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Heidebächlein. Gewitter auf der Heide. Im Nebel aus
der Heide. — Das Haus im Moor. Bei den Tors-
gräbern. Aus der Moorwiese. Von der Kreuzotter.
Die Schnepfen. Vom Kiebitz. Moorwasser. Die Weiden
im Moor. Moorselder. Die Straße durch das Moor. —
Das Waldkirchlein. Das Bergkirchlein. Am Feldkreuz.
Am Marterl. Die Linden von x. Die Eichen bei y.
Die Dorflinde.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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begründetem Erfolg, gegen den Hagel versucht hat. Zu-
letzt beschloß Herr Gerhard das Gespräch damit, daß er
den Kindern die Ursachen der Gewitter, und die Vor-
theile und Segnungen angab, die sie der Natur und da-
durch uns bringen.
„Kommt," sagte er, als der Regen für eine Weile
aufgehört hatte, „lasset uns die frische Luft einathmen,
die draußen labend weht. Im Zimmer herrscht noch die
drückende Schwüle, die heute Vormittag über der gan-
zen Erde lag; aber draußen hat das Wetter die schwere
Luft leicht gemacht, und von Bäumen und Blumen eine
Fülle köstlicher Wvhlgerüche gezogen und allenthalben
cutsgestreut. Ihr werdet so gern wissen mögen, wie es
um die Pappel steht, die ihr von ihrer Höhe in den Ab-
grund stürzen saht."
D e i m Gewitter.
Was steigt am fernen Himmel auf?
Sin Wetter Gottes ist's!
Wer lenkt der Wolken raschen Lauf?
Wer hält sie? Gott, du bist's!
Es rauscht der Wind, rauscht immer mehr,
Es rauschen Bäum' und Wald;
Er rüttelt Alles hin und her.
Er stürmet mit Gewalt.
Fern am Gesichtskreis schlangeln sich
Die Blitze hin und her;
Manch Augr schließt sich angstiglich
Vor Gott, dem Donnerer.
Was zagst vor Blitz und Donner du?
Schließt's Aug' und birgest dich?
Dir kl. d. Jugendfreund. 4
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Binsen spärlich hervor, und die ftarrlinigen, widerlichen
Einschnitte der Torfgräber sind die einzige Menschenspur,
die man da antrifft. Eine gar merkwürdige Erscheinung
der norddeutschen Fläche ist das hohle Land, das an
der Westseite des Hammeflnsses, aber auch an der Wüm-
me, am häufigsten vorkommt. Die dicke Mvvrdecke wird
nämlich von dem unter ihr stockenden Gewässer, wenn
dieses starken Zufluß erhält, mit Gebäuden, Bäumen und
allem, was darauf ist, wohl 10 bis 12 Fuß hoch empor
gehoben, und zittert dann unter den Tritten des Wande-
rers. Auch jenseits der Weser breitet sich eine ungeheu-
re Mvormasse nach der Nordsee und der Ems hin, ja
bis in's Holländische hinein, nur wenig unterbrochen,
ans, die zwischen Oldenburg und der nördlichen Masch
Ostfrieslands als H v d> moor an 20 Fuß über dem Mee-
resspiegel sich aufbläht. Hier liegt das Saterland,
dritthalb Meilen lang und eine Meile breit, ringsher
von fast unzugänglichem Moor umgeben, gleich einer In'
sel, von einem in Sprache, Sitten und Verfassung ei-
genthümlichen Menschenschläge bewohnt. Westlich davon
bietet die durch Tvrfgräberei und Handel allmählig groß
und reich gewordene Vehnkolonie, Papenburg, das
überraschende Bild eines vielfach belebten Movrgcfi.ldcs
dar. Aber wenige Stunden südlich starrt, von undurch-
dringlichen Mooren eingefaßt, der Hümlrng, ein un-
geheurer Sandwulst von mehr als 5 Meilen im Umfan-
ge und bei 200 Fuß hoch, ohne Strauch und Baum,
blos von kleinen Kieseln und spärlicher Haide überdeckt,
der Inbegriff der traurigsten Oede, völliger Abgestorben-
heit. Oft fährt der Sturm brausend in die erschreckliche
Wüste, wühlt sie auf, führt den Sand in dichten Wol-
ken fort, und schichtet ihn an einer andern Stelle, nicht
selten 100 Fuß hoch, auf. n*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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— 244 —
Also das deutsche Flachland nach dem Gestade der
Nordsee hin: öde, mager, und selbst in den üppigsten
Maschstrichen einförmig und ohne Reiz für die Phantaste.
