Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa - S. 21

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 21 — stärke anschwellender Wind, der namentlich im Herbst und im Winter auftritt.1) Er hält zwei bis drei Tage an, bricht Bäume und schleudert sie in die Tiefe, reißt Felsstücke los, die donnernd in das Tal rollen. Er bringt den Schnee zum Schmelzen und füllt die Wildbäche mit großen und verderbenbringenden Wassermassen plötzlich an. Mit wilder Gewalt stürzt er sich in die Täler und auf die Alpenseen. Hier peitscht er die Wogen an den Felsen empor und verwandelt sie in weißen Gischt, schleudert Fahrzeuge wie Spielzeuge an die Uferwände. Wehe den Fahr- zeugen, die auf den Alpenseen von dem wilden Föhn überrascht werden! Mit Recht singt der Dichter Schiller: „Es rast der See und will seine Opfer haben." (Tell Iv, 1.) Nicht allein den Schiffen aus den Seen wird der Föhn verderblich, sondern auch den Wohnungen der Menschen am Ufer. Wie vom Erdboden erschüttert zittert unter den Stößen des Sturmes das Haus. Gar oft trägt der Orkan das Dach weit hinweg, oftmals drückt er eine Hütte oder einen Schuppen zusammen; gar oft wälzt er schwere Steine oder Eisstücke hinab auf die Bergstraßen und zertrümmert mit ihnen die Wohnstätten friedlicher Menschen. Wenngleich der wilde Föhn so manche Gefahren bringt, so wird er trotzdem im Vor- frühling mit Freuden begrüßt. Wie ist das zu erklären? Der Föhn ist der rechte Lenzbote und wirkt in 24 Stunden foviel, wie die Sonne in 14 Tagen. Die Alpenbewohner nennen ihn daher den Sch nee fr esse r. Ohne den wilden Föhn gäbe es in manchem Hochtal keinen Sommer und kein Leben. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und- Anwendung: 1. Gib an, welchen großen Nutzen der Föhn den Alpen- bewohnern bringt. Der im Frühling wehende Föhn bewirkt im ganzen Alpen- gebiet große Schnee- und Eisschmelzungen. An manchen Stellen schmilzt er oft in 12 Stunden eine Schneedecke von sji m Dicke weg. 2. Weise nach, daß der Föhn der rechte Lenzbote der Alpen ist! Er wirkt in 24 Stunden soviel, wie die Sonne in 14 Tagen — ihm widersteht die alte Schneedecke, die die Sonne vergeblich beleckte, nicht. Ja, er ist in vielen schattigen Hochtälern geradezu die Bedingung des Frühlings. Würde er nicht von Zeit zu Zeit (etwa 30—40 mal im Jahre) für das Keimen und Blühen die nötige Wärme bringen und die immer wieder entstehende Schneedecke wegschmelzen, so gäbe es in manchem Alpental keinen Frühling und Sommer, sondern einen ewig währenden Winter. Schweizer Sprichwort: „Der liebe Gott und die gnldi S u n n (Sonne) vermöge nüd i nichts), wenn derföhn nüd chunk (kommt)." 3. Wie suchen sich die Älpler vor dem Wildwasser zu schützen? Lange vergeblich durch verschiedene Bauten— heute wirksamer durch An- läge von Talsperren und Stauweihern. 4. Wo wirken die Wild wasser in den Alpen am gefähr- lichsten? Dort, wo man leichtsinnig den Wald an den Bergesabhängen nieder- geschlagen hat. Inwiefern ist das Bepflanzen mancher Bergesabhänge unmöglich? Durch die gewaltigen Regengüsse ist alle fruchtbare Erde weggeschwemmt worden und in dem kahlen Gestein können selbst die Fichten nicht wurzeln. x) Lange Zeit nahm man an, daß der Föhn eine Fortsetzung des italienischen Sirokkos sei, also aus der Sahara herüberwehe. Dagegen spricht zunächst der Um- stand, daß auf der Südseite der Alpen nur selten ein Föhn weht, und wenn, daß er dann von Norden nach Süden gerichtet ist. Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß es sich um einen lokalen und zwar um einen sog. F a l l w i n d handelt, der infolge eines sehr niedrigen Luftdrucks entsteht. Er entsteht also, wenn im Süden der Alpen ein hoher, im Norden aber ein niedriger Luftdruck vorbanden ist und da- durch gewaltsam Luft (kalte) aus den nördlichen Alpentälern rasch und scharf heraussaugt.

