Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 92

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 92 — der Seen. Die Kehrichtmagazine der Alpen und die Läuterungsdecken der Flüsse hat man darum mit Recht diese Seebecken genannt. Wegen ihrer tiefen, geschützten Lage und der Eigenschaft des Wassers, die Wärme länger festzuhalten als das Land, erfreuen sich die Ufer einer milden Luft. Au ihnen „sproßt und grünet zuerst der Frühling, und von ihnen aus beginnt er alljährlich seinen Triumphzug weiter hiuauf und hinein in das Alpenland." Uber die untere Schnee- und Almenregion zerstreut liegen die Hochseen, kleine ovale Wassermulden, die, meist von dem trüben Schnee- und Gletscherwasser erfüllt, den größten Teil des Jahres zugefroren sind und auch wohl Eisseen genannt werden. Einen besonderen Reiz besitzen die Seen der mittleren Region. Zwischen hohen, doch auf allen Seiten zurücktretenden Fels- und Eisriesen eingebettet, sind sie meist von dunklen Tannen- und Buchenwaldungen oder duftigen Matten umsäumt. Ihre Färbung ist oft tiefblau, zuweilen dunkel- oder hellgrün. Einige Hirten- und Fischerhütten sowie Dörfer und kleine Städte haben sich an ihren Gestaden angesiedelt (Ober-Engadin, Toblacher Feld). Bei der Zugänglichkeit der Alpen und der Möglichkeit einer starken Besiedlung ist die Bevölkerung zahlreicher als in anderen Hochgebirgen Europas (11,5 Mill.) und gehört den drei Haupt- sächlichsten Völkerstämmen des Festlandes an. Deutsche, etwa 4,5 Mill., bewohnen die ganze n-e Abdachung der Alpen, das Eisack- und Etschtal, das obere Drautal und s von der Drau einzelne Sprachinseln. Die Romanen, ca. 6 Mill., zerfallen in Alt- und Neuromanen. Die Altromanen sind aus der Verwelschung der keltischen Rätier durch Überreste römischer Niederlassungen entstanden und bewohnen einige Täler des oberen Etschgebiets, das Engadin und Täler des oberen Rheingebiets. Neuromanen, Italiener und Franzosen, bewohnen den ganzen S und W. Slaven, etwas über 1 Mill., bevölkern den gesamten So. Von den Alpenbewohnern gehören an: dem Deutschen Reich 0,3 Mill., Osterreich nebst Liechtenstein 5,0 „ der Schweiz 1,2 „ Frankreich nebst Monaco 2,0 „ Italien 3,0 „ Der Alpennatur entsprechend besteht die Beschäftigung der Bewohner zumeist in Viehwirtschaft. Die Matten mit ihrem zwar kurzem, aber dichten und würzigen Grase sind von der Natur selbst zur Viehweide bestimmt und können nur als solche verwendet werden (Sennenwirtschaft). Ackerbau wird bei der mühsamen Bestellung der Felder nur^ in geringem Um- fange betrieben. Bergbau auf Bausteine, Eisen, Blei, Queck- silber und Salz beschäftigt die Bewohner im N imt> O; das Salz wird nicht bergmännisch gewonnen; man erhält die Sohle durch Auslaugen großer, von Menschenhand^ geschaffener Hohl- räume. Der 'Waldreichtum weist auf Forstwirtschaft und Holz-

