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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 67

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Aus der deutschen Geschichte. 1. Von den alten Germanen. Wir Deutschen haben den Wald so gern. Auf seinen stillen Wegen, in seinem khlen Schatten und in seiner reinen Luft empfangen wir neue Lust und Kraft zur Arbeit. Die Liebe zum Walde liegt uns im Blute von unfern ltesten Vorfahren her. Damals zog sich dichter Wald mit hochragenden Eichen und Buchen, Land und Tannen und Kiefern weit der unser Vaterland hin und wechselte mit Seute' Heideflchen, Wiesen und Smpfen, der denen feuchte Nebel wallten. In das dstre Land wanderten von Osten her die Germanen ein, kraftvolle Gestalten mit strahlenden blauen Augen und langem Blondhaar. Sie brachten groe Viehherden mit und siedelten sich auf den Waldlichtungen und Wiesenflchen an. Aus Baumstmmen bauten sie ihre Htten, meist Wohnhaus, Stall Im germani-und Scheune, und umgaben alles mit einem rohen Zaune. ^en Auch war ein Garten bei dem Hause, darin wuchsen Rettiche, Rben und saure pfel. Drauen auf dem Anger und im Walde weidete das Vieh, und auf den ckern gediehen Flachs und Getreide. In manchen Gegenden lagen die Gehfte nahe beieinander und bildeten Drfer, nicht selten auch war von einem Hofe zum andern ein weiter Weg; Städte gab's nicht. Im Innern des Wohnhauses lag ein groer Raum, die Diele. Da stand der Herd, darauf brannte immer ein Feuer, der Rauch zog durch eine ffnung im Strohdache ab. Whrend der warmen Jahreszeit

2. Deutsche Kulturgeographie - S. 50

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
50 n. Deutschlands Klima, Wirtschafts- und Kulturlandschaften. wichtigste künstliche Wasserstraße im deutschen Vinnenland geworden. Ein kaum entwirrbares Eisenbahnnetz verknüpft die zahlreichen Jndustrieorte untereinander, zudem saugt es noch die großen Ver- kehrslinien an, die Deutschlands Osten und Mitte mit Frankreich, Belgien und Luxemburg verbinden. Über unser Gebiet zogen die ersten Luftverkehrsschiffe ihre ersten Bahnen und waren von den ersten Erfolgen gekrönt. 13. Die Landschaften der deutschen Mittelgebirge, a) Landschaften der deutschen Mittelgebirgsschwelle. Die Landschaften der deutschen Mittelgebirge unterscheiden sich in die der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und in die Mittel- gebirgslandschaften Süddeutschlands. Wenn sie sich im einzelnen vielfach unterscheiden, so sind sie sich doch wirtschaftlich mehr oder minder ähnlich. Als gemeinsames klimatisches Kennzeichen gilt zunächst eine mittlere Jahrestemperatur von 6° bis 7°, auf den höhern Erhebungen unter 6°; die Gebirge, die im Westen des Reichs liegen, das Niederrheinische Schiefergebirge mit Taunus und die westlichen Mittelgebirge Süddeutschlands besitzen 7° bis 8ft mittlere Jahrestemperatur. Die Frühlingstemperatur ist niedriger als 6°, auch die Sommertemperatur ist niedrig wegen der zu hohen Meereslage. Die Folge davon ist die kurze Vegetationsdauer, die wiederum den Landbau erschwert. Bei 650 m hört im allgemeinen der Getreidebau auf, in den Sudeten schon bei600 m. Beim Getreide- bau ist die Lage der landwirtschaftlich benutzten Fläche sehr wichtig, d. h. ob auf der Negenseite oder im Regenschatten des Gebirges, da letztere zuweilen nur halbsoviel Regen wie die erstere hat (nicht selten im Verhältnis wie 100 cm: 60 cm). Am höchsten steigen Roggen und Hafer (Berghafer) ; der Gerste, den Hülsen- und Ölfrüchten ist es zu naß, auf günstig gelegenen Flächen gedeihen Rüben und Kartoffeln noch ganz gut. Wiesen und Weiden nehmen wegen der größern Niederschläge mehr Raum ein, und die Viehzucht wird alsdann lohnend, weniger in den westdeutschen als in den ostdeutschen Mittelgebirgen, besonders im Harz, Thüringer Wald, Vogtland und in andern sächsischen Gebirgslandschaften. Auch gewinnt die Brache in den rauhern Gegenden größern Umfang. Die höchsten Kuppen sind waldarm, wie Hohes Venn, Brocken, Rhön und Riesengebirge zeigen. Im Riesengebirge liegt die Waldgrenze bei 1300 m; nur inselartig verstreute Knieholzbüsche steigen über die Waldgrenze hinaus. Thüringer Wald und Harz liegen in der Mitte zwischen dem an Nadelbäumen reichern Osten und dem an Laubbäumen reichern Westen*); im Osten hören Eiche, Birke und Buche zumeist mit *) Vgl. Kleiner Atlas der Wirtschafts- und Verkehrsgeographie. Nr. 21. Verbreitung des Waldes.

