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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 24

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
24 Erstes Buch. der Wüste. Ost tritt in ungeheurer Ausdehnung sie besonders auf der Ostfeste auf, welche durch Asien und Africa hindurch ein wahrer Wüstengürtel umgiebt. (Beispiele!) Die Wüste ist weder zu bebauen noch zu bewohnen. Nur wo recht starke Quellen aus der Erde sprudeln, ist es ihnen möglich, die nächste Umgebung in einen grünen, mit üppigem Baumwuchs bedeckten Platz umzuwandeln, ehe sie der Sand wieder ein- schlürft. Man nennt solche Platze Oasen. Ist der Sand wenigstens soweit mit erdigen Theilen vermischt, daß er Haide- kraut, oder auch Fichten und Kiefern trägt, so nennt man die Gegend Haide. Fehlt aber aller Baumwuchs, und trägt weit und breit die Ebene nur Gras und Kraut, das im Früh- ling oder zur Regenzeit wie ein bunter Blumenteppich sich üppig ausdehnt, im Hochsommer aber verbrennt, so entsteht die Form der Steppe. Auch sie führen in verschiedenen Gegenden verschiedene Namen. Soll Sandboden Getraide tragen, so muß er schon stärker mit erdigen Theilen versetzt sein; er heißt dann Geestland. 3) Der eigentliche Erd- boden, der wieder aus sehr verschiedenen Theilen bestehen kann. Aber alle begünstigen den Wuchs der Pflanzen und füllen die Kornkammern der Menschen. Sehr fetter Boden am Was- ser und von diesem theilweise durchzogen führt den Namen Marschland. 4) Weichböden, der vom Wasser durch- zogen und immer oder größtentheils naß und weich ist. Strecken, die oben eine scheinbar feste Grasrinde haben, die aber unter dem Fußtritt wegen des darunter stehenden Wassers erbeben und erzittern, heißen Moore. Ost besteht diese Decke aus Torf, d. i. aus einem dicht verfilzten Gewebe halbverwester Pflanzen, der dann zum Brennen ausgestochen wird. Bricht das Wasser an einzelnen Stellen so hervor, daß Pfützen und Lachen stehenden Wassers sich bilden, oder ist Wasser und Erde so gemischt, daß man die Oberfläche, ohne einzusinkeü, nicht betreten kann, so nennt man das Ganze einen Sumpf oder Morast. Ein Morast, der mit Buschwerk bewachsen ist, heißt ein Bruch. Indem man dem Weichboden durch Ab- zugsgräben den Ueberfluß an Wasser entzieht, kann man Moore, Moräste und Brüche ganz oder theilweise trocken legen und urbar machen. Ueberhaupt ist der bei weitem größte Theil der Ebenen auf der Erde, wenn nicht schon jetzt angebaut, doch des Anbaues fähig.

