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1. Kleine Erdkunde - S. 11

1902 - Halle Leipzig : Anton
Deutschland. 11 a. Das Elbsandsteingebirge, auch die Sächsische Schweiz ge- nannt, wird von der Elbe in einem steilen Thale durchbrochen. Die Sandsteinfelsen bilden steile Mauern und klotzartige, oben flache Berge, so den Königstein. Ans diesem Berge ist eine Festung angelegt, welche die Straße durch das Elbthal beherrscht. Wo die Elbe das Gebirge ver- läßt, breitet sich ihr Thal weiter aus. In der fruchtbaren und anmutigen Weitung liegt die sächsische Hauptstadt Dresden. d. Das Erzgebirge bildet den nach Sw. ziehenden Grenzwall zwischen Sachsen und Böhmen, über den Keilberg und Fichtelberg (1200 m) emporsteigen. Steil fällt das Gebirge nach S. ab, allmählich nur ver- flacht es sich nach N. Die n. wellenförmige Abdachung ist das Säch-- fische Bergland. Die Freiberger Mulde und die Zwickauer Mulde fließen in tiefen Thälern ab. Zahlreiche Bergleute sind be- fchäftigt, die Mineralschätze des Gebirges auszubeuten. Um Freiberg (?) finden sich Silbergruben, bei Z w i ck a u (?) fördert man Steinkohle. Dennoch nährt der Bergbau uicht ausreichend die starke Bevölkerung; deshalb müssen Spitzenklöppelei (Flechten, Schlingen und Knüpfen von Fäden) und Weberei aushelfen. Nahes Feuerungsmaterial für die Fabriken ermöglichte im W. großartige Gewerbthätigkeit; Hauptorte sind Chemnitz Kemnitz], Zwickau, Glauchau und Plauen im Vogtlande. Gewebe- oder Textilindustrie. Die feinen Fasern des Flachses wurden früher auf dem Spinnrade gesponnen, d. h. zu Garnfäden zusammengedreht, jetzt besorgen das meist die Spindeln der Fabriken (Spinnereien). Aus dem Garne webte der W e b e r auf seinem klappernden Webstuhle Leinwand (Handleinen), was neuerdings schneller, gleichmäßiger und billiger Maschinenstühle thun. So verdrängt die Groß- industrie (Großgewerbe in Fabriken) immer mehr die kümmerlich gelohnte Haus- industrie. Dafür gewährt sie Hunderttausenden besser bezahlte, sichere aber an- greifende Fabrikarbeit, wenn sie ihre Mafsenfabrikate im In- und Auslande absetzen kann. (Handel, Schiffahrt, Kolonieen.) Ebenso wird die Schafwolle zu Wollwaren (Garn, Unterzeug, Tuch) ver- arbeitet. Da Leinen und Wolle für die wachsende Menschheit nicht genug Wäsche und Kleider liefern, so ist die B a u m w o l l - I n d u st r i e aufgeblüht. Die billigere Baumwolle wächst als flockige Samenhülle auf dem Baumwollstrauche, des. in Nord- amerika. Handelsherren in Hamburg und Bremen beziehen Tausende von mächtigen Ballen Rohstoff zu Schiff und schicken sie nach den Fabriken, die aus den zarten Fasern Garn, Strümpfe, Wäsche, Kattun, Decken, Gardinen, Kleiderstoffe u. s. w. her- stellen. Diese Fabrikate gehen zum großen Teile wieder ins Ausland. — Die I n - d u st r i e stellt aus Rohstoff fertige Ware her, der Handel besorgt Ein- und Ver- kauf beider, der Verkehr befördert sie auf Schiff und Eisenbahn. 21] 3. Die Landschaften des Saalegebietes, a. Das Fichtelgebirge ist ein Gebirgsknoteu, von dem nach drei Richtungen hin Gebirgsketten auslaufen. Die höchste Kuppe ist der S ch u e e - berg (1100 m). Von hier gehen die Saale und die Eger zur Elbe, die Na ab zur Donau, der Main zunnrheiu. In den Fichten- Waldungen sammelt die arme Bevölkerung Gras^und kratzt Baumpech aus, fällt Holz, brennt Kohlen oder arbeitet in Steinbrüchen. d. Der Frankenwald zieht vom Fichtelgebirge gegen Nw. Auf Saale und Main flößt man seine Fichtenstämme zur waldarmen Niederung. Seine Schieserbrüche liesern unsere Schiefertafeln. c. Der Thüringerw ald beginnt an der Werraquelle und erstreckt sich 100 km nach Nw. bis zum ersten Werrakuie. Er verläuft in einem scharf ausgeprägten Gebirgskamme. In der Mitte wölbt sich der Beerberg

2. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 13

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
13 Mauern konnte man berdies sehen, wie die einen ans dem gotischen Lager abzogen, die anderen sich rsteten, dasselbe zu thun. Als jedoch der mit den Jnglingen verabredete Tag herankam, stellte Alarich fem ganzes Heer zum Angriffe auf und hielt es bereit in der Nhe des sala-rischen Thores. Zur festgesetzten Stunde versammelten ftch aber alle gotischen Jnglinge bei diesem Thore. berfielen pltzlich die Wachen, erschlugen sie. ffneten die Thorflgel und liefen, ohne da man aus Widerstand gestoen wre, Manch und sein Heer _ in die Stadt ein. Sie begngten sich aber mit Plnderung und warfen nicht, wie sonst feindliche Völker pflegen, die Brandfackel in die Stadt. Auch duldeten sie nicht, da den Wohnungen der Heiligen Unbill widerfahre. Von hier aus zogen die Goten unter steter Verwstung durch @antpamen und Lukauieu und besetzten das Land der Bruttier. Hier lagen fte lange Reit und berieten sich. ob sie nach Sizilien und von da nach Ufrua bersetzen sollten. Hierher kam also der Westgotenknig Alarich mit den Reichtmern ganz Italiens, die er auf seinen Raubzgen erbeutet hatte. Er entschied sich, von da nach Sizilien und Afrika hinberzugehen. Aber nichts vermag der Mensch ohne den Willen Gottes zu vollbringen. Das emprte Meer verschlang einige Schiffe der Flotte und orachte die brigen in Verwirrung. Alarich wurde durch dieses lluglck in Schrecken gesetzt. Er erwog, was er thun sollte. Da berraschte ihn ein pltzlicher Tod, und er schied von hinnen. _ f ^ _ Gro war der Schmerz, mit dem die Semen ihn betruuerten. A,en Buseutoflu. der vom Gebirge her bei der Stadt Consentia vorber seine heilkrftigen Wellen dem Meere zufhrt, leiteten sie aus seinem gewohnten Laufe. In der Mitte des Flubettes gruben Gefangene das Grab, in dessen Sche Alarich mit vielen Schtzen bestattet wurde. Dann fhrten sie deu Flu in sein altes Bett zurck, und damit niemand die Sttte verrate, tteten sie alle, die das Grab bereitet hatten. Prokop und Jordanis. Das Grab im B us e n t 0. Nchtlich am Busento lispeln, bei Cosenza. dumpfe Lieder; Aus den Wasfern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Flu hinaus, hinunter ziehn die Schatten tapsrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. Allzufrh und fern der Heimat muten hier sie ihn begraben. Whrend noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette; Um die Strmung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. In der wogenleeren Hhlung whlten sie empor die Erde. Senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rstung, auf dem Pferde; Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe. Da die hohen Stromgewchse wchsen aus dem Heldengrabe. Abgelenkt zum zweiteumale. ward der Flu herbeigezogen; Mchtig in ihr altes Bette schumten die Bnsentowogen. Und es sang ein Chor von Mnnern: Schlaf in demen Heldenehren! Keines Rmers schnde Habsucht soll dir je dein Grab versehren!" Sangen's, und die Lobgesnge tnten fort im Gotenheere; Wlze sie, Bufentowelle. wlze sie von Meer zu Meere! v. Ptaten.

3. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 34

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
34 Ist Holz; in ihm ist keine Gtterkraft! Ihr Diener, vor! Fllt sie mit khnem Streiche!" Die Heiden aber drhn: Der wird zur Leiche! Des Baumes Frevler wird dahin gerafft?" Und sieh, es strzt, noch kaum die Rinde klafft, Dreimal zerstckt die mcht'ge Donnereiche! Und Grausen fat der Heiden bleiche Schar, Gewendet sind die Herzen wunderbar, Und alle treibt's, zum heil'gen Mann zu treten: Die Heidengtter sind Betrug und Spott, Nur mchtig ist und wahr der Christengott!" Und sinken hin, zum einz'gen Gott zu beten. Welker Bonifatins bei den Hessen und Thringern. Auf dem Waldwege, der vom Main nordwrts in das Hgelland der Franken und Thringe fhrt, zogen an einem heien Sommertage drei Reiter-schweigend dahin. Der erste war der Fhrer, ein junger Mann von starken Gliedern; das lange Haar hing ihm wild um das Haupt, die blauen Augen sphten nach beiden Seiten des Weges in den Wald. Er trug eine verschossene Lederkappe, der der braunen Jacke eine groe Tasche mit Reisevorrat, in der Hand den Wurfspeer, auf dem Rcken Bogen und Jagdkcher, an der Seite ein langes Weidmesser, am Sattel seines Rosses eine schwere Waldaxt. Hinter ihm ritt ein breitschultriger Mann m den Jahren seiner besten Kraft, mit groem Haupt, die mchtige Stirn und die blitzenden Augen gaben ihm das Aussehen eines Kriegers Aber er trug sich nicht wie ein Mann des Schwertes; das kurzgeschorene Haar deckte ein schsischer Strohhut. an dem langen Gewnde war nicht Wehrgehenk. nicht Waffe sichtbar, nur die Axt. welche jeder Reisende in der Wildnis fhrte, steckte im Sattel; nach dem groen Ledersack, der Vor ihm der dem Sattel befestigt war, mochte man ihn fr einen Hndler-Halten. Es befanden sich aber in dem Sacke auer dem notwendigsten Reiset)errate ein Schreiben des Papstes von Rom, ein Schutzbrief des groen Frankenknigs und verschiedene wertvolle, heilige Schriften. Ihm zur Seite trabte ein Jngling in gleicher Tracht und Ausrstung, der nuch auf dem Rcken ein Bndel trug und in der Hand einen Baumzweig, mit dem er sein Rlein antrieb. Durch Sand und der Stein-blcke zog sich der rauhe Pfad zwischen alten Kiefernstmmen von einer Erdwelle zur andern. Am Waldesrand hielt der Fhrer an. Dies ist das Jdisthal", sagte er, das Haupt zum Grue neigend, und dort rinnt der Jdisbach nach dem Main." Einsam und menschenleer lag das blhende Thal. Aus demselben fhrte ein schmaler Weg bergauf. Der Gipfel war ein unebener Raum, baumlos, mit niedrigem Buschwerk und wilden Blumen bewachsen. Nur eine mchtige Esche erhob sich in der Mitte ans dem niedrigen Kraut. Der Fhrer sprang vom Rosse und neigte sich tief gegen den Eschenbaum, dann trat er an den Rand des Gipfels und sah forschend in das Thal und den Saum der Wlder eut-lang. Und wieder wandte er sich der Esche zu und sprach ehrfrchtig: Hier ist der Jdisberg, und dies ist der heilige Baum der hohen Schicksals-franen. Schutz vor schdlichen Gewalten hat die Stelle, und darum habe ich euch hierher gefhrt." Hier schickten sie sich an, die Nacht zu rasten und schlugen den Nachtzaun zusammen. Der Fhrer riet dem Fremden, die hohen Gewalten der Urzeit, welche um den Baum schweben und ihm feind seien, zu scheuen. Ob

4. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 59

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Ansehen der rmischen Kirche, in deren Hand wir unser Schicksal legen, und bei der Ehre des Reiches, da ihr nicht der uns und unsere Ge-treuen kommt, denn es ist alsdann offenbar, da unser Sohn nicht aus Eifer fr das gttliche Gesetz und aus Liebe zur rmischen Kirche, sou-dern aus Begierde nach der Krone, welche er schndlicherweise dem Vater entrissen, solches begonnen hat. Wenn aber eure Einsprache und jede andere Vermittlung 'jetzt vergeblich sein sollte, so legen wir hiermit an den rmischen Bischof und den heiligen allgemeinen rmischen Stuhl und die Kirche Berufung ein." Des Kaisers Leiche. Aus der dunklen Rheinesinsel Nah dem altersgrauen Speier, Klingt's so seltsam, still und traurig, Lutet leis so bange Feier. Auf der dunklen Rheinesinsel Liegt die scharfgefllte Eiche, Liegt bei Heilger Kerzen Schimmer Unsres vierten Heinrichs Leiche. Liegt von allen da verlassen, Wo er stolz und stark gerichtet: Ein im Tode noch Verbannter, Schwer vom Bannesstrahl vernichtet. Stolzer Kaiser, armer Heinrich, Ist denn alles dir genommen? Ist zum alten, toten Kaiser Denn nicht einer noch gekommen? Horch, es tnt wie leises Beten, Tief ans Mannesbrust entquollen. Und am Heilgen Kranz die Kugeln Leise, leise niederrollen. Und ein Aug' ein Aug' in Thrnen Seh ich hell im Lichte glhen, Und zu Kaisers Haupt und Fen Dunkle, frische Blumen blhen. Seh von welker Hand die Kerzen Ernst und still besorgt gelichtet; Seh ein Antlitz still und edel Auf des Kaisers Haupt gerichtet. Freundesliebe. Priesterliebe! An des armen Heinrichs Bahre Hat der Mnch gewacht, gebetet Fnf der langen, schweren Jahre. <Ed)lnbad). 4. Der erste kreuwg (10961099). Die Kirchenversammlung z u Clermont. Papst Urban Ii. hielt im November 1095 zu Clermont in der Anvergne eine groe Synode ab. Unzhlige Massen waren am 26. November zusammengestrmt, da eine Vorahnung der kommenden Dinge sich weit und breit

5. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 56

1813 - Reutlingen : Mäcken
Z6 Geschichte des Menschengeschlechts. pracht auszurotten, und beförderte dadurch, daß er den Grund zu mehrern nachherigen Städten, z. B. zu Hamburg, legte, verschiedene Märkte anordnete und den Juden zu Köln öffentliche Bedienungen za bekleiden verstattete, den Handel. Da er auch in Deutschland Handwerker zu haben wünschte, welche hier bei der damaligen Nationalerzie- hung, und bei den gewöhnlichen Wallfahrten, äußerst selten waren: so befahl er den Aufsehern seiner Maierhöfe und Flecken, gute Künstler, als Schmiede, Gold- und Silberarbeiter, Schuhma- cher, Drechsler, Wagner, Vogelsteller, Seifensie- der, Brauer und Becker, Netzmacher u. a. in ihre Dienste zu nehmen. Bei Lebensftrafe verbot er das Verbrennen der sogenannten Heren und Zaube- rer, untersagte die Glockentaufe und ließ zum Besten der äußerst unwissenden Prediger, Auszüge aus den Religivnsvorträgen der ältern Kirchenleh- rer machen, welche nachher zu dem Namen Po stil- len Veranlassung gaben. Auch scheint die Ein- richtung und Anordnung der noch jetzt gewöhnli- chen Sonntagsevangelien und Episteln von Karl des Großen Zeiten herzurühren. In allen Klöstern ließ er Schulen anlegen, und darin Unterricht in den Anfangsgründen der Wissenschaften und Künste ertheilen, führte, statt der bisherigen vier bis fünf Tonarten in der Musik, achte ein; ließ selbst an sei- nem Hofe Schule halten, zog fremde Gelehrte in seine Länder und belohnte sie, wie Paul Warnefried, Eginhard und Alkuin. Karl selbst schrieb, eine deut-

