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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 67

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Aus der deutschen Geschichte. 1. Von den alten Germanen. Wir Deutschen haben den Wald so gern. Auf seinen stillen Wegen, in seinem khlen Schatten und in seiner reinen Luft empfangen wir neue Lust und Kraft zur Arbeit. Die Liebe zum Walde liegt uns im Blute von unfern ltesten Vorfahren her. Damals zog sich dichter Wald mit hochragenden Eichen und Buchen, Land und Tannen und Kiefern weit der unser Vaterland hin und wechselte mit Seute' Heideflchen, Wiesen und Smpfen, der denen feuchte Nebel wallten. In das dstre Land wanderten von Osten her die Germanen ein, kraftvolle Gestalten mit strahlenden blauen Augen und langem Blondhaar. Sie brachten groe Viehherden mit und siedelten sich auf den Waldlichtungen und Wiesenflchen an. Aus Baumstmmen bauten sie ihre Htten, meist Wohnhaus, Stall Im germani-und Scheune, und umgaben alles mit einem rohen Zaune. ^en Auch war ein Garten bei dem Hause, darin wuchsen Rettiche, Rben und saure pfel. Drauen auf dem Anger und im Walde weidete das Vieh, und auf den ckern gediehen Flachs und Getreide. In manchen Gegenden lagen die Gehfte nahe beieinander und bildeten Drfer, nicht selten auch war von einem Hofe zum andern ein weiter Weg; Städte gab's nicht. Im Innern des Wohnhauses lag ein groer Raum, die Diele. Da stand der Herd, darauf brannte immer ein Feuer, der Rauch zog durch eine ffnung im Strohdache ab. Whrend der warmen Jahreszeit

2. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 381

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
81. Lin Brand in den Steppen des Mississippi. 381 die Dielen dagegen aus roh behauenen, nicht gesägten Pfosten. Das ein solches Gebäude einschließende Gehege ist ein Zickzack und ohne weitere Befestigung so angelegt, daß es sich durch sich selbst fest und aufrecht erhält. An den ver- schiedenen Kreuzbogen angebrachte Querstangen geben ihm noch mehr Dauer und Haltbarkeit. — Jetzt kommt nun die Arbeit des Urbarmachens. Einzig und allein mit einer Axt versehen, beginnt der Amerikaner an seinem Walde zu fällen, wo schon die erste Stunde selbst den unermüdlichsten Europäer mutlos machen würde. Stamm an Stamm sinkt unter seinen sichern und ruhig geführten Schlägen. Die Riesen des Waldes, die Jahrhunderten mit ihren Stürmen und Orkanen getrotzt, die alten Eichen und Walnußbäume, die sich am Boden mit ihren Wurzeln, in der Luft mit ihren weitausragenden Ästen und durch tausend engverschlungene Rankengewächse ineinander drängten, müssen jetzt dem kecken Menschengeschlechte Raum geben. Den großen Bäumen schält man nur ringsum die Rinde ab, damit sie absterben; die kleinen aber werden gefällt, in Stücke zerschlagen, und, was nicht als Nutzholz gebraucht werden kann, wird ver- brannt. In kurzer Zeit wird ein kleines Feld „klar gemacht", und die Mais- saat kann beginnen. Jahrelang genügt dem Amerikaner seine bescheidene Hütte. An dem brei- ten Kamine wird gekocht, an den Wänden hin stehen die Betten, über diesen hängt die Kleidung der Familie auf Pflöcken, die zwischen die Stämme ein- getrieben sind, auf darüber hingelegten Brettern ruht die Wäsche, und über der Tür liegt die treue Büchse. Oben am Kamine ist gewöhnlich nach innen eine Öffnung angebracht, aus welcher der Rauch aufgehangene Schinken und Speckseiten umweht. In- und auswendig am Hause hängen aufgespannte Felle von allen möglichen Tieren. So ist jedes Plätzchen benutzt, und selbst noch über den innern Raum des Hauses sind Stöcke oder Rohrstücke gelegt, die gedörrtes Hirschfleisch oder auch in Ringe geschnittene Kürbisse, das Wintergemüse, tragen. Werth elt. 81. Ein Brand in den Steppen des Mississippi. Yvvr waren von den Pferden gestiegen, und bei einem Mittagsmahle, das aus einem herrlichen Büffelrücken bestand, pflegten wir einige Stunden der Ruhe. Die Natur selbst schien eine Feierstunde zu halten. Über die vom Herbst schon gelb gewordenen Gräser und Blumen streifte ein kaum merklicher Westwind. Die ganze unermeßliche Prärie lag schweigend, als ob sie Mittags- ruhe hielte: die Sonne neigte sich bereits dem Westen zu. Gemütlich plauder- ten wir von der Jagd aus den Prärieen und den Gefahren, die sie mit sich bringt. Da wurden plötzlich unsere Pferde unruhig und suchten mit Gewalt sich loszureißen. Unser Führer Gabriel horchte. „Auf! auf!" rief er erschrocken, „schnell die Pferde gesattelt! Rettet euer Leben! Die Prärie steht in Flain- men, und die Büffel jagen gegen uns heran!" Da waren keine Worte zu verlieren. Alle sprangen auf, es galt das Leben. In einer Minute waren die Pferde gesattelt, in der zweiten jagten wir schon über die Steppen hin. Wir brauchten die Pferde nicht zu treiben: sie ahnten die drohende Gefahr und taten von selbst das Äußerste, sich durch die Flucht zu retten.