Nur oberhalb den Städten Hanover, Braunschweig und
Magdeburg, gegen den Harz hin, durchstreichen Bcrg-
und Hügelreihen, häufig mit Waldungen geschmückt, ein
an Obst und Getraide reiches Land, das nach langweili-
ger Wanderung durch Sand, Moor und Haide wohl pa-
radiesisch erscheinen kann. Jenseits der Elbe giebt es
zwar ebenfalls Sand, Moor und Haide im Ueberfluß;
allein man findet daselbst auch viele, durch Fruchtbarkeit
ausgezeichnete Gegenden, und einige, die man lieblich,
ja schön nennen darf. So haben Mecklenburg und Pom-
mern zum Theil sehr ergiebiges Fruchtland, starken Obst-
bau, herrliche Waldungen, ja an dem Ruh über ge bei
Marnitz 577, an dem Gölten berge bey Köslin, 390
Fufi hoch, wenigstens eine Art von Bergen. Lieblich ist
der mit schöner Waldung bekränzte Aschenberg am
Ptönersee im östlichen Holstein, und auf der waldigen
Höhe des Westen se es bietet dem Wanderer sich ein
vielleicht noch lieberer Anblick dar. Aber das Paradies
der norddeutschen Ebene ist Rügen, die größte Insel
unsers Vaterlandes, voll grotesker und romantischer Ge-
genden, mit fruchtbarem Boden und prächtiger Buchen-
waldung. In den seltsamsten Gestalten hebt die Stub-
benkammer, ein Kreidegebirge, sich schroff aus den
Fluthen der Ostsee empor, und erreicht in dem Königs-
stuhl eine Höhe von 565 Fuß. Das Vorgebirge Ar kö-
nn bezeichnet, wie schon erwähnt wurde, die nördlich-
ste Spitze des deutschen Landes.
Deutschland ist an Gewässern reicher, als irgend
ein europäisches Land. Drei Meere setzen es mit den
entferntesten Völkern in nachbarlichen Verkehr, und das
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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geub, zeigt er sich nun als Hauptstrom der Schweiz, die
ihm in der Aar eine bedeutende Verstärkung giebt. Nach-
dem das Nheinthal von ihm bewässert worden ist, bildet
er nebst mehrern kleinen Flüssen den stattlichen Bodensee,
den er bei Konstanz verläßt, um alsbald den Unter - oder
Zellersee mit seinen Flnthen zu füllen. Bei Mamern ans
diesem tretend, strömt der Nhein in raschem Falle west-
wärts gegen Schaffhausen, stürzt sich, den Zug des Ju-
ra durchbrechend, unterhalb jener Stadt über die vorlie-
gende Felswand hinab, den berühmten Wasserfall und
weiter unten bei Lanfenburg einen starken Strudel bil-
dend, erreicht sodann Basel, wo er seine westliche Niehtnng
plötzlich verläßt, und nordöstlich an Straßburg, Speier,
Mannheim und Worms vorüber nach Mainz strömt, sich
hier wieder westlich wendet, und von Bingen ans nord-
westlich bis zur deutschen Gränze hinzieht. Wie alle groß-
ße Flüsse wird der Rhein in den Ober - Mittel - und Nie-
derrhein eingetheilt. Seine Breite ist nach Beschaffenheit
der Höhen, die ihn einschließen, verschieden. Bis Basel
beträgt sie im Durchschnitt nur 500 Fuß, bei Mannheim
1,200, am untern Ende von Mainz2,500, zwischen Bin-
gen und Koblenz nur 1,100, bei Köln 1,500, unterhalb
Wesel 1,580, bei Emmerich 2,150 und bei den Ruinen der
Schenkenschanze, Lobith gegenüber, 2,300 Fuß. Die