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 116

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
116 Zweites Buch. Trümmern der morsch gewordenen und umgestürzten Riesen- stämme erheben sich in üppigem Wüchse neue Pflanzenge- schlechter. Feuchte Wärme begünstigt schwelgerische Vegeta- tion. Das Schmarotzergeschlecht der verschiedenen Schling- pflanzen, Lianen, umschlingt die Stämme, ersteigt die höch- sten Gipfel, verbindet als schwebende Guirlande entfernte Aeste. Alles glüht und schimmert von großen, prächtig gefärbten Blumen. Unter das Alles mischt sich eine nicht minder bun- te, schillernde und geschwätzige Thierwelt. In den Zweigen schreien die bunten Papageien, zahlreiche Affengeschlechter schwingen sich von Ast zu Ast, während das Faulthier um den Stamm geklammert hängt — um die Blumen gaukeln um die Wette Schmetterlinge (bis zur Handbreite groß und die unsrigen an Farbe weit überstrahlend) und Kolibri's, die ihren fadenförmigen Schnabel in die Blüthenkelche tauchen — durch das Gras schleichen gleißend-schöne Reptilien, schwirren Kä- fer, die wie Edelsteine glänzen — nach Sonnenuntergang wird es still, und die reißenden Katzen beginnen ihren mörderischen Gang. Solche Urwälder giebt es besonders an den Abhän- gen der Gebirge und am mittleren Marannon. In diesen Gegenden schätzt Humboldt den zusammenhängenden Urwald 6 mal größer als Frankreich. In ungeheurer Ausdehnung tritt ferner in Süd-A. die Form der Steppe auf. So deh- nen sich am linken Ufer des Orinoco die Llanos, d. i. weite bäum - und hügellose Gras-Ebenen, 14,000 mm. groß. Sie bieten im Jahre ein dreifaches Bild: zuerst sind sie eine von der Sonne verbrannte und verkohlte Fläche, der Boden klafft in Spalten, und Staubwolken steigen in die brennende Luft. Nur wenige Lachen verdampfen nicht völlig; hier lauern die Zitteraale, Fische mit electrischer Kraft. Fällt die Regen- zeit ein, so entsteht plötzlich die üppigste Grasfläche — treten die großen Ströme über ihre Ufer, so verwandelt sich die Steppe in einen Wasserspiegel. Nur die höheren Stellen ragen hervor, als Zuflucht der Pferde, Maulthiere und Rin- der, die von den kühnen Llanero's (d. i. Hirten) bewacht, frei umherstreifen. Eben so ungeheuer gedehnte Ebenen sind die Pampas, südlich von La Plata, von wilden Rindern durchstreift und von unstäten Menschen (Guaucho's), die sich mit dem Fange derselben abgeben. — Stelle Verglei- chungen mit andern Erdtheilen an (Kobi, Karroo).

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 281

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Irland. 281 Sie besteht aus einer Basaltmasse, in welche sich die berühmte Fingals-Höhle hineinzieht. Ueber 200" geht diese in das In- nere; zum Estrich hat sie das eindringende Meer, das sich mit wun- derbarem Getön an den Basaltklippen bricht. — Solche Basaltbildun- gen kommen noch auf andern in S. liegenden Inseln vor; ihnen ent- sprechen die Basaltformationen auf der Nordwestküste von Irland. Die Orkney-Inseln oder O r k a d e n, vor der äußersten Nord- ostspitze von S., haben mit den Hebriden im Ganzen gleiche Natur. Noch weiter in das Meer hinaus liegen die Shetlands-J., von denen sich ein Gleiches sagen läßt. Nur herrscht auf beiden Gruppen mehr Betriebsamkeit. Die nordöstliche Insel ist von Schott- land und Norwegen ziemlich gleich weit: zu letzterem Reiche hat die Gruppe längere Zeit gehört und ist auch von da aus bevölkert. Iii. Irland (galisch: Erin), 1500 □$?., ist im Innern eine niedrige Fläche, nirgends über 300" über dem Meer. An den Rändern treten einzelne isolirte Bergketten auf; im Sw. sind die höchsten bis über 3000", mit wilden Formen. Im Allgemeinen ist Irland, wie England, im O. niedriger als im W. Unter den zahlreichen Seen ist der Neagh im No. der größte, der See von Killarney im Sw. der wegen schöner Umgebungen besuchteste. Dazu kommen zahlreiche, oft tief eindringende Meerbusen. Der Hauptfluß Shannon fließt durch eine Kette von Seen und endet in einer 12 M. langen, breiten Wasserstraße, die man Flußmündung oder Meerbusen nennen kann. An welcher Küste? Mit dem entgegengesetzten Meere ist der S. durch einen Kanal verbunden. Einen großen Theil der Insel neh- men Sumpfstrecken und Moore ein. Bewähren sich neueste Entdeckungen, so lassen sich von dem irischen Moore sehr ein- trägliche Fabrikate, z. B. Lichter, gewinnen, und das Land besitzt um so mehr eine unerschöpfliche Quelle des Gewinns, als nach dem Wegräumen des Moors schöner Ackerboden zum Vorschein kommt. Das Klima ist feuchter und neblichter als auf der Nachbarinsel, darum aber das Grün noch frischer und saftiger. Nirgends wuchert z. B. der Epheu so üppig als in Irland; fast keine Ruine — und deren giebt es in I. sehr viele — ist ohne solche dichte Hülle von Epheu. Mit Vorliebe nennt daher der Ire seine Heimath die grüne Insel, . die Smaragd-Insel. Unter den 8'/* Mill., die darauf woh- nen (vor 40 Jahren erst 4 Mill.), sind die bei weitem meisten eigentliche Iren, d. h. Celten mit noch irischer oder gälischer Sprache. Der heil. Pa tri k hatihnen im S.jhhdt. das Christen-