2. Für Präparandenanstalten - S. 116

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 116 — Die an den Subapennin sich anschließende Tiefebene weitet sich an dein Unterlaufe von Arno. Tiber und Voltürno zu größeren Ebenen, a) Am Arno die bergumschlossene Blumenebene von Toskana mit Florenz ^(223), der nächst Rom an Prachtbauten und Kunstschätzen berühmtesten Stadt Italiens, heute außerdem durch Seidenindustrie und Strohhutflechterei von Bedeutung. Die einstige Hafenstadt Pisa O ist 10 km von der Käste entfernt. Bedeutender als Hasen- und Industriestadt ist Livo rno □ (105). b) Die römische Ebene an dem Tiber ist ein fast kultur- loser, meist ungesunder Landstrich, baumlos, mit Ruinen bedeckt und von böser Luft überlagert; erst wenn nach den Herbstregen mit dem Brande der Sonne auch die Fieberdünste verschwinden, schießt schnell das üppige Gras hervor, und vom Hochlande kommen die Hirten mit ihren Herden in das Weideland der Ebene. An dem Tiber da, bis wohin noch kleine Schiffe gelangen konnten und wo sich die letzten Hügel an seinen Ufern erheben, enstand Rom □ (539), die Hauptstadt Italiens, Residenz des Königs und Sitz des Päpstlichen Stuhls. Als „Siebenhügelstadt" lag es im Altertum fast nur auf der l. Seite des Tibers auf 7 Hügeln; heute breitet es sich auf 12 Hügeln zu beiden Seiten des Flusses aus. Im N, S und O umfaßt es ein weites Trümmer- feld, mit Gärten und Weinbergen bedeckt und durch die Reste der Wasser- leitungen und Bäder des alten Roms geschmückt. Vor den Toren Roms ausgedehnte unterirdische Grabstätten, die Katakomben. Reich an hervor- ragenden Bauwerken aus alter und neuerer Zeit sowie an den seltensten Kunstschätzen, ist Rom alljährlich das ersehnte Ziel einer großen Anzahl von Fremden. Den s-en Teil der römischen Ebene nehmen die Pontinischen 1 Sümpfe ein, die zum Teil trocken gelegt und an solchen Stellen entweder mit dem schönsten Rasen bekleidet sind, oder 12—15sache Ernten geben und die auserlesensten Fruchtbäume des S tragen; wegen der noch nicht vollständigen Entsumpfung sind siejedoch immer noch die Heimat todbringender Fieber und darum spärlich bevölkert. Ihnen gleichen die von der römischen Grenze bis zum Arno reichenden Maremmen, Landschaften, welche durch Vernach- lässigung verwildert, durch Überschwemmung der Flüsse und Überflutung des Meeres versumpft sind, darum fast gauz des Anbaus und der Bewohner ermangeln. Vorgelagert ist die eisenreiche Insel Elba. c) Ein Gartenland von paradiesischer Fruchtbarkeit und Schönheit, dabei dicht bevölkert (195 Bew. aus das qkm), ist die kampanische Ebene. Vom Meer bis an die Vorhöhen des Apennin sich hinziehend, übertrifft sie alle übrigen Ebenen an köstlichen Gaben und wird darum mit Recht die cainpagna felice (kampanja felidsche). das glückliche Gefilde, genannt. Weizen, Mais und Gartenfrüchte bedecken die Gelände; an den Pappel bäumen auf den Feldern rankt die Rede bis in die Wipfel und schlingt sich von einem Baum zum andern. Kaktus umzäunt die 1 Nach der Stadt Pometia genannt.

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 198

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
198 Drittes Buch. die Aloe America's und, sparsamer aufragend, die hohe afri- kanische Palme bilden zusammen einen dichten schattigen Hain und über demselben, von Myrthen und Olivenwaldungen umgeben, liegt T." Nach diesem Eingänge in die Gärten der Hcsperiden trifft man diese herrlichen Bäume frei wach- send und immer im Freien dauernd in Wäldern überall, und in dieser Südhälfte ist I. im eigentlichen Sinne das Land, „wo die Citronen blühen, im dunkeln Laub die Goldoran- gen glühen, ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, die Myrthe still und hoch der Lorbeer steht. “ — Lies nach, wie herrlich Virgil sein Italien gepriesen hat (Georg-ic. 2, 140 — 176.). 3. Die Gestalt der ganzen Halbinsel, welche unter den drei südlichen bei weitem die schmälste und kleinste ist, hat man vor Zeiten gern mit einem Stiefel verglichen: M. Gargano der Sporn, C. die Leuca der Absatz, C. Spartivento die Fußspitze. Weit wichtiger wird es sein, die Gestalt des Landes so in die Vorstellungskraft aufzunehmen, daß man es aus dem Gedächtniß ziemlich richtig zeichnen kann. Es ist das gerade bei I. nicht leicht. Prüfe die entworfenen Zeichnungen, bis sie zutreffen, an folgenden Hauptpunkten: Ziemlich unter gleicher Breite müssen liegen: Var- und Arno-Mündung, Cap Circello und Südfuß des Gargano, dasselbe Cap und die Nordfpitze von Sardinien; unter glei- cher Länge: Po- und Tibermündung, Gargano und Spar- tivento, Circello und Nw.-Spitze von Sicilien. Wie über- aus günstig die Lage Italiens, in dem weiten Becken des Mittelmeeressei, bedarf kaum der Andeutung. Bequem und leicht ist Handel und Verkehr mit allen Ländern Südeuropa's, mit Nordafrica und Westasien. Von Natur ist I. der Ver- einigungspunkt aller Mittelmeerküsten. 4. Und darum ist es denn auch für die Weltge- schichte ein überaus wichtiges Land. Zweimal, im Alter- thum und im Mittelalter, hat cs fast die ganze damals bekannte Welt beherrscht; jedesmal auf verschiedene Weise, aber beide Male von der Stadt Rom aus, die 763 v. Chr. von zusammengelaufenem Volk erbaut ward. Anfangs von Königen beherrscht (von dem Gründer Romulus bis Tarquinius Superbus 510) — dann ein Freistaat, seit Octavianus Augustus 31 v. Chr. wieder Monar- chie, hat es sich von dem'verachteten Anfänge einer Räuber-

