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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 143

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 143 — b) Friedrich beseitigte durch ernstes, emsiges Arbeiten als Verwalter seiner Domäne und als Oberst seines Regimentes vollends den noch nicht gänzlich ruhenden Argwohn seines Vaters. c) Die Entstehung einer österreichisch-habsburgischen europäischen Großmacht. 351. Warum stand Österreich den deutschen Interessen fern? 1. Weil die geistige Verbindung mit der im Kerne protestantischen deutschen Kultur durch die Erfolge der Gegenreformation vernichtet war. 2. Weil der b andelspolitische Zusammenhang infolge des Fehlens der verbindenden natürlichen Haupthandelswege, geeigneter Flüsse, unmöglich war: a) die Donau führte aus dem Reiche hinaus in ein damals für Westeuropa bedeutungsloses Binnenmeer, b) die Elbe durchfloß das der Nationalität nach fremde Böhmen, c) die Oder lag zu weit abseits vom Reiche. 3. Weil die Ausbildung eines einheitlichen Nationalgefühles infolge der fremden Nationalitäten in den östlicher, österreichischen Ländern nicht möglich war. 4. Weil der politische Gegensatz zu Frankreich wegen der wenigen und entlegenen westlichen Besitzungen zu unbedeutend geworden war: a) die Schweiz war seit dem Westfälischen Frieden vom Reiche abgetrennt, b) das Elsaß war abgetreten worden. 862. Wieso gab es keinen „österreichischen Staat“? 1. Ein innerer Zusammenhang der Kronländer mit dem Mutterlande fehlte: a) sie besaßen im Innern meist selbständige Verwaltung, b) sie schuldeten den Erzherzogen nichts als Untertanenpflicht, Steuern und Heeresfolge. 2. Ein österreichisches N ationalbewußtsein gab es nicht: a) die einzelnen Nationalitäten waren nach Sprache und Geschichte verschieden, b) die verschiedenen Gebiete standen in Sitte und Glauben in Gegensatz zu einander. 363. Welche Stellung nahmen die Stände in den österreichischen Landen ein? 1. Die oberenstände waren die alleinherrschenden: sie hielten die Staatsverwaltung in der Hand:

2. Teil 2 - S. 68

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 I. Europa, der diluvialen Eiszeit überdeckte das aus den Alpengletschern vereinte Inlandeis die ganze Fläche, hoch am Juraabhang liegen noch dessen Moränenblöcke). Die Schweizer Alpen hängen anss innigste mit den Westalpen zusammen. Sie sind wie die Alpen überhaupt das Erzeugnis einer lang- dauernden, bis in das jüngste Tertiäralter sortgesetzten und äußerst kräs- tigen Bodenausfaltung, die anscheinend noch immer andauert (Erdbeben). Sie bestehen mithin aus sehr verschiedenartigem Gestein, von dem selbst * noch jungtertiäres ganz steil mit ausgerichtet wurde. Ihre Nw.-Hälfte (bis zur Rhein-Rhone-Linie) ist wie die Westalpen ganz überwiegend kalkig; in der So.-Hälste herrschen dagegen die altkrystallinischen (archäischen) Gesteine vor, da ihr bei noch höherer Auffaltung die geschichteten Decken durch Abtragung (Denudation) genommen sind. Die Schweizer Alpen sind ihrer Naturschönheit wegen das Haupt- ziel der Touristen geworden. Sie verdanken diese Schönheit hauptsäch- lich der Zertrümmerung ihrer riesigen Faltenwölbungen durch die fließen- den Gewässer und den Wettereinfluß, was Berge und Thäler formte. Ihrer Höhe wegen sind sie an Niederschlag überhaupt reich; die Ab- nähme der Wärme auf je 1000 ni Steigung um 5 — 6° bedingt die Höhenzonen des Pflanzenwuchses und der landwirtschaftlichen Nutzung. Wie auch bei den übrigen Teilen der mitteleuropäifcheu Alpen kann man unterscheiden: 1. den Gürtel des gemischten (Laub- und Nadelholz-) Waldes (bis 1200 m), wo man Getreide und Obst, in den tieferen Lagen auch noch Wein baut, der Mensch daher noch in größeren Ortschaften wohnt; 2. den Nadelholzgürtel (bis 1800 m), wo sich zur Fichte und Lärche die schöue Arve (Zirbelkiefer) gesellt, das würzige Gras und Kraut vorzügliche Rindviehzucht gestattet und der Mensch noch Dörfer bewohnt, obwohl der Ackerbau hier kaum uoch lohnt, darum fast ganz fehlt; 3. den Gürtel der Almen d. h. der nur zur Sommerzeit vom Alpler mit seinem Vieh ausgesuchten Hochweiden oberhalb der Waldgrenze bis zur Grenze des dauernden Schnees, wo der Mensch nur während der schneefreien Jahreszeit als Hirt (Senner) sein Blockhans (die Senn- Hütte) bewohnt, und wo die Heidesträucher der Alpenrosen purpurn blühen; 4. die Gegend des ewigen Schnees mit den Firnmulden, die den * Gletschern den Ursprung geben. Die gesunde Luft und das Leben des Landmanns im Freien (der in den Alpen alltäglich zum Steigen in seinem steilen Gebirge genötigt ist) fördert Rüstigkeit, Stärke und Frohsinn. Abseits vom Welt- verkehr hat sich in den Alpen noch viel Altertümliches in Sprache und Sitte erhalten, und zwar in bunter Mannigfaltigkeit (namentlich der Trachten und Mundarten) zufolge der Zersplitterung in viele, oft durch hohe Gebirgsmassen voneinander getrennte Thalschaften. Klimatisch