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 121

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Brasilien. 121 rauh, denn gräßliche Stürme lassen weder Baum noch Strauch aufkommen. Aber es giebt gute Weiden, Gemüse und Kräu- ter, vor Allem eine Ukizahl fetter, unbeholfener Seevögel (Pinguine). Franzosen, Engländer, Spanier, die argentinische Rep. — durch die Lage zunächst berech- tigt — haben hier zu verschiedenen Zeiten Colonieen gegrün- det, aber auch wieder aufgegeben. Seit 1842 haben die Eng- länder sie von Neuem in Besitz genommen. Englische Wall- sischfänger und Kriegsschiffe sollen hier Proviant und Schiffs- material finden. Noch tiefer in das südliche Eismeer liegen Süd - Geor- gien, Neu - Sh etland, der Sandwich-Archipel u. s. w., Polarländer, die von entdeckenden Seefahrern kaum einmal gesehen sind. 3. Der östliche Vorsprung von Süd-A. wird von Bra- silien gebildet, das in seiner fast herzförmigen Gestalt die Figur des Ganzen nochmals wiederholt. In der Mitte eiw Tafelland, nach dem Meere und nach den Flüssen zu — wel- chen? — Terrassenlandschaften (S. 114.). Ein Portu- giese Cabral, durch Sturm verschlagen, entdeckte 1500 die Küste, und nahm sie für seinen König in Besitz. Braea heißt bei den Portugiesen glühende Kohle; weil ihnen nun in dem neuen Lande mit zuerst das rothe Färbeholz aufsiel, nannten sie es Brasilien. Sie fanden überhaupt eine äußerst üppige Natur (die Urwälder, S. 115.) und weit spä- ter —' was sie dann besonders anzog — Gold, und in den Betten der Flüsse köstliche Diamanten. Doch baute man lange Zeit hindurch nur die Küste an, und überließ das In- nere den eingebornen Völkern (unter ihnen die Botoku- den, welche sich die Lippen und Ohrläppchen durchbohren und Klötze hineinstecken). In der Napoleonischen Zeit ging auch dies weite Reich für das Mutterland verloren, doch auf ganz-andere Weise, als das übrige Südamerica den Spaniern. Die portugiesische Königsfamilie nämlich floh bei dem Ein- falle der Franzosen in Portugal 1808 nach Brasilien und residirte dort bis 1821, wo eine im Mutterlande ausgebro- chene Revolution sie nach demselben zurückrief. Aber auch in B. war schon lange große Unzufriedenheit, und 1822 er- klärte sich das Land für frei, nicht aber für eine Republik, sondern für ein Kaiserthum, unter dem Thronerben Por- tugals, Don Pedro. Nach langen Unruhen steht die Sache

