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1. Kleine Erdkunde - S. 11

1902 - Halle Leipzig : Anton
Deutschland. 11 a. Das Elbsandsteingebirge, auch die Sächsische Schweiz ge- nannt, wird von der Elbe in einem steilen Thale durchbrochen. Die Sandsteinfelsen bilden steile Mauern und klotzartige, oben flache Berge, so den Königstein. Ans diesem Berge ist eine Festung angelegt, welche die Straße durch das Elbthal beherrscht. Wo die Elbe das Gebirge ver- läßt, breitet sich ihr Thal weiter aus. In der fruchtbaren und anmutigen Weitung liegt die sächsische Hauptstadt Dresden. d. Das Erzgebirge bildet den nach Sw. ziehenden Grenzwall zwischen Sachsen und Böhmen, über den Keilberg und Fichtelberg (1200 m) emporsteigen. Steil fällt das Gebirge nach S. ab, allmählich nur ver- flacht es sich nach N. Die n. wellenförmige Abdachung ist das Säch-- fische Bergland. Die Freiberger Mulde und die Zwickauer Mulde fließen in tiefen Thälern ab. Zahlreiche Bergleute sind be- fchäftigt, die Mineralschätze des Gebirges auszubeuten. Um Freiberg (?) finden sich Silbergruben, bei Z w i ck a u (?) fördert man Steinkohle. Dennoch nährt der Bergbau uicht ausreichend die starke Bevölkerung; deshalb müssen Spitzenklöppelei (Flechten, Schlingen und Knüpfen von Fäden) und Weberei aushelfen. Nahes Feuerungsmaterial für die Fabriken ermöglichte im W. großartige Gewerbthätigkeit; Hauptorte sind Chemnitz Kemnitz], Zwickau, Glauchau und Plauen im Vogtlande. Gewebe- oder Textilindustrie. Die feinen Fasern des Flachses wurden früher auf dem Spinnrade gesponnen, d. h. zu Garnfäden zusammengedreht, jetzt besorgen das meist die Spindeln der Fabriken (Spinnereien). Aus dem Garne webte der W e b e r auf seinem klappernden Webstuhle Leinwand (Handleinen), was neuerdings schneller, gleichmäßiger und billiger Maschinenstühle thun. So verdrängt die Groß- industrie (Großgewerbe in Fabriken) immer mehr die kümmerlich gelohnte Haus- industrie. Dafür gewährt sie Hunderttausenden besser bezahlte, sichere aber an- greifende Fabrikarbeit, wenn sie ihre Mafsenfabrikate im In- und Auslande absetzen kann. (Handel, Schiffahrt, Kolonieen.) Ebenso wird die Schafwolle zu Wollwaren (Garn, Unterzeug, Tuch) ver- arbeitet. Da Leinen und Wolle für die wachsende Menschheit nicht genug Wäsche und Kleider liefern, so ist die B a u m w o l l - I n d u st r i e aufgeblüht. Die billigere Baumwolle wächst als flockige Samenhülle auf dem Baumwollstrauche, des. in Nord- amerika. Handelsherren in Hamburg und Bremen beziehen Tausende von mächtigen Ballen Rohstoff zu Schiff und schicken sie nach den Fabriken, die aus den zarten Fasern Garn, Strümpfe, Wäsche, Kattun, Decken, Gardinen, Kleiderstoffe u. s. w. her- stellen. Diese Fabrikate gehen zum großen Teile wieder ins Ausland. — Die I n - d u st r i e stellt aus Rohstoff fertige Ware her, der Handel besorgt Ein- und Ver- kauf beider, der Verkehr befördert sie auf Schiff und Eisenbahn. 21] 3. Die Landschaften des Saalegebietes, a. Das Fichtelgebirge ist ein Gebirgsknoteu, von dem nach drei Richtungen hin Gebirgsketten auslaufen. Die höchste Kuppe ist der S ch u e e - berg (1100 m). Von hier gehen die Saale und die Eger zur Elbe, die Na ab zur Donau, der Main zunnrheiu. In den Fichten- Waldungen sammelt die arme Bevölkerung Gras^und kratzt Baumpech aus, fällt Holz, brennt Kohlen oder arbeitet in Steinbrüchen. d. Der Frankenwald zieht vom Fichtelgebirge gegen Nw. Auf Saale und Main flößt man seine Fichtenstämme zur waldarmen Niederung. Seine Schieserbrüche liesern unsere Schiefertafeln. c. Der Thüringerw ald beginnt an der Werraquelle und erstreckt sich 100 km nach Nw. bis zum ersten Werrakuie. Er verläuft in einem scharf ausgeprägten Gebirgskamme. In der Mitte wölbt sich der Beerberg