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 212

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
212 Drittes Buch. feige (Cactus), die Aloe Amerika's (d. h. die Agave) lmd, sparsamer aufragend, die hohe afrikanische Palme bilden zusam- men einen dichten schattigen Hain und über demselben, von Myrten- und Olivenwaldungen umgeben, liegt Terracina." Nach diesem Eingänge in die Gärten der Hesperiden trifft man diese herrlichen Bäume frei wachsend und immer im Freien dauernd in Wäldern überall, und in dieser Südhälfte ist Italien im eigentlichen Sinne das Land, „wo die Citronen blühen, im dunkeln Laub die Goldorangen glühen, ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, die Myrte still und hoch der Lorbeer steht" — Lies nach, wie herrlich Virgil sein Italien gepriesen hat (G-eorgic. 2, 140 —176). 3) Die Gestalt der ganzen Halbinsel, welche unter den drei südlichen bei weitem die schmälste und kleinste ist, hat man immer gern mit einem Stiefel verglichen: Monte Gargano der Sporn, Cap Lenca der Absatz, Cap Spartivento die Fußspitze, die Wadeuschwellung bei Ancona. Wichtiger wird es sein, die Gestalt des Landes so in die Vorstellungs- kraft aufzunehmen, daß man es ans dem Gedächtniß ziemlich richtig zeichneu kann. Prüfe die entworfenen Zeichnungen, bis sie zutreffen, an folgenden Hauptpunkten: Ziemlich unter gleicher Breite müssen liegen: Bar- und Arnomündung, der Südfuß des Gargano und die Nordspitze von Sardinien^ unter gleicher Länge: Po- und Tibermündung, Gargano und Spartivento, Circello und Nordwestspitze von Sicilien. Wie überaus günstig die Lage Italiens in dem weiten Becken des Mittelmeeres sei, bedarf kaum der Andeutung. Bequem und leicht ist Handel und Berkehr mit allen Ländern Süd- Europa's, mit Nord-Afrika und West-Asien. Von Natur ist Italien der Vereinigungspunkt aller Mittelmeerküsten. 4) Und darum ist es denn auch für die Weltge- schichte ein überaus wichtiges Land. Zweimal, im Alter- thnm und im Mittelalter, hat es fast die ganze damals bekannte Welt beherrscht; jedesmal auf verschiedene Weise, aber beide Male von der Stadt Rom aus, als deren Grün- dnngsjahr man 753 v. Chr. zu nennen pflegt. Anfangs von Königen beherrscht (von dem Gründer Romnlns bis Tar- qninins Superbus, bis 510 v. Chr.) — dann ein Frei- staat, seit Octavianns Augustus 31 v. Chr. wieder Monarchie, hat es sich von unscheinbarem Anfange zu einem

