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1. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 79

1829 - Darmstadt : Heyer
Physische Geographie. 79 ren, Häringe, Stockfische, Wallfische. — e) In der kalten Zone gibt es wenige Thiere, außer dem höchst nützlichen Rcnnlhiere, Füchse, Baren, Eisbären, See- hunde, Wallrosse, kleinere Pelzthiere, z. B. Zobel, Her- meline; Eidergänse, Eisvögel und eine Menge von Fischen. 2) Aus dem Pflanzenreiche, und zwar: a) In der heißen Zone: Reis, Mais, Spelt, Süd- früchte (Citronen, Pomeranzen, Sinaäpfel, Granatäpfel, Feigen, Mandeln. Datteln rc.), Oliven, Kokusnüsse, Brodfrnchtbäume, Palmen, Wein, Kaffeh, Thee, Zucker. Die dieser Zone ganz eigenen oder tropischen Ge- wächse sind: Gewürze (Nelken, Muskatnüsse und Blü- then, Zimmet, Pfeffer, Vanille, Kakao rc.) Arzneipflan- zen, Indigo, Myrrhen, Aloe, Ananas, kostbare Holzar- ten. — b) In der nördlichen gemäßigten Zone: Im Süden etwas Zuckerrohr, Lorbeerbäume, Korkholz, eßbare Eicheln, Melonen, Safran, Südfrüchte, Baum- wolle bis zum 43°; der Olivenbaum bis zum 46°; Reis bis zum 47°; Wein, Mais und Kastanien bis zum 50°; Wallnüsse, Pfirsiche, Aprikosen und Quitten bis zum 52°; Aepfel, Birnen, Hirse, Hopfen bis zum 55°; Pflaumen bis zum 58°; Weizen, Kirschen und Kartoffeln bis zum 60°; Taback, Hanf und Flachs (Lein) bis zum 63°; Korn und Hafer bis zum 65°; Holz zum Brennen und Bauen bis zum 67°.— c) In der nördlichen kal- ten Zone: Noch dürftig etwas Roggen und Hafer bis zum 69°; Weiden und Birken, zuletzt ganz niedrig und verkrüppelt, bis zum 70°; außerdem nur becrentra- gende Pflanzen, Rennthiermoos und Farrenkrautcr. Der Mangel an Holz wird hier durch Treibholz ersetzt. 3) Aus dem Mineralreiche, dessen Erzeug- nisse, über die ganze Erdoberfläche verbreitet, dem Erd- boden selbst angehören: Erdige Mineralien (Erden und Steine): Rubin, Sapphir, Smaragd, Topas, Kar- neol, Porzellan-, Thon - und Walkercrde, Röthcl, Schie-

2. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 80

1829 - Darmstadt : Heyer
80 Physische Geographie. fer, Traß, Meerschaum, Asbest, Kreide, Kalkstein, Mar- mor, Gyps, Alabaster, Sandstein; Salze: Salz, Sal- miak, Alaun, Vitriol, Salpeter, Borar, Natrum; Erd- harze oder brennbare Milleralien: Schwefel, Bernstein, Bergöl, Naphtha, Erdpcch, Steinkohle, Reißblei, Dia- mant; Metalle, und zwar edle: Platina, Gold, Sil- der; unedle: Kupfer, Eisen, Blei, Zinn, Quecksilber, Zink, Kobalt, Arsenik rc. Die meisten Produkte dieser drei Reiche sind zum Nutzen und Vergnügen der Menschen vorhanden; man theilt sie daher nach der Art ihrer Benutzung verschieden ein. Hiernach gibt es: 1) 2 a g d p r o d n k t e: Wild (thcils zur hohen, thcils zur niedern Jagd gerechnet) und Pelzthiere, welche Fleisch, Häute, Felle, Hörner, Fett, Federn, Eier rc. zu mancherlei Gebrauche liefern.— 2) F i s ch e r e i p ro d uk t e; Wall fische, Seehunde, Härin- ge, Stockfische, Thunfische, Sardellen, Lachse, auch Krebse, Austern, Muscheln; sie liefern Fleisch, Speck, Thran, Wallrath, Fischbein, Häute, Perlen und Korallen. — 3) Viehzuchtprodukte: alles zahme Vieh (sowohl Rennthiere, Kamceke, Lama's und Hunde, als Pferde und Esel, Ochsen und Büffel, Schafe, Ziegen und Schweine), auch zahmes Federvieh aller Art; sie liefern Fleisch, Häute, Haare, Wolle, Borsten, Federn, Käse, Milch, Butler, Fett, Hörner, Knochen (auch Seide, Honig und Wachs). — 4) Waldprodnkte: Wald- vder Forstbäume (thcils Laub- theils Nadelholz), welche Brenn-, Bau- und Tischlerholz, Kohlen, Potasche, Harz, Theer, Kienruß, Terpenthin rc. liefern. — 5) Feld- bauprodukte, zur Nahrung und Kleidung dienend, als: Getreide (nicht bloß Weizen, Roggen, Gerste, Ha- fer, Spelt, Buchweizen oder Haidckorn, sondern auch Jeeis, Mais und Hirse), Flachs, Hanf, Taback, Kartof- feln, Hülsenfrüchte, Kohl und Rüben; letztere werden auch in Gärten angebant. — 6) Gartenbauprodukte: Gemüse, Schotengewachse, Zwiebeln, Knollengewächse,

