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1. Schulj. 4 - S. 2

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 2 — der andere einen Backofen. Der Riese auf der Burg Eberstein erhielt von dort Mehl und Brot. Da einst der Backofen nicht heiß genug war, legte er im Zorn auf seinem Burgberge einen eigenen Backofen an. Weil er nun in Ottenstein sein Korn nicht mehr mahlen sollte, baute er auf dem Teufelstein eine eigene Mühle und leitete durch ein gebohrtes Loch das Wasser von Ottenstein hierher. Die Mühle zu Ottenstein hatte fortan fein Wasser mehr. — (D. I. 3, Das Riesenspielzeug.) 5. Zwerge. Die Zwerge im Thieder Lindenberge brachten den Armen Speise und Trank, borgten den Bauern aus der Umgegend Küchen- und Tafelgeschirr bei Hochzeiten und Kindtaufen, stahlen aber die neugeborenen Kinder aus der Wiege. Abends stellte man den Zwergen Festspeise vor den Berg. Als sie aber geneckt wurden, wanderten sie aus. — Die Zwerge im Keilberge bei Stadtoldendorf taten den Menschen viel Gutes. Die einer Frau geschenkte Dieße Flachs konnte jeden Tag abgesponnen werden, war aber am andern Morgen wieder voll, wenn'ein Rest Flachs übrig gelassen wurde. Als die Frau die Dieße einmal ganz abspann, blieb sie für immer leer. — (D. I. 3, Hütchen. Die Heinzelmännchen.) 6. Hexen. Nach dem Volksglauben reiten in der Walpurgisnacht (1. Mai) die Hexen auf Heugabeln und Besenstielen auf den Brocken, um mit dem Teufel zu tanzen und den Schnee vom Brocken zu fegen. Einige von den Felsblöcken des Brockens heißen Hexenwaschbecken, Hexenaltar, Teufelskanzel. (D. I. 3, Jungfrau Ilse. D. I. 4, Die Roßtrappe.) — 7. Religion der alten Deutschen. Wodan, der Einäugige (Sonne), trug einen blauen, besternten Mantel und einen breiten Hut (Himmel, Sterne, Wolken). Wenn er auf seinem achtßeinigen Schimmel durch die Lust ritt, so rauschten die Bäume und knackten die Zweige (Sturm). Wölfe waren seine Jagdhunde, hinter ihm ritten mit Geschrei die im Kampfe gefallenen Helden. Wodans Gemahlin hieß Freia, in der Sage Frau Holle. Sie schmückte die Erde im Frühling. Machte sie aber ihr Bett, so schneite es auf der Erde. (D. I. 3, Frau Holle.) Wodans Sohn Donar führte als Gott des Gewitters den stets in seine Hand zurückkehrenden Hammer. Als die alten Deutschen Christen geworden waren, blieb die Erinnerung an die alten Götter noch lange Zeit. Wodan wurde der Teufel, die übrigen Götter wurden Heren, Feen und Kobolde. An die alten Götter erinnern noch die Tagnamen Donnerstag und Freitag, auch die Osterfeuer. Auch in unseren Märchen und Sagen finden wir die alten Götter wieder. Wodan z. B. wurde zum wilden Jäger. 8. Die Sage vom Helden Siegfried. Siegfried war der Sohn des Königs in den Niederlanden. (D. I. 3, Siegfrieds Schwert.) Er erlegte den in einer Schlucht hausenden Drachen, badete sich in dessen