2. Europa - S. 56

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 56 — Lage und Ausdehnung. Die österreichischen Sudetenländer füllen das böhmische Becken aus. Dieses hat die Gestalt eines ans der Spitze stehenden Vierecks. Gib an, welche Gebirge die Seiten des Vierecks bilden. Das Erzgebirge im Nordwesten, die Sudeten im Nordosten, die Karpaten im Südosten, der Böhmerwald im Südwesten (zeigen!). Von welchen Staaten wird das böhmische Becken begrenzt? Königreich Sachsen, Provinz Schlesien, Königreich Bayern, Erzherzogtum Österreich und Un- garn (zeigen!) — Wiedergabe. Warum nennt man das böhmische Becken den „schönsten Diamant" in Österreichs Krone? 1. Bodenbeschaffenheit. Der fruchtbare Boden. Es wird so ge- nannt, weil es viele Vorzüge besitzt. Zunächst zeichnet es sich durch große Fruchtbarkeit aus. Der Bodeu, der überall vortrefflich angebaut ist, bringt alles hervor, was des Menschen Herz erfreut. Wir finden hier wogende Getreidefelder, auf denen der goldene Weizen seine Ähren im Winde wiegt. Die sonnigen Hänge der Berge und Talränder sind mit Weinbergen bedeckt, in denen köstlicher Wein reift. Am Fuße der Hügel finden wir ausgedehnte Obstgärten, die im Frühlinge in herrlichster Blütenfülle prangen, im Sommer und Herbst aber reiche Ernten an edlem Obst, besonders Kirschen, Äpfeln und Pflaumen liefern. Weite Strecken dienen dem Gemüsebau und bringen allerlei zartes Gemüse hervor (besonders Gurken). Weite Felder sind mit Zuckerrüben bepflanzt und ausgedehntehopfen gärten breiten sich in reicher Zahl aus. Be- sonders fruchtbar ist die Gegend von Leitmeritz (zeigen!). Sie führt den Namen „das böhmische Paradies." — Aber auch das Hügelland, das sich nach Südwesten an die böhmische Mulde anlehnt, ist von großer Fruchtbarkeit und daher ein reiches Getreide- und Obstland. An den Gebirgsrändern wird Flachs in großen Mengen angebaut. Es ist auch kein Wunder, daß das böhmsche Becken so fruchtbar ist. Es hat ja einen fruchtbaren Boden und eine überaus geschützte Lage. Weise es nach! Das Erzgebirge hält die rauhen Nordwinde auf; die Sudeten ver- sperren den scharfen Ostwinden den Zugang. Die Landschaft hat ferner reiche Niederschläge und eine gute Bewässerung. — Wiedergabe. 2. Die holzreichen Waldungen. Das böhmische Becken ist auch reich an ausgedehnten Wäldern. Diese breiten sich hauptsächlich auf den Gebirgeu aus und schlingen sich da wie ein herrlicher, grüner Mantel um Tal und Höhe. Besonders waldreich ist der Böhmerwald (zeigen!). Ihn zieren prächtige Buchen-, Fichten- und Tannenwaldungen. Aber auch auf dem Hügel lande sind die dichten Wälder vertreten. Weise nach, daß dieser Waldreichtum ein Segen für das Land ist! Er gewährt mannig- fachen Verdienst (Köhlerei, Herstellung von Holzwaren usw.), er bewahrt das Land vor Überschwemmungen (inwiefern?), er ist ein Ernährer der Quellen, er bricht die Macht der rauhen Winde, er gewährt viele Freuden. — Wiedergabe. 3. Die wertvollen Schätze unter der Erde. In ihrem Schöße bergen die Sudetenländer reiche Schätze, die von Bergleuten aus der dunklen Tiefe hervorgeholt werden. Vor allem sind die Sudetenländer reich an Stein- und Braunkohlen. Schier unerschöpfliche Braunkohlenberg-

3. Europa - S. 63

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 63 — Erhebung bildet der Gebirgszug der Ho Heu Tatra mit der Gerls- dorfer Spitze, die fast 2700 m hoch ist (vgl. mit Preußens Bergen.) Auch die Transsilvanischen Alpen oder Südkarpaten (zeigen!) haben einige Berge, die 2500 m hoch sind (der Negoi 2540 m). — Wiedergabe. Aussehen und Beschaffenheit. Die Karpaten sind ein Wald- gebirge. Die ausgedehntesten Waldungen besitzen die Waldkarpaten. Die höher gelegenen Teile der Karpaten sind mit schönen Kiefer- und Tannenwäldern bestanden; in den tiefer gelegenen Teilen finden wir weite und schöne Eichenwälder. Die Rücken des Gebirges sind mit grünen Matten überzogen, die gute Weideslächen abgeben und Vieh- zucht (Sennenwirtschaft) gestatten. Ackerbau wird nur in den Tälern und untern Abhängen betrieben. Die südlichen Abhänge der Karpaten sind vielfach mit Weinreben bewachsen, die uns den kräftigen und feurigen Ungarwein liefern. — Wiedergabe. Bodenschätze der Karpaten. Das Innere der Karpaten ist reich an mineralischen Schätzen. Eisen-, Kupfer-, Silber- und Golderze werden in großen Mengen gewonnen. Im Hochlande von Siebenbürgen, südlich der Stadt Klausenburg (zeigen!) liegt das goldreichste Ge- biet Europas. Aber auch das ungarische Erzgebirge ist reich an Silber und Gold. — Reich sind die Karpaten auch an Steinsalz. Am Nordfuße der Westkarpaten liegt das große Steinsalzbergwerk Wieliczka (zeigen!), das jährlich über 1 Million Zentner Steinsalz liefert. Dieses Bergwerk ist s km lang und 1,2 km breit; es besteht aus 7 übereinander liegenden Stockwerken; 11 Schächte führen in das Bergwerk- Mit seinen Straßen, Gängen und Plätzen gleicht das Bergwerk einer unterirdischen Stadt. Zu seinen bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehört die große Kapelle, in welcher nicht nur die Wände, die Säulen und Gewölbe, sondern auch Altar, Kanzel, Kronleuchter und Bilder aus Salz bestehen (Abb. zeigen!). Reiche Salzlager finden wir auch im Hochland von Siebenbürgen. Reich an Steinkohlen ist der Nordrand der Karpaten. Hier finden wir auch zahlreiche Petroleum- quellen, aus denen das Erdöl hervorbricht. — Wiedergabe. Bewässerung. Was lehrt die Karte über die Bewässerung der Karpaten? Die Karpaten sind zum größten Teile gut bewässert. Weise es nach! Viele Flüsse, zahlreiche Seen. Zeige und nenne Flüsse, die auf den Karpaten entspringen! Weichsel, Waag, Theiß mit Szamos, Köros, Maros, Aluta, Pruth, Dnjestr. — Bestimme die Quelle, Laufrichtung und Mündung a) der Weichsel — b) der Waag — c) der Theiß — d) der Aluta — e) des Pruth — f) des Dnjestr. — Wiedergabe. Besiedelung. Was lehrt die Karte von der Besiedeluug des Karpatengebiets? Die Karpaten sind zum großen Teile gering besiedelt, namentlich die Waldkarpaten. Woran erkennst du dies? — Dichter besiedelt sind die Westkarpaten und das Hochland von Siebenbürgen. Wie ist das zu erklären? Diese Teile der Karpaten sind reich an mineralischen Schätzen; darum hat sich hier ein blühender Bergbau entwickelt. Infolgedessen sind in diesen Gebieten auch verschiedene Berg- und Industriestädte entstanden. Zeige und nenne die bedeutendsten! Wieliczka (wjelitschka) und Krakau in Galizien, Kremnitz und Schemnitz in Oberungarn, Klausenburg, Hermannftadt und Krön-

