Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neue Geschichte - S. 8

1876 - Halle : Anton
unterdeß gethan? — 27. Wo und wann besiegte Heinrich den Rudolf? Welches Schicksal hatte Rudolf? Wie erfannte er sterbend sein Unrecht?— 28. Wohin zog nun Heinrich abermals? Warum? — 29. Wohin zog sich Gregor zurück? Durch wen ward er befreit? — 30. Wohin ging Gregor, da er in Rom nicht Sicherheit fand? Mit welchen Worten starb er hier? — 31. Wer stand jetzt gegen Heinrich auf? Unter welchem Vorwand? — 32. Wozu zwang er sogar den Vater? — 33. Wohin flüchtete sich jedoch Heinrich? — 34. Wodurch wurde der Streit geendet? Wann? — 35. Wie so hatte Heinrich auch nach dem Tode nicht Ruhe ? — 36. Wer war sein Nachfolger? Was erlosch mit ihm? Wann? — ^ 37. Wie schildert der Dichter in den beiden folgenden Gedichten den Tod Heinrichsiv. und V.? Welches Urtheil fallt er über beide Kaiser? Mit welchem Rechte? I. Ii. Zu Speier im letzten Häuslein, Zu Speier, der alten Kaiserstadt, Da liegt ein Greis in Todespein, Da liegt auf goldner Lagerstatt Sein Kleid ist schlecht, sein Lager hart, Mit mattem Aug' und matter Hand Viel Thränen rinnen in seinen Bart. Der Kaiser, Heinrich der Fünfte genannt. Es hilft ihm Keiner in seiner Noth, Die Diener laufen hin und her, Es hilft ihm nur der bittre Tod. Der Kaiser röchelt tief und schwer, Und als der Tod an's Herze kam, Und als der Tod an's Herze kam, Da tönl's auf einmal wundersam. Da tönt's auf einmal wundersam. Die Kaiserglocke, die lange verstummt, Die kleine Glocke, die lange verstummt, Von selber dumpf und langsam summt, Die Armesünderglocke summt, Und alle Glocken, groß und klein, Und keine Glocke stimmt mit ein, Mit vollem Klange fallen ein. Sie summt so fort und fort allein. Da heißt's in Speier weit und breit: Da heißt's in Speier weit und breit: Der Kaiser ist gestorben heut! Wer wird denn wohl gerichtet heut? Der Kaiser starb, der Kaiser starb! Wer mag der arme Sünder sein? Weiß Keiner, wo der Kaiser starb? Sagt an, wo ist der Rabenstein? (Max v. Oer). 54. Die Äreuzziige. Namen: Amiens (spr. Amiäng) — Urban — Clermont (spr. Clermong) — Bouillon (spr. Bujorig) — Balduin — Johanniter. Zahlen: 1095. 1096. 1099. 1100 1270. 1291. Fragen: 1. Wobin unternahmen seit den ersten Jahrhunderten der christlichen Kirche viele fromme Christen Wanderungen? Warum? — 2. Wie nannte man diese Wanderer? — 3. Warum häuften sich diese Wallfahrten um das Jahr 1000? — 4. Von wem wurden aber diese Pilger hart bedrückt? — 5. Wozu gaben diese Bedruckungen Veranlassung? — 6. Welches war ihre Aufgabe? — 7. Wer gab die nächste Veranlassung zum ersten dieser Züge? Inwiefern? — 8. Wie lmß der damalige Papst? — 9. Wohin berief er, von Peters Mittheilungen

2. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 59

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Ansehen der rmischen Kirche, in deren Hand wir unser Schicksal legen, und bei der Ehre des Reiches, da ihr nicht der uns und unsere Ge-treuen kommt, denn es ist alsdann offenbar, da unser Sohn nicht aus Eifer fr das gttliche Gesetz und aus Liebe zur rmischen Kirche, sou-dern aus Begierde nach der Krone, welche er schndlicherweise dem Vater entrissen, solches begonnen hat. Wenn aber eure Einsprache und jede andere Vermittlung 'jetzt vergeblich sein sollte, so legen wir hiermit an den rmischen Bischof und den heiligen allgemeinen rmischen Stuhl und die Kirche Berufung ein." Des Kaisers Leiche. Aus der dunklen Rheinesinsel Nah dem altersgrauen Speier, Klingt's so seltsam, still und traurig, Lutet leis so bange Feier. Auf der dunklen Rheinesinsel Liegt die scharfgefllte Eiche, Liegt bei Heilger Kerzen Schimmer Unsres vierten Heinrichs Leiche. Liegt von allen da verlassen, Wo er stolz und stark gerichtet: Ein im Tode noch Verbannter, Schwer vom Bannesstrahl vernichtet. Stolzer Kaiser, armer Heinrich, Ist denn alles dir genommen? Ist zum alten, toten Kaiser Denn nicht einer noch gekommen? Horch, es tnt wie leises Beten, Tief ans Mannesbrust entquollen. Und am Heilgen Kranz die Kugeln Leise, leise niederrollen. Und ein Aug' ein Aug' in Thrnen Seh ich hell im Lichte glhen, Und zu Kaisers Haupt und Fen Dunkle, frische Blumen blhen. Seh von welker Hand die Kerzen Ernst und still besorgt gelichtet; Seh ein Antlitz still und edel Auf des Kaisers Haupt gerichtet. Freundesliebe. Priesterliebe! An des armen Heinrichs Bahre Hat der Mnch gewacht, gebetet Fnf der langen, schweren Jahre. <Ed)lnbad). 4. Der erste kreuwg (10961099). Die Kirchenversammlung z u Clermont. Papst Urban Ii. hielt im November 1095 zu Clermont in der Anvergne eine groe Synode ab. Unzhlige Massen waren am 26. November zusammengestrmt, da eine Vorahnung der kommenden Dinge sich weit und breit

3. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 455

1901 - Halle : Gesenius
— 455 — zum Judas, diesmal an seinem Herrn. Er erreichte seinen Zweck: des Kaisers Macht wurde gebrochen; er musste Waffenstillstand Schliessen. Seiner Rache aber ist Moritz erlegen, und so hat sich dessen doppelter Verrat gestraft. Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe. Ob nun Kaiser Karl den Kampf auf giebt? (Vermutungen.) [Ein Gedicht belehrt uns darüber.] Der Pilgrim vor San Juste. (A. Graf von Platen.) 1. Nacht ist’s, und Stürme sausen für und für; Hispan’sche Mönche, schliefst mir auf die Thür. 2. Lalst hier mich ruh’n, bis Glockenton mich weckt, Der zum Gebet euch in die Kirche schreckt. 3. Bereitet mir, was euer Haus vermag, Ein Ordenskleid und einen Sarkophag. 4. Gönnt mir die kleine Zelle, weiht mich ein; Mehr als die Hälfte dieser Welt war mein. 5. Das Haupt, das nun der Schere sich bequemt, Mit mancher Krone ward’s bediademt. 6. Die Schulter, die der Kutte nun sich bückt, Hat kaiserlicher Hermelin geschmückt. 7. Nun bin ich vor dem Tod den Toten gleich Und fall’ in Trümmer wie das alte Reich. I. Lesen durch den Lehrer. Ii. Lesen durch die Schüler und Totalauffassung. Iii. Erläuterungen und Besprechung. Hispanische — spanische. Der Glockenton schreckt die Mönche in die Kirche: es ist ehrfürchtiger Schreck vor Gott gemeint. Sarkophag — Leichenstein, meist mit dem ausgehauenen Bilde des Verstorbenen. Mehr als die Hälfte usw. ist dichterisch: ein grosser Teil der Welt. Das Haupt bequemt sich der Schere: es lässt sich gefallen, geschoren zu werden. Manche Krone (Kaiserkrone, Königskrone von Spanien, Italien, Sizilien, Herzogskrone von Burgund). Bediademt = bekrönt. Hermelin: der Fellbesatz (weiss mit schwarzen Flocken) des roten Kaisermantels. Vor dem Tod den Toten gleich: der Kaiser ist im Kloster für die Welt tot, bevor er noch gestorben ist. Und fall’ in Trümmer wie das alte Reich: er verfällt, nimmt ab, siecht hin wie das alte deutsche Reich, das auch zerfällt. Iv. a) Wiedergabe. b) Nochmaliges Lesen durch die Schüler. [Nun wollen wir einmal näher zusehen, was denn Kaiser Karl veranlasste, ins Kloster zu gehen.] Ergänzung. 6. a) Kaiser Karl hat vergeblich versucht, Metz wiederzuerobern; auch seine Versuche, die Protestanten zu entzweien, sind

4. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 245

1901 - Halle : Gesenius
— 245 — treues Volk. Mächtig wirft er beide Empörer nieder, aber der List und Treulosigkeit muß er zum Opfer fallen. So wird ihm der Tod eine Erlösung. Der Haß und die Rache seiner Gegner aber verfolgen ihn noch über das Grab hinaus. Zusammenfassung. Hauptzusammeufaffung nach den letzten fünf Abschnitten. Überschrift: Kaiser Heinrich im Kampfe mit dem Papste, den Fürsten und seinen Söhnen. Ob es aber dem bösen Sohne gut ging? Die Glocken zu Speier.* (M. v. Oer.) 1. Zu Speier im letzten Häuselein, Da liegt ein Greis in Todespein, Sein Kleid ist schlecht, sein Lager hart, Viel Thränen rinnen in seinen Bart. 2. Es hilft ihm keiner in seiner Not, Es hilft ihm nur der bittre Tod; Und als der Tod ans Herze kam, Da tönt's auf einmal wundersam. 3. Die Kaiserglocke, die lange verstummt, Von selber dumpf und langsam summt, Und alle Glocken, groß und klein, Mit vollem Klange fallen ein. 4. Da heißt's in Speier weit und breit: „Der Kaiser ist gestorben heut'! Der Kaiser starb, der Kaiser starb; Weiß keiner, wo der Kaiser starb?"------------ 5. Zu Speier, der alten Kaiserstadt, Da liegt auf goldener Lagerstatt. Mit mattem Aug' und matter Hand Der Kaiser, Heinrich der Fünfte genannt. 6. Die Diener laufen hin und her, Der Kaiser röchelt tief und schwer, Und als der Tod ans Herze kam, Da tönt's auf einmal wundersam. 7. Die kleine Glocke, die lange verstummt, Die Armesünderglocke summt, Und keine Glocke stimmt mit ein, Sie summt so fort und fort allein. 8. Da heißt's in Speier weit und breit: „Wer wird denn wohl gerichtet heut'? Wer mag der arme Sünder sein? Sagt an, wo ist der Rabenstein?" * Memorieren.

5. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 246

1901 - Halle : Gesenius
— 246 — I. Lesen durch den Lehrer (in zwei Abschnitten, die auch einzeln behandelt werden). Ii. Lesen durch die Schüler. Iii. Erklärung und Besprechung. (Kaiserglocke — große Glocke, die bei festlichen Gelegenheiten läutet; Armesünderglocke ^ kleinste Glocke, die den Verbrechern, wenn sie hingerichtet werden, läutet. Rabenstein — Hinrichtungsstätte, wo die Raben kreisen.) Iv. Wiedergabe. 1. Kaiser Heinrichs Iv. Tod. (1—4.) 2. Kaiser Heinrichs V. Tod. (5 — 8.) (Auf die Gleichheit und den Gegensatz ist aufmerksam zu machen. Beide sind Kaiser, tragen denselben Namen, sterben in derselben Stadt — dichterische Freiheit ist, daß Heinrich Iv. zu Speier stirbt — der fränkischen Kaiserstadl; beim Tode beider läutet wundersam eine Glocke. Heinrich Iv. stirbt einsam und verlassen im armseligen Häuschen auf hartem Lager, aber er stirbt als Kaiser und ihm läutet die große Glocke und alle andern; Heinrich V. stirbt unter seinem Gefolge in seiner Pfalz auf vergoldeter Bettstatt, aber er stirbt als Verbrecher, dem nur die Armesünderglocke läutet.) Nochmaliges Lesen durch die Schüler. Ergänzung. Kaiser und König Heinrich V. bestieg den Thron. Aber die Päpste fanden in ihm keinen willigen Fürsten. Er zog nach Rom, nahm den Papst gefangen und erzwang die Lossprechung des toten Vaters vom Banne, worauf dieser im Dome zu Speier, wo alle fränkischen Kaiser ruhen, feierlich beigesetzt wurde. Aber auch Heinrich V. war in seiner Regierung nicht glücklich. Die Sachsen blieben ihm zeitlebens feind, und mit dem Papste mußte er endlich die Wormser Übereinkunft schließen, die den Jnvestiturstreit beendete. Danach belehnte zuerst der Papst die von den Domherren in Gegenwart eines kaiserlichen Abgesandten gewählten Bischöfe mit Ring und Stab als geistliche, und dann der Kaiser sie mit dem Szepter als weltliche Fürsten. In dem großen Kampfe hatte Heinrich sich wie seine Vorfahren auf die kleinen Lehnsträger gestützt und diese deshalb in ihren Lehen erblich machen müssen. Kaiser Heinrich starb ohne Kinder (1125). Das Volk, das ihn nicht liebte, sah darin eine Strafe des Himmels für die Thaten, die er an seinem Vater begangen hatte. Zusammenfassung und Wiedergabe. Schlußurteil. So hatten sich schließlich doch die furchtbaren Feinde Heinrichs Iv. in dessen Sohne verrechnet. Freilich, so lange er seinem Vater gegenüberstand, konnten sie sich seiner bedienen. Aber als Heinrich V. Alleinherrscher war, da zog er andere Saiten auf. Keine Hand breit vom kaiserlichen Jnvestiturrechte wollte er weichen. Und auch meinte er, dem toten Vater müsse jetzt die Lösung vom Banne werden. Als das nicht erfolgte, trat auch er seinen Rachezug nach Rom ein; in der Peterskirche