3. Deutsche Kulturgeographie - S. 85

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
18. Der deutsche Wald. 85 hinter dem Reichsdurchschnitt von 26 °/0 zurück; nur die Provinz Brandenburg hebt sich als waldreiches Land (33,4 %) besonders hervor. Wohl besitzen die östlichen Provinzen Preußens große zusammenhängende Waldmassen, aber deren Verteilung ist sehr unregelmäßig und im ganzen werden nur 19 % Forstland erreicht. Das waldärmste Gebiet jedoch verweist uns mehr nach dem Süden Deutschlands; im hessischen Rheingau (Rheinhessen) sind nur 4.6 % bewaldet. Waldreich sind die preußischen Regierungsbezirke Arnsberg und Coblenz, ferner Schwarzburg-Rudolstadt und Sachsen- Meiningen, wo 40 bis 50 % der Gesamtfläche mit Wald bedeckt sind. Ausgedehnte Waldungen überziehen die meisten deutschen Mittelgebirge. Großen Wäldern begegnet man ferner auf der Oberschwäbisch-bayerischen und der Fränkischen Hochebene, auch im Rheintal zwischen Basel und Darmstadt. Berühmt sind die Waldungen des Schwarzwaldes, Thüringer Waldes, Böhmer- und Bayerischen Waldes und der Voralpen. Von der 140000 qkm großen Waldfläche entfallen auf die Kronen- und Staatsforsten 33,7 °/0, die Gemeinde- und Genossenschaftsforsten 19,8 °/0 und die Privatforsten 46,5 °/o- Die östlichen Landschaften Deutschlands gehören mehr dem Nadelwald, die w e st l i ch e n mehr dem Laub- wald an*), wobei der erstere bedeutend überwiegt und an Anbau- fläche außerordentlich gewonnen hat, während darin der Laub- wald zurückgegangen ist. Zwei Drittel der Anbaufläche gehören jetzt dem Nadelholz, ein Drittel dem Laubholz; im Mittelalter war das Verhältnis umgekehrt. Der Nadelbaum wird in der Forstkultur zur Bestockung bevorzugt; das deutet etwa nicht auf eine Verschlechterung der Produktionsfähigkeit des Bodens, wohl aber sind die Nadelbäume raschwüchsiger, gebrauchsfähiger und ihre Samen verbreiten sich leichter. Infolgedessen hat der Nadelwald eine größere Rentabilität als der Laubwald (val. stat. Anh. Xlll). Der Gesamtertrag der deutschen Wälder kann auf 380 bis 400 Millionen M. veranschlagt werden; denn jährlich werden 38 bis 40 Millionen Festmeter Holz geerntet, und der gegenwärtige Durchschnittswert eines Festmeters Derbholz (ein- schließlich des zugehörigen Stock- und Reiserholzes) beträgt 10 M. Doch^ deckt die eigene Waldwirtschaft durchaus nicht unfern Bedarf an Holz. In den letzten Jahren allein sind jährlich gegen 5 Millionen Tonnen Nadelholz im Werte von rund 230 Mill. M. eingeführt worden. Dazu kommt noch eine ansehnliche Einfuhr von Laubholz, besonders von Eiche und von Holz zu Holzmasse, Holzschliff und Zellstoff. .*) Vgl. Karte der Verbreitung des Waldes in Deutschland: Nr. 21 im Älemen Atlas der Wirtschafts- und Verkehrsgeographie.