2. Schulj. 4 - S. 28

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 28 — Wetter von den Bergabhängen loslösen und dann donnernd zu Tal rollen. 3. Deutsche Alpeirflüsse. In den regenreichen Alpen entspringen viele Flüsse. Die Gewässer der deutschen Alpen sammeln Iller, Lech, Isar, Inn, die sämtlich der Donau zufließen. 4. Anbau. Das rauhe, regnerische Klima erschwert den Anbau des Getreides, begünstigt aber Gras- und Baumwuchs. Die Täler sind daher mit Wiesen, die Bergabhänge im unteren Teile mit Laubwald, im höher gelegenen mit Nadelwald bedeckt. Wo infolge der Kälte kein Baum mehr gedeihen kann, überzieht sich in den Sommermonaten der Boden mit kurzen, aber würzigen und nahrhaften Kräutern. Hier ist das Gebiet der Almen oder Matten, wo der Senn während der Sommerzeit einsam mit seiner Herde weilt. Auf jeder Alm erheben sich mehrere Sennhütten, das sind einfache, aus Brettern erbaute Häuschen. Sie dienen entweder dem Sennen als Wohnung oder dem Vieh als Zufluchtsort bei Unwetter. 5. Beschäftigung der Bewohner. Obenan steht die Viehzucht mit Butter- und Käsebereitung. Die ausgedehnten Wälder laden ein zur Waldwirtschaft: Holzfällerei, -flößerei, -schnitzerei, -sägerei. Die östlichen Alpen sind in ihrem Innern sehr reich an Salz, das von dem Bergmanne zutage gefördert wird. Außerdem bringt der starke Fremdenverkehr in den Sommermonaten reiche Einnahmen. Iii. Me Aberdeutsche Kochebene. 1. Lage. Zwischen den Alpen im Süden, dem Deutschen Jura und dem Fichtelgebirge im Westen und Norden und dem Böhmerwalde im Osten breitet sich die Oberdeutsche Hochebene aus. Der Teil von ihr, der südlich der Donau liegt, heißt Schwäbisch-bayerische Hochebene. 2. Der Deutsche Jura. Er zieht vom Südende des Schwarzwaldes bis zum Fichtelgebirge. Der südwestliche Teil fällt nach Norden steil ab. Aus der Ebene, die ihm vorgelagert ist, erheben sich zwei steile Bergkegel, der Hohenzollern und der Hohenstaufen. Der Rücken des Jura ist 3—6 Stunden breit. Er bildet eine öde, kahle Fläche mit rauhem Klima, da sie der kalte Nordwind ungehindert bestreichen kann. Der dürftige Graswuchs bietet nur dem genügsamen Schafe hinreichend Nahrung. Einen lieblichen Gegensatz zur Hochfläche bilden die wasserreichen Quertäler mit ihren Obsthainen, Gemüsegärten und saftigen Wiesen. Von den Bodenschätzen des Jura ist am wichtigsten der Schiefer, der zu Dachsteinen, Tischplatten und dergl. verarbeitet wird. Die Hauptbeschäftigung der geringen und ärmlichen Bevölkerung bilden Landwirtschaft, Obstbau, Viehzucht und die Gewinnung und Verarbeitung des Schiefers.

3. Schulj. 4 - S. 69

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 69 — Röhre, die sich in zwei Teilen oder Lippen öffnet. Die obere bildet ein helmartiges Schutz- oder Wetterdach, das die 2 langen und 2 kurzen Staubgefäße und den Griffel schützend überwölbt, die untere ein vorspringendes, vorn in zwei Lappen zerteiltes Blättchen. Hier klammert sich die Hummel fest, wenn sie den Honig aus der Blütenröhre saugen will. Man nennt eine solche Blüte Lippenblüte. 5. Die Frucht. Im Grunde des Kelches sitzt der vierteilige Fruchtknoten, der bei der Reife in 4 kleine, einsamige Früchtchen (Nüßchen) zerfällt, die von der Kelchröhre umhüllt werden. Der Bienensaug wird von dem Weidevieh gern gefressen. Xxiv. Die Itchle oder Aottanne. (D. I. 1, 164. 167.) 1. Wie sie wächst. Die Fichte, unser Weihnachtsbaum, trägt an Stelle der Blätter Nadeln, ist also ein Nadelbaum. Ihre Wurzeln dringen nicht tief in die Erde, sondern liegen flach ausgebreitet in den oberen Schichten des Bodens. Selbst im felsigen Gebirgs-boden finden sie Halt und Nahrung, umklammert mit ihren Wurzeln sogar Felsblöcke und bildet ausgedehnte Wälder. Kann sie an ihrem Standorte von allen Seiten vom Lichte getroffen werden, so bleiben die unteren Zweige erhalten, im Dickicht des Waldes aber verliert der rotbraune Stamm die unteren Zweige. 2. Ctwas vom Stamme. Wird der Stamm verletzt, so entquillt ihm ein klebriges Harz, das die Wunde verschließt. Es dient dem Baume auch als Schutzmittel gegen die Angriffe zahlreicher Tiere. — Welche Stellung haben die Zweige des Baumes? — In jedem Jahre bildet sich am Ende des Stammes ein neuer Astquirl, so daß man an der Zahl dieser Quirle das Alter des Baumes erkennen kann. — 3. Das Dunkel und das Schweigen im Fichtenwalde. Achte auf das Halbdunkel, das meistens im Tannenwalde herrscht! — Wie kommt das? — Warum fehlen dem Tannenwalde die Blumen und Kräuter, sowie das Gesträuch, das den Laubwald ziert? Nur wenige Singvögel beleben den Fichtenwald; es herrscht daher meistens tiefes Schweigen darin. Nur wenn der Wind sich aufmacht, rauscht und braust es eigentümlich in den Zweigen der Bäume. 4. Die jungen Fichtentriebe kommen im Mai hervor. Sie sind hellgrün und heben sich von den älteren dunklen Zweigen prächtig ab. Diese Triebe kommen aus Winterknospen hervor, die aus einer großen Zahl häutiger Schuppenblättchen gebildet werden. Wenn der wachsende Sproß die Knospenschuppen sprengt, so werden sie in Form von Klappen abgeworfen.