3. Erdkunde - S. 18

1911 - Bamberg : Buchner
18 Die höchsten Gipfel dieser Alpen reichen bis über die Schneegrenze; die mittleren und unteren Teile sind reich an Viehweiden und Wäldern. Man unterscheidet: a) Voralpen (ungefähr bis zu 1500 m), abgerundete Berge, welche meistens mit Waldungen und grasreichen Bergwiesen (Matten) geschmückt sind; d) Mittel alp e n (bis zu 2500 m), oft wild zerrissene Kalk- selsen, auf deren höchsten Gipfeln nur noch die Zwergkiefer neben kurzen, aber kräftigeu Alpenkräutern vorkommt; c) Hochalpen (über 2500 m); ihre Gipfel zeigen entweder nacktes oder mit Moos bewachsenes Gestein oder sind mit ewigem Schnee bedeckt. Die Alpen sind reich an schönen Tälern, die sich im Schmucke üppiger Wiese» allmählich in das Gebirg emporziehen. In den Tälern oder aus den sanft ansteigenden Berghöhen liegen gewerbsame Städte und freund- liche Gebirgsdörfer, letztere mit ihren h ö lzernen, aber höchst reinlich gehaltenen Wohnhäusern, deren breite und flache Dächer zum Schutze gegen heftige Stürme mit schweren Steinen belegt sind. Die Berglehnen bedecken kräuterreiche Matten. Hier und auch noch zum Teil hart an der Schneegrenze des Hochgebirgs weidet im Sommer das Vieh, der Haupt- reichtum der Alpenbewohner. In den Sennhütten, meist nur aus Balken roh gezimmert, betreibt der Senne oder die Sennerin die ergiebige Milchwirtschaft mit Butter- und Käsebereitung. Im Winter deckt tiefer Sckniee bis zum Tale herab die Landschaft. Unter großer Mühe muß dann der Älpler aus den Heuhütten auf deu Bergen das Futter für das Vieh auf Schlitten herabschaffen. Schmelzt die Frühlingssonne den Schnee, so entquellen den Schneefeldern eine Menge Bäche. Schluchten und Täler sind dann belebt vom Plätschern und Rauschen der Wasser, die von steilen Wänden und Rinn- salen herniederstürzen. Nicht selten verbreiten im Winter und Frühjahre die Lawiuen Schrecken; es sind das gewaltige Schneestürze, welche sich von hohen Bergen zu Tal wälzen. Auf den höchsten Gipfeln horsten der Lämmer- geier und der Steinadler oder klimmt die Gemse. 3. Die Gebirge links der Donau siud: der Iura, der Böhmer. wald und das Fichtelgebirge. Der Jura heißt bis zur Wörnitz der Schwäbische und von da ab der Fränkische. Er begleitet die Douau bis gegen Regensburg und wendet sich dann nordwärts bis an den Main und bis zum Fichtelgebirg. Sein nördlicher Teil, eine Hochfläche niit lieblichen Tälern und malerischen Felsengruppen, heißt die Fränkische Schweiz. Das Ries ist eine kesselsörmige Einsen- kung im Jura. Es bildet den mittleren Teil des Wörnitzgebietes. — Das Fichtelgebirg schließt das Donangebiet gegen Norden ab. Seine höchsten Berge sind der Schneeberg und der Ochsenkopf, ersterer 1100 m, letzterer 1000 m hoch. Zur Donau geht vom Fichtelgebirg die Naab, zum Rheine der Main, zur Elbe die Voigtläudische Saale und die Eger; im Fichtel- gebirge stoßen daher drei Stromgebiete aneinander. Der Böhmerwald dehnt sich von Passau an in nordwestlicher Richtung bis zur Eger aus. Der südliche Teil (zwischen Passau und Cham) ist der eigentliche Böhmerwald, der nördliche heißt der Oberpfälzer Wald. Dieser bildet mehr eine Hochfläche mit einzelnen hervorragenden Gipfeln. Die höchsten Berge sind: der