3. Unsere Heimat - S. 45

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 45 — 4. Etwa in der Mitte des Stadtparkes, nördlich von dem untern Teich, ist der Schiller Hain. Hier steht die Schillerbank aus Granit mit dem Bilde Schillers und davor die Schillerlinde. Die ganze An- läge ist im Jahre 1905 zur Erinnerung des hundertjährigen Todestages Schillers gemacht. Schiller war ein großer deutscher Dichter, den jedes Kind kennen muß. Er ist am 10. November 1759 geboren und am 6. Mai 1805 in Weimar gestorben; dort liegt er auch neben dem Groß- herzog in der Fürstengruft begraben. 5. Nördlich vom Stadtpark, auf der andern Seite des Hartmanns- damms, steht am Eingange des "Wegs nach dem Kohnstein der Hasse- stein, ein mächtiger Granitblock aus der Brockengegend mit dem Bilde Hasses. Dr. Hasse war Arzt in Nordhausen; ihm ist hauptsächlich die Anlage der Kohnfteinallee zu Verdauken. Der Stein ist im Jahre 1900 gesetzt worden. 31. Der Kuhberg. 1. Der Kuhberg wird von den Nordhäusern viel aufgesucht; besonders weilt die Jugend hier gern. Es spielt sich hier auch gar zu schön Räuber oder Soldaten; nach Herzenslust kann sich hier jeder auslaufen und Beine und Lunge stärken. Im Busch gibt es herrliche Verstecke, wo einen kein Mensch findet; und wenn man sich eine Zeitlang ganz ruhig verhält, kann man sogar wilde Kaninchen zu sehen bekommen. Aber auch die Erwachsenen gehen auf den Kuhberg, um sich zu erholen. Er ist von der Stadt bald zu erreichen. Die Luft ist hier rein, und die Geräusche aus der Stadt sind hier nicht zu hören. Ein schöner Weg führt aus der Höhe entlang; nach Süden hin trennt ihn von: Ackerfelde nur ein Graben, der mit allerlei Buschwerk und Bäumen bewachsen ist, zwischen denen man überall in die Nähe und in die Ferne hindurchblicken kann; nach Osten zu schaut der Kyffhäufer herüber; nach Westen zu liegen unten die Häuser von Salza, an denen die Eisen- bahn wie eine schwarze Raupe vorbeikriecht, und darüber hinweg sieht man die blauen Höhen der Hainleite und der Bleicheröder Berge. Bänke zur Seite des Weges laden zum Ausruhen ein. Über die Kiefernadeln am Boden eilen fleißige Ameisen dahin, Käser laufen über den Weg, und Schmetterlinge gaukeln in der Luft. Die westliche Seite des Kuh- berges ist mit Nadelwald bewachsen; auf der östlichen Seite dagegen stehen Erlen; der Weg ist fast ganz von ihnen überdeckt. Wo sie auf- hören, steht zwischen Wald und Feld ein Stein aufgerichtet; von da aus hat man eine schöne Aussicht nach den Bergen des Harzes. Am schönsten ist es aber beim Gesundbrunnen (1774 eingefaßt). Aus einer Röhre fließt hier fortwährend Wasser in einen Behälter, von dein es in einem kleinen Bache weiter rinnt. Zwei alte breitästige Pappeln beschatten den leise murmelnden Born. Sein Wasser ist frisch

4. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 88

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
88 eine Partei zu schwach ist und schon mitten auf der sogen. Bahn so weit zurückge- kommen ist, daß der Vorsprung der Gegner nicht wieder eingeholt werden kann: so ergiebt sie sich und alle eilen — vergnügt oder niedergeschlagen — ihren Woh- nungen zu. Diejenige Partei hat gewonnen, deren Kugel am weitesten gekommen ist, und sollte der Vorsprung auch nur aus einem Fuße bestehen. Die Partei, welche die Wette verloren hat, muß das gewettete Geld hergeben, während das der anderen wieder vertheilt wird; aber sie wird freundlich eingeladen zum„Kloot- schitelbeer," zum Trinkgelage, welches acht oder vierzehn Tage später stattfindet. Meist wird Warmbier getrunken und gewöhnlich ist mit einer solchen Nachfeier auch Musik und Tanz verbunden. Unter heiteren Gesprächen und Gesängen ver- geht ein solcher Abend. Die Wieder werden lauter, der Tanz lebhafter, bis nach tiefer Mitternacht alle jubelnd heimkehren nach Väter Weise. 40. Die Torfmoore. Ungeheure, nur von wenigen Pfaden durchschnittene Flächen sind die Torfmoore. Im westlichen Hannover finden sich nicht weniger als sechsunddreißig Geviertmeilen, von denen der Ackerbau bis jetzt nur verhältnismäßig ganz unbedeutende Strecken in Angriff genommen hat. Einsam, still und einförmig liegen sie da. Nirgends ein Baum, ein Strauch, eine Hütte, nirgends ein Gegenstand, der sich auch nur in der Höhe eines Kindes' auf der scheinbar endlosen Einöde dem Auge abgrenzte. Nichts zeigt sich als ein schwarzer Schlamm, überzogen von rostbrauner Heide und dürftigen Halbgräsern, dazwischen gelegentlich ein Tümpel mit dunklem Wasser und darüber der ewige Himmel. Nichts ist zu hören, kein Wagen, kein Hund, auf dem weichen Boden nicht einmal unser Tritt; nur bis- weilen unterbricht der klagende Ruf des Heidehuhns die tiefe, peinliche Stille. Aber nicht überall mehr zeigt uns das Moor diese großartige Ur- sprünglichkeit, diese tiefe Schwermuth, die wohl schon die römischen Le- gionen ergriff, als sie hier auf den langen Faschinendämmen und Knüppel- straßen, von denen jetzt noch Reste gefunden werden, zur Unterwerfung der Chauken vordrangen. Von der benachbarten Geest schieben sich an einigen Stellen in die Heidesümpfc trockne Landzungen auf eine kürzere oder längere Strecke hinein, und mit diesen Zangen, Tangen genannt, ziehen die Aiuvohner des Moors dasselbe allmählich zur Urbarmachung heran. Heerden genügsamer Heidschnucken gehen nach den nächsten zum Anbau geeigneten Strecken voraus. Nachdem ihr Dünger den Boden fruchtbar gemacht, wird letzterer durch kleine Kanäle von der Tiefe einer Elle entwässert, und so entsteht Ackerland, welches, nachdem Pflug, Säe- mann und Egge darüber gewesen, Jahre hindurch gute Roggenernten gewährt. Daneben werden durch Ausstechen des Torfs bis auf einige Fuß und einfache Düngung Wiesen geschaffen, die werthvolles Gras geben. Da es dazu indes großer Mengen thierischen Düngers bedarf, so geht es mit der Erweiterung dieser Moorkolonien langsam vorwärts, und nur kleine Strecken der Sumpfgegenden sind auf solche Weise bis jetzt bezwungen.