4. Schulj. 4 - S. 30

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 30 — ftmlb bedeckt. Die dunklen Nadelwälder haben ihm auch den Namen „Schwarzwald" verliehen. Dem größten Teile der arbeitsamen Bewohner gibt der Wald Arbeit und Verdienst. Holzfäller schlagen die hohen Tannen nieder und flößen die schlanken Stämme auf den Gebirgsflüssen dem Neckar und Rhein zu. Nachdem sie hier zu großen Flößen vereinigt sind, werden sie rheinabwärts bis Holland geführt. Im dunklen Hochwalde brennt der Köhler die Holzkohlen. An den Gebirgsbächen liegen Zahlreiche Sägemühlen und Glasfabriken, und in fast allen Gebirgsdörfern blüht die Holzschnitzerei. Die fleißigen und geschickten Gebirgsbewohner fertigen mancherlei Lausgeräte, Spielsachen, Musikinstrumente, besonders aber die berühmten Schwarzwälder Uhren. — Neben der Waldwirtschaft wird Viehzucht getrieben, auch bringt der Fremdenverkehr vielen Leuten Verdienst. 3. Der Wasgenwald. Er liegt dem Schwarzwalde gegenüber und ist gleichsam dessen Spiegelbild. Er hat ebenfalls seine höchsten Erhebungen im Süden, ist gleichfalls mit Nadelwald bedeckt und hat gleich jenem eine betriebsame Bevölkerung; diese beschäftigt sich aber hier vorzugsweise mit Spinnerei und Weberei, wobei die Wasserkraft der Gebirgsflüfse zum Treiben der Maschinen benutzt wird. 4. Die Mosel. Auf dem Wasgenwalde entspringt die Mosel. Sie fließt in einem tiefen Tale, das reich an Windungen ist, nach Nordosten und mündet bei Koblenz in den Rhein. Im Moseltale gedeiht der Moselwein. 5. Der Rhein. Der Hauptstrom der Oberrheinischen Tiefebene ist der Rhein. Er entspringt in der Schweiz auf dem St. Gotthard. Nachdem er den Bodensee durchflossen hat, bildet er den berühmten Rheinfall bei Schaffhausen. Bei Basel betritt er die Oberrheinische Tiefebene, die er nun bis Mainz durchzieht. Von rechts strömen ihm Neckar und Main zu. 6. Klima. Wegen ihrer südlichen, tiefen und geschützten Lage hat die Ebene das mildeste Klima Deutschlands. Hier kehrt zuerst der Frühling ein mit seinem Grün und seinem Vogelgesange, hier blühen zuerst die Kirschen- und Pflaumenbäume, hier hat man Anfang Juni bereits reife Kirschen. 7. Erzeugnisse und Bevölkerung. Der Boden der Ebene ist sehr fruchtbar. Nur die Rheinufer sind infolge der häufigen Überschwemmungen mit Sand und Steingeröll bedeckt. Herrliche Obstgärten, Tabak- und Weinpflanzungen wechseln ab mit wogenden Saatfeldern. Auch eine lebhafte Gewerbetätigkeit hat sich in der dichtbevölkerten Ebene entwickelt. Im südlichen Teile blüht die Tabakverarbeitung, die Woll- und Baumwollspinnerei, -Weberei, -färberei; im nördlichen Teile findet sich ein reger Handelsverkehr; auf dem Rhein,

