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1. Vaterländische Geschichte - S. 26

1909 - Nürnberg : Korn
— 26 — gekommen, entfaltete Otto das Reichsbanner. Unten erhebt sich ein Freudengeschrei und der Angriff beginnt. Die Feinde in der Mitte erfaßt Bestürzung. Die in der Flucht Rettung suchen, stürzen ab und zerschellen in der schauerlichen Tiefe. Die meisten werden niedergemacht, Alberich samt 11 seiner Genossen wird gefangen genommen. Obwohl er nun selbst großes Lösegeld bot, wurden doch alle gehängt, mit Ausnahme eines Franzosen, der sich Alberich angeschlossen, ohne den Zweck seines Unternehmens zu kennen. „Der Wittelsbacher hat die deutsche Ehre gerettet," hieß es alleuthalben. Auch ihm gedachte es später der Kaiser. Für Bayern war die Regierung Heinrich des Löwen höchst segensreich. Seine Tapferkeit war allbekannt. Keiner bezwang ihn, darum gebührt ihm der Name „der Löwe" mit Recht. Er schirmte mit starker Hand die Schwachen gegen die Willkür der Mächtigen. Auch in seiner Abwesenheit wagte niemand den Frieden zu stören oder den Verkehr zu hemmen. Ihm verdankt die Hauptstadt Bayerns ihre Gründung (1158). Das ging so zu. Die Straße von Salzburg nach Augsburg führte über die Isar. Bei Oberföhring war eine Brücke und die Bischöfe von Freising erhoben schon seit alter Zeit von jeder Salzfuhre, welche die Brücke passieren mußte, einen Zoll. Heinrich ließ nun >diese Brücke zerstören und eine Stunde weiter oben eine neue über die Isar führen und erhob hier den üblichen Zoll. Es siedelten sich da immer mehr Leute an und Heinrich erhob das Dorf München bald zu einem Markt. Rasch vergrößerte sich derselbe und wurde zu einer mit Mauern umzogenen Stadt. Auf die Klage des Bischofs, dem der Zoll entging, bestimmte der Kaiser, daß dem Kläger V2 des Ertrages abgegeben werden müsse. Friedrich Barbarossa entschied oft zugunsten Heinrichs des Löwen; denn er hatte ihn lieb; aber es sollte bald anders kommen. Als der Kaiser wieder wie schon öfters nach Italien zog, weigerte sich Heinrich, ihm zu folgen. An der bayerisch-italienischen Grenze trafen sie zusammen. Man sagt, daß Friedrich fußfällig, aber vergebens, den Freund um Hilfe gebeten habe. Heinrichs Fernbleiben soll die Niederlage des Kaisers in Italien verschuldet haben. Als dieser zurückgekehrt war, lud er den Herzog zur Verantwortung vor einen Reichstag. Der Ungehorsame erschien nicht. Daraufhin wurde er seiner beiden Herzogtümer für verlustig erklärt; seine tapsere Gegenwehr war vergebens. Am 16. September 1180 erhielt der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach das Herzogtum Bahern. Damit kamen die Nachkommen jenes glorreichen Luitpold wieder zur Herrschaft in Bayern. Von Fremden und Halbfremden ging die Herzogswürde wieder auf das einheimische Herrschergeschlecht der Wittelsbacher über. — Noch einmal erschien später, diesmal in tiefer Demut, Heinrich der Löwe zu Erfurt vor dem Kaiser. Großherzig wurde ihm verziehen; aber obgleich ihn Barbarossa unter

2. Vaterländische Geschichte - S. uncounted

1909 - Nürnberg : Korn
l|y|n Trümmern liegt Schloß Wittelsbach — Es sank ins Tal der hohe Turm, And aus den alten Mauern brach Sich Stein um Stein der wilde Sturm. Doch fester hält als Fels und Stein, Was Treue bindet, Pflicht und Recht, Und unerschütterlich wird's sein, Wenn so gegründet ein Gelchlecht. So stehst du da für adse Veit Im Wetter und im Sturmgebraus Auf Vagerntreue, Dir geweiht: $ Wittelsbacher Königshaus! Franz Vrttmar.

3. Vaterländische Geschichte - S. 75

1909 - Nürnberg : Korn
— (O — Erbansprüchen zurückgesetzt fühlte, so begann der für Bayern so nnheil-volle Spanische Erbfolgekrieg. Die Versprechungen des Königs von Frankreich veranlaßten Max Emannel, statt auf die Seite seines Schwiegervaters, des Kaisers Leopold, ans diejenige des ersteren zu treten. Das war für ihn und für Bavern ein schlimmer Entschlnß. Der Kurfürst zog mit seinem wohlgerüsteten Heere nach Tirol, um dieses Land zu erobern. Schon waren einige Städte genommen, als sich das gesamte Bolk wie ein Mann zur Verteidigung des Vaterlandes erhob. Von den Bergen loderten die Feuerzeichen, welche zu den Waffen riefen. Gegen ein solchen Volksaufstand vermochte der Sieger von Belgrad nichts. Er befahl den Rückzug. In der Nähe von Zirl (westlich von Innsbruck) mußte er an der „reißenden Wand" vorüber, wo der Weg durch Fels und Fluß sehr eingeengt ist. Die Höhen waren vom Feinde besetzt. Um seinem Kurfürsten das Leben zu retten, drängte sich Gras Areo mit seinem Pferd au die rechte Seite desselben. Ein verborgen lauernder Schütze, der kaiserliche Revierwächter Lechleitner, hielt den reichgekleideten Grasen für den Kurfürsten, umsomehr, als er rechts ritt, und jagte ihm eine Kugel durch die Brust, so daß der Graf tot vom Pferde stürzte. Mar Emannel sprengte rasch an der gefährlichen Stelle vorüber; er kam auch glücklich nach Bayern. In sein Land zurückgekehrt, begann der Kurfürst sofort den Kampf gegen das österreichische Heer und zwar zunächst mit Glück. Allein bei Höchstätt und Blindheim an der Donau wurde trotz der ungestümen Tapferkeit der bayerischen Krieger das bayerisch-französische Heer von den vereinigten Österreichern und Engländern vollständig besiegt. Feldherr der Österreicher war Prinz Eugen, von dem es in dem bekannten Schnlliede heißt: „Prinz Eugenius, der edle Ritter". Er hatte sich schon früher in den Türken-kriegen ausgezeichnet. Nach der Niederlage bei Höchstätt blieb für Max Emanuel nichts anderes übrig als der Rückzug über den Rhein. Er begab sich nach Brüssel und überließ Bayern den Feinden. Diese setzten im Lande einen Statthalter ein; Bayern sollte eine österreichische Provinz werden. Das Land wurde durch Kriegslasten und schwere Steuern hart bedrückt. Noch schlimmer wurde die Lage, als Kaiser Leopold gestorben war und sein Sohn Josephi. den Thron bestieg. Heftigen Groll trug das geknechtete Bolk der Bayern im Herzen. Es bedurfte nur noch eines Anstoßes und das ganze Land erhob sich gegen seine Bedrücker. Bald kam derselbe. Als 12 000 junge Leute zu Soldaten ausgehoben werden sollten, um österreichische Kriegsdienste zu leisten und man dabei sehr hart vorging, brach der Aufstand los. „Lieber bay'risch sterben Als österreichisch verderben", war die Losung. Allenthalben wurde zu den Waffen gegriffen. 5000 Bauern zogen in der Christnacht 1705 vor München, um die Söhne des

4. Vaterländische Geschichte - S. 76

1909 - Nürnberg : Korn
— 76 — ,Kurfürsten zu befreien. 2er Plan war wohlburchbacht und München bavou verftänbigt. Aber der Anschlag würde von einem Starnberger verraten, der den geheimen Berhanblungen beigewohnt hatte. Kein Zeichen des Einverstänbniffes machte sich von den Mauern der Hauptstabt bemerk-lich. Als nun die Tapferen zum Sturme vorrückten, würden sie von allen ©eiten angegriffen. Wie die Löwen fämpfertb, zogen sie sich über die ©chneefelber nach dem Dorfe Sendling zurück und fetzten sich hier auf dem hochgelegenen Kirchhofe zum letztenmal zur Wehr. Dort auf dem engen Raum find Wunber der Tapferkeit geschehen. Guabe würde nicht verlangt und nicht gegeben. Mit dem Leven des Einzelnen erst enbete sein Kampf. Sie fielen alle — alle Helden! Nach der Sage soll der riefenstarke Schmied von Kochel der Fahnenträger der Bauern gewesen sein. Er habe, wie erzählt wird, ein Stadttor Münchens allein aus den Angeln gehoben, bei Sendling habe er die Fahne verteidigt, bis er, der letzte der Tapferen, gefallen fei. Im Kirchlein zu Sendling findet man ein Wandgemälde, welches diesen Helden im Kampfe darstellt. Ähnlich wie den Bauern vor der Landeshauptstadt erging es anderen bei Aidenbach nächst Vilshvfen. Nutzlos war alles Blut vergossen worden und schwerer denn je lastete des Kaisers Hand auf dem unglücklichen Lande. Die Teilnehmer an dem Ausstaube, Schuldige und Unschuldige wurden hingerichtet; der Kurfürst wurde geächtet und feine älteren Sohne führte man als Gefangene weg. Neun lange Jahre mußte Mar Emanuel feinem Lande fern bleiben; dann erst wurden ihm feine Länder wieder zurückgegeben. Herzerhebend war nach so langer Trennung das erste Wiedersehen der kurfürstlichen Familie. Bald darnach zog Mar Emanuel wieder in München ein. Sein Land fand er erschöpft, sein Volk verarmt wieder. Sein letztes und für Bayern wirklich ersprießliches Werk war ein Vertrag, den er mit dem Kurfürsten von der Pfalz schloß. Nach demselben sollte die Reichsverwesung gemeinsam geführt werden, die Wittelsbacher sollten sich gegenseitig unterstützen und wenn die eine Linie aussterbe, solle die andere das Erbe derselben antreten. Auf feinem Totenbette ermahnte der Kurfürst feinen Sohn mit innigen Worten Frieden zu halten und den Wohlstanb des Laubes zu heben. Er mochte wohl fühlen, welches Unglück durch das Bünbnis mit den Franzosen über fein Laub und feine Familie gekommen war. Karl Albrecht (1726—1745), fein Sohn und Nachfolger, leistete anfangs den Ermahnungen feines Vaters Folge. Allein balb suchte er, wie so viele Fürsten der bamaligen Zeit beu Glanz des französischen Hofes nachzuahmen. Das kostete dem Laube viel Gelb. Um eine neue Einnahmequelle zu schassen, führte er das Derb erbliche Zahlenlotto ein, das erst 1861 wieber abgeschafft würde.*) *) Die letzte Ziehung desselben fand am 28. Dezember 1861 in Nürnberg statt.

5. Vaterländische Geschichte - S. 40

1909 - Nürnberg : Korn
40 - Mittag vorüber. Die Streitenden ermatteten, ohne daß sich der Sieg auf eine Seite zu neigen begann. Da stürzte der Burggraf von Nürnberg auf eiu Zeichen, das ihm sein Freund, Kaiser Ludwig gegeben hatte, aus dem Hinterhalte hervor. Die Österreicher glaubten, es sei der sehnlich erwartete Leopold und begrüßten die Nahenden mit Freudengeschrei. Aber, o Schrecken! es waren ihre Feinde. Bestürzung und Verwirrung ergriff die Reihen, und mit diesem Augenblick war die Schlacht für Friedrich verloren. Er selbst wurde, obwohl er wie eiu Verzweifelter kämpfte, von dem tapfern Ritter Albrecht Rindsmaul gefangen genommen und vor den Kaiser geführt, der ihn mit den freundlichen Worten begrüßte: „Better, wir sehen Euch gern!" Längere Zeit war in Deutschland keine so große Schlacht mehr geschlagen worden. Deshalb machte die Schlacht bei Ampsing um so größeres Aufsehen. Die Sage hat sie reich mit schönen Zügen umsponnen. Sie meldet, auch hier habe Seifried Sch w epp ermann den Oberbefehl geführt, was aber geschichtlich nicht erwiesen ist. Nach dem heißen Tage habe man für den Kaiser und sein Gefolge in der verwüsteten Gegend nichts als eine Schüssel Eier zürn Abendessen auftreiben können. Ludwig habe jedem Ritter ein Ei zugeteilt; da noch eines übrig geblieben, habe er dasselbe Schweppermann gegeben mit den anerkennenden Worten: „Jedem Mann ein Ei, Dem frommen Schweppermann zwei!" Der gefangene Friedrich wurde auf der festen Burg Trausnitz in der Oberpfalz in strenger Haft gehalten. Sein Bruder Leopold aber setzte deu Krieg hartnäckig fort. Mit List und Gewalt versuchte er den Gefangenen zu befreien; aber es war alles vergebens! Achtundzwanzig Monate saß Friedrich auf der Trausnitz. Da versuchte Ludwig, deu unterdessen der Bann getroffen hatte (Bayern war mit dem Interdikt belegt), eine Aussöhnung mit ihm. Dieselbe kam zustande, und Friedrich wurde freigelassen. Er mußte jedoch versprechen, seinen Bruder Leopold zum Frieden zu bewegeu oder wieder in die Haft zurückzukehren. Die ganze Welt staunte über dieses seltene Ereignis, und viele glaubten, der alte Kampf würde nun von neuem beginnen. Friedrich kehrte zu den Seinen zurück. Aber nicht in der früheren Schönheit und Frische. Die lauge Gefangenschaft hatte seine Wangen gebleicht und seinem Antlitz die Spureu des Grames ausgeprägt. Auch er traf manches anders, als er es gehofft hatte. Seine Gemahlin soll sich aus Jammer über sein trauriges Schicksal fast blind geweint haben und sein Bruder Leopold und dessen Verbündete zeigten sich einer Versöhnung unzugänglicher denn je. So fand er nirgends Gehör und vergeblich war sein redliches Bemühen, Frieden zu stiften. Da kehrte er in männlichem Entschluß, getreu seinem gegebenen Worte, nach München zurück und stellte sich zu neuer Gefangenschaft. Ludwig war von solcher Treue tief gerührt und hielt Friedrich von da an als seinen besten Freund.

6. Vaterländische Geschichte - S. 43

1909 - Nürnberg : Korn
— 43 — Throne. Wer aber glaubt, daß das Leben der Ritter in den Burgen ein recht behagliches gewesen ist, der ist völlig im Irrtum. Wohl jeder bou uns roohnt heutzutage angenehmer und besser als zu jener Zeit Ritter und Grafen. Wollen wir im Geiste einer Burg an einem schönen Wintertage einen Besuch abstatten! Während wir den Burgberg hinaufreiten, begrüßt uns der Burgwächter mit Trompetenstößen; der Torwart läßt die an Ketten ausgezogene Brücke nieder, so daß wir durch das einzige Tor in den Burghof einreiten können. Innen müssen wir die Waffen ablegen. Größere Burgen haben mehrere solche Höfe, welche durch eiserne Fallgitter voneinander getrennt sind. Hohe Mauern, oft auch, namentlich in der Ebene, ein tiefer Graben umschließen die Burg. Dahinter liegen die Wohngebäude und Ställe, doch so, daß das Herrschaftshaus, der „Palas", von den übrigen getrennt ist. Ein hoher besonders fester Turm, der „Bergfried", überragt alle anderen Gebäude. Seiu Eingang liegt hoch und kann nur mit Leitern oder beweglichen Treppen erreicht werden. Hoch oben hat der Turmwächter seinen Sitz. Wenn alles schon verloren war, wurde dieser Turm noch verteidigt. Tief unter ihm waren die schauerlichen, feuchtkalten „Burgverliese", Gefängnisse für die Feinde. Nachdem wir von den Pferden gestiegen, springen sogleich Stallknechte zu unserer Bedienung hervor. Da begrüßt uns auch schon der Herr der Burg. An seiner Seite steigen wir die steinerne Treppe zum Rittersaale empor. Dies ist ein großer Raum mit kahlen Wänden und kaltem Steinboden. Um ihn etwas behaglicher zu machen, liegt ein Teppich (anderswo bloß Stroh) auf dem Fließ: Schilde und Waffen hängen an den Wänden. Das Licht, welches den Raum erhellt, füllt durch die Fenster herein. Dieselben sind offen; beim Glasfenster waren dazumal sehr selten. Schnee und Regen und der Wind konnten herein und der Saal war deshalb, namentlich zur Winterszeit, sehr kalt, um so mehr als im ganzen Raum kein Kamin (Ofen) vorhanden war. Weil die Mauern sehr dick waren, so entstanden bei den Fenstern tiefe Nischen, in welchen Bänkchen angebracht waren. Das müssen gemütliche Plauderwinkel gewesen sein in warmer Sommerszeit! Außer solchen Sälen gab es aber auch in jeder Ritterwohnung behagliche Zimmer, Kemenate genannt, Kammern, Küchen und meistens auch eine Kapelle. Im gewöhnlichen Wohnzimmer begrüßen wir die Hausfrau. Sie spinnt Wolle oder Flachs und webt auch Leinwand oder wollene Tücher zu Kleibern für die Ihrigen. Solche Arbeiten verrichten auch die Mägde. In diesem Raume ist es etwas wärmer. Er ist Wohn- und Schlafzimmer zu gleicher Zeit. Der Boden besteht aus Lehm. Im Kamin brennt offen zu unseren Füßen ein helles Feuer. Durchs Fenster stäubt der Schnee. Ein Windstoß jagt oft den Rauch in das Zimmer, so daß man fast ersticken muß. Ein Kruzifix und manchmal auch etliche sehr einfache Bilder zieren den Raum. An der Wand steht ein großes

7. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 44

1914 - Nürnberg : Korn
44 Apotheke? Hinter einem langen Tisch stehen die Apotheker und geben den Leuten das Verlangte: Tropfen, Salben, Säftchen, Tee, Pulver, Tabletten, Wein, Pflaster. Aus Schubkästen, großen und kleinen Gläsern nehmen sie die Sachen und füllen sie in Gläser, Tüten, Schachteln. Manchmal müssen die Leute warten, bis die Arznei fertig ist (wägen, mengen, stoßen, schütteln, kochen). Auf dem aufgeklebten Zettel steht der Name des Kranken und wie die Arznei zu gebrauchen ist. Wir zahlen, was die Sache kostet, oder geben das Kassebuch her. (Vorteile von Krankenkassen und Ver- sicherungen.) Nachtglocken an den Apotheken. Sonntags sind manche Apotheken geschlossen. Der Friedhof. Trotz Arzt und Arznei werden nicht alle Kranken wieder gesund. Manche Krankheiten enden mit dem Tod. Den Eltern sterben oft Kinder, den Kindern Eltern und Geschwister. Die Leichen der Ver- storbenen werden auf dem Friedhof beerdigt. Draußen vor der Stadt (wo?) sind die großen Friedhöfe. Jeden Tag fahren Leichen- wagen durch die Straßen um Tote hinauszubringen. In der Leichen- halle liegen die Verstorbenen einige Tage bis zur Beerdigung. Ver- wandte und Bekannte derselben kommen in Trauerkleidern. Der Sarg wird zum Grabe getragen und in die Erde gesenkt. (Trauer- feier.) Freunde und Verwandte haben Kränze und Blumen mit- gebracht um das Grab zu schmücken. Dasselbe wird mit Erde zugefüllt und ein Hügel bezeichnet den Begräbnisplatz. In langen Reihen liegen die Gräber zur Seite der Wege. Frisches Grün und blühende Blumen werden darauf gepflanzt und Grabsteine mit In- schrift errichtet. Aus wertvollem Stein kunstvoll gebildete Kreuze, Engel, Christusbilder sind ein schöner Schmuck mancher Gräber. Gräber berühmter Männer auf unseren Friedhöfen. Ein Tag im Jahr, an dem man der Toten besonders gedenkt. (Allerseelen.)

8. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 61

1914 - Nürnberg : Korn
61 Personen und Fahrzeuge müssen aber ungehindert zwischen den beiden Stadtseiten verkehren können. Es mußten Übergänge geschaffen werden. Es sind dies teils größere Brücken aus Stein und Eisen für Fuß- und Wagenverkehr, teils schmälere Stege aus Holz oder Eisen nur für Fußgänger (Kettensteg, Schleifersteg, Henkersteg u. a.). An verschiedenen Stellen innerhalb der Stadt teilt sich das Wasser der Pegnitz und kommt nach einiger Zeit wieder zusammen (Arme). Das von den beiden Armen eingeschlossene, rings von Wasser um- gebene Stück Land heißt Insel (Insel Schütt u. a.). Beachte, daß man Brücken vielfach über die Arme der Pegnitz bei Flußinseln baute! Wie die Nürnberger das Wasser der Pegnitz benützen. Sie haben Säge-, Mal- und Schleifmühlen an die Pegnitz gebaut, leiten das Wasser auf die Räder, die durch seine Kraft angetrieben werden. (Wehre zum Stauen des Wassers.) Viele Kanäle bringen das unreine Wasser in die Pegnitz, die es mit aus der Stadt führt. Woher die Pegnitz kommt. Sie hat schon einen weiten Weg gemacht, wenn sie in unsere Stadt kommt. Wenn wir, dem fließenden Wasser entgegen, an den Seiten immerfort gingen, so müßten wir endlich dorthin kommen, wo sie ihren Lauf beginnt. Bei dem Städtchen Pegnitz, 10 Weg- stunden von unserer Stadt entfernt, sprudelt am Fuß eines Berges zwischen Steinen aus der Erde klares Wasser hervor. Hier ist der Anfang der Pegnitz und man heißt diese Stelle die Quelle und sagt, da entspringt die Pegnitz. Wie eine Quelle entsteht. Wir besinnen uns, woher das Wasser, das hier aus dem Boden quillt, kommen mag. Das Wasser, das bei einem Regenguß auf die Felder und Wiesen niederfällt, ist nach kurzer Zeit nicht mehr zu sehen, es ist zum großen Teil in die Erde gedrungen. Wir beobachten, daß dieses Eindringen des Wassers oft schnell, oft lang- samer vor ßch geht, oft gar nicht stattfindet. Ursache ist die Be- schaffenheit des Bodens. (Sandboden, steiniger Boden, Lehmboden.)

9. Mitteleuropa - S. 28

1913 - Nürnberg : Koch
28 Das Deutsche Reich. Aus alledem dürfen wir folgern: Das Südwe st deutsche Becken ist ein schönes, frucht- bares, reiches, zugleich aber auch vielge st altiges und abwechslungsreiches Gebiet. Ost- westliche Lrstreckung (von Zuraabhang zu Zuraabhang) = 3/4 Maß- Schweizer Jura $ig. \8. 1. Oberrheinische Tiefebene. Die trüben fluten des Rheins klären sich im Bodensee; er fließt dann westwärts und wendet sich in zahlreichen Krümmungen durch die dem Alpenrand vorgelagerte Hochfläche. )n Stromschnellen und Wasserfällen durchbricht er hierauf, wie wir sahen, den Iura; dann zwängt er sich zwischen Iura und Schwarzwald durch und tritt oberhalb der schweizerischen Stadt Basel in ein großes, rings von Gebirgen eingeschlossenes Becken, den Rheingraben oder häufiger die Oberrheinische Tiefebene genannt; doch ist durchaus nicht das ganze Gebiet Tiefebene, der südlich st e Teil liegt noch etwas höher als 200 m. Der Rhein und seine Nebenflüsse. Die Rheinstrecke vom Rheinknie bei Lasel bis Mainz beträgt etwa 3/5 unserer Maßeinheit. Bis Kehl bei Straßburg ist das Gefäll noch verhältnismäßig stark (Lasel 250 m, Kehl 150 m; die Entfernung zwischen beiden Grten beträgt 125 Km). Mainz, das etwa 175 km von Kehl entfernt liegt, hat eine höhe von 80 m: das Gefäll wird also von Keljl ab geringer. Im gleichen Maße, wie das Gefäll abnimmt, wächst die Breite des 5troms: bei Lasel beträgt sie etwa 200 m, bei Mannheim 300 m, bei Mainz 600 m; die große Eisenbahnbrücke bei Mainz ist schon über 1 km lang.

10. Mitteleuropa - S. 3

1913 - Nürnberg : Koch
Das Südostdeutsche Dreieck. 3 I. Das Süöostöeutsche Dreieck und seine Aanögebirge. Grenzen. Überblick, Die Deutschen Nalkalpen, der Böhmer- wald, das Zichtelgebirge und der Schwäbisch-Fränkische Iura bilden ein an den Ecken abgestumpftes, z. T. offenes Dreieck. Sie um- schließen eine Hochebene und deren nördliche Bucht, das Stufenland der Naab (Gberpfalz). Entstehung. Wie ein aus der Bratröhre genommener Apfel Falten und Runzeln bekommt, weil er durch die Abkühlung kleiner wird, so bekam auch die einst feurige Erdkugel bei der Abkühlung Kalten. Ganz Südeuropa und das südöstliche Mitteleuropa sind von Gebirgen durchzogen, die als solche Kalten oder Runzeln der schrumpfenden Erdoberfläche zu gelten haben. Die Bildung dieser Falten- oder Kettengebirge dauerte sehr lange Zeit- währenddem wurden Teile der Gegend wiederholt vom Meere bedeckt. Aus diesen Meeren setzten sich mächtige Schichten fester Bestandteile ab („schlugen sich nieder"), die zu Gesteinen erhärteten. Umfang und Abstufung. Deutschlands Alpengebiet ist ein Teil der nörd- lichen Alpenfalte, die man wegen ihres Reichtums an kalkhaltigem Gestein K a I f = alpen (und zwar die N ö r d l i ch e n) nennt. Es umfaßt den Anteil Bayerns am Alpengebiet,- man nennt es daher wohl auch „das bayrische Hochland" (im weiteren Sinne). Es ist das einzige Hochgebirge Deutschlands, die Zug- spitze (2964 in) ist Deutschlands höchste Erhebung. Zugleich bil- det es sozusagen die südliche Grenzwehr des Reiches, denn weithin folgt die Grenze gegen Gsterreich-Ungarn seiner Nammlinie. (S. Zig. 2.) Fichrel- Fig. \- 1. Die deutschen Alpen.
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