6. Deutsche Geschichte - S. 49

1912 - Halle a.S. : Schroedel
49 ihn ins Feld. Der Gegenknig aber erhielt in einer Schlacht eine tdliche Wunde: die rechte Hand wurde ihm abgehauen. Dieses Ereignis sah man allgemein als eine Strafe des Himmels fr den Treubruch an. Auch Rudolf dachte so. Nach einer Erzhlung wies er sterbend auf die abgehauene Rechte und rief: Das ist die Hand, mit der ich meinem Könige die Treue geschworen habe!" Sie wird im Dome zu Merseburg in einem Glaskasten aufbewahrt. Nach und nach gewann der schwergeprfte König in Deutschland die Herr-schast wieder. Das erschien dem Papste sehr bedrohlich. Darum erneuerte er den Bann und verband sich mit den Feinden Heinrichs. Da unternahm dieser mit stattlichem Heere einen Rachezug gegen den Papst. Schon auf dem Wege lie er Gregor fr abgesetzt erklären und einen Gegenpapst ausstellen, der ihn spter zum Kaiser krnte. Voll tiefer Trauer klagte damals ein Deutscher: Alles ist gedoppelt, die Ppste, die Könige, die Herzge! Gregor mute schlielich vor dem alten Gegner seine Hauptstadt rumen und suchte Schutz bei dem Normannen Robert Guiscard, dem er das Knigreich Neapel als ppstliches Lehen bertragen hatte. Dort starb er im Jahre 1085. Die Gerechtigkeit habe ich geliebt, das Unrecht gehat; deshalb sterbe ich in der Verbannung!" sollen seine letzten Worte gewesen sein. 6. Heinrich und seine Shne. Das schwerste Leid aber kam dem Kaiser von seinen eigenen Shnen. Nacheinander fielen beide von ihm ab und gingen zu den Feinden der; zuerst der ltere, Konrad. Männer aus seiner Umgebung redeten ihm ein, der Vater drfe nicht mehr Kaiser und König fein, weil er im Banne wre. So zog er nach Italien und machte ihm mit Hilfe des Papstes und der Grfin Mathilde fast das ganze Land abspenstig. Doch fand er fr sein bses Tun den verdienten Lohn. Die Anhnger verlieen ihn, als sie ihn nicht mehr ntig hatten, und er starb einsam und verlassen. Das Schlimmste aber widerfuhr Heinrich von feinem Sohne Heinrich. Dieser wollte ihm die Herrschaft entreien und emprte sich gegen den Vater. Pltzlich aber stellte er sich, als reue ihn die Tat, und warf sich dem Kaiser zu Fen. Der Vater glaubte ihm und entlie seine Krieger. Doch da nahm ihn der falsche Sohn auf hinterlistige Weise gefangen und warf ihm die schlimmsten Vergehen vor, die ihn zur Regierung unfhig machten. Vergebens erklrte der alte Kaiser, er wolle sich vor allen Groen des Reiches ffentlich rechtfertigen; in der Pfalz zu Ingelheim waren nur Anhnger des Sohnes zugegen. Am Boden liegend flehte er, man mge alle Fürsten rufen; umsonst; der Sohn zwang ihn, von einem Zettel feine Snden abzulesen und dann feierlich abzudanken. Doch gelang es dem Vater, aus der Haft zu entkommen; er rstete von neuem zum Kampfe fr seine Krone. Ehe aber der Krieg ausbrach, erlste ihn im Jahre 1106 der Tod. Da Heinrich noch im Banne war, durfte fein Leichnam nicht in gereihter Erde ruhen. Darum stand der Sarg fnf Jahre lang in einer ungerechten Seitenkapelle des Domes zu Speier. Erst als fein Sohn beim Papste die Lsung des Bannes durchsetzte, konnte die feierliche Beisetzung erfolgen. Froning-Klarmann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Iii. Teil. 4

7. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 207

1910 - Ansbach : Seybold
Karls Tod. 207 heit mehrere Tage hindurch sich steigerte, so daß er weder aß noch trank, außer etwas Wasser zur Erfrischung des Körpers, ließ er am siebenten Tag nach dem Beginn der ernstlichen Erkrankung den ihm eng befreundeten Bischof Z^tldibald (Erzbischof von Köln) zu sich kommen, daß er ihm zur Stärkung für den Tod das Sakrament des Blutes und Leibes Christi reichte. Darnach litt er noch diesen Tag und die folgende Nacht. Am andern Morgen aber, da es hell wurde, wohlbewußt dessen, was er tat, streckte er die rechte Hand aus und machte so kräftig, als er vermochte, das Zeichen des Hi. Kreuzes auf die Stirn und bekreuzte die Brust und den ganzen Körper. Zuletzt zog er die Füße zusammen, legte Arme und Hände über die Brust, schloß die Augen und sang mit leiser Stimme den Vers: „)n deine Hände, Vater, befehle ich meinen Geist." Alsbald darauf verschied er in Frieden, hohen Alters, reich an Jahren und an demselben Tage wurde sein Körper in der Kirche, welche er selbst in der Pfalz zu Aachen erbaut hatte, bestattet im 72. Jahre seines Lebens, in der siebenten Indiktion. Thegan Vii. . . . Aber im Januar mußte er sich, von einem heftigen Lieber ergriffen, isi zu Bette legen. Er enthielt sich sogleich, wie er es beim' Fieber immer tat, des Essens, in der Meinung durch hungern die Krankheit bezwingen oder weniq« stens lindern zu können; als aber zum Lieber noch Seitertfchmerzen hinzutraten und er immer noch seine Hungerkur fortsetzte und seinen Leib nur durcb spärliches Trinken stärkte, so starb er, nachdem er zuvor das Hl. Abendmahl genossen hatte, am siebenten Tage der Krankheit, im 72. Jahre seines Alters, im 47. seiner Herrschaft, am 28. Januar in der dritten Stunde des Tages. Einhard, K. L. Xxx. Und Karl ward begraben zu Aachen in der Kirche der Hl. Mutter Gottes, 182 die er selbst erbaut hatte. Sein Leib aber wurde einbalsamiert und auf qoldenem Stuhl sitzend im Grabgewölbe bestattet, umgürtet mit goldenem Schwerte, ein goldenes Evangelium auf den Knien in den fänden hallend, die Schultern rückwärts an den Stuhl gelehnt, das £?aupt stattlich erhoben und mit aoldener Kette das Diadem darauf befestigt. Und irrt Diadem war ein Stück Efolz vom heiligen Kreuz eingelegt. Und sie erfüllten sein Grab mit Wohlgerüchen, Spezereien, Balsam und Moschus und vielen Schätzen in Gold. Sein Leib ward mit kaiserlichen Gewändern bekleidet und mit einem Schweißtuch unter dem Diadem sein Antlitz bedeckt. Ein härenes Kleid, wie er es heimlich immer getragen hatte, wurde ihm um den Leib gelegt und über den kaiserlichen Gewändern ihm die goldene Pilgertasche umgehängt, die er auf dem weg nach Rom zu tragen pflegte. Das goldene Szepter und der goldene Schild, den Papst Leo geweiht hatte, stellte man ihm zu Füßen,' hierauf ward sein Grab geschlossen und versiegelt. Lorscher Annalen 8j$. Sein Leichnam wurde feierlich gewaschen und besorgt unter m großen Klagen des gesamten Volkes nach der Kirche getragen und daselbst bestattet. Man war anfangs uneinig, wo man ihn beisetzen sollte, weil er selbst bei seinen Lebzeiten nichts darüber bestimmt hatte; zuletzt aber vereinigten sich alle dahin, nirgends könne

8. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 169

1910 - Ansbach : Seybold
Karl und Tassilo. m scheint mußten sie Namen wählen, die ihren sächsischen Ursprung verrieten. In Hessen kommen — neben der Vorstadt Sachsenhausen bei Frankfurt . . . — noch drei Dörfer Sachsenhausen vor (zwei davon sind wieder ausgegangen); außerdem mehrere Saasen (das bei Grünberg in Gberhessen heißt noch in einer Urkunde von \286 Saxonia), Harmutsachsen, Vdensachsen und Reichensachsen. Hart war die Maßregel allerdings, da die Auswanderer das angewiesene Land erst neu roden mußten, während sie ihre urbar gemachten Güter in der Heimat verloren . . . Arnold Ii, 277. Unter der Bedingung aber . . . nahin der Krieg ... ein (Ende, 38 daß sie dein heidnischen Götzendienst und den heimischen Religionsgebräuchen entsagten, die Sakramente des christlichen Glaubens annähmen und mit den Franken zu einem Volke sich verbänden. (Einhard, A. £. Vii Don Itt ii n ft e r missen wir sicher, daß der erste Bischof Ludger vor 802 39 eingesetzt ist . . . Das Bistum Seligenstadt — Halber stabt wurde erst auf der Synode zu Salz 803 etwas genauer begrenzt. Der erste Bischof Hildegrim kommt erst 8^ vor ... Zu Osnabrück wurde vor 787 eine Kirche gebaut und zwar wohl durch Bischof Agilfrei) von Lüttich . . . Don dem ersten Bischof ist jedoch erst 803 die Rede und es ist uns von ihm fast nur der Name Wiho bekannt . . . Zu paberborn bestand bereits 777 eine Kirche. Die Sachsen zerstörten sie jedoch bald nachher. Eine neue Kirche . . . wurde gegen 799 erbaut, papft Leo weihte 799 in derselben einen Altar ein. Der Sprengel von Paderborn war der Aussicht des Bischofes von Würzburg unterstellt, bis er 806 oder 807 aus dem Würzburger Klerus einen eigenen Bischof erhielt, einen gebomen Sachsen von edler Abkunft namens Hathumar, der während des Krieges in früher Jugend Karl dem Großen als Geisel übergeben war. Thijm 252 ff. . . . Für Deutschlands Ausgestaltung ist der sächsische Krieg 40 Karls bedeutsamste Tat; die Bändigung der Sachsen, ihre Einführung in den Kreis der christlichen Kultur, ihre Vereinigung mit den übrigen deutschen Stämmen im Reich war der Ausbau der Fundamente, auf denen erst ein deutsches Reich sich erheben konnte. Mühlbacher ^5. Aber auch für das sächsische Volk selbst ist Karl der größte wohl- 41 täter gewesen; denn erst infolge ihres Anschlusses an das fränkische Reich wurden die Stämme politisch geeinigt und zu einer festen widerstandsfähigen Macht, während sie bis dahin nur eine lose Bundesverfassung hatten. (Erst Karl begründete die (Einheit des Stammes. Arnold Ii, 269. Karl und Tassilo. Bayern vor Tassilo. Um die Zeit, als die Bayern ihre neue Heimat besetzten, hatten 42 sich im Vesten und Süden bereits starke germanische Reiche gebildet, dort das fränkische Chlodwigs, hier das ostgotische Theodorichs. Die gegenseitige Eifersucht dieser beiden benachbarten Großmächte mag die bayerische Einwanderung erleichtert haben . . . Unter

9. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 85

1910 - Ansbach : Seybold
Nach Rom. 85 daß es ihnen vergönnt sein möge, unter dem Schutze des oben Thronenden der Alpen schneeige Gipfel zu übersteigen, von den Longobarden eine mildere Behandlung zu erfahren und leichter der Krieger bösen Übermut und Wildheit zu entgehen. wilibald 20 u. 2\. wynfrith wandle sich nicht wieder Lriesland zu: wie einst Willibrord lo4 suchte er Rom auf. Dazu bewog ihn ohne Zweifel jene Anhänglichkeit der Angelsachsen an Rom, die schon den Zeitgenossen auffiel. Gregor Ii. wird wynfriths Gedanken aussprechen, wenn er ihn lobt, daß er als Glied die Gemeinschaft mit dem Haupte suchte. Seine Reise durch das fränkische Gebiet im Spätherbfte 7*8 erscheint wie eine Wallfahrt. Die Kirchen der Heiligen, an denen der weg 153 vorbeiführte, wurden betend besucht; dagegen den geistlichen und weltlichen Großen des Landes blieb wynfrith ferne. Hauck I, ^9. Nachdem dann . . . die ganze Masse der Genossen . . . glück- 156 lieh zu den Schwellen des seligen Apostels Petrus gekommen war, so statteten sie sofort Christus für ihre Erhaltung großen Dank ab und betraten dann in großer Freude die Kirche des heiligen Petrus, des Apostelfürsten, hier um Vergebung ihrer Sünden betend, wobei denn sehr viele von ihnen mancherlei Geschenke darbrachten. wilibald 2 v Der König )ni von wessex (Seite Q\) . . . hatte, nachdem er seine Krone 157 niedergelegt, nach Rom sich zurückgezogen und hier im )ahre 727 in der Nähe von St. peter eine pilgerherberge verbunden mit einer Sachsenschule, einer Kirche und einem Friedhof, der bald )ni selbst aufnehmen sollte, gegründet, (wir dürfen jedoch annehmen, daß die angelsächsischen pilger schon vorher in einer bestimmten Herberge sich zusammenfanden, so oft sie nach Rom kamen.) Nach Schnürer 57. Nach Verlauf weniger Tage jedoch erlangte der heilige Mann 158 die Gelegenheit, den Papst . . . Gregorius . . . den zweiten . . . sprechen zu können und eröffnete ihm genau die Veranlassung seiner Reise und seines Einkommens . . . wilibald 2\. Er (Gregor Ii.) empfing den englischen Mönch mit Zurück- 159 Haltung. Es befremdete ihn wohl, einen Benediktiner, dem die Ortsbeständigkeit als besondere Grdenspflicht auferlegt war, an der Spitze eines Pilgerzuges zu sehen. Schnürer 30. Der heilige Papst schaute daher plötzlich heitern Gesichts . . . iso auf ihn und erforschte, ob er einen Empfehlungsbrief von feinem Bischof mitgebracht hätte. Dieser aber zog freudig erregt ein Tuch hervor und brachte aus ihm die der Sitte gemäß eingeschlagene Earta und den Brief hervor und übergab es. . . . Dieser aber gestattete ihm nach Empfang des Schreibens sofort sich wegzubegeben. Es hatte dann der apostolische Mann ... in der folgenden Zeit mit ihm eifrige und tägliche Unterredungen, bis der Sommer und mit ihm die Zeit der Abreise und Rückkehr heranrückte. wilibald 22.

