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1. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

2. Alte Geschichte - S. 13

1872 - Mainz : Kunze
13 fdjen Zünftler ab, befonberä ©fopa3 und ^rarttele§. — 33erü§m= teftc ©tatue der jslpoll oon 23eloebere (im Vatican ju 9^om). 6) 2trtemiä ('Agr^ig), urfprünglidj) jungfräuliche $Ronb* göttin, dann al§ ©djmefter be§ 2lpollon mit ^ßfeil und 23ogen be* roefjrt, loxeaiga; ©öttin be§ fcfjnellen £obe3 namentlicf^in 35ejug auf grauen und Tobcfjen. ^ögerin und ©öttin be§ freien 9tatur= lebend, oon §lu£= un*> Sergngmp^ett begleitet. 3$r ©tjmbol [die £>irfd)ful); ba3 53erglanb 2lrfabten ifjr fiieblingslanb. ©cfjüfcettn der ©ittenreinfjeit der Siugenb, ayv?J. — der Berührung mit orien= talifdfjen 3sorfteliungen oielfacf) oeränbert, 3. 58. die @p|e[ifd[je 2lrte= mi§. — £)ie bebeutenbfte bilblidje £)arftellung die f. g. Sdiana oon Sßerfaiueä (je|t im ßourre in S$aris>). 7) 3lres> Q’Agrjg), ©oljn be§ 3eu§ un^ *>er §era, der ftür= mifcfje Äriegägott, beffen 23ebeutung fi(f> Dietleidjt au§ der 9^atur= üorftettung be§ ftürmtjcf) aufgeregten Rimmels entroicfelt. £f)racien feine §eimat. ©ei §omer: ßporoloiyog, urog noxi^oio u. a. 8) 2lpfjrobite ^Arpqodlxrj). 3$r (5ultu§ orientalifc^en Ur= fprung§, ron fgrifdfjspfjönififdfjen Golfern nad) ©riecfjenlanb gebraut. (£gpern galt den ©riecfjen al£ Heimat der ©öttin, die entroeber al§ jßeuä und der £)ione Stouter ober al3 ©cfjaumgeborene {uvaövo/xivtj; dtpqog = ©dfjaum) gebaut rairb: Kvngig, Tlarpia, ’Af.ia&ovoiay Kvd-sqmt. 39et §omer xqvah ’Aygoduij, oon den ßljartten umgeben, in Sserbinbung mit £ro3. Slug urfprünglicfjen 9iaturbe* jungen mürbe sie dann als> ©öttin der ©cf)önf)eit und Siebe oerefjrt. 9) §ermes> Qeg/uijg, 'Eg/uu'ag), ©ofjn be§ 3eu§ und der ^le= jabe $ftaia: im Ätjllenegebirge geboren; Kvxxrjnog. ©eine 5jtatur= bebeutung ist bunfel, nieüeic^t urfprüngltdf) ©turm= ober ^egengott? aud(j altpela§gifcf)er §irten= ober ^elbgott. — £)amt a. Beus’ und der ©Otter 23ote, — öidntoqog^ Atog ayyexog, &i(vv xij()v%, xqvgoq-Qumg: b. ©ott beä menftfjlid^en Sserfeljrä, £>anbels> und Sföanbefö, — £fxno\uxog, xtgäwog, al3 fold^er aucf) übegegott (die fermen), aber auä> der ltftig=t)erfc^lagene ©ott be§ ©tefjlens, — Sohog, no\vtqonog,\ c. (ärfinber beri fipra mittelft der ©cfjilbfrötenfd^ale, patron der Wu\\t und ©gmnaftif, der beiben §aupt jetten l)elle= nifdjjer ^ugenbbilbung; d. der Vermittler oon ©der= und Unterm eit, — ipv/onofxnog. ©pmbole: der 5perolbftab (xrjqvxuov, caduceus) ^lügeljc|u^e und ^etafog (der fcfjattige ^eife^ut).