5. Schulgeographie - S. 260

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
260 Vii. Mitteleuropa. endlich das flache Gewässer mit seinem Moder füllte. Das sind Unter- Wassermoore, im Gegensatz zu jenen bräunlichen Überwassermooren oder Hochmooren. Selbst über das Steinhnder Meer zieht sich die Rasendecke immer weiter vom Ufer hinüber. Früher lagen die Moore Wirtschafts-ganz brach oder wurden, abgesehen vom Torfstich, nur als Buchweizen- im ^ Moor kodett benutzt, indem die natürliche Pflanzendecke mühsam abgebrannt wurde, wobei sich Höhenrauch entwickelte, der über ganz Nw.-Dentsch- land fortzog; die Asche mußte dann den dürftigen Dungboden bilden. Jetzt entwässert man die Moore und behandelt den trocken gelegten Boden mit Kunstdünger, z. B. Chile-Salpeter, Staßsurter Kalisalz oder Thomas- schlacke, einem zu Pulver gemahlenen Rückstand bei der Erzverhüttung, und erzielt durch solche Veränderung der Bodenznsammensetznng Wiesen- oder gar Ackerland. aufdermarsch, Die Marschen sind waldlos, aber wegen ihres fruchtbaren Bodens, auf dem der beste Weizen wächst und bei der Milde des Winters das Rindvieh fast das ganze Jahr hindurch die trefflichste Weide findet, auf der Geest, dichter bewohnt als die Geest. Diese trägt erst in größerer Entfernung vom Gestade Kiefern- und Eichenbestände; ihre Volkszahl ist gering, hebt sich aber beträchtlich ans dem besseren Boden vor dem Gebirgssnß, be- sonders in der industriellen Rheingegend. Bewohner. Seit alters haben hier allein Deutsche gewohnt (daher reinster deutscher Typus x) und unverrückt dieselben 3 Stämme: an der Küste und auf den Küsteuinseln die Friesen, im Binnenlande bis gegen den Rhein hin die Sachsen (Ostsalen nach der Elbe zu, Engern an der Weser, Westfalen weiter w.), im Sw. die Franken. Zwar ist hier die Sprache der Friesen sast nirgends mehr bewahrt, wie auf den Nord- friesische» Inseln dies der Fall ist, sondern von niedersächsischer Mundart verdrängt worden, aber zumal auf den Marschen lebt noch der echt friesische Volksschlag, und die saubere Bauart des Friesenhauses52 verdrängt um- gekehrt die des Sachsenhauses 3 ans den Nachbarstrichen der Geest. 1 d. h. die deutsche Eigenart des Aussehens (lichte Hautfarbe, rote Waugeu, blaues bis blaugraues Auge, blondes oder hellbraunes Haar) wie es bei den nordi- schen Germanenvölkern und bei den aus Nw -Deutschland stammenden Engländern wiederkehrt. — 2 Roter Backsteinbau unter rotem Ziegeldach; Schenne nebst Stallungen vom Wohnraum abgemauert, aber mit ihm unter demselben Dach; in den quellen- losen Marschen Regenwasserleitung vom Dach (aus eiuer Zisterne) in die Küche. — a Uraltes Bauernhaus, noch jetzt manchmal aus bloßem Fachwerk gebaut, mit hohem Strohdach, unter dem das Getreide lagert; die Stalluugeu r. und l. neben der „Deele", d. h. der Hausflur, in welche man durch die Torfahrt eintritt; gleich da- hinter der offene Herd und die Wohnräume der Familie. l>. was. V-vv^I t : otllj <>ug!y -y ir. 7 «

6. Bilderanhang - S. 128

1906 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
128 Cubmig Richter (1803—1884), der Illaler des deutschen Volks- und Familienlebens. 5ig. 310. Zitdnis Kuluüg Richters. Über Richter f. Saak, Jaunft des Xix. Jahrh. -Monographie von Paul Mohn, velhagenlmasing. Anna Sufanna, gah du na Schol! ,3h heff nix aewern Lot.' Treck du Papa sin Tüffeln an! ,De fund mi vets to grot.' Steh du en half Bund Stroh in, So fund se di to paß. - Tda kann mm Anna Sufanna springen, Barbeenti daer dat Gras! 5ig. 311. 1 Anna Sufanna, geh du na Schott Aus Jftlnus ©roth , vaer de Gaern', 1858. Zeichnung von Ludwig Richter zu nebenstehendem Reime. Verlag von (S. Wigand, Leipzig. Jm Jahre 1858 erschien ,vaer de Gaern, Kinderreime, alt und neu' von M. (Brotb mit 52 Zeichnungen, davon sind 38 von Richter. urm 5ig. 312. Die Zeichnung Ludwig (.aus .Beschauliches und (Erbauliches', Verlag von ,Ade, o Tal, du Berg und Tal! Rebhügel, Wälder allzumal! Serztieber Turm und Kirchendach, Kirchhof und Steglein übern Bach! Du Brunnen, dahin spat und früh Richters aus dem Jahre 1855 G. Wigand, Leipzig) illustriert folgende Stelle: dchslem springen, Schaf' und _ßüh’, Sans hinterdrein kommt mit dem Stecken Und Bastes Tvlein auf dem Schecken; Ihr Störch' und Schwalben, grobe Spatzen, Tuch soll ich nimmer hören schwatzen!'

