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1. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

2. Alte Geschichte - S. 13

1872 - Mainz : Kunze
13 fdjen Zünftler ab, befonberä ©fopa3 und ^rarttele§. — 33erü§m= teftc ©tatue der jslpoll oon 23eloebere (im Vatican ju 9^om). 6) 2trtemiä ('Agr^ig), urfprünglidj) jungfräuliche $Ronb* göttin, dann al§ ©djmefter be§ 2lpollon mit ^ßfeil und 23ogen be* roefjrt, loxeaiga; ©öttin be§ fcfjnellen £obe3 namentlicf^in 35ejug auf grauen und Tobcfjen. ^ögerin und ©öttin be§ freien 9tatur= lebend, oon §lu£= un*> Sergngmp^ett begleitet. 3$r ©tjmbol [die £>irfd)ful); ba3 53erglanb 2lrfabten ifjr fiieblingslanb. ©cfjüfcettn der ©ittenreinfjeit der Siugenb, ayv?J. — der Berührung mit orien= talifdfjen 3sorfteliungen oielfacf) oeränbert, 3. 58. die @p|e[ifd[je 2lrte= mi§. — £)ie bebeutenbfte bilblidje £)arftellung die f. g. Sdiana oon Sßerfaiueä (je|t im ßourre in S$aris>). 7) 3lres> Q’Agrjg), ©oljn be§ 3eu§ un^ *>er §era, der ftür= mifcfje Äriegägott, beffen 23ebeutung fi(f> Dietleidjt au§ der 9^atur= üorftettung be§ ftürmtjcf) aufgeregten Rimmels entroicfelt. £f)racien feine §eimat. ©ei §omer: ßporoloiyog, urog noxi^oio u. a. 8) 2lpfjrobite ^Arpqodlxrj). 3$r (5ultu§ orientalifc^en Ur= fprung§, ron fgrifdfjspfjönififdfjen Golfern nad) ©riecfjenlanb gebraut. (£gpern galt den ©riecfjen al£ Heimat der ©öttin, die entroeber al§ jßeuä und der £)ione Stouter ober al3 ©cfjaumgeborene {uvaövo/xivtj; dtpqog = ©dfjaum) gebaut rairb: Kvngig, Tlarpia, ’Af.ia&ovoiay Kvd-sqmt. 39et §omer xqvah ’Aygoduij, oon den ßljartten umgeben, in Sserbinbung mit £ro3. Slug urfprünglicfjen 9iaturbe* jungen mürbe sie dann als> ©öttin der ©cf)önf)eit und Siebe oerefjrt. 9) §ermes> Qeg/uijg, 'Eg/uu'ag), ©ofjn be§ 3eu§ und der ^le= jabe $ftaia: im Ätjllenegebirge geboren; Kvxxrjnog. ©eine 5jtatur= bebeutung ist bunfel, nieüeic^t urfprüngltdf) ©turm= ober ^egengott? aud(j altpela§gifcf)er §irten= ober ^elbgott. — £)amt a. Beus’ und der ©Otter 23ote, — öidntoqog^ Atog ayyexog, &i(vv xij()v%, xqvgoq-Qumg: b. ©ott beä menftfjlid^en Sserfeljrä, £>anbels> und Sföanbefö, — £fxno\uxog, xtgäwog, al3 fold^er aucf) übegegott (die fermen), aber auä> der ltftig=t)erfc^lagene ©ott be§ ©tefjlens, — Sohog, no\vtqonog,\ c. (ärfinber beri fipra mittelft der ©cfjilbfrötenfd^ale, patron der Wu\\t und ©gmnaftif, der beiben §aupt jetten l)elle= nifdjjer ^ugenbbilbung; d. der Vermittler oon ©der= und Unterm eit, — ipv/onofxnog. ©pmbole: der 5perolbftab (xrjqvxuov, caduceus) ^lügeljc|u^e und ^etafog (der fcfjattige ^eife^ut).