3. Alte Geschichte - S. 112

1870 - Mainz : Kunze
112 Er wurde vom Mars während eines Gewitters in den Himmel entrückt, eine Todesart, die wieder nicht stimmt zu einer historischen Person. Die Königswürde sollte zwischen Latinern und Sabinern wechseln. Zweiter König wurde nach einem einjährigen Inter- regnum der Sabiner: Numa Pompilins (715—672). Er stammte aus Cures wie Titus Tatius, dessen Schwieger- sohn er war. Wie in Romulns der kriegerische Geist der Römer, so war in Numa Religion, Friede und Recht personificirt *). Er setzte für die drei Hauptstaatsgottheiten je einen Priester eilt, den Flamen Dialis, Martialis und Qnirinalis. Der erste der vornehmste; seine Auszeichnungen und besonderen Verpflichtungen. Dann setzte er die Priestercollegien ein, d. h. Genossenschaften von Sachver- ständigen in religiösen Dingen. 1) Das Collegium der 5 xontiüo68, welches die Aufsicht hatte über das gesammte Religionswesen, insbesondere über Ritualhandlungen und über das gesammte Priesterpersonal; den Vorsitz führte der unverantwortliche pontifex maximus. 2) Das Collegium der angures, die aus dem Fluge und Geschrei der Vögel und andern Zeichen die Zukunft lasen. 3) Das Collegium der 12 Salier, Priester des Mars, welche im Monat März singend und tanzend einen Umzug durch die Stadt hielten. Sie führten auch die Aufsicht über den vom Hinnnel gefallenen heiligen Schild (aneile), welcher zu den Staatskleinodien gehörte. 4) Setzte er die Vestalinnen ein, welche das Feuer der Vesta, der Schutzgöttin des Staatsheerdes, zu hüten hatten. 5) Schuf er das Institut der Fetialen**), welche den Streit Roms mit andern Völkern beilegen und den Krieg, wenn dieser nicht zu vermeiden war, unter den herkömmlichen Formen ankündigen, überhaupt die Beziehungen der Völker nach streng hergebrachten Regeln vermitteln sollten. Numa baute einen Tempel des Janus und Terminus. *) Daß Numa so aufzufassen, daß er nicht der Schöpfer der römischen Religion und ihrer Einrichtungen ist, geht ans der Betrachtung hervor, daß die Latiner und Sabiner schon vor der Gründung Roms ihre Religion und ihren Cultus gehabt haben müssen und daß sich die dem Könige Nuina zngcschriebcnen Einrichtungen im Allgemeinen bei den Latinern oder Sabinern wieder finden. **) Ihre Einsetzung wird auch andern Königen zugeschriebcn.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 5