2. Kleine Erdkunde - S. 85

1902 - Halle Leipzig : Anton
Nordasien. 85 grenzt. Der Abdachung folgen die fischreichen Riesenströme Lena, Je- nisse'i und Ob, welche zum Eismeer fliegen. In den n. Gegenden liegt Sibirien deu größten Teil des Jahres unter Schnee, und Moossteppen nehmen fast das ganze Land ein (Bild 19). Wirtlicher sind die s. Ge- biete, deuu hier finden sich Getreidefelder und Wälder von Lärchentannen und Birken, welche vom Zobel und andern Pelztieren belebt sind. — Trotz des uugeheuren Umfanges [24 mal so groß wie Deutschlands hat das Land nur 5 Mill. E,; es sind zum Teil Verbrecher, welche die Strafe der Verbannung getroffen hat; sie sind in kleinen, aus Holzhäusern be- sieheuden Orten angesiedelte Hauptnahrungsquellen sind in den s. Gebieten Ackerbau und Viehzucht, im Altai Bergbau auf Gold und Kupfer, iu den Waldgegenden Jagd auf Pelztiere. Durch den S. Sibiriens zieht die große sibirische Eisenbahn von Samara in Rußland über Tom st (?) nach Jrkutsk (?). Diese Stadt liegt auch an der Handelsstraße von K j ä ch t a an der chinesischen Grenze (vgl. Bild 18) nach dein Pelzhandelsplatze Tobölsk am Ob; sie ist daher der Hauptort des sibiri- scben Handels (52). Wladiwostok an, Stillen Ozean ist Endpunkt der großen Bahn. Zu Sibirien gehört die Insel Sachalin gegenüber der Amürmündung. 19. Die nordsibirische Moosstevpc (Tundra). 9 Monate deckt blendender Schnee die unabsehbare Wüste. Wochenlang erhebt sich die Sonne nicht über den Horizont, nur Mond und Nordlicht erhellen die Polarnacht. Im kurzen Sommer taut der Moorboden etwa 10 cm ans; es entstehen Sümpfe und Rinnsale, deren Ufer sich mit Moosen, Flechten und Gestrüpp bedecken. Nur ver- einzelte, trockene Hügel sind bewohnbar. Hier lebt der Mensch mit dem Renntier, das er an sich gewöhnte, und das alle seine Bedürfnisse befriedigt. In der berußten, rauchigen Hütte bietet der bepelzte S am o jede dem einsamen Reisenden mit un- eigennütziger Gastfreundschaft das Beste seiner Habe.