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 198

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
198 Drittes Buch. die Aloe America's und, sparsamer aufragend, die hohe afri- kanische Palme bilden zusammen einen dichten schattigen Hain und über demselben, von Myrthen und Olivenwaldungen umgeben, liegt T." Nach diesem Eingänge in die Gärten der Hcsperiden trifft man diese herrlichen Bäume frei wach- send und immer im Freien dauernd in Wäldern überall, und in dieser Südhälfte ist I. im eigentlichen Sinne das Land, „wo die Citronen blühen, im dunkeln Laub die Goldoran- gen glühen, ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, die Myrthe still und hoch der Lorbeer steht. “ — Lies nach, wie herrlich Virgil sein Italien gepriesen hat (Georg-ic. 2, 140 — 176.). 3. Die Gestalt der ganzen Halbinsel, welche unter den drei südlichen bei weitem die schmälste und kleinste ist, hat man vor Zeiten gern mit einem Stiefel verglichen: M. Gargano der Sporn, C. die Leuca der Absatz, C. Spartivento die Fußspitze. Weit wichtiger wird es sein, die Gestalt des Landes so in die Vorstellungskraft aufzunehmen, daß man es aus dem Gedächtniß ziemlich richtig zeichnen kann. Es ist das gerade bei I. nicht leicht. Prüfe die entworfenen Zeichnungen, bis sie zutreffen, an folgenden Hauptpunkten: Ziemlich unter gleicher Breite müssen liegen: Var- und Arno-Mündung, Cap Circello und Südfuß des Gargano, dasselbe Cap und die Nordfpitze von Sardinien; unter glei- cher Länge: Po- und Tibermündung, Gargano und Spar- tivento, Circello und Nw.-Spitze von Sicilien. Wie über- aus günstig die Lage Italiens, in dem weiten Becken des Mittelmeeressei, bedarf kaum der Andeutung. Bequem und leicht ist Handel und Verkehr mit allen Ländern Südeuropa's, mit Nordafrica und Westasien. Von Natur ist I. der Ver- einigungspunkt aller Mittelmeerküsten. 4. Und darum ist es denn auch für die Weltge- schichte ein überaus wichtiges Land. Zweimal, im Alter- thum und im Mittelalter, hat cs fast die ganze damals bekannte Welt beherrscht; jedesmal auf verschiedene Weise, aber beide Male von der Stadt Rom aus, die 763 v. Chr. von zusammengelaufenem Volk erbaut ward. Anfangs von Königen beherrscht (von dem Gründer Romulus bis Tarquinius Superbus 510) — dann ein Freistaat, seit Octavianus Augustus 31 v. Chr. wieder Monar- chie, hat es sich von dem'verachteten Anfänge einer Räuber-

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 225

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Türken und Griechen. 2l5 146 zerstört, und ihr Land unter dem Namen Achaja rö- mische Provinz. In einer andern Beziehung blieben aber die Griechen Sieger. Die Römer bildeten sich nach ihrer Literatur, nach ihren Kunstwerken; ihre Sprache wurde im weiten römi- schen Reiche allgemeine Umgangssprache. Nach der dauern- den Theilung des römischen Reichs 396 wurde die östliche Halbinsel mit der Stadt Constantinopel (Byzanz) der Mittel- punkt des oströmischen, byzantinischen oder auch griechischen Kaiserthums. Die Kreuzzüge (S. 71.) bringen dem Reiche keinen Gewinn; im Gegentheil erobern die Pilger des vierten Kreuzzuges 1204 statt Jerusalem Constantinopel und gründen dort ein lateinisches Kai- serthum. Gewannen nun auch die Griechen noch vor 1300 ihr nun schon sehr zusammengeschmolzenes Reich wie- der, so konnten sie sich doch immer weniger gegen die Tür- ken halten. Was heißt der Name? Woher kamen sie unter ihrem ersten Führer Os man? (S. 55.) Um 1300 hatten sie schon ganz Kleinasien, um 1400 schon einen großen Theil der östlichen Halbinsel inne. Am 29. Mai 1453 er- oberte Sultan Muhamed Ii. Constantinopel, das sich seit dem 6 April gewehrt: der letzte Kaiser aus der Familie der Paläologen, Constantin Xi., starb den Heldentod. Aber der rohe Eroberer, lange nicht zufrieden, drohte seine Rosse sogar in der römischen Peterskirche zu füttern. Wirk- lich überschwemmten die Türken unter ihm und seinen Nach- folgern, besonders unter S o l i m a n dem Prächtigen, 1520—66 große^ Theile von Ungarn, streiften in die deutschen Do- naulander (Belagerung von Wien 1529), bemächtigten sich der Südküste des schwarzen Meeres mit der Krim und nah- men den Genuesern und Venetianern die meisten ihrer Be- sitzungen im Orient. Ganz Europa zitterte damals vor den Türken;'dreimal wurden des Tages über die Glocken ange- schlagen, um zum eifrigen Gebet gegen den Erbfeind der Christenheit aufzufordcrn. Diese Sitte hat jetzt ihre Bedeutung verloren, denn mit dem Beginn des 17. Ihs. sank die Türkenmacht von jener gefährlichen Höhe rasch herunter. Die Sultane wuchsen nicht mehr im Feldlager auf und weilten nicht mehr am liebsten in der Mitte ihrer Kerntruppcn, der Janitscharen (Ie- Daniel's Geographie. 5. Ausl. 15