1874 - Mainz : Kunze
— 5 — Regelmäßigkeit bei allem Wechsel seiner reichen Natur- formen zeichnet das deutsche Land aus. Es erhebt sich von den Nordküsten aus nach Süden in 3 aufeinander folgenden Stufen als Tiefland, Mittel- und Hochgebirgsland. Die bei- den ersten bilden durch die ihnen gemeinsamen Flußgebiete des Rheines, der Weser, Elbe und Oder ein Ganzes mit nordwestlicher durch den Lauf der Elbe angedeuteter Abdachung, die dritte Stufe neigt sich mit Ausnahme^ des Vorlandes nach Osten, angedeutet durch den Lauf der Donau und die Längen- thäler der Alpen; das Rh ein gebiet verbindet die 3 Stufen. Die Unterschiede im Klima bei der Ausdehnung des Landes über 10 Breitengrade werden sammt seiner Einwirkung auf die Vegetation und Lebensweise durch diese Erhebungsverhältnisse zum Theil ausgeglichen. Die größten Gegensätze nicht N. und S., sondern No. und Sw., das dem russischen Coutiuentalklima zunächst ausgesetzte Ostpreußen und die vor dem Nordost durch den Schwarzwald gedeckten Rheinufer, und aus kleinstem Räume zwischen dem den italischen Südwiudeu geöffneten Thale von Meran, und dem daraus aufsteigenden Oezthaler Ferner. Die baierische Hochebene aber ähnlich der sächsischen Tiefebene durch das rauhe, feuchte, veränderliche Klima, das abhängig ist von ihrer Alpenwand. *) Auf der ersten Stufe, -wie auf der dritten herrscht das Einförmige, Einheitliche und Große vor, dort die Ebene, hier das Alpenland; dem entsprechen die großen Staa- tencomplexe. Zwischen beiden in Mitteldeutschland, dem Lande des buntesten Wechsels von kleinen Ebenen, Bergen, Thälern, Flüssen: die Menge der kleinen Staaten. A. Das Tiefland. Der mittlere Theil der großen einförmigen europäischen Tiefebene, von O. nach W. immer mehr durch deu Nordrand des Mittelgebirges eingeengt. Bei einer Erhebung des Meeres um 500' würde Deutschland eine Griechenland nahe kommende Küstenentwicklung haben; die größten Buchten die von Schlesien, Leipzig, Münster, Cöln. — Spuren des alten Meeres- bodens u. a.: welliges Laud, die beiden Landrücken, Bern- stein-, Gyps- und Salzlager, erratische Blöcke. *) „An dieser stauen sich die kalten Nordwinde auf, die warmen Süd- winde werden abgehalten."

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 268

1855 - Mainz : Kirchheim
268 brennen der bei Gewinnung dieser Genannten übrig bleibenden Rück- stände erhalten. In manchen Gegenden beschäftigen sich viele Leute mit Gewinnung von Produkten aus dem Safte der Nadelbäume. Von dem ausgedehnten Handel mit Nadelholz erhält man einen Begriff, wenn man die vielen grossen Flösse auf dem Rhein und Main betrachtet: Tausende von Stämmen werden jährlich auf diese Weise aus den Waldungen Süd- deutschlands nach anderen Gegenden gebracht. 13. Der Nadelwald. Mit der Schönheit des Laubwaldes kann sich der Nadelwald zwar nicht messen und muß in der Frühlings- und Sommerzeit diesem den Vorzug lassen; aber er hat auch sein Schönes, worin ihm jener nicht beikommt. Jahr aus, Jahr ein trägt er durch alle Monate dieselbe Farbe und bleibt sich gleich wie ein treuer Freund, mag die Erde sich auch ringsum verändern. Und wenn der Schnee alles Grün begräbt, so widersteht ihm der Nadelforst und rettet unter Sturm und Gestöber die Farbe des Pflanzenreiches. Wie im Wetter der Schlacht der brave Fahnenträger nicht weicht, so hält auch er das grüne Banner den an- dringenden dunkeln Schneewolken kühn entgegen und verläugnet sein Abzeichen nicht, dem Winter zum Trotz und gleichsam der Pflanzenwelt zur Ermunterung. Wohl gereicht ihm diese Beständigkeit zum Verder- den; die Schneemassen lagern sich auf sein Gezweige; unter ihrer Schwere krachen die Aeste und mancher Baum steht verstümmelt unter den verschont gebliebenen Bäumen da, wenn der wiederkehrende Früh- ling unter dem Jubelruf der Sänger in Feld und Wald seinen Einzug hält, der Winter aber das Feld geräumt hat und nur noch die Berges- spitzen besetzt hält. So erscheint auch der tapfere, aber verwundete Krieger neben seinen Kameraden, an welchen die feindliche Kugel glücklich vorüber flog, wenn nach der gewonnenen Schlacht der lustige Siegesmarsch erklingt und der fliehende Feind aus der Ferne noch ver- gebens seine Geschütze donnern läßt. — Wer unter allen Bäumen bewahrt dem heiligen Weihnachtsfeste den grünen Strauß, wenn es die Tanne oder Fichte nicht thäte! In den Tagen der Blüthe aber duftet der Nadelwald und putzt sein Haus so schön, als man es eben verlangen kann. Immergrün aller Art, die Karthäuser- und Pech- nelke, Ginster, wohlriechende Orchis, Sauerklee, zarte Grashalmen, Wachholdersträucher, wilder Spargel, Haidekraut, Hundsveilchen und Sonnenröschen bedecken den Boden. Bisweilen nimmt junges Laub- holz darauf Platz; denn die verfaulten Nadeln haben den mageren Boden verbessert und zum Gedeihen desselben tauglich gemacht. Be- trachtet man die Fichte, wenn die rothen Blüthen in Menge die Zweige bedecken und der Baum in schönster Regelmäßigkeit in die Luft hoch aufstrebt; so möchte ich einen im Walde sehen, der sich besser auönähme. Der Nadelforst auf seinem dürftigen Boden gibt ein Bei- spiel, daß auch ohne Ueberfluß Schönes und Großes gedeihen kann. In der schlanken Tanne aber trifft man Wiege und Sarg vereinigt; denn aus ihrem Holze macht der Schreiner beide.