4. Europa - S. 145

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 145 — Wald — fehlt ihm vielfach. Statt des Waldes finden wir häufig Heiden und Moore auf den Höhen. Einen erfreulichen Gegensatz zu den waldlosen, öden Heide- und Ginster - Hochflächen bilden die ge- schützten Täler mit ihrem reichen, frischgrünen Pflanzenwuchs. Jedoch besitzt das Bergland große Vorzüge, indem es in seinem Innern reiche Schätze enthält, vor allen Dingen Steinkohlen und Eisen- erze. So befinden sich z. B. an der Südseite von Wales und in Nord- England ausgedehnte Kohlen- und reiche Eisenerzlager. Diese sind die Grundlage des englischen Wohlstandes geworden, indem sie eine Industrie erblühen ließen, die in der Welt nirgend ihresgleichen hat. Wo einst die meilenweiten, dünnbevölkerten Weideflächen der Grasgraf- s ch a s t e n sich erstreckten und die tiefste ländliche Stille herrschte, sind heute ganze Gruppen von gewerblichen Großstädten entstanden, deren Schlote, einem Mastwald vergleichbar, das höhere Gebirge umsäumen und halb England in einen Rauch- und Dunstkreis einhüllen (Abb. zeigen! — „Englische Fabrikstadt" Manchesters). — Wiedergabe. Teile des Westenglischen Berglandes. Bei dem Westenglischen Berglande können wir drei Teile unterscheiden: 1. Das Bergland von Cornwall (kornuol). Dieser Gebirgsteil füllt die südlich vom Bristolkanal liegende Halbinsel aus und ist von mäßiger Höhe. Der Rücken des Gebirgszuges ist unfruchtbar und mit öden Heidefl ächen und Mooren überzogen. Freundlicher und fruchtbarer sind die sanften Abhänge; in den Tälern gedeiht sogar Myrte, Lorbeer usw. im Freien. Das Innere des Gebirges birgt reiche Schätze an Zinn und Kupfer. — Wiedergabe. 2. Das Gebirgsland von Wales. Auf der Halbinsel Wales (zeigen!) breitet sich ein gewaltiger Gebirgszug, der nach der Halbinsel benannt wird. Wie heißt er demnach? — Die höchste Erhebung darauf ist der Snowdon (ßnodn), der un- gefähr so hoch ist wie der Brocken im Harz. Früher war das Bergland mit schönen Wäldern bestanden. Jetzt finden wir darauf Moor- und Heideflächen und waldlose Felsberge. — Wiedergabe. 3. Das Nordenglische Gebirge. Die Gebirgszüge und Hügelreihen im Norden Englands nennt man die „Nordenglischen Gebirge". Man bezeichnet es auch vielfach als Penninisches oder Peak- (pik) Gebirges. Es besteht aus einer Reihe von Bergen und Hügelrücken, die nach Westen steil, nach Osten allmählich abfallen. Das Bergland erreicht eine Höhe von etwa 900 m. Der Boden ist nicht fruchtbar; dagegen birgt er im Innern große Steinkohlen- und Eisenlager, die England groß und reich gemacht haben. Womit beschäftigen sich hier die Bewohner? Bergbau, Industrie usw. Tausende von Arbeitern finden in den zahlreichen Fabriken und Bergwerken Arbeit und lohnenden Verdienst. Woraus ersiehst du auf der Karte, daß in diesem Gebiet rege Gewerbtätigkeit herrscht? Aus der dichtgedrängten Zahl von großen Städten. — Der nordwestliche Teil des Berglandes — das Bergland von Cumberland (kömberländ) — ist reich an landschaftlichen Schönheiten. Schattige Wälder, malerische Seen, üppige Wiesen und Flächen mit Heidekraut bestanden, zieren diesen Teil. Man nennt diesen Teil des Berglandes darum „die Ena Iis che Schweiz". — Wiedergabe. Das englische Tiefland. Zeige das Tiefland in England! An welcher Küste breitet es sich aus? Ostküste. Wie die Karte lehrt, wird das Tiefland von mehreren Hügelketten durchzogen. Dieses Gebiet ist reich an schönen Wiesen und fruchtbaren Feldern. Letztere sind meist mit Hecken und Baumreihen eingefaßt und tragen ausgezeichneten Weizen und vorzügliche Gerste. Die *) Penn keltisch, Peak englisch — Spitze. Riebandt, Erdkundliche Präparationen. Bd. H. in

