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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 218

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
218 Z. Das Grab im Vufento. trennte das Glück. Abtius, auf seinen Ruhm und seine Macht eifersüchtig, schied sich von Thorismund und bewog diesen, in sein Land zurückzugehen. Zur Entschädigung für die Beute, die Astius sich vorweg genommen, erhielt Thoris- mund eine fünf Zentner schwere Schüssel von Gold, mit den köstlichsten Edel- steinen besetzt, die man für die Tafel des berühmten, von den Römern aus dem Tempel zu Jerusalem geraubten salomonischen Tisches gehalten hat. Im Jahre 452 zog Attila über die Alpen nach Italien. Honoria, des römischen Kaisers Schwester, soll sich ihm zur Gemahlin angeboten und ihn ein- geladen haben, nach Rom zu kommen. Sie schmachtete deshalb zu Rom im Gefängnisse. Drei Monate lang hielt Aquileja die Hunnen auf; endlich eroberten sie die Stadt und zerstörten sie gänzlich. Damals flohen viele Römer auf die kleinen sumpfigen Inseln des adriatischen Meeres und legten daselbst den ersten Grund der Stadt Venedig. Attila zog gegen Rom. Schon war man auf den Untergang bereitet, als plötzlich Rettung vom Himmel kam. Leo, Bischof von Rom, ein gottbegeisterter Greis, zog an der Spitze der römischen Geistlichkeit, in priesterlichem Schmuck und mit feierlichem Gesänge, einer Taube des Friedens oder einem gottgesandten Engel gleich, den wilden, mordbegierigen und bluttriefenden Hunnen entgegen. Niemand wagte, die frommen Priester anzutasten. Sie kamen ungehindert vor Attila selbst, und dieser ward durch den Anblick und die Worte Leos bewogen, Rom zu verschonen und sogleich den Rückweg einzuschlagen. Die innere geistige Gewalt, womit die Erscheinung des heiligen Greises auf den Helden wirkte, ist in der Sage dergestalt bezeichnet worden, daß Attila über dem Haupte des Greises einen ungeheuren Riesen gesehen, der ihn drohend zurückgeschreckt habe. Auf dem Rückwege aus Italien starb Attila plötzlich. Er wurde mit großer Feierlichkeit zur Erde bestattet. Sein ganzes Heer ritt um seine Leiche. Sie ward in einen goldenen Sarg gelegt, der wieder in einen silbernen und dieser in einen ehernen. Alle, die an seinem Grabe gearbeitet hatten, wurden umgebracht, damit niemand es entdecken könne. Nach G. Frey tag. 3. Das Grab im Buseuto. 1. Nächtlich am Buseuto lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. 2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. — 3. Allzufrüh und fern der Heimat mußten hier sie ihn begraben, wahrend noch die Jugendlocken seine Schulter blond umgaben. 4. Und am Ufer des Buseuto reihten sie sich um die Wette; um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. 5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde. senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rüstung, auf dem Pferde. 6. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe. 7. Abgelenkt zum zweiten Male, ward der Fluß herbeigezogen: mächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen.

2. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 218

1883 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
218 Z. Das Grab im Busento. die, welche das Unglück verbunden, trennte das Glück. Aetins, auf seinen Ruhm und seine Macht eifersüchtig, schied sich von Thorismnnd und bewog diesen, in sein Land zurückzugehen. Zur Entschädigung für die Beute, die Astius sich vorweg genommen, erhielt Thorismnnd eine fünf Centner schwere Schüssel von Gold, mit den köstlichsten Edelsteinen besetzt, die man für die Tafel des berühmten, von den Römern ans dem Tempel zu Jerusalem geraubten salomonischen Tisches gehalten hat. Im Jahre 452 zog Attila über die Alpen nach Italien. Honoria, des römischen Kaisers Schwester, soll sich ihm zur Gemahlin angeboten und ihn ein- geladen haben, nach Rom zu kommen. Sie schmachtete deshalb zu Rom im Gefängnisse. Drei Monate lang hielt Aguileja die Hunnen ans; endlich eroberten sie die Stadt und zerstörten sie gänzlich. Damals flohen viele Römer auf die kleinen sumpfigen Inseln des adriatischen Meeres und legten daselbst den ersten Grund der Stadt Venedig. Attila zog gegen Rom. Schon war man auf den Untergang bereitet, als plötzlich Rettung vom Himmel kam. Leo, Bischof von Rom, ein gottbegeisterter Greis, zog an der Spitze der römischen Geistlichkeit, in priesterlichem Schmuck und mit feierlichem Gesänge, einer Taube des Friedens oder einem gottgesandten Engel gleich, den wilden, mordbegierigen und bluttriefenden Hunnen entgegen. Niemmch wagte, die frommen Priester anzutasten. Sie kamen ungehindert vor Attila selbst, und dieser ward durch den Anblick und die Worte Leos bewogen, Rom zu verschonen und sogleich den Rückweg einzuschlagen. Die innere geistige Gewalt, womit die Erscheinung des heiligen Greises auf den Helden wirkte, ist in der Sage dergestalt bezeichnet worden, daß Attila über dem Haupte des Greises einen ungeheuren Riesen gesehen, der ihn drohend zurückgeschreckt habe. Auf dem Rückwege aus Italien starb Attila plötzlich. Er wurde mit großer Feierlichkeit zur Erde bestattet. Sein ganzes Heer ritt um seine Leiche. Sie ward in einen goldenen Sarg gelegt, der wieder in einen silbernen und dieser in einen ehernen. Alle, die an seinem Grabe gearbeitet hatten, wurden umgebracht, damit niemand es entdecken könne. Nach G. Freytag. 3. Das Grab im Busento. 1. Nächtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. 2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. — 3. Allzufrüh und fern der Heimat »mßten hier sie ihn begraben, während noch die Jugendlocken seine Schulter blond umgaben. 4. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette; um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. 5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rüstung, aus dem Pferde. 6. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe. 7. Abgelenkt zum zweiten Male, ward der Fluß herbeigezogen: mächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen.

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 223

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Z. Das Grab im Busento. 223 Edelsteinen besetzt, die man für die Tafel des berühmten, von den Römern aus dem Tempel zu Jerusalem geraubten salomonischen Tisches gehalten hat. Im Jahre 452 zog Attila über die Alpen nach Italien. Honoria, des römischen Kaisers Schwester, soll sich ihm zur Gemahlin angeboten und ihn ein- geladen haben, nach Rom zu kommen. Sie schmachtete deshalb zu Rom im Gefängnisse. Drei Monate lang hielt Aquileja die Hunnen auf; endlich eroberten sie die Stadt und zerstörten sie gänzlich. Damals flohen viele Römer auf die kleinen sumpfigen Inseln des adriatischen Meeres und legten daselbst den ersten Grund der Stadt Venedig. Attila zog gegen Rom. Schon war man auf den Untergang bereitet, als plötzlich Rettung vom Himmel kam. Leo, Bischof von Rom, ein gottbegeisterter Greis, zog, heißt es, ander Spitze der römischen Geistlichkeit, in priefterlichem Schmuck und mit feierlichem Gesänge, einer Taube des Friedens oder einem gottgesandten Engel gleich, den wilden, mordbegierigen und bluttriefen- den Hunnen entgegen. Niemand wagte, die frommen Priester anzutasten. Sie kamen ungehindert vor Attila selbst, und dieser ward durch den Anblick und die Worte Leos bewogen, Rom zu verschonen und sogleich den Rückweg einzuschlagen. Die innere geistige Gewalt, womit die Erscheinung des heiligen Greises auf den Helden wirkte, ist in der Sage dergestalt bezeichnet worden, daß Attila über dem Haupte des Greises einen ungeheuren Riesen gesehen, der ihn drohend zurückgeschreckt habe. Auf dem Rückwege aus Italien starb Attila plötzlich. Er wurde mit großer Feierlichkeit zur Erde bestattet. Sein ganzes Heer ritt um seine Leiche. Sie ward in einen goldenen Sarg gelegt, der wieder in einen silbernen, und dieser in einen ehernen. Alle, die an seinem Grabe gearbeitet hatten, wurden umge- bracht, damit niemand es entdecken könne. Nach G.freytag. 3. Das Grab im Busento. 1. üächtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. 2. Und den Fluß hinauf, hinunter, ziehn die Schatten tapfrer Goten, die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. — 3. Allzufrüh und fern der Heimat mußten hier sie ihn begraben, während noch die Jugendlocken seine Schulter blond umgaben. 4. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette; um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. 5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rüstung, auf dem Pferde. 6. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe. 7. Abgelenkt zum zweitenmale, ward der Fluß herbeigezogen: mächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen. 8. Und es sang ein Chor von Männern: „Schlaf' in deinen Heldenehren! keines Römers schnöde Habsucht soll dir je das Grab versehren!" 9. Sangen's, und die Lobgesänge tönten fort im Gotenheere; wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! Plate».

4. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 206

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
206 sein Land zurückzugehen. Zur Entschädigung für die Beute, die Mtius sich vorweg genommen, erhielt Thorismund eine fünf Eentner schwere Schüssel von Gold, mit den köstlichsten Edelsteinen besetzt, die man für die Tafel des berühmten, von den Römern aus dem Tempel zu Jerusalem geraubten salomonischen Tisches gehalten hat.' Im Jahre 452 zog Attila iibcr die Alpen nach Italien. Honoria, des römischen Kaisers Schwester, soll sich ihm zur Gemahlin angeboten und ihn eingeladen haben, nach Rom zu kommen. Sie schmachtete deshalb zu Rom im Gefängnisse. Drei Monate lang hielt Aquileja die Hunnen auf; endlich erober- ten sie die Stadt und zerstörten sie gänzlich. Damals flohen viele Römer auf die kleinen sumpfigen Inseln des Adriatischen Meeres und legten daselbst den ersten Grund der Stadt Venedig. Attila zog gegen Rom. Schon war man auf den Untergang bereitet, als plötzlich Rettung vom Himmel kam. Leo, Bi- schof von Rom, ein gottbegeisterter Greis, zog an der Spitze der römischen Geist- lichkeit, in priesterlichem Schmuck und mit feierlichem Gesänge, einer Taube des Friedens oder einenr gottgesandten Engel gleich, den wilden, mordbegierigen und bluttriefenden Hunnen entgegen. Niemand wagte, die frommen Priester anzu- tasten. Sie feinten ungehindert vor Attila selbst, und dieser ward durch den Anblick und die Worte Leos bewogen, Rom zu verschonen und sogleich den Rück- weg einzuschlagen. Die innere geistige Gewalt, womit die Erscheinung des hei- ligen Greises auf den Helden wirkte, ist in der Sage dergestalt bezeichnet wor- den, daß Attila über dem Haupte des Greises einen ungeheuren Riesen gesehen, der ihn drohend zurückgeschreckt habe. Auf dem Rückwege aus Italien starb Attila plötzlich. Er wurde mit großer Feierlichkeit zur Erde bestattet. Sein ganzes Heer ritt um seine Leiche. Sie ward irr einen goldenen Sarg gelegt, der wieder in einen silbernen und dieser in einen ehernen. Alle, die an seinem Grabe'gearbeitet hatten, wurden umgebracht, damit niemand es entbeefen könne. 3. Das Grab im Dnsenta. 1. Nächtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, aus den Wassern schallt e8 Antwort, und in Wirbeln klingt es wider. 2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Gothen, die den Alar ich beweinen, ihres Volkes besten Todten. — 3. Allzufrüh und fern der Heimat mußten hier sie ihn begraben, während noch die Jugendlocken seine Schulter blond umgaben. 4. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette; um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. 5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rüstung, auf dem Pferde. 6. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe. 7. Abgelenkt zum zweiten Male, ward der Fluß herbeigezogen: mächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen.

5. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 34

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
34 Ist Holz; in ihm ist keine Gtterkraft! Ihr Diener, vor! Fllt sie mit khnem Streiche!" Die Heiden aber drhn: Der wird zur Leiche! Des Baumes Frevler wird dahin gerafft?" Und sieh, es strzt, noch kaum die Rinde klafft, Dreimal zerstckt die mcht'ge Donnereiche! Und Grausen fat der Heiden bleiche Schar, Gewendet sind die Herzen wunderbar, Und alle treibt's, zum heil'gen Mann zu treten: Die Heidengtter sind Betrug und Spott, Nur mchtig ist und wahr der Christengott!" Und sinken hin, zum einz'gen Gott zu beten. Welker Bonifatins bei den Hessen und Thringern. Auf dem Waldwege, der vom Main nordwrts in das Hgelland der Franken und Thringe fhrt, zogen an einem heien Sommertage drei Reiter-schweigend dahin. Der erste war der Fhrer, ein junger Mann von starken Gliedern; das lange Haar hing ihm wild um das Haupt, die blauen Augen sphten nach beiden Seiten des Weges in den Wald. Er trug eine verschossene Lederkappe, der der braunen Jacke eine groe Tasche mit Reisevorrat, in der Hand den Wurfspeer, auf dem Rcken Bogen und Jagdkcher, an der Seite ein langes Weidmesser, am Sattel seines Rosses eine schwere Waldaxt. Hinter ihm ritt ein breitschultriger Mann m den Jahren seiner besten Kraft, mit groem Haupt, die mchtige Stirn und die blitzenden Augen gaben ihm das Aussehen eines Kriegers Aber er trug sich nicht wie ein Mann des Schwertes; das kurzgeschorene Haar deckte ein schsischer Strohhut. an dem langen Gewnde war nicht Wehrgehenk. nicht Waffe sichtbar, nur die Axt. welche jeder Reisende in der Wildnis fhrte, steckte im Sattel; nach dem groen Ledersack, der Vor ihm der dem Sattel befestigt war, mochte man ihn fr einen Hndler-Halten. Es befanden sich aber in dem Sacke auer dem notwendigsten Reiset)errate ein Schreiben des Papstes von Rom, ein Schutzbrief des groen Frankenknigs und verschiedene wertvolle, heilige Schriften. Ihm zur Seite trabte ein Jngling in gleicher Tracht und Ausrstung, der nuch auf dem Rcken ein Bndel trug und in der Hand einen Baumzweig, mit dem er sein Rlein antrieb. Durch Sand und der Stein-blcke zog sich der rauhe Pfad zwischen alten Kiefernstmmen von einer Erdwelle zur andern. Am Waldesrand hielt der Fhrer an. Dies ist das Jdisthal", sagte er, das Haupt zum Grue neigend, und dort rinnt der Jdisbach nach dem Main." Einsam und menschenleer lag das blhende Thal. Aus demselben fhrte ein schmaler Weg bergauf. Der Gipfel war ein unebener Raum, baumlos, mit niedrigem Buschwerk und wilden Blumen bewachsen. Nur eine mchtige Esche erhob sich in der Mitte ans dem niedrigen Kraut. Der Fhrer sprang vom Rosse und neigte sich tief gegen den Eschenbaum, dann trat er an den Rand des Gipfels und sah forschend in das Thal und den Saum der Wlder eut-lang. Und wieder wandte er sich der Esche zu und sprach ehrfrchtig: Hier ist der Jdisberg, und dies ist der heilige Baum der hohen Schicksals-franen. Schutz vor schdlichen Gewalten hat die Stelle, und darum habe ich euch hierher gefhrt." Hier schickten sie sich an, die Nacht zu rasten und schlugen den Nachtzaun zusammen. Der Fhrer riet dem Fremden, die hohen Gewalten der Urzeit, welche um den Baum schweben und ihm feind seien, zu scheuen. Ob