3. Alte Geschichte - S. 112

1870 - Mainz : Kunze
112 Er wurde vom Mars während eines Gewitters in den Himmel entrückt, eine Todesart, die wieder nicht stimmt zu einer historischen Person. Die Königswürde sollte zwischen Latinern und Sabinern wechseln. Zweiter König wurde nach einem einjährigen Inter- regnum der Sabiner: Numa Pompilins (715—672). Er stammte aus Cures wie Titus Tatius, dessen Schwieger- sohn er war. Wie in Romulns der kriegerische Geist der Römer, so war in Numa Religion, Friede und Recht personificirt *). Er setzte für die drei Hauptstaatsgottheiten je einen Priester eilt, den Flamen Dialis, Martialis und Qnirinalis. Der erste der vornehmste; seine Auszeichnungen und besonderen Verpflichtungen. Dann setzte er die Priestercollegien ein, d. h. Genossenschaften von Sachver- ständigen in religiösen Dingen. 1) Das Collegium der 5 xontiüo68, welches die Aufsicht hatte über das gesammte Religionswesen, insbesondere über Ritualhandlungen und über das gesammte Priesterpersonal; den Vorsitz führte der unverantwortliche pontifex maximus. 2) Das Collegium der angures, die aus dem Fluge und Geschrei der Vögel und andern Zeichen die Zukunft lasen. 3) Das Collegium der 12 Salier, Priester des Mars, welche im Monat März singend und tanzend einen Umzug durch die Stadt hielten. Sie führten auch die Aufsicht über den vom Hinnnel gefallenen heiligen Schild (aneile), welcher zu den Staatskleinodien gehörte. 4) Setzte er die Vestalinnen ein, welche das Feuer der Vesta, der Schutzgöttin des Staatsheerdes, zu hüten hatten. 5) Schuf er das Institut der Fetialen**), welche den Streit Roms mit andern Völkern beilegen und den Krieg, wenn dieser nicht zu vermeiden war, unter den herkömmlichen Formen ankündigen, überhaupt die Beziehungen der Völker nach streng hergebrachten Regeln vermitteln sollten. Numa baute einen Tempel des Janus und Terminus. *) Daß Numa so aufzufassen, daß er nicht der Schöpfer der römischen Religion und ihrer Einrichtungen ist, geht ans der Betrachtung hervor, daß die Latiner und Sabiner schon vor der Gründung Roms ihre Religion und ihren Cultus gehabt haben müssen und daß sich die dem Könige Nuina zngcschriebcnen Einrichtungen im Allgemeinen bei den Latinern oder Sabinern wieder finden. **) Ihre Einsetzung wird auch andern Königen zugeschriebcn.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 5

