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1. Deutsche Kulturgeographie - S. 50

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
50 n. Deutschlands Klima, Wirtschafts- und Kulturlandschaften. wichtigste künstliche Wasserstraße im deutschen Vinnenland geworden. Ein kaum entwirrbares Eisenbahnnetz verknüpft die zahlreichen Jndustrieorte untereinander, zudem saugt es noch die großen Ver- kehrslinien an, die Deutschlands Osten und Mitte mit Frankreich, Belgien und Luxemburg verbinden. Über unser Gebiet zogen die ersten Luftverkehrsschiffe ihre ersten Bahnen und waren von den ersten Erfolgen gekrönt. 13. Die Landschaften der deutschen Mittelgebirge, a) Landschaften der deutschen Mittelgebirgsschwelle. Die Landschaften der deutschen Mittelgebirge unterscheiden sich in die der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und in die Mittel- gebirgslandschaften Süddeutschlands. Wenn sie sich im einzelnen vielfach unterscheiden, so sind sie sich doch wirtschaftlich mehr oder minder ähnlich. Als gemeinsames klimatisches Kennzeichen gilt zunächst eine mittlere Jahrestemperatur von 6° bis 7°, auf den höhern Erhebungen unter 6°; die Gebirge, die im Westen des Reichs liegen, das Niederrheinische Schiefergebirge mit Taunus und die westlichen Mittelgebirge Süddeutschlands besitzen 7° bis 8ft mittlere Jahrestemperatur. Die Frühlingstemperatur ist niedriger als 6°, auch die Sommertemperatur ist niedrig wegen der zu hohen Meereslage. Die Folge davon ist die kurze Vegetationsdauer, die wiederum den Landbau erschwert. Bei 650 m hört im allgemeinen der Getreidebau auf, in den Sudeten schon bei600 m. Beim Getreide- bau ist die Lage der landwirtschaftlich benutzten Fläche sehr wichtig, d. h. ob auf der Negenseite oder im Regenschatten des Gebirges, da letztere zuweilen nur halbsoviel Regen wie die erstere hat (nicht selten im Verhältnis wie 100 cm: 60 cm). Am höchsten steigen Roggen und Hafer (Berghafer) ; der Gerste, den Hülsen- und Ölfrüchten ist es zu naß, auf günstig gelegenen Flächen gedeihen Rüben und Kartoffeln noch ganz gut. Wiesen und Weiden nehmen wegen der größern Niederschläge mehr Raum ein, und die Viehzucht wird alsdann lohnend, weniger in den westdeutschen als in den ostdeutschen Mittelgebirgen, besonders im Harz, Thüringer Wald, Vogtland und in andern sächsischen Gebirgslandschaften. Auch gewinnt die Brache in den rauhern Gegenden größern Umfang. Die höchsten Kuppen sind waldarm, wie Hohes Venn, Brocken, Rhön und Riesengebirge zeigen. Im Riesengebirge liegt die Waldgrenze bei 1300 m; nur inselartig verstreute Knieholzbüsche steigen über die Waldgrenze hinaus. Thüringer Wald und Harz liegen in der Mitte zwischen dem an Nadelbäumen reichern Osten und dem an Laubbäumen reichern Westen*); im Osten hören Eiche, Birke und Buche zumeist mit *) Vgl. Kleiner Atlas der Wirtschafts- und Verkehrsgeographie. Nr. 21. Verbreitung des Waldes.