6. Kleine Erdkunde - S. 17

1885 - Halle : Anton
Deutschland. 17 Zahlreiche Nebenflüsse machen den Strom wasserreich. Der größte derselben ist die l. einmundende Mosel; diese entspringt auf dem Wasgenwalde und windet sich in Schlangenlinien zwischen Huusrück und Eisel hindurch; die Ufer schmücken prächtige Rebgelände; daher findet sich überall Weinbau von der alten Römerstadt Trier bis zur Festung Koblenz an der Münd- ung. Rechte Nebenflüsse sind: Ä) die Lahn zwischen Taunus und Wester- wald, b) die Sieg zwischen Westerwald und Sauerland, e) die Ruhr aus dem Sauerlande, d) die Lippe vom Teutoburgerwalde. Bei Bonn tritt der Rhein aus dem Gebirge; an der altberühmten Handelsstadt Kö l n fließt er bereits im Tieflande. — Der Deutsche ist niit Recht stolz auf feinen Rhein. Von der Quelle bis zur Mündung wohnen an seinen Ufern Menschen germanischen Stammes. Von ihm erzählen die Sagen unseres Volkes. Zahlreiche Burgruinen spiegeln sich in seinen Fluten. Und die Rebgelände an den Ufern sind nicht der geringste Schmuck: sie machen das Rheinland zum Weinland. 9. Das Norddeutsche Tiefland. 35] Das Norddeutsche Tiefland erstreckt sich vom unteren Rheine gegen 0 bis zur Weichsel. Seine Länge von W nach 0 beträgt 900 km, seine Breite im W 150 km, im 0 450km. Es wird vom Rhein, der Weser, Elbe, Oder und Weichsel durchflössen. Auf diesen Strömen gehen die Erzeugnisse des Binnenlandes zum Meere hinab. Daher findet sich an jeder Flußmündung eine große Handelsstadt (nenne sie nach der Karte). *Das Norddeutsche Tiefland wird gegliedert in: 36] Das Niederländische Tiefland ist das Land um den unteren Rhein, östlich bis zur Ems. Der Grund besteht überall aus Schwemm- land; westlich der Ems ziehen Torfmoore. Die untere Maas und die zahlreichen Arme des Rheins (nenne sie nach der Karte) geben reiche Be- Wässerung und machen die Ebene zu einem Gebiete, in dem die Wiesenfluren häufiger sind, als die Getreidefelder. Die Niederländische Tiefebene bildet das Königreich der Niederlande. 37] 2. Das Sächsische Tiefland, a. Es ist das Gebiet zwischen Ems und Elbe. Im W bewässert die Ems; sie quillt am Südabhange des Teutoburgerwaldes, tritt gleich darauf in das Tiefland, windet sich in einem Bogen nach W durch ebene Sumpfstriche und mündet durch den Dollart m die Nordsee. In der Nähe der Mündung liegt die Handelsstadt Emden. Östlicher schneidet der Jadebusen in das Land, an dem der Reichs- kriegshafen Wilhelmshaven angelegt ist. Der Hauptfluß des Sächsischen Tieflandes ist die untere Weser; diese nimmt in der Ebene auf r. die Aller mit der Oker vom Harze und der Leine vom Eichsfelde. Mit breiter Mündung ergießt die Weser sich 90 km unterhalb der wichtigen Handels- stadt Bremen in die Nordsee. b. Die deutsche Nordseeküste ist nur durch künstliche Dämme (Deiche) vor dem Einbrüche des Meeres zu sichern. Hier und da ge- währen auch mächtige Sandhügel (Dünen) Schutz. Wo Schlammbänke (Polder) zur Ebbezeit bloßliegen, deicht der Strandbewohner sie ein. Das so gewonnene Land heißt Marsch. Der schwere, fette Fruchtboden lohnt hundertfach die Mühe des Landmannes. Auch am linken Elbufer Hummel, Kl. Erdkunde A. 19. Aufl. 2

7. Kleine Erdkunde - S. 62

1885 - Halle : Anton
Das europäische Rußland. wirkt. Die größten Ströme sind: a) Die Petsch 0 ra entspringt auf dem Ural und wiudet sich durch Moos- und Sumpsfluren zum Eismeer; b) die Dwina 2) mündet in das Weiße Meer; e) die Retoa3), der Ab- fluß des Ladogasees, geht zum Finnischen Meerbusen; ä) die Diiu«*) ent- springt auf den Waldaihöhen, durchströmt den nördlichen Landrücken und mündet in den Rigaischen Meerbusen. Die größten Seeen sind der Onega- f ee5) und der Ladogasee.6) Im nördlichen Teile des Tieflandes ist das Klima sehr rauh; daher zieht hier der Gürtel der Tund ras, unfrucht- bare Moos- und Flechtenfluren, die im Winter mit den Eisflächen des Eis- meeres eine einzige Ebene bilden. Südlicher beginnt der Gürtel der Wälder, mit ungeheuren Forsten und großem Reichtum an Pelztieren. 1) A, 5. 2) A. 5. 3) A. 5. 4) A. 5. 5) A. 4. 6) A. 4.

