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1. Lehrbuch der Geographie - S. 9

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
9 Die Ausbildung der Erdoberfläche. der regelmäßigen Lage der Schichten zuzuschreiben sind, plötzlich vernichtet sein müssen. §. 27. Unter diesen Gesteinen trifft man zuletzt noch andre an, die zwar noch regelmäßige Lagerung, allein eine ganz ver- schiedene Beschaffenheit ihrer Masse und keine Versteinerungen, noch auch solche Trümmer älterer Gesteine, wie jene jüngeren zeigen. Sie müssen also zu einer Zeit entstanden^ sein, da es weder organische Wesen, noch auch ältere festere Gesteine an der Erdoberfläche gab. Diese für uns ältesten Massen gehören doch immer auch nur der jetzigen Erdrinde, über die wir nicht in das Innere des Erdkörpcrs eindringen können, an, und lassen keinen Schluß über die Beschaffenheit des letzten zu. Anm. Hierzu gehören mehrere Felsarteu der Nr und Uebergangs- bildungen. §. 28. Außer diesen verschiedenen Felsbildungen finden wir auch in allen zugleich gewisse Gesteine durchaus ohne Versteine- rungen, welche die Schichten unregelmäßig durchschneiden und trennen. Sie zeigen weder Schichtung, noch irgend eine Regel- mäßigkeit in ihrer Bildung; ihre Masse ist sehr eigenthümlich, öfter denen der ältesten Gesteine sehr ähnlich. Es ist augen- scheinlich, daß ihre Entstehung von ganz anderen Bedingungen herzuleiten ist, als die der geschichteten Felsarten. Anm. Dahin gehören Granit, Porphyr, die sogenannten Trappge- steine, Basalt u. s. w. 8. 29. Aus allem diesen ergießt sich, daß die jetzige Form der Erdoberfläche das Product verschiedener Thätigkeiten sein muß, daß, während die geschichteten Gesteine durch den Einfluß des Wassers entstanden sind, welches, indem es zu verschiedenen Zeiten größere Raume bedeckte, auf diesen die in ihm enthaltenen fremden Massen absetzte und so die Schichten bildete, die zuletzt erwähnten Felsarten dagegen einen andern Ursprung haben müssen. Ihre Bildung und die Beschaffenheit der Masse bei vielen unter ihnen lassen keinen Zweifel, daß sie einst durch Feuer geschmolzen waren, so ans dem Inneren nach der Erdoberfläche vordrangen, und dabei die Schichten theils zerrissen, theils in jene unregelmäßigen, selbst widersinnigen Lagen verdrängten, in denen sie noch jetzt so häufig gefunden werden. Dabei wurden ohne Zweifel zugleich die Thiere und Pflanzen, die den Erdboden in verschiedenen Epochen bewohnten, mehrfach vernichtet und die älteren Gesteine in jene Trümmer verwandelt, die, nachdem sie eine Zeit lang vom Wasser fortgeführt waren, dann abgesetzt zu neuen Schich- tcnbildungen wurden. Es sind demnach, da alle Gebilde des Wassers mehr oder weniger wagerecht sein müssen, die bedeutenden Unebenheiten auf dem Erdboden alle als eine Folge der Erhebung