3. Teil 2 - S. 169

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
169 Inlandeises verhüllt den tertiären Untergrund; nur innerhalb der noch in Felsblockwällen erhaltenen Endmoräne desselben befinden sich die Seeen der Hochfläche, so der Chiem-See^ zwischen Inn und Salzach, der Würmsee (oder Starnberger See) im linksseitigen Jsargebiet sw. von München. Im nicht vergletscherten N. der Hochfläche lagerte sich fruchtbarer Lößlehm über das Tertiär der Donaunachbarschast;2 weite Strecken längs der Donau und Isar blieben jedoch wegen Ver- sumpfung öde, höchstens zu Torfstich verwendbar. ^ Das Klima zeichnet sich nur in der Umgebung des Bodensees durch Milde aus; hier gedeiht Wein und eine Fülle von Obst. Auf der übrigen Hochfläche ist das Klima um so rauher, je mehr man sich den Alpen nähert. Starke Niederschläge behindern dort nach dem Alpen- suß hin den Ackerbau; der Bewohner treibt deshalb mehr Viehzucht, bewohnt das echte Alpenhaus wie in den Alpen selbst Wiesen wechseln mit ausgedehnten Nadelholzwäldern. Erst im N. der Hochfläche be- schränkt sich die Waldbedeckung auf 1/i des Bodens und nimmt die Feldflur (zumal auf den! Löß) den größten Teil der Fläche ein. Nach Regensburg hin beginnt schon der Hopfenbau die Landschaft zu kenn- zeichnen wie in der Oberpfalz. Die Oberpfalz ist eine n. Ausbuchtung des Alpenvorlandes bis zum Fichtelgebirge hin, Naab- und Regengebiet, umrahmt gen O. vom böhmisch-bayrischen Wald, gen W. vom fränkischen Jura. Die uralten abgerundeten Gneis- und Granitkämme des Böhmerwaldes5 mit ihrem prächtigen Waldschmuck erheben sich ungefähr in der Mitte ihres Verlaufes längs der deutschen Reichsgrenze in Gipfeln wie dem Arber gegen 1500 in, d. h. etwas über die Waldgrenze hinan. An feinem Fuß fließt der Regen gen Nw. und knickt zuletzt s. um nach dem N.-Punkt der Donau. In sein Thal lenkt aus Böhmen von No. ein der Weg durch den Tauser Paß, der bequemste Übergangsweg über den Böhmerwald. Die Naab, der südwärts gerichtete Hauptfluß der Oberpfalz, entspringt teils am Nw.-Ende des Böhmerwaldes, teils (als Fichtel-Naab) am Fichtelgebirge. Letzteres, ein kleines, wie der Böhmerwald abgerundetes Granitgebirge, erhebt sich genau in der Mitte des mitteleuropäischen Mittelgebirgslandes als ein gen No. ge- ösfnetes Hufeisen zwischen Böhmerwald, Thüringerwald, Erzgebirge und ^Gesprochen knnsee, da der Bayer und Franke anlautendes ch auch vor e* und i wie t, nicht norddeutsch wie j ausspricht, sodaß im bayrischen wie im frän- * tischen Stammgebiet z. B. Chemie kenn, China kina lautet. 2 Vergl. S. 82 Anm. 1. 3 Sie heiszen links vom Lech (schwäbisch) Riede, rechts (bayrisch) Möser, in der Einzahl Moos. 4 S. 69 Anm. 1. " So nennt man gewöhnlich das ganze Gebirge, den eigentlichen Böhmer- wald, d. h. die zu Böhmen gehörige, zur Elbe abwässernde Hälfte, zusammen mit der zu Bayern und somit ins Douaugebiet gehörigen.