Tiefe wechselt zwischen 5 bis 50 Fuß. Den höchsten Was-
serstand hat der Strom beim Eisgange und dann, wenn
die Schnee - und Eismassen des Alpengebirgs von der hei-
ßen Jahreszeit zum Schmelzen gebracht werden, wo er 12
und mehr Fuß anschwillt. Am niedrigsten ist sein Stand
in den Monaten Mai und Oktober. Die schön grüne Far-
be, die sein Wasser oberhalb Basel hat, verliert sich wei-
ter hinab ins Grünliche; dieses aber wird selbst von der
großen Wassermasse, die Main und Moselzuführen, nicht
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Wvlkeubrüchen und dem gewöhnlichen Eisgänge, ist Ende
Juni's und im Juli, wo der Schnee in den Alpen schmilzt,
ans denen die Iller, der Lech, die Isar, der Inn rc. her-
ab strömen , und der niedrigste Wasserstand findet in der
Regel im Frühjahr nach dem Eisgange bei kalter Witte-
rung und in einem trockenen kühlen Herbste statt. Die
an der Donau herrschenden Winde hängen theils von ge-
wissen Jahres - und Tageszeiten, theils von gewissen
Stellen an dem Strome und endlich von allen jenen Ur-
sachen ab, von welchen an jedem Orte der Erde Winde
zu entstehen pflegen. Im Frühjahr weht meistens der
Ostwiud. Zwischen den Bergen ist gewöhnlich Windstille,
und nur zuweilen fällt der Nordwind an einzelnen Stellen
ziemlich scharf an. Der Weinbau an der Donau, die,
gleich dem Rheine, malerische Felsenwände und Krümmun-
gen, Breiten und Engen, Wirbel, Strudel, Wälder,
Weinberge und Flachgefilde, Kapellen, Klöster, Schlösser
und Burgruinen, Erinnerungen an große Männer und an
große Thaten hat, ist nur im Oesterreichischen von Asch-
ach an bedeutend; dagegen findet man weiter aufwärts
ausgedehnte Riede und Torfmoore. Da die Ufer des Stro-
mes zum Theil zu enge find und das eine häufig höher als
das andere ist: so richtet er bei hohem Wasserstande auf
Feldern und Wiesen nicht selten verheerende Ucberschwem-
münzen an. Gold enthält er nur wenig; aber sein Reich-
thum an Fischen ist beträchtlich. Von den vielen Werdern
oder Wörden, die er umschließt, haben einige beträcht-
lichen Umfang ; aber angebaut und schön find nur wenige.
Jetzt die bemerkenswerthcsten Neb e n f lusse der Do-
nau. Von der schwäbischen Alb empfängt sie die S ch m i e ri;,.
die unweit des Stammschlosses Hvhenzollern entspringt;
die in der Nähe des Roß berges hervorbrechende Lau-
chart, die auf ihrem vielfach gekrümmten, 10 Meilen lau-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
— 231 —
berbleibfel vulkanischer Thätigkeit auszuweisen. Ihre vor-
züglichsten Punkte sind: die Hoch acht 2,369, die Nür-
burg 2,151, und der Ke Iber § 2,098- Fuß hvch.
Der Eifel gegenüber» auf des- Rheines linker Sei-
te, zivischen diesem» der Sieg-, und der Lahn, steigt der
Westerwald mit größtentheils- baumlosen Hochstächeu
und abgerundeten Kuppew iw mäßiger Erhebung auf.
Sein Hauptbestandteil ist Schiefer,. dvch sind mehrere
seiner Kuppen aus Basalt gebildet-. Der Viehzucht gün-
stig r als dem Ackerbau,, machen-Flachs, Hafer, Holz,
Braunkohlen und Eisen feine wichtigsten Erzeugnisse aus.