5. Europa - S. 208

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 208 — Landpferde sind nicht schön, aber unermüdlich, ausdauernd und vortreffliche Läufer. Welches Tier wird in der Steppe noch gehalten? Kamel. Welches ganz im hohen Norden? Renntier bei den Samojeden. Wo werden besonders viel Schafe gehalten? Steppe, Ostseeprovinzen. Die Schweinezucht ist am stärksten im westlichen und mittleren Teile von Rußland. Wodurch wird sie hier begünstigt? Eichenwälder. Aber auch die Bienenzucht ist sehr bedeutend. Woher kommt es? Zahlreiche Lindenwälder — liefern den Bienen köstliche Nahrung. Welches sind die Erzeugnisse der Viehzucht? Butter, Talg, Fleisch, Felle, Wolle usw. — Wiedergabe. Waldbau. Von großerbedeutungi st derwaldbauin Rußland. Woher kommt es? Reich an herrlichen Laub- und Nadelwaldungen. Der Wald bedeckt eine Fläche, die fast viermal so groß ist wie Deutschland. Wo finden wir besonders große Wälder? Nordrußland, Polen, Ostseepro- vinzen, Ural- Welche Bäume gedeihen hier? Eichen, Linden, Ulmen, Eschen, Buchen, Ahorn — Kiefer, Tannen, Lärchen usw. Der Wald ermöglicht viele Er- werbszweige. Welche? Flößerei, Köhlerei, Holzhandel usw. Finnland führt z. B. Bretter und Brennholz, Westrußland (Polen usw ) Mastbäume, Nutzholz nach Deutschland aus. Ein sehr wichtiger Erwerbszweig ist in den weiten Lindenwäldern Rußlands die Bereitung des Bastes. Wozu wird dieser verarbeitet? Zu Matten, Getreide- und Mehlsäcken, Segeltüchern, Schiffstauen usw. — Wiedergabe. Jagd. Sehr ergiebig ist in Rußland die Jagd. Wie ist dies zu erklären? Reichtum an Wild, namentlich an Pelztieren. In welchem Teile Ruß- lands beschäftigen sich die Bewohner nur mit Jagd? Nordrußland. Welche Tiere werden hier gejagt? Bären, Wölfe, Elentiere, Zobel, Hermeline, Polarfüchse usw. Was liefern diese Tiere? Kostbares Pelzwerk. Ganze Völkerschaften entrichten ihre Abgaben an den Staat in Pelz - und Pelzwaren. — Fischfang. Wie steht es mit dem Fischfang in Rußland? Bedeutend und lohnend. Wo wird dieser betrieben? Im Meere, in den Seen, in den Flüssen. Gegen I Million Menschen beschäftigen sich mit Fischerei. Welche Fische liefert das Meer? Stockfische, Heringe, Lachse, Butten. Und die Landseen und Flüsse? Störe, Welse, Lachse usw. Auf welche Weise verwertet man die Fische? Frisch genossen — gesalzen, gedörrt, verschickt usw. Wie kommt es, daß Rußland selbst viel Fische gebraucht? Lange Fasten — viel Priester und Mönche. Was liefert der Rogen des Störs? Kaviar. In welcher Stadt wird dieser hauptsächlich bereitet? — Wiedergabe. Bergbau. Rußland weist in einigen Gebieten reiche, wertvolle Mineralien auf. Was treiben hier die Bewohner? Bergbau. Welches Gebirge ist sehr reich an wertvollen Schätzen? Der mittlere Teil des Urals. Welche Schätze birgt der Ural in seinem Innern? Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Platiua. Wozu wird Platina verarbeitet? Eisen findet man auch in Polen und Finnland. Wozu wird dieses ver- arbeitet? Stahl — Eisenwaren. Eisen ist das wichtigste Bergwerks- erzeuguis Rußlands; es übertrifft die Goldgewinnung um das 2'/»- fache, obwohl für Gold Rußland das Hauptland Europas ist. Nenne die beiden Bergwerksstädte im Ural? — Die bedeutend st e Bergwerks- und Industriestadt in Polen ist Lodz. Rußland be- sitzt auch Steinkohlen. Wo finden wir diese? Ural, Polen, zwischen Don und Dnjepr, an der Oka.^) Doch ist der Ausbau und die Gewinnung der Mineralien in Rußland nicht so, wie es sein könnte. Woran liegt In der Steinkohlengewinnung steht Rußland in Europa erst an 6. Stelle.