4. Erdkunde - S. 29

1911 - Bamberg : Buchner
29 wichtige Erwerbsquellen. Es wird aber mehr Baumwolle als Wolle in großen Fabriken verarbeitet. Kulmbach hat bedeutende Brauereien. In Schwein- furt werden Farben bereitet. Würzburg hat Tabak- und Cigarren- fabriken, Maschinen werk statten und große Bierbrauereien. Aschaffenburg stellt namentlich viel Buntpapier her. Ju Nürnberg macht man Metallwaren, Blattgold, Spielwaren und Bleistifte und siedet Bier. Fürth hat als wichtigstes Gewerbe die Bereitung des Spiegelglases; daneben blüht die Metallschlägerei. Er- langen besitzt bedeutende Brauereien und Spinnereien. Ansbach liefert B a u m w o l l w a r en, Schwabach Nadeln, Hof (im Elbegebiete) Baumwollen st off e. Der Fränkische Jura (s. S. 20). 4. Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr, Verkehrswesen. Zwischen den einzelnen Gebieten der Landschaft findet infolge der ver- schiedenen Erwerbsarten ein reger Austausch der Erzeugnisse statt; außerdem bedingt die starke Gewerbtätigkeit einen großen Handel mit anderen Ländern. Eingeführt werden vornehmlich: Steinkohlen, Baumwolle, Metalle, Zucker, Kaffee und andere Kolonialwaren. Zur Ausfuhr gelangen: Obst, Gemüse, Wein; Hopfen, Holz; Bier; Baumwoll- und Wollwaren, Maschinen, Spiegel, Spielwaren und Bleistifte. Nürnberg ist der erste Handelsplatz des Gebietes; sehr wichtig sind auch Bamberg und Würz bürg. Die Landschaft hat deu Main und den Ludwigskanal zum billigen Warenversand auf dem Wasser. Der 170 km lange Ludwigskanal verbindet mittels der Altmühl, der Regnitz und des Maines die Donau mit dem Rheine und so die Nordsee mit dem Schwarzen Meere. Für das Eisenbahnnetz ist Nürnberg der wichtigste Knotenpunkt Bon hier aus führen Schieuengeleise nach: Amberg, Bayreuth, Bam- berg, Würzburg, Ansbach, Angsburg, Müucheu, Negensburg und Cham. Von Hof nach Ascha ffenburg läuft die Bahn meist im Maiutale und berührt darin alle wichtigen Orte. Anschlußlinien nach: Sachsen, Thüringen, Preußen, Hessen, Baden und Württemberg vervollständigen das vielverzweigte Eisenbahnnetz. Dem großen Handel sind noch zahlreiche Telegraphen- und Tele- Phonleitungen zur Verfügung gestellt, auch bestehen sehr gute Straßen. b. Unte rrichts anstalte n. Universitätsstädte sind: Erlangen und Würzburg. Ju Aschaffeuburg befindet sich eine Forstlehranstalt, in Würzburg eine Musikschule. Außerdem bestehen zahlreiche Gymnasien, Realschulen und Fachschulen.