10. H. 3, Teil 1 - S. 158

1911 - Ansbach : Seybold
H58 historische Grundlagen. Letztes Emporraffen. Bald aber trat in weiten Kreisen eine Reaktion gegen diese schmählichen Vorgänge zu Tage. Der Kaiser selbst entwich aus Ingelheim nach Köln, wo ihn die Bürgerschaft freundlich aufnahm. . . . Gebhardt I, 358. Durch das Zusammengreifen des Sohnes mit den heftigsten geistlichen und weltlichen Gegnern, durch die unerhörten Erniedrigungen und geistigen und körperlichen Leiden, die in den Tagen von Bingen, Böckelheim und Ingelheim auf Heinrich Iv. gewälzt worden, schien er ganz gebeugt und vernichtet zu sein. So muß auch Heinrich V., als er Mainz verließ, gar nicht vorausgesetzt haben, daß in dem Vater nochmals ein eigener Wille sich regen könne, der Art, daß ohne Zweifel die Überwachung des in Ingelheim einsam zurückgelassenen abgesetzten Kaisers eine sehr wenig ausreichende war. Auf diesem Wege hatte . . . (eine) Botschaft der Seinigen Heinrich Iv. erreichen können. Meyer v. Knonau v, 286. Er berichtete darüber nach einiger Zeit selbst in bewegter Schilderung: „Als ich in Ingelheim einige Zeit verweilt und mein Sohn aus dem Ratschluß seiner Hinterlist heraus mir anempfohlen hatte, daß ich ihn da erwarten möchte, warnte mich eine Botschaft gewisser Leute aus meinen Getreuen, die dazu kam, daß, wenn ich dort wirklich bis zu diesem Augenblick bleiben wollte, ich entweder von da zur ewigen Gefangenschaft gerissen oder am (Drte selbst enthauptet werden würde. Da fühlte ich auf diese Nachricht hin hinlängliches Mißtrauen um mein £eben und sogleich ergriff ich die Flucht und flüchtig kam ich nach K ö l n." Meyer v. Knonau V, 287 u. 286. Auch hier war die Bürgerschaft auf seiner Seite. Feierlich mit kaiserlichen Ehren wollte sie ihn einholen; in feinem Elend wies er solchen prunk zurück. Aber öffentlich ergoß er sich nun in Klagen über den verrat des Sohnes und die Treulosigkeit der Fürsten und wie hätten diese Klagen nicht den tiefsten Eindruck hervorbringen sollen? Giesebrecht Iii, 753. . . . Hasch bildete sich in Niederlothringen um ihn eine festgeschlossene Partei, bestehend aus (Dtbert (Bischof) von Lüttich, Heinrich von Lothringen, Robert von Flandern. Gebhardt I, 358. . . . Um der kirchlichen Partei genug zu tun, ließ er gleich dem Sohne es jetzt nicht an werken äußerer Devotion fehlen. In der Winterkälte zog er trotz seiner vorgerückten Jahre barfuß nach Aachen, von der alten Kaiserstadt und Kaiserpfalz nahm er gleichsam von neuem Besitz. Hier kam ihm Bischof (Dtbert entgegen und geleitete ihn nach Lüttich, wo die Bürgerschaft den Kaiser freudig empfing, von den Bischöfen, welche früher den Gregorianern entgegengetreten waren, hing (Dtbert fast allein noch der kaiserlichen Sache an. . . > Er . . . gewann Herzog Heinrich (von Lothringen);
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 35
1 1
2 0
3 6
4 14
5 28
6 13
7 75
8 19
9 21
10 6
11 6
12 1
13 8
14 1
15 13
16 16
17 27
18 67
19 43
20 0
21 3
22 21
23 7
24 16
25 0
26 1
27 18
28 0
29 16
30 26
31 1
32 0
33 1
34 3
35 2
36 9
37 83
38 167
39 3
40 1
41 15
42 12
43 8
44 8
45 21
46 9
47 1
48 8
49 37

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 12
2 0
3 1
4 4
5 1
6 1
7 0
8 0
9 26
10 0
11 0
12 0
13 6
14 0
15 0
16 14
17 53
18 0
19 1
20 0
21 1
22 0
23 10
24 0
25 14
26 11
27 0
28 2
29 0
30 0
31 1
32 27
33 1
34 1
35 2
36 2
37 16
38 1
39 3
40 2
41 8
42 2
43 30
44 1
45 16
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 5
53 3
54 3
55 1
56 123
57 52
58 50
59 2
60 2
61 1
62 0
63 0
64 0
65 1
66 72
67 18
68 16
69 9
70 0
71 7
72 7
73 9
74 1
75 4
76 3
77 10
78 4
79 1
80 0
81 0
82 1
83 131
84 0
85 0
86 0
87 1
88 1
89 9
90 1
91 0
92 37
93 0
94 3
95 0
96 1
97 0
98 4
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 1
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 1
10 4
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 5
17 0
18 2
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 7
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 4
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 1
48 1
49 0
50 2
51 9
52 0
53 0
54 10
55 0
56 0
57 0
58 1
59 10
60 0
61 0
62 0
63 0
64 3
65 1
66 1
67 0
68 0
69 3
70 1
71 0
72 12
73 0
74 0
75 0
76 0
77 19
78 0
79 0
80 3
81 26
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 3
98 0
99 0
100 4
101 0
102 9
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 3
111 0
112 1
113 0
114 0
115 1
116 0
117 0
118 1
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 1
128 2
129 0
130 0
131 1
132 14
133 0
134 0
135 0
136 2
137 0
138 0
139 1
140 0
141 0
142 4
143 2
144 0
145 3
146 0
147 0
148 5
149 1
150 0
151 0
152 3
153 0
154 0
155 0
156 0
157 5
158 8
159 0
160 0
161 3
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 0
168 1
169 2
170 1
171 11
172 0
173 1
174 0
175 0
176 1
177 2
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 5
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 3
195 0
196 1
197 5
198 0
199 0