5. Schulgeographie - S. 160

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
160 Vii. Mitteleuropa. 3. Salzburg, das alpine Gebiet der Salzach. Das Pinzgan ist größten- teils Wald und Weide, seine noch hochgelegene Thalsohle vielfach versumpft durch Ubertreten der Salzach. Vor der Kuiebiegung nimmt die Salzach r. die Gasteiner Ache von den hohen Tauern auf; an letzterer Wildbad Gastein mit prächtigem Wasserfall der Ac^e und heilkräftigen Thermen. Das Querthal der Salzach durch- schneidet einen mächtige Salzstöcke bergenden Gebirgsteil, daher nahe am Ausgang des Flußthals nach der Ebene die Salzbergwerksstadt Hallein1 und der Name der bald unterhalb derselben folgenden Hst. Salzburg, in herrlicher Lage, von hohen Felsen umgeben, bis zur Aufhebung der geistlichen Fürstentümer im deutschen Reich (1803) Residenz eines Erzbischofs als des Fürsten über das ganze Salzburger Land. 4. Steiermark („die schöne grüne Steiermark"), rechtwinklig gekniet nach dem Lauf der Mur ähnlich wie Salzburg nach dem der Salzach, aber außer dem Mur- gebiet auch das Längsthal der Ems umfassend und bis an die Save ausgedehnt; eine im Mittelalter von den vordringenden Baiern gegründete Mark2. Obersteier- mark, die langgezogene Ellipse mit dem Mur- und Mürz-Längsthal nebst dem der Enns, ist eins der eisenreichsten Länder der Erde, aber auch ausgezeichnet durch seine stattliche Rinder- und Pferdezucht. Das kleine Leoben [leoben] oberhalb des Murkuies hat eine Bergakademie und ist Hauptuiederlage des Roheisens, welches durch Verhüttung der vorzüglichen Eisenerze im Nw. davon gewonnen wird, besonders bei Eisenerz (der dortige Erzberg, fast ganz aus Rotheisensteiu bestehend, daß man ihn im Sommer wie einen Steinbruch „uuter Tage", nur zur Winterzeit in Stollen und Schächten abarbeitet, liefert jährlich 2 Miß. Str. Roheisen). Admont [abrnont], kleiner Ort im grünen, teilweise versumpften Ennsthal, ehe die Enns in die 4 Stunben lange Engschlucht des Gefänf es tritt, welche sie sich bereits oberhalb der Kniebieguug im Kalkgebirge ausgewählt hat; berühmt durch fein großes altes Benediktinerkloster mit reicher Bibliothek, seit Alters sich der Pflege der Cretius [kretängs]3 annehmend. Untersteiermark, an der unteren Abtheilung der Mur und über die Drau zur Save hin, vereinigt die Reize eines fröhlichen, nicht in Eis starrenden Alpenlandes (im Nw.) mit denen des fruchtbarsten Hügellandes (im So.), wo man Weizen, Mais, Baumobst und Wein baut, den Körnervorrat auch zu ausgedehnter Geflügel- zucht verwertet (massenhaft Eier und Hähnchen von hier nach Wien). Am Austritt der Mur aus dem Alpenland liegt malerisch an ihren beiden Ufern die Hst. 'Graz, mit 90 T. E. die größte Stadt der ganzen Alpen, an der von Wien (über den Semmering) nach Trieft führenden Süd bahn, in lebhaftem Handelsverkehr auch mit Ungarn, zugleich Universität. Jenseit der windischen Bühels welche der Mur ihre Richtung gen Oso. nach Ungarn anweisen, beginnt gegenwärtig der Wohn- räum der Slowenen. Hier der Weinort Marburg a. d. Drau. 5. Kärnten, das Alpenland an der Drau, am Großglockuer sich mit Tirol und Salzburg berührend, von Salzburg und Steiermark im N. und O< umfaßt, von letzterem durch einen großen S.- Zinken der steirischen Alpen getrennt, aber mit ihm verbunden durch das Drauthal. Der Hauptschatz des noch hochgelegenen Landes mit daher rauhem Klima ist das Eisen- und besonders das Bleierz seiner Berge. Größere Orte nur im O., wo sich n. der Karawankeu ebneres Land ausdehnt. Hier Villach sfillach^ an der Drau, wo von der das Pusterthal mit Ungarn ver- 1) Haß war das Wort der (bis gegen Christi Geburt fast im ganzen s. Mittel- europa angesessenen) Kelten für Salzgewinnungsort. 2) So nannte man ein Grenzland im alten deutschen Reich, welches, neu gewonnen oder doch dicht an Feindesgebiet stoßend, besonderer Bewachung bedurfte. 3) Unglückliche, kaum fprech - und gehfähige, meist auch verkrüppelte Blödpnnige, die in gewissen Thälern der Alpen besonbers häufig sinb. 4) Wmben ist die ältere Wortform für Wenben (also Slawen); Bühel beben- tet Hügel.