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 88

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vierte Periode. Vom Ende des 13. bis zum Ende des 15. Jh. Herzoge, setzten dabei die Unteilbarkeit der Lande fest und bedangen sich das Recht aus nach ihren eigenen Gesetzen regiert zu werden (1460) — ein Ereignis von verhängnisvollen Folgen. Im zweiten Thorner Frieden eignete sich Polen Westpreufsen und das Ermeland an und machte Ostpreufsen zu einem pol- nischen Lehen (1466). Im W. erhielt Habsburgs Macht, ohne Friedrichs Iii. Zuthun, eine gewaltige Erweiterung durch die Erwerbung von Burgund. 1363 hatte Johann der Gute von Frankreich seinem jüngsten Sohne Philipp dem Kühnen das durch Erbschaft an ihn gefallene französische Herzogtum Burgund ver- liehen. Philipp und seine Nachfolger hatten dazu durch Heirat, Erbschaft und Kauf ein Gebiet gefügt, das aus der deutschen Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté), der Picardie, Artois, Flandern, den heutigen Niederlanden, Belgien und Luxemburg bestand. Dieses neuburgundische, aus deutschen und französi- sischen Lehenherrschaften bestehende Reich übertraf in- Gewerb- fleifs und Handel (Gent, Brüssel, Antwerpen, Brügge), Bildung (Universität Löwen) und Kunst, zumal unter der Regierung Phi- lipps des Guten (des Stifters des Ordens vom goldenen Vließ), alle Länder Europas. Philipps Sohn Karl der Kühne wollte sein Reich zu einem unabhängigen Königtum erheben; der Preis für die Zustimmung des Kaisers dazu sollte die Vermählung von Karls einziger Tochter und Erbin Maria mit Friedrichs Sohn Maximilian sein. Da die Verhandlungen an der Weigerung des Kaisers die Lehenhoheit aufzugeben scheiterten, stürzte sich Karl in einen Krieg mit den Schweizern, die ihn bei Gran son und Murten völlig schlugen (1476), warf sich dann auf Lothringen, verlor aber bei Nancy Sieg und Leben (1477). Nun kam Maxi- milians Vermählung mit Maria zu stände. In dem infolgedessen entstehenden Kriege mit Ludwig Xi. von Frankreich mufste die Picardie und das Herzogtum Burgund an letzteren überlassen werden. Von da ab beherrscht der Gegensatz zwischen Habs- burg und Frankreich auf Jahrhunderte hinaus die Geschichte. Nach Friedrichs Iii. Tode (1493) bestieg sein Sohn Maximilian, schon seit 1486 römischer König, den Thron1. 1) Seit 1508 führt M. ohne päpstliche Krönung den Titel „erwählter römischer Kaiser“. Seine Nachfolger nennen sich so gleich nach der Königskrönung.