6. Europa - S. 13

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 13 — scheue Gemse. Hier befindet sich also das Gebiet des Gemsjägers. Gib nochmals an, was du von den Mittelalpen vernommen c) Die Hochalpen. Über 2600 m hinaus erstrecken sich die Hoch- alpen. Sie sind das Gebiet des ewigen Schnees und die Heimat der Lawinen und Gletscher. Wohl kommen letztere erst in den Mittelalpen zur Entwickelung, haben aber in den Hochalpen ihren Ursprung. Nenne große Gletscher, die wir kennen gelernt haben! Aletfchgletscher, das Eismeer (wer äs glace), Pasterzgletscher usw. Bestimme die Lage dieser Gletscher! — Nur an den günstigsten Stellen ist in den Hochalpen einen Monat hindurch Sommer; an den andern Stellen aber bleibt der Schnee jahrein, jahraus liegen und es herrscht ewiger Winter. Im Laufe der Jahre gefriert der Schnee zu Eis, und es entstehen dadurch die Gletscher. Diese reichen oft tief in die Täler hinab; ihr unterer Teil schmilzt ab und bildet tobende, eiskalte Gletscherbäche, während von oben sich die Eismassen immer wieder ergänzen. — Nur wenige Tier- und Pflanzenarten führen in dieser Höhe und Kälte ein verkümmertes Dasein; geheimnisvolles Schweigen und schaurige Ode herrscht auf diesen silberglänzenden Bergspitzen. Vom Tal aus gesehen bieten die mit Schnee bedeckten Berge und Gebirgsgruppen einen großartigen und er- hebenden Anblick, besonders beim Auf- und Untergang der Sonne. Dann prangen die hohen Bergspitzen und die schroffen Hörner in purpurnem Rosenlichte und scheinen rot zu flammen, während die Täler in Nacht gehüllt sind. Diese Erscheinung nennt man das „Alpenglühen". Gib nochmals an, wie die Hochalpen beschaffen sind! — Sachliche Vertiefung und Verwertung: 1. Gib an, wie die hohen Berge der Alpen, deren Gipfel mit Schnee und Eis bedeckt, vom Fuße bis zum Gipfel beschaffen sind! Am Fuße des Berges liegen die Dörfer; manche von ihnen stehen im Tale, andere dagegen am Bergabhange. Weiter aufwärts finden wir herrliche Laubwälder (Buchen, Eichen usw); noch höher hinauf Nadelwälder, deren Kiefern, Fichten mit ihren schlanken Stämmen hoch emporragen. Der Boden der Nadelwälder ist mit allerlei Beeren, Blumen und Kräutern bestanden; Weiber und Kinder suchen Beeren und Pilze und pflücken Kräuter (Arzneikräuter); einige Männer graben die Wurzeln des Enzians (Abb. zeigen!), aus dem man die stärkenden und heilsamen Enziantropfen gewinnt. Weiter den Berg hinauf treffen wir Zwergwald (niedrige, vom Winde zerzauste Zwergkiefer, Bergerlen usw.) und Buschwerk; an den Bergabhängen wachsen und blühen schöne Blumen (z. B- Alpenrosen usw. und Kräuter. — Noch weiter hinauf treffen wir hellgrüne Wiesen, die Almen oder Matten heißen; auf diesen Almen wachsen fettige Gräser, allerlei Kräuter und Blumen; auf ihnen weidet der Senne (die Sennerin) die stattliche Rinderherde. Der Weg wird weiter hinauf sehr steil; er ist mit Steingeröll usw. bedeckt; nur hier und da breiten sich kleine Grasflächen aus. Hier treffen wir den Geißbub mit seiner Ziegenherde an. Der obere Teil des Berges ist mit Schnee und Eis bedeckt (Wiedergabe). — 2. Welche Wahrnehmung machen wir hinsichtlich des Pflanzen- wuchses beim Besteigen des Berges? Mit zunehmender Höhe nehmen die Pflanzen an Größe und Mannigfaltigkeit ab; daher kommt es, daß wir auf der Höhe wenig und zuletzt gar keine Pflanzen vorfinden (Abnahme der Wärme). 3. Wie kommt es, daß die Alpenberge nicht bis zum Gipfel bewaldet sind? Die Alpenberge sind sehr hoch — sie reichen mit ihren Gipfeln in die obern kalten Luftschichten hinein. Die niedrige Temperatur ist dem Waldwuchse nicht mehr förderlich, deshalb finden wir über 1800 m hinauf keine Wälder, höchstens verkrüppelte Bäume und Buschwerk.

7. Europa - S. 15

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 15 — Die Bewässerung der Alpen. Zielangabe: Heute wollen wir über die Bewässerung der Alpen sprechen. Darbietung: Was lehrt die Karte von der Bewässerung des Alpengebirgslandes? Die Alpen sind sehr wasserreich. Weise es nach! Zahlreiche Flüsse und Seen; unzählige Bäche durchfließen das Land. a) Flüsse. Tausende von Bächen stürzen die Berge herab und vereinigen ihr Wasser zum großen Fluß. Bedeutende Ströme Europas haben in den Alpen ihre Quelle. Nenne Flüsse, die in den Alpen ent- springen! Rhein, Rhone, Po, Etsch usw. Zeige diese Flüsse! Be- stimme ihre Quelle! Von den Alpen kommen zahlreiche Flüsse, die in größere Flüsse strömen. Nenne Ströme, deren Nebenflüsse von den Alpen kommen! Rhein erhält die Aar und Reuß — Donau erhält: Jller, Lech, Isar, Inn, Enns, Drau, Save. — Der P o erhält alle seine linken Nebenflüsse von den Alpen. — Wiedergabe. b) Seen. Kein anderes Gebirge ist so reich an schönen Seen (3000—4000) wie die Alpen. Diese Seen mit ihren reizenden Ufern und tiefblauem Wasser liegen entweder in den Alpen (Hochseen) oder am Fuße derselben (Randseen). Die Hochseen liegen zwischen steilen Fels- und Eisbergen und sind meist von dunklen Tannenwäldern oder duftigen Matten umsäumt (Abb. zeigen!). Ihr Wasser ist von tiefblauer Farbe, sieht aber zuweilen auch dunkel- oder hellgrün aus. Hier und da steht eine einsame Fischerhütte am Ufer; wo aber die Gebirgsränder weiter zu- rücktreten, da finden sich auch Dörfer und kleine Städte (Wiedergabe!). — Zahlreicher und größer sind die Randseen oder die Seen des Vor- landes. Zeige und nenne die größten dieser Seen! Vierwaldstätter-, Boden-, Lugano-, Thuner-, Brienzer-, Genfer-, Züricher-, Garda- und Comer-See, Lago Maggiore (madschore) usw. Die Ufer der Seen sind von Weinbergen, Obstgärten, Getreidefeldern oder grünen Matten bekränzt. Hinter diesen erheben sich waldumrauschte Höhen, und aus der Ferne grüßen die schneeglänzenden Gipfel gewaltiger Berge. Dampfschiffe und Fischerboote beleben die blaue, fischreiche Flut, während schmucke Dörfer und alte Städte, Schlösser, Klöster und Kapellen das Gestade umgeben, oder aus dem Grün der Haine schimmern. An den südlichen Alpenseen gedeihen auch Südfrüchte, wie Zitronen, Apfelsinen, Mandeln und Feigen. Auch Lorbeer und Myrtensträucher, sowie Weinstöcke und edle Kastanien schmücken die Landschaft, über der sich den größten Teil des Jahres hindurch ein herrlicher blauer Himmel wölbt. An diesen Seen hält der Frühling frühzeitig seinen Einzug, und wenn das Gebirge noch in ein winterliches Gewand gehüllt ist, da sind die Ufer derselben bereits von einem Kranze blühender Bäume und grünender Kräuter umgeben — Wiedergabe. Sachliche Vertiefung und Verwertung: 1.Wie sind die zahlreichenalpenseen entstanden? Zum Teile durch die ausnagende Tätigkeit der Gletscherwässer geschaffen — zum Teile vom Wasser ausgefüllte Talstücke. 2. Welche Bedeutung haben die Alpenseen für die Alpen- f lüsse? Sie sind die Reinigungsbecken der Flüsse. In ihnen kommen die wilden

