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1. Kleine Erdkunde - S. 11

1902 - Halle Leipzig : Anton
Deutschland. 11 a. Das Elbsandsteingebirge, auch die Sächsische Schweiz ge- nannt, wird von der Elbe in einem steilen Thale durchbrochen. Die Sandsteinfelsen bilden steile Mauern und klotzartige, oben flache Berge, so den Königstein. Ans diesem Berge ist eine Festung angelegt, welche die Straße durch das Elbthal beherrscht. Wo die Elbe das Gebirge ver- läßt, breitet sich ihr Thal weiter aus. In der fruchtbaren und anmutigen Weitung liegt die sächsische Hauptstadt Dresden. d. Das Erzgebirge bildet den nach Sw. ziehenden Grenzwall zwischen Sachsen und Böhmen, über den Keilberg und Fichtelberg (1200 m) emporsteigen. Steil fällt das Gebirge nach S. ab, allmählich nur ver- flacht es sich nach N. Die n. wellenförmige Abdachung ist das Säch-- fische Bergland. Die Freiberger Mulde und die Zwickauer Mulde fließen in tiefen Thälern ab. Zahlreiche Bergleute sind be- fchäftigt, die Mineralschätze des Gebirges auszubeuten. Um Freiberg (?) finden sich Silbergruben, bei Z w i ck a u (?) fördert man Steinkohle. Dennoch nährt der Bergbau uicht ausreichend die starke Bevölkerung; deshalb müssen Spitzenklöppelei (Flechten, Schlingen und Knüpfen von Fäden) und Weberei aushelfen. Nahes Feuerungsmaterial für die Fabriken ermöglichte im W. großartige Gewerbthätigkeit; Hauptorte sind Chemnitz Kemnitz], Zwickau, Glauchau und Plauen im Vogtlande. Gewebe- oder Textilindustrie. Die feinen Fasern des Flachses wurden früher auf dem Spinnrade gesponnen, d. h. zu Garnfäden zusammengedreht, jetzt besorgen das meist die Spindeln der Fabriken (Spinnereien). Aus dem Garne webte der W e b e r auf seinem klappernden Webstuhle Leinwand (Handleinen), was neuerdings schneller, gleichmäßiger und billiger Maschinenstühle thun. So verdrängt die Groß- industrie (Großgewerbe in Fabriken) immer mehr die kümmerlich gelohnte Haus- industrie. Dafür gewährt sie Hunderttausenden besser bezahlte, sichere aber an- greifende Fabrikarbeit, wenn sie ihre Mafsenfabrikate im In- und Auslande absetzen kann. (Handel, Schiffahrt, Kolonieen.) Ebenso wird die Schafwolle zu Wollwaren (Garn, Unterzeug, Tuch) ver- arbeitet. Da Leinen und Wolle für die wachsende Menschheit nicht genug Wäsche und Kleider liefern, so ist die B a u m w o l l - I n d u st r i e aufgeblüht. Die billigere Baumwolle wächst als flockige Samenhülle auf dem Baumwollstrauche, des. in Nord- amerika. Handelsherren in Hamburg und Bremen beziehen Tausende von mächtigen Ballen Rohstoff zu Schiff und schicken sie nach den Fabriken, die aus den zarten Fasern Garn, Strümpfe, Wäsche, Kattun, Decken, Gardinen, Kleiderstoffe u. s. w. her- stellen. Diese Fabrikate gehen zum großen Teile wieder ins Ausland. — Die I n - d u st r i e stellt aus Rohstoff fertige Ware her, der Handel besorgt Ein- und Ver- kauf beider, der Verkehr befördert sie auf Schiff und Eisenbahn. 21] 3. Die Landschaften des Saalegebietes, a. Das Fichtelgebirge ist ein Gebirgsknoteu, von dem nach drei Richtungen hin Gebirgsketten auslaufen. Die höchste Kuppe ist der S ch u e e - berg (1100 m). Von hier gehen die Saale und die Eger zur Elbe, die Na ab zur Donau, der Main zunnrheiu. In den Fichten- Waldungen sammelt die arme Bevölkerung Gras^und kratzt Baumpech aus, fällt Holz, brennt Kohlen oder arbeitet in Steinbrüchen. d. Der Frankenwald zieht vom Fichtelgebirge gegen Nw. Auf Saale und Main flößt man seine Fichtenstämme zur waldarmen Niederung. Seine Schieserbrüche liesern unsere Schiefertafeln. c. Der Thüringerw ald beginnt an der Werraquelle und erstreckt sich 100 km nach Nw. bis zum ersten Werrakuie. Er verläuft in einem scharf ausgeprägten Gebirgskamme. In der Mitte wölbt sich der Beerberg

2. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 115

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
175. Die Birke. 115 Lindenhonig zu bereiten. Wie ganz anders steht die kernige, markige Eiche da, die ihr sonst an Alter und mächtiger Größe so ähnlich ist! A. Grube. 175. Die Birke. Glicht leicht giebt es einen genügsameren Baum, als die schlanke, anmutige und doch so nützliche Birke. Ihre kleinen, braunen Samenkörner, die an beiden Seiten von zarten Flügeln eingefaßt sind, werden vom Winde hierhin und dorthin getragen, und wo sie nur ein bißchen Erde finden, da keimen und sprießen sie. So finden wir die Birke mitten in der sandigen Heide und auf den steilsten Berges- abhängen, sogar hoch oben aus dem verfallenen Ge- mäuer alter Schlösser und Klöster; sie kann Sturm und Frost vertragen, und so bildet sie noch im eisigen Norden, wo Eiche und Buche nicht mehr gedeihen, meilenlange grüne Wälder. Die blendend weiße Rinde ist wegen ihres Öl- gehaltes fast unverweslich und schützt den Baum gegen die Fäulnis; aber zugleich erscheint nun die hohe, schlanke Birke unter den Bäumen des Waldes wie eine edle Jungfrau im wei- ßen Festgewande. Kein mächtiger Ast tritt aus dem Stamme hervor, nur zier- liche Reiser halten ringsum das leichte Laubwerk, das wie das Wasser eines Springbrunnens hernie- der zuströmen scheint; so luf- tig ist das Gezweig, daß sich auch nicht des kleinsten Vo- gels Nest darin verbergen könnte. Das Blatt, das auch im leisesten Hauche des Windes stets zittert, ist fast viereckig, jedoch nach vorn gespitzt, seine Farbe ist ein glänzend frisches Grün. Die schmucklosen Blüten-

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 218

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
218 Z. Das Grab im Vufento. trennte das Glück. Abtius, auf seinen Ruhm und seine Macht eifersüchtig, schied sich von Thorismund und bewog diesen, in sein Land zurückzugehen. Zur Entschädigung für die Beute, die Astius sich vorweg genommen, erhielt Thoris- mund eine fünf Zentner schwere Schüssel von Gold, mit den köstlichsten Edel- steinen besetzt, die man für die Tafel des berühmten, von den Römern aus dem Tempel zu Jerusalem geraubten salomonischen Tisches gehalten hat. Im Jahre 452 zog Attila über die Alpen nach Italien. Honoria, des römischen Kaisers Schwester, soll sich ihm zur Gemahlin angeboten und ihn ein- geladen haben, nach Rom zu kommen. Sie schmachtete deshalb zu Rom im Gefängnisse. Drei Monate lang hielt Aquileja die Hunnen auf; endlich eroberten sie die Stadt und zerstörten sie gänzlich. Damals flohen viele Römer auf die kleinen sumpfigen Inseln des adriatischen Meeres und legten daselbst den ersten Grund der Stadt Venedig. Attila zog gegen Rom. Schon war man auf den Untergang bereitet, als plötzlich Rettung vom Himmel kam. Leo, Bischof von Rom, ein gottbegeisterter Greis, zog an der Spitze der römischen Geistlichkeit, in priesterlichem Schmuck und mit feierlichem Gesänge, einer Taube des Friedens oder einem gottgesandten Engel gleich, den wilden, mordbegierigen und bluttriefenden Hunnen entgegen. Niemand wagte, die frommen Priester anzutasten. Sie kamen ungehindert vor Attila selbst, und dieser ward durch den Anblick und die Worte Leos bewogen, Rom zu verschonen und sogleich den Rückweg einzuschlagen. Die innere geistige Gewalt, womit die Erscheinung des heiligen Greises auf den Helden wirkte, ist in der Sage dergestalt bezeichnet worden, daß Attila über dem Haupte des Greises einen ungeheuren Riesen gesehen, der ihn drohend zurückgeschreckt habe. Auf dem Rückwege aus Italien starb Attila plötzlich. Er wurde mit großer Feierlichkeit zur Erde bestattet. Sein ganzes Heer ritt um seine Leiche. Sie ward in einen goldenen Sarg gelegt, der wieder in einen silbernen und dieser in einen ehernen. Alle, die an seinem Grabe gearbeitet hatten, wurden umgebracht, damit niemand es entdecken könne. Nach G. Frey tag. 3. Das Grab im Buseuto. 1. Nächtlich am Buseuto lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. 2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. — 3. Allzufrüh und fern der Heimat mußten hier sie ihn begraben, wahrend noch die Jugendlocken seine Schulter blond umgaben. 4. Und am Ufer des Buseuto reihten sie sich um die Wette; um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. 5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde. senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rüstung, auf dem Pferde. 6. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe. 7. Abgelenkt zum zweiten Male, ward der Fluß herbeigezogen: mächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen.

4. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 95

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
155. Die Buche. 95 arten. Herrliche Gruppen davon findet man oft in der norddeutschen Tiefebene; kein schöneres Bild giebt es, als wenn mehrere dieser ehrwürdigen Bäume auf saftig grünem Rasen beisammen stehen und ein klarer Quell zwischen ihnen hindurch rieselt und das Blau des Himmels hier und da durch das Laubdach scheint. Möchten der Bauer und der Gutsherr diesen edelsten Schmuck ihrer Felder doch überall mit rechter Liebe hegen und schonen! Unscheinbar, aber doch auch von gedrungener Kraft zeugend ist die Frucht des Baumes, die Eichel. Sie ist zwar kein wohlschmeckendes Obst, aber geröstet giebt sie einen stärkenden Kaffee, der oft von den Ärzten als Heil- mittel verordnet wird. Für das zahme Schwein ist sie eine vortreffliche Mast, und dem Wildschweine bietet sie eine Lieblingsnahrung. Die Rinde der Eiche hat scharfe und bittere Stoffe in sich, welche eine sehr gute Lohe zum Gerben des Leders geben. In wärmeren Ländern Europas wächst die Korkeiche, deren Rinde man alle acht bis zehn Jahr vorsichtig abschält, um daraus die bekannten Flaschenstöpsel zu machen. Beim Abschälen muß man sich nur in Acht nehmen, die darunter liegende zarte Haut nicht zu verletzen: braucht man aber die nötige Vorsicht, so wächst die Rinde immer wieder nach. Die Korkeiche wird über 150 Jahre alt, doch nur, wenn man sie schält; unterbleibt dies, so stirbt sie schon im fünfzigsten oder sechzigsten Jahre ab. Von den Eichen, welche in unserem gemäßigten Klima vorkommen, unter- scheiden wir zwei Arten: die Winter- oder Steineiche und die Sommer- eiche. Jene hat eine mehr braune und gefurchte Rinde. Sie bleibt etwas nie- driger, als die Sommereiche, aber ihr Holz ist das festeste und dauerhafteste. Das Laub bricht etwas später hervor, und die Blüte erscheint erst am Ende des Mai. Kein anderer Baum ist so zum Schiffsbau geeignet, wie unsere Eiche; ihr bleibt vorzugsweise die Ehre, stolz das Weltmeer zu durchsegeln. Kein anderes Hausgerät ist so auf Jahrhunderte brauchbar, als das aus dem Eichen- holz gefertigte. Auf der einzelnen Eiche lebt eine unendliche Menge von Tieren. Beson- ders bemerkenswert ist darunter die Galtwespe, welche im Herbste mit ihrem Stachel in die Blätter hineinbohrt und in die Öffnung ihre Eier legt. Davon schwellen die gestochenen Teile an, und es entstehen die kleinen, runden Gall- äpfel. Diejenigen, welche man in unseren Gegenden findet, find nicht viel wert; aber die, welche im südlichen Europa und in Kleinasien erzeugt werden, find von außerordentlicher Wichtigkeit für die Bereitung der Tinte und die Färberei. A. G r u b e und M a s i u s. 155. Die Buche. Der eigentliche norddeutsche Waldbaum ist die Buche. Sie liebt sanftgehobene Flächen und wächst gern auf den sonnigen Hügeln, die sich vor den Höhen des Gebirges hinziehen. Durch ganz Thüringen, in den Harzthälern, auf Rügen, im östlichen Schleswig-Holstein herrscht dieser Baum; aber in der stolzesten Pracht seines Wachstums erscheint er auf den dänischen Inseln, namentlich auf Seeland. Unter allen Bäumen ist er der geselligste; er schiefst seine Wur- zeln nicht tief ins Erdreich, sondern kreuzt sie mit denen seiner Nach-

5. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 219

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
4. Bonifacius, der 7lpostel der Deutschen. 219 8. Uud es sang ein Chor von Männern: „Schlaf' in deinen Heldenehren! keines Römers schnöde Habsucht soll dir je das Grab Versehren!" 9. Sangen's, und die Lobgesünge tönten fort im Gotenheere; wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! Platen. 4. Bonifacius, der Apostel der Deutschen. *7>ie Goten und andere deutsche Stämme, welche durch ihre Wanderungen srüh- Jj zeitig mit den Römern in Berührung kamen, waren dadurch bald zum Christen- tum bekehrt worden, aber die Bewohner des eigentlichen Deutschlands verharrten noch im achten Jahrhundert bei ihrem heidnischen Glauben. Freilich war Chlod- wig, der König der am Niederrhein wohnenden Franken, schon im Jahre 496 mit vielen Stammgenossen getauft worden, und er und seine christlichennachfolger hatten, namentlich durch die Tapferkeit Karl Martells, sich nicht nur das ganze Gallien, sondern auch die meisten deutschen Völker unterworfen, aber uni die Ausbreitung des Christentums hatten sie sich nicht gekümmert, und so war der von Colum- banus, Gallus und anderen frommen Mönchen in Deutschland ausgestreute Same nur spärlich aufgegangen. Erst dem glühenden Eifer und der aufopfernden Liebe des angelsächsischen Mönches Winfried oder Bonifacius gelang das segens- reiche Werk, den größten Teil Deutschlands für das Christentum zu gewinnen. Winfried stammte ans einer vornehmen angelsächsischen Familie Englands. Früh zeichnete er sich durch geistige Anlagen und große Lernbegierde, aber auch durch wahre Frömmigkeit vor andern Knaben aus. Nachdem ihm sein Vater ans sein flehentliches Bitten gestattet hatte, sich dem geistlichen Stande zu widmen, verlebte er mehrere Jahre in einem Kloster und erhielt endlich die Priesterweihe. Sogleich ging er nach Deutschland (716), um hier das Evangelium zu verkündigen. Wohl wußte er, einen wie qualvollen Märtyrertod mehrere seiner Vorgänger erlitten hatten, aber in seinem heiligen Eifer kannte er keine Menschenfurcht. Zuerst begab er sich an die Küsten der Nordsee, um seinen Landsmann Willibrord in der Bekehrung der Friesen zu unterstützen; aber er überzeugte sich bald, daß die Zähigkeit, womit dieser Stamm noch am alten Glauben festhielt, ein mächtiges Hindernis für seine Thätigkeit sei, und so ging er als Glanbensbote nach Thüringen. Kaum aber hatte er hier zu wirken begonnen, als ihn die Nachricht von der Unterwerfung Frieslands durch Karl Martell wieder an die Nordsee ries. Hier verkündigte er drei Jahre lang das Evangelium, und zwar mit solchem Erfolge, daß Willibrord ihm die Bischofswürde erteilen wollte; er lehnte aber, weil er noch nicht das fünfzigste Jahr erreicht habe, diese Auszeichnung ab. Dann predigte er wieder den Hessen die Lehre vom Kreuze und gründete in ihrem Lande das erste deutsche Kloster. Da er aber schon frühzeitig das hohe Ziel vor Augen hatte, daß alle Völker ans Erden in brüderlicher Liebe sich vereinigen und unter einem Hirten, dem Papste als Stellvertreter Gottes, stehen müßten, so war er eifrig bemüht, das Ansehen des römischen Bischofs als Oberhauptes der Christenheit zu heben, und reiste nach Rom, wo ihm die Bischofswürde und der Name Bonifacius (b. h. Wohlthäter) erteilt ward. Von dieser Zeit an trat er auch mit dem Verwalter des fränkischen Reiches, Karl Martell, und seinem Sohne, dem nachmaligen König Pipm dem Kleinen, in Verbindung, und diese unterstützten aus weltlichen Gründen seine Bekehrungsversnche.

6. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 350

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
350 63. Der H>arz. jugendlich übermütig die Holtemme in ihrer „steinernen Renne" dahin, bis sie in die Bode einmündet. — Das Bodethal ist vorzugsweise mit Naturschön- heiten gesegnet. Da liegen die Baumanns- und die Bielshöhle mit ihren wunderlichen Tropfsteinbildungen. Am schönsten aber wird das Thal da, wo die Bode in die Ebene tritt (ins Quedlinburger Thal). Der Fluß tobt schäu- mend zwischen Felsstücken hin und wird immer enger eingeschlossen von hohen Felswänden, deren eine fast senkrecht aufsteigt zu einer Höhe von 200 m. Oben zeigt man einen riesig großen Roßhuf, der Voralters in den Felsgipfel gehauen ist und wahrscheinlich den heidnischen Priestern dazu gedient hat, sich hinzu- stellen und zu weissagen. Das ist die Roßtrappe. Der Sage nach ist die Roßtrappe also entstanden. Der im Böhmer Walde hausende Riese Bohdo ver- langte die Königstochter vom Riesengebirge, Emma, zur Gemahlin. Emma ent- floh von der Schneekoppe und kam an die Grenze des Harzes; Bohdo jagte auf seinem Zelter, der meilenlange Fluren in Minuten übersprang, hinterdrein. Emma kam an jenen Felsen, unter dem an 1000 Fuß tief der Abgrund liegt; der gegenüberstehende Fels war weit und steil; als sie aber Bohdo herannahen hörte, setzte sie über den Abgrund glücklich hinweg, wobei das Roß seinen Huf vier Fuß tief in das harte Gestein schlug. Bohdo, der nur auf Emma blickte, sah den Abgrund nicht, stürzte hinein und gab so dem Flusse den Namen (Bode). 3. Die Bewässerung des Harzes ist im ganzen ziemlich reichlich: überall sprudeln Quellen hervor, die sich zu kleinen Bergbächen und Flüssen vereinigen, daher auch üppiger Wiesen- und Baumwuchs, auf der Hochfläche des Unter- harzes sogar vortrefflicher Getreidebau. Von Bergseeen aber ist nicht die Rede. Auf dem Brocken liegt der Schnee bis in den Mai und Juni hinein. Der ganze Oberharz hat wenig Frühling, viel Nebel und Regen, etwa 6 Wochen Sommer, ganz dem Klima von Norwegen und Schweden entsprechend. Die Harzflüsse sind rein, doch reich an Krebsen und Fischen, besonders Forellen. Wo die Thäler weit werden, treibt man Leinwandbleicherei; der Flachsbau jedoch ist dem Harze fremd. Die Kartoffel ist die einzige Frucht, die dem Harzer treu bleibt. Wenig Obst gedeiht in diesem Klima, desto mehr stehen Blumen, Wald und Wiesen in Flor. An Preißel- und Blaubeeren ist Überfluß: sie werden gesammelt und verkauft. Die Baumarten des Unterharzes sind Ahorn, Esche, Ulme, Birke, Rotbuche; an den mildesten Punkten stehen Roß- kastanien. Bei Wernigerode und Blankenburg sindet man aber auch die echte Kastanie. In den Oberharz folgt der Tanne nur die Birke eine Strecke weit, und noch etwas weiter die „Quitsche", deren rote Vogelbeeren dem Oberharzer zu seiner Lieblingsbeschäftigung, deni Vogelfänge, gute Dienste leisten. In der Höhe von 900 Meter schwindet am Brocken schon der Baumwuchs, nachdem er zuvor niedrig und krüppelig geworden; nur das heilsame isländische Moos, die Berganemone und einige Alpenkräuter fühlen sich auf dem kahlen Scheitel des nebelumfluteten Vater Brocken wohl. Im Tierreiche sind die Vögel am zahlreichsten vertreten und der- Spott- vogel, der Zaunkönig, der Bergfinke, das Goldhähnchen, die Meise, der Zeisig, der Star, das Rotkehlchen, der Falke und die Drossel, welche Heinrich I. den Harz so lieb machten, sind noch jetzt sehr laut in diesen Waldungen. Die Jagd liefert noch Eber, Hirsche, besonders viel Rehe; auch wilde Katzen ffnden sich

7. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 338

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
338 57. Die Lüneburger Leide. gänzlich vergessen, daß wir in der Heide sind. Nicht weniger als 30 Geviert- Meilen sind mit Wald bedeckt; einzelne Forsten haben eine beträchtliche Größe. Den Hauptbestand der Wälder bildet die Kiefer; aber wo Höhen oder Niede- rungen bessern Boden tragen, da ladet uns der Schatten glattstämmiger Buchen und schöner, kräftiger Eichen ein. Von Hannovers berühmten Bäumen steht eine gute Anzahl in der Heide. In früherer Zeit ist der Waldreichtum noch größer gewesen, wie das die in den Mooren liegenden Kiefern und die an vielen Stellen der Heide stehenden verkrüppelten Eichen beweisen. — Einen reichen Erwerb gewährt an vielen Stellen das Sammeln der Waldbeeren. 1862 wurden allein auf der Eisen- bahn 1563 Zentner Heidelbeeren, 2752 Zentner Kronsbeeren und 206 Zentner Wachholderbeeren aus dem Allergebiet nach Harburg befördert; 10000 Hunten sendeten die Forstbezirke Fallingbostel und Bergen über Soltan dahin. In den dünn bevölkerten Gegenden, wo nicht 1000 Menschen auf einer Quadrat-Meile leben, zählt man 6oo Bienenstöcke und 4—5000 Schafe auf demselben Raume. Die Pferde und Kühe der Heide sind durchweg kleiner als die der Marsch; indes haben manche Dörfer und Güter, welche bessern Boden besitzen oder Koppelwirtschaft treiben, einen trefflichen „Viehstapel" auszu- weisen. Viele Bienenzüchter oder Imker ziehen im Frühjahre in die Marsch, wo Raps, Klee, Bohnen, Linden- und andere Blüten den fleißigen Tieren eine reiche Weide gewähren; nachher wandern sie zu den Bnchweizenfeldern und zuletzt, wenn die Heide sich weit und breit mit den roten Glöckchen behängt hat, leistet der Imker dem Schäfer Gesellschaft, der hinter den Schnucken seine „Hasen" (Strümpfe) strickt. — Wer ein Auge für den Reichtum hat, den die Natur im Kleinen ent- faltet, findet in Wald und Heide, in Bruch und Moor manches Gewächs und manches Tier, das er nicht zu finden glaubte. Auf dürrem Boden und an Birkenstämmen gedeiht die graue Renntierflechte; unter der Heide rankt der Bärlapp („Krähenfuß") am Boden fort; wo modernde Moose und Binsen dem Torflager neue Schichten zuführen, blüht der tiefblaue Enzian, der beperlte Sonnentau, das seidenhaarige Wollgras und der duftige Gagel oder Porst. An den Bächen schaukeln sich lange, fadenförmige Flußranunkeln; zwischen dem Schilf ruhiger Teiche wiegen sich gelbe Schwertlilien und rote Doldenlilien; weiße Seerosen und gelbe Teichrosen tauchen aus der Tiefe auf. Die Wiesen schmücken sich mit Kuckucks-Blumen und Knabenkraut, mit Schaumkraut und gelben Ranunkeln und mit Doldengewächsen aller Art. — Zahlreiche Spinnen hängen ihr Gewebe an Heide, Halm und Busch; auf langen, leichten „Som- merfüden" fahren einige Arten im Herbst durch die Luft. Ameisenlöwen lauern in ihren Sandgruben auf Beute; Schlupfwespen suchen lebende und tote Tiere, um ihre Eier hineinzulegen. Leichte Wasserjungfern stürmen durch die Luft oder wiegen sich ruhig in der Sonne; Millionen von Larven berauben die Nadelwälder ihres Schmuckes oder graben sich Gänge durch das Holz der Stämme und das Fleisch der Pilze. In Erdlöchern zirpen scheue Grillen; Heuschrecken hüpfen auf Wiese und Anger; Käfer, zum Teil golden glänzend, suchen ihre Wege unter Halmen und Moos; Schmetterlinge eilen von Blüte zu Blüte, und in der Dämmerung suchen sich Motten und Eulen ihre Nahrung.

8. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 400

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
400 89. Löwenritt. 89. Löwenritt. 1. Wüstenkönig ist der Löwe; will er sein Gebiet durchfliegen, wandelt er nach der Lagune, in dem hohen Schilf zu liegen. Wo Gazellen und Giraffen trinken, kauert er im Rohre, zitternd über dem Gewalt'gen rauscht das Laub der Sykomore. 2. Abends, wenn die Hellen Feuer glühn im Hottentottenkrale, wenn des jähen Tafelberges bunte, wechselnde Signale nicht mehr glänzen, wenn der Kaffer einsam schweift durch die Karroo, wenn im Busch die Antilope schlummert und am Strom das Gnu: 3. sieh! dann schreitet majestätisch durch die Wüste die Giraffe, daß mit der Lagune trüben Fluten sie die heiße, schlaffe Zunge kühle; lechzend eilt sie durch der Wiiste nackte Strecken, knieend schlürft sie langen Halses, aus dem schlammgefüllten Becken. 4. Plötzlich regt es sich im Rohre: mit Gebrüll auf ihren Nacken springt der Löwe. Welch ein Reitpferd! Sah man reichere Schabracken in den Marstallkammern einer königlichen Hofburg liegen, als das bunte Fell des Renners, den der Tiere Fürst bestiegen? 5. In die Muskeln des Genickes schlägt er gierig seine Zähne, um den Bug des Riesenpferdes weht des Reiters gelbe Mähne; mit dem dumpfen Schrei des Schmerzes springt es auf und flieht gepeinigt; sieh! wie Schnelle des Kameles es mit Pardelhaut vereinigt! 6. Sieh! die mondbestrahlte Fläche schlägt es mit den leichten Füßen! Starr aus ihrer Höhlung treten seine Augen, rieselnd fließen an dem braun gefleckten Halse nieder schwarzen Blutes Tropfen, und das Herz des flücht'gen Tieres hört die stille Wiiste klopfen. 7. Gleich der Wolke, deren Leuchten Israel im Lande Jemen führte, wie ein Geist der Wüste, wie ein fahler, luft'ger Schemen, eine sandgeformte Trombe in der Wiiste sand'gem Meer, wirbelt eine gelbe Säule Sandes hinter ihnen her. 8. Ihrem Zuge folgt der Geier, krächzend schwirrt er durch die Lüfte; ihrer Spur folgt die Hyäne, die Entweiheriu der Grüfte, folgt der Panther, der des Kaplands Hürden räuberisch verheerte; Blut und Schweiß bezeichnen ihres Königs grausenvolle Fährte. 9. Zagend auf lebendigem Throne sehn sie den Gebieter sitzen und mit scharfer Klaue seines Sitzes bunte Polster ritzen; rastlos, bis die Kraft ihr schwindet, muß ihn die Giraffe tragen, gegen einen solchen Reiter hilft kein Bäumen und kein Schlagen. 10. Taumelnd an der Wüste Saume stürzt sie hin und röchelt leise. Tot, bedeckt mit Staub und Schaume, wird das Roß des Reiters Speise. Über Madagaskar ferm im Osten sieht man Frühlicht glänzen. — So durchsprengt der Tiere König nächtlich seines Reiches Grenzen. Freiligrath. Das obige Gedicht enthält weder wahre Poesie, noch ist es naturgeschichtlich treu, aber durch seine farbenprächtige Rhetorik hat es eine gewisse Berühmtheit gewonnen und es ist charakteristisch für den Dichter. — V. 1. „Lagune" ist eine Vertiefung in flachen Küstengegenden, in welcher übergetretenes Seewasser verdunstet. Die Sykomore ist der Maulbeer-Feigenbaum. — V. 2. Der „Kral" ist ein Dorf, aus bieuenkorbähnlichen Hütten bestehend. Der Tafelberg, benannt nach der großen Platte, die seinen Gipfel bildet, liegt unweit der Kapstadt. Je nach dem Sonnenstand bietet er verschiedene Licht- erscheinungen, „bunte wechselnde Signale". Karroo (sprich Karru) ist eine aus hartem Thone gebildete Hochebene, in welcher während der heißen Jahreszeit alle Vegetation auf- hört, in der Regenzeit aber ein lachendes Blumen- und Grasmeer das Auge erfreut. — V. 7. Eine „Trombe" ist eine Wasserhose, hier auf die Sandsäule übertragen.

9. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 377

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
81. Der brasilianische Urwald. 377 81. Der brasilianische Urwald. ei einer so großen Fülle von Leben und einem so kräftigen Ringen nach Entwickelung vermag selbst ein Boden, so fruchtbar und üppig wie der brasilianische, nicht die nötige Nahrung in gehörigem Maße zu reichen; daher stehen jene riesenartigen Gewächse in einem beständigen Kampfe der Selbsterhal- tung untereinander und verdämmen sich mehr noch als die Bäume unserer Waldungen. Selbst die schon hoch erwachsenen und einer großen Menge von Nahrungsstoffen bedürftigen Stämme empfinden den Einfluß ihrer noch mäch- tigeren Nachbarn, bleiben bei Entziehung der Nahrung plötzlich im Wachstum zurück und fallen so in kurzer Zeit den allgemeinen Naturkräften anheim, die sie einer schnellen Auflösung entgegenführen. Man sieht so die edelsten Bäume nach wenigen Monaten eines zehrenden Leidens von Ameisen und anderen Insekten zernagt, vom Grund bis an die Spitze von Fäulnis ergriffen, bis sie plötzlich zum Schrecken der einsamen Beivohner des Waldes unter krachendem Geräusch zusammenstürzen. — Nicht minder ausgezeichnet, als die Pflanzen-, ist die Tierwelt, welche jene Urwälder bewohnt. Der Naturforscher, zum ersten Male hierher versetzt, weiß nicht, ob er mehr die Formen, Farben oder Stimmen der Tiere bewun- dern soll. Den Mittag ausgenommen, wo alle lebenden Geschöpfe der heißen Zone Schatten und Ruhe suchen, und wo daher eine majestätische Stille über die im Sonnenlicht glänzende Tropennatnr verbreitet ist, ruft jede Stunde des Tages eine andere Welt von Geschöpfen hervor. Den Morgen verkünden das Gebrüll der Henlafsen, die hohen und tiefen Töne der Laubfrösche und Kröten, das monotone Schmettern und Schwirren der Cikaden und Heuschrecken. Hat die aufsteigende Sonne den ihr vorangehenden Nebel verdrängt, so freuen sich alle Geschöpfe des neuen Tages. Die Wespen verlassen ihre schuhlangen, von den Zweigen herabhängenden Nester; die Ameisen kommen aus ihren künstlich von Lehm aufgetürmten Wohnungen, womit sie die Bäume überziehen, hervor und beginnen die Reise auf den selbstgebahnten Straßen; ebenso die das Erd- reich hoch und weit umher aufwühlenden Termiten (weiße Ameisen). Die bunt- farbigsten, an Glanz mit den Farben des Regenbogens wetteifernden Schmetter- linge, besonders zahlreiche Hesperiden, eilen von Blume zu Blume, oder suchen ihre Nahrung auf den Straßen oder, in einzelnen Haufen zusammengefellt, ans besonnten Sandufern der kühlen Bäche. Der blauspiegelnde Menelaus, Nestor, Adonis, Laertes, die bläulich weiße Jdea und der große, mit Augen bemalte Eurylochus schwingen sich, Vögeln ähnlich, durch die feuchteu Thäler zwischen grünen Gebüschen hin. Die mit den Flügeln schnarrende Feronia fliegt eilig von Baum zu Baum, während die Eule, der größte der Nachtschmetterlinge, mit ausgebreiteten Flügeln unverrückt am Stamm festsitzend, den Abend erwartet. Myriaden der glänzendsten Küfer durchschwirren die Luft und blinken gleich Edelsteinen aus dem frischen Grün der Blätter oder duftenden Blumen hervor. Indessen schleichen Eidechsen von auffallender Form, Größe und Farbenpracht, düstergefärbte, giftige oder unschädliche Schlangen, welche an Glanz den Schmelz der Blumen übertreffen, aus dem Laube, den Höhlen der Bäume und des Bodens hervor und sonnen sich, an den Bäumen sich hinaufwindend und auf Insekten oder Vögel lauernd. Von nun an ist alles voll thätigen Lebens.

10. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 385

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
85. Der Sinai. 385 mit Inseln im Sandmeere oder mit Flecken auf einem Parderfell verglichen hat. Der erstgenannte Vergleich ist indessen nicht ganz richtig, indem die Oasen nicht wie die Inseln über ihre Umgebung sich erheben, sondern sich unter dieselbe hinabsenken. Sie entstehen nämlich dort, wo sich in den Vertiefungen eine kleine Aue oder ein See aus dem Regenwasser ansammelt, oder wo Quellen unterhalb einer der Hochflächen entspringen. Kühner. 85. Der Sinai. 3n seltsamen Umrissen, düster und drohend, steigen die Vorgebirge des Sinai in die Höhe, steil und wild durcheinander geworfen, als wollten sie jeden Zutritt zu dem innern Heiligtum vermehren. Von der Glut der Sonne geschwärzt, von dem Anprall der Gewitterstürme zerrissen, bald überhängend, bald senkrecht aufgerichtet, nehmen die Felsen immer wundersamere Formen an. Über die rot- braunen Flächen der Granitwände sieht man hier und dort wilde Streifen von dunkelblauer Stahlfarbe gezogen, gleich als hätte der Blitz darin seine Feuerbahu durchlaufen, als hätte der Finger Gottes auf diese Felsen seinen Namen geschrieben. Die Thäler des Sinai sind zum Teil wüst und öde, mit ungeheuren Steinblöcken und Felsengeröll überlagert oder mit Triebsand bedeckt; andere dagegen sind fruchtbar und wohlbewässert. In den Betten der Winterströme wächst Gebüsch und Weide genug für die Herden eines wandernden Hirtenvolkes. Ein Thal besonders, welches sich durch die Bergstrecken windet, ist lieblich. Dort blüht die vaterländische Königskerze auf sonnigen Hügeln. Hochstämmige Dattelpalmen treten am Quell gesellig zusammen. Prachtvolle Schmetterlinge gaukeln durch die klare Luft, und während das freigelassene Kamel des Pilgers am Ginster rupft, lockt ihn selber ein Honiggeruch in das baumhohe Tamariskengebüsch, an dessen Zweigen das Manna wie geronnene Tautropfen, wie weißglänzende Perlen hängt. Von hier aus tritt man in das Scheikthal, welches in weitem Bogen die Nordseite des inneren Gebirges umkreist und ernst und großartig bis an den Fuß des höchsten Gipfels emporführt. Eine breite, schöne Ebene bildet den Vorplatz des heiligen Berges. Sie ist mit Gesträuch und Kräuter- bäschen bekleidet; aber nackt, mit zersplitterten Spitzen, umschließt das Granit- gebirge diesen Raum, und in feierlicher Erhabenheit ragt die dunkle Vorderwand des Horeb empor. Seitwärts führt eine enge Felsspalte bis zum Rücken des Berges hinauf in ein tiefes, von Gebüsch begrüntes Becken, um welches zwölf Bergspitzen wie ernste Wächter des Allerheiligsten her stehen. Dies ist die Stätte der Gesetzgebung Mosis. Hier konnten sich die Tausende Israels in ein Heer- lager vereinigen, als sie ausgezogen waren von Raphidim und lagerten in der Wüste Sinai gegen den Berg (2. Mose 19). Am Südrande dieser Ebene kann man dicht an den steilen Absturz des Berges herantreten und mit der Hand sein Ende berühren, woraus zu begreifen ist, daß Moses ein Gehege ziehen mußte, um das Volk abzuhalten, ehe er es aus dem Lager Gott entgegenführte bis unten an den Berg. — Auf den Felsenzinnen des Horeb aber fuhr Jehovas Majestät vor den Augen des Volkes mit Feuer und Donner und dunklem Gewölk hernieder. Selbst der schmale Fußsteig scheint noch vorhanden, auf welchem der Mann Gottes aus der Ebene emporstieg und sich hinzumachte in das Dunkele, da Gott innen war (2. Mose 20, 21). Bähler. Vaterländisches Lesebuch. 25
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