2. Lehrbuch der Geographie - S. 23

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Die Bildung der Oceane. 2.3 Vierter Abschnitt. Die Dildung der Oceane. §. 63. Die größte Masse Wasser füllt die ausgedehnten Vertiefungen auf der Erdoberfläche aus, die man Meeresboden nennt, und bildet so die Meere oder Oceane. Diese um-» geben alles Land und machen eigentlich eine zusammenhangende Fläche aus; jedoch zeigen die einzelnen Theile Verschiedenheiten, die aber bei der Einförmigkeit und dem Streben nach Gleichmäßigkeit, welche diese Naturform des Erdbodens auszeichnet, freilich erstaun- lich viel geringer sind, als bei dem festen Lande. Anm. Die Betrachtung des Meeresbodens ist für die Geographie gleich» gültig. Ein vollständiger Zusammenhang submariner Gebirge, die in den Inseln und Sandbänken ihre Spitzen patten, findet eben so wenig Statt, als ein ähnlicher durchgehender zwischen den Gebirgen des Landes. §. 69. Das Meere sw asscr ist nicht reines Wasser, son- dern mit anderen Substanzen (Natron, salzsaurer Kalkerde, be- sonders Kochsalz u. s. w.) gemischt; daher hat cs einen bittersal- zigen, unangenehmen Geschmack und ist nicht trinkbar, es ist aber deßhalb anch schwerer als das süße Wasser, läßt die Schisse nicht so tief einsinken und erleichtert dadurch die Schiffahrt. Die Mischung des Meerwassers ist nicht allenthalben gleich, aber in der Regel scheinen die fremden Bestandtheile nirgends mehr als 5 Prozent zu betragen. Die Meere der tropischen und der Po- larzonen sind die salzigsten, weil die Masse des reinen Wassers in jenen durch die schnellere Verdunstung, in diesen durch das stärkere Gefrieren schneller sieb vermindert; auch scheint das Meerwasser in der südlichen gemäßigten Zone weniger salzig zu sein als in der nördlichen, und den geringsten Salzgehalt hat cs an den Küsten und in den Binnenmeeren des Ein ströme ns des Flußwas- sers halber. Anm. Diese fremden Substanzen, besonders Kochialz, sondern sich häufig aus dem Meerwasser aus und bleiben auf trockengelegten Stellen zurück, (daher die Bereirung des Seesalzes von Natur oder durch Kunst an vielen Küsten), oder sie werden auch durch die Winde, öfter zum Nachtheil der Vegetation, über das Land verbreitet. §. 70. Das Mecrwasser ist durchsichtig und farblos, allein es nimt dennoch durch lokale Umstände eine bestimmte Färbung an. Die tiefsten Stellen sind gewöhnlich dunkel indigoblau, bei geringerer Tiefe und in der Nähe der Küsten ist die Farbe mehr grün, auch bräunlich; durch kleine Thiere, die in großer Menge an einigen Orten darin leben, wird cs weiß und roth gefärbt (das Mi Ich me er, die rothen Meere), andere Färbungen

3. Lehrbuch der Geographie - S. 190

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
100 Mitteleuropa. Das Plateau von Barern. unterhalb Avignon wird er dagegen so seicht, daß der Bau von Canälen zu beiden Seiten des Delta bis zum Meere nöthig geworden ist. (Slum. Der Vergleich zwischen dem Rhone und Rhein. Die historische Entwickelung der Rhonelandschaften. Die Lage von Lyon). §. 443. Das Plateau von Baiern breitet sich, Wiedas der Schweiz ain Fuße der schweizer, so au dem der deutschen Alpen aus. Auch darin ist cs jenem ähnlich, daß am Westende ein großes Seebeeken, der Bodeusee, den der Rhein durchströmt (1200 F hoch), sich ausbreitet. Am Nordufer desselben beginnt das Hochland, in N. vom deutschen Iura, in S. von den Alpen begränzt und nach O. bis zum Inn reichend, an dessen Ostufer es an den bis zur Donau vorspringenden Alpenabfätlen (§. 395) endet. Die Durchschnittshöhe beträgt 1200 F., die höchsten Theile liegen am Fuße der Alpen (2000 F.) und im Westtheile (1700 F.), cs senkt sich gleichmäßig nach N. und O. und wird au der tiefsten Stelle von der Donau durchflossen. Im Ganzen eben, ist es doch vielfach von Hügeln und niedrigen Bergen durchschnitten, große Striche sind aber auch ganz flach und über- haupt ist es weniger uneben als das Plateau der Schweiz, auch im Ganzen nicht so fruchtbar, an manchen Stellen selbst dürr und öde, baumarm und fast unbebaut. Eigenthümlich sind die großen, kahlen, sumpfigen Ebenen, welche häufig die Flüsse beglei- ten und ohne Zweifel die Reste von Seebecken sind, deren sich auch noch im südlichen Theile finden; diese Ebenen heißen Moose (das Donaumoos unterhalb Ulm, das Zsarmoos, das Rosenhaimcr Moos am Inn u. s. w.) Der unebenste Theil ist der westliche zwischen dem Bodensee, der Iller und Donau (Oberschwabcu), dessen bis über 2000 F. aufsteigende Höhen in die den Alpenabhangeu vorliegenden (§. 394) übergehen; ge- ringer sind die Höhen um den Lech und die Isar und au manchen Stellen von großen Ebenen unterbrochen. Am Rortzu-fer der Do- nau begränzt überall der Abhang des deutschen Iura das Pla- teau; nur da, wo unterhalb der Altmühlmündung dieses Bergland sich nach R. wendet, tritt cs auf das Nordufer des Flusses über und bildet hier das Hochland der Oberpfalz, das sich längst der Nab zwischen den Abhängen des fränkischen Jura und des Böhmer Waldes (8 M. breit) nach N. busenartig ausbreitet und aus sandigen, mit Fichtenwäldern bedeckten, welligen Ebenen von gegen 1200 F. Höhe besteht. (An m. Die Lage von Baiern zwischen der Donau und den Alpen. Die Geschichte des Landes und sein Einfluß auf Deutschland. Die Verbin- dung mit Oberitalien.' Die Lage von München, Augsburg, Regensburg. Die Oberpfalz).

