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1. Kleine Erdkunde - S. 11

1902 - Halle Leipzig : Anton
Deutschland. 11 a. Das Elbsandsteingebirge, auch die Sächsische Schweiz ge- nannt, wird von der Elbe in einem steilen Thale durchbrochen. Die Sandsteinfelsen bilden steile Mauern und klotzartige, oben flache Berge, so den Königstein. Ans diesem Berge ist eine Festung angelegt, welche die Straße durch das Elbthal beherrscht. Wo die Elbe das Gebirge ver- läßt, breitet sich ihr Thal weiter aus. In der fruchtbaren und anmutigen Weitung liegt die sächsische Hauptstadt Dresden. d. Das Erzgebirge bildet den nach Sw. ziehenden Grenzwall zwischen Sachsen und Böhmen, über den Keilberg und Fichtelberg (1200 m) emporsteigen. Steil fällt das Gebirge nach S. ab, allmählich nur ver- flacht es sich nach N. Die n. wellenförmige Abdachung ist das Säch-- fische Bergland. Die Freiberger Mulde und die Zwickauer Mulde fließen in tiefen Thälern ab. Zahlreiche Bergleute sind be- fchäftigt, die Mineralschätze des Gebirges auszubeuten. Um Freiberg (?) finden sich Silbergruben, bei Z w i ck a u (?) fördert man Steinkohle. Dennoch nährt der Bergbau uicht ausreichend die starke Bevölkerung; deshalb müssen Spitzenklöppelei (Flechten, Schlingen und Knüpfen von Fäden) und Weberei aushelfen. Nahes Feuerungsmaterial für die Fabriken ermöglichte im W. großartige Gewerbthätigkeit; Hauptorte sind Chemnitz Kemnitz], Zwickau, Glauchau und Plauen im Vogtlande. Gewebe- oder Textilindustrie. Die feinen Fasern des Flachses wurden früher auf dem Spinnrade gesponnen, d. h. zu Garnfäden zusammengedreht, jetzt besorgen das meist die Spindeln der Fabriken (Spinnereien). Aus dem Garne webte der W e b e r auf seinem klappernden Webstuhle Leinwand (Handleinen), was neuerdings schneller, gleichmäßiger und billiger Maschinenstühle thun. So verdrängt die Groß- industrie (Großgewerbe in Fabriken) immer mehr die kümmerlich gelohnte Haus- industrie. Dafür gewährt sie Hunderttausenden besser bezahlte, sichere aber an- greifende Fabrikarbeit, wenn sie ihre Mafsenfabrikate im In- und Auslande absetzen kann. (Handel, Schiffahrt, Kolonieen.) Ebenso wird die Schafwolle zu Wollwaren (Garn, Unterzeug, Tuch) ver- arbeitet. Da Leinen und Wolle für die wachsende Menschheit nicht genug Wäsche und Kleider liefern, so ist die B a u m w o l l - I n d u st r i e aufgeblüht. Die billigere Baumwolle wächst als flockige Samenhülle auf dem Baumwollstrauche, des. in Nord- amerika. Handelsherren in Hamburg und Bremen beziehen Tausende von mächtigen Ballen Rohstoff zu Schiff und schicken sie nach den Fabriken, die aus den zarten Fasern Garn, Strümpfe, Wäsche, Kattun, Decken, Gardinen, Kleiderstoffe u. s. w. her- stellen. Diese Fabrikate gehen zum großen Teile wieder ins Ausland. — Die I n - d u st r i e stellt aus Rohstoff fertige Ware her, der Handel besorgt Ein- und Ver- kauf beider, der Verkehr befördert sie auf Schiff und Eisenbahn. 21] 3. Die Landschaften des Saalegebietes, a. Das Fichtelgebirge ist ein Gebirgsknoteu, von dem nach drei Richtungen hin Gebirgsketten auslaufen. Die höchste Kuppe ist der S ch u e e - berg (1100 m). Von hier gehen die Saale und die Eger zur Elbe, die Na ab zur Donau, der Main zunnrheiu. In den Fichten- Waldungen sammelt die arme Bevölkerung Gras^und kratzt Baumpech aus, fällt Holz, brennt Kohlen oder arbeitet in Steinbrüchen. d. Der Frankenwald zieht vom Fichtelgebirge gegen Nw. Auf Saale und Main flößt man seine Fichtenstämme zur waldarmen Niederung. Seine Schieserbrüche liesern unsere Schiefertafeln. c. Der Thüringerw ald beginnt an der Werraquelle und erstreckt sich 100 km nach Nw. bis zum ersten Werrakuie. Er verläuft in einem scharf ausgeprägten Gebirgskamme. In der Mitte wölbt sich der Beerberg