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 24

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
24 Erstes Buch. der Wüste. Ost tritt in ungeheurer Ausdehnung sie besonders auf der Ostfeste auf, welche durch Asien und Africa hindurch ein wahrer Wüstengürtel umgiebt. (Beispiele!) Die Wüste ist weder zu bebauen noch zu bewohnen. Nur wo recht starke Quellen aus der Erde sprudeln, ist es ihnen möglich, die nächste Umgebung in einen grünen, mit üppigem Baumwuchs bedeckten Platz umzuwandeln, ehe sie der Sand wieder ein- schlürft. Man nennt solche Platze Oasen. Ist der Sand wenigstens soweit mit erdigen Theilen vermischt, daß er Haide- kraut, oder auch Fichten und Kiefern trägt, so nennt man die Gegend Haide. Fehlt aber aller Baumwuchs, und trägt weit und breit die Ebene nur Gras und Kraut, das im Früh- ling oder zur Regenzeit wie ein bunter Blumenteppich sich üppig ausdehnt, im Hochsommer aber verbrennt, so entsteht die Form der Steppe. Auch sie führen in verschiedenen Gegenden verschiedene Namen. Soll Sandboden Getraide tragen, so muß er schon stärker mit erdigen Theilen versetzt sein; er heißt dann Geestland. 3) Der eigentliche Erd- boden, der wieder aus sehr verschiedenen Theilen bestehen kann. Aber alle begünstigen den Wuchs der Pflanzen und füllen die Kornkammern der Menschen. Sehr fetter Boden am Was- ser und von diesem theilweise durchzogen führt den Namen Marschland. 4) Weichböden, der vom Wasser durch- zogen und immer oder größtentheils naß und weich ist. Strecken, die oben eine scheinbar feste Grasrinde haben, die aber unter dem Fußtritt wegen des darunter stehenden Wassers erbeben und erzittern, heißen Moore. Ost besteht diese Decke aus Torf, d. i. aus einem dicht verfilzten Gewebe halbverwester Pflanzen, der dann zum Brennen ausgestochen wird. Bricht das Wasser an einzelnen Stellen so hervor, daß Pfützen und Lachen stehenden Wassers sich bilden, oder ist Wasser und Erde so gemischt, daß man die Oberfläche, ohne einzusinkeü, nicht betreten kann, so nennt man das Ganze einen Sumpf oder Morast. Ein Morast, der mit Buschwerk bewachsen ist, heißt ein Bruch. Indem man dem Weichboden durch Ab- zugsgräben den Ueberfluß an Wasser entzieht, kann man Moore, Moräste und Brüche ganz oder theilweise trocken legen und urbar machen. Ueberhaupt ist der bei weitem größte Theil der Ebenen auf der Erde, wenn nicht schon jetzt angebaut, doch des Anbaues fähig.

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 116

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
116 Zweites Buch. Trümmern der morsch gewordenen und umgestürzten Riesen- stämme erheben sich in üppigem Wüchse neue Pflanzenge- schlechter. Feuchte Wärme begünstigt schwelgerische Vegeta- tion. Das Schmarotzergeschlecht der verschiedenen Schling- pflanzen, Lianen, umschlingt die Stämme, ersteigt die höch- sten Gipfel, verbindet als schwebende Guirlande entfernte Aeste. Alles glüht und schimmert von großen, prächtig gefärbten Blumen. Unter das Alles mischt sich eine nicht minder bun- te, schillernde und geschwätzige Thierwelt. In den Zweigen schreien die bunten Papageien, zahlreiche Affengeschlechter schwingen sich von Ast zu Ast, während das Faulthier um den Stamm geklammert hängt — um die Blumen gaukeln um die Wette Schmetterlinge (bis zur Handbreite groß und die unsrigen an Farbe weit überstrahlend) und Kolibri's, die ihren fadenförmigen Schnabel in die Blüthenkelche tauchen — durch das Gras schleichen gleißend-schöne Reptilien, schwirren Kä- fer, die wie Edelsteine glänzen — nach Sonnenuntergang wird es still, und die reißenden Katzen beginnen ihren mörderischen Gang. Solche Urwälder giebt es besonders an den Abhän- gen der Gebirge und am mittleren Marannon. In diesen Gegenden schätzt Humboldt den zusammenhängenden Urwald 6 mal größer als Frankreich. In ungeheurer Ausdehnung tritt ferner in Süd-A. die Form der Steppe auf. So deh- nen sich am linken Ufer des Orinoco die Llanos, d. i. weite bäum - und hügellose Gras-Ebenen, 14,000 mm. groß. Sie bieten im Jahre ein dreifaches Bild: zuerst sind sie eine von der Sonne verbrannte und verkohlte Fläche, der Boden klafft in Spalten, und Staubwolken steigen in die brennende Luft. Nur wenige Lachen verdampfen nicht völlig; hier lauern die Zitteraale, Fische mit electrischer Kraft. Fällt die Regen- zeit ein, so entsteht plötzlich die üppigste Grasfläche — treten die großen Ströme über ihre Ufer, so verwandelt sich die Steppe in einen Wasserspiegel. Nur die höheren Stellen ragen hervor, als Zuflucht der Pferde, Maulthiere und Rin- der, die von den kühnen Llanero's (d. i. Hirten) bewacht, frei umherstreifen. Eben so ungeheuer gedehnte Ebenen sind die Pampas, südlich von La Plata, von wilden Rindern durchstreift und von unstäten Menschen (Guaucho's), die sich mit dem Fange derselben abgeben. — Stelle Verglei- chungen mit andern Erdtheilen an (Kobi, Karroo).

