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1. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 89

1869 - Hildburghausen : Gadow
89 finden sich weite Flächen, zum Theil mit gefrornen Süm- pfen bedeckt, sie werden nur von Jägern und Fischern um der Robben, Wallrosse, Eisbären und Fische willen besucht; weiter südlich kommen Steppen, mit einigem Gesträuch und Rennthiermoos bedeckt (die Tundra's), von Nomaden (Sa- mojeden) bewohnt,, die Pelzthiere jagen; die Tundra's gehen in die Zone der Wälder über vom weißen Meere bis zum Ural, die aus Tannen und Lärchen bestehen und Pelzthiere enthalten. Dann beginnen, in Mittelrußland, südlich der oberen Wolga Ackerbau und Viehzucht; hier bedeutender Getreidebau. An der untern Wolga und am Don finden sich große Salz-, Sand-, Stein- und feuchte Grasebenen (Steppen); an der Küste des, schwarzen Meeres gedeihen Mais und Reben, in den Thälern des Kaukasus Südfrüchte, Baumwolle, Zuckerrohr, Reis. Produkte. Thiere: Rindvieh, Büffel, Pferde in großen Heerden, auch wilde, zahme und wilde Esel, Ka- meele, Schafe, Rennthiere Elennthiere und allerlei Jägd- und Pelzthiere; zahmes und wildes Geflügel (Gänse); Fische (Caviarbereitung), Krebse, Austern, Bienenzucht und Seidenbau. Pflanzen. Viel Getreide, Gartengewächse (Melonen), Flachs, Hanf, im Norden Beeren, Obst im Süden (Kir- schenwälder), Wein und Südfrüchte im äußersten Süden. Große Waldungen in Polen, Litthauen, der Wolchonski- wald im Norden. Mineralien. Gold und Platina im Ural, Silber, Kupfer, Eisen, Diamanten u. a. Edelsteine, Naphta, Schwe- fel, Steinkohlen, Torf, Vitriol, Salpeter, Salz. Einwohner. 50—60 Mill. Die Mehrzahl bekennt sich zur griechisch-katholischen Kirche, die Polen sind römisch- katholisch, die Ostseeprovinzen evangelisch. Der russische Kaiser beherrscht die verschiedensten Volksstämme: Russen, Kosaken, Polen, Finnen, Deutsche in den Ostseeprovinzen, Schweden, Kalmücken, Tartaren, Kirgisen, Baschkiren, Tun- gusen, Samojeden, Lappen, Juden, Zigeuner, Griechen, Türken und Perser. Die Russen stehen auf einer tieferen Bildungsstufe als die übrigen Europäer. Die russischen Bauern sind dem Trünke stark ergeben, träg undunwissend.

2. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 143

1869 - Hildburghausen : Gadow
143 Urzustände (vor Millionen von Jahren) in einem feuer- flüssigen Zustande. Die Oberfläche erkaltete nach und nach und wurde fest, es bildete sich die Erdrinde, das Master und die Atmosphäre (Dunst- oder Lufthülle). Pflanzen und Thiere entstanden, zunächst unvollkommenere. Das aus dem Innern wieder hervorbrechende Feuer und das Master veränderten die Oberfläche der Erde wieder, die Geschöpfe gingen wieder unter. Neue Schöpfungen ent- standen, immer vollkommener wurden die Geschöpfe. Zu- letzt entstand der Mensch. Zeugen untergegangener Schö- pfungen sind die Pflanzenabdrücke, die Versteinerungen von Thieren, die mächtigen Kohlenlager. Die jetzige Schöpfung ist so alt, als das Menschengeschlecht. Wird sie die letzte r sein? — Der Erdkern ist heute noch glühend. Folgen davon sind: die Eruptionen der Vulkane, die Erdbeben, die heißen Quellen. Erscheinungen der Atmosphäre. Die Erde ist ringsum von einer Luft- oder Dunsthülle umgeben, die man Atmosphäre nennt. Sie hat eine Höhe von 8—10 Meilen. Geräth die Luft in Bewegung, ' so entstehen Winde, Stürme, Orkane; ist sie ohne Bewegung, so herrscht Windstille. Die wichtigsten Lufterscheinungen sind: Wol- ken, Thau, Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel; — die Morgen- und Abendröthe, der Regenbogen; — Blitz und Donner, das Nordlicht; — Feuerkugeln und Meteorsteine. i