Am rauhsten und unwivthlichstew iw der Gegend von Ha-
chenburg, wo das-Gebirge die meisten Kuppen zusam-
men drängt, ist feilt» nvrdwestliclfer Zug, der sich am
Nheinufer als Sie den ge birg majestätisch aufthürmt,
dagegen weit milder und freundlicher. An den frucht-
baren Abhängen desselben prangen Reben und Obstbäu-
me, lagern sich- blichen de Dörfer malerisch. Unter de»
sieben, riesig empor ragenden Kuppen, die ihm d»"
men geben und die ans Basalt,. Granitr^phyr und
Sandstein bestehen,, sind die Löwenb->rg 1,896, der
Oelberg 1.827,. die Wolke n l^r g 1ss,82 und der,
wie eine kolossale Wand vv>^ Rhcinnfer sich erhebende
Drachenfels 1,473 dir höchsten.
Eine der von" Westerwald anslanscnden Ranken
schlingt sich, ^ebindend» nach dem Vogelsgebirge
hin. von Schlüchtern beginnend und nördlich
zwis^en Homburg und Alsfeld endend, wird diese vul-
kanische, i>Dii: Basalt starrende Masse durch die Luder in
zwei Hälftcw geschieden,, wovon die nördliche höher ist,
als die östliche.. Keiner der einzelnen Berge, die größ-
tentheils oben abgerundete Kegelform haben und mit
Laubholz gut bewachsen sind, bringt es zu einer Höhe
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
— 237 —
Arber 3,810, der Rachel 3,792 und der Dr ei ses-
selberg 2,793 Fuß hoch; letzterer mit herrlicher Aus-
sicht auf die weite Thalfläche der Donau und einen Theil
von Oesterreich, Böhmen und Baiern, deren Gränz-
pnnkt er ist.
Das Erzgebirge, von dem Reichthum seiner
Minen benannt, erstreckt sich von dem Fichtelgebirge in
nordöstlicher Richtung bis zum Elbdurchbrnch in einer
Länge von ungefähr 22 Meilen. Südlich und südöstlich
steil abfallend, senkt es sich dagegen zum norddeutschen
Flachlande nur allmählig und gleichsam in Terrassen her-
ab. Die Südseite, deren Wasser insgesammt der Eger
zuströmen, hat kürzere und tiefere Thäler, als die nörd-
liche; aber beide sind ansgezeichnet reich an Silber, Kup-
fer, Blei, Zinn, Eisen und anderen Erzen, und was
jener etwa weniger zugemessen ward, das ersehen ihr
weltberühmte Heilquellen und Bäder sattsam. Die obern
Theile des vorzüglich^ aus Granit und Gneus bestehen-
den Gebirges nehmen Nadelholzwaldungen oder gras-
reiche Waiden ein; weiter unten breiten sich Laubwal-
dungcn, Accker und Wiesen aus. Seine theils abgerun-
deten, theils platten Kronen erheben sich wenig aus dem
Hanplkamme, der in vielen Gegenden als weit ausge-
dehnte Ebene erscheint. Die bedeutendsten sind: der
Auersberg 5,990, der Schwarzwaldberg 3,870
und der Fichtelberg bei Unterwiesenthal 3,621 Fuß
hoch.