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 383

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Bayern. 383 berger Tand geht durch alle Land “, 51,000 E>, früher noch einmal so viel. Das frühere Bisthum Eichstädt mit gleichnamiger Haupt- stadt gehört jetzt der herzoglichen Familie Leuchtenberg. Stifter war Eugen, Adoptivsohn Napoleons, mit einer bayerschen Prinzessin vermählt. g) In Oberfranken, H. 86. 5. §. 89. 2. 3., und zwar im Fürstth. Bayreuth die gleichnamige Hauptstadt am rothen Main, von den hier sonst in einem Prachtschloffe regierenden Markgrafen zu einer sehr schönen Stadt umgeschaffen, 17,000 E. In der Um- gebung reizende Lustschlösser: die Eremitage, Fantasie. Denk- mal Jean Pauls, der hier lebte und starb. Geboren ist er zu Wunsiedel, einem netten Städtchen im Fichtelgebirge; in der Nähe das Alexanderbad und die großartige Felsenpartie Luisen- burg. Hof an? — 8000 E. Den zweiten Theil von Oberfr. bil- det das frühere Bist hum Bamberg. B- ist eine offene, von 2 Armen der Rednitz durchschnittene Stadt in anmuthiger Gegend, die einem Garten gleicht. In dem jetzt auch in einfacher Reinheit hergestellten Dom ruht Heinrich Ii. und Kunigunde, ein hei- lig gesprochenes Kaiserpaar, dem das Bamberger Stift Gründung und Größe verdankt. Blick auf B. von dem hoch gelegenen Kloster Mich els b erg, in welchem Otto, der Pommern Apostel (S. 367.), begraben liegt, und von den Trümmern der Altenburg, wo Otto v. Wittelsbach Kaiser Philipp von Schwaben mordete, 21,000 E. (Alter Spruch: Reben, Meßgeläute, Main, Bamberg: das ist Franken). Banz, früher reiches Kloster, jetzt Schloß, in rei- zender Lage auf einem Berge am Main, unweit der nördlichen Gränze. ' h) Untersranken, H. 89. 2. b. c. 3., begreift außer der frühe- ren Reichsst. Schweinfurt, 9000 E-, an? — und einigen me- diatisirten Gebieten (z. B. der Fürsten v. Leininge.n) lauter ' geistliches Gebiet. «) Das Bisthum Würzburg. Die Hauptstadt liegt zwischen Rebenhügeln am rechten Mainufer; eine mit Hei- ligenbildern gezierte Brücke führt zum linken, wo nur ein kleiner Stadttheil und auf einem Berge die Citadelle Marien b erg. Von hier schöner Blick auf die überaus thurmreiche Stadt. Merk- würdig das ehemalige bischöfliche Schloß, nach dem zu Versailles gebaut, und das große Julius-Hospital. Universität, gegen 30,000 E. An den Abhängen der Citadelle wächst der Leisten-, auf einem Berge in der Nähe der Stein-Wein. Spruch: Zu Klingenberg am Main , zu Würzburg an dem Stein, zu Bacharach am Rhein hat man in meinen Tagen, gar oftmals hören sagen, sollen sein die besten Wein". Die Rhönbäder Kissingen, Bocklet, das Grab- feld, S. 327. ß) Mainzisch war Asch affenb urg, an? — 9000 E. Fabriken und Schifffahrt, y) Zum Stift Fulda ge- hörte z. B. das Bad Brückenau in dem Rhön. Schon die Namen der Landschaften zeigen in Bayern die alte Kreiseintheilung an. Die früher pfälzischen, main- zischen, fuldischen Districte gehörten zum chur- oder nieder-