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 45

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 45 — Die Religion der Deutschen war Naturgottesdienst; Wuotan (Geist, Sinn, Verstand) war der oberste der Götter, Ordner und Lenker der Welten, Schöpfer der Menschen, Freund der Helden und Dichter. Nirdu (Frika, Fria, Freya, Hertha, Bertha, Hulda) war die Gemahlin Wnotans und Mutter der Erde. (Heiliger Hain aus einer Insel der Ostsee.) Donar, der über Regen und Wolken gebietende Sohn des Wuotan und der Nirdu, war der Gott des Landmanns und der Pflege des Ackers. Ostara hieß die Schwester des Donar. (Ihr zu Ehren feierte man das Ostarfest im Frühlinge.) Die Phantasie der nördlichen Völker bildete (Edda) die Götterlehre später noch weiter aus: Frouwa hieß die Göttin der Liebe, der Bräute. Fro war der Gott der Ehe und Pattar der lichte, glänzende, gerechte und gute Gott, Freund der Götter und Menschen, ßio war der Schlachtengott, Sippia, Gemahlin des Donar, galt als Göttin der Fruchtbarkeit. Loki hieß der böse Gott und Hellia die Göttin der Unterwelt. Walhalla war der Aufenthalt der Götter und der Seligen. Walküren nannte man die Schlachtenjungfrauen, welche die tapfern Helden nach Walhalla führten. Heilige Haine (heilige Eichen) und Berge waren die An-betuugsörter. (Herthasee anf Rügen.) §. 4. Cimbern und Teutonen. Nordgermanische Völker erschienen 113 v. Ehr., 300,000 wehrhafte Männer stark, an der Nordgrenze von Italien. Bei No re ja stießen sie mit den Römern zusammen. Diese wurden geschlagen. (Earbo.) Beide Völker zogen wieder ans Italien zurück bis Belgien, trennten sich dann, und die Cimbern gingen nach Südgallien und schlugen bei M a r s e i l l e und an der Rhone die Römer noch mehrere Male (cimbrische Schrecken), bis endlich der römische Feldherr Marius die wiedergekommenen Teutonen bei Aquae Sextiae (102 v. Ehr.) und die Cimbern in den randischen Feldern (bei Vercella) 101 vernichtete. §. 5. Ariovist und Cäsar. Wegen Unruhen im eigenen Lande (I. Theil §. 31) hatten die Römer Deutschland längere Zeit in Ruhe gelassen. Da zog im Jahre 58 Ariovist, ein Suevensürst, über den Rhein nach Gallien. Von den Seqna-nern gegen die Aeduer zu Hilfe gerufen, besiegte er die letzteren, blieb aber gegen den Willen der Sequauer in Gallien. Sie riefen nun den römischen Feldherrn Julius Cäsar zu Hilfe. Cäsar ließ Ariovist zu einer Unter- redung zu sich einladen; aber dieser antwortete trotzig und stolz und kam nicht. Eine Aufforderung Cäsars an Ariovist, Gallien zu räumen, blieb ebenfalls fruchtlos, bis endlich beide in der Nähe von Mühlhausen im Elsass (58 v. Chr.) zusammentrafen und Ariovist besiegt wurde. Viele seiner Krieger ertranken im Rhein. Er selbst steh über den Rhein und verschwand für immer. Im Jahre 55 zogen zwei deutsche Völker nach Gallien, suchten dort

6. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 14

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 14 - 10° östlich von Greenrvich fliegt die Leine: 5 - 4 Minuten^ 20 Mi- nuten geht die Uhr zu früh. Braunschweig und Oker Iov20 ö. L. = 4v2 • 4 Minuten = 18 Minuten zeigt die Uhr früher als Ortszeit ist- Helmstedt und Blankenburg 110= 16 Minuten, Holz- minden 9v20 = 22 Minuten, Thedinghausen 90 = 6 ■ 4 = 24 Minuten früher als Ortszeit. 4. Klima. Hauptgesetz: Zunehmende Höhe — abnehmende Wärme, „ „ - zunehmende Niederschläge, „ „ - spätere Entwickelung der Pflanzen. Niedrig gelegene Gegenden haben also im allgemeinen mildere Witterung als höher gelegene- hochgelegene Gebirge haben lange, strenge Winter, kühle Sommernächte. Auf je 100 m Steigung be- trägt die Wärmeabnahme etwa V20. In erster Linie ist die Temperatur von der Entfernung vom Aqua- tor abhängig. Dennoch ist Süddeutschland ungefähr 10 kälter als Norddeutschland, weil es höher liegt und weil hohe Nachbargebiete (Alpen) Einfluß ausüben. Größeren Unterschied weisen West- und Ostdeutschland auf. Die Oberrheinische Tiefebene hat Iov40 mittlere Wärme, Posen nur 7 °. Die dem Meere näher gelegenen Gebiete haben milderes Klima: das Meer wirkt im Frühling und Sommer abkühlend, im Herbst und Winter erwärmend. In Nordwestdeutsch- land ist zudem der Einfluß einer warmen Meeresströmung, des Golf- stromes, so stark, daß hier das Klima utti 5° höher ist, als man bei der Entfernung vom Äquator erwarten sollte. Niedersachsen hat im Januar 0°, im Juli 17°, im ganzen Jahre 8,4° Wärme, die Stadt Braunschweig bzw. — 1 °, + 19°, +9°. Westdeutschland hat 650 bis 850 mm Niederschläge, der Osten etwa 550 mm. Nie- dersachsen hat etwa 700 mm Regenhöhe, die Stadt Braunschweig 619 mm. Die Stadt Braunschweig zählt durchschnittlich 192 Tage mit Niederschlägen, davon 41 mit Schnee (der Brocken aber 244 Schnee- tage). Unter sämtlichen Winden kommt für die Stadt Braunschweig etwa die Hälfte aus Südwest, Westen oder Nordwest, aus Südwest allein V4. 5. Geologisches. G e st e i n s b i l d u n g. Mit Rücksicht auf die Ent- stehung unterscheiden wir: a) Schichtgesteine (Sedimentgesteine), die sich schichtenweise auf dem Boden der Gewässer abgelagert haben. Stein- und Braunkohlen sind verkohlte Pflanzen,' Kalksteine und Kreide bestehen großenteils aus den Schalen kleiner Tierchen' Sandstein setzt sich aus lauter feinen Sandkörnchen zusammen, Schiefer- ton aus noch feineren Schlammteilchen. b") Massen- (zum Teil Eruptiv-) ©est eine: Granit (Brocken, Okertal), Porphyr, Basalt, Gneis. Schichtengruppen (Formationen). Mit Rücksicht auf die Lagerung der Gesteine und die in ihnen auftretenden Versteinerungen unterscheidet man vier Zeitalter der Entwicklungsgeschichte der Erde. I. Urzeit. Gneis mit eingelagertem Granit, Glimmerschiefer usw.

7. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 90

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 90 — geführt; dann öffnete sich die Pforte desselben, und der dunkele, unheimliche Raum nahm die Gefangenen und ihre Peiniger, die Heidenpriester, auf. Von dem Volke betraten nur Jaczo und einige der Vornehmsten den Tempel; die Menge blieb vor demselben stehen, da ihr der Eintritt in das Heiligtum verwehrt war. In der Mitte des Tempels stand das Bild Radegasts, eine hölzerne, nicht ohne Kunst geschnitzte Figur eines Kriegers mit einem widerwärtigen Antlitz. Goldene Zierraten aller Arta Armbänder, Spangen, Ohrgehänge, waren an das Bild gehängt; vor demselben stand ein aus Steinen roh aufgebauter Altar. Bei dem Eintritt in den Tempel stimmten die heidnischen Priester einen eintönigen Gesang zu Ehren des Kriegsgottes an, indem sie dabei ihre Schlachtbeile schwangen und mit scharfen Messern sich die Haut ritzten, daß das Blut hervorquoll. Der Schmerz, den sie sich selbst dadurch verursachten, erhöhte ihre Wut; wilder wurde ihr Gesang, drohender ihre Gebärden. Nun wurde durch die Thür des Tempels ein schwarzer Stier herbeigeführt; sein Tod sollte das Opferfest einleiten, so wollte es die Sitte. Er wurde vor den Altar des Götzen geführt, wo ein wohlgezielter Beilhieb ihn in den Nacken traf, so daß er ächzend zusammenbrach. Wie eine Meute hungriger Wölfe stürzten sich die Priester auf das am Boden liegende Tier; mit gierigen Blicken wühlten sie in den Eingeweiden des Opfers, um aus denselben die Zukunft zu erkunden; dann wurde das Tier zerteilt, und die besten Stücke desselben auf den Altar vor dem Bilde des Kriegsgottes niedergelegt. Mit Entsetzen hatten die gefangenen Christen diese Greuel angesehen; sie wußten, jetzt kam die Reihe an sie. Sie wurden vor den Altar gestellt, welcher noch von dem Blute des ersten Opfers rauchte, und wiederum begannen die Priester ihren eintönigen Gesang und ihre wilden Tänze. Da warf Adeldag einen Blick auf seine Schicksalsgenossen, und wie aus einem Munde begannen sie mit lauter Stimme das „Miserere“ („Herr, erbarme dich") zu singen. Es sollte ihr Totengesang sein; aber