4. Teil 2 - S. 125

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Die afrikanischen Länder. 125 sehr seltene Regen (welcher oft jahrelang ganz ausbleibt) sowie der ziemlich starke nächtliche Tau oder emvorsicferndes Grundwasser lösen Salzteile aus dem Boden und scheiden sie beim Verdunsten aus; daher der den Kamelen erwünschte Salzgehalt der Dornsträucher und säst- armen Kräuter. Teils das spärliche atmosphärische Wasser, teils die von außen her (namentlich vom Atlas) sich in die Wüste verlierenden Flüsse sickern unterirdisch auf Thonlagen weiter und ergeben in den tiefsten Teilen der Wüste entweder Quellen oder (durch künstlichen Aufschluß) Brunnen. An diesen die Oaseu^, weil bei Künstlicher Bewässerung der Boden Datteln, Getreide, selbst Wein und Südfrüchte trägt. Manche Oasen liegen unter dem Meeresspiegels da es an Wasser gebricht sie zu Binnenseeen aufzufüllen. Mit Hilfe des Kamels ge- langt man von Oase zu Oase, weil dasselbe auch bei größter Hitze tagelang das Wasser entbehren kann. Die Bewohner gehören, abge- sehen von eingedrungenen Araberstämmen, zu dem hamitischen Zweige der mittelländischen Rasse. Wo das Mittelitteer (im Syrien-Busen) am tiefsten einschneidet, der Weg von der N.-Küste nach dem Sudan also am kürzesten ist, liegt s. der Syr- ten die quellenreichste Landschaft der Sahara, Fesfan [feffdn], durch welche deshalb die meisten Karawanen ziehen; Hst. Mursuk, mit 8 T. E. eine der größten Städte der Sahara. Alle diese Oasenstädtchen sind klein und von Lehmmauer umgeben, da man sich gegen räuberische Überfälle vorzusehen hat, hier wie in allen Wüsten (bei der Armut der Wüstenbewohner und der Leich- tigkeit des Entrinnens nach dem Überfall). In der w. Sahara die ritterlichen Tuarik [tudrif], im s. Fessan und weiter gen S. und So. die Tubu [tubu], beide mit dem Litam [litäm], dem blaubauiuwollenen Shawl |schal], der faft den ganzen Kopf, besonders Mund und Nase verhüllt, damit beim Atmen nicht zu viel Feuchtigkeit aus dein Körper entweicht. Im No. des Tfad-Sees bewohnen die Tubu das Hungerland Tu (arabisch Tibesti), dessen Gebirge von Nw. nach So. verläuft und erloschene Vulkane ent- hält (der höchste mindestens halb so hoch wie der Montblanc). Die Oasen der libyschen Wüste im W. von Ägypten gehören diesem politisch an; die nördlichste derselben, die Oase von Siuah [jtua], einst mit dem Orakel- tempel des ägyptischen Gottes Ammon ^ammön^, verhandelt jährlich 30 T. Ztr. Datteln nach Unterägypten. 6. Abessinien erhebt sich durch deu Gürtel immergrüner und wild- reicher Tropenwaldungen zu kühleren Hochflächen, auf deren tafel- förmigen Bergen man zuletzt nur noch Gerste baut; am steilsten und unzugänglichsten ist der O.-Absall. Mit dem Nil verbindet der Bachr- el-asrek^. Die dunkelfarbige Bevölkerung ist südarabischer Abkunft 1 Oase heißt im Altägyptischen Wohnstätte oder Rastort. 2 „Depressionen" d. h. Senken nennt man solche Eintiefungen des Landes unter dem Meeresspiegel. s Im Arabischen bedeutet Mehr Wasser (hier also Fluß), äsrek blau (hier vielmehr „dunkel" d. h. von Sinkstoffen trübe), ei ist der Artikel.

5. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 12

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
12 I. Europa. bricht. Sanft ist dagegen die Nei- gung des Hochlandes gegen W., wo es sich zuletzt in den Portugiesi- schen Terrassen zum Meer absenkt. Deshalb entwässert Kastilien vor- nehmlich nach W. Im S. schließt das Hochland mit der Sierra Mo- rena^ ab, einem breiteren, niedrige- ren Nandgebirge. Im O. hängt es zusammen mit dem Hochland von Andalusien, in dem nahe der S>- Küste die Sierra Nevada^ mit dem Mulahacen smulahaßenj (3500 m) aufragt. Sie ist nur ein kurzer Kamm, doch das höchste Ge- birge Europas außer den Alpen und streicht wie die meisten Gebirge der Halbinsel wo. Zwischen der Sierra Morena und Hochandalusien öffnet sich die Tiefebene von Andalu- fien zum Atlantischen Meer, durch- strömt vom Guadalquivir/ dem einzigen schiffbaren und einzigen gleichmäßig wasserreichen Strom der Halbinsel, der im dürren Sommer, wenn es den anderen Flüssen der ' d. h. dunkles Gebirge (vom spa- nischen morßna = dunkel), bezogen auf die düsteren immergrünen Gesträuche und Niederwälder, die es vielfach bedecken, wie man unseren Schwarzwald nach seinen dunkelgrünen Tannen - und Fichtenwäldern benannte. — * Sierra [ßie'rra] heißt im Spanischen Gebirgskette, [nebäba] schnee- bedeckt. Die höchsten Gipfel des Gebirgs- zuges ragen über die Schneegrenze auf. — 3 Guadalquivir [gwadalfiwir] ist zu- sammengesetzt aus den drei arabischen Wörtern wadi al kiwir: Fluß der große, großer Fluß.

6. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 283

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Norddeutsches Tiefland. 283 bis gegen die Oder hin. Zwischen Polen, Westpreußen, Brandenburg und Schlesien und zwischen den beiden Landrücken gelegen, ist sie die ebenste aller preußischen Provinzen. Noch über die Hälfte der Bevölkerung ist polnisch, da der Netzebezirk bei der ersten, das übrige erst bei der zweiten Teilung Polens (1793) an Preußen fiel, damals ein ödes Sumpf- und Waldland, herabgekommen durch polnische Mißwirtschaft, so daß man wenig von der Kultur spürte, die einst im Mittelalter städtebauende Deutsche zugleich mit dem Christentum hierher gebracht hatten. Friedrich d. Gr. ließ das Bruchland an der Netze durch deutsche Ansiedler entsumpfen und baute den Kanal, der von der Rbz.-Hst. 'Bromberg aus die Brahe mit der Netze verbindet. Die Landwirtschaft ist erst durch die Deutschen emporgebracht worden; der schwere, d. h. nicht zu sandige, mehr tonige Boden (gegen O.) trägt gute Weizenernten; im Sw., im Kreise ^ Bomst, baut man sogar etwas Wein. In diesem industrielosen, landwirtschaft- lichen Gebiet fehlt es noch an größeren Städten außer dem zu einer Festung ersten Ranges umgeschaffenen "Posen in der Mitte der Provinz an deren Hauptfluß, der Warte; es ist Rbz.-Hst., Sitz einer freien Akademie zur Hebung deutscher Bildung und zu geistiger Sammlung der Deutschen unter der polnischen Bevölkerung. Von Posen onö. liegt an der Eisen- bahn nach Thorn das jetzt recht unbedeutende Gnesen, einst Sitz des Erzbischofs für das ganze Königreich Polen, seitdem hier im 10. Jahr- hundert an Stelle eines polnischen Heidentempels eine christliche Domkirche gegründet worden; lange Zeit war es Krönungsstadt der Polenkönige. 4. Anteil der Provinz Schlesien, das Oderland zur Seite der 4. Schlc- Sudeten nebst einem Teile der Lausitz zwischen Brandenburg und dem ^cn' Königreich Sachsen, der im Gebiet der Schwarzen Elster bis an die Provinz Sachsen heranreicht. Mit ihrem sw. Gebirgswall (§ 9) ist Schlesien die größte und nächst der Rhein- provinz und der Provinz Bran- denburg mit Berlin auch die volkreichste und schönste Provinz von Preußen, reich durch Boden- fruchtbarst, fossile Schätze und Gewerbefleiß. — Uberwiegend polnisch ist nur Rbz. Oppeln, dessen Rbz.-Hst. an der Oder oberhalb der Einmündung der Glatzer Neisse liegt. Allein hier Abb.lm, St-mlohl-niag-rinoberschl-si-n, Kreise heißen die Unterabteilungen der preußischen Regierungsbezirke.

7. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 343

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Y. Die wichtigsten Handels- und Verkehrsstraßen. § 1. Geschichtliches. Der wechselseitige Verkehr unter den Völkern wird hauptsächlich I. Vor- dadurch hervorgerufen, daß ihre Länder gemäß ihrer verschiedenen Natur Angen und sie selbst gemäß ihrer verschiedenen Betriebsamkeit ungleichartige für den Güter erzeugen, deren Austausch Sache des Handels ist. Der ruhige Handel. Verkehr unter den Menschen wäre aber unmöglich ohne den Frieden, der zunächst nirgends bestand, weil jeder in dem Fremden nur einen Feind sah; folglich setzt der Verkehr höhere Gesittung voraus; er erwirkt, sobald er lebhast wird, eine Vervollkommnung der Verkehrsmittel. Der Wert des jährlichen Gesamtumsatzes im Welthandel wird jetzt auf 140 Milliarden Mark geschätzt. Deutschland ist mit V? daran beteiligt, obwohl sein Volk nur rund y20 der Menschheit, sein Land nur y208 der Landmasse auf Erden ist. Im Altertum beschränkte sich der lebhaftere Völkervcrkehr wesent- Ii. Ge- Üch auf die Länder um das Mittelmeer und auf Sw.-Asien. Zwei Mittelmeervölker vornehmlich vermittelten ihn durch ihre Seefahrten aufhandels, dem Mittelmeer und im Nw. des Indischen Ozeans, zuerst die Phönizier, ?) Handel tttt kälter3 dann deren Schüler in der Schiffahrtskunst, die Griechen. Jedoch wagte sich die Schiffahrt der Alten nicht weit von den Küstell fort auf „hohe See". Sic reichte kaum über Vorderindien hinaus, am W.-Raud des „Erdkreises" bis nach den Britischen Inseln und einem Teil Skandinaviens, das man für eine Insel hielt, anderseits nur einmal bis nach der Küste von Ober- guinea. Mit China verknüpfte der Seidenhaudel; aber fast nur asiatische Zwischenhändler brachten die kostbaren Seidenstoffe aus dem „Lande der Serer", d. h. China, durch Jnnerasten an die östlichen Grenzen des Römerreichs. Im Mittelalter erweiterte sich der Völkerverkchr über den größtenb) Handel Teil der Ost feste. Die Ausbreitung des Islam über N.-Afrika, im Iberische Halbinsel und Sw.-Asien bahnte zum erstenmal friedlichem Handelsverkehr die Wege in jenem ganzen Länderraum vom Sudan bis nach Turan. Der arabische Seeverkehr umspannte die Küsten des Indischen Ozeans von O.-Asrika bis zum Malaien-Archipel. Die kühnen Fahrten

8. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 237

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ A. Südwestdeutsches Becken, 237 Abtragung wurde teils durch die Verwitterung und die an den Gehängen herabrinnenden Gewässer vollzogen, in älterer Zeit aber wahrscheinlich auch durch die Brandungswelle. Der Rückzug der alten Meere erfolgte sicherlich ganz allmählich, so daß jeder Landstreifen des ganzen südwestdeutschen Beckens einmal geraume Zeit als Küste der Zerstörung dnrch die Bran- dungswelle ausgesetzt war. Wo Schwarzwald und Wasgau in höchster Höhe verblieben, also im S., ist gar nichts mehr von diesen Schichtendecken übrig, im niedrigeren N. beider Gebirge wie an ihrem sanfteren, äußeren Gehänge nur noch der Buntsandstein, in weiterer Entfernung auch der Muschelkalk, der Keuper, gegen die Donau hin wie an Mosel und Maas zuletzt selbst der Jura. Für den Anbau wertvoll ist das Vorkommen von Löß (S. 107) in den Hügeln am Rande der Oberrheinischen Ebene. Weil diese Gegenden mit ihrer Rheinebene und den nach ihr hin- Iv. ziehenden Flußtälern der niedrigste Teil unseres Sw. find, vereinigen sie heiße Sommer mit milden Wintern, die selbst im Januar ohne dauernden Frost bleiben, außer in den höher gelegenen Gegenden. Deshalb blüht hier der umfassendste Wein-, Obst- und Tabakbau in Mitteleuropa; nirgends in Deutschland treffen Schwalben, Stare, Störche so früh im Jahr ein wie in der Ebene am mittleren Rhein. Die Römer hatten einst fast den ganzen Raum mit Ausnahme des v. Be- Maingebiets inne; ihre eigentliche Herrschaft reichte jedoch nicht über das ^ung* r. Rheinufer; daher finden sich nur im W. alte Römerstädte, liegen die größeren Rheinstädte fast sämtlich- am linken Flußufer. Der Winkel zwischen Donau und Rhein war bloß zum Schutz der römischen Rhein- grenze als „Zehntland" römischen Untertanen überwiesen. Vom Schutz- wall dieses Zehnllandes, dem limes, sind noch einige Reste übrig unter dem Namen „Pfahlgraben", so von den Deutschen nach der Palisaden- Hecke benannt, die zum Schutz der Verteidiger auf dem „Graben" (alte Bezeichnung für Wall) erichtet war; er zog sich zwischen der Sw.-Ecke des Main-W bis zur Donau oberhalb der Mündung der Altmühl. Seit dem Untergange der Römerherrschaft haben Franken, Pfälzer und Schwaben das Land inne. Die Bodenfruchtbarkeit hat hier besonders in der Oberrheinischen vi, Tiefebene die Volksverdichtung von jeher höher gesteigert als irgendwo sonst in Süddeutschland. Nicht allein zur Römerzeit blühten dort schon schaft. viele der Städte, die noch jetzt bestehen, sondern auch nach der Verheerung durch die Völkerwanderung erstanden manche von ihnen, wie Worms und Speyer, trotz aller Zerstörung bereits zu neuer Blüte, als im übrigen Deutschland die Städte meist noch dörflich klein waren. Im 19. Jahr-

9. Alte Geschichte - S. 6

1881 - Halle : Anton
6 Ring. Als Amasis das vernahm, kündigte er dem Polykrates die Gastfreundschaft, damit er nicht, wenn das unvermeidliche Unglück über jenen hereinbreche, den Freund beklagen müsse. Einige Zeit nachher lockte der persische Statthalter den Polykrates nach Kleinasien, nahm ihn verräter-ischerweise gefangen und ließ ihn ans Kreuz schlagen. (Vergl.: »Der Ring des Polykrates" von Schiller). Unter dem Sohne des Amasis, Psammenit, erfuhr auch Ägypten die Unbeständigkeit des Glücks; es verlor seine Selbständigkeit an die Perser; von diesen besiegt, wurde es 525 v. Chr. persische Provinz. Ii. Die Phönizier. 1. Nordöstlich von Ägypten lag Phönizien (— das Palmenland). Es war ein schmaler Küstenstrich zwischen d excedernreichen Libanon und dem mittelländischen Meere; kaum 28 Meilen erstreckte es sich in die Länge, kaum 4 — 5 Meilen in die Breite. Die angrenzende See lockte die Bewohner zum Fischfang, fpäter zu Schiffahrt und Handel; so wurden die Phönizier das berühmteste H andelsvolk des Altertums. Ansangs hielten sie sich in der Nähe der heimatlichen Küste; bald aber wagten sie sich weiter, hinaus auf das offene Meer. Cypern und Kreta, Sicilien und Sardinien wurden von ihnen besucht; selbst die Säulen des Herkules die beiden steilen Felsen, welche an der Meerenge von Gibraltar auf afrikanischem und europäischem Boden einander gegenüber stehen und von denen man annahm, Herkules habe sie aufgerichtet, um das Ende der Welt zu bezeichnen) schreckten sie nicht: sie durchfuhren die Meerenge vongibraltar und durchschifften den atlantischen Ocean bis zur Nord- und Ostsee; ja sogar die Südspitze Afrikas sollen sie umfahren haben. Magnetnadel und Kompaß kannten sie nicht; dafür war der dem Auge unbeweglich erscheinende Polarstern ihr zuverlässiger Führer; nannten doch die Griechen denselben um deswillen den phönizischen Stern. 2. Allerlei köstliche Waaren brachten die Phönizier von ihren Fahrten nach Hause: von Cypern das Kupfer, aus Spanien das Silber, aus England das Zinn, von den Küsten der Ostsee den Bernstein, der als Schmuck, als Rauchwerk und als Arzneimittel hoch geachtet und an Wert dem Golde gleickgeschätzt wurde. Dafür lieferten sie den Völkern des Westens die kostbaren Erzeugnisse des Ostens, die ihre Karawanen aus Asien und Afrika herzuführten: Gold, Edelsteine und Perlen, Elfenbein und Gewürze aus Indien, Getreide und Leinwand aus Ägypten, Weihrauch und Spezereien aus Arabien, Honig, Wein und Öl aus Palästina, Sklaven und Pferde aus den Ländern am Kaukasus. So tauschten sie die Waren des einen Landes gegen die des andern aus: ihr Handel