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 281

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Irland. 281 Sie besteht aus einer Basaltmasse, in welche sich die berühmte Fingals-Höhle hineinzieht. Ueber 200" geht diese in das In- nere; zum Estrich hat sie das eindringende Meer, das sich mit wun- derbarem Getön an den Basaltklippen bricht. — Solche Basaltbildun- gen kommen noch auf andern in S. liegenden Inseln vor; ihnen ent- sprechen die Basaltformationen auf der Nordwestküste von Irland. Die Orkney-Inseln oder O r k a d e n, vor der äußersten Nord- ostspitze von S., haben mit den Hebriden im Ganzen gleiche Natur. Noch weiter in das Meer hinaus liegen die Shetlands-J., von denen sich ein Gleiches sagen läßt. Nur herrscht auf beiden Gruppen mehr Betriebsamkeit. Die nordöstliche Insel ist von Schott- land und Norwegen ziemlich gleich weit: zu letzterem Reiche hat die Gruppe längere Zeit gehört und ist auch von da aus bevölkert. Iii. Irland (galisch: Erin), 1500 □$?., ist im Innern eine niedrige Fläche, nirgends über 300" über dem Meer. An den Rändern treten einzelne isolirte Bergketten auf; im Sw. sind die höchsten bis über 3000", mit wilden Formen. Im Allgemeinen ist Irland, wie England, im O. niedriger als im W. Unter den zahlreichen Seen ist der Neagh im No. der größte, der See von Killarney im Sw. der wegen schöner Umgebungen besuchteste. Dazu kommen zahlreiche, oft tief eindringende Meerbusen. Der Hauptfluß Shannon fließt durch eine Kette von Seen und endet in einer 12 M. langen, breiten Wasserstraße, die man Flußmündung oder Meerbusen nennen kann. An welcher Küste? Mit dem entgegengesetzten Meere ist der S. durch einen Kanal verbunden. Einen großen Theil der Insel neh- men Sumpfstrecken und Moore ein. Bewähren sich neueste Entdeckungen, so lassen sich von dem irischen Moore sehr ein- trägliche Fabrikate, z. B. Lichter, gewinnen, und das Land besitzt um so mehr eine unerschöpfliche Quelle des Gewinns, als nach dem Wegräumen des Moors schöner Ackerboden zum Vorschein kommt. Das Klima ist feuchter und neblichter als auf der Nachbarinsel, darum aber das Grün noch frischer und saftiger. Nirgends wuchert z. B. der Epheu so üppig als in Irland; fast keine Ruine — und deren giebt es in I. sehr viele — ist ohne solche dichte Hülle von Epheu. Mit Vorliebe nennt daher der Ire seine Heimath die grüne Insel, . die Smaragd-Insel. Unter den 8'/* Mill., die darauf woh- nen (vor 40 Jahren erst 4 Mill.), sind die bei weitem meisten eigentliche Iren, d. h. Celten mit noch irischer oder gälischer Sprache. Der heil. Pa tri k hatihnen im S.jhhdt. das Christen-