8. Die Supplingenburger - S. 91

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 91 — war nahe und er war gewohnt, dasselbe im Kreise seiner Familie zu feiern. Der Winter lag mit dem Frühling im heftigen Kampfe; heiteren, warmen Tagen, an denen die Sonne die Herrschst behauptete und an den Zäunen und Hecken bereits Schneeglöckchen und Anemonen hervorlockte, folgten rauhe Schnee- und Regentage, an denen wieder der Sturm über die Fluren raste, die kalten Regentropfen an die Fenster klatschten und die Ziegel auf dem Dache unheimlich klirrten und rasselten. An einem solchen rauhen Märztage war es, als abenbs, währenb die Bewohner der Burg am Kamin saßen und Lothar seiner Gemahlin und Bertha von seinen Kriegsfahrten erzählte, der Thorwart ins Zimmer trat und melbete, daß Leute aus dem nahen Dorfe eine vor Kälte erstarrte Bettlerin auf dem Felbe gefunben und in die Burg gebracht hätten. Kaum hatte Bertha bieses gehört, als sie die Spinbel, womit sie sich beschäftigt, beiseite legte und dem Thorwart auf den Burghof folgte. Der Regen, untermischt mit mißfarbigem Schnee, ergoß sich in Strömen vom Himmel; unter dem Thore sah sie beim Scheine einer Laterne einen Trupp Bauern und Dienst-leute vom Schlosse stehen, und auf einem Strohbünbel lag das unglückliche Weib, welches vor Kälte leblos schien. Von innigem Mitleib bewegt, gebot Bertha den Leuten, die Arme in das Erbgeschoß des Schlosses in ein warmes Gemach zu tragen; hier würde ein Lager bereitet, und nachdem man ihr trockene Kleider angelegt, wurde sie auf demselben sanft gebettet. Es gelang auch, der Fremden einige Tropfen eines warmen, belebenden Trankes einzuflößen, und endlich schlug sie die Augen auf. Aber im eigentümlichen Feuer glänzten diese schwarzen, stechenden Augen; unruhig sah das Weib sich um in dem ihr unbekannten Raum. Ihr Blick hatte etwas so unheimliches, daß die Mägde, die neben dem Lager standen, sich bekreuzten und leise flüsterten: „Eine Hexe, eine Hexe"! und eine nach der andern schlich sich heimlich aus dem Zimmer, so daß Bertha zuletzt mit der Alten allein blieb. Sie teilte nicht die abergläubische Furcht der Mägbe; sie