3. Kleine Erdkunde - S. 76

1902 - Halle Leipzig : Anton
76 Ideftaficn. b. Das Innere des Erdteils ist von einem großen zusammen- hängenden Hochlande durchzogen; dieses nimmt von W. nach O, an Breite zu, ist aber unter 70° L. zu einer Hochlandsenge verschmälerte Das Hochland ist im Nw. von einem Tieflande umsäumt; ebenso senken sich seine Randgebirge im O. und S. zu Tiefländern. Das Hoch- land nimmt etwa -/3, das Tiesland 1/8 der Oberfläche Asiens ein. Das Hochland bildet zwei zusammenhängende Hauptmassen und mehrere gesonderte Hochländer, a) Das Hochland von Hinter- a s i e n im O.; es hat eine Mittelhöhe von 3000 in und steht durch das w. ziehende Kettengebirge des Hin du kusch (d. i. Hindutöter)^) in Ver- bindung mit b) dem Hochlande von Vorderasien im W.; dieses hat eine Mittelhöhe von 1300 in und gliedert sich in 1) das Hochland Iran, 2) das von diesem n.w. liegende B e r g l a n d von Armenien und 3) das Hochland von Kleinasien. — Gesondert liegende Hochländer sind: 1) im N. das Gebirgsland von Kamtschatka, 2) im S. das Gebirgsland von Hinterindien, das Hoch- land Dekhan^) in Vorderindien und das Hochland von Arabien. Die Tiefländer sind : a) das Tiefland X n r a n 3) um den Aralsee, b) das Tiefland von Sibirien, c) das Chinesische Tiefland, cl) das Tiefland von Hinterindien, e) das Tief- land von Vorderindien, t') das Tiefland des Euphrat- Tigris. 193] 4. Die meisten Ströme Asiens entspringen anf den Randge- birgen des hinterasiatischen Hochlandes und nehmen ihren Lauf nach den Haupthimmelsgegenden: a) nach N. strömen Ob, I e n i s s e i und Lena, b) nach O. Amur, Hoanghö und Jängtsekjang [—tse-kjang], c) nach S. Mekong, Jräwadi, Brahmaputra, Ganges ^gang- ges], Indus und Euphrat-Tigris, cl) nach W. Amu und Syr. I. Westasim. 1. Das türkische Asien. [3 mal so groß wie das Deutsche Reich, mit etwa 10 E. auf 1 qkm] Es gehören hierzu: die Halbinsel Kleinasien, ein Teil von Armenien, das Land des Enphrat-Tigris, Syrien (mit Palästina) und der w. Küsten- strich von Arabien. 194] Aleinafien. Das Hochland von Kleinasien fällt an vielen Stellen in Steilküsten zu den umgebenden Meeren ab; im Innern ist es gewellt und mit Vereinzelren Kuppen durchsetzt. Ein großer Teil des Gebiets ist wasserarmer Steppengrund, im ö. Teile stellenweis von Salz- sümpfen überdeckt; aber die Abdachungen gegen das Schwarze Meer und das Mittelmeer sind mit Wäldern von Lorbeerbäumen, Maulbeer- und Johannisbrotbäumen und immergrünen Eichen bestanden, und im Küsten- l) Wegen der hohen Pässe, auf denen die Kälte oft indische, zuin Sklave»- markte in Balch in Afghanistan geführte Sklaven tötete. 2) Das gegen S. liegende Land. 3) Tiefland.

4. Kleine Erdkunde - S. 80

1902 - Halle Leipzig : Anton
80 Süöaftcrt. 202] 2. Das Indische Tiefland. Der Südabhang des Himalaja geht in das große Indische Tiefland über. Wasserreiche Himälaja-Ge- Wässer befruchten dieses: a) der Indus (b. i, Fluß), welcher mit 4 großen Nebenflüssen die fruchtbare Landschaft P andschäb (d. i. Fünfstromland) bewässert und in das Arabische Meer mündet; Ijj der Ganges [gängiges] (d. i. Strom) ist der heilige Fluß der Hindu, weil er durch jährliche Überschwemmung das Land befruchtet; er bildet vor seiner Mündung in den Bengalischen Meerbusen ein Delta, in welches sich noch c) der Br ahmapütr a (d. i, Sohu des Brahma) ergießt. Die reichbewässerte, warme Ebene ist die Heimat der köstlichsten Gewürze: man gewinnt Ziml und Pfeffer, daneben überreiche Ernten an Reis, Weizen, Thee, Zucker, Baumwolle und Indigo'). Zur üppigsten Pracht entfaltet sich die Pflanzen- Welt im schlammigen Deltalande (Bild 17). Das Indische Tiefland ist sehr dicht bevölkert von den Hindu, einem Volke kaukasischen Stammes. 17. Sumpfwaldung (Dschailgel) in Indien. Dschangeln bilden sich in Indien da, ivo Überschwemmungen das Land versumpfen, so am Fuße des Himalaja und im Mündungslande des Ganges. Bodenfeuchtigkeit und Wärme machen diese Sumpfstriche zu dichten Pflanzenwildnissen voll giftiger Fieberluft. Aus Schilf und baumartigein Bambusrohr ragt die hohe Banjanen. Feige, die viele Luftwurzeln wie Taue zur Erde senkt. L. von den Palmen zeigt der nützliche Pisang oder die Banane die 3 m l. Riesenblätter. Dazwischen ziehen Schlingpflanzen ihre Ranken (spanisches Rohr). In den Dschangeln wimmelt es von Tieren: buntfarbige Papageien beleben die Lüfte, im Sumpfe waten rosenrote Flamingos (r.), Affenscharen klettern im Geäst der Bänme, und am Boden schleichen Tiger und Giftschlangen, denen jedes Jahr Tausende von Menschen zum Opfer fallen. ') Indigo ist ein blauer Farbstoff, der von der halbstrauchartigen Indigo- pflanze gewonnen wird.