7. Für mittlere Klassen - S. 507

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
507 2. Ihr Männer, die ihr von dem Nicht mehr von deutscher Nebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. Nacken Die Körbe langt, mit Brot beschwert, Das ihr aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Heerd; 3. Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krug' und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! 4. Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Oft an der Heimath Born gefüllt; Wenn am Missourie Alles schwiege: Sie malten euch der Heimath Bild; 5. Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt; Des Heerdes traute Feuerstelle; Das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden braunen Gästen, Voll frischen Trunkes, eure Hand. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; 8. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn, Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, Im Spessart klingt des Aelplers Horn. 9. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimathberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfel- dern, Nach seinen Rebenhügeln ziehn! 10. Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend wehn! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele stehn. 11. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden, Und cuern Feldern Reis und Mais! F. Freiligrath. 92. Die großen Stämme. 1. Mongole, deine Heerde sollst du grasen Im Norden, wo der Steppe Nebel grauen; Zu Rosse sollst du sein und Zelte bauen Und oft wie Sturm durch alle Völker blasen. 2. Zum höchsten Leben gab ich euch, Kaukasen, Ein buchtenreiches Meer und weite Gauen; Mit Kunst und Muth und kühnem Weltvertrauen Trotzt ihr der Sturmesflamme wildem Rasen. 3. Dir, Rothhaut, gab ich Urwald und Savanne; Such' deine Pfade längs den großen Flüssen, Durchschwimm' die See'n und deinen Bogen spanne. 4. Den Sand wirst du mit heißer Sohle küssen, O Schwarzer, knieend vor dem weißen Manne; Doch einst wird auch dein Elend weichen müssen. H. Lingg.

8. Unsere Volksschule - eine Arbeitsschule - S. 100

1914 - Ansbach : Prögel
100 Die Mutter sagte: „Es hat hinter einer Kohle gelegen Ich nahm das Ei und aß es. Heinrich Hofmann, V. Kl. Beim Zahnarzt. Eines Tages bekam ich sehr Zahnweh. Da sprach meine Mutter: Ich und du wollen den Zahn ziehen lassen gekn. Wir machten uns auf und gingen fort. Ich fragte, ob es nicht weh tut. Meine Mutter sagte: Nein. Als wir hinkamen, sagte der Mann: Zeige mir einmal den Zahn. Ich zeigte ihn. Er holte eine Zange und versteckte sie. Als er den Zahn herauszog, schrie ich. Ich mußte den Mund ausspülen. Heinrich Sternjakob, V. Kl. Es brennt. Ich und meine Schwester waren einmal an der Hirtenwiese das Vieh hüten. Auf einmal sahen wir Rauch. Meine Schwester sagte, sie gehe einmal heim und schaue, was es ist. Sie sagte, sie komme wieder, ich solle da bleiben und solle das Vieh hüten. Sie ging fort und ich wartete bis sie kam, aber sie kam nicht mehr. Dann fuhr ich heim. Als ich heim kam, brannte das Haus von Aliendorf Adam und Johann Michel. Susanna Schäfer, V. Kl. Aus meinem Leben. Ich und meine Schwester hüteten im Herbste das Vieh. Auch fuhren wir einmal an die Bodemsmühle. Dort war ein Baum, innen war ein Hornissennest. Es war schön gebaut. Wir nahmen einen Stock und stießen hinein. Da flogen die Hornisse heraus und gingen uns nach. Wir aber sprangen los. Auf einmal schauten wir nach unserem Vieh. Es war in den Kar- toffeläckern. Dort machte es Schaden. Als das Vieh wieder fraß, gingen wir wieder daran. Als sie satt waren, fuhren wir nach Hause. Anna Schöndorf, V. Kl.

9. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 56

1813 - Reutlingen : Mäcken
Z6 Geschichte des Menschengeschlechts. pracht auszurotten, und beförderte dadurch, daß er den Grund zu mehrern nachherigen Städten, z. B. zu Hamburg, legte, verschiedene Märkte anordnete und den Juden zu Köln öffentliche Bedienungen za bekleiden verstattete, den Handel. Da er auch in Deutschland Handwerker zu haben wünschte, welche hier bei der damaligen Nationalerzie- hung, und bei den gewöhnlichen Wallfahrten, äußerst selten waren: so befahl er den Aufsehern seiner Maierhöfe und Flecken, gute Künstler, als Schmiede, Gold- und Silberarbeiter, Schuhma- cher, Drechsler, Wagner, Vogelsteller, Seifensie- der, Brauer und Becker, Netzmacher u. a. in ihre Dienste zu nehmen. Bei Lebensftrafe verbot er das Verbrennen der sogenannten Heren und Zaube- rer, untersagte die Glockentaufe und ließ zum Besten der äußerst unwissenden Prediger, Auszüge aus den Religivnsvorträgen der ältern Kirchenleh- rer machen, welche nachher zu dem Namen Po stil- len Veranlassung gaben. Auch scheint die Ein- richtung und Anordnung der noch jetzt gewöhnli- chen Sonntagsevangelien und Episteln von Karl des Großen Zeiten herzurühren. In allen Klöstern ließ er Schulen anlegen, und darin Unterricht in den Anfangsgründen der Wissenschaften und Künste ertheilen, führte, statt der bisherigen vier bis fünf Tonarten in der Musik, achte ein; ließ selbst an sei- nem Hofe Schule halten, zog fremde Gelehrte in seine Länder und belohnte sie, wie Paul Warnefried, Eginhard und Alkuin. Karl selbst schrieb, eine deut-

10. Der neue deutsche Kinderfreund - S. 108

1815 - Halle : Kümmel
io8 V. Etwas aus der Naturgeschichte. unreifen Früchten deß Brodbaums, der auf mehre- ren Insein wachst, wird eine Art Brod bereitet. Die Früchte sehen wie Melonen aus, und werden geröstet. Das Brod schmeckt wie Weitzenbrod. — Der Pi- sa n g b a u m in Asien und Afrika wird io bis 20 Fuß hoch, und seine Blätter sind 6 bis 12 Fuß lang und 2 Fuß breit. Die Früchte sind wie Gurken, und schmek- ken sehr angenehm. Forstbäume sind wegen ihres Holzes besonders nützlich, und von vielen trifft man ganze Wälder an. Die Eichen und Buchen sind die größesten und stärksten Bäume. Auch der Baum, dessen Rinde der Kork ist, aus dem wir Pfröpfe schneiden, ist ein Eichbaum. Das Buchenholz wird besonders zu Stellmacher - und Tischler- arbeiten gebraucht, ist das beste Brennholz, und giebt gute Asche. Die Bucheckern dienen zur Mast, auch wird aus ihnen ein gutes Oel geschlagen. Die Hain- buche wird zu Lufthecken gebraucht^ und ihr zähes Hol; giebt gute Dreschstegel, Rollen und Stampfen. Die Erle (Eller, Else) wächst hoch und gerade, und am besten in einem morastigen Grunde. Ihr Holz ist beson- ders zu Wasserröhren und Molden brauchbar; auch läßt es sich schwarz beitzen. Die Rinde gebraucht der Gerber, nachdem sie auf der Lohmühle zu Lohe gemahlen ist. —» Die Esche giebt ein sehr gutes Nutzholz für Stellma- cher, Drechsler und Tischler. In warmen Ländern wächst eine besondere Art von Esche, welche einen heilsamen Saft, das Manna, ausschwitzt. — Auch dasholz der Birke ist sehr brauchbar. Es giebt gute Kohlen, und ist auch zu allerlei Tischlerarbeiten zu gebrauchen. Man erhält von ihr eni weinartiges'getränk, das Birkenwasser. Aus den Blattern wird daö Schüttgelb gemacht, und aus dem Ruß die Buchdruckerschwärze. Aus den dünnen Rei, fern werden Besen gebunden. Der Eben holz bäum in Afrika und Indien giebt ein schweres schwarzes Holz, das, wenn es polirt wird, einen sehr schönen Glanz er- hält . und der M a h a g 0 n y b a u m in Amerika ein schö, nes braunrorhes Holz. — Der Drasilienholz- bauim giebt eine schöne Farbe, und aus dem Holze des Buchsbaums werden Men, Kämme, Zahnstocher,
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