbäume, Korkholz, eßbare Eicheln, Melonen, Safran, Südfrüchte, Baum- wolle bis zum 43°; der Olivenbaum bis zum 46°; Reis bis zum 47°; Wein, Mais und Kastanien bis zum 50°; Wallnüsse, Pfirsiche, Aprikosen und Quitten bis zum 52°; Aepfel, Birnen, Hirse, Hopfen bis zum 55°; Pflaumen bis zum 58°; Weizen, Kirschen und Kartoffeln bis zum 60°; Taback, Hanf und Flachs (Lein) bis zum 63°; Korn und Hafer bis zum 65°; Holz zum Brennen und Bauen bis zum 67°.— c) In der nördlichen kal- ten Zone: Noch dürftig etwas Roggen und Hafer bis zum 69°; Weiden und Birken, zuletzt ganz niedrig und verkrüppelt, bis zum 70°; außerdem nur becrentra- gende Pflanzen, Rennthiermoos und Farrenkrautcr. Der Mangel an Holz wird hier durch Treibholz ersetzt. 3) Aus dem Mineralreiche, dessen Erzeug- nisse, über die ganze Erdoberfläche verbreitet, dem Erd- boden selbst angehören: Erdige Mineralien (Erden und Steine): Rubin, Sapphir, Smaragd, Topas, Kar- neol, Porzellan-, Thon - und Walkercrde, Röthcl, Schie-

2. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 80

1829 - Darmstadt : Heyer
80 Physische Geographie. fer, Traß, Meerschaum, Asbest, Kreide, Kalkstein, Mar- mor, Gyps, Alabaster, Sandstein; Salze: Salz, Sal- miak, Alaun, Vitriol, Salpeter, Borar, Natrum; Erd- harze oder brennbare Milleralien: Schwefel, Bernstein, Bergöl, Naphtha, Erdpcch, Steinkohle, Reißblei, Dia- mant; Metalle, und zwar edle: Platina, Gold, Sil- der; unedle: Kupfer, Eisen, Blei, Zinn, Quecksilber, Zink, Kobalt, Arsenik rc. Die meisten Produkte dieser drei Reiche sind zum Nutzen und Vergnügen der Menschen vorhanden; man theilt sie daher nach der Art ihrer Benutzung verschieden ein. Hiernach gibt es: 1) 2 a g d p r o d n k t e: Wild (thcils zur hohen, thcils zur niedern Jagd gerechnet) und Pelzthiere, welche Fleisch, Häute, Felle, Hörner, Fett, Federn, Eier rc. zu mancherlei Gebrauche liefern.— 2) F i s ch e r e i p ro d uk t e; Wall fische, Seehunde, Härin- ge, Stockfische, Thunfische, Sardellen, Lachse, auch Krebse, Austern, Muscheln; sie liefern Fleisch, Speck, Thran, Wallrath, Fischbein, Häute, Perlen und Korallen. — 3) Viehzuchtprodukte: alles zahme Vieh (sowohl Rennthiere, Kamceke, Lama's und Hunde, als Pferde und Esel, Ochsen und Büffel, Schafe, Ziegen und Schweine), auch zahmes Federvieh aller Art; sie liefern Fleisch, Häute, Haare, Wolle, Borsten, Federn, Käse, Milch, Butler, Fett, Hörner, Knochen (auch Seide, Honig und Wachs). — 4) Waldprodnkte: Wald- vder Forstbäume (thcils Laub- theils Nadelholz), welche Brenn-, Bau- und Tischlerholz, Kohlen, Potasche, Harz, Theer, Kienruß, Terpenthin rc. liefern. — 5) Feld- bauprodukte, zur Nahrung und Kleidung dienend, als: Getreide (nicht bloß Weizen, Roggen, Gerste, Ha- fer, Spelt, Buchweizen oder Haidckorn, sondern auch Jeeis, Mais und Hirse), Flachs, Hanf, Taback, Kartof- feln, Hülsenfrüchte, Kohl und Rüben; letztere werden auch in Gärten angebant. — 6) Gartenbauprodukte: Gemüse, Schotengewachse, Zwiebeln, Knollengewächse,