2. Kleine Schulgeographie von Europa - S. 26

1908 - Dresden : Huhle
— 26 - beit Inseln Kreta, England und Rügen, der Kalk in den Alpen. Von Schmucksteinen sind zu merken: Bernstein aus den Ostseeländern, Berg- kristalle, Achate, Topase, Opale, Smaragde, Carneole, Amethyste, Granaten, Malachite besonders in den Alpen, in den deutschen und österreichischen Mittelgebirgen und im Ural. Steinsalz erhält man in Deutschland, England, Osterreich, Belgien, Frankreich, Spanien, Rußland; Seesalz in Portugal, Spanien, Frankreich, Skandinavien und Rußland. Porzellan- erdenlager gibt es in Deutschland, Frankreich und England, Tonerden- lag er in allen Tiefebenen. Mineralquellen gibt es am Fuße aller europäischen Gebirge. Der Landbau teilt sich in Europa in fünf Gebiete:- 1. in das nörd- liche Weidegebiet, 2. in das Wald-, Acker- und Wiesengebiet Mittel- europas, 3. in das Weidegebiet Süd- und Osteuropas, 4. in das südliche Waldgebiet und 5. in die Gartenlandschaften Südeuropas. 1. Das nördliche Weidegebiet umfaßt die baumlosen Laudschasteu am nördlichen Eismeere, von denen ein Teil die Tundra bildet. Flechteu, Moose und nur wenige Kräuter bilden hier die Weide des Renntiers, welches, frische Weidestrecken aufsuchend, deu Menschen zu dem Leben eines herumziehenden Hirten oder Nomaden zwingt. Groß ist in den nordischen Gebieten der Reichtum an Beeren aller Art. 2. Das mittlere Wald- und Ackerbaugebiet Mitteleuropas zeigt Wald-, Getreide- und Wiesenfluren. Birken, Nadelholzbäume, Bucheu, Eichen, Liudeu bilden reiche Waldbestände, die nach Osten zu an Größe zunehmen und in denen im Norden die Birke, im Westen die Buche, im Südeu die Liude und im Osten die Eiche vorherrscht, während die Nadel- Hölzer die Mitte bilden. Die größten Waldgebiete hat Rußland. Obst- bäume treten in den Wälderu wild, in der Umgebung von Ortschaften als wertvolle Kulturbäume auf und vom 52. Breitengrade an wird der Bau des Weinstockes nach Süden zu immer vorwiegender und lohnender. Der Getreidebau beginnt ziemlich hoch in Nordschweden (700 n. Br.) mit dem Anbau von Gerste; weiter südlich baut man außer derselben Hafer, Roggeu, Weizen, Mais, Hirse und Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen), Klee, Lein, Gemüse und Zuckerrüben, Tabak, Hanf. Wie die Waldfluren nehmen auch die Getreideflureu weiter nach Osten an Ausdehnung zu. Die reichste Kornkammer Europas ist das mittlere Weichselgebiet. Die Grasflureu, Wiesen genannt, sind zum Kulturlande geworden, ihr blumenreiches Gras wird mehrfach abgemäht und getrocknet als Heu zum Winterfutter des Pferdes, Rindes und des Schafes benutzt, nur im Herbste dienen die Wiesen als Weideland. Am grünsten und grasreichsten sind die Wiesen im Westen (England), am blumenreichsten in Mitteleuropa (Deutschland), am fahlsten und blumenärmsten im Osten (Rußland). 3. Im Südosten Europas liegeu die Steppen, die Weidegebiete un- zähliger Pferde, Rinder, Schafe und Kamele. Der Mensch ist hier wieder Nomade. Steppenartig sind auch die Weidelandschaften auf den Hochebenen Spaniens. Hier wird vorwiegend Schafzucht getrieben. 4. Das südliche Waldgebiet nimmt die Halbinseln des Mittel- meeres ein. Kastanien, Pinien (ein der Kiefer ähnlicher Nadelbaum), Ölbäume und Lorbeerbäume bilden den Hauptbestand, während Zitronen,