6. Die Germanen - S. 40

1910 - Ansbach : Seybold
— §0 — Leichenzug in Bewegung, vier Männer trugen den toten Helden auf feinem Schild in voller waffenrüftung, das Schwert in der Rechten. Hinter dem Toten wurde fein edles Schlachtroß geführt, 41 der Falbe. Auch dieses ging heute den letzten Gang. Sie waren nun an der Grabstätte angekommen. Hell erleuchteten die Fackeln den Platz. Sie hatten hier einen Scheiterhaufen aus Tannen- und Lfchenholz errichtet. Neben diesem fetzte 44 man die Leiche nieder. Da trat der Gefchlechtsälteste vor. Donars Hammerzeichen machte er über die Leiche, dann über das Roß, dann über den Holzstoß und besprengte ihn mit Weihwasser, geschöpft in der weihenacht aus heiliger Quelle. Das Roß soll feinen Herrn hinübertragen nach Walhalla, drum stirbt es mit ihm. Der Gefchlechtsälteste stößt ihm den Dolch ins Herz. Lautlos empfängt das edle Tier die Todeswunde. Das Blut entströmt in diesem Strahl, es stürzt zusammen. Jetzt heben vier waffengenoffen die Leiche des toten Heldenbruders mit feinem Schilde auf den Scheiterhaufen. Andere legen das Roß daneben. Der Älteste gibt ein Zeichen. Der große Holzstoß wird angezündet, viele Fackeln fliegen darauf. Hoch flammt die 20 Lohe, leicht trägt sie den Helden zu Allvater hinauf. (Ehrfürchtige Stille waltet auf der Stätte. Allmählich finkt die Flamme, bald glüht nur noch das letzte Scheit. Lin glimmender Afchenhaufen ist noch übrig. Da nimmt der Alteste eine eherne Schaufel und sammelt darauf, was noch übrig ist von den Gebeinen, und legt sie in den Lichenfarg, dazu auch das Schwert, das unversehrte. Man hebt den schweren Deckel darauf und versenkt den Sarg ins Grab. So war nun der Hofherr zu feinen Ahnen versammelt.

7. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 16

1910 - Ansbach : Seybold
Grundlagen. . . . Er (Leudast, der Knecht eines königlichen Winzers) wurde . . . für den Dienst ausgehoben und der königlichen Küche zugeteilt . . . Als er zwei- oder dreimal bereits so entwischt und wieder eingeholt war und man ihn nicht anders von einer abermaligen Flucht zurückhalten konnte, kerbte man ihm endlich zur Strafe das eine Ghr ein . . . Gregor v, Er (Merowig, der Sohn des Königs Hilperich) wurde . . . gezwungen das Schwert und das militärische Schwertgehänge, die ihm nach deutschem Brauch feierlich gegeben worden, wegzulegen, sich aller Stücke feines nationalen Anzugs abzutun und das römische Kleid anzuziehn, welches das Gewand der Geistlichkeit war. Thierry 293. Leunast, Archidiakon, . . . verlor durch den grauen Star das Augenlicht. Und obwohl er viele Arzte um Hat fragte, konnte er doch durchaus das Gesicht nicht wiedererlangen . . . Als er aber wieder heimkehrte, rief er einen Juden und fetzte sich Schröpfköpfe auf die Schulter, denn so hoffte er die Kraft feiner Augen noch zu vermehren . . . Gregor v, e. Der Bifchof . . . kam . . . herbei, wusch ihn, legte ihm bessere Kleider an, brachte die Nacht bei der Leiche unter geistlichen Liedern zu, schasste sie dann in ein Schiff und beerdigte sie in der Kirche des Hl. üinzentius zu Paris ... vi, <*6. . . . Verbrennen des Leichnams begegnet man im fränkischen Reich nicht mehr. Noch häufiger als früher wird der Tote lediglich in der Erde beigesetzt; die Grabhügel werden an Zahl von den einfachen (Erdgräbern weit übertroffen. Einzelgräber find feiten; in der Hegel werden die Gräber zu Friedhöfen vereinigt . . . Uber dem Grab führte man manchmal leichte Holzbauten auf fei es in Gestalt einer Säule, fei es eine Art Basilika; ebenso legte man häufig auf das Grab eine mit einer Inschrift versehene Steintafel. (Öder man pflanzte auch auf das Grab einen Dornstrauch, umgab es mit einem Gitter oder einer Hecke. 3hn (den Holzfarg) haben die Germanen erst von den Hörnern übernommen. Daneben treffen wir aus Stein gehauene Särge . . . Endlich fehlen . . . weder die in den Fels gehauenen Gräber, noch die aus Steinplatten verfertigten Särge, noch die aus Steinen aufgebauten Grabkammem. Noch immer ist es üblich den Toten allerlei mit ins Grab zu geben. Es werden Trank und Speise mit beigesetzt, es werden Tiere mitbegraben, es werden Münzen beigelegt, es werden die verschiedenartigsten Gebrauchs- und Schmucfgegenftände in den Sarg getan . . . Schultze 283.
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