2. Deutsche Kulturgeographie - S. 85

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
18. Der deutsche Wald. 85 hinter dem Reichsdurchschnitt von 26 °/0 zurück; nur die Provinz Brandenburg hebt sich als waldreiches Land (33,4 %) besonders hervor. Wohl besitzen die östlichen Provinzen Preußens große zusammenhängende Waldmassen, aber deren Verteilung ist sehr unregelmäßig und im ganzen werden nur 19 % Forstland erreicht. Das waldärmste Gebiet jedoch verweist uns mehr nach dem Süden Deutschlands; im hessischen Rheingau (Rheinhessen) sind nur 4.6 % bewaldet. Waldreich sind die preußischen Regierungsbezirke Arnsberg und Coblenz, ferner Schwarzburg-Rudolstadt und Sachsen- Meiningen, wo 40 bis 50 % der Gesamtfläche mit Wald bedeckt sind. Ausgedehnte Waldungen überziehen die meisten deutschen Mittelgebirge. Großen Wäldern begegnet man ferner auf der Oberschwäbisch-bayerischen und der Fränkischen Hochebene, auch im Rheintal zwischen Basel und Darmstadt. Berühmt sind die Waldungen des Schwarzwaldes, Thüringer Waldes, Böhmer- und Bayerischen Waldes und der Voralpen. Von der 140000 qkm großen Waldfläche entfallen auf die Kronen- und Staatsforsten 33,7 °/0, die Gemeinde- und Genossenschaftsforsten 19,8 °/0 und die Privatforsten 46,5 °/o- Die östlichen Landschaften Deutschlands gehören mehr dem Nadelwald, die w e st l i ch e n mehr dem Laub- wald an*), wobei der erstere bedeutend überwiegt und an Anbau- fläche außerordentlich gewonnen hat, während darin der Laub- wald zurückgegangen ist. Zwei Drittel der Anbaufläche gehören jetzt dem Nadelholz, ein Drittel dem Laubholz; im Mittelalter war das Verhältnis umgekehrt. Der Nadelbaum wird in der Forstkultur zur Bestockung bevorzugt; das deutet etwa nicht auf eine Verschlechterung der Produktionsfähigkeit des Bodens, wohl aber sind die Nadelbäume raschwüchsiger, gebrauchsfähiger und ihre Samen verbreiten sich leichter. Infolgedessen hat der Nadelwald eine größere Rentabilität als der Laubwald (val. stat. Anh. Xlll). Der Gesamtertrag der deutschen Wälder kann auf 380 bis 400 Millionen M. veranschlagt werden; denn jährlich werden 38 bis 40 Millionen Festmeter Holz geerntet, und der gegenwärtige Durchschnittswert eines Festmeters Derbholz (ein- schließlich des zugehörigen Stock- und Reiserholzes) beträgt 10 M. Doch^ deckt die eigene Waldwirtschaft durchaus nicht unfern Bedarf an Holz. In den letzten Jahren allein sind jährlich gegen 5 Millionen Tonnen Nadelholz im Werte von rund 230 Mill. M. eingeführt worden. Dazu kommt noch eine ansehnliche Einfuhr von Laubholz, besonders von Eiche und von Holz zu Holzmasse, Holzschliff und Zellstoff. .*) Vgl. Karte der Verbreitung des Waldes in Deutschland: Nr. 21 im Älemen Atlas der Wirtschafts- und Verkehrsgeographie.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 143

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 143 — b) Friedrich beseitigte durch ernstes, emsiges Arbeiten als Verwalter seiner Domäne und als Oberst seines Regimentes vollends den noch nicht gänzlich ruhenden Argwohn seines Vaters. c) Die Entstehung einer österreichisch-habsburgischen europäischen Großmacht. 351. Warum stand Österreich den deutschen Interessen fern? 1. Weil die geistige Verbindung mit der im Kerne protestantischen deutschen Kultur durch die Erfolge der Gegenreformation vernichtet war. 2. Weil der b andelspolitische Zusammenhang infolge des Fehlens der verbindenden natürlichen Haupthandelswege, geeigneter Flüsse, unmöglich war: a) die Donau führte aus dem Reiche hinaus in ein damals für Westeuropa bedeutungsloses Binnenmeer, b) die Elbe durchfloß das der Nationalität nach fremde Böhmen, c) die Oder lag zu weit abseits vom Reiche. 3. Weil die Ausbildung eines einheitlichen Nationalgefühles infolge der fremden Nationalitäten in den östlicher, österreichischen Ländern nicht möglich war. 4. Weil der politische Gegensatz zu Frankreich wegen der wenigen und entlegenen westlichen Besitzungen zu unbedeutend geworden war: a) die Schweiz war seit dem Westfälischen Frieden vom Reiche abgetrennt, b) das Elsaß war abgetreten worden. 862. Wieso gab es keinen „österreichischen Staat“? 1. Ein innerer Zusammenhang der Kronländer mit dem Mutterlande fehlte: a) sie besaßen im Innern meist selbständige Verwaltung, b) sie schuldeten den Erzherzogen nichts als Untertanenpflicht, Steuern und Heeresfolge. 2. Ein österreichisches N ationalbewußtsein gab es nicht: a) die einzelnen Nationalitäten waren nach Sprache und Geschichte verschieden, b) die verschiedenen Gebiete standen in Sitte und Glauben in Gegensatz zu einander. 363. Welche Stellung nahmen die Stände in den österreichischen Landen ein? 1. Die oberenstände waren die alleinherrschenden: sie hielten die Staatsverwaltung in der Hand:

4. Teil 2 - S. 68

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 I. Europa, der diluvialen Eiszeit überdeckte das aus den Alpengletschern vereinte Inlandeis die ganze Fläche, hoch am Juraabhang liegen noch dessen Moränenblöcke). Die Schweizer Alpen hängen anss innigste mit den Westalpen zusammen. Sie sind wie die Alpen überhaupt das Erzeugnis einer lang- dauernden, bis in das jüngste Tertiäralter sortgesetzten und äußerst kräs- tigen Bodenausfaltung, die anscheinend noch immer andauert (Erdbeben). Sie bestehen mithin aus sehr verschiedenartigem Gestein, von dem selbst * noch jungtertiäres ganz steil mit ausgerichtet wurde. Ihre Nw.-Hälfte (bis zur Rhein-Rhone-Linie) ist wie die Westalpen ganz überwiegend kalkig; in der So.-Hälste herrschen dagegen die altkrystallinischen (archäischen) Gesteine vor, da ihr bei noch höherer Auffaltung die geschichteten Decken durch Abtragung (Denudation) genommen sind. Die Schweizer Alpen sind ihrer Naturschönheit wegen das Haupt- ziel der Touristen geworden. Sie verdanken diese Schönheit hauptsäch- lich der Zertrümmerung ihrer riesigen Faltenwölbungen durch die fließen- den Gewässer und den Wettereinfluß, was Berge und Thäler formte. Ihrer Höhe wegen sind sie an Niederschlag überhaupt reich; die Ab- nähme der Wärme auf je 1000 ni Steigung um 5 — 6° bedingt die Höhenzonen des Pflanzenwuchses und der landwirtschaftlichen Nutzung. Wie auch bei den übrigen Teilen der mitteleuropäifcheu Alpen kann man unterscheiden: 1. den Gürtel des gemischten (Laub- und Nadelholz-) Waldes (bis 1200 m), wo man Getreide und Obst, in den tieferen Lagen auch noch Wein baut, der Mensch daher noch in größeren Ortschaften wohnt; 2. den Nadelholzgürtel (bis 1800 m), wo sich zur Fichte und Lärche die schöue Arve (Zirbelkiefer) gesellt, das würzige Gras und Kraut vorzügliche Rindviehzucht gestattet und der Mensch noch Dörfer bewohnt, obwohl der Ackerbau hier kaum uoch lohnt, darum fast ganz fehlt; 3. den Gürtel der Almen d. h. der nur zur Sommerzeit vom Alpler mit seinem Vieh ausgesuchten Hochweiden oberhalb der Waldgrenze bis zur Grenze des dauernden Schnees, wo der Mensch nur während der schneefreien Jahreszeit als Hirt (Senner) sein Blockhans (die Senn- Hütte) bewohnt, und wo die Heidesträucher der Alpenrosen purpurn blühen; 4. die Gegend des ewigen Schnees mit den Firnmulden, die den * Gletschern den Ursprung geben. Die gesunde Luft und das Leben des Landmanns im Freien (der in den Alpen alltäglich zum Steigen in seinem steilen Gebirge genötigt ist) fördert Rüstigkeit, Stärke und Frohsinn. Abseits vom Welt- verkehr hat sich in den Alpen noch viel Altertümliches in Sprache und Sitte erhalten, und zwar in bunter Mannigfaltigkeit (namentlich der Trachten und Mundarten) zufolge der Zersplitterung in viele, oft durch hohe Gebirgsmassen voneinander getrennte Thalschaften. Klimatisch