8. Kleine Erdkunde - S. 11

1902 - Halle Leipzig : Anton
Deutschland. 11 a. Das Elbsandsteingebirge, auch die Sächsische Schweiz ge- nannt, wird von der Elbe in einem steilen Thale durchbrochen. Die Sandsteinfelsen bilden steile Mauern und klotzartige, oben flache Berge, so den Königstein. Ans diesem Berge ist eine Festung angelegt, welche die Straße durch das Elbthal beherrscht. Wo die Elbe das Gebirge ver- läßt, breitet sich ihr Thal weiter aus. In der fruchtbaren und anmutigen Weitung liegt die sächsische Hauptstadt Dresden. d. Das Erzgebirge bildet den nach Sw. ziehenden Grenzwall zwischen Sachsen und Böhmen, über den Keilberg und Fichtelberg (1200 m) emporsteigen. Steil fällt das Gebirge nach S. ab, allmählich nur ver- flacht es sich nach N. Die n. wellenförmige Abdachung ist das Säch-- fische Bergland. Die Freiberger Mulde und die Zwickauer Mulde fließen in tiefen Thälern ab. Zahlreiche Bergleute sind be- fchäftigt, die Mineralschätze des Gebirges auszubeuten. Um Freiberg (?) finden sich Silbergruben, bei Z w i ck a u (?) fördert man Steinkohle. Dennoch nährt der Bergbau uicht ausreichend die starke Bevölkerung; deshalb müssen Spitzenklöppelei (Flechten, Schlingen und Knüpfen von Fäden) und Weberei aushelfen. Nahes Feuerungsmaterial für die Fabriken ermöglichte im W. großartige Gewerbthätigkeit; Hauptorte sind Chemnitz Kemnitz], Zwickau, Glauchau und Plauen im Vogtlande. Gewebe- oder Textilindustrie. Die feinen Fasern des Flachses wurden früher auf dem Spinnrade gesponnen, d. h. zu Garnfäden zusammengedreht, jetzt besorgen das meist die Spindeln der Fabriken (Spinnereien). Aus dem Garne webte der W e b e r auf seinem klappernden Webstuhle Leinwand (Handleinen), was neuerdings schneller, gleichmäßiger und billiger Maschinenstühle thun. So verdrängt die Groß- industrie (Großgewerbe in Fabriken) immer mehr die kümmerlich gelohnte Haus- industrie. Dafür gewährt sie Hunderttausenden besser bezahlte, sichere aber an- greifende Fabrikarbeit, wenn sie ihre Mafsenfabrikate im In- und Auslande absetzen kann. (Handel, Schiffahrt, Kolonieen.) Ebenso wird die Schafwolle zu Wollwaren (Garn, Unterzeug, Tuch) ver- arbeitet. Da Leinen und Wolle für die wachsende Menschheit nicht genug Wäsche und Kleider liefern, so ist die B a u m w o l l - I n d u st r i e aufgeblüht. Die billigere Baumwolle wächst als flockige Samenhülle auf dem Baumwollstrauche, des. in Nord- amerika. Handelsherren in Hamburg und Bremen beziehen Tausende von mächtigen Ballen Rohstoff zu Schiff und schicken sie nach den Fabriken, die aus den zarten Fasern Garn, Strümpfe, Wäsche, Kattun, Decken, Gardinen, Kleiderstoffe u. s. w. her- stellen. Diese Fabrikate gehen zum großen Teile wieder ins Ausland. — Die I n - d u st r i e stellt aus Rohstoff fertige Ware her, der Handel besorgt Ein- und Ver- kauf beider, der Verkehr befördert sie auf Schiff und Eisenbahn. 21] 3. Die Landschaften des Saalegebietes, a. Das Fichtelgebirge ist ein Gebirgsknoteu, von dem nach drei Richtungen hin Gebirgsketten auslaufen. Die höchste Kuppe ist der S ch u e e - berg (1100 m). Von hier gehen die Saale und die Eger zur Elbe, die Na ab zur Donau, der Main zunnrheiu. In den Fichten- Waldungen sammelt die arme Bevölkerung Gras^und kratzt Baumpech aus, fällt Holz, brennt Kohlen oder arbeitet in Steinbrüchen. d. Der Frankenwald zieht vom Fichtelgebirge gegen Nw. Auf Saale und Main flößt man seine Fichtenstämme zur waldarmen Niederung. Seine Schieserbrüche liesern unsere Schiefertafeln. c. Der Thüringerw ald beginnt an der Werraquelle und erstreckt sich 100 km nach Nw. bis zum ersten Werrakuie. Er verläuft in einem scharf ausgeprägten Gebirgskamme. In der Mitte wölbt sich der Beerberg

9. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 99

1901 - Halle : Gesenius
— 99 — überall wehten Fahnen mit Trauerflor umwunden. Und ganz Deutschland folgte dem Beispiele der Hauptstadt. Es war damals ein schauerliches Regen- und Schneewetter. Bei Nacht, im Schneesturme und bei Fackelschein, wurde der Sarg mit der einbalsamierten Leiche des Kaisers in den Dom gebracht und diese hier ausgestellt. Tausende gingen in langer Prozession vorüber, einer hinter dem andern her, um den geliebten Toten, der in seiner Generalsuniform dalag, noch einmal zu sehen. Dann folgte die Beerdigung. Fast alle deutschen Fürsten, viele ausländische, viele Gesandte, Minister, Generale, Beamte und eine unabsehbare Menschenmenge begleiteten den Sarg. Auch der schwerkranke Kaiser Friedrich war mit seiner Gemahlin herbeigeeilt und ließ den Zng vor seinem Schloßfenster vorübergehen. Zu Charlottenburg, wo auch seine Eltern ruhten, wollte Kaiser Wilhelm beigesetzt werden. Dorthinaus bewegte sich der Leichenzug. Auf dem großen Brandenburger Thore zu Berlin las man den Abschiedsgruß der Reichshauptstadt: „Lebewohl, alter Kaiser!" So fromm, tugendhaft und pflichttreu wie er im Leben war, ist Kaiser Wilhelm auch entschlafen. Sein Enkel hat ihn dadurch geehrt, daß er ihn, ob der großen Thaten, die durch ihn und unter ihm geschehen sind, den Großen genannt hat. Wiedergabe und Befestigung des Thatsächlichen. (Nb. Wenn es für nötig erachtet wird, sind bei dieser Abteilung Unterabteilungen zu bilden und diese getrennt wiederzugeben, dann aber am Schlüsse zu einer Erzählung zu vereinigen.) Besprechung. Die Krankheitsursachen. Inwiefern der Tod des Enkels und die Krankheit des Sohnes so schlimm auf den alten Kaiser wirken konnten. Warum es so rasch mit ihm zu Ende ging. Betrachtung der letzten Ermahnungen an den Enkel. Pflichttreue bis zum letzten Hauche. Woraus sich dies ergiebt. „Ich habe keine Zeit müde zu sein": — Deutung des Wortes. Die letzten Augenblicke und was sich daraus ergiebt. Die Trauer der Seinen — des Volkes — der ganzen Welt und warum sie berechtigt war. Zusammenfassung. Aufnahme in die thatsächliche Darstellung. Nochmalige, vertiefte Wiedergabe. Überschrift: Kaiser Wilhelms Tod und Begräbnis. Hauptzusammenfassung. 7*