6. Bd. 1, Abth. 1 - S. 201

1874 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
20. Die Gletscher. 201 des wunderbaren Gebildes; der eine sammelt den Stoff, welchen der andere in seinem Verlaufe wiederum der Auflösung zuführt.*) In kaum zu glaubender Ausdehnung überdecken solchergestalt Firn und Eis die Gipfel der Alpen, und namentlich sind drei der großen Knoten dieses Gebirgsstocks von massenhaften Gletschern umgeben: der nennfach gekuppelte Monterosa entsendet die mächtigsten derselben, die Finsteraarhorn- grnppe die zahlreichsten, und der vielhörnige, noch wenig erforschte Bernina die groteskesten. Nimmt man zu diesen Hauptlagerstätten ferner hinzu den Montblanc, den Gotthard, den Säntis, den Großglockner, den Großvenediger, den Orteles, und erinnert man sich, daß z. B. allein das Firnmeer des Vernina sechszehn Stunden in: Umfange hält: so wird die Angabe nicht mehr übertrieben scheinen, daß die gesamte Gletscheroberfläche der Alpen einen Raun: von nahezu 70 Quadratmeilen einnehme.**) — Dennoch ergreift vielleicht nicht minder mächtig als der Anblick dieser endlos starrenden Wüsten, das majestätische Schweigen, das ewig über ihnen lagert. Nichts, das sich dieser feierlichen Oede vergleichen ließe. Donnerte drunten neben uns der Katarakt, umklang uns weiter hinauf hellstimmiges Heerdengeläut, antwortete über die Thalschlucht hin der jauchzende Ruf des Hirten den: des Genossen: so unterbricht hier oben kein Laut mehr die schaudernde Stille. Umsonst streben die gespannten Sinne, eine Regung des Lebens zu vernehmen. Selbst die Gemse jagt nur fliehend über diese Schlünde, und an: Ende erscheint den: Wanderer der rauhe Felsblock noch, der vom dürftigen Gelb einer Flechte angehaucht, aus dem Firne hervorragt, wie eine fruchtbare, erquickende Oase. Ueberall Tod und Vernichtung! Und doch — wo in der Schöpfung hörte wirklich jemals das Leben auf? Auch hier, in diesen Eisadern, regt sich sein Pnlsschlag. Horch! wie es krachend durch die erzitternde Fläche dröhnt, wie es dumpfdonnernd in der Ferne verrollt! Der Gletscher hat die Glieder gestreckt, und da, vor deinen Füßen, reißt es klaftertief mitten durch die Breite des Eises. Sieh drüben den *) Schon Josias Simler in der Mitte des 16. Jahrhunderts schreibt: Inveteratas illas nives nostri liomines firn vocant, nomcn enim hoc recenti opponitur: sie etiam vina vetera aut alterius saltem anni vocamus firnen wijn. est autem nix haec dura quidem et aliqua ex parte congelata, sed nondum omnem nivis naturam exuit: quae vero soluta et congelata neque jam nix, sed glacies est, ea gl et scher a nostris vocatur, verumtamen non ab omnibus hoc discrimen observatur, sed utrumque nomen glaciei tribuitur. (Yallesiae et Alpium descriptio. Seite 194.) **) Schon die Gletscher des Montblanc bedecken eine Fläche von 5,122 Hh Meilen (282 Quadratkilometer); der Aletschgletscher aber, der ausgedehnteste der Alpen, hat eine Länge von nicht weniger als 2,871 Meilen (21,310 Meter). Ihn übertrifft noch bei weitem der Biafogletscher in der Karakornmkette, der sich 7,816 Meilen (85 Kilometer) lang erstreckt.