1874 - Mainz : Kunze
— 5 — Regelmäßigkeit bei allem Wechsel seiner reichen Natur- formen zeichnet das deutsche Land aus. Es erhebt sich von den Nordküsten aus nach Süden in 3 aufeinander folgenden Stufen als Tiefland, Mittel- und Hochgebirgsland. Die bei- den ersten bilden durch die ihnen gemeinsamen Flußgebiete des Rheines, der Weser, Elbe und Oder ein Ganzes mit nordwestlicher durch den Lauf der Elbe angedeuteter Abdachung, die dritte Stufe neigt sich mit Ausnahme^ des Vorlandes nach Osten, angedeutet durch den Lauf der Donau und die Längen- thäler der Alpen; das Rh ein gebiet verbindet die 3 Stufen. Die Unterschiede im Klima bei der Ausdehnung des Landes über 10 Breitengrade werden sammt seiner Einwirkung auf die Vegetation und Lebensweise durch diese Erhebungsverhältnisse zum Theil ausgeglichen. Die größten Gegensätze nicht N. und S., sondern No. und Sw., das dem russischen Coutiuentalklima zunächst ausgesetzte Ostpreußen und die vor dem Nordost durch den Schwarzwald gedeckten Rheinufer, und aus kleinstem Räume zwischen dem den italischen Südwiudeu geöffneten Thale von Meran, und dem daraus aufsteigenden Oezthaler Ferner. Die baierische Hochebene aber ähnlich der sächsischen Tiefebene durch das rauhe, feuchte, veränderliche Klima, das abhängig ist von ihrer Alpenwand. *) Auf der ersten Stufe, -wie auf der dritten herrscht das Einförmige, Einheitliche und Große vor, dort die Ebene, hier das Alpenland; dem entsprechen die großen Staa- tencomplexe. Zwischen beiden in Mitteldeutschland, dem Lande des buntesten Wechsels von kleinen Ebenen, Bergen, Thälern, Flüssen: die Menge der kleinen Staaten. A. Das Tiefland. Der mittlere Theil der großen einförmigen europäischen Tiefebene, von O. nach W. immer mehr durch deu Nordrand des Mittelgebirges eingeengt. Bei einer Erhebung des Meeres um 500' würde Deutschland eine Griechenland nahe kommende Küstenentwicklung haben; die größten Buchten die von Schlesien, Leipzig, Münster, Cöln. — Spuren des alten Meeres- bodens u. a.: welliges Laud, die beiden Landrücken, Bern- stein-, Gyps- und Salzlager, erratische Blöcke. *) „An dieser stauen sich die kalten Nordwinde auf, die warmen Süd- winde werden abgehalten."

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 276

1855 - Mainz : Kirchheim
276 Doch beobachtete man, dass sie sich beim Bauen in mehrere Schaaren theilten, wovon die eine das Material herbeiholte und den groben Umriss der Zellen bildete, eine zweite dem Werke die nothwendige Vollendung gab und eine dritte denen, welche ihre Arbeit nicht ver- lassen konnten oder wollten, Nahrung brachte. Der Arbeiter, welcher Hunger fühlt, hält seinen Leib vor den Aufwärter, um anzuzeigen, dass er essen will, worauf dieser sein Honigsäcklein öffnet und einige Tröpflein herausgiesst. Ist die Mahlzeit vorüber, so begibt sich der Arbeiter wieder an’s Werk. Die Bienengesellschaft eines Stockes bildet einen Staat, dessen Oberhaupt eine Königin ist. An dieser hängen die Bienen als getreue Unterthanen mit Liebe und erweisen ihr alle Aufmerksamkeit. Um der Herrscherin willen scheinen alle ihre bestimmten Arbeiten und Pflichten zu erfüllen, und so lange dieselbe dem Staate vorsteht, er- leidet das schön geregelte Leben keine Unterbrechung. Dazu gehört nebst dem Einsammeln von Honig und dem Bau der Zellen auch die Pflege der Brut. Diese besorgen die wartenden Bienen; sie füttern die Maden und reinigen deren Körper und Flügel, wenn sie nach der Verpuppung in der vollkommenen Bienengestalt die einsame Zelle verlassen und sich zum ersten Mal vor den Stock in den heitern Sonnenschein wagen. Vor dem Flugloche schieben, drehen und putzen die Wärterinnen den Pflegling, beissen eine Art Federbüschchen ab, das ihm am Kopfe steht und bei der bald zu beginnenden Arbeit hinderlich sein würde, und darauf wagt die junge Biene den ersten Flug und wetteifert bald in Fleiss und Geschicklichkeit mit den alten. Der junge Nachwuchs wandert beim Schwärmen später unter Leitung seiner eigenen Königin aus und gründet eine eigene Kolonie. So harmonisch alle Verrichtungen im Bienenstaate von Statten gehen, so lange dessen Oberhaupt lebt, so verwirrt und gelähmt ist Alles bei dessen Tode. Allgemeine Trauer herrscht alsdann unter allen Bienen, dieser folgt die grösste Unordnung. Bringt der Anblick einer neuen Königin nicht Alles wieder in’s alte Geleise, so zerstreuen sich die Bienen, schleichen sich in fremde Stöcke ein oder kommen um. Doch auch bei Lebzeiten der Herrscherin geht es bisweilen stürmisch im Stocke zu. An heissen Tagen fallen einzelne Bienen wüthend einander an, kommen dann heraus und kämpfen, bis eine unterliegt. Dabei sucht eine der andern mit dem Stachel zwischen die Schienen des Körpers zu kommen; die gestochene verscheidet bald. Auch die Drohnen verfallen ohne Barmherzigkeit dem Tode, so bald sie ihren Zweck zum Besten des Ganzen erfüllt haben; denn da sie keinen Honig einsammeln und nur Verzehrende sind, so ent- ledigen sich die Arbeiter derselben. Sind mehrere Königinnen im Stocke, so werden alle bis auf eine getodtet oder vertrieben. Bisher hast du, Leser, die Einrichtungen und Geschäftigkeit der fleissigen Insekten beobachtet, und es schien, als ob sie nur um ihrer selbst willen arbeiteten und eintrügen; aber so ist es nicht ganz. Denn der Mensch geniesst eigentlich die Frucht ihres Fleisses. Wie schmeckt ein Honigbrod so gut, und wie gerne essen Kinder den Lebkuchen ! Zu beiden muss das Bienchen die süsse Beigabe liefern. Auch die übrige Ausbeute des Stockes ist schätzbar. Im Hause des Herrn lodert die reine Flamme des Wachslichtes am Altare und mahnt dich an Den, der da sagt: ,,Ich bin das Licht der Welt.“ Freundlich überrascht bist du ohne Zweifel, wenn du am frühen Christmorgen in das Gotteshaus kommst, das im Lichtscheine vieler