10. Mittlere und neue Geschichte - S. 8

1876 - Halle : Anton
unterdeß gethan? — 27. Wo und wann besiegte Heinrich den Rudolf? Welches Schicksal hatte Rudolf? Wie erfannte er sterbend sein Unrecht?— 28. Wohin zog nun Heinrich abermals? Warum? — 29. Wohin zog sich Gregor zurück? Durch wen ward er befreit? — 30. Wohin ging Gregor, da er in Rom nicht Sicherheit fand? Mit welchen Worten starb er hier? — 31. Wer stand jetzt gegen Heinrich auf? Unter welchem Vorwand? — 32. Wozu zwang er sogar den Vater? — 33. Wohin flüchtete sich jedoch Heinrich? — 34. Wodurch wurde der Streit geendet? Wann? — 35. Wie so hatte Heinrich auch nach dem Tode nicht Ruhe ? — 36. Wer war sein Nachfolger? Was erlosch mit ihm? Wann? — ^ 37. Wie schildert der Dichter in den beiden folgenden Gedichten den Tod Heinrichsiv. und V.? Welches Urtheil fallt er über beide Kaiser? Mit welchem Rechte? I. Ii. Zu Speier im letzten Häuslein, Zu Speier, der alten Kaiserstadt, Da liegt ein Greis in Todespein, Da liegt auf goldner Lagerstatt Sein Kleid ist schlecht, sein Lager hart, Mit mattem Aug' und matter Hand Viel Thränen rinnen in seinen Bart. Der Kaiser, Heinrich der Fünfte genannt. Es hilft ihm Keiner in seiner Noth, Die Diener laufen hin und her, Es hilft ihm nur der bittre Tod. Der Kaiser röchelt tief und schwer, Und als der Tod an's Herze kam, Und als der Tod an's Herze kam, Da tönl's auf einmal wundersam. Da tönt's auf einmal wundersam. Die Kaiserglocke, die lange verstummt, Die kleine Glocke, die lange verstummt, Von selber dumpf und langsam summt, Die Armesünderglocke summt, Und alle Glocken, groß und klein, Und keine Glocke stimmt mit ein, Mit vollem Klange fallen ein. Sie summt so fort und fort allein. Da heißt's in Speier weit und breit: Da heißt's in Speier weit und breit: Der Kaiser ist gestorben heut! Wer wird denn wohl gerichtet heut? Der Kaiser starb, der Kaiser starb! Wer mag der arme Sünder sein? Weiß Keiner, wo der Kaiser starb? Sagt an, wo ist der Rabenstein? (Max v. Oer). 54. Die Äreuzziige. Namen: Amiens (spr. Amiäng) — Urban — Clermont (spr. Clermong) — Bouillon (spr. Bujorig) — Balduin — Johanniter. Zahlen: 1095. 1096. 1099. 1100 1270. 1291. Fragen: 1. Wobin unternahmen seit den ersten Jahrhunderten der christlichen Kirche viele fromme Christen Wanderungen? Warum? — 2. Wie nannte man diese Wanderer? — 3. Warum häuften sich diese Wallfahrten um das Jahr 1000? — 4. Von wem wurden aber diese Pilger hart bedrückt? — 5. Wozu gaben diese Bedruckungen Veranlassung? — 6. Welches war ihre Aufgabe? — 7. Wer gab die nächste Veranlassung zum ersten dieser Züge? Inwiefern? — 8. Wie lmß der damalige Papst? — 9. Wohin berief er, von Peters Mittheilungen
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TM Hauptwörter (200)200

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