8. Europa - S. 115

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 115 — beiden großen Eisenbahnlinien, nämlich Madrid—paris Berlin Petersburg Moskau und Konstantinopel—wien ^Frankfurt-" Köln -^London usw. 2. Wie kommt es, daß die belgische Küste ungegliedert ist? An ihr ziehen sich Sanddünen hin — diese sind infolge der geringen Brandung des Meeres unterbrochen — die Küste ist versandet, vvn Schiffern gefürchtet usw. Bodengestaltnng. Was lehrt die Karte von der Bodengestalt Belgiens? Bergland, Hügel- und Flachland. Belgien zerfällt nach seinem Auf- bau in zwei Teile, in das belgische Bergland und das belgische Hügel- und Flachland (zeigen!). Bestimme die Lage der beiden Land- schasten! — Das belgische Bergland (Hochbelgien). Kehrxiel: Wir betrachten zunächst das belgische Bergland, das reich an Wald und Bodenschätzen ist. Lage und Ausdehnung. Bestimme die Lage des belgischen Berg- landes! Es nimmt den Südosten Belgiens ein. Das belgische Berg- land bildet die Fortsetzung der Eifel und des Hohen Venns und stellt eine breite Gebirgsplatte dar. Den Südrand dieser Platte bildet der langgezogene Rücken der Ardennen (zeigen!); der östliche Teil derselben wird von dem Hohen Venn (zeigen!) ausgefüllt. — Wiedergabe. Die Ardennen. Beschaffenheit derselben. Die Ardennen sind ein wildes Gebirgsland, reich an ausgedehnten Wäldern und schauer- lichen Einöden. Zahlreiche tiefeingeschnittene und vielfach gewundene Täler durchfurchen das Gebirgland und zerlegen es in kleinere Platten. Die hochgelegenen Rücken derardennen tragen ausgedehnte Moore, während die niedriger gelegenen Hochflächen mit weiten Wiesenflächen überzogen oder mit dichten Eichen- und Buchenwäldern bestanden sind. Der südliche Abhang der Ardennen ist fruchtbar und reich an Wiesen. Die Dörfer sind von Obstgärten umgeben, die Straßen mit Kastanien und Nußbäumen bepflanzt. Auch Weingärten und Aprikosen- Pflanzungen findet man hier vor. — Wiedergabe. Das Hohe Venn. Den südöstlichen Teil Belgiens füllen die rauhen Hochflächen des Hohen Venns (zeigen!) ans. Schildere dieses Bergland! (Siehe Deutschland I. Band!) Hier breiten sich ausgedehnte Torfmoore aus. In einem Tale des Hohen Venns liegt das weltberühmte Bad Sp a(a) (östlich von Lüttich) mit seiner starken Eisenquelle. Diese heil- kräftige Quelle sprudelt zwischen steilen Gebirgswänden hervor und zieht jährlich Hunderte von Kranken herbei. — Wiedergabe. Bodenschätze. Wie das benachbarte Rheinische Schiefergebirge, so ist auch das belgische Bergland reich an Bodenschätzen. Besonders ist der nördliche Teil desselben reich an Kohlen und Eisen. Diese Schätze werden namentlich beinamnr und Lütt ich in großen Mengen gewonnen. Außerdem werden auch Blei-, Zink- und Silbererze gegraben. An verschiedenen Stellen finden sich auch ausgedehnte Lager von Ton, Porzellanerde und Quarz; auch wertvolle Bausteine, wie z. B. Marmor, Sandstein, Kalk usw. hat das belgische Berg- land aufzuweisen. — Wiedergabe. Hessiscfte- g* Lefirerforflihcungäv/üiiu Aufjensfeile Kot ^