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 395

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Kurheffen. 395 8. Kurfürstenthum Hessen, §. 91. 2. §. 89. 2. b. y. Hessen, das Land der alten Catten, war sonst ein Theil der Landgrafschaft Thüringen. Als die Land- grafen derselben im 13ten Jhdt. ausstarben und das eigent- liche Thüringen an Meißen kam-, behauptete sich als Land- graf in Hessen Heinrich das Kind, weiblicher Seite ein Enkel des Landgrafen Ludwig von Thüringen und der hei- ligen Elisabeth. Seine Nachkommen wußten ihr Gebiet zu mehren, besonders mit der Grafsch. Katzenellenbogen (die niedere ist jetzt preußisch und nassauisch, in der obern Darmstadt). Auch in dieser Familie ward vielfach getheilt: noch Landgraf Philipp d. Großmüthige, ein berühm- ter Zeitgenosse der Reformation, theilte unter vier Söhne. Von den so entstehenden 4 Hauptlinien bestehen noch 2. Die Linie Cassel wußte ihr Gebiet im 30jäh- rigen Kriege zu vergrößern, erlangte auch 1803 den kur- fürstlichen Titel und (nachdem Napoleon das Herrscher- haus vertrieben und in Cassel seinen Bruder Hieronymus auf den Thron eines neugebackenen Königreichs Westfalen gesetzt hatte) 1814 an dem größten Theile des Stiftes Fulda eine neue Vergrößerung. Jetzt über 200 m M. und 750,000 E., im Fuldaischen katholisch, sonst refor- wirt. Kurfürst Friedrich Wilhelm. Die nicht sou- verainen Nebenlinien H. -Philippsthal und H. - P. - Barchfeld. Man theilt das Kurfürstenthum Hessen in 4 Provinzen: a) In Niederhessen: Hauptstadt Cassel zu beiden Seiten der Fulda in einer lieblichen Hügellandschaft, 35,000 E. Die neuen Stadt- theile enthalten sehr breite und schöne Straßen und viele öffentliche Plätze, so den Königsplatz mit starkem Echo, den viereckigen Fcie- drichsplatz, an 3 Seiten mit Linden-Alleen u. s. w. Nach W. führt eine stundenlange Allee zu dem Luftschlosse Wilhelmshöhe; dabei ein Park mit mannigfachen Anlagen. Hinter dem Schlosse erhebt sich ein zmn Habichtswalde gehöriger Berg, 1312'. Auf ihm das Riesenschloß oder Octogon, das auf der Höhe einer auf- gesetzten Pyramide die kupferne Statue des Hercules trägt (in der Keule können 8 — 9 Personen stehen, von hier weite Aus- sicht). Im Hofe des Octogons ist auch der Wasserbehälter, der die jetzt wieder in Gang gebrachten Wasserkünste speiset. Deren sind mancherlei: die Kaskaden, die große Fontaine, 150' u. s. w. Han- delsort Karlshafen, wo Weser und Diemel sich einigen. Ganz von der Hauptmasse abgesondert der kurhessische Antheil an der Grafschaft Schauenburg, darin Rinteln, 3500 E., an der Weser. Der Badeort Nenndorf.

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 399

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Nassau. 399 ren 1749. (Seine Statue von Schwanthaler). Das Gebiet der Stadt wenig über 2 □ 12. Hzqth. Nassau, §.90. 1. b. c. 2. a. «. Die Grafen von Nassau leiteten ihren Ursprung von einem Bruder Konrads I. im loten Ihdt. ab. Um die Mitte des 13ten Ihdts. entstanden zwei Hauptlinien, die Walrami- sche und Ottonische. Von der letzteren, welche im löten Ihdt. das Fürstenth. Orange im südl. Frankreich erheira- thete (S. 267.), stammen die Könige der Niederlande — die Walramische, welche Deutschland einen Kaiser gegeben (Adolf 1291 — 98), spaltete sich wie die ottonische in viele Zweige und erlangte im 17ten Ihdt. die fürssliche, seit 1806 die herzogliche Würde. Ihr Besitzthum betrug zusammen keine 40 □ M. Im Jahre 1816 waren alle Linien bis auf eine erloschen: diese erwarb auch das Gebiet der ottonischen Linie und besitzt nun ein schönes abgerun- detes Land von 86 □ M. (über 800,000 Morgen Wald) und fast V2 Mill. E. (die kleinere Hälfte katholisch). Einige altnassauische Striche, wie Siegen, Saarbrücken, sind zwar in fremden Händen (S. 376. 379.) aber dafür Theile von Kurmainz, Kurtrier, der niedern Grafschaft Katzenellen- bogen u. s. w. erworben (theils im ober-, theils churrheini- schen Kreise). Herzog Adolf. Die Hauptstadt Wiesbaden, vor 1789 nur 2000 E., jetzt an 15,000, liegt an dem lieblichen Südabhange des Taunus. 15 heiße Quellen sprudeln hier: darunter der Blasen werfende Kochbrunnen mit 52° Hitze (Vergl. Teplitz und Karlsbad S. 361.). Der neue Kursaal ist ein stattliches Gebäude: jährlich gegen 10,000 Badegäste. In der Umgegend sehr angenehme Partien. Eisenbahn von Mainz nach Wiesbaden und Biebrich. Der Herzog residirt in einem prächtigen Schlosse in Biebrich am Rhein; die Platte ist ein Jagdschloß auf der Taunushöhe und berühmter Aussichts- punkt. Merke noch Limburg an? — den Sitz des katholischen Lan- desbischofs. Schöne romanische Domkirche. Die Bäder Selters, Sch walbach, Ems sind S. 329., die Weinorte Hoch heim, Geisenheim, Rüdesheim, Johannisberg S. 330. er- wähnt; ebenda Caub. Unter den Mediatisirten wegen einiger Aemter der Fürst von Wied (S. 378.). Die Eisenbahn zwischen Mainz, Wiesbaden und Frankfurt läuft zu bei weitem größten Theile auf Nas- sauischem Boden.

