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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 85

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 85 — Darunter brennt das Holz oder Reisig aus eisernen Böcken, die es in zwei Gabeln wie zwischen zwei Hörnern tragen. Die Schlaf- stellen der Familie befinden sich an den Wänden herum in so- genannten Schlafschränken, deren Thüren nachts geöffnet werden. In der Mitte des ganzen Raumes steht der riesige Familientisch, an dem mittags und abends die Mahlzeiten abgehalten und sonst alle Verrichtungen des Hauses und der Wirtschaft vorgenommen, werden. Das Gesinde schläft in Abschlägen aus der Tenne beim Vieh oder auf dem großen Heuboden über demselben. Hühner und Tauben sind in kleinen Anbauten an der Tenne untergebracht. Das Ganze überschatten meist riesige alte Eichen, Buchen oder Erlen. Obstzucht in einem kleinen Baumgarten ist nicht selten. Blumenzucht aber findet sich nirgends als etwa beim Schullehrer oder beim Pastor. An das Haupthaus schließt sich außer dem Garten der eingefriedigte Hof, auf dem sich die Scheune und der Kornspeicher befindet. Kennt ihr das Land im Schmuck der Eichen? Kennt ihr das Land im Schmuck der Eichen, Wo Wittekind und Armin stand, Und wo von ihren mächtigen Streichen Mit Blut getränkt das Sachsenland, Wo einst die Feme sprach die Acht Und Gottesfurcht im Herzen wacht, Wo hell das Gold der Seele glüht Und tief noch gründet das Gemüt? Es ist der roten Erde Land, Vom Fels zum Meer als treu bekannt. Wo freie Männer trutzig stehen Am Hammerfeuer, auf dem Feld, Wo sinnig noch die Frauen gehen Und ihre Würde Wert behält, Wo Gastlichkeit die Hand dir beut, Ein ossen Wort nicht einer scheut,

2. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 234

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 234 — Tocha slafes sliumo, weinon sar lazzes Püppchen, schlaf bald! Weinen gleich laß! Triwa werit kraftlicho, themo wolfa wurgiantemo Treue wehret kräftiglich, daß kein Wolf kann würgen Dich> Liafes unra morgane, maiies trut sunilo Schlafe bis zum Morgen, Mannes trautes Kind! Ostara stellet chinde honak, egir, suozzin Ostara bringt dem Kinde Honig, Eier, Süßigkeiten. Hera stellst chinde pluomun, plobun, rotiu. Hera pflückt dem Kinde Blumen, blaue, rote. Zanfana sentit morgane, feizin scaf, kleiniu Tanfana fchickt morgen friste Schafe, kleine, Unta Einouga, herra hurt, horsca, asca harta. Und Einange, herra hurt, Pferde, Spere viele. Die feinere Übersetzung, die jetzt im Gebrauche ist, hat folgend? Fassung: Herra, hurt! Mein kleiner Mann, Gieb nur gleich das Weinen dran! Triwa wehrt in treuer Hut Von dir bösen Wolfes Wut. Bis zu Sünnas gold'nem Schein Schlafe, herzig Bnbelein. Honig, Zucker, Ei'r geschwind Bringt Ostara unserm Kind, Blümelein auch, rot und blau, Holt dir Hera von der An'; Tanfana bringt nach dem Schlaf Manches runde Lockenschaf, Und Wodan dem kleinen Mann Pferde, Pfeil und Bogen dann. Herra hurt! Das Heiligtum der Tanfana, templum Tanfanae, wie Tacitus sagt, kann übrigens verschieden gedeutet werden, als ein heiliger Hain, ein Heiliges Gebäude, ein heiliges Bild.

3. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 342

1900 - Minden i. W. : Volkening
- 342 — solchen breiten, nur im Süden unterbrochenen Gürtel einsamen Heide- und Sandlandes umgeben. Desto freundlicher ist das Innere. Es ist überdeckt von allerlei Baum- und Buschgrün, aus welchem der lustige Gesang zahlreicher Vögel erschallt. Besonders lieben die Nachtigallen in den dichten Gebüschen, die um dunkle, stille Weihe stehen, zu nisten. Fette Wiesen prangen in frischem Grün; Blumen in großer Menge zieren besonders die Ufer der Gewässer; stattliche Bäume breiten ihre Kronen in die Luft, darunter die schönsten Eichen und Linden; zahllose bunte Schmetterlinge und glänzende Käfer schwirren umher. Sanft aufsteigende Hügel geben hier und da der Gegend angenehme Abwechselung. Manche Felder und Büsche sind von hohen, zuweilen 5 m breiten Erdwällen nmgeben, auf denen Bäume und Gesträuch wachsen; viele Bauernhöfe haben noch ihren Eichenbestand um sich her, so daß sie wie im Grün vergraben sind. Rings in der grünen, blühenden Landschaft aber herrscht ein tiefer Frieden, eine ein- förmige Stille. Wer sich ein Bild machen will, wie unsere Vorfahren, die alten Sachsen, vor Jahrhunderten, ja vor mehr als tausend Jahren gewohnt haben, der kann dies am besten, wenn er das eigentliche Münsterland eine Strecke weit durchreist. Da findet er wenige Dörfer, aber viele einzelne Bauernhöfe. Manche sind nach neuerer Bauart eingerichtet; die meisten aber erinnern an die uralte Ein- richtuug, die der nachfolgenden Beschreibung zu Grunde liegt. Auf dem Bauernhofe steht ein breites und langes, dabei nie- driges Wohnhaus mit einem Strohdache. Um das Wohnhaus liegen die übrigen Gebäude, wie Scheune, Schuppen und Backhaus. Bei dem Hause sieht man eine große Düngerstätte. Tritt man durch das hohe Thor in das Haus, so kommt man auf eine gewaltige Tenne (Dreschdehle); an ihren beiden Seiten steht das Vieh in langen Ställen, an der einen Seite das Rindvieh (oft 30, 40, ja 50 Stück), auf der anderen die Pferde. Alles Vieh ist mit den Köpfen nach der Dehle hingekehrt und kann von daher leicht übersehen werden. Am entgegengesetzten Ende der Dehle geht man durch eine verhältnismäßig kleine Thür in die Küche,

4. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 344

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 344 — alter und junger Angehörigen. Wenn der Vater stirbt, erhält nämlich der älteste Sohn das ganze Erbe. Die anderen Kinder werden mit einer geringen Entschädigung abgefunden. Haben sie nun nicht auf andere Weise ein sicheres Auskommen zu erwarten, so bleiben sie lieber auf dem Hofe im Dienste des Bruders. Das ist uralte sächsische Sitte, und an dem, was von den Vätern über- liefert ist, hält der Münsterländer unbedingt fest. 3) Die Heide im Münsterlande. In Westfalen, besonders im Münsterlande, giebt es noch weite Strecken Heideboden. Da sieht man keine wogenden Saaten wie auf dem fruchtbaren Ackerfelde, kein saftiges Grün wie aus der fetten Wiese, keine stolzen Bäume wie im schattigen Walde. Niedriges Wacholder- und Tannenbuschwerk, bräunliches Heidekraut und dürre Grasbüschel bedecken zumeist die weite Fläche. Hier und da liegt einsam ein Haus. Am heißen Sommertage brennt die Sonne herab auf den einsamen Wanderer, der mühselig über den sandigen Weg oder über das glatte Heidekraut vorwärts schreitet. Kein Baum gewährt ihm Schatten; kein frifcher Quell löscht seinen Durst. Sturm und Regen peitschen den schutzlosen Wandersmann, der am trüben Herbstabend die schmalen Heidepfade verfolgt. Unent- schloffen steht er oft still in der unbekannten Gegend, weil er nicht weiß, welcher der zahlreichen Pfade ihn zu seinem Ziele sührt. Wer nur solche Wanderungen durch die Heide gemacht hat, der möchte wohl denken, sie sei vom lieben Gott ganz vernachlässigt und biete nichts, was das Auge des Menschen erfreuen könnte. Und doch hätte er Unrecht; denn auch die Heide ist nicht ohne Schönheit. Leg dich nur einmal in das Heidekraut, und du kannst dann das Schöne, das die Heide bietet, am besten empfinden. Siehe, da hast du ein paar Käferchen erschreckt. Eilig krabbeln die kleinen gepanzerten Helden am Boden hin, um aus der gefährlichen Nähe deiner Finger zu kommen. Dort hnfcht auch eine flinke Eidechse durchs Heidekraut. Sie sonnte sich gerade, als du kamst. Jetzt braucht sie ihre Beinchen so schnell, daß du es kaum sehen kannst. Nicht ganz so ängstlich ist das Heupferdchen. Es hat einen mächtigen

5. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 6

1900 - Minden i. W. : Volkening
größten Teil der Provinz mit einem Blicke überschauen kann. Wir kommen von Arnsberg und steigen in der Richtung nach Soest zu in das prächtige Thal der Ruhr hinab. Ringsum ist Berg und Thal, Wald und Wiese. Bald windet sich die Straße in die Höhe; wir schauen noch einmal auf all die Herrlichkeit neben und hinter uns und verschwinden dann im tiefen Dunkel des Arns- berger Wäldes. Alle Aussicht ist da versperrt; die tiefste Stille herrscht überall, und mit stattlichem Hochwalde gekrönte Anhöhen umgeben uns. Nur einmal öffnet sich eine helle Lichtung, ein be- scheidenes Dörfchen hat sich mitten im Waldesfrieden angesiedelt; sonst ist keine menschliche Wohnung zu sehen. Allmählich senkt sich die Straße hinab; funkelnde Lichtstrahlen blitzen immer kräf- tiger durch die Kronen und Stämme der Bäume; der Wald ist zu Ende: wir befinden uns in dem lieblichen Thale der Möhne. So weit das Auge reicht, fieht man rechts und links nur saftige Wiesen und Weiden; vor uns aber erhebt sich ein mit frucht- baren Äckern bedeckter £>öhenzug, dessen Einförmigkeit nur hier und da von hochstämmigen Eichen unterbrochen wird. Das ist der Haarstrang. Der Weg aufwärts ist mühsam, aber lohnend. End-- lich sind wir oben. Welch eine entzückende Aussicht! Vor uns liegt eine weite, sonnige Ebene mit zahllosen Ortschaften, Gehöften und Baumgruppen ausgebreitet. Überrascht ruht unser Blick auf dem herrlichen Bilde, nach Norden und Westen von keinem Hügel beengt und aufgehalten. Vor uns von der Linken zur Rechten haben wir die nördliche Abdachung des Haarstrangs und dahinter den Hell- weg, der sich am Fuße desselben ausbreitet. Da liegt zuerst die alte, ehrwürdige Stadt Soest mit ihren hohen Türmen; an ihr vorbei führt der Weg durch die Börde hinüber zur Lippe, die zwischen ihren flachen, fandigen Ufern ruhig dahinfließt. Ta- hinter bis weit nach Nordwesten und Norden erstreckt sich die große Ebene des Münsterlandes, durch die die Ems träge dahin schleicht. Da sieht mau fast nichts als flaches Land, fo weit das Auge zu blicken vermag. Nur rechts in blauer Ferne läßt sich ein ansehnlicher Gebirgszug verfolgen, dessen Umrisse wie ferne Wolkenbänke erscheinen. Es ist der berühmte Teutoburger Wald,

6. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 9

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 9 — war ursprünglich ein nach Nordwesten offener Meerbusen der Nord- see, dessen Küste die im Osten und Süden gelagerten Gebirge bildeten, an deren Abhängen die See Halt Machte. Tie Erhebungen, unter dem gemeinsamen Namen „Münsterscher Landrücken" bezeichnet, liegen südöstlich und südwestlich, jedesmal an der Lippe. Dort sind es die Stromberge und Beckumer Höhen mit großen und reichen Kalklagern. Hier finden sich die Borkenberge, die hohe Mark, die Baumberge (richtiger Bomberge), die auch von der Stadt Billerbeck Billerbecker Berge heißen mit dem nördlichen Schöppinger 150 m hohen Berge; am linken Lippe- nser lagert noch die Haard. Diese südwestlichen Hügel sind teils wie die südöstlichen kalkig-mergelige, teils kieselig-sandige Ablageruu- gen und Ränder des Kreidemeeres am Ende des dritten Zeit- alters der Erdbildung. Im Innern der Bucht ist fruchtbarer Boden, so daß Acker, Wiesen, Wälder und herrliche Baumgruppen mit einander ab- wechseln. Im Nordwesten starren öde Heideflächen und da, wo der Boden mit Wasser durchsetzt ist, Sümpfe und Moore; bemerkenswert ist das weiße Moor, Veen, mit hellerem und das schwarze mit dunklerem Torf. Im allgemeinen nimmt die Fruchtbarkeit von Nordwesten nach Südosten zu. Der Hellweg, in dem die Soester Börde sich besonders auszeichnet, zwischen Lippe und Haarstrang, hat überaus selten und schweren Boden. Unter ihm lagern massenweise Stein- kohlen; aus ihm tritt an vielen Stellen Salz als Soole zu Tage. Im Osten dicht am Abhänge des Teutoburger Waldes zieht sich aber auch die ödeste Gegend aus Heidestreckeu mit moorigen Stellen und schmutzigen Sümpsen in ziemlicher Breite dahin. Es ist dies die Senne,^*) die mit ihren Nebenteilen bis zu den Städten Warendorf und Lippstadt hinreichen. In ihr liegt die Bocker Heide zwischen Lippe und Hauzenbach, die früher aus ganz versumpftem Heideland bestand, seit 1853 aber durch angelegte Gräben, Röhren und einen Kanal von Lippstadt nach Neuhaus in grünende Wiesen umgewandelt ist. *) Der Name kommt nicht von Sand oder Seeande, weil dort die See an den Bergen ihr Ende erreicht hat, sondern ist gebildet aus Sint — Groß und Hethi — Heide-

7. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 37

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 37 — Legionen verschaffte ihm einen glänzenden Sieg über diefelben. Hierauf legte er unweit der Lippe die feste Burg Aliso an, wohl das heutige Elsen bei Paderborn, den ersten festen Punkt der Römer in Großgermanien, den er am Nordrande der Lippe durch eine Heerstraße mit dem Rhein bei Vetera Castra verband. Dann besiegte er die Katten und Sigambrer und um das Eroberte zu behaupten ließ er einen limes d. t. eine Befestigungslinie ziehen, die von Duusteede an über Neuwied, Homburg, Butzbach bis an die Ohm lies, und sicherte den Rhein durch fünfzig Castelle, unter denen Mainz den Mittelpunkt feiner Unternehmungen bildete, so- wie auch durch Befestigung der Höhen des Taunus. Unter diesen Castellen befand sich das noch jetzt so geheißene „Castel", Mainz gegenüber, desgleichen das noch gut erhaltene Castel von Rüdes- heim und das Castel Gesonia gegenüber von Bonn. Der großartigste war aber der vierte Zug, den der junge Held im Jahre 9 vor Christus unternahm, und der sein letzter sein sollte. Von Mainz her drang er in das Land der Katten. Er schlug sie wiederholt, aber nicht ohne große Anstrengungen und Verluste. Dann wandte er sich nach Thüringen, von hier nördlich in das Gebiet der Cherusker, wo er keinen Widerstand fand, überschritt die Weser und drang rasch bis an die Elbe vor. Da- mals sah dieser deutsche Strom zum ersten Male römische Massen blitzen. Hier aber machte Drusus Halt. Eine weise Frau von über- menschlicher Größe trat ihm vom andern User her warnend ent- gegen, und redete ihn in römischer Sprache also an: „Wohin eilst du Unersättlicher? Das Geschick hat dir nicht bestimmt, dieses Land zu schauen. Hebe dich weg! Denn deine Thaten und deines Lebens Ziel ist nahe herbei gekommen!" Der Held kehrte um und kaum war er über die fränkische Saale gekommen, da stürzte er mit deui Rosse, brach den Schenkel und verletzte sich tätlich. Die trauernden Soldaten schlugen ein Lager auf, wo der geliebte Feld- Herr den Tod erwartete. Eilboten brachten die Trauerkuude nach Rom. Tag und Nacht nicht rastend, reiste Tiberins zu dem sterben- den Bruder. Inzwischen heulten um das römische Lager die Wölfe des deutschen Urwalds. Aber die Feinde ringsum ehrten den

8. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 53

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 53 — Worte saxum — Fels, Stein, und läßt sie zur Bezeichnung ihres harten, festeu Sinnes aus dem Felsgestein entsprungen sein. Gisbert Freiherr von Vincke, der Sohn des Oberpräsidenten (S. 98), der Dichter so mancher echt westfälischer Poesie::, hat diese Sage zu- gleich mit der Vorliebe der Sachsen für die Rosse verherrlicht in Der Sachsen Ursprung. Im Urwald ragt der Fels, sein moosig Haupt Von alter Eiche mächtig überlaubt; Ties drangen ihre knorr'gen Wurzeln ein, Mit zäher Kraft ins harte Felsgestein; Tie höchste Kuppe krönt des Adlers Horst, Und Bär und Ur durchziehn den dichten Forst. Ter wilde Sturm fährt ob des Berges Kamm: Das Laub zerstäubt, nicht bebt der Eiche Stamm! Tes Himmels Feuer splittert das Geäst: Die Krone sinkt, der Eiche Stamm steht fest. Im Osten wird es hell, ein Sonnenstrahl Flammt zündend auf, trifft Eich' und Fels zumal. Und aus der Tiefe grollt's, wie dumpf Gewirr Von Stimmen, wie von Waffen dumpf Geklirr. Da kracht der Fels und klafft zum weiten Riß, Ter Tag verscheucht die träge Finsternis; Und aus dem zack'gen Thor zum Lichte dar Tritt hochgewachsen eine Männerschar, In einer Hand den Bogen samt dem Pfeil, Die andere schwingt ein wuchtig steinern Beil. Ihr Auge sieht, vom Bann der Nacht befreit, Zum ersten Mal die Welt — so frei, so weit; Stolz fliegt der Blick umher, voll Drang zur That, Ins frische Leben sucht der Fuß den Pfad. —

9. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 63

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 63 — Antwort des Täuflings: Ec forsachu diobole. Ich entsage dem Teufel. Frage: End allum diobol gelde? Und aller Teufelsgilde? Antwort: End ec forsachu allum diobol gelde. Und ich ent- sage aller Teufelsgilde. Frage: End allum dioboles uercum? Und allen Teufels- werken? Antwort: End ec forsachu allum dioboles uercum end uor- dom. Thuner end Wodan end Saxenöte ende allum them unhol- dum the hiro genötas sint. Und ich entsage allen Teufelswerken und Worten, Thuner (Thor) und Wodan und allen Unholden, die ihre Genossen sind. Frage: Gelobistu in Got almechtigun fadaer? Glaubst du an Gott, den allmächtigen Vater? Antwort: Ec gelobu in Got almechtigun fadaer. Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater. Frage: Gelobistu in Christ, Godes suno? Glaubst du an Christ, Gottes Sohn. Antwort: Ec gelobu in Christ, Godes suno. Ich glaube an Christ, Gottes Sohn? Frage: Gelobistu in halogan Gast? Glaubst du an den hei- ligen Geist? Antwort: Ec gelobu in halogan Gast. Ich glaube an den Heiligen Geist. Von Wittekind werden wir Lokalsagen in den einzelnen Teilen Westfalens vernehmen. Im allgemeinen aber sind folgende Erzäh- lungen hier zu erwähnen. Das weiße Sachsenroß. Es jagt der Sturm im grünen Wald; Er reitet und zwängt der Eichen Wucht. Tie alte Weser muß ihre Wellen Vor Zorn und Äugst am Fels zerschellen, Und vom Gebirg' und aus der Schlucht Des Donners Siegesrufeu hallt.

10. Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 38

1913 - Minden i.W. : Hufeland
Oer Regierungsbezirk Münster. i. Überblick. Der Regierungsbezirk Münster nimmt den Nordwesten der Provinz Westfalen ein. Er hat die Gestalt eines Vierecks mit drei langen und einer kurzeu Seite; letztere liegt im Westen. Im Osten grenzt er an die Provinz Hannover und den Regie- rungsbezirk Minden, im Süden an den Regierungsbezirk Arns- berg, im Westen an die Rheinprovinz und im Norden an Holland und Hannover. Münster ist nach seiner Größe der mittlere der drei Regierungsbezirke; der Flächeninhalt beträgt etwas über 7000 qkm (7250 qkm). Sein Boden gehört fast ganz der Westfälischen Bucht au, die deshalb auch die Münstersche Bucht oder der Tieflandbusen von Münster heißt. Im Nordosten recken sich die Ausläufer des Teutoburger Waldes mit ihren Nebenzügen in den Bezirk. Diese Landschaft heißt von einer alten Burg das Tecklenburger Land. Der größte Teil der Tieflandbucht ist Flachland. Doch finden sich auch Erhebungen, die zusammen der Münstersche Landrücken genannt werden. Dieser Landrücken dehnt sich durch den Süden des Landes aus und biegt an seinem Westende weit nach Norden um. Das Flachland wird durch seinen nördlichen Vorsprung in das Innere der Westfälischen Bucht und den Nordwestrand der- selben geteilt. So lassen sich auch hier vier Landschaftsgebiete unterscheiden: a) das Tecklenburger Land, b) das Innere der Westfälischen Bucht, c) der Nordwestrand derselben und 6) das Gebiet des Münsterschen Land- r ü ck e n s. Im Osten des Regierungsbezirks fließt die Ems, westlich davon die V e ch t e , im Süden die L i p p e , die hier lange Zeit die Grenze bildet.
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