9. Europa - S. 186

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 186 — trägt nur 600 m, und Kamm und Gipfel überragen wenig die Sudeten. Der höchste Berg auf dem Ural ist fast 1700 in hoch. Welcher Berg in Preußen erreicht fast dieselbe Höhe? Schneekoppe auf den Sudeten. Der Ural ist ein Waldgebirge. Auf der europäischen Seite treffen wir ausgedehnte Laubwälder, besonders von Eichen und Linden, auf der asiatischen Seite unermeßliche Tannenwälder, teilweise aber auch Steppenlandschaften an. Der nördliche Teil des Urals ist mit un- zugänglichen Sümpfen, Morästen und mit kahlen (von Steinen bedeckten) Flächen ausgefüllt. Der südliche Teil ist reich an herrlichen Wäldern, während der mittlere reiche Lager von Eisen, Kupfer, Gold, Silber und Platina aufweist. Sprich über die Ausdehnung, Höhe und Beschaffenheit des Urals! Einteilung des Urals1). Man teilt den Ural gewöhnlich in drei Teile ein, in einen südlichen, mittleren und nördlichen Teil (zeigen!). a) Der w aldreiche Ural. Zeige den südlichen Teil des Urals! Dieser Teil heißt der waldreiche Ural. Woher wohl diese Bezeichnung? Weil erreich an großen Wäldern ist. Welche Bäume finden wir zahlreich in diesen Wäldern? Eichen, Linden, Tannen usw. Dieser Teil ist der breiteste und besteht aus mehreren Parallelketten, auf denen einige Gipfel fast die Höhe der Schneekoppe erreichen. Er ist reich an heil- samen Quellen, aber arm an Bewohnern. In den Tälern des waldreichen Urals wohnen die mohammedanischen Faschkiren, ein den Tartaren verwandter Volksstamm. Diese leben größtenteils von Viehzucht (Pferde, Schafe und Kamele). Das Pferd ist Reit-, Last- und Zugtier. Das Fleisch dient zur Nahrung und die Haut zu Kleidern. Sprich über den waldreichen Ural! b) Der erzreiche Ural. Zeige den mittleren Teil! Dieser Teil heißt der erzreiche Ural. Woher diese Bezeichnung? Weil er reich an wertvollen Metallen ist. Wir finden hier Eisen, Kupfer, Gold, Silber und Platina'^). Letzteres ist das härteste aller Metalle und auch im heftigsten Essenfeuer unschmelzbar- Was stellt man aus Platina her? Feine und hallbare Drähte — Geräte, die einer großen Hitze ausgesetzt werden. Nenne solche Geräte! Schmelztiegel, Lötrohrspitzen usw. Außerdem finden wir hier nützliche Gesteinsarten, wie z. B. Marmor, Jaspis, Sma- ragd, Topas. Letzterer ist dem Achat ähnlich (sieh Rheinprovinz Band I) und wird zu Dosen, Ringen, Vasen usw. verarbeitet. Er besitzt eine blutrote oder eine braune Färbung. Womit werden sich die Bewohner in dem erzreichen Ural beschäftigen? Berg- bau, Metallverarbeitung. Die wichtigsten Bergwerksstädte sind Perm und Je- katerinburg (zeigen!). Bestimme die Lage dieser Städte! Perm an der Westseite — Jekaterinburg an der Ostseite des Gebirges. Was lehrt die Karte über die Höhe des erzreichen Urals? Der niedrigste Teil des Gebirges. Bei Jekaterinburg ist der Ural nur 300 m hoch; darum führt hier die Hauptverkehrsstraße über das Ge- birge nach Sibirien. Schildere den erzreichen Ural! c) Der wüste Ural. Zeige den nördlichen Teil des Urals! Dieser Teil wird der wüste Ural genannt. Warum wird er so bezeichnet? Weil sich hier unzugängliche Sümpfe und Moräste und weite, mit Steingeröll bedeckte, kahle Flächen ausbreiten. Schließe aus der Beschaffenheit dieses Teiles auf seine Besiedelungl Gar nicht bewohnt — fast wertlos. Was lehrt die Karte von der Höhe des wüsten Urals? Höchste Teil des Gebirges. Welche Höhe erreicht hier der höchste Berg? Fast 1700 3) m. Der wüste Ural zieht sich unterseeisch bis zur Insel Nowaja-Semlja (zeigen!) Die südlichen Abhänge des wüsten Urals sind mit Nadelwäldern bestanden, die nörd- lichen weisen Hochmovre auf. Schildere den wüsten Ural! Zusammenfassung und Einprägung. 1) In einfachen Schulen nur in einem sehr beschränkten Maßstabe. ) Der Ertrag von Platina des Urals deckt fast den ganzen Weltbedarf; nur Borneo, Peru und Brasilien liefern noch Platina. Der völlig vergletscherte Töll Pos ist die höchste Spitze (1668 m).