5. Teil 2 - S. 169

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
169 Inlandeises verhüllt den tertiären Untergrund; nur innerhalb der noch in Felsblockwällen erhaltenen Endmoräne desselben befinden sich die Seeen der Hochfläche, so der Chiem-See^ zwischen Inn und Salzach, der Würmsee (oder Starnberger See) im linksseitigen Jsargebiet sw. von München. Im nicht vergletscherten N. der Hochfläche lagerte sich fruchtbarer Lößlehm über das Tertiär der Donaunachbarschast;2 weite Strecken längs der Donau und Isar blieben jedoch wegen Ver- sumpfung öde, höchstens zu Torfstich verwendbar. ^ Das Klima zeichnet sich nur in der Umgebung des Bodensees durch Milde aus; hier gedeiht Wein und eine Fülle von Obst. Auf der übrigen Hochfläche ist das Klima um so rauher, je mehr man sich den Alpen nähert. Starke Niederschläge behindern dort nach dem Alpen- suß hin den Ackerbau; der Bewohner treibt deshalb mehr Viehzucht, bewohnt das echte Alpenhaus wie in den Alpen selbst Wiesen wechseln mit ausgedehnten Nadelholzwäldern. Erst im N. der Hochfläche be- schränkt sich die Waldbedeckung auf 1/i des Bodens und nimmt die Feldflur (zumal auf den! Löß) den größten Teil der Fläche ein. Nach Regensburg hin beginnt schon der Hopfenbau die Landschaft zu kenn- zeichnen wie in der Oberpfalz. Die Oberpfalz ist eine n. Ausbuchtung des Alpenvorlandes bis zum Fichtelgebirge hin, Naab- und Regengebiet, umrahmt gen O. vom böhmisch-bayrischen Wald, gen W. vom fränkischen Jura. Die uralten abgerundeten Gneis- und Granitkämme des Böhmerwaldes5 mit ihrem prächtigen Waldschmuck erheben sich ungefähr in der Mitte ihres Verlaufes längs der deutschen Reichsgrenze in Gipfeln wie dem Arber gegen 1500 in, d. h. etwas über die Waldgrenze hinan. An feinem Fuß fließt der Regen gen Nw. und knickt zuletzt s. um nach dem N.-Punkt der Donau. In sein Thal lenkt aus Böhmen von No. ein der Weg durch den Tauser Paß, der bequemste Übergangsweg über den Böhmerwald. Die Naab, der südwärts gerichtete Hauptfluß der Oberpfalz, entspringt teils am Nw.-Ende des Böhmerwaldes, teils (als Fichtel-Naab) am Fichtelgebirge. Letzteres, ein kleines, wie der Böhmerwald abgerundetes Granitgebirge, erhebt sich genau in der Mitte des mitteleuropäischen Mittelgebirgslandes als ein gen No. ge- ösfnetes Hufeisen zwischen Böhmerwald, Thüringerwald, Erzgebirge und ^Gesprochen knnsee, da der Bayer und Franke anlautendes ch auch vor e* und i wie t, nicht norddeutsch wie j ausspricht, sodaß im bayrischen wie im frän- * tischen Stammgebiet z. B. Chemie kenn, China kina lautet. 2 Vergl. S. 82 Anm. 1. 3 Sie heiszen links vom Lech (schwäbisch) Riede, rechts (bayrisch) Möser, in der Einzahl Moos. 4 S. 69 Anm. 1. " So nennt man gewöhnlich das ganze Gebirge, den eigentlichen Böhmer- wald, d. h. die zu Böhmen gehörige, zur Elbe abwässernde Hälfte, zusammen mit der zu Bayern und somit ins Douaugebiet gehörigen.