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 271

1855 - Mainz : Kirchheim
271 stimmen. Wenn die Frühlingssonne die Schneedecke wegnimmt und das Grüne auf der Ebene und die Quellen des Hochgebirges wach werden, so erhebt sich auch das Thierreich zu neuem, kräftigen Leben. Es wimmelt und kriecht auf dem Boden in allerlei Farben und Ge- stalt ; jedes Thierchen sucht und findet den gedeckten Tisch und eilt zu den Geschäften, welche der Herr der Natur ihm für die Jahreszeit zugetheilt hat. Es kehren die Zugvögel von der weiten Reise zurück, und die Sänger unter ihnen grüßen in bekannten Weisen die wieder gefundene Heimath; in ihre Melodien mischen sich die Stimmen der- jenigen Vögel, welche bei Kälte, Eis und Schnee des Winters bei uns aushielten. Das Hausgeflügel belebt den Hof und Bach; dort streicht ein Flug Tauben über die Dächer dem Felde zu. In Gräben und Teichen regt es sich, und von dorther erschallt an warmen Abenden das vielstimmige Quacken der Frösche weithin; in Bächen und Flüssen heben sich die Fischlein oder spielen auf dem kühlen Grunde, über welchen nun die klaren Wellen ohne die Fessel des Eises leicht dahin gleiten. Am sonnigen Abhange liegt geringelt die Eidechse oder Blindschleiche; schnell entweichen sie unter das dürre Laub oder in's Gebüsche, wenn der nabende Fußtritt des Vorübergehenden sie schreckt. Auf der Weide grast die Rinder- und Schafheerde; - das Lämmchen springt lustig um die Mutter oder blöckt, ängstlich sie suchend, wenn es dieselbe unter der Heerde verloren hat. Die Ziegen des Hirten erklettern den nahen Abhang und suchen das junge Laub oder die weichen Grasspitzen, welche das milde Frühlingswetter aus Knospen und Rasen trieb. In den Schneisen oder auf der Waldwiese weidet daö scheue Reh; von weitem bemerkt es den kommenden Spazier- gänger, sicht ihn eine Weile fest an , und mit raschen Sätzen flieht es in's Dickicht. Stolz führt der Hirsch sein Rudel aus dem Vorholz in's Innere des Hochwaldes den Höhen zu, wo die Stille der Wald- einsamkeit herrscht, bisweilen nur von dem Geschrei des Raubvogels unterbrochen, welcher m weiten Bogen über den Kuppen und Thalun- gen kreist. Dämmert der Abend, so verlassen die nächtlichen Thiere das Versteck. Eule und Fledermaus jagen im Halbdunkel nach Beute; der Igel, Marter und Jltiß sind geschäftig, ihren Raub zu erlangen. Keine Tageszeit tritt ein, wo die Thierwelt gänzlich unthätig wäre. Der vorstehende Ueberblick ist ein sehr oberflächlicher; denn er umfaßt nur solche Thiere, welche sich dem Blicke wenig entziehen. Wie viele aber leben unter der Erde, im Wasser und an andern nicht leicht zugänglichen Orten dem Auge verborgen! Welche Menge wird der Kleinheit wegen nicht bemerkt! Auf jedem Gang in's Feld, bei jeder Arbeit auf Acker, Wiese, im Weinberge, Wald und Garten zer- tritt der Fuß des Menschen viele lebende Geschöpfe, deren Dasein er nicht ahnte, oder die er nicht bemerkte. Unbedeutend , ja verschwin- dend ist aber die Gemarkung eines Dorfes und das Gebiet einer Stadt gegen die große Erdoberfläche, welche allerorts von Thieren bewohnt rst; denn vom eisigen Norden, wo man glauben sollte, daß das Leben