3. Geographie für die Volksschule - S. 79

1897 - Hildburghausen : Gadow
— 79 — brechende Feuer und das Wasser veränderten die Oberfläche der Erde wieder, die Geschöpfe gingen wieder unter. Neue Schöpfungen entstanden, immer vollkommener wurden die Geschöpfe. Zuletzt entstand der Mensch. Zeugen untergegangener Schöpfungen sind die Pflanzenabdrücke, die Versteinerungen von Tieren, die mächtigen Kohlenlager. Die jetzige Schöpfung ist so alt, wie das Menschengeschlecht. Wird sie die letzte sein? — Der Erdkern ist heute noch glühend. Folgen davon sind: die Eruptionen der Vulkane, die Erdbeben, die heißen Quellen. Erscheinungen der Atmosphäre. Die Erde ist ringsum von einer Luft- oder Dunsthülle umgeben, die man Atmosphäre nennt. Sie hat eine Höhe von 8—10 Meilen. Gerät die Luft in Bewegung, so entstehen Winde, Stürme, Orkane; ist sie ohne Bewegung, so herrscht Windstille. Die wichtigsten Lufterscheinungen sind: Wolken, Tau, Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel; Blitz und Donner, das Nordlicht; Feuerkugeln und Meteorsteine. Anhang. für die Schulen des Herzogtums S. Meiningen. Aas Kerzogtnm S. Weiningen. A. Allgemeines. Lage. Der zusammenhängende Teil des Herzogtums S. Meiningen, ein 36 Stunden langer und 3—5 Stunden breiter Bogen, liegt seinem größeren Teile nach am Südwestabhange des Thüringer Waldes, der kleinere Teil übersteigt denselben; zwei Bezirke, Kranichfeld und Camburg, liegen getrennt vom Hauptteile, der erstere an der Ilm, der zweite an der Saale. Grenzen. Das weimarische Fürstentum Eisenach; das Herzogtum Gotha; die preußischen Kreise Schmalkalden und Schleusingen; der Gehrener Bezirk des Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen; das Fürstentum Schwarz- burg-Rudolstadt; das Amt Kahla vom Herzogtum Altenburg; der weimarische Neustädter Kreis; der preußische Kreis Ziegenrück: das rudolstädtische Amt Leutenberg; das Fürstentum Reuß jüngere Linie; das Königreich Bayern; das Herzogtum Coburg. Größe. 2468 qkm (44,83 Qmeileti).

4. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 52

1873 - Hildburghausen : Gadow
50 einer! Der Aufruf wurde wiederholt. Kein Fuß bewegte sich; und wollte der Kommandant geplündert haben, so hätte er müssen selber gehen. Aber es war Niemand lieber als ihm, daß die Sache also ablief; das ist leicht zu be- merken. Als die Bürger das erfuhren, war es ihnen zu Muthe, wie Einem, der aus einem schweren Traum erwacht. Ihre Freude ist nicht zu beschreiben. Sie schickten sogleich eine Gesandtschaft an den Kommandanten, ließen ihm für diese Milde und Großmuth danken und boten ihm aus Dankbarkeit ein großes Geschenk an. Wer weiß, was Mancher gethan hätte! Aber der Kommandant schlug dasselbe ab und sagte: er lasse sich keine gute That mit Geld be- zahlen. Nur zum Andenken von Euch, setzte er hinzu, er- bitte ich mir eine silberne Münze, auf welcher die Stadt Hersfeld vorgestellt ist und der heutige Auftritt. Dieß soll das Geschenk sein, welches ich meiner künftigen Gattin aus dem Kriege mitbringen will. — Dieß ist geschehen im Februar des Jahres 1807; und so etwas ist des Lesens zweimal werth. 20. Aus dem Leben eines Arztes. Die Erzählung betrifft einen Landsmann, den ver- storbenen berühmten Arzt Ernst Ludwig Heim aus Solz bei Meiningen, weiland in Berlin. Eines Abends kam Heim von seiner Praxis (Ausübung seines Berufes) spät nach Hause. Es war im November und in einem recht argen, denn Schnee und Regen ver- mischt, wurden von einem eisigkalten und scharf schneidenden Nordwest gepeitscht. Heim hatte, obwohl im Wagen, den- noch viel von dieser Witterung gelitten. Er kleidete sich um, warf sich in die Sophaecke zunächst dem Ofen, nahm nur wenig Speise und sagte zu seiner Gattin: O diese anraa Praxis (goldenepraxis) hat doch auch ihre entsetzliche Schatten- seite. Wenn sich die Katheder- und Schreibtischmenschen in behaglicher Wärme dehnen, muß ich aus dem Palaste in die Dachstube in Haft und Drang, athme ungesunde Dünste, bin Zeuge des eingebildeten und wirklichen Elends, ärgere mich hier über die Schlechtigkeit, dort über die Dummheit — und Kommst noch überall wie ein helfender Engel, sagte die Gattin einfallend — und das wiegt Alles auf! Heim lächelte und schwieg. Es mochte ihm das Be- wußtsein sagen, wie wahr dies Wort sei.

5. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 312

1873 - Hildburghausen : Gadow
310 sind und, bei ihren Wagen einhergehend, jauchzen und singen, gewährt einen prächtigen Anblick; denn sie blitzt wie Krystall und Edelgestein. Die Zahl der Pferde, die hier gehalten wird, beläuft sich auf mehrere Hundert, die nur alle 8—14 Tage das Tageslicht wieder sehen. Gewöhnlich werden diese Thiere von dem Strahlenschimmer der überall blinkenden Lichter in kurzer Zeit so geblendet, daß sie das Gesicht verlieren. Man kann sie aber dessen ungeachtet eben so gut brauchen, als wenn sie den Gebrauch ihrer Augen hätten. _ Was man von einem Bach nüt süßem Wasser er- zählt, ist Fabel. Das wenige Wasser im Bergwerke ist salzig. Es sammelt sich in einem Becken, über welches ein Seil ge- spannt ist und eine Fähre geht. Neben diesem Bassin ist ein aus Holz errichteter Saal, in welchem beim Bergfeste getanzt wird. Die Werkzeuge der Bergleute bestehen aus Hacken, Hämmern und Meißeln. Durch Hülfe derselben werden die Salzmassen in der Form ungeheurer Cylinder ausgegrabeu und losgerissen. Noch größere Stücke sprengt man auch mit Schießpulver los, welches ein furchtbares Getöse, gleich dem rollenden Donner, erregt. Beim Losschlagen eines so großen Stücks lassen sich Pauken und Trompeten hören. Die größe- ren Massen werden in kleinere Stücke geschlagen, und des bequemen Fortschaffens wegen gibt man ihnen mit dem Meißel die Form einer Tonne. Sind diese Tonnen oben angelangt, so zerschlägt man sie in noch kleinere Stücke und mahlt diese in eigens dazu verfertigten Mühlen zu Pulver. Aus den härtesten und schönsten Stücken macht man sogar allerlei künstliche Gerätschaften und Spielwerke, die als Seltenheit weit und breit verkauft werden. 124. Der Waldbrand. Einen großen Waldbrand habe ich, so schreibt ein in Nordamerika lebender Deutscher, vor Kurzem selbst erlebt, ich selbst habe nütgeholfen, das Feuer von den Pflanzungen meiner Nähe abzuhalten, und kann Ihnen jetzt einen voll- ständigen Bericht geben über die Gefahr und die Mittel, ihr zu begegnen. Es ist sehr gewöhnlich, daß bei trockenem Wetter irgend ein Theil einer Savanne oder eines Waldes durch Unvorsichtigkeit, Absicht oder durch Zufall, insbesondere auch durch den Blitz in Brand geräth. In den Gegen- den, wo die Indianer Herren des Bodens sind, werden

6. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 289

1873 - Hildburghausen : Gadow
287 nicht mehr zu unterstützen vermochte. Die ganze Masse fiel im Krater zusammen. Aber diese grossartige Erscheinung beendigte den finstern Aschenregen nicht. Wennauch in Neapel und Portici und der nahen Gegend umher weniger Asche hin- abfiel, als an den vorigen Tagen, und das matte, röthliche Bild der Sonne mehrere Stunden lang sich durch den Staub in der Luft zeigte, so litten dagegen doppelt die Orte ostwärts des Berges. Ein heftiger Westwind führte die aus dem Krater sich heraufhebende Masse von der Meerseite weg, und mit doppelter Wuth stürzte sie auf Somma, Ottajauo, Nola, Caserta herab. Bis in das Apen- ninnengebirge hinein war tiefe Nacht. Der ganze Vesuv schien sich in Staub herabstürzen zu wollen. Wolkeu- brüche vermischten sich in der Luft mit der Asche und die Masse fiel wie ein zäher Teig über die Gegend. Fest um- gab er die zartesten Zweige der Pflanzen und Bäume, und alle Pflanzungen dieses fruchtbaren Strichs erlagen unter der unerträglichen Last. Viele Dächer in den Oertern stürzten zusammen und die Einwohner sahen sich genö- thigt, ihr Leben durch schnelle Flucht in das Gebirge zu retten.—Auf diese Art fiel einst Herculanum und Pompeji. End wirklich hatte man Ursache, ein nöch grausame- res Schicksal zu fürchten. Denn während der Schlamm und die Asche den 18ten und 19ten fortwährend in einer für die Helle des Tages undurchdringlichen Dichte sich herabsenkte, stürzten reissende Wasser ströme vom jähen Abhang des Berges herab. Mit grenzenloser Gewalt rissen sie Berge von Steinen und Bäumen vor sich hin und bedeckten mit grossen Felsenmassen die Ebene. Nur allein in der Nacht vom 20sten Junius wälzten sich 5 solcher Ströme vom Berge, und dreimal im Laufe des Tages er- neuerte sich diese verwüstende Erscheinung, und das letzte Mal mit doppelter Stärke und Kraft. Die ganze, den Vesuv umgebende Landschaft ward durch diese Regen verheert; jede kleine Wolke schien mit Macht gegen die Spitze des Berges gezogen, und kaum hatte sie den Gipfel umgeben, als auch schon die Wasser herunterstürzten, Wälder, Strassen, Brücken zerrissen und Häuser und Felder zer- störten. Von allen Seiten lebten die unglücklichen Men- schen in beständiger Todesangst und waren fortdauernd genöthigt, sich zur schnellen Flucht zu bereiten. Bosko, Somma, Ottajano, Torre del Anunziata verloren auf diese Art zum Theil für nicht zu berechnende Zeiten die Frucht

7. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 36

1873 - Hildburghausen : Gadow
34 9) Will man die Theile eines Körpers von einander trennen, so muß man Kraft anwenden, die Körper haben Zu- sammenhang. Der Zusammenhang ist nicht bei allen Körpern gleich stark. Am bedeutendsten ist er beim Stein, Metall, Holz; weniger bedeutend beim Bier, Wein, Wasser rc.; am schwächsten bei der Luft, dem Dampfe rc. Man theilt hiernach die Körper ein in feste, tropsbarflüssige und luftförmige. I. Bon den festen Körpern. 10) Feste Körper sind solche, die eine bestimmte, eigene Gestalt haben. Sie können unter sich wieder sehr verschieden sein. Hart sind die, auf welche man nur mit Anstrengung einen Eindruck machen kann, z. B. der Stein, weich, bei denen dieß mit Leichtigkeit geschehen kann, z. B. nasser Thon. Ein Stück Fischbein läßt sich krumm biegen, ohne daß es bricht, es ist biegsam; wollte man mit einem Streifen Glas dies vor- nehmen, so würde es zerbrechen, es ist spröde. Das Gold, das Eisen und die meisten andern Metalle lasten sich hämmern und zu Draht ausziehen, sie sind geschmeidig und dehnbar, biegt man einen Fischbeinstab krumm, so springt er wieder in seine gerade Richtung zurück, wenn man aufhört zu biegen, er ist elastisch. Schreibt man mit Kreide an die Wandtafel, so bleiben Kreidetheilchen an der Wandtafel hängen, die Kreide besitzt Anhang zum Holze. Dieser findet zwischen allen Kör- pern statt, die sich berühren, besonders wenn Fett oder Master noch dazwischen gebracht wird. Hierauf beruht das Leimen, das Kitten, das Mauern. 11) Es gibt verschiedene Arten von Bewegungen. Der Zeiger einer Uhr hat eine gleichmäßige Bewegung; ein Stein, der in die Höhe geworfen wird, fliegt immer lang- samer, er hat eine verzögerte Bewegung; ein fallender Stein dagegen bewegt sich immer schneller, er hat eine beschleu- nigte Bewegung. Von zwei Körpern, die in Bewegung sind, ist der der schnellere, der in gleicher Zeit den größten Weg zurücklegt, oder der, der zu gleichem Wege die wenigste Zeit braucht. 12) Ein Kahn, mit welchem ich über einen Fluß rudern will, kommt nicht gerade am entgegengesetzten Ufer an, sondern etwas stromabwärts. Seine Bewegung hängt von zwei Kräf- ten ab, von der Ruderkraft und der Strömung des Flustes; er hat eine zusammengesetzte Bewegung und eine schiefe

8. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 313

1873 - Hildburghausen : Gadow
311 die Savannen und Wälder zum Zwecke der Jagd in Feuer gesetzt und das Wild auf einen engeren Raum zusammen- getrieben. Trockenes Wetter, abgestorbene Gräser und dür- res Laub sind die Hauptbedingungen der Ausbreitung, und das vereinigt sich vorzugsweise im Herbste. Der Frühling ist meistens zu feucht. In den Wiesen verbreitet sich der Brand, wie leicht zu ermessen, sehr rasch, ist aber auch eben so rasch verschwun- den, weil er nur dürres Gras findet, und kein Holz ihm Dauer geben kann. Anders verhält es sich in den Wäldern. Hier ist das Laub das Mittel der Verbreitung. Es brennt gleichfalls schnell weg; allein es leitet zu abgestorbenen (be- reitsniedergestürzten und nahestehenden) Bäumen, und diese geben Stoff für mehrere Tage. Vor etwa 3 Wochen war es, als in einer etwa 6 Mei- len von meinenl Aufenthaltsorte entfernten Savanne das Feuer ausbrach. Anfangs hatten wir Hoffnung, ungestört zu bleiben, weil das Feuer von den nach uns hin gelegenen Wäldern weggetrieben wurde und setzt nur auf einem großen Umwege (durch die Wälder an der entgegengesetzten Seite der Savanne) zu uns gelangen konnte. In der Zwischen- zeit war Regen zu erwarten. Ich war indeß neugierig ge- nug, zum Brande hinzureiten. Allein es lohnte kaum der Mühe. Bei Tage ist nicht viel daran zu sehen, wenig- stens kann von keinem furchtbaren Schauspiele die Rede sein; es sei denn, daß Fichtenwaldungen brennen, deren es in meiner Nähe keine gibt. Man findet zwar grü- nes Laubholz, was, selbst in dicken Stämmen an den Heerd gelegt, gleich von der Flamme ergriffen wird; insbesondere ist dies mit dem Häckberri - Baume (coltm orussikolia) der Fall. Aber aufrecht stehende Bäume brennen nur, wenn sie abgestorben sind. Liegt ein dürrer Stamm an einen grünen Baum angelehnt, so kann der letz- tere wohl durch die Gluth des dürren Holzes leiden, allein mit ihr wird das Feuer erlöschen. Einen vollen Monat hindurch blieb das Feuer noch immer ferne genug, nur Abends war eine starke Erleuch- tung am Horizonte sichtbar. Aber es fiel auch kein Regen, vielmehr änderte sich der Wind zu unserem Nachtheile und blies zuletzt so stark, daß man nicht mehr zweifelte, den Brand bald hier, am Lake-Creek, zu sehen. Der Lake-Creek (zu deutsch See-Bach), woran mein Grund-

9. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 291

1873 - Hildburghausen : Gadow
289 Und wie ich so schreit' in dem lustigen Wald, Und alle Bäum' erklingen, Rings um mich Alles singet und schallt, Wie sollt' ich allein nicht singen? Ich singe mit starkem, freudigem Laut Dem, der die Wälder säet, Der droben die lustige Kuppel gebaut Und Wärm' und Kühlung wehet. 117. Der Mensch in Kälte und Hitze. Der Mensch kann nichts Nützlicheres und Besseres ken- nen lernen, als sich selbst und seine Natur; und Mancher, der bei uns an einem heißen Sommertage fast verschmachten will oder im kalten Jenner sich nicht getraut, vom warmen Ofen wegzugehen, wird kaum glauben können, was ich sagen werde, und doch ist es wahr. Bekanntlich ist die Wärme des Sommers und die Kälte des Winters nicht in allen Gegenden der Erde gleich, auch kommen sie nicht an allen Orten zu gleicher Zeit und sind nicht von gleicher Dauer. Es gibt Gegenden, wo der Win- ter den größten Theil des ganzen Jahres Herr und Meister ist und entsetzlich streng regiert, wo das Wasser in den Seen 10 Schuh tief gefriert und die Erde selbst im Som- mer nicht ganz, sondern nur einige Schuh tief aufthaut, weil dort die Sonne etliche Monate lang gar nicht mehr scheint und ihre Strahlen auch im Sommer nur schief über den Boden Hingleiten. Und wiederum gibt es andere Ge- genden, wo man gar nichts von.schnee und Eis und Winter weiß, wo aber auch das Gefühl der höchsten Sommerhitze fast unerträglich sein muß, zumal wo es tief im Land an Gebirgen und großen Flüssen fehlt, weil dort die Sonne den Einwohnern gerade über den Köpfen steht und ihre glühen- den Strahlen senkrecht auf die Erde hinabwirft. Es muß daher an beiderlei Orten auch noch Manches anders sein, als bei uns, und doch leben und wohnen Menschen, wie wir sind, da und dort. Keine einzige Art von Thieren hat sich von selber so weit über die Erde ausgebreitet, als der Mensch. Die kalten und die heißen Gegenden haben ihre eigenen Thiere, die ihren Wohnort freiwillig nie verlassen. Nur sehr wenige, die der Mensch mit- genommen hat, sind im Stande, die größte Hitze in der Th. Lesebuch. 19

10. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 325

1873 - Hildburghausen : Gadow
323 * ein Stein oder Spiegel, die man im Winter aus der Kälte hinein bringt in die warme Stube, und die beide feucht werden. Das Wasser läuft dann an den Wänden der Bergritzen hinunter und hiesst unten als Quelle heraus. Es gibt gar viele Quellen, die Salz-, andere, die Eisen- oder Schwefeltheile in sich haben. Es gibt auch Quellen, wie zum Beispiel den Bullenborn im Paderbomi- schen, die abwechselnd in regelmässigen Zwischenzeiten Wasserinmenge ausströmen, dann wieder damit einhalten. Die Quellen laufen zu Bächen zusammen, diese zu Flüssen, die Flüsse vereinigen sich zu Strömen, und diese gehen am Ende ins Meer. Dieses verdeckt uns nun frei- lich mit seinem Gewässer, das an manchen Orten wohl ebenso tief sein mag, als die höchsten Berge hoch sind, fast dreiviertel von unserer Erdoberfläche. Aber unten im Meeresgrund ist wieder dieselbe Abwechslung von Höhen und Tiefen, von ganzen Bergzügen und Thälern, wie auf dem festen Lande. Man sieht dieses, wo sich solche unter dem Wasser gelegenen Berge bis hinan an die Oberfläche desselben erheben, mit blossen Augen, oder die Schiffsleute fühlen es und bemerken es mit ihren An- keru. Und da zum Beispiel der grosse feuerspeiende Berg Avatcha auf Kamtschatka im Jahr 1773 einen Ausbruch machte, da trat das Meer meilenweit vom Ufer zurück, und die auf die Höhen geflüchteten Bewohner der Küste sahen mit Schrecken in seine grause Tiefe, in seine Berge und Thäler, die nun aufgedeckt da lagen, hinein. Aber gleich darauf kam das Meer wieder und trat nun mit sol- cher Gewalt über das Ufer hinüber, dass es bis zu neunzig Ellen Höhe hinaufstieg und viele ziemlich weit landein- wärts stehen de Häuser und Bäume wegriss und wegspülte. Wenn daher auf einmal das Meer abgelassen werden könnte, würde es in seiner Tiefe auch nicht viel anders aussehen, als auf vielen Stellen unserer Erdoberfläche. Wir würden da grosse lange Sandflächen und Berge von Kalk und Gyps sehen, die sich aus dem anfänglichen Ge- wässer gebildet haben, alle untermischt mit häufigen Mu- scheln und andern Seethier-Ueberresten. Denn wenn man unsere meisten Berge ansieht, bemerkt man gar leicht, dass sie auch einmal alle unterwasser gestanden, ja dass sie in einem grossen Meere und unter einem grossen Meere gebildet worden sind. Denn viele von ihnen sind ganz er- füllt von Muschel- undseethier-Ueberresten, und auf man- chen Bergen von Neuholland, die sehr hoch sind und jetzt 21 *
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