3. Kleine Schulgeographie von Europa - S. 46

1908 - Dresden : Huhle
— 46 — Stadt Szegedin, welche durch die große Überschwemmung der Theiß im Jahre 1879 fast ganz vernichtet wurde. Südöstlich Temesvar (Temeschvar), Festung mit 53,000 E. Nördlich Debreezin (Debreschin), dorfähnlich ge- baut mit 75,000 E. und wichtigen Getreide- und Viehmärkten; nördlicher der berühmte, aber kleine Weinort Tokay. Bergwerksstädte sind Kremnitz und Schemnitz, beide im ungarischen Erzgebirge, südwestlich der Tatra. — Die großen Weideebenen Ungarns, die sich besonders an der Theiß befinden, heißen Pußten. Kin Dag auf der Wußta. Noch liegt nächtliches Dunkel auf der Steppe. Die tiefe Stille unter- bricht kein schmetternder Hahnschrei, kein rufendes Morgenglöcklein, keine Menschenstimme nah und fern. Langsam lichten sich die dunklen, nächtlichen Schleier, graue Nebel- massen schweben über dem Boden und wie ein leises Ahnen dämmerts im Osten ans; jubelnd steigt die Steppenlerche empor und begrüßt das immer feuriger aufflammende Morgenrot. Sie weckt das Leben in der Steppe. In das Brüllen der Rinder mischt sich das Gewieher einzelner Hengste oder das Blöken der Schafe. Die zottigen, weißhaarigen Hunde umkreisen bellend die sich öffnenden Hürden. Grunzend und iu roher, unverträglicher Hast stürzen die Schweine heraus, blökend drängen in dichten Scharen die Schafe hervor, bedächtig die langgehörnten Rinder, rasch die kleinen, feurigen Pferde. In glutroter Pracht ist die Sonne emporgestiegen über die baumlose, endlos sich dehnende Ebene, über welche als weithin sichtbare Wegemarken nur hier und da der lange Arm eines Ziehbrunnens emporragt. Meilen- weit eignet der Boden sich nicht zum Anbau von Feldfrüchten; der spärliche Graswuchs, der im Hochsommer verbrannt unter deu heißen Sonnenstrahlen liegt, bietet Pferden, Rindern und Schafen nur kärgliche Weide. Hier und da unterbricht ein mit Schilf und Binsen bedeckter Sumpf die Fläche, ein Wohnplatz scheuer Wasservögel. In rascher Flucht eilen die Pferde nach den entfernteren Weideplätzen, ihnen nach auf schnaubenden Rossen die Csikos (spr. Tschiko'sch), die Roß- Hirten der Steppe. Wie sitzt den verwegenen Reitern das niedrige Hütchen so keck aus den langen, schwarzen, flatternden Haaren, das Hemd deckt kaum die wetterbrauue Brust, weite, leinene Beinkleider, Gatyen, umflattern die Beine bis zu den gespornten Csismen (Tschismen d. h. Stiefel) herab. Am Sonntage kommt wohl noch zur Kleidung eine lange, schwarze fransige Halsbinde von Flor, eine mit Zinnknöpfen versehene Weste und die schnüren- besetzte Jacke (Attila oder Mente genannt), die gewöhnlich nur halb um- gehangen wird. Im Herbste wirft der Roßhirt wohl auch die aus dickem Wollstoff bestehende Guba (ein weiter Mantel) um. Die fetteren Weiden wählt der Gulyas (Guljasch), der Rinderhirt; er ist beritten wie der Roßhirt und gleich abgehärtet wie dieser gegen die feuchte Kühle der Morgennebel und die entsetzliche, trockene Hitze des Steppensommers. Winter und Sommer trägt der Juhasz (Juhasch), der Schafhirt, seinen Pelz; er ist der Träumer, aber auch nächst dem Zigeuner der

4. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 34

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
34 Ist Holz; in ihm ist keine Gtterkraft! Ihr Diener, vor! Fllt sie mit khnem Streiche!" Die Heiden aber drhn: Der wird zur Leiche! Des Baumes Frevler wird dahin gerafft?" Und sieh, es strzt, noch kaum die Rinde klafft, Dreimal zerstckt die mcht'ge Donnereiche! Und Grausen fat der Heiden bleiche Schar, Gewendet sind die Herzen wunderbar, Und alle treibt's, zum heil'gen Mann zu treten: Die Heidengtter sind Betrug und Spott, Nur mchtig ist und wahr der Christengott!" Und sinken hin, zum einz'gen Gott zu beten. Welker Bonifatins bei den Hessen und Thringern. Auf dem Waldwege, der vom Main nordwrts in das Hgelland der Franken und Thringe fhrt, zogen an einem heien Sommertage drei Reiter-schweigend dahin. Der erste war der Fhrer, ein junger Mann von starken Gliedern; das lange Haar hing ihm wild um das Haupt, die blauen Augen sphten nach beiden Seiten des Weges in den Wald. Er trug eine verschossene Lederkappe, der der braunen Jacke eine groe Tasche mit Reisevorrat, in der Hand den Wurfspeer, auf dem Rcken Bogen und Jagdkcher, an der Seite ein langes Weidmesser, am Sattel seines Rosses eine schwere Waldaxt. Hinter ihm ritt ein breitschultriger Mann m den Jahren seiner besten Kraft, mit groem Haupt, die mchtige Stirn und die blitzenden Augen gaben ihm das Aussehen eines Kriegers Aber er trug sich nicht wie ein Mann des Schwertes; das kurzgeschorene Haar deckte ein schsischer Strohhut. an dem langen Gewnde war nicht Wehrgehenk. nicht Waffe sichtbar, nur die Axt. welche jeder Reisende in der Wildnis fhrte, steckte im Sattel; nach dem groen Ledersack, der Vor ihm der dem Sattel befestigt war, mochte man ihn fr einen Hndler-Halten. Es befanden sich aber in dem Sacke auer dem notwendigsten Reiset)errate ein Schreiben des Papstes von Rom, ein Schutzbrief des groen Frankenknigs und verschiedene wertvolle, heilige Schriften. Ihm zur Seite trabte ein Jngling in gleicher Tracht und Ausrstung, der nuch auf dem Rcken ein Bndel trug und in der Hand einen Baumzweig, mit dem er sein Rlein antrieb. Durch Sand und der Stein-blcke zog sich der rauhe Pfad zwischen alten Kiefernstmmen von einer Erdwelle zur andern. Am Waldesrand hielt der Fhrer an. Dies ist das Jdisthal", sagte er, das Haupt zum Grue neigend, und dort rinnt der Jdisbach nach dem Main." Einsam und menschenleer lag das blhende Thal. Aus demselben fhrte ein schmaler Weg bergauf. Der Gipfel war ein unebener Raum, baumlos, mit niedrigem Buschwerk und wilden Blumen bewachsen. Nur eine mchtige Esche erhob sich in der Mitte ans dem niedrigen Kraut. Der Fhrer sprang vom Rosse und neigte sich tief gegen den Eschenbaum, dann trat er an den Rand des Gipfels und sah forschend in das Thal und den Saum der Wlder eut-lang. Und wieder wandte er sich der Esche zu und sprach ehrfrchtig: Hier ist der Jdisberg, und dies ist der heilige Baum der hohen Schicksals-franen. Schutz vor schdlichen Gewalten hat die Stelle, und darum habe ich euch hierher gefhrt." Hier schickten sie sich an, die Nacht zu rasten und schlugen den Nachtzaun zusammen. Der Fhrer riet dem Fremden, die hohen Gewalten der Urzeit, welche um den Baum schweben und ihm feind seien, zu scheuen. Ob

5. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 59

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Ansehen der rmischen Kirche, in deren Hand wir unser Schicksal legen, und bei der Ehre des Reiches, da ihr nicht der uns und unsere Ge-treuen kommt, denn es ist alsdann offenbar, da unser Sohn nicht aus Eifer fr das gttliche Gesetz und aus Liebe zur rmischen Kirche, sou-dern aus Begierde nach der Krone, welche er schndlicherweise dem Vater entrissen, solches begonnen hat. Wenn aber eure Einsprache und jede andere Vermittlung 'jetzt vergeblich sein sollte, so legen wir hiermit an den rmischen Bischof und den heiligen allgemeinen rmischen Stuhl und die Kirche Berufung ein." Des Kaisers Leiche. Aus der dunklen Rheinesinsel Nah dem altersgrauen Speier, Klingt's so seltsam, still und traurig, Lutet leis so bange Feier. Auf der dunklen Rheinesinsel Liegt die scharfgefllte Eiche, Liegt bei Heilger Kerzen Schimmer Unsres vierten Heinrichs Leiche. Liegt von allen da verlassen, Wo er stolz und stark gerichtet: Ein im Tode noch Verbannter, Schwer vom Bannesstrahl vernichtet. Stolzer Kaiser, armer Heinrich, Ist denn alles dir genommen? Ist zum alten, toten Kaiser Denn nicht einer noch gekommen? Horch, es tnt wie leises Beten, Tief ans Mannesbrust entquollen. Und am Heilgen Kranz die Kugeln Leise, leise niederrollen. Und ein Aug' ein Aug' in Thrnen Seh ich hell im Lichte glhen, Und zu Kaisers Haupt und Fen Dunkle, frische Blumen blhen. Seh von welker Hand die Kerzen Ernst und still besorgt gelichtet; Seh ein Antlitz still und edel Auf des Kaisers Haupt gerichtet. Freundesliebe. Priesterliebe! An des armen Heinrichs Bahre Hat der Mnch gewacht, gebetet Fnf der langen, schweren Jahre. <Ed)lnbad). 4. Der erste kreuwg (10961099). Die Kirchenversammlung z u Clermont. Papst Urban Ii. hielt im November 1095 zu Clermont in der Anvergne eine groe Synode ab. Unzhlige Massen waren am 26. November zusammengestrmt, da eine Vorahnung der kommenden Dinge sich weit und breit

6. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 56

1813 - Reutlingen : Mäcken
Z6 Geschichte des Menschengeschlechts. pracht auszurotten, und beförderte dadurch, daß er den Grund zu mehrern nachherigen Städten, z. B. zu Hamburg, legte, verschiedene Märkte anordnete und den Juden zu Köln öffentliche Bedienungen za bekleiden verstattete, den Handel. Da er auch in Deutschland Handwerker zu haben wünschte, welche hier bei der damaligen Nationalerzie- hung, und bei den gewöhnlichen Wallfahrten, äußerst selten waren: so befahl er den Aufsehern seiner Maierhöfe und Flecken, gute Künstler, als Schmiede, Gold- und Silberarbeiter, Schuhma- cher, Drechsler, Wagner, Vogelsteller, Seifensie- der, Brauer und Becker, Netzmacher u. a. in ihre Dienste zu nehmen. Bei Lebensftrafe verbot er das Verbrennen der sogenannten Heren und Zaube- rer, untersagte die Glockentaufe und ließ zum Besten der äußerst unwissenden Prediger, Auszüge aus den Religivnsvorträgen der ältern Kirchenleh- rer machen, welche nachher zu dem Namen Po stil- len Veranlassung gaben. Auch scheint die Ein- richtung und Anordnung der noch jetzt gewöhnli- chen Sonntagsevangelien und Episteln von Karl des Großen Zeiten herzurühren. In allen Klöstern ließ er Schulen anlegen, und darin Unterricht in den Anfangsgründen der Wissenschaften und Künste ertheilen, führte, statt der bisherigen vier bis fünf Tonarten in der Musik, achte ein; ließ selbst an sei- nem Hofe Schule halten, zog fremde Gelehrte in seine Länder und belohnte sie, wie Paul Warnefried, Eginhard und Alkuin. Karl selbst schrieb, eine deut-