8. Kleine Erdkunde - S. 18

1876 - Halle : Anton
18 • ^Vergleichuttg: Vergleicht man die Hanptstrlme Deutschlands, so bat: der Rh ein 9vm.geradelange, 150m. Stromentwickel. 400>Q-M.stromaeb. die Weser 50 „ „ 70 „ „ ' 826 „ Elbe 80 „ „ „ 171 „ l 2600 „ Oder 70 „ „ „ 120 „ „ 2400 ,. Weichsel 70 „ „ „ 130 „ „ 3630 ,. Donau 200 „ „ „ 380 „ „ 14,000 Je größer ein Stromgebiet, desto mehr Nebenflüsse geben in der Regel zum Hauptstrome, desto wasserreicher wird er. Gesetz: Die Wasser fülle der Flüsse hängt von der Größe der Stromgebiete ab. § 12. Die norddeutsche Tiefebene. Vom unteren Rhein gegen O. bis über die Weichsel hinaus zieht die Norddeutsche Tiefebene. Sie wird von Rhein, Weser, Elbe, Oder und Weichsel durchflössen. * Die Norddeutsche Tiefebene ist von wechselnder Beschaffenheit. 1. Die deutsche Nordseeküste ist nur durch künstliche Dämme (Deichet vor dem Einbrüche des Meeres zu sichern. Hier und da gewähren auch mächttge Sand- Hügel idünen) Schutz. Wo Schlamm- oder Sandbänke (Polder) zur Ebbezeit blosliegen, deicht der Strandbewohner sie ein. Das so gewonnene Land heißt Marsch. Der schwere, fette Fruchtboden lohnt hundertfach die Mühe des Land- mannes. Auch am linken Elbufer und längs der unteren Weser ziehen sich weite Marschensäume, so das Alte Land und das Land K eh dingen an der Elbe, das Butjadiugerland an der Weser. 2. Die Lüneburger Heide umfaßt einen großen Theil des Landes zwischen Weser und (gtbe. Hier gedeiht auf dem unfruchtbaren Sandboden nur Heidekraut oder kümmerliches Nadelholz. Versumpfte Gegenden bilden öde Torfmoore, deren Decke man absticht und zu Brennmaterial verwendet Städte liegen nur am Rande der Heide, im Innern nur kleine, ärmliche Dörfer. Hier trägt der Jmmker feine Bienenstöcke weit hinaus in die Heide, oder man begegnet zahlreichen Heerden kleiner schwarzer Schafe, den Heidschnuckeu, Die einzige, kümmerlich gedeihende Brotfrucht ist Buchweizen, der zu allen Zeiten in mancherlei Formen auf dem Tische des Heide- dauern steht. Oeftlich von der Elbe erhebt sich aus der Ebene ein Zug flacher, abgeruude- ter Lehmhügel, die in einem Landrücken verlaufen. Man nennt diesen 3. den Mecklenburgischen und weiter gegen 0. den Pommerschen Land- rücken. In Mecklenburg ist der Landrücken mit vielen kleinen Seeu besetzt. Mitten im Lehmboden findet man hier Felsblöcke (Fiudlingtzblöcke), die in Urzeiten auf Eis- schollen von Norden herangettieben wurde». Vergleich ung: a) Von den deutschen Hauptflüssen strömen fünf in nordwestlicher Richtung. Um dies zu erklären, beachte: daß das deutsche Hoch- gebirge im S. liegt, daß sich nördlich Stufenländer von geringerer Höhe anlegen, die sich weiter nördlich zur Tiefebene abflachen. Deutschland dacht sich also uach N., genauer nach Nw. ab. Der Abdachung folgen aber stets die Wasserläufe (warum?), b) Donau und Main haben das Ge- meinsame, daß ihr Lauf plötzlich abgelenkt wird (die Donau bei Re- gensbnrg, der Main unterhalb Würzburg). Ursache? Beachte die Lage des Baierischen Waldes und des Spessart! Leachte. daß der Lauf der Gewässer bei a) durch die Abdachung, bei b) durch die Lage der Gebirge bestimmt wird, und ziehe daraus das Gesetz: Abdachung und Lage dergebirge bestimmen de« Lauf der Gewässer. S. 13. Klima. * Daß Klima Deutschlands ist gemäßigt, im Süden nicht erheblich wärmer, als im Norden. Als mildeste Gegenden sind die Oberrheinische Tiefebene und das Mainthal berühmt. An den Nordküsten hat die Nordseeküste die mildeste, die Ost- seeküste die rauheste Witterung.
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