10. Schulgeographie - S. 260

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
260 Vii. Mitteleuropa. endlich das flache Gewässer mit seinem Moder füllte. Das sind Unter- Wassermoore, im Gegensatz zu jenen bräunlichen Überwassermooren oder Hochmooren. Selbst über das Steinhnder Meer zieht sich die Rasendecke immer weiter vom Ufer hinüber. Früher lagen die Moore Wirtschafts-ganz brach oder wurden, abgesehen vom Torfstich, nur als Buchweizen- im ^ Moor kodett benutzt, indem die natürliche Pflanzendecke mühsam abgebrannt wurde, wobei sich Höhenrauch entwickelte, der über ganz Nw.-Dentsch- land fortzog; die Asche mußte dann den dürftigen Dungboden bilden. Jetzt entwässert man die Moore und behandelt den trocken gelegten Boden mit Kunstdünger, z. B. Chile-Salpeter, Staßsurter Kalisalz oder Thomas- schlacke, einem zu Pulver gemahlenen Rückstand bei der Erzverhüttung, und erzielt durch solche Veränderung der Bodenznsammensetznng Wiesen- oder gar Ackerland. aufdermarsch, Die Marschen sind waldlos, aber wegen ihres fruchtbaren Bodens, auf dem der beste Weizen wächst und bei der Milde des Winters das Rindvieh fast das ganze Jahr hindurch die trefflichste Weide findet, auf der Geest, dichter bewohnt als die Geest. Diese trägt erst in größerer Entfernung vom Gestade Kiefern- und Eichenbestände; ihre Volkszahl ist gering, hebt sich aber beträchtlich ans dem besseren Boden vor dem Gebirgssnß, be- sonders in der industriellen Rheingegend. Bewohner. Seit alters haben hier allein Deutsche gewohnt (daher reinster deutscher Typus x) und unverrückt dieselben 3 Stämme: an der Küste und auf den Küsteuinseln die Friesen, im Binnenlande bis gegen den Rhein hin die Sachsen (Ostsalen nach der Elbe zu, Engern an der Weser, Westfalen weiter w.), im Sw. die Franken. Zwar ist hier die Sprache der Friesen sast nirgends mehr bewahrt, wie auf den Nord- friesische» Inseln dies der Fall ist, sondern von niedersächsischer Mundart verdrängt worden, aber zumal auf den Marschen lebt noch der echt friesische Volksschlag, und die saubere Bauart des Friesenhauses52 verdrängt um- gekehrt die des Sachsenhauses 3 ans den Nachbarstrichen der Geest. 1 d. h. die deutsche Eigenart des Aussehens (lichte Hautfarbe, rote Waugeu, blaues bis blaugraues Auge, blondes oder hellbraunes Haar) wie es bei den nordi- schen Germanenvölkern und bei den aus Nw -Deutschland stammenden Engländern wiederkehrt. — 2 Roter Backsteinbau unter rotem Ziegeldach; Schenne nebst Stallungen vom Wohnraum abgemauert, aber mit ihm unter demselben Dach; in den quellen- losen Marschen Regenwasserleitung vom Dach (aus eiuer Zisterne) in die Küche. — a Uraltes Bauernhaus, noch jetzt manchmal aus bloßem Fachwerk gebaut, mit hohem Strohdach, unter dem das Getreide lagert; die Stalluugeu r. und l. neben der „Deele", d. h. der Hausflur, in welche man durch die Torfahrt eintritt; gleich da- hinter der offene Herd und die Wohnräume der Familie. l>. was. V-vv^I t : otllj <>ug!y -y ir. 7 «
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