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 268

1855 - Mainz : Kirchheim
268 brennen der bei Gewinnung dieser Genannten übrig bleibenden Rück- stände erhalten. In manchen Gegenden beschäftigen sich viele Leute mit Gewinnung von Produkten aus dem Safte der Nadelbäume. Von dem ausgedehnten Handel mit Nadelholz erhält man einen Begriff, wenn man die vielen grossen Flösse auf dem Rhein und Main betrachtet: Tausende von Stämmen werden jährlich auf diese Weise aus den Waldungen Süd- deutschlands nach anderen Gegenden gebracht. 13. Der Nadelwald. Mit der Schönheit des Laubwaldes kann sich der Nadelwald zwar nicht messen und muß in der Frühlings- und Sommerzeit diesem den Vorzug lassen; aber er hat auch sein Schönes, worin ihm jener nicht beikommt. Jahr aus, Jahr ein trägt er durch alle Monate dieselbe Farbe und bleibt sich gleich wie ein treuer Freund, mag die Erde sich auch ringsum verändern. Und wenn der Schnee alles Grün begräbt, so widersteht ihm der Nadelforst und rettet unter Sturm und Gestöber die Farbe des Pflanzenreiches. Wie im Wetter der Schlacht der brave Fahnenträger nicht weicht, so hält auch er das grüne Banner den an- dringenden dunkeln Schneewolken kühn entgegen und verläugnet sein Abzeichen nicht, dem Winter zum Trotz und gleichsam der Pflanzenwelt zur Ermunterung. Wohl gereicht ihm diese Beständigkeit zum Verder- den; die Schneemassen lagern sich auf sein Gezweige; unter ihrer Schwere krachen die Aeste und mancher Baum steht verstümmelt unter den verschont gebliebenen Bäumen da, wenn der wiederkehrende Früh- ling unter dem Jubelruf der Sänger in Feld und Wald seinen Einzug hält, der Winter aber das Feld geräumt hat und nur noch die Berges- spitzen besetzt hält. So erscheint auch der tapfere, aber verwundete Krieger neben seinen Kameraden, an welchen die feindliche Kugel glücklich vorüber flog, wenn nach der gewonnenen Schlacht der lustige Siegesmarsch erklingt und der fliehende Feind aus der Ferne noch ver- gebens seine Geschütze donnern läßt. — Wer unter allen Bäumen bewahrt dem heiligen Weihnachtsfeste den grünen Strauß, wenn es die Tanne oder Fichte nicht thäte! In den Tagen der Blüthe aber duftet der Nadelwald und putzt sein Haus so schön, als man es eben verlangen kann. Immergrün aller Art, die Karthäuser- und Pech- nelke, Ginster, wohlriechende Orchis, Sauerklee, zarte Grashalmen, Wachholdersträucher, wilder Spargel, Haidekraut, Hundsveilchen und Sonnenröschen bedecken den Boden. Bisweilen nimmt junges Laub- holz darauf Platz; denn die verfaulten Nadeln haben den mageren Boden verbessert und zum Gedeihen desselben tauglich gemacht. Be- trachtet man die Fichte, wenn die rothen Blüthen in Menge die Zweige bedecken und der Baum in schönster Regelmäßigkeit in die Luft hoch aufstrebt; so möchte ich einen im Walde sehen, der sich besser auönähme. Der Nadelforst auf seinem dürftigen Boden gibt ein Bei- spiel, daß auch ohne Ueberfluß Schönes und Großes gedeihen kann. In der schlanken Tanne aber trifft man Wiege und Sarg vereinigt; denn aus ihrem Holze macht der Schreiner beide.