5. Kleine Erdkunde - S. 83

1902 - Halle Leipzig : Anton
©ftafteru 83 grimmig kalter Winter mit furchtbaren Schneestürmen. Die Gobi ist von Mongolen bewohnt, einem friedlichenhirtenvolke. Diese weiden im Früh- ling ihre Herden von Pferden, Schafen und zweihöckerigen Kamelen auf der Hochsteppe und suchen im Herbst, wenn die Steppe verödet, die Thäler der Randgebirge auf (Bild 18). 208] 2. Die östlichen Randgebirge des Hochlandes von Hinterasien werden durchbrochen von dem Hoanghö (d. i. gelber Fluß) und dem Jängtsekjang id. t. Fluß der Landschaft Jang). Das Klima ist ge- mäßigt und begünstigt den Holzwuchs. 209] 3. Das (Chinesische Tiefland hat etwa die Größe des Deutschen Reiches. Es wird von dem Hoanghö und dem Jängtsekjang sowie von zahlreichen Kanälen bewässert; der größte derselben ist der an 1500 km lange Kaiserkanal, auf dem in früherer Zeit die Abgaben an Reis nach 18. Die Gobi. Die Gobi ist eine Stein wüste. Sie bildet eine wellenförmige Fläche, die stellen- weis mit Flugsand überweht, meist aber von dunkelfarbigem Geröll (vorn) überdeckt ist. Mit Ausnahme einiger kümmerlichen Gesträuche auf den Sandhügeln giebt es in der schattenlosen Gobi keine größeren Pflanzen. Von Tieren sind höchstens Eidechsen an- zutreffen. Durch die wasserlose Einöde bewegt sich eine Karawane; das ist ein langer Zug von beladenen Kamelen; alle tragen große Ballen Thee, die in 45 Tagen von Peking nach Kjächta (S. 85) gebracht und dort gegen russische Wollwaren und Pelze eingetauscht werden. In Lederschläuchen führt man Trinkwasser mit; Bewaffnete schützen die kostbare Fracht vor Überfall. In der Nähe der Randgebirge geht die Steinwüste in mageres Grasland über. Hier erscheinen die spitzen, schwarzen Filz- zelte und die Herden der Mongolen. Ö*

6. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 34

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
34 Ist Holz; in ihm ist keine Gtterkraft! Ihr Diener, vor! Fllt sie mit khnem Streiche!" Die Heiden aber drhn: Der wird zur Leiche! Des Baumes Frevler wird dahin gerafft?" Und sieh, es strzt, noch kaum die Rinde klafft, Dreimal zerstckt die mcht'ge Donnereiche! Und Grausen fat der Heiden bleiche Schar, Gewendet sind die Herzen wunderbar, Und alle treibt's, zum heil'gen Mann zu treten: Die Heidengtter sind Betrug und Spott, Nur mchtig ist und wahr der Christengott!" Und sinken hin, zum einz'gen Gott zu beten. Welker Bonifatins bei den Hessen und Thringern. Auf dem Waldwege, der vom Main nordwrts in das Hgelland der Franken und Thringe fhrt, zogen an einem heien Sommertage drei Reiter-schweigend dahin. Der erste war der Fhrer, ein junger Mann von starken Gliedern; das lange Haar hing ihm wild um das Haupt, die blauen Augen sphten nach beiden Seiten des Weges in den Wald. Er trug eine verschossene Lederkappe, der der braunen Jacke eine groe Tasche mit Reisevorrat, in der Hand den Wurfspeer, auf dem Rcken Bogen und Jagdkcher, an der Seite ein langes Weidmesser, am Sattel seines Rosses eine schwere Waldaxt. Hinter ihm ritt ein breitschultriger Mann m den Jahren seiner besten Kraft, mit groem Haupt, die mchtige Stirn und die blitzenden Augen gaben ihm das Aussehen eines Kriegers Aber er trug sich nicht wie ein Mann des Schwertes; das kurzgeschorene Haar deckte ein schsischer Strohhut. an dem langen Gewnde war nicht Wehrgehenk. nicht Waffe sichtbar, nur die Axt. welche jeder Reisende in der Wildnis fhrte, steckte im Sattel; nach dem groen Ledersack, der Vor ihm der dem Sattel befestigt war, mochte man ihn fr einen Hndler-Halten. Es befanden sich aber in dem Sacke auer dem notwendigsten Reiset)errate ein Schreiben des Papstes von Rom, ein Schutzbrief des groen Frankenknigs und verschiedene wertvolle, heilige Schriften. Ihm zur Seite trabte ein Jngling in gleicher Tracht und Ausrstung, der nuch auf dem Rcken ein Bndel trug und in der Hand einen Baumzweig, mit dem er sein Rlein antrieb. Durch Sand und der Stein-blcke zog sich der rauhe Pfad zwischen alten Kiefernstmmen von einer Erdwelle zur andern. Am Waldesrand hielt der Fhrer an. Dies ist das Jdisthal", sagte er, das Haupt zum Grue neigend, und dort rinnt der Jdisbach nach dem Main." Einsam und menschenleer lag das blhende Thal. Aus demselben fhrte ein schmaler Weg bergauf. Der Gipfel war ein unebener Raum, baumlos, mit niedrigem Buschwerk und wilden Blumen bewachsen. Nur eine mchtige Esche erhob sich in der Mitte ans dem niedrigen Kraut. Der Fhrer sprang vom Rosse und neigte sich tief gegen den Eschenbaum, dann trat er an den Rand des Gipfels und sah forschend in das Thal und den Saum der Wlder eut-lang. Und wieder wandte er sich der Esche zu und sprach ehrfrchtig: Hier ist der Jdisberg, und dies ist der heilige Baum der hohen Schicksals-franen. Schutz vor schdlichen Gewalten hat die Stelle, und darum habe ich euch hierher gefhrt." Hier schickten sie sich an, die Nacht zu rasten und schlugen den Nachtzaun zusammen. Der Fhrer riet dem Fremden, die hohen Gewalten der Urzeit, welche um den Baum schweben und ihm feind seien, zu scheuen. Ob

7. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 59

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Ansehen der rmischen Kirche, in deren Hand wir unser Schicksal legen, und bei der Ehre des Reiches, da ihr nicht der uns und unsere Ge-treuen kommt, denn es ist alsdann offenbar, da unser Sohn nicht aus Eifer fr das gttliche Gesetz und aus Liebe zur rmischen Kirche, sou-dern aus Begierde nach der Krone, welche er schndlicherweise dem Vater entrissen, solches begonnen hat. Wenn aber eure Einsprache und jede andere Vermittlung 'jetzt vergeblich sein sollte, so legen wir hiermit an den rmischen Bischof und den heiligen allgemeinen rmischen Stuhl und die Kirche Berufung ein." Des Kaisers Leiche. Aus der dunklen Rheinesinsel Nah dem altersgrauen Speier, Klingt's so seltsam, still und traurig, Lutet leis so bange Feier. Auf der dunklen Rheinesinsel Liegt die scharfgefllte Eiche, Liegt bei Heilger Kerzen Schimmer Unsres vierten Heinrichs Leiche. Liegt von allen da verlassen, Wo er stolz und stark gerichtet: Ein im Tode noch Verbannter, Schwer vom Bannesstrahl vernichtet. Stolzer Kaiser, armer Heinrich, Ist denn alles dir genommen? Ist zum alten, toten Kaiser Denn nicht einer noch gekommen? Horch, es tnt wie leises Beten, Tief ans Mannesbrust entquollen. Und am Heilgen Kranz die Kugeln Leise, leise niederrollen. Und ein Aug' ein Aug' in Thrnen Seh ich hell im Lichte glhen, Und zu Kaisers Haupt und Fen Dunkle, frische Blumen blhen. Seh von welker Hand die Kerzen Ernst und still besorgt gelichtet; Seh ein Antlitz still und edel Auf des Kaisers Haupt gerichtet. Freundesliebe. Priesterliebe! An des armen Heinrichs Bahre Hat der Mnch gewacht, gebetet Fnf der langen, schweren Jahre. <Ed)lnbad). 4. Der erste kreuwg (10961099). Die Kirchenversammlung z u Clermont. Papst Urban Ii. hielt im November 1095 zu Clermont in der Anvergne eine groe Synode ab. Unzhlige Massen waren am 26. November zusammengestrmt, da eine Vorahnung der kommenden Dinge sich weit und breit

8. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 56

1813 - Reutlingen : Mäcken
Z6 Geschichte des Menschengeschlechts. pracht auszurotten, und beförderte dadurch, daß er den Grund zu mehrern nachherigen Städten, z. B. zu Hamburg, legte, verschiedene Märkte anordnete und den Juden zu Köln öffentliche Bedienungen za bekleiden verstattete, den Handel. Da er auch in Deutschland Handwerker zu haben wünschte, welche hier bei der damaligen Nationalerzie- hung, und bei den gewöhnlichen Wallfahrten, äußerst selten waren: so befahl er den Aufsehern seiner Maierhöfe und Flecken, gute Künstler, als Schmiede, Gold- und Silberarbeiter, Schuhma- cher, Drechsler, Wagner, Vogelsteller, Seifensie- der, Brauer und Becker, Netzmacher u. a. in ihre Dienste zu nehmen. Bei Lebensftrafe verbot er das Verbrennen der sogenannten Heren und Zaube- rer, untersagte die Glockentaufe und ließ zum Besten der äußerst unwissenden Prediger, Auszüge aus den Religivnsvorträgen der ältern Kirchenleh- rer machen, welche nachher zu dem Namen Po stil- len Veranlassung gaben. Auch scheint die Ein- richtung und Anordnung der noch jetzt gewöhnli- chen Sonntagsevangelien und Episteln von Karl des Großen Zeiten herzurühren. In allen Klöstern ließ er Schulen anlegen, und darin Unterricht in den Anfangsgründen der Wissenschaften und Künste ertheilen, führte, statt der bisherigen vier bis fünf Tonarten in der Musik, achte ein; ließ selbst an sei- nem Hofe Schule halten, zog fremde Gelehrte in seine Länder und belohnte sie, wie Paul Warnefried, Eginhard und Alkuin. Karl selbst schrieb, eine deut-

9. Kleine Erdkunde - S. 62

1885 - Halle : Anton
Das europäische Rußland. wirkt. Die größten Ströme sind: a) Die Petsch 0 ra entspringt auf dem Ural und wiudet sich durch Moos- und Sumpsfluren zum Eismeer; b) die Dwina 2) mündet in das Weiße Meer; e) die Retoa3), der Ab- fluß des Ladogasees, geht zum Finnischen Meerbusen; ä) die Diiu«*) ent- springt auf den Waldaihöhen, durchströmt den nördlichen Landrücken und mündet in den Rigaischen Meerbusen. Die größten Seeen sind der Onega- f ee5) und der Ladogasee.6) Im nördlichen Teile des Tieflandes ist das Klima sehr rauh; daher zieht hier der Gürtel der Tund ras, unfrucht- bare Moos- und Flechtenfluren, die im Winter mit den Eisflächen des Eis- meeres eine einzige Ebene bilden. Südlicher beginnt der Gürtel der Wälder, mit ungeheuren Forsten und großem Reichtum an Pelztieren. 1) A, 5. 2) A. 5. 3) A. 5. 4) A. 5. 5) A. 4. 6) A. 4.