4. Lehrbuch der Geographie - S. 195

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
195 Mitteleuropa. Der Rhein. Vorarlberg nach N.. bis er in den Bodensee fallt. Beim Aus- tritt aus demselben wendet er sich gegen W. und bricht in einem scl'malen, gewundenen Thäte zwischen den letzten Zweigen der schweizer Alpen und des Zura und den Höhen des Schwarzwaldes und deutschen Zura (§. 444) durch, Wasserfälle (bei Schaff- bausen) und Stromschnellen bildend. Bei Basel, wo er schiffbar wird, ändert er die Richtung plötzlich und betritt die sogenannte oberrheinische Ebene (die Landschaften Badcn und Darm- ftadt an der Ost, Elsaß und Rhcinbaiern an der Westseite des Flusses), die er nach Nno., später nach N. 36 M. weit durchströmt. Es ist eine 6 bis 8 M. breite Thalcbene zwischen den gleichartigen Steilabfällen der Vogesen (§. 407) und des Schwarzwaldes und seiner Fortsetzungen, in S. unmittelbar mit dem.burgundischen Hochlande verbunden (§. 440); im südlichen Theile hat sie noch 800 F. Höhe und senkt sich nach N. allmäh- lich herab. Sie ist gewöhnlich ganz flach, nur an einer Stelle vor der Mündung des Trcisamthals unterbrochen durch ein kleines, inselartig und steil aufsteigendes, aus basaltischen Bergen beste- hendes Bergland (der Kaiserftuhl 1700 F.); der Boden ist bis auf wenige unergiebige Stellen sehr fruchtbar und gut bewässert, reiche Vegetation und sorgfältiger Anbau machen das Land sehr angenehm. Der Fluß durchschneidet die Ebene in großen Krüm- mungen zwischen flachen Ufern, welche Eindeichungen nöthig ge- macht haben, durch ihn ist sie mit dem nördlichen Tieflande, wie durch das Neckarthal und die Lücken in den bcgränzenden Berg- zügen mit den anstoßenden Ländern verbunden. (Anm. Die Lage von Bafel und Straß bürg. Die historische Bedeu- tung dieser Ebene, ihr vermittelnder Einfluß. Die Verbindung zwischen dem Schwarzwalde und Holland). §. 453. Unterhalb der Neckarmündung am Ende des Oden- Waldes und der Vogesen geht die oberrheinische Ebene in ein brei- teres, seeähnliches Becken über, in dessen Nordtheil der Main im unteren Laufe nach W. dem Rhein zufließt, und das nördlich von dem steilen Abfall des niedcrrheinischen Berglandes (§. 412) be- gränzt wird. Diese höchstens 3 bis 400 "F. hohe Ebene ist in ihrer Beschaffenheit der oberrheinischen ähnlich und durch ihre Lage am Ansgange in das Tiefland von großer Wichtigkeit. Der Rhein durchfließt sie nach N., wendet sich an der Mündung des Main auf eine Strecke nach W. und betritt dann bei Bingen in dem engen Felsenspalt des B in ger, Loches, das aber der Schiffahrt kein Hin- derniß mehr in den Weg stellt, das schmale, viel gepriesene Thal, in welchem er das nicderrheinische Bergland durchbricht (§. 412), (Anm. Die Lage von Frankfurt am Main, Mainz und Darm. stadt. Die historische Bedeutung dieser Gegend). 13 *