3. Lebensspiegel für Landleute - S. 129

1844 - Darmstadt : Ollweiler
129 153. Der schreckliche Sturm in Westindien im Jahr 1780. Dieser Sturm, welcher unter die furchtbarsten Naturerscheinun- gen des vorigen Jahrhunderts gehört, verheerte um die Mitte des Jahrs 1780 alle Antillen, besonders aber die Inseln Barbados und Jamaika. Um acht Uhr Morgens brach der Sturm ans und wüthete acht und vierzig Stunden unaufhörlich fort. Die Schiffe, welche in den Häfen vor Anker lagen und sich in völliger Sicherheit glaubten, wurden von ihren Ankern gerissen, in die hohe See ge- trieben und dort der Gewalt des Sturmes Preis gegeben. Die Lage der Bewohner der Inseln war noch trauriger: denn in der folgenden Nacht verdoppelte sich die Wuth des Sturmes. Häuser stürzten ein, und die größten Bäume wurden mit ihren Wurzeln ausgerisfen. Menschen und Thiere irrten umher, oder wurden unter den Trümmern begraben. Die Hauptstadt der Insel Jamaika wurde fast dem Boden gleich gemacht. Die prächtige Wohnung des englischen Statthalters, deren Mauern drei Fuß dick waren, wurde bis ans den Grund erschüttert und drohete jeden Augenblick einzustürzen. In den Häusern bemühete man sich, die Thüren und Fenster mit Riegeln zu befestigen, um den Windstößen zu wider- stehen; aber alle Anstrengungen waren vergebens. Die Thüren wurden ans den Angeln gehoben, die Balken auseinander gerissen, und die Wände spalteten sich. Tie unglücklichen Bewohner irrten ohne Zufluchtsort und Hilfe verzweiflungsvoll umher. Viele wur- den zerschmettert unter den Trümmern ihrer Wohnungen; Andere ertranken in den von dem Orkan auf das Land geworfenen, unermeß- lichen Gewässern; noch Andere wurden von Sand- und Staub- wolken erstickt. Die dicke Finsterniß, die häufigen Blitze, das unaufhörliche Rollen des Donners, das furchtbare Sausen des Windes und Regens, das herzzerreißende Geschrei der Sterbenden, das Klagen und Jammern derjenigen, welche ihnen nicht zu Hilfe kommen konnten, das Geheul der Mütter und Kinder: alles dieses schien den Untergang der Welt anzukündigen. Endlich enthüllte der wiederkehrende Tag den Blicken derer, welche diese Schreckenstage überlebt hatten, ein Schauspiel, welches sich die Einbildungskraft kaum zu entwerfen vermag. Die vorher so reiche und blühende Insel Barbados mit ihren herrlichen Ländereien, schien plötzlich in eine jener Gegenden am Pol verwandelt zu seyn, wo ein erpiger Winter herrscht. Es stand kein Hans mehr; überall sah man nur Trümmer und Verwüstung. Die Bäume waren ent- wurzelt; die Erde war mit Leichnamen von Menschen und Thieren bedeckt; selbst die Oberfläche des Landes hatte ihr Ansehen verändert. Man sah blos Schlamm und Sand; die Gränzen der Ländereien waren verschwunden, die Gräben ausgefüllt und die Wege durch entstandene tiefe Abgründe zerschnitten.‘ Die Zahl der Todten belief sich aus mehrere Tausende, außer denen, die unter den Trümmern ihrer Wohnungen verschüttet oder von den Wogen fortgerissen wor- - - 9