10. Kleine Erdkunde - S. 69

1885 - Halle : Anton
Oorderasw. — Indien. 69 3. Jran.^) 199] Iran ist eine Hochfläche, die nach allen Seiten mit Randgebirgen umgeben ist. Die Bewässerung ist karg, der größte Fluß der Hilmend?), der in dem Ham unsee versiegt. Auf der Hochebene herrscht im Sommer trockene Hitze des Tages, abwechselnd mit kalten Nächten; in den geschützten Thälern dagegen erfreut ein ewiger Frühling. Wegen seiner großen Wasser- armut besteht Iran zu einem großen Teile aus Thon- und Sandwüsten. Ganz verschieden von diesen öden Strichen sind die Thäler der Bergland- schasten. Sie sind wohlbewässert, daher fruchtbar und gleichen herrlichen Obst-, Rosen- und Rebgärten. Iran begreift 3 Staaten: 1. Persien war im Altertum von einem der mächtigsten Völker bewohnt; jetzt sitzen auf einem Gebiete von der dreifachen Größe Deutschlands nur 6 Mill. E. Noch jetzt erfreut der Perser sich an den alten Sagen von Cyrus und Zerxes und liebt Pracht und Glanz: aber auch europäische Bildung und Handelsgegenstände weiß er zu schätzen. Der Herrscher nennt sich stolz Schah (König der Könige). — Die Hauptstadt Teheran ist im Winter starkbevölkert, im Sommer aber wegen des mörderischen Klimas fast ganz verlassen. Jsfahan hat jetzt 200 T. E., einst das dreifache. In herrlicher Garten- landschaft liegt Schiras, dessen Rosenöl weithin begehrt ist. 2. Afghanistan (iy4 mal so groß wie Deutschland, mit 4 Mill. E.) ist von den meist nomadisch lebenden Afghanen bewohnt. — Hauptstadt ist Kabul in herrlicher Gegend zwischen Obsthainen und Rebgärten, deren getrocknete Früchte einen Gegenstand lebhaften Handels bilden. 3. Balutschistg-n (12 mal so groß wie Deutschland, mit ^/z Mill. E.) wird von räuberischen Horden bewohnt, deren Oberhaupt sich Khan nennt. — Hauptort ist Kelat. Ij. Indien. 1. Vorderindiens) Die von den Engländern unterworfene Halbinsel gliedert sich in drei Landschaften: den Himalaja, das Indische Tiefland und das Hochland Dekan. 200] Der Himalaja. Vorderindien reicht im N bis auf die gewal- tige Bergmauer des Himalaja^), die höchste Bergkette der Erde. Von 8 an steigt das Gebirge steil empor; mit ewigem Schnee bedeckte Berghäupter wölben ihre Kuppen über die Gebirgsmaner; unter diesen ist der 8840 rn hohe Gaurisankar oder Mount Everest der höchste Berg der Erde. Die Himalajagewässer fließen nach W zum Arabischen Meere, nach 0 zum Bengalischen Meerbusen (durch welche Ströme?). Die Gebirgsthäler dieser Gewässer sind von großer landschaftlicher Schönheit: hier gedeiht wild die duftende Rose und der rotblühende Granatbaum. In einem Gebirgsthale des Jndnsgebietes liegt Kaschmir, weltberühmt durch die Fabrikation kostbarer Shawls aus dem Haar der tibetanischen Ziege. 201] 2. Das Indische Tiefland. Der Südfuß des Himalaja steht auf dem großen Indischen Tieflande. Mächtige Himalajagewäsfer befruchten dasselbe: a) der In dus^), der im Oberlaufe 5 Ströme auf- nimmt und in das Arabische Meer mündet; b) der Gange s^), der heilige Fluß der Hindus (Ouellgebiet?), bildet vor seiner Mündung in den Benga- 1) Hochland; A. 9. 2) A. 5. 3) A. 9. 4) Schneegebirge. 5) Fluß: A. 5. 6) Strom; A. 5. k« . m - —r nffei -
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