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 271

1855 - Mainz : Kirchheim
271 stimmen. Wenn die Frühlingssonne die Schneedecke wegnimmt und das Grüne auf der Ebene und die Quellen des Hochgebirges wach werden, so erhebt sich auch das Thierreich zu neuem, kräftigen Leben. Es wimmelt und kriecht auf dem Boden in allerlei Farben und Ge- stalt ; jedes Thierchen sucht und findet den gedeckten Tisch und eilt zu den Geschäften, welche der Herr der Natur ihm für die Jahreszeit zugetheilt hat. Es kehren die Zugvögel von der weiten Reise zurück, und die Sänger unter ihnen grüßen in bekannten Weisen die wieder gefundene Heimath; in ihre Melodien mischen sich die Stimmen der- jenigen Vögel, welche bei Kälte, Eis und Schnee des Winters bei uns aushielten. Das Hausgeflügel belebt den Hof und Bach; dort streicht ein Flug Tauben über die Dächer dem Felde zu. In Gräben und Teichen regt es sich, und von dorther erschallt an warmen Abenden das vielstimmige Quacken der Frösche weithin; in Bächen und Flüssen heben sich die Fischlein oder spielen auf dem kühlen Grunde, über welchen nun die klaren Wellen ohne die Fessel des Eises leicht dahin gleiten. Am sonnigen Abhange liegt geringelt die Eidechse oder Blindschleiche; schnell entweichen sie unter das dürre Laub oder in's Gebüsche, wenn der nabende Fußtritt des Vorübergehenden sie schreckt. Auf der Weide grast die Rinder- und Schafheerde; - das Lämmchen springt lustig um die Mutter oder blöckt, ängstlich sie suchend, wenn es dieselbe unter der Heerde verloren hat. Die Ziegen des Hirten erklettern den nahen Abhang und suchen das junge Laub oder die weichen Grasspitzen, welche das milde Frühlingswetter aus Knospen und Rasen trieb. In den Schneisen oder auf der Waldwiese weidet daö scheue Reh; von weitem bemerkt es den kommenden Spazier- gänger, sicht ihn eine Weile fest an , und mit raschen Sätzen flieht es in's Dickicht. Stolz führt der Hirsch sein Rudel aus dem Vorholz in's Innere des Hochwaldes den Höhen zu, wo die Stille der Wald- einsamkeit herrscht, bisweilen nur von dem Geschrei des Raubvogels unterbrochen, welcher m weiten Bogen über den Kuppen und Thalun- gen kreist. Dämmert der Abend, so verlassen die nächtlichen Thiere das Versteck. Eule und Fledermaus jagen im Halbdunkel nach Beute; der Igel, Marter und Jltiß sind geschäftig, ihren Raub zu erlangen. Keine Tageszeit tritt ein, wo die Thierwelt gänzlich unthätig wäre. Der vorstehende Ueberblick ist ein sehr oberflächlicher; denn er umfaßt nur solche Thiere, welche sich dem Blicke wenig entziehen. Wie viele aber leben unter der Erde, im Wasser und an andern nicht leicht zugänglichen Orten dem Auge verborgen! Welche Menge wird der Kleinheit wegen nicht bemerkt! Auf jedem Gang in's Feld, bei jeder Arbeit auf Acker, Wiese, im Weinberge, Wald und Garten zer- tritt der Fuß des Menschen viele lebende Geschöpfe, deren Dasein er nicht ahnte, oder die er nicht bemerkte. Unbedeutend , ja verschwin- dend ist aber die Gemarkung eines Dorfes und das Gebiet einer Stadt gegen die große Erdoberfläche, welche allerorts von Thieren bewohnt rst; denn vom eisigen Norden, wo man glauben sollte, daß das Leben