9. Die Supplingenburger - S. 2

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 2 — Ja, im Sommer, wenn über dem lieblichen Elmgebirge der Himmel blaute und der Duft der würzigen Tannen und tausend Blümlein in die Lüfte stieg, wenn im Dickicht die Amsel und am klaren Bächlein die Nachtigall schlug, dann war es in der Klause Wilbrauds wohl auszuhalten, und mancher, den sein Berus zurückhielt hinter den hohen Stadtmauern und in den engen staubigen Gassen, beneidete ihn dann wohl um den kühlen Sitz im Walde am Lutterbach. Wenn aber im Herbst der Wind über die L>toppeln fegte und das Laub im Walde anfing sich rot zu färben, wenn ein Vogellied nach dem anderen verstummte und schließlich nur noch Raben und Häher in den kahlen Zweigen krächzten, dann begann für Wilbrand eine böse Zeit. So lange es freilich eben möglich war, hielt er in seiner Waldeinsamkeit ans; wenn aber der Winter es zu arg machte und feine weißen Flocken gar über die ärmliche Lagerstatt in der Klause streute, wenn der Lutterbach sich mit einer dicken Eisrinde überzog und Wege und Stege mit dürrem Laub bedeckt waren, dann verließ er zeitweilig feine Klause und nahm die Gastfreundschaft des nicht sehr weit enfemten Schlosses Supplingenbnrg in Anspruch. Sobald aber der Frühling wieder ins Land zog, zog auch Wilbrand wieder in feinen Wald, wo es ihm wohler war als hinter den dicken Schloßmauern. So faß er auch an dem Tage, an welchem unsere Erzählung beginnt, an einem schönen Spätsommernach-mittage, vor feiner Klause und sah mit zufriedenen Blicken hinunter in die vor feinen Augen sich ausbreitende gesegnete Landschaft. Seine Haare waren von der Fülle der Jahre gebleicht, und tiefe Runzeln hatte das Alter in feine hohe Stirn gegraben. Ein langer, weißer Bart wallte ihm über die Brust und reichte fast bis zu dem Strick, welcher fein langes Gewand zusammenhielt; unter den weißen, buschigen Augenbrauen aber leuchteten ein Paar treue, blaue Äugest und blickten so heiter in die vor ihm ausgebreitete herrliche Gotteswelt hinein, als wenn ihr Besitzer nicht ein Greis, sondern ein im Vollbesitz

10. Die Burgfrau von Ahlden - S. 43

1893 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 43 — uover halten. Das Wetter hatte sich geändert; auf die Sturm- und Regentage war heiteres, Helles Frostwetter gefolgt, eine frische Schneedecke lag über der weiten Ebene, und erhöhte nur noch durch ihr Einerlei die Eintönigkeit der Gegend, durch welche der Weg nach Hannover führte. Der Kurfürst und der größere Teil der hannoverschen Gäste war schon am vorhergehenden Tage wieder zurückgekehrt; nur einige Damen und Herren, die zum eigentlichen Hofstaate des jungen Paares gehörten, waren zurückgeblieben, um zugleich mit demselben einzuziehen. Herzbeweglich war es, als uun Sophie Dorothea von ihren Eltern Abschied nahm; selbst dem Herzog traten die Thränen in die Augen, als er nun zum letzten Male die Tochter küßte und ihr den Segen Gottes auf ihrem ferneren Lebenswege wünschte. Seine Stimme zitterte, als er das letzte Lebewohl ihr zurief; ob wohl auch in ihm der Gedanke aufstieg, daß das, was er für das höchste und größte Glück seines geliebten Kindes gehalten, zum Unglück sich wandeln könnte? Die scharfblickende Mutter dagegen ließ ihrem Schmerze freien Lauf; ihr war es fast zur Gewißheit geworden, daß Unheil entstehen müsse aus dieser Verbindung. Das eisig kalte Benehmen des Kurprinzen am Hochzeitstage schien ihr eine böse Vorbedeutung. --------- Zu derselben Zeit, als der fürstliche Zug von Celle aus sich nach Hannover in Bewegung setzte, wand sich auch eine andere Karawane durch die mit Schnee bedeckte Heidefläche. Nicht waren es wie dort prächtige Karossen, von mutigen Pferden gezogen; nicht stand hier auf den Kutschenschlägen eine reich galonnierte Dienerschaft, nicht sprengten dem Zuge Spitzreiter mit wallendem Federbusch voran — nein, elende Karren waren es, die langsam die schlechte Landstraße entlang schlichen. Es mochten ihrer zehn bis zwölf sein, alle bedeckt mit schmutziger, ölgetränkter Leinwand, und ein wildes braunes, fahrendes Volk war es, das die Karren plaudernd, schreiend oder singend begleitete. In den Wagen kauerten auf Stroh trotz der Kälte halbnackte Kinder und zerlumpte Weiber,
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