7. Erdbeschreibung von Europa - S. 286

1805 - Reutlingen : Mäcken
286 Teutschlñlld. geu, von welchen viele mit ewigem Schnee bedekc sind. Salzburg ist ein durchaus gebirgiges Land, das wenige Lhäler und flächen Gründe hat. Die Berge sind aber nicht so hoch als inkärnthen, auch nicht so felsig und vulkanartig, aber vielmehr zu. sammenhängend und kettenförmig. Sie sind meist mit Holz oder Gebüsch bis auf eine gewisse Höhe bewachsen, und geben dasnöthigeholzzudensalz- und Bergwerken. Die untere Gegend von Hal. lein an , ist flächer, hat niedere Berge; die an der Salza hinauf aber »ft schröklich gebirgig. Die gross sen Berge nennen sie hier Tauren. Im Berchtoldsgadenschen, am Königssee, ist der Berg Wazmann, der 8y 16 Fuß hoch ist, und einem 200 Fuß breiten Gletfcher har. Der einzige Fluß von Bedeutung istdie Sñlzñ, welche das Land in der Mitte durchlauft, und fast alle andere Bäche und Flüßchen aufnimmt. An der Grenze entstehen noch die Sale, Alza, Mur und Ens. Die grösten Seen sind der Kö. nigssce, der eine Insel mit einem Gebäude und Kapelle enthält, Abersee, Wagingersee, Mattste,, Zellerste und andere , überhaupt gegen 40 Seen. Die Salza ist schiffbar und cs wird das Holz auf ihr ausgeführt. Die Walbungen sind ungemein beträchtlich, und gewiß :ft über der dritte Theil des Landes Wald. Das Holz wird auf der Salza nach Halleiu zur Saline gcflösset, wo allein jährlich ; 2,000 Klass ler verbrennt werden. Drest viele düstre schwarze Waldungen und abscheuliche oft kahle, mit Schnee bedcklc Berge, geben dem Lande ein betrübtes k
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 35
1 1
2 0
3 6
4 9
5 27
6 6
7 76
8 19
9 16
10 11
11 6
12 2
13 8
14 1
15 12
16 16
17 26
18 67
19 29
20 0
21 2
22 14
23 6
24 9
25 1
26 1
27 19
28 0
29 11
30 26
31 1
32 0
33 1
34 2
35 2
36 10
37 83
38 168
39 5
40 2
41 13
42 12
43 8
44 7
45 17
46 9
47 1
48 8
49 35

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 9
1 0
2 1
3 2
4 3
5 0
6 3
7 0
8 0
9 2
10 0
11 23
12 1
13 3
14 0
15 0
16 2
17 2
18 4
19 0
20 1
21 28
22 0
23 0
24 8
25 0
26 0
27 2
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 38
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 4
44 0
45 1
46 0
47 0
48 11
49 6
50 16
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 1
57 0
58 1
59 0
60 0
61 1
62 1
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 42
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 9
77 4
78 0
79 3
80 1
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 2
92 4
93 32
94 1
95 5
96 0
97 1
98 0
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 29
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 2
13 3
14 4
15 0
16 1
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 3
25 17
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 7
33 0
34 11
35 0
36 3
37 0
38 1
39 1
40 0
41 0
42 1
43 1
44 0
45 1
46 0
47 4
48 0
49 0
50 0
51 4
52 0
53 2
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 3
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 11
69 0
70 15
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 2
79 0
80 0
81 19
82 0
83 5
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 10
90 50
91 1
92 0
93 3
94 4
95 11
96 2
97 0
98 1
99 1
100 0
101 2
102 2
103 1
104 0
105 0
106 0
107 25
108 1
109 1
110 0
111 0
112 0
113 7
114 3
115 3
116 0
117 0
118 0
119 15
120 1
121 1
122 1
123 1
124 5
125 3
126 2
127 1
128 0
129 0
130 0
131 4
132 0
133 7
134 0
135 1
136 3
137 4
138 3
139 17
140 0
141 0
142 4
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 21
150 0
151 1
152 2
153 18
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 2
160 23
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 1
167 1
168 1
169 0
170 0
171 0
172 0
173 1
174 1
175 12
176 0
177 0
178 0
179 1
180 1
181 0
182 2
183 2
184 0
185 0
186 0
187 0
188 7
189 0
190 0
191 2
192 2
193 10
194 0
195 3
196 1
197 5
198 1
199 3