6. Teil 2 - S. 125

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Die afrikanischen Länder. 125 sehr seltene Regen (welcher oft jahrelang ganz ausbleibt) sowie der ziemlich starke nächtliche Tau oder emvorsicferndes Grundwasser lösen Salzteile aus dem Boden und scheiden sie beim Verdunsten aus; daher der den Kamelen erwünschte Salzgehalt der Dornsträucher und säst- armen Kräuter. Teils das spärliche atmosphärische Wasser, teils die von außen her (namentlich vom Atlas) sich in die Wüste verlierenden Flüsse sickern unterirdisch auf Thonlagen weiter und ergeben in den tiefsten Teilen der Wüste entweder Quellen oder (durch künstlichen Aufschluß) Brunnen. An diesen die Oaseu^, weil bei Künstlicher Bewässerung der Boden Datteln, Getreide, selbst Wein und Südfrüchte trägt. Manche Oasen liegen unter dem Meeresspiegels da es an Wasser gebricht sie zu Binnenseeen aufzufüllen. Mit Hilfe des Kamels ge- langt man von Oase zu Oase, weil dasselbe auch bei größter Hitze tagelang das Wasser entbehren kann. Die Bewohner gehören, abge- sehen von eingedrungenen Araberstämmen, zu dem hamitischen Zweige der mittelländischen Rasse. Wo das Mittelitteer (im Syrien-Busen) am tiefsten einschneidet, der Weg von der N.-Küste nach dem Sudan also am kürzesten ist, liegt s. der Syr- ten die quellenreichste Landschaft der Sahara, Fesfan [feffdn], durch welche deshalb die meisten Karawanen ziehen; Hst. Mursuk, mit 8 T. E. eine der größten Städte der Sahara. Alle diese Oasenstädtchen sind klein und von Lehmmauer umgeben, da man sich gegen räuberische Überfälle vorzusehen hat, hier wie in allen Wüsten (bei der Armut der Wüstenbewohner und der Leich- tigkeit des Entrinnens nach dem Überfall). In der w. Sahara die ritterlichen Tuarik [tudrif], im s. Fessan und weiter gen S. und So. die Tubu [tubu], beide mit dem Litam [litäm], dem blaubauiuwollenen Shawl |schal], der faft den ganzen Kopf, besonders Mund und Nase verhüllt, damit beim Atmen nicht zu viel Feuchtigkeit aus dein Körper entweicht. Im No. des Tfad-Sees bewohnen die Tubu das Hungerland Tu (arabisch Tibesti), dessen Gebirge von Nw. nach So. verläuft und erloschene Vulkane ent- hält (der höchste mindestens halb so hoch wie der Montblanc). Die Oasen der libyschen Wüste im W. von Ägypten gehören diesem politisch an; die nördlichste derselben, die Oase von Siuah [jtua], einst mit dem Orakel- tempel des ägyptischen Gottes Ammon ^ammön^, verhandelt jährlich 30 T. Ztr. Datteln nach Unterägypten. 6. Abessinien erhebt sich durch deu Gürtel immergrüner und wild- reicher Tropenwaldungen zu kühleren Hochflächen, auf deren tafel- förmigen Bergen man zuletzt nur noch Gerste baut; am steilsten und unzugänglichsten ist der O.-Absall. Mit dem Nil verbindet der Bachr- el-asrek^. Die dunkelfarbige Bevölkerung ist südarabischer Abkunft 1 Oase heißt im Altägyptischen Wohnstätte oder Rastort. 2 „Depressionen" d. h. Senken nennt man solche Eintiefungen des Landes unter dem Meeresspiegel. s Im Arabischen bedeutet Mehr Wasser (hier also Fluß), äsrek blau (hier vielmehr „dunkel" d. h. von Sinkstoffen trübe), ei ist der Artikel.

7. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 12

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
12 I. Europa. bricht. Sanft ist dagegen die Nei- gung des Hochlandes gegen W., wo es sich zuletzt in den Portugiesi- schen Terrassen zum Meer absenkt. Deshalb entwässert Kastilien vor- nehmlich nach W. Im S. schließt das Hochland mit der Sierra Mo- rena^ ab, einem breiteren, niedrige- ren Nandgebirge. Im O. hängt es zusammen mit dem Hochland von Andalusien, in dem nahe der S>- Küste die Sierra Nevada^ mit dem Mulahacen smulahaßenj (3500 m) aufragt. Sie ist nur ein kurzer Kamm, doch das höchste Ge- birge Europas außer den Alpen und streicht wie die meisten Gebirge der Halbinsel wo. Zwischen der Sierra Morena und Hochandalusien öffnet sich die Tiefebene von Andalu- fien zum Atlantischen Meer, durch- strömt vom Guadalquivir/ dem einzigen schiffbaren und einzigen gleichmäßig wasserreichen Strom der Halbinsel, der im dürren Sommer, wenn es den anderen Flüssen der ' d. h. dunkles Gebirge (vom spa- nischen morßna = dunkel), bezogen auf die düsteren immergrünen Gesträuche und Niederwälder, die es vielfach bedecken, wie man unseren Schwarzwald nach seinen dunkelgrünen Tannen - und Fichtenwäldern benannte. — * Sierra [ßie'rra] heißt im Spanischen Gebirgskette, [nebäba] schnee- bedeckt. Die höchsten Gipfel des Gebirgs- zuges ragen über die Schneegrenze auf. — 3 Guadalquivir [gwadalfiwir] ist zu- sammengesetzt aus den drei arabischen Wörtern wadi al kiwir: Fluß der große, großer Fluß.

8. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 283

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Norddeutsches Tiefland. 283 bis gegen die Oder hin. Zwischen Polen, Westpreußen, Brandenburg und Schlesien und zwischen den beiden Landrücken gelegen, ist sie die ebenste aller preußischen Provinzen. Noch über die Hälfte der Bevölkerung ist polnisch, da der Netzebezirk bei der ersten, das übrige erst bei der zweiten Teilung Polens (1793) an Preußen fiel, damals ein ödes Sumpf- und Waldland, herabgekommen durch polnische Mißwirtschaft, so daß man wenig von der Kultur spürte, die einst im Mittelalter städtebauende Deutsche zugleich mit dem Christentum hierher gebracht hatten. Friedrich d. Gr. ließ das Bruchland an der Netze durch deutsche Ansiedler entsumpfen und baute den Kanal, der von der Rbz.-Hst. 'Bromberg aus die Brahe mit der Netze verbindet. Die Landwirtschaft ist erst durch die Deutschen emporgebracht worden; der schwere, d. h. nicht zu sandige, mehr tonige Boden (gegen O.) trägt gute Weizenernten; im Sw., im Kreise ^ Bomst, baut man sogar etwas Wein. In diesem industrielosen, landwirtschaft- lichen Gebiet fehlt es noch an größeren Städten außer dem zu einer Festung ersten Ranges umgeschaffenen "Posen in der Mitte der Provinz an deren Hauptfluß, der Warte; es ist Rbz.-Hst., Sitz einer freien Akademie zur Hebung deutscher Bildung und zu geistiger Sammlung der Deutschen unter der polnischen Bevölkerung. Von Posen onö. liegt an der Eisen- bahn nach Thorn das jetzt recht unbedeutende Gnesen, einst Sitz des Erzbischofs für das ganze Königreich Polen, seitdem hier im 10. Jahr- hundert an Stelle eines polnischen Heidentempels eine christliche Domkirche gegründet worden; lange Zeit war es Krönungsstadt der Polenkönige. 4. Anteil der Provinz Schlesien, das Oderland zur Seite der 4. Schlc- Sudeten nebst einem Teile der Lausitz zwischen Brandenburg und dem ^cn' Königreich Sachsen, der im Gebiet der Schwarzen Elster bis an die Provinz Sachsen heranreicht. Mit ihrem sw. Gebirgswall (§ 9) ist Schlesien die größte und nächst der Rhein- provinz und der Provinz Bran- denburg mit Berlin auch die volkreichste und schönste Provinz von Preußen, reich durch Boden- fruchtbarst, fossile Schätze und Gewerbefleiß. — Uberwiegend polnisch ist nur Rbz. Oppeln, dessen Rbz.-Hst. an der Oder oberhalb der Einmündung der Glatzer Neisse liegt. Allein hier Abb.lm, St-mlohl-niag-rinoberschl-si-n, Kreise heißen die Unterabteilungen der preußischen Regierungsbezirke.

9. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 343

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Y. Die wichtigsten Handels- und Verkehrsstraßen. § 1. Geschichtliches. Der wechselseitige Verkehr unter den Völkern wird hauptsächlich I. Vor- dadurch hervorgerufen, daß ihre Länder gemäß ihrer verschiedenen Natur Angen und sie selbst gemäß ihrer verschiedenen Betriebsamkeit ungleichartige für den Güter erzeugen, deren Austausch Sache des Handels ist. Der ruhige Handel. Verkehr unter den Menschen wäre aber unmöglich ohne den Frieden, der zunächst nirgends bestand, weil jeder in dem Fremden nur einen Feind sah; folglich setzt der Verkehr höhere Gesittung voraus; er erwirkt, sobald er lebhast wird, eine Vervollkommnung der Verkehrsmittel. Der Wert des jährlichen Gesamtumsatzes im Welthandel wird jetzt auf 140 Milliarden Mark geschätzt. Deutschland ist mit V? daran beteiligt, obwohl sein Volk nur rund y20 der Menschheit, sein Land nur y208 der Landmasse auf Erden ist. Im Altertum beschränkte sich der lebhaftere Völkervcrkehr wesent- Ii. Ge- Üch auf die Länder um das Mittelmeer und auf Sw.-Asien. Zwei Mittelmeervölker vornehmlich vermittelten ihn durch ihre Seefahrten aufhandels, dem Mittelmeer und im Nw. des Indischen Ozeans, zuerst die Phönizier, ?) Handel tttt kälter3 dann deren Schüler in der Schiffahrtskunst, die Griechen. Jedoch wagte sich die Schiffahrt der Alten nicht weit von den Küstell fort auf „hohe See". Sic reichte kaum über Vorderindien hinaus, am W.-Raud des „Erdkreises" bis nach den Britischen Inseln und einem Teil Skandinaviens, das man für eine Insel hielt, anderseits nur einmal bis nach der Küste von Ober- guinea. Mit China verknüpfte der Seidenhaudel; aber fast nur asiatische Zwischenhändler brachten die kostbaren Seidenstoffe aus dem „Lande der Serer", d. h. China, durch Jnnerasten an die östlichen Grenzen des Römerreichs. Im Mittelalter erweiterte sich der Völkerverkchr über den größtenb) Handel Teil der Ost feste. Die Ausbreitung des Islam über N.-Afrika, im Iberische Halbinsel und Sw.-Asien bahnte zum erstenmal friedlichem Handelsverkehr die Wege in jenem ganzen Länderraum vom Sudan bis nach Turan. Der arabische Seeverkehr umspannte die Küsten des Indischen Ozeans von O.-Asrika bis zum Malaien-Archipel. Die kühnen Fahrten

10. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 237

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ A. Südwestdeutsches Becken, 237 Abtragung wurde teils durch die Verwitterung und die an den Gehängen herabrinnenden Gewässer vollzogen, in älterer Zeit aber wahrscheinlich auch durch die Brandungswelle. Der Rückzug der alten Meere erfolgte sicherlich ganz allmählich, so daß jeder Landstreifen des ganzen südwestdeutschen Beckens einmal geraume Zeit als Küste der Zerstörung dnrch die Bran- dungswelle ausgesetzt war. Wo Schwarzwald und Wasgau in höchster Höhe verblieben, also im S., ist gar nichts mehr von diesen Schichtendecken übrig, im niedrigeren N. beider Gebirge wie an ihrem sanfteren, äußeren Gehänge nur noch der Buntsandstein, in weiterer Entfernung auch der Muschelkalk, der Keuper, gegen die Donau hin wie an Mosel und Maas zuletzt selbst der Jura. Für den Anbau wertvoll ist das Vorkommen von Löß (S. 107) in den Hügeln am Rande der Oberrheinischen Ebene. Weil diese Gegenden mit ihrer Rheinebene und den nach ihr hin- Iv. ziehenden Flußtälern der niedrigste Teil unseres Sw. find, vereinigen sie heiße Sommer mit milden Wintern, die selbst im Januar ohne dauernden Frost bleiben, außer in den höher gelegenen Gegenden. Deshalb blüht hier der umfassendste Wein-, Obst- und Tabakbau in Mitteleuropa; nirgends in Deutschland treffen Schwalben, Stare, Störche so früh im Jahr ein wie in der Ebene am mittleren Rhein. Die Römer hatten einst fast den ganzen Raum mit Ausnahme des v. Be- Maingebiets inne; ihre eigentliche Herrschaft reichte jedoch nicht über das ^ung* r. Rheinufer; daher finden sich nur im W. alte Römerstädte, liegen die größeren Rheinstädte fast sämtlich- am linken Flußufer. Der Winkel zwischen Donau und Rhein war bloß zum Schutz der römischen Rhein- grenze als „Zehntland" römischen Untertanen überwiesen. Vom Schutz- wall dieses Zehnllandes, dem limes, sind noch einige Reste übrig unter dem Namen „Pfahlgraben", so von den Deutschen nach der Palisaden- Hecke benannt, die zum Schutz der Verteidiger auf dem „Graben" (alte Bezeichnung für Wall) erichtet war; er zog sich zwischen der Sw.-Ecke des Main-W bis zur Donau oberhalb der Mündung der Altmühl. Seit dem Untergange der Römerherrschaft haben Franken, Pfälzer und Schwaben das Land inne. Die Bodenfruchtbarkeit hat hier besonders in der Oberrheinischen vi, Tiefebene die Volksverdichtung von jeher höher gesteigert als irgendwo sonst in Süddeutschland. Nicht allein zur Römerzeit blühten dort schon schaft. viele der Städte, die noch jetzt bestehen, sondern auch nach der Verheerung durch die Völkerwanderung erstanden manche von ihnen, wie Worms und Speyer, trotz aller Zerstörung bereits zu neuer Blüte, als im übrigen Deutschland die Städte meist noch dörflich klein waren. Im 19. Jahr-
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