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 121

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Brasilien. 121 rauh, denn gräßliche Stürme lassen weder Baum noch Strauch aufkommen. Aber es giebt gute Weiden, Gemüse und Kräu- ter, vor Allem eine Ukizahl fetter, unbeholfener Seevögel (Pinguine). Franzosen, Engländer, Spanier, die argentinische Rep. — durch die Lage zunächst berech- tigt — haben hier zu verschiedenen Zeiten Colonieen gegrün- det, aber auch wieder aufgegeben. Seit 1842 haben die Eng- länder sie von Neuem in Besitz genommen. Englische Wall- sischfänger und Kriegsschiffe sollen hier Proviant und Schiffs- material finden. Noch tiefer in das südliche Eismeer liegen Süd - Geor- gien, Neu - Sh etland, der Sandwich-Archipel u. s. w., Polarländer, die von entdeckenden Seefahrern kaum einmal gesehen sind. 3. Der östliche Vorsprung von Süd-A. wird von Bra- silien gebildet, das in seiner fast herzförmigen Gestalt die Figur des Ganzen nochmals wiederholt. In der Mitte eiw Tafelland, nach dem Meere und nach den Flüssen zu — wel- chen? — Terrassenlandschaften (S. 114.). Ein Portu- giese Cabral, durch Sturm verschlagen, entdeckte 1500 die Küste, und nahm sie für seinen König in Besitz. Braea heißt bei den Portugiesen glühende Kohle; weil ihnen nun in dem neuen Lande mit zuerst das rothe Färbeholz aufsiel, nannten sie es Brasilien. Sie fanden überhaupt eine äußerst üppige Natur (die Urwälder, S. 115.) und weit spä- ter —' was sie dann besonders anzog — Gold, und in den Betten der Flüsse köstliche Diamanten. Doch baute man lange Zeit hindurch nur die Küste an, und überließ das In- nere den eingebornen Völkern (unter ihnen die Botoku- den, welche sich die Lippen und Ohrläppchen durchbohren und Klötze hineinstecken). In der Napoleonischen Zeit ging auch dies weite Reich für das Mutterland verloren, doch auf ganz-andere Weise, als das übrige Südamerica den Spaniern. Die portugiesische Königsfamilie nämlich floh bei dem Ein- falle der Franzosen in Portugal 1808 nach Brasilien und residirte dort bis 1821, wo eine im Mutterlande ausgebro- chene Revolution sie nach demselben zurückrief. Aber auch in B. war schon lange große Unzufriedenheit, und 1822 er- klärte sich das Land für frei, nicht aber für eine Republik, sondern für ein Kaiserthum, unter dem Thronerben Por- tugals, Don Pedro. Nach langen Unruhen steht die Sache
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