10. Europa - S. 168

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 168 Meere kommende kalte Strömung, die Eisberge und. riesige Eisschollen mit sich führt, von Skandinaviens Westküste ab. Durch die Fjorde kann das warme Meerwasser tief in das Land dringen und die Luft erwärmen. Dazu kommt noch, daß während des größten Teiles des Jahres Westwinde vorherrschen, die die milde Seeluft dem Lande zuführen. So erklärt es sich, daß die Temperatur der Westküste Skandinaviens bedeutend milder ist als unter gleichen Breitengraden in Nordamerika und Rußland. Der Golfstrom, diese ausgezeichnete Warmwasser- Heizung, bewirkt, daß die südliche Hälfte der Fjordküste wärmer ist als der größte Teil des östlichen Deutschlands- Bergen hat mit Köln und Trieft (zeigen + 2 °; Berlin — 1 °) gleiche Januarwärme. Der Einfluß des Golfstroms ist so stark, daß ein Unterschied zwischen Süden und Norden kaum zum Ausdruck kommt; so ist es z. B. in Hammerfest im Januar nicht kälter als in Kristiania (zeigen!) Daher ist es zu erklären, daß der Fjord von Drontheim noch ganze Schiffladungen von Obst in den Handel bringt. Getreidebau (Gerste bis 70 Breitengr.) und städtische Siedelungen reichen nirgends so weit nach Norden hinauf als an der norwegischen Küste. Hammerfest ist die nördlichste Stadt der Erde. — Und wie durch Wärme ist die Westküste auch durch reiche Niederschläge ausgezeichnet. Infolgedessen zeigen die Fjorde überall, wo genügend Mutterboden vor- handen ist, ein frischgrünes Pflanzenkleid. — Auf den Hochflächen ist das Klima dagegen rauh und kalt. — Wiedergabe. Besiedelung. Daß Skandinavien zum großen Teile von der Natur stiefmütterlich ausgestattet worden ist, ersehen wir auch aus der Besiedelung des Landes. Was lehrt die Karte von der Be- siedelung des skandinavischen Gebirgslandes? Weite Strecken sind un- bewohnbar — das Gebirgsland ist sehr schwach besiedelt — die meisten Orte liegen an der Küste und im Küstenland. Die Hochflächen sind fast menschenleer; nur einige armselige Steinhütten trifft man auf denselben an. In den Tälern finden sich hier und da menschliche Niederlassungen. Diese liegen aber zerstreut im Tale oft stundenweit auseinander. Wo die Täler breiter werden, da liegen die Höfe (Gaards) mehr zusammen und bilden kleine Dörfer. Größere Orte finden sich in der Nähe der Küste. Zeige und nenne die bedeutendsten Städte des Küstenlandes! Hammerfest, Drontheim, Bergen, Stavanger, Kristiania usw. Bestimme die Lage dieser Städte! — Wiedergabe. Erwerbsverhiiltnisse. Die Erwerbsverhältnisse sind auf dem skan- dinavischen Gebirgslande sehr ungünstige. In den höher gelegenen Gebieten sind die Bewohner auf Viehzucht und Waldwirtschaft angewiesen. Infolge des Holzreichtums blüht in dem Gebirgslande das Holzgewerbe. In den ausgedehnten Wäldern werden die Kiefern und Tannen gefällt und auf den Bächen verflößt. Die zahlreichen Säge- werke, die durch die Wasserkraft der Flüsse getrieben werden, zerschneiden die Stämme zu Brettern und Balken. In Holzschleisereien wird aus dem Holz der Faserstoff hergestellt, der zur Papi erbe reitung dient. An verschiedenen Stellen des Gebirgslandes werden Silber-, Nickel-, Eisen- und Kupfererze aus der Erde hervorgeholt. Aus- geführt werden große Mengen von Bausteinen (Granit, Marmor usw.) und Erzen, aber auch viel Bauholz. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Vertiefung: 1. Wie ist es zu erklären, daß das skandinavische Gebirgsland so reich an Schneefeldern und Gletschern ist? Reiche Niederschläge —- diese kommen meistens als Schnee herab — der Schnee bleibt auf den Hochflächen (Fjelden) jahraus, jahrein liegen — am Tage schmilzt er an der Oberfläche — in der Nacht gefriert er und verwandelt sich in Eis.
   bis 10 von 84 weiter»  »»
84 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 84 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 0
4 2
5 10
6 0
7 24
8 3
9 3
10 0
11 0
12 0
13 3
14 0
15 5
16 6
17 2
18 30
19 6
20 0
21 1
22 1
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 4
30 4
31 0
32 0
33 13
34 0
35 0
36 2
37 27
38 38
39 0
40 1
41 0
42 0
43 8
44 3
45 5
46 0
47 0
48 4
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 10
1 11
2 5
3 68
4 13
5 24
6 20
7 1
8 1
9 6
10 4
11 53
12 30
13 19
14 3
15 1
16 16
17 33
18 8
19 3
20 1
21 102
22 75
23 10
24 18
25 7
26 8
27 5
28 10
29 1
30 4
31 3
32 9
33 12
34 1
35 4
36 1
37 3
38 0
39 5
40 4
41 4
42 17
43 18
44 4
45 20
46 2
47 3
48 24
49 32
50 22
51 2
52 3
53 6
54 17
55 1
56 3
57 10
58 2
59 1
60 0
61 7
62 6
63 7
64 3
65 14
66 5
67 0
68 6
69 4
70 95
71 18
72 2
73 9
74 4
75 19
76 14
77 49
78 9
79 9
80 3
81 8
82 19
83 5
84 16
85 2
86 2
87 10
88 2
89 2
90 0
91 23
92 57
93 22
94 26
95 9
96 1
97 1
98 9
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 41
1 52
2 14
3 29
4 1
5 4
6 87
7 6
8 4
9 2
10 26
11 15
12 34
13 77
14 76
15 1
16 8
17 0
18 10
19 10
20 0
21 2
22 0
23 1
24 20
25 61
26 11
27 2
28 26
29 13
30 4
31 3
32 40
33 89
34 31
35 1
36 82
37 0
38 25
39 20
40 10
41 26
42 50
43 52
44 9
45 6
46 20
47 122
48 4
49 4
50 105
51 274
52 19
53 9
54 16
55 9
56 17
57 5
58 7
59 73
60 3
61 13
62 2
63 5
64 5
65 17
66 47
67 3
68 11
69 0
70 82
71 1
72 42
73 1
74 5
75 7
76 1
77 19
78 22
79 3
80 9
81 406
82 9
83 25
84 16
85 3
86 5
87 7
88 5
89 58
90 27
91 25
92 3
93 77
94 82
95 59
96 88
97 24
98 4
99 12
100 156
101 25
102 121
103 5
104 2
105 22
106 18
107 207
108 3
109 9
110 31
111 67
112 51
113 44
114 55
115 20
116 45
117 5
118 11
119 55
120 29
121 39
122 10
123 36
124 37
125 55
126 6
127 33
128 5
129 17
130 37
131 67
132 12
133 170
134 1
135 6
136 63
137 70
138 4
139 100
140 6
141 2
142 59
143 29
144 16
145 15
146 1
147 8
148 2
149 7
150 3
151 15
152 60
153 38
154 21
155 11
156 13
157 16
158 4
159 31
160 18
161 1
162 3
163 1
164 4
165 10
166 24
167 17
168 38
169 28
170 3
171 31
172 9
173 48
174 38
175 126
176 6
177 23
178 2
179 50
180 11
181 3
182 11
183 225
184 4
185 12
186 2
187 12
188 116
189 7
190 3
191 12
192 23
193 11
194 6
195 29
196 96
197 7
198 2
199 35