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 298

1855 - Mainz : Kirchheim
298 Berühren ihn dann entgegengesetzte Luftströme, deren Streit sich in kreisender Bewegung ausgleicht, so gewährt die Ebene einen selt- samen Anblick. Als trichterförmige Wolken, die mit ihren Spitze» an der Erde Hingleiten, steigt der Sand dampfartig durch die luft- dünne, elektrisch geladene Mitte des Wirbels empor, gleich den rauschenden Wasserhosen, die der Fischer fürchtet. Ein trübes, fast strohfarbiges Halblicht wirft die nun scheinbar niedrige Himmelödecke auf die verödete Flur. Die heiße, staubige Erde vermehrt die er- stickende Luftwärme. In finstere Staubwolken gehüllt, von Hunger und brennendem Durfte geängstigt, schweifen Pferde und Rinder umher, diese dumpf aufbrüllend, sene mit langgestrecktem Halse gegen den Wind ausschnaubend, um durch die Feuchtigkeit des Lust- stromes die Nähe einer nicht ganz verdampften Lache zu errathen. Folgt auf die brennende Hitze deö Tages die Kühlung der hier immer gleich langen Nacht, so können Rinder und Pferde selbst dann nicht sich der Ruhe erstellen. Ungeheure Fledermäuse saugen ihnen während des Schlafes vampyrartig das Blut auö oder hängen sich an ihrem Rücken fest, wo sie eiternde Wunden erregen. Tritt endlich nach langer Dürre die wohlthätige Regenzeit ein, so verändert sich plötzlich die Scene in der Steppe. Kaum ist die Oberfläche der Erde benetzt, so überzieht sich die duftende Steppe mit mannichfaltigen Kräutern und Gräsern. Pferde und Rinder weiden nun im frohen Genusse ihres Lebens. Schwellen aber allmälig die Flüsse, so zwingt die Natur dieselben Thiere, welche in der ersten Jahreshälfte vor Durst verschmachteten, als Amphibien zu leben. Ein Theil der Steppe erscheint nun wie ein unermeßliches Binnen- wasser. Die Mutterpferde ziehen sich mit dem Füllen auf die höheren Bänke zurück, welche inselförmig über dem Seespiegel hervorragen. Mit jedem Tage verengt sich der trockene Raum. Aus Mangel an Weide schwimmen die zusammengedrängten Thiere stundenlang umher und nähren sich kärglich von der blühenden Grasrispe, die sich über dem braungefärbten, gährenden Wasser erhebt. Viele Füllen ertrinken, viele werden von den Krokodillen erhascht, mit dem zackigen Schwänze zerschmettert und verschlungen." Zweiter Abschnitt. Naturlehre. 1. Der Magnet. Das grauschwarze Eisererz, welches unter dem Namen Mag- netstein bekannt ist und eisenhaltige Gegenstände anzieht, fand mau zuerst etwa 500 — 600 Jahre v. Chr. bei der Stadt Magnesia in Kleinasien. Seitdem hat man es ziemlich verbreitet in vielen Ländern angetroffen, namentlich ist Schweden reich daran und es kommt in