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 282

1855 - Mainz : Kirchheim
282 er an sonnigen windstillen Tagen, im Mai, Juni und Juli nament- lich, ausgeht und die Zeit von 9—4 Uhr zum Fange wählt. Die Dämmerungsfalter sitzen in der Morgen- und Abenddämmerung an wohlriechenden Blumen, am Tage sitzen sie ruhig an Baumstäm- men, Bretterwänden, Zäunen und Mauern, wo man sie leicht fangen kann. In der Nacht fliegen die Nach tschmetterlinge, an Zahl viel größer als vorige. Schlägt man bei Tag mit einem Stecken an Sträucher und Baumäste, so fliegt oft eine Menge auf, die sich bald wieder setzen und leicht gefangen werden können. Beim Tödten soll so schnell wie möglich verfahren werden, damit diese Thiere nicht lange gequält werden, was häufig geschieht, wenn man sie ansticht, ohne sie zuvor durch Eindrücken der Brust (bei Tagfaltern) oder durch Tabaksbrühe (Tabakssuder) zu tödten. Letzteres geschieht bei den dick- leibigen Dämmerungs- und Nachtfaltern, indem man eine Stahlfeder voll der scharfen Brühe dem Schmetterlinge von unten in die Brust sticht. Obwohl sich diese Infekten durch Farbenschmelz in Feldern, Gär- ten und Wäldern sehr gut auönehmen , so hat der Landwirth wie der Förster Grund, sie zu vermindern. Denn aus ihren Eiern entstehen die Raupen, wahre Ungeheuer in Gefräßigkeit, daher den Pflanzen sehr schädlich. Diese mitunter sehr schönen Thiere erscheinen im Früh- jahre, bevor noch die wenigsten Schmetterlinge zu sehen sind. Sie schlüpfen um diese Zeit aus den im vorigen Jahre gelegten Eiern oder kommen aus der Erde, wo sie Winterherberge genommen hatten. Man sindet die einzelnen Arten in der Regel an bestimmten Pflanzen, oft ernährt manches Gewächs auch verschiedene Raupen und wieder leben einerlei Raupen von verschiedenen Gewächsen. Auffallend ist, daß Blätter mit ätzendem Safte, wie die Wolfsmilch, sowie die brennen- den Stacheln der Nesseln ohne Nachtheil von ihnen verzehrt werden. Die auf dem Kohl lebenden fressen meist bei Nacht und verbergen sich am Tage in die Erde oder Kohlköpfe, daher das Ablesen derselben bei Licht geschehen muß. Fressen und Wachsen ist der Raupen ganze Arbeit. Zu gewisser Zeit streifen sie die Haut wie ein Futteral ab )ind nach jedesmaliger Häutung erscheint die Raupe schöner, als vor- her, bleibt aber immer noch, was sie zuvor war. Nachdem sie die Puppenhülle angelegt hat, frißt sie nicht mehr. Nach zehn, fünfzehn oder zwanzig Tagen, oft auch nach Monaten, oft sogar nach Verlauf des Winters ist die Verwandlung vollendet. Der Schmetterling nährt sich vom Honigsafte der Blüthen und ist nur insofern schädlich, daß er Eier legt, woraus eine verwüstende Nachkommenschaft entsteht. Unter den Raupen ist die Seidenraupe die einzig nützliche. 10. Fische. Der Ocean ist für den oberflächlichen Blick eine unübersehbare Wasser- wüste, ein Spiel der Stürme, ohne Straße, Wegweiser und Herberge, eine einförmige Fläche, worauf der Kiel des Schiffes keine Spur zurück-

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 285

1855 - Mainz : Kirchheim
285 und selbst der Frosch springt zehnmal höher als er selbst ist. Ihrer Stärke steht ihre Lebenszähigkeit nicht nach. Manchen wachsen nach dem Verluste von Gliedern wieder neue; daß man Kröten in hohlen Bäumen und Steinen, wo sie Jahre lang ohne Nahrung sein mußten, noch lebendig fand, ist gewiß bewundernswerth. In ge- mäßigten Ländern halten sie sämmtlich Winterschlaf, in den heißen bringen sie die Zeit der Glut ebenfalls in einem Zustande der Er- starrung zu, den man den Sommerschlaf nennen könnte. Sobald da- selbst der Himmel sich nach den Monaten der Sonnenhitze, welche die Erde ausgedörrt, Spalten im Boden erzeugt und alle Gewächse der weiten Ebenen versengt hat, wieder bedeckt, unaufhörlicher Regen- schauer das Grün der Landschaft wieder erweckt und den Boden er- weicht, sprengen die darunter ruhenden großen Schlangen die sie ein- schließende Hülle und eilen, vom Hunger getrieben, nach Beute. Wehe dann Dem, der da verweilt, wo sich der Boden hebt, woraus die gierige Bestie steigt! Die südlichen Länder und Meere sind vorzüglich die Heimath der Amphibien; da leben die Krokodile, der Kaiman, Alligator, große Schlangen und Schildkröten von acht bis zehn Zentner Gewicht. Je weiter nach Norden, desto mehr nehmen sie ab; in den Polarländern gibt es gar keine. 12. Die Baukunst der Vögel. Wir bewundern mit Recht das herrlich getigerte oder mit farbi- gen Kreisen umgebene Gehäuse der Muscheln und Schnecken, dìe kunstvoll errichtete Bienenzelle, sowie die schützende Hülle der Raupe, worin dem Auge verborgen die schönsten Farben des Schmetterlings aufblühen. Sollte uns aber nicht ebenso gut das Vogelnest in An- spruch nehmen? Ich glaube noch mehr; denn wir können in vielen Fällen die leichtbeschwingten Baukünstler bei ihrer Arbeit beobachten, wenn sie in kurzer Zeit ihre Wohnung für einen Sommer mit Geschick und Emsigkeit aufführen und Meisterstückchen liefern, an dem kein menschlicher Baumeister Etwas auszusetzen hat. Der Vogel sucht sich für sein Nest ein möglichst sicheres Plätzchen, wo er gegen die Ungunst des Wetters, sowie vor Feinden sicher ist, sei es nun auf der flachen Erde oder unter derselben, am beschilften Ufer, an den nackten Klippen, am Strande, an Abhängen, Felsen, auf dem Gipfel, in den Zweigen und Aesten der Bäume oder deren hohlem Stamme, in Busch und Strauch, Mauern, Thürmen oder unter Dächern. Das Beinhaus auf dem Kirchhofe, wie der Bildstock auf dem Felde sind dem Praktikus willkommen, falls sie Platz zu einer sicheren Wohn- stätte gewähren. Daß das Rotschwänzchen im Innern der Kirchen nistet, seine Jungen ohne Scheu bei gefülltem Gotteshause füttert und oft mit keckem Schlage in den Gesang der Gemeinde oder die Predigt einfällt, als ob es auch seine Freude daran hätte, ist nichts Seltenes. Planmäßig, nicht zu groß und nicht zu klein, sondern wie es der 0

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 298

1855 - Mainz : Kirchheim
298 Berühren ihn dann entgegengesetzte Luftströme, deren Streit sich in kreisender Bewegung ausgleicht, so gewährt die Ebene einen selt- samen Anblick. Als trichterförmige Wolken, die mit ihren Spitze» an der Erde Hingleiten, steigt der Sand dampfartig durch die luft- dünne, elektrisch geladene Mitte des Wirbels empor, gleich den rauschenden Wasserhosen, die der Fischer fürchtet. Ein trübes, fast strohfarbiges Halblicht wirft die nun scheinbar niedrige Himmelödecke auf die verödete Flur. Die heiße, staubige Erde vermehrt die er- stickende Luftwärme. In finstere Staubwolken gehüllt, von Hunger und brennendem Durfte geängstigt, schweifen Pferde und Rinder umher, diese dumpf aufbrüllend, sene mit langgestrecktem Halse gegen den Wind ausschnaubend, um durch die Feuchtigkeit des Lust- stromes die Nähe einer nicht ganz verdampften Lache zu errathen. Folgt auf die brennende Hitze deö Tages die Kühlung der hier immer gleich langen Nacht, so können Rinder und Pferde selbst dann nicht sich der Ruhe erstellen. Ungeheure Fledermäuse saugen ihnen während des Schlafes vampyrartig das Blut auö oder hängen sich an ihrem Rücken fest, wo sie eiternde Wunden erregen. Tritt endlich nach langer Dürre die wohlthätige Regenzeit ein, so verändert sich plötzlich die Scene in der Steppe. Kaum ist die Oberfläche der Erde benetzt, so überzieht sich die duftende Steppe mit mannichfaltigen Kräutern und Gräsern. Pferde und Rinder weiden nun im frohen Genusse ihres Lebens. Schwellen aber allmälig die Flüsse, so zwingt die Natur dieselben Thiere, welche in der ersten Jahreshälfte vor Durst verschmachteten, als Amphibien zu leben. Ein Theil der Steppe erscheint nun wie ein unermeßliches Binnen- wasser. Die Mutterpferde ziehen sich mit dem Füllen auf die höheren Bänke zurück, welche inselförmig über dem Seespiegel hervorragen. Mit jedem Tage verengt sich der trockene Raum. Aus Mangel an Weide schwimmen die zusammengedrängten Thiere stundenlang umher und nähren sich kärglich von der blühenden Grasrispe, die sich über dem braungefärbten, gährenden Wasser erhebt. Viele Füllen ertrinken, viele werden von den Krokodillen erhascht, mit dem zackigen Schwänze zerschmettert und verschlungen." Zweiter Abschnitt. Naturlehre. 1. Der Magnet. Das grauschwarze Eisererz, welches unter dem Namen Mag- netstein bekannt ist und eisenhaltige Gegenstände anzieht, fand mau zuerst etwa 500 — 600 Jahre v. Chr. bei der Stadt Magnesia in Kleinasien. Seitdem hat man es ziemlich verbreitet in vielen Ländern angetroffen, namentlich ist Schweden reich daran und es kommt in
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