4. Lebensspiegel für Landleute - S. 232

1844 - Darmstadt : Ollweiler
232 zur Wohnung, zu Geräthschaften und Werkzeugen, zum Brennen, Heitzen, Kochen, Schmelzen^ zum Lösen und Ueberstreichen, zum Leuchten, zum Färben, zum Reinigen. Welche Maunichfaltigkeit der Anwendung, < Einige derselben gefährden die Gesundheit, das Leben; sie wirken als Gifte, Pflanzengifte, die jedoch auch als Arznei - und Heil- mittel gebraucht werden, wie im Gegentheil Speiße und Trank auch, im Uebermaß genossen, als Gift der Gesundheit nachtheilig wirken können. Meide Gifte und geistige Getränke. Betrachte aber nicht blos die Pflanzenwelt als Futter- und Arzneikasteu für Menschen und Vieh, flieh auch nicht vor allen Pflanzen als sey die Pflanzenwelt nur aus Giftpflanzen zusammengesetzt, sondern gedenke, so viel Pflänzleiu, so viel Fingerzeige zum Himmel hinauf, so viel Beweise der Liebe und Allmacht unsers Gottes, darum wachsen sie dem Himmel zu. 260. Lebensdauer der Pflanzen. Die Lebensdauer der Pflanzen ist sehr verschieden. Viele Pflanzen dauern nur ein Jahr, andere mehrere Jahre und noch andere Jahrhunderte. So dauert -die Eiche über ein halbes Jahr- tausend; im Schatten ihrer Zweige erfreuen sich mehr denn zwölf aufeinander folgende Menschengeschlechter. Doch wie hinfällig und flüchtig ist ihre Lebensdauer gegen den afrikanischen Affenbrodbaum (Baobab, Adansonia)! Dieser Baum wächst in den warmen, feuchtsandigen Uferlandschaften des Senegal, hat oft einen Umfang von achtzig bis hundert Fuß, und breitet fünfzig Fuß lange Zweige über die Thäler. Noch blühen dort Bäume, die schon blühten, ehe Christus geboren ward. Ja man hat ihrer gefunden, die ein unverkennbares Alter von 3—4000 Jahren hatten und noch kräftig grünten. Was ist daneben des Menschen flüchtiges Leben? Wir staunen den Greis an, welcher über sein erstes Jahrhundert hiuwegdauert. — Aber Eiche und Affenbrodbaum sinken nach Jahrhunderten und Jahrtausenden in den Staub, und nach Jahrhunderten und Jahr- tausenden sind sie nicht vollkommner, als sie in ihren ersten Jahr- zehnten waren. Der Mensch hingegen entwickelt seine wunderbaren, hohen Geisteskräfte mit Schnelligkeit, wie er die Brust der Mutter verläßt. Er ist mehr als die stumme, gedankenlose Pflanze. Ein Tag seines Daseyns wiegt das Jahrtausend vom Leben einer Pflanze auf. Er ist Geist. Er denkt Gott. Er erkennt die Ewigkeit seiner Bestimmung. Er unterscheidet sich von dem Leib, der ihn umhüllt, und welcher, gleich der Pflanze, eine kurze Zeit blühet, dahinwelket und stirbt. Was ist das Leben des mehrtausendjährigen Baobus gegen die Unsterblichkeit des menschlichen Geistes? Weni- ger, als ein Augenblick! Er ist daneben nichts mehr, als die Dauer der Schimmelschwämme, die gleich nach ihrem Entstehen wieder in Fäulniß fallen und vergehen.

5. Lebensspiegel für Landleute - S. 348

1844 - Darmstadt : Ollweiler
348 Ihr Männer, die ihr von dem Nacken Die Körbe langt, mit Brot beschwert, Das ihr, aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Heerd; Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krug' u. Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Oft an der Heimath Born gefüllt; Wenn am Missouri Alles schwiege, Sie malten euch der Heimath Bild; Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt; Des Heerdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden braunen Gästen Voll frischen Trunkes, eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; 402. Recept Durch Arbeit, Müh' und Schwitzen, Nicht müßig faules Sitzen; Durch Sparen und recht Hausen, Nicht Prassen, Saufen, Schmausen Durch mühsam Strapazieren, Nicht müßiges Spazieren; Durch Fasten, Beten, Wachen, Nicht Schlafen, Fluchen, Lachen; Durch Hoffen, Dulden, Warten, Nicht Würfel, Spiel und Karten; Durch Hebel, Art und Hammer, Nicht Seufzen, Klage, Jammer; Nicht mehr von deutscher Nebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn, Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, Im Spessart klingt des Aelplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimathsberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizen- feldern, Nach seinen Nebenhügeln zieh'n! Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage, Wird es euch vor der Seele fteh'n. Der Bootsmann winkt! — zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sey Freude eurer Brust beschieden, Und euren Feldern Reis und Mais. zum Reichwerden. Durch Hacke, Sens' und Pflug, Nicht aber Schnapps im Krug; Durch Pflügen, Graben, Schanzen, ; Nicht Jagen, Jubeln, Tanzen; Durch einfach stilles Wesen, Nicht Kartenspiel und Chaisen; Durch Schaffen um die Wette, Nicht Lotterie-Billette; Durch Klugheit, Fleiß und Muth — Kömmt man zu Geld und Gut. 403. Unmuthige Geschichte von drei Söhnen eines Bettlers, die endlich reiche Herren geworden sind. Es gibt allerlei Arbeiten, die der ärmste Mann ohne Mühe anfangen kann, um sein Brod zu verdienen und Weib und Kinder zu ernähren; wer nur aufmerksam, fleißig und sparsam ist, der verdirbt in der Welt nicht. Das beweiset die Geschichte von Hans- jörg Schmid. Der alte Hansjörg war ein Bettler, der in Kriegsdiensten ein Bein verloren. Er ging noch vor mehreren Jahren von Hans zu Haus in den Dörfern am Bodensee, bald zu Fischbach, bald zu Selmannsweiler u. s. w., um Brod zu betteln. — Jetzt aber sitzt der alte Hansjörg als ein reicher Mann im Lehnstuhl, und die Leute wundern sich seiner, und Niemand weiß, woher er es hat. Da sagt der Eine: er hat einen Schatz gefunden! — Nein, schreit der Ändere, der Drache hat es ihm durch den Schornstein

6. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 243

1839 - Reutlingen : Fischer
— 243 — Binsen spärlich hervor, und die ftarrlinigen, widerlichen Einschnitte der Torfgräber sind die einzige Menschenspur, die man da antrifft. Eine gar merkwürdige Erscheinung der norddeutschen Fläche ist das hohle Land, das an der Westseite des Hammeflnsses, aber auch an der Wüm- me, am häufigsten vorkommt. Die dicke Mvvrdecke wird nämlich von dem unter ihr stockenden Gewässer, wenn dieses starken Zufluß erhält, mit Gebäuden, Bäumen und allem, was darauf ist, wohl 10 bis 12 Fuß hoch empor gehoben, und zittert dann unter den Tritten des Wande- rers. Auch jenseits der Weser breitet sich eine ungeheu- re Mvormasse nach der Nordsee und der Ems hin, ja bis in's Holländische hinein, nur wenig unterbrochen, ans, die zwischen Oldenburg und der nördlichen Masch Ostfrieslands als H v d> moor an 20 Fuß über dem Mee- resspiegel sich aufbläht. Hier liegt das Saterland, dritthalb Meilen lang und eine Meile breit, ringsher von fast unzugänglichem Moor umgeben, gleich einer In' sel, von einem in Sprache, Sitten und Verfassung ei- genthümlichen Menschenschläge bewohnt. Westlich davon bietet die durch Tvrfgräberei und Handel allmählig groß und reich gewordene Vehnkolonie, Papenburg, das überraschende Bild eines vielfach belebten Movrgcfi.ldcs dar. Aber wenige Stunden südlich starrt, von undurch- dringlichen Mooren eingefaßt, der Hümlrng, ein un- geheurer Sandwulst von mehr als 5 Meilen im Umfan- ge und bei 200 Fuß hoch, ohne Strauch und Baum, blos von kleinen Kieseln und spärlicher Haide überdeckt, der Inbegriff der traurigsten Oede, völliger Abgestorben- heit. Oft fährt der Sturm brausend in die erschreckliche Wüste, wühlt sie auf, führt den Sand in dichten Wol- ken fort, und schichtet ihn an einer andern Stelle, nicht selten 100 Fuß hoch, auf. n*

7. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 244

1839 - Reutlingen : Fischer
— 244 — Also das deutsche Flachland nach dem Gestade der Nordsee hin: öde, mager, und selbst in den üppigsten Maschstrichen einförmig und ohne Reiz für die Phantaste. Nur oberhalb den Städten Hanover, Braunschweig und Magdeburg, gegen den Harz hin, durchstreichen Bcrg- und Hügelreihen, häufig mit Waldungen geschmückt, ein an Obst und Getraide reiches Land, das nach langweili- ger Wanderung durch Sand, Moor und Haide wohl pa- radiesisch erscheinen kann. Jenseits der Elbe giebt es zwar ebenfalls Sand, Moor und Haide im Ueberfluß; allein man findet daselbst auch viele, durch Fruchtbarkeit ausgezeichnete Gegenden, und einige, die man lieblich, ja schön nennen darf. So haben Mecklenburg und Pom- mern zum Theil sehr ergiebiges Fruchtland, starken Obst- bau, herrliche Waldungen, ja an dem Ruh über ge bei Marnitz 577, an dem Gölten berge bey Köslin, 390 Fufi hoch, wenigstens eine Art von Bergen. Lieblich ist der mit schöner Waldung bekränzte Aschenberg am Ptönersee im östlichen Holstein, und auf der waldigen Höhe des Westen se es bietet dem Wanderer sich ein vielleicht noch lieberer Anblick dar. Aber das Paradies der norddeutschen Ebene ist Rügen, die größte Insel unsers Vaterlandes, voll grotesker und romantischer Ge- genden, mit fruchtbarem Boden und prächtiger Buchen- waldung. In den seltsamsten Gestalten hebt die Stub- benkammer, ein Kreidegebirge, sich schroff aus den Fluthen der Ostsee empor, und erreicht in dem Königs- stuhl eine Höhe von 565 Fuß. Das Vorgebirge Ar kö- nn bezeichnet, wie schon erwähnt wurde, die nördlich- ste Spitze des deutschen Landes. Deutschland ist an Gewässern reicher, als irgend ein europäisches Land. Drei Meere setzen es mit den entferntesten Völkern in nachbarlichen Verkehr, und das

8. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 379

1839 - Reutlingen : Fischer
— 379 — die Rhein lande, Westphalen und Schlesien das meiste Rindvieh. Den glänzendsten Zweig der Viehzucht macht indeß die Zucht der Schafe aus, welche iu allen Provin- zen, besonders in Sachsen und Schlesien, mit vieler Sorgfalt getrieben wird und eine der spanischen und eng- lischen wenig nachstehende Wolle liefert. An Schweinen besitzen Sachsen, Westphalen und die Rheinlande die zahl- reichsten Heerden; aber auch iu Brandenburg und Pom- mern giebt cs beträchtliche. Die Federviehzucht reicht im Ganzen für das Bedürfniß zu. Dagegen fehlt cs, wenn gleich Fluß - und Teichfische in Menge vorhanden sind, an Seefischen, besonders an Häringen und Stockfischen. Die Bienenzucht ist im Ganzen nicht unbedeutend und die Zucht der Seidenraupen macht von Jahr zu Jahr Fortschritte. Die in mehreren Provinzen, namentlich in Schlesien, Brandenburg, Pommern und den Rheinlanden, äußerst beträchtlichen Waldungen werden überall höchst sorgfältig benutzt, svrstmäßig gepflegt und geschont und durch Nach- pflanzungen zu erhalten gesucht. An Obst sind Sachsen, Pommern, Schlesien und die Rhein - und Moselgegenden am reichsten und am Rhein, an der Mosel, der Nahe, der Saar und der Aar hat der Weinbau die weiteste Ausdeh- nung, wiewohl man ihn auch an der Saale, in Schlesien :c. strichwcis betreibt. Der in den gebirgigen Gegenden ziemlich ausgedehnte Bergbau wird mit großer Umsicht betrieben. Der Gewinn an Gold in Schlesien ist unbeträchtlich, da- gegen schätzt man den Gesammtbetrag des Silbers auf 20,000 Mark. Blei wird am reichlichsten in Oberschlesien, Niederrhcin und Westphalen; Kupfer in Sachsen, West- phalen und Niederrhein; Galmei in Niederrhein; Arse- nik und Kobalt in Schlesien; Eisen, das wichtigste Me- tall des preußischen Bergbaus, überall, selbst im Flach- lande, wo cs wenigstens Sumpf- und Raseneisenstein

9. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 485

1839 - Reutlingen : Fischer
— 485 — Main, der Nidda und Lahn bewässert und hat ein m den Thälern und an den südlichen und westlichen Bergabhäu- gcn sehr mildes und angenehmes, aber auf den Höhen der Gebirge rauhes Klima. Die wichtigsten Produkte sind Hausthiere, Wildpret, zahmes und wildes Geflügel, Fische und Bienen,- Gctraide, Wein, Obst, Tabak, Flachs, Hanf und Holz; Silber, Kupfer, Ersen, Mar- mor, Thon, Braunkohlen und etwas Salz. Vor allen zeichnet sich Nassau durch einen Reichthum an Mineral- bädern und Gesundbrunnen ans, die zum Theil, wie die Bäder zu Wiesbaden, Langenschwalbach und Schlau- genbad und die Sauerbrunnen zu Niedcrsektcrs, Fachin- gcn und Geilnau, zu den berühmtesten in Deutschland gehören. Obgleich der Ackerbau auf 702,331 Morgen getrieben wird, fo reicht der jährliche Getraideertrag doch kaum für die starke Bevölkerung aus, da den nördlichen Gebirgsstrichen und den weinreichen Gegenden am Rhein in der Regel das nöthige Brotkorn abgeht. Von Han- delspflanzen baut man nur bedeutend viel Flachs und Rübsamcn. Obst wirb nicht nur in großer Menge, son- dern auch von vorzüglicher Feinheck gewonnen. Noch ein- träglicher ist der Weinbau, unter dessen Gewächsen der Hochheimer, Johannisberger, Rüdesheimer, Markebrun- ncr, Stcinberger, Gräfenberger, Rauenthaler, Gcis- senheimer und der rothe Aßmannshäuser ausgezeichneten Ruf haben. Er wird auf 15,498 Morgen von 27,684 Fmnilien betrieben. Die Waldungen nehmen 739,112 Morgen ein. Von den verschiedenen Zweigen der Vieh- zucht, die durch Futterkräuterbau, 196,087 Morgen Wie- sen und 106,991 Morgen Waiden sehr befördert wird, ist die Hornvieh- und Schweinezucht am beträchtlichsten» Man zählt über 9000 Pferde, an 170,000 Stück Rind- vieh, etwa 169,000 Schafe, 54,000 Schweine und 8000

10. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 488

1839 - Reutlingen : Fischer
— 488 — ueralquellen, unter denen der Wein- und der Stahlbrunnen die beliebtesten sind. Schlangenbad zeichnet sich durch seine warmen Quellen aus. Idstein, am Fuße des Taunus, hat ein Pädagogium, Gerbereien und eine landwirthschaftliche Ge- sellschaft. Kronberg, am Fuße des Feldbergs reizend gele- gen treibt starken Obst- und Kastanienbau und Oberursel, mit 2100 Seelen, liegt ebenfalls in einer sehr obstreichen Gegend. Das Herzogthum Anhalt-Dessau. Dieses, von Preußen umschlossene und durch die Elbe, Mulde und Ruthe bewässerte, völlig ebene Land, das auf 16 % Geviertmcilen 65,000 evangelische, 600 katholische und 1200 jüdische, mithin 66,800 Einwohner in 8 Städten, 2 Marktflecken und 101 Dörfern zählt, bringt Getraide aller Art, Futterkräuter, Hülsenfrnchte, Rübsamen, Gemüse, Flachs, Hanf, Hopfen, Tabak, Krapp, Obst, Hvlz, Hausthiere, Wild, Fische, Bie- nen, Thon, Porzellanerde, Schiefer, Steinkohlen rc. hervor und hat Tuchweberei, einige Tabaksfabriken, Oel- und Schneidemühlen, 1 Papiermühle, Theerofen, eine Wachsbleiche, ziemlich starke Bierbrauereien, Brannt- weinbrennereien und als Nebengcschäft Garn. und Woll- spinnerei. Die Ausfuhr besteht in Getraide, Rüböl, verschiedeuen Produkten der Viehzucht, Wild, Fischen, Obst und Holz. Die Staatsvcrfassnng ist, wie in Bern- burg und Köthen, monarchisch mit alten Landständen. Die Staatseinkünfte belaufen sich auf 710,000 Gulden. Der Herzog, jetzt Leopold, hat auf der Bundesver- sammlung mit Bernburg, Köthen, Oldenburg, Rudol- stadt und Sondcrshausen gemeinschaftlich die 15te Stelle und stellt 529 Manu als Buntcskontingent. J
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