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 301

1855 - Mainz : Kirchheim
301 langen nordischen zu vergleichen. Das Leben scheint dort dem tödten- den Hauch der Kälte erlegen zu sein; Alles ist todt, starr und still, eine ermüdende Ewigkeit, eine Grabesruhe herrscht in manchen Ge- genden dieses Winkels der Erde. Doch was dem Lande an lebendi- gen Geschöpfen abgeht, das beherbergt das Eismeer in überreicher Fülle und rst dadurch eine unversiegbare Quelle des Erwerbs und der Befriedigung wichtiger Lebensbedürfnisse geworden. Groß, erhaben und freundlich zugleich zeigt sich die Natur in jenen nordischen Gegenden. Wie in die eisigen Nebel unserer Winter- tage der Sonnenblick leuchtet und ringsum tausendfachen Widerschein erweckt, so strahlt in die lange Polarnacht das majestätische Nord- licht. Sieh, es steigt über die verzauberte Eiswelt eine schwarze Wolke empor, woraus hier und dort ein langer Lichtstrahl aufzuckt und über den Himmel dahin schießt; dazwischen spielen rothe, gelbe und blaue Flammen. Jetzt einen sich die Strahlen zu einem Bogen, der sich wie ein Diadem um den Horizont legt. Die Flammen wer- den lebhafter, sie fahren auf und ab, verbinden und trennen sich, schwinden und tauchen wieder empor, bilden durchbrochene Kronen, Thurmruinen, Lichtgewinde, entblätterte Wälder; denn rastlos schie- ßen, wogen und schwimmen die Lichtstrahlen durcheinander. Endlich erlischt die ganze Erscheinung. Doch sieh, dort zuckt wieder ein Strahl empor, jetzt noch einer, em neuer Lichtbogen bildet sich; auch er er- lischt plötzlich, um einem neuen Platz zu machen, der wieder seine blutrothen, smaragdgrünen, himmelblauen und goldgelben Strahlen spielen läßt, bis sich die Strahlen zu einer glänzenden Krone einigen und das ganze Zauberspiel in einigen Minuten in Dunkel und Nacht schwindet. Das Nordlicht vollendet die an Schönheiten und Großar- tigkeit anderer Art so reiche Gegend des Nordpols. Es läßt den Wi- derschein seiner bunten Lichtspiele tausendfach brechen an den Eiskry- stallen der Gletscher, an den Eisburgen und trümmerhaften Säulen- gängen. Alles scheint sich in Licht auflösen zu wollen. Der Krystall möchte zum Lichtstrahl werden und in's Unendliche fliegen. Ueberall lebt es, funkelt und blitzt es, und über dem Ganzen ruht ein geister- hafter, stiller Schimmer, wie wenn die Auferstehung durch das Grab des Todes hindurch bräche. Dunkle Schatten ruhen neben lichten Höhen, wie finstere Todesschmerzen neben süßen Auferstehungsgedan- ken. Und mitten in diese Einsamkeit leuchtet das Eisfenster des Eskimo in matt feuerrothem Scheine, um das Wunderbare der Landschaft zu erhöhen. Spähend schleicht der Polarbär um das Eisgebirge, um die unförmlichen Robben zu überraschen oder die Gans im warmen Neste zu erhaschen. Indessen hat die Zauberwelt ein Ende, sie schwindet in Nichts, sobald die lange Nacht dem langen Tage weicht. Denn nun stürzen schäumende Gießbäche von den Bergen, nun drängen die Mee- reswogen und sprengen die fesselnde Eisdecke. Da die Magnetnadel bei lebhaften Nordlichtern von selbst in Schwankungen geräth und der herrliche Lichtschein in der Richtung