7. Kleine Erdkunde - S. 62

1885 - Halle : Anton
Das europäische Rußland. wirkt. Die größten Ströme sind: a) Die Petsch 0 ra entspringt auf dem Ural und wiudet sich durch Moos- und Sumpsfluren zum Eismeer; b) die Dwina 2) mündet in das Weiße Meer; e) die Retoa3), der Ab- fluß des Ladogasees, geht zum Finnischen Meerbusen; ä) die Diiu«*) ent- springt auf den Waldaihöhen, durchströmt den nördlichen Landrücken und mündet in den Rigaischen Meerbusen. Die größten Seeen sind der Onega- f ee5) und der Ladogasee.6) Im nördlichen Teile des Tieflandes ist das Klima sehr rauh; daher zieht hier der Gürtel der Tund ras, unfrucht- bare Moos- und Flechtenfluren, die im Winter mit den Eisflächen des Eis- meeres eine einzige Ebene bilden. Südlicher beginnt der Gürtel der Wälder, mit ungeheuren Forsten und großem Reichtum an Pelztieren. 1) A, 5. 2) A. 5. 3) A. 5. 4) A. 5. 5) A. 4. 6) A. 4.

8. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 198

1842 - Dresden : Schmidt
a. Europa. I. Allgemeines. 1) E uropa' s Lage, mit Ausnahme der südli- chen Küstenländer, ist ganz im Klimagürtel des ver, änderlichen Niederschlags. Dieser zerfällt in: 2) die schmale Zone der Moose und Beeren, oder die getreidelosen Länder — bis 65°. b) Die Zone der europäischen Getreidearten und Wald- bäume, oder die Getreideländer, vom 65° südwärts. c) Die Zone des Weinstocks oder die Weinländer, von 50^ südwärts. Die südlichsten Küstenländer liegen im Bereich der flüs- sigen Niederschlagszone und dieß sind die Länder mit edlen Früchten, vom 43° südwärts. Während also im äußersten Süden Citronen und Oli- ven, selbst Datteln und Zuckerrohr unter freiem Himmel ge- deihen, ist der äußerste Norden nur mit Rennthiermoos und der Zwergbirke bedeckt. In keinem andern Erdtheile ist aber durch die Einwohner selbst für die Milderung des rauhen Klima's durch allgemeinen Anbau so viel geschehen, wie hier, und rastlos arbeitet der Europäer daran, auch dem käl- testen und unfruchtbarsten Boden die nur mögliche Kultur aufzuzwingen. Unterm 66° gedeihen noch Erbsen, Kartof- feln, Möhren rc., und noch höher im Norden hat man nicht unglückliche Versuche mit Getreideanbau gemacht. 2) Das Vorkommen der wichtigsten Produkte ist folgendes: a) Mineralien: Eisen und Kupfer sind am meisten

9. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 67

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
67 eine Stadt, Neustadt - Dresden, die wir bald kennen lernen. Das nahe Köm'gl. Schloß Uibigau war ehedem oft der Schauplatz glänzender Hoffeste, ist aber jetzt nicht bewohnt. Auf dem Kirchhofe des D. Kaditz steht Sachsens (ja vielleicht Deutschlands) größte Linde, welche am Stamme 19^ Ellen Um- fang, im Durchschnitte 5 Ellen hat und also die be» rühmte Augustusburger (f.augustusburg) an Stär- ke noch überttifft. Obschon sie ganz hohl ist, hat doch die Natur ihre innern Wände mit neuer Rinde bekleidet und ihr damit neue Dauer gegeben. In der Vorzeit diente dieser ehrwürdige Baum als Pranger, rw'e noch die mit dem Holze fast ganz verwachsenen Hals- eisen beurkunden. Beim Dorfe Serkowitz war es, wo unser ver- ehrter König, nebst dem Prinzen Anton, in der Morgendämmerung des 18- Octobers 1784, weil die Strafe dem vom Strome unterwaschenen Ufer zu nahe lief, fast mit Wagen und Pferden hinab gestürzt wäre, wenn nicht zwei Bauernweiber die Gefahr angezeigt hätten. Weide erhielten dafür Gnadengehalte und oft noch besondre Geschenke. Seitdem ward jene Strafe naher nach den Bergen verlegt. Der Flecken Kötzschenbroda ist in der Geschichte des 30jahrigen Kriegs denkwürdig; denn hier schlossen 1645 die Schweden und Sachsen einen W affen still- st and, welchen - 1648 der Weftphälische Friede folgte. Noch zeigt man in der Pfarre den Lisch, wor- an die Abgeordneten faßen und in der Kirche eine Lafel mit Knittelversen auf jene denkwürdige Begebenheit. In der Elbe ward 1634 ein Seehund geschossen, dessen Skelett im Naturalien-Kabinet zu Dresden sich befindet. Die nahen König!. Rebenberge heißen die Hoflöß» nitz und sind jetzt der Mittelpunkt un fers Wein- baues, (S. 10.) dessen Alter bis ins Ute Jahrhundert reicht. Im 14ten Jahrhundert ward er, vom Meisner Bischoff Konrad Ii. von Wallhaufen, durch Rheini- sche Reben veredelt, im 16ten durch Kurfürst Cbri- 5 * stian

10. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 118

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
118 Bergvesten gestützt sind, keim Schimmer der Gruben- lickter einen herrlichen Anblick gewähren, und durch schmale Gange Verbindungen haben. Solcher Weitun- gen giebt es jetzt Ii übereinander, davon die unterste gegen 500 E. tief ist und die einzige Cementquel- le Sachsens enthalt, welche eingelegtes Eoen mit Ku- pfer überzieht. Zu wenig Vorsicht bewirkte sonst nicht selten das Einstürzen solcher Erzgewölbe, soge- nannte Tagebrüche oder Pingen. Der größte Ta- gebruch geschah im I. 1624, wo das ganze, über 450 E. tiefe Stockwerk in einem Umfange von 900 Schritten einsank, und, nächst mehrern Maschinen und Gebäuden, 25 Menschen verschüttete, die aber, bis auf einen Greis von 79 Jahren, gerettet wurden. Beim Einsturz der Werke klirrten alle Fenster, zitterten alle Gebäude und Thürcn, wie bei Erdbeben, in der umliegenden Gegend. Erst nach 40 Jahren konnten die Gruben wieder befahren werden. Ein großer Lheil des Zinnbaus gehört einem Vereine, der sich die Ge- werkschaft des vereinigten Feldes im Zwit- terstock nennt. Beim nahen D- Schellerhau giebt es eine be- deutende Eisensteingrube. Die Altenberger Wal- dungen liefern viel Holz zur Weiseritzfiöße. Die Land- leute nähren sich von Spinnen, Klöppeln, Strohflechten, Handel mit Butter. Bretern und Latten, Preiselbeeren, Schwamm und isländischem Moos, das man hier häu- fig findet. Die höchsten Punkte der Altenberger Gegend sind der Lugstein, der kahle, und der Geising- berg, welche herrliche Aussichten gewähren. Unter dem kahlen Berge enspringt, auf Sumpfwiesen, dierothe Weiseritz, und nicht weit davon bei Zaunbaus, kommt die wilde Weise ritz, welche unfern N-clas- berg in Böhmen entspringt, nach Sachsen. Weide wer- den unter Tharand ein Fluß. (S. 5.) Mitten im Meisncr Kreise, an der Müglitz, liegt die Stadt Glashütte, die etwas Bergbau treibt; und \ Stunde davon Wittichs Schloß, eine Felshöhle, wo im
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