5. Erdkunde - S. 35

1911 - Bamberg : Buchner
35 Der Staat Bayern. I. Klima, Produkte, Industrie und Handel. Klima. Das Klima in Bayern ist im allgemeinen gemäßigt, in den höheren Berggegenden oft rauh und kalt, mit lange andauernden Wintern, dagegen in den Tälern der Donau, des Mains, des Rheins und am Boden- see mild und angenehm. Produkte. Bayern ist reich an Erzeugnissen aus den drei Naturreichen. Aus dem Tierreiche finden wir: Rindvieh, Schafe, Pferde, Schweine, Wildbret, Geflügel, Fische, Krebse, Bieuen. Das Pflanzenreich liefert: alle Arten Getreide; Hopfen, besonders in Ober- und Niederbayern, Mittel- franken, Oberfranken, Schwaben und in der Pfalz; Flachs und Hanf, vorzugsweise in der Pfalz und Oberpfalz; Tabak in der Rheingegend und in Mittelfranken; Wein am Main und Rhein; alle Gattungen Obst; Küchen- und Arzneigewächse; Holz in Überfluß. Das Mineralreich bietet: Eisen, Kupfer, Blei, Quecksilber, Kalk, Marmor, Gips, Por- zellanerde, Torf, Steinkohlen und Salz. Dieses wird in den Salinen gewonnen zu: Reichenhall, Rosenheim und Dürkheim. Berchtesgaden hat reichhaltige Lager von Steinsalz. Auch erfreut sich Bayern namhafter Mineralquellen. Bäder sind: Kissingen und Brückenau in Unterfranken; Wnnfiedel, Steben in Oberfranken; Wiesau in der Oberpfalz; Kreuth, Aibling, Rosenheim und Sulz bei Peißenberg in Oberbayern; Gleisweiler in der Rheinpfalz; Kr um back, Füssen und Wemding in Schwaben. Industrie. Die Industrie wird immer bedeutender. Die Erzeugnisse derselben sind: Tuch, Leinwand, Baumwollstoffe, Glas- und Holz- arbeiten; gesuchte Metallwaren, namentlich aus Stahl und Eisen; Bleistifte und Papier; sehr berühmt ist auch das bayerische Bier. Das Gedeihen des Handels ist durch gute Straßen, schiffbare Flüsse und durch Kanäle, Eisenbahnen und Telegraphen sehr be- günstigt. Die wichtigsten Fabrik, und Handelsstädte sind: München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Fürth, Kaiserslautern und Ludwigshafen. Landwirtschaft mit Waldwirtschaft und Viehzucht, Industrie und Handel sind die wichtigsten Erwerbsquellen Bayerns. Ii. Bevölkerung, Religion und Staatliches. 1. Abstammung. Bayerns Bewohner scheiden sich nach Volksstämmen in Bayern, Schwaben und Franken. 2. Religion. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung bekennen sich znr katholischen Religion, nicht ganz ein Drittel zur protestantischen. Ferner zählt man etwa 80 000 Israeliten. 3»