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 315

1855 - Mainz : Kirchheim
315 übt nach allen Seiten Druck und Gegendruck aus. Wo nun irgend ein luftleerer oder mit leichterer Luft gefüllter Raum ist, da strömt die äußere Luft ein, sobald ihr der Zutritt gestattet ist. Oeffnet man ein warmes Zimmer, so spürt man augenblicklich, wie die schwere kalte Luft einströmt. Senkt man eine Röhre mit Oessnungen oben und unten in Wasser, so verdrängt das einsteigende Wasser die darin ent- haltene Luft entweder zum Theil oder ganz, je nachdem man sie ein- taucht. Drückt man nun den Daumen fest auf die obere Oeffnung, hebt die Röhre senkrecht aus dem Wasser, so fließt kein Wasser heraus, sondern wird durch den Druck der Luft von unten festgehalten; setzt man den Daumen weg, so strömt es augenblicklich heraus. Drückt man auf ein mit Wasser gefülltes Glas ein Stück Papier oben fest auf den Rand, kehrt das Glas um, so klebt das Papier fest an und läßt kein Wasser heraus. So läuft kein Wein aus dem Krahnen, wenn das Spundloch verschlossen ist. Die Luft drückt hier aufwänö. Die Lunge des Menschen und der Thiere ist ein Luftbehälter. Dehnt man ihn aus, so strömt äußere Luft durch die Nasenlöcher und durch den offenen Mund ein; preßt man ihn zusammen, so strömt sie wieder dahin aus. Dies geschieht beim Ein- und Ausachmen. Setzt man eine offene Röhre nur zum Theil in Wasser, saugt daraus die Luft, so steigt das Wasser bis zum Munde. Auf dem Luftdruck beruht die Einrichtung des Wetterglases oder Barometers, worüber man S. 138 nachlesen kann. Viele Instrumente, theils nützliche, theils zum Vergnügen die- nend, stützen sich auf den Druck der Luft. Dahin gehören der Stech- und Saugheber, die gewöhnliche Pumpe, die Feuerspritze, die Luft- pumpe, die magische Gießkanne und der Zaubertrichter. 13. Der Schal i. Streicht ein starker Luftzug durch die Atmosphäre, so hören wir ein Brausen, Rauschen, Summen, Säuseln, Pfeifen u. s. w. Schwingt man einen Stab rasch in der Luft, so hört man ein Sausen; geht ein Ge- wehr oder eine Kanone los, so hört man ein Krachen; schlägt man mit einem Hammer wider Holz, Stein, Metall, so vernimmt man immer einen Schall. Alle angestossene Körper setzen die sie umgebende Luft je nach der Art des Stosses und nach der Art ihrer bewegten Bestand- theile in besondere Schwingungen, und diese geben sich uns kund als ein Klopsen, Pochen, Zischen. Pfeifen, Knallen, Knacken, Kra- chen, Läuten oder Singen u. s. w. Sind die Körper regelmässig gefügt in ihren inneren Theilen und werden sie in regelmässige Schwin- gung versetzt, so geben sie auch einen regelmässigen bestimmten Schall von sich, z. B. die Glocke, die Darm- und Klaviersaite, die Stahlstange, Metall- und Holzscheibe, die Orgelpfeife und die verschiedenen musika- lischen Instrumente, die Menschenslimme. Der Schall legt in einer Sekunde etwa 1000 Fuss zurück. Darnach kann man auch die Entfernung eines Gewitters beiläufig berechnen. So viele Sekunden es nach dem Blitze dauert, bis man den Donner hört, so Gele 1000 Fuss ist es entfernt; folgt der Schlag aber sogleich nach dem Blitze, so ist es ganz nahe.