Von dem rechten Ufer der Elbe bis an die Thal-
wiege der Oder, in der Richtung von Nordwest nach Süd-
ost, streckt sich, fast 50 Meilen lang, der weite Gebirgs-
zug der Sudeten, die Nebengewasser der March und
Oberelbe von dem Gebiete der Oder trennend, unter ver-
schiedenen Benennungen aus. Gewöhnlich versteht man
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Rachel
Extrahierte Ortsnamen: Donau Oesterreich Baiern Eger Schwarzwaldberg Nordwest Süd-
— 304 —
im Ganzen zwar eines mittelwarmen Klima' s; aber
die bedeutenden Abwechselungen in der Gestalt und Be-
schaffenheit der Oberfläche, die im Süden riesenhaft auf-
steigt, dann zum ebenen Hochlande sich ausbreitet und
wiederum in Gruppen und Reihen von Erhebungen sich
darstellt, bis sie endlich zur nördlichen Niederung herab-
sinkt, bringen in demselben beträchtliche Verschiedenheiten
hervor. Die von dem Alpengebirge und seinen Verzwei-
gungen bedeckten Gegenden sind bei weitem kälter, als sie
ihrer geographischen Breite zwischen dem 46 und 48 Grade
nach seyn sollten. Hier hat der Winter im Bereich der
Schneelinie, die durchschnittlich in einer Hohe von 7,800
bis 8,150 Fuß über der Meeresfläche am Gebirge hin-
läuft, seinen ewigen, von den erwärmenden Strahlen der
Sonne unberührten Thron ans weilen Schneefeldern, Eis-
meeren und Gletschergruppen aufgeschlagen und die Land-
schaft ringsher einförmig erstarrt; während wenige tau-
send Schritte tiefer in den geschützten Thälern drückende
Wärme herrscht. Die zu 7,000 bis 8,000 Fuß aufstei-
genden Höhen thun, wenn der Sommer warm ist, ihr
Schneegewand auf 1 bis 2 Monat im Jahre völlig ab,
und bieten dann eine zwar kurze, aber überaus gewürz-
hafte Sommerwaide dar. Auf den tiefer als 5,000 Fuß
liegenden Höhen grasen die Heerden schon zur Frühlings-
zeit. Hier dauert der Winter an 6 Monate; in der Thal-
fläche dagegen nur 3. So sind in Oberkärnthen die Knos-
pen noch fest verschlossen, wenn der Obstbaum in Unter-
kärnthen bereits in voller Blüthe prangt; so ist dort noch
kein Hälmchen reif, wenn hier die Aerndte ihren Ansang
nimmt. Aehnliches findet auch auf den Gebirgen Mittel-
deutschlands statt. Der arme Bewohner des Harzes hilft
dem nahen Quedlinburg das Gctraide heimbringen, und
wenn er damit fertig ist, kommt er immer noch frühe genug,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
wimmelt eö von Wescn aller Art. Hier drücket sich der
Käfer an dem schwanken Stängel empor, dort flattert
der Falter, den Duft jeder Blume kostend; der Wurm
sonnt sich auf dem erwärmten Boden, und die Schwalbe
mißt die Bläue über uns in unermüdlichem Fluge!"
„Wie geht eö aber zu, lieber Herr Pfarrer," fragte
Löckchen verwundert, „daß der Frühling so zu einer be-
stimmten Zeit eintritt, und wie entsteht er so geschwind
nach dem Winter?"
„Siehe, mein Kind," versetzte Herr Gotlhold be-
lehrend, „der große Geist, den wir Gott und Vater nen-
nen, der einst, was dein Auge über dir und neben dir
und unter dir wahrnimmt, waö im Himmel und auf Er-
den ist, ans Nichts erschuf, dieser große Geist hat dem
Werke seiner Allmacht das Zeichen unveränderlicher Ne-
gelmäßigkeit aufgedrückt, und ihm ein Leben eingehaucht,
daö seine Wunderkraft nie verläugnen kann. Da schlägt
der Frühling denn sein lustiges Zelt alljährlich zu rechter
Zeit auf, und die übrigen Jahreszeiten kommen auch, eine
nach der andern, als ob sie herbergerufen wären, in wech-
selnder Ordnung. Aber kein Sterblicher ergründet mit
seinem Geiste, wie dieß zugehet, und Niemand noch ist
in die geheime Werkstätte der Natur gedrungen, wo die-
ser Wunder Ursprung ist. Und wenn sie dem Auge sich
zeigen, so staunt der Mensch, wie billig, und muß Den
bewundern und anbeten, der so große Gewalt hat und
doch in Llllem, was er thut, das Walten treuer Liebe
sichtbar werden läßt! Demnach können wir auch den
Frühling, der so plötzlich vor uns hingezaubert ist auf
den vor Kurzem noch mit Schnee und Eis winterlich be-
deckten Grund aus keine Weise schöner und würdiger fei-
ern, als wenn wir Dem danken und lvbsingcn,, in dessen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]