6. Altdeutsches Lesebuch - S. 4

1905 - Bamberg : Buchner
4 6. Im Hofe übten sie heiter das Brettspiel, An blitzendem Golde gebrach's ihnen nicht. Bis die mächtigen drei Mädchen kamen, Die Töchter der Niesen ans Thursenheim. 7. Da kamen zum Meerstraud mächtig und hold Aus diesem Geschlecht drei der Äsen; Auf freiem Felde fanden sie kraftlos Ask und Embla unsichern Loses. 8. Hauch und Seele hatten sie nicht, Gebärde noch Wärme noch blühende Farben; Den Hauch gab Odin, Hönir die Seele, Lodur die Wärme und leuchtende Farben. 9. Eine Esche kenn' ich, Mgdrasii heißt sie, Den gewaltigen Baum netzt weißes Naß; Von dort kommt der Tau, der die Täler befeuchtet; Immergrün steht er an der Urd Quelle. 10. Es steht ein Saal am Stamme des Baumes, Drei weise Jnngfran'n wohnen darin: Die eine heißt Urd, die andre Werdandi (Sie schnitzten in Schindeln), Sknld ist die dritte; Des Lebens Lose legten sie fest Den Menschenkindern, der Männer Schicksal. Str. 6, V. 3: Die drei Nornen (b. h. Verknüpferinnen?) Urd, Werdandi und Sknld (Vergangenheit, Gegenivart und Zukunft), die Gattern und Menschen das Schicksal weben. — V. 4: Die Niesen, Verkörperungen der ungebändigten Natnrgewalten, heißen Thursen (wohl verwandt mit nltinb. turas, kräftig) und Ioten (van it.an, essen). Ihre Heimat, Thursenheim, Jotenheim, ist im Nordosten gedacht, woher für Skandinavien die rauhesten Winde wehen. Str. 7, V. 2: Die drei Äsen sind der höchste Gott Odin, der noch nicht be- friedigend gedeutete Hönir und der wohl dem Loki gleichzusetzende Lodur. — V. Ask — Esche, Embla —Ulme; aus ihnen schaffen die drei Äsen das erste Menschenpaar. Str. 9, V. 1: Aggdrasil heißt die Weltesche, deren Name „Roß des Agg" (d. h. des Schrecklichen, nämlich Odins) bedeutet, da sich Odin, um die Runen zu erfinden, sich selbst opferte, indem er sich an die Weltesche heftete und mit dem Speer verwundete, wie er in den Sprüchen Hars (138) von sich selbst berichtet. Str. 10, V. 2: Drei weise Jungfrauen, die Nornen; vgl. Str. 6, V. 3.

7. Altdeutsches Lesebuch - S. 6

1905 - Bamberg : Buchner
6 6. Von Osten fährt Hrym, im Arme den Schild, Dnrch die Wogen wälzt sich die Weltschlange Im Riesenzorne; rauh krächzt der grane Aar Leichen zerreißend; los wird Naglfar. 7. Es segelt von Norden über die See ein Schiff Mit den Lenten der Hel und Loki steuert; Dem Wolfe folgen die wilden Gesellen, Mit ihnen ist Byleipts Bruder im Zuge. 8. Vom Mittag kommt Snrt mit dem Mörder der Zweige, Vom Schwerte leuchtet der Schlachtgötter Sonne, Die Steinberge stürzen, es straucheln die Riesinnen, Hel schlingt die Menschen, der Himmel birst. 9. Es naht der Hlin ein neuer Harm, Wenn Walvater anszieht den Wolf zu bestehn Und den Snrt der weiße Würger des Beli; Der Frigg Freude wird fallen alsdann. 10. Widar kommt dann, Walvaters Sohn, Der gewaltige Held, mit dem Wolf zu kämpfen: Die Klinge stößt er dem Kinde des Riesen Dnrch den Rachen ins Herz und rächt den Vater. 11. Auch Hlodyns Sohn, der herrliche, kommt dann; Die Erdnmschlingerin öffnet gähnend Den weiten Schlund bis zur Wölbung des Himmels, Doch Odins Sohn geht dem Untier entgegen. Str. 6, V. 1: Hrym, der Führer der Niesen im letzten Weltkampf. — V. 2: Die Weltschlange Midgardsorm, die Midgardschlange, als Lokis Sohn gedacht, ein riesischer Drache, der ans dem Grunde des Meeres die Erdscheibe umschlingt. — V. 3: Der graue Aar, der Riese Hräswelg (Leichenschwelger), der am Himmelsrand sitzend mit seinen Flügelschlägen den Wind erzeugt. Str. 7, V. 2: Hel, die Unterweltsgöttin, zu der die nicht den Heldentod Ge- storbenen gelangen. — V. 4: Byleipt, ein Bruder Lokis, sonst unbekannt. Str. 8, V. 1: Snrt, der Fürst der Feuerriesen aus Muspellheim. —- Mörder der Zweige — Feuer. — Der Schlachtgötter Sonne — der von den Waffen ausstrahlende Glanz. Str. 9, V. 1: Hlin, sonst Nanie einer Dienerin der höchsten Göttin Frigg, hier offenbar als die Gemahlin Odins selbst gedacht. — V. 2: Der Wolf, hier und in Str. 10, V. 2 — Fenrir. — Ss. 3: Beli (der „Brüller"), ein Riese, den der Sonnengott Freyr erschlagen hat, der deshalb „Würger des Beli" heißt. — V. 4: Der Frigg Freude — Odin. Str. 10, V. 1: Widar, ein Sohn Odins; er tötet den Fenrir. Str. 11, V.1: Hlodyns Sohn — Thor, nach seiner Mutterjord benannt, die auch Hlodyn heißt. — V. 2: Die Erdnmschlingerin —die Midgardschlauge. — S3.4: Odins Sohn — Thor.

8. Altdeutsches Lesebuch - S. 8

1905 - Bamberg : Buchner
4. Einen Saal seh' ich stehen — die Sonn' überstrahlt er — Mit Gold gedeckt auf Gimles Höhen: Dort werden wohnen wackere Scharen Und ein Glück genießen, das nimmer vergeht. Aas clied von Wrym. Ein erzählendes Gedicht vom Gewittergotte Thor (Donar), das auf einem Natur- mythus beruht. Der Riese Thrym erscheint als Vertreter des Winters, in dem es keine Gewitter gibt; er hat dem Wettergott seinen Hammer (den vernichtenden Blitz) gestohlen, der im Frühling von Thor zurückgewonnen wird mit Hilfe Lokis (hier als die wärmere Luft zu deuten) und Freyjas mit dem Federkleid, der Regenwolke. Das Lied von Thrym ist eines der ältesten und besten Gedichte der ganzen Edda. 1. Wild war Wingthor, als er erwachte Und Mjolnir vermißte, den mächtigen Hammer: Es schüttelte den Bart, es schwenkte das Haar Der Erde Sohn, um sich greifend. 2. Das erste Wort, das er aussprach, war dies: „Höre du, Loki, was hiemit ich melde — Noch ahnt es keiner im Erdenreiche Noch oben im Himmel — der As' ist des Hammers beraubt!" 3. Sie gingen zum herrlichen Hofe der Freysa; Das erste Wort, das er aussprach, war dies: „Willst du mir, Freyja, dein Federkleid leihen, Den geraubten Hammer zurückzuholen?" Str. 4, B. 2: Gimle, d. h. Edelsteindach, hier wie der Name des Berges be- handelt, an einer anderen Stelle passender als Name für den Saal gebraucht, den die schuldlosen Bewohner der erneuten Welt bewohnen werden. Str. 1, B. 1: Wingthor, wohl Schwing- oder Schleuder-Thor, Beiname des Gottes, der den Blitzhammer schleudert. — B. 2: Mjolnir, der Zermalmer, Thors Hammer, der nie das Ziel fehlt und nach jedem Wurfe von selbst in die Hand des Gottes zurückkehrt. — V. 4: Die Erde, Jord, ist die Mutter Thors. Str. 2, V. 2: Loki, d. h. Schließer, Beendiger (von lulln, schließen), der Gott, der alles endet, das Erfreuliche wie das Unerfreuliche, daher gelegentlich Freund wie Feind der übrigen Götter, nach späterer Deutung als Logi (Lohe), Gott des Feuers, aufgefaßt. Unter die Äsen erst nachträglich aufgenommen, dadurch daß er Blutbrüderschaft mit Odin trinkt, gehört er von Abstammung den Riesen an; seine Kinder sind die Midgard- schlange, der Fenriswolf und die finstere Toteugöttin Hel. Str. 3, V. 1: Freyja (Herrin), Schwester des Sonnengottes Frey (Herr), Tochter des Njord, ursprünglich Göttin des befruchtenden Sommerregens (ihr Fe der kleid ist die Wolke), später der Liebe und Schönheit.

9. Altdeutsches Lesebuch - S. 10

1905 - Bamberg : Buchner
10 Loki. 10. „Ich melde Erfolg, der die Mühe verlohnte: Thrym hat den Hammer, der Thursen Beherrscher; Keiner wird ihn wieder bekommen, Führt man ihm Freyja zur Frau nicht hin." 11. Sie gingen znm herrlichen Hofe der Freyja, Das erste Wort, das er anssprach, war dies: „Schmücke dich, Freyja, mit dem Schleier der Braut, Wir zwei müssen reisen ins Niesenland." 12. In schrecklichem Zorn schnaubte Freyja, Die Burg der Äsen erbebte davor, Zerbrochen fiel nieder das Brisingenhalsband: „Die Männertollste müßte ich heißen, Reiste ich mit dir ins Riesenland." 13. Die Äsen alle eilten znm Thingplatz, Die Asinnen auch kamen alle znm Rat; Das berieten die ruhmvollen Götter, Wie man Hlvrridis Hammer holen könnte. 14. Das Wort nahm Heimdall, der Weißeste Ase, — Er wußte die Zukunft, den Wauen gleich —: „Schmücken wir Thor mit dem Schleier der Braut, Er trage das breite Brisingenhalsband. 15. „Reicht ihm den Ring mit den rasselnden Schlüsseln, Laßt Weiberröcke ihm wallen nms 51 nie, Die Brust ziert ihm mit breiten Steinen Und krönt den Kopf ihm tnit kunstvollem Putz." 16. Thor gab Antwort, der Äsen stärkster: „Weibisch werden mich nennen die waltenden Götter, Lass' ich mich schmücken mit dem Schleier der Braut." Str. 12, B. 3: Das Brisingenhalsband, auf die Morgen- und Abendröte gedeuteter Schmuck Freyjas, der ursprünglich wohl der Gemahlin Odins, Frigg, gehörte, geschmiedet von kunstreichen Zwergen, den Brisingen, d. h. Flechtern. Str. 13, V. 1: Thingplatz, Beratungsstätte, wo „gedungen", verhandelt wird. Str. 14, V. t: Heimdall (der über die Welt Glänzende), der Weißeste Ase, ur- sprünglich wohl der Gott des ersten Frühlichtes, der Morgendämmerung, dann der Wächter von Asgard, der im letzten Wellkampfe Loki die Todestvunde schlägt und sie zugleich von ihm empfängt. — B. 2: Wanen, s. Woluspa a, Str. 5, Anm. 1. Str. 15, V. 1: Der Schlüsselbund, das Zeichen der Hausfrau.

10. Altdeutsches Lesebuch - S. 7

1905 - Bamberg : Buchner
7 12. Seiner Wut erliegt der Weltbeschützer; Alle Leute müssen verlassen die Heimat; Es führt neun Schritte Fiorgyns Sohn Vor der Schlange zurück, die nicht scheut den Frevel. 13. Die Sonne wird schwarz, es sinkt die Erde ins Meer, Vom Himmel fallen die hellen Sterne; Es sprüht der Dampf und der Spender des Lebens, Den Himmel beleckt die heiße Lohe. e) Erneuerung der Welt. 1. Anfsteigen seh' ich zum andern Male Ans der Flut die Erde im frischen Grün; Über schäumenden Fällen schwebt der Adler, Fische fängt er an felsiger Wand. 2. Auf Jdafeld kommen Und reden vom riesigen An der großen Ereignisse Und des obersten Gottes die Asen zusammen Umringer der Erde, Gang sich erinnernd alte Runen. 3. Dort werden auch wieder die wunderbaren Goldnen Tafeln im Grase sich finden, Die einst in der Urzeit die Asen besessen. Auf unbesätem Acker werden Ähren wachsen, Alles Böse verschwindet, denn Baldr erscheint. Str. 12, V. 1: Der Weltbeschützer — Thor, der Götter und Menschen vor den Riesen schützt. — V. 3: Fiorgyns Sohn — Thor, nach Fiorgyn, einem anderen Bei- namen seiner Mutter Jord, benannt. Str. 13, V. 3: Der Spender des Lebens — das Feuer. — Vgl. diese Strophe mit Muspilli 51—56. Str. 2, V. 1: Jdafeld, s. a Str. 5, Ss. 1. — Ss. 2: Umringet der Erde — die Midgardschlange. — V. 4: Runen, Geheimschrift und Zaubermittel, von Odin erfunden. Str. 3, V 2: Die goldenen Tafeln — die Brettspiele in a Str. 6. — Ss. 5: Baldr (b. h. Herr), ein Sohn Odins und der Frigg, Gott des Lichtes, der seinem blinden Bruder Hödur (der Verkörperung der Finsternis) zum Opfer fallt, dann and) Gott der sittlichen Reinheit und der Gerechtigkeit.
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