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 316

1855 - Mainz : Kirchheim
316 Den durch regelmässige Schwingungen eines gewöhnlich regelmässig gefügten Körpers hervorgebrachten Schall nennt man Ton und versteht darunter die bestimmte Höhe oder Tiefe eines Schalles. Je grösser nun ein in Schwingung versetzter Körper ist, also auch je langsamer sich die in einer gewissen Ordnung gefügten und zusammenhängenden Theile desselben hin- und herbewegen und die sie umgebende Luft erschüttern, desto tiefer ist der Ton; je kleiner er dagegen ist und je rascher seine Theile schwingen, desto höher ist ihr Ton. Grosse Glocken tönen viel tiefer als kleine; lange dicke Saiten von geringer Spannung klingen viel dumpfer und tiefer als kurze dünne Saiten, welche scharf gespannt sind. Eben so ist es mit langen und weiten Pfeifen, ihr Ton ist viel tiefer als der von kurzen und engen Pfeifen. Will man darum einen Ton an einem Instrumente erhöhen, so verkürzt man theils den schwingenden Körper, verdünnt ihn oder spannt ihn mehr. Stimmen der Instrumente. Singstimmen: Bass-, Tenor-, Alt- und Sopranstimme. Blas-, Streich- und Schlaginstrumente. Die einen schwingenden Körper zunächst umgebenden oder mit ihm zusammenhängenden Körper schwingen und tönen mit oder resoniren, d. h. die durch den zuerst angeschlagenen Körper bewegten Luftwellen schlagen wieder an andere Körper an und setzen auch diese in Schwin- gung. Resonanzboden bei den Instrumenten. Stössen die bewegten Lufiweilen wider Wände, so prallen sie zurück und wiederholen den Schall — Nachhall oder Echo. Man kann den Schall verstärken, wenn man ihn, wie z. B. in einem Gewölbe, an mehrere Wände anschlagen lässt, so dass sie wieder zurückgeworfen weiden und die Wände mit- tönen. Spricht man in lange Röhren, so weiden die Worte schnell bis zum andern Ende hingetragen, weil die Schallwellen sich nicht aus- breiten können. Das Sprachrohr ist ein sich erweiterndes Rohr, in welchem die Schallwellen so an die Wände anschlagen , dass sie ziem- lich paralell hinausfahren und die Worte weiter tragen als die gewöhn- liche Menschenstimme. Das Hörrohr ist ein Rohr mit einer weiten und einer engen Oettnung. Schwerhörige halten die enge Oessnung in’s Ohr, die weite dem Schall entgegen, wodurch mehr Schallwellen in's Ohr geleitet werden. Zweck der Ohrmuscheln und Ohrlappen bei Menschen und Thieren. Das Ohrenspitzen. 14. Das Licht. Ohne das Licht wären wir in stockfinstere Nacht eingehüllt und würden schwerlich leben können. Pflanzen, in dunkle Keller gestellt, sterben allmälig ab; ja man sieht, wie sie sich nach dem Lichte hin- neigen. Menschen, die in dunkeln Kammern wohnen, sehen bleich aus und sind ungesund. Das Licht macht uns die Gegenstände sichtbar, indem es auf unser Auge wirkt, daß wir sie wahrmfh- men und ihrer bewußt werden. Wir empfangen das Licht von leuch- tenden Körpern, von der Sonne, dem Monde, den Sternen, vom Feuer, Phosphor, faulem Holze und selbst von Thieren, wie z. B. vom Johanniswürmchen. — Das Licht ist außerordentlich fein, denn selbst durch ein sehr kleines Loch, das man mit einer feinen Na- del in ein Papier sticht, kann man eine weite Gegend übersehen, ein Beweis, daß von allen Gegenständen, die wir durch dasselbe sehen, Lichtstrahlen in es htneindringen, so daß eine große Menge derselben in einem Punkte sich vereinigen. — Die Verbreitung des Lichtes ge-
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