5. Lehrbuch der Geographie - S. 15

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
15 Die Bildung des Landes. Waldregion) herabrücken, wahrend das stets wechselnde theilweise Schmelzen und Wiedergefrieren sie in eine Art Eis verwandelt. Durch ihre Größe werden diese Eismassen vor der gänzlichen Auflösung geschützt, bis sie endlich in so riefe Gegenden gelangen, daß selbst die Größe ihre Vernichtung nicht hemmen kann. A nm. Häufig stürzen Scbneemassen, vom Winde getrieben oder aus an- deren Gründen, durch ihre eigene Schwere fortbewegt,, über die schiefen Bergabbange mit immer wachsender Größe in die Thäler herab, große Verheerungen anrichtend; dies find die Lavinen (Lainen). §. 44. Zwischen den einzelnen Bergen in den Gebirgen entstehen Vertiefungen, die sich allmählich nach unten zu erwei- tern, und am Fuße der Berge in die Ebenen übergehen, dies sind die Thäler. Ihre Spitze reicht gewöhnlich bis an den Kamm der Ketten oder an die gemeinsame Masse. Durch diese Thäler führen daher die bequemsten Wege über die Gebirge, die Pässe, indem man nämlich das eine Thal bis zur Kammhöhe oder bei einer Gebirgsmasse bis zu deren oberen Fläche hinauf und ein anderes ihm entsprechendes hinabsteigt. Aum. Man unterscheidet von den Gebirgspässen, die über einfache Bergketten führen, Gebirgspassagen der Gebirgsländer, in denen mehrere nach einander überfliegen werden müssen. §. 45. Mehrere Gebirge vereint bilden ein Gebirgsland, das man, wenn die Gebirge bis über 10000 F. aufsteigen, ein H ochgebirg s oder Alpen land nennt. Die einzelnen Ge- birge können darin verschieden vertheilt sein, allein nie fehlt ihnen die symmetrische Anordnung. Am häufigsten erscheinen sie aus verschiedenen parallelen Gebirgsketten zusammengesetzt. Aum. Die Form der selbständigen Hochgebirgsländer ist hauptsäch- lich Europa und Amerika eigen. §. 46. In den Gebirgsländern ist die Bildung der Thäler von besonderer Wichtigkeit; sie sind gleichsam als die Organe der Gebirgswelt anzusehen, sie allein machen oft die Gebirge be- wohnbar. Man unterscheidet außer den meist kleineren, durch die mehr zufällige Stellung der Bergabhange entstehenden und durch die Gewalt des Wassers ausgebildeten Seitenthälern besonders die Läng ent häler, die zwischen parallelen Bergzügen in gleicher Richtung mit ihnen sich erstrecken, die Seitenthäler aufnehmend, und gewöhnlich lang, breit und geräumig sind, und die Queer- thäler, welche die Bergketten queer durchsetzen, und meist enge, tiefe Spalten zwischen steilen Felswänden bilden. Aum. Beispiele von Längenthälern sind das der Drau in Kärnthen, das des Inn im Engadin, von Queerthälern das der Salzach im Passe Lueg, das des Hinterrheins in der Viamala u. s. w. F. 47. Außer den selbständigen, nur von Stufcnländern oder Tiefebenen umgebenen Gebirgsländern giebt es noch andere,

6. Lehrbuch der Geographie - S. 164

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
164 Mitteleuropa. Die deutschen Alpen. Langenthal (12 bis 1300 F.), das hier unmittelbar am Ende der nördlichen rhätiseben Kette mit dem Rheinthal in Verbindung steht; die Sarganser Ebene reicht bis zu dem langen, von steilen Bergen umgebenen, gefährlichen Wallenstädter See, auf den die jetzt entwässerte, fruchtbare, von der Linth durchflossene Marchebene, dann der langgestreckte, schöne Züricher See folgt, aus welchem bei Zürich die Limmat in die Ebene tritt. (Anm. Der Kxmton Glarus. Die Lage der Stadt Zürich). §. 393. Zwischen dem Wallenstädter und dem Bodensee, (der gleichsam ein viertes Längenthal, wie in Sw. auch der Genfersee, bildet), liegt der kleine Alpendistrict Appenzell ganz isolirt. Den Mittelpunct bilden die an 8000 F. hohen Massen des Säntis und Altemann an der Quelle der Sitter, daran stößt das obere Sittcrthal (2500 F.) rund von Bergzügen bcgränzt, die besonders steil und tief nach O. zum Rheinthal, allmählicher nach R. an der Sitter abfallen. Zn S. und W. wird dies Gebirgslaud von einer von der Thur durchflossenen Stufenebene (die Landschaft Toggenburg) umgeben, die sich in O. steil zum Rheinthal, in R. allmählich an der Thur in das von dieser im unteren Laufe durchflossene, nach W. gewandte Längenthal herabsenkt. Sie wird in S. und W. von einem Bcrgzuge umschlossen, der in O. am Rhein beginnt, zum Watten- städter See, wo er bis 7000 F. (die Kuhfirsten) aufsteigt, steil herabstürzt, an der Westseite von Toggenburg dagegen nur 3 bis 4000 F. hoch ist. Ohne Verbindung damit sind die dem Albis ähnlichen, nach Nw. gehenden, langgestreckten, höchstens 3000 F. hohen Bergzüge (die Forka am Züricher See, die All mannskette, der" Lag erb erg an der Limmat), welche das gut angebaute Land des Kanton Zürich zwischen der Limmat und Thur bis zur Aar und zum Rhein füllen und breite, frucht- bare Thäler und Ebenen umschließen. (Anm. Die Kantone Appenzell. S. Gallen. Thurgau, Zürich). §. 394. c) Die östlichen (deutschen) Alpen. Die Bildung dieses Theiles des Hochgebirges ist regelmäßiger und einförmiger als in den westlichen Alpen; es besteht hier aus drei breiten Gebirgsmasscn, von denen die mittelste undurchbrochene die mächtigste ist, und zwei Reihen von Längenthalern zwischen ihnen, deren südliche eine durch das ganze Gebirgsland sich hin- ziehende Spalte bildet. Die nördliche Masse beginnt R. von der Rhätikon und der nördlichen Engadinkette (§. 386) mit dem eigenthümlich zertheilten, bis zum Bodensee reichenden Gebirgs- lande Vorarlberg, dessen Thäler (Montafün an der Zll, das der Bregenzer Ach) nach Nw. gehen, und in dem ein- zelne Gipfel sich bis über 8000 F. erheben (der Widder stein, der Arlberg); ein Hanptpaß führt hindurch am Arlberge durch

7. Lehrbuch der Geographie - S. 172

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
172 Mitteleuropa. Das oberrheinische Bergland. hohen Scheitel nach O. die Saone, nach Nw., wo cs sich allmäh- lich zum Ticflandc und höher zur lothringischen Ebene verflacht, die Seine, Marne und Maas herabflicßen. In No. hangt dies Bergland an der oberen Mosel mit den Vogesen zusammen. (Anm. Die Verbindung zwischen Nordfrankreich und Burgund). §. 407. Das oberrheinische Bergland. An der Quelle der Oignon und Mosel steigt das Gebirgsland der Vogesen steil aus der burgundischcn Ebene aut und zieht bei etwa 5 M. Breite 30 M. gegen Nno. bis zur unteren Nahe. Es ist eine dicht bewaldete Gebirgsmasse, die im südlichen Theile 3000 F. Gcsammterhebung hat, über welche sich die einzelnen breiten, rundlichen Berge theils ans der Wasserscheide, theils nahe am Oftrande, wo sie steil, mir engen, kurzen Thälern zur Ebene des Elsaß herabsinkt, erheben (der Ballon von Sulz, der Grand ventrón 4400 F. u. s. w.) -Nördlicher nimt die Höhe der Masse ab, die Berge werden niedriger, bis nördlich vom Passe von Pfalz bürg ()300 F.) das Gebirge sich in ein nie- driges, mit kleinen Berggruppen und Thalern bedecktes Plateau- land umwandelt, das jedoch noch immer steil nach O. herabsinkt. Das Nordende desselben, der Hardt, endet plötzlich an dem 1 M. breiten, kaum 800 F. hohen Thale von Kaiserslautern, das die lothringische Ebene mit dem Rheinthal verbindet; nördlicher steigt ein dem Hardt ähnliches plateanartiges Land von über 4000 F. Höhe auf, von dessen isolirten Berggruppen der Don- nersberg (2000 F.) die bedeutendste ist, und das mit seinen Abhängen bis zum Rhein und zur unteren Nahe reicht. (Anm. Der hemmende Einsiuß der Vogesen. Die große Straße von Mainz nach Metz). 8. 408. An den sanften Westabhang der Vogesen stößt die Ebene von Lothringen, ein hügliges, zum Theil wohl ange- bautes Land, durchschnitten von den breiten Thälern der Motel und Maas, in N. von dem niederrheinischen Bcrglande, in S. vom Langresplatean begränzt. Die Mittelhöhe dieser Ebene ist etwa 800 F., über sie erheben sich einzelne Bergzüge, die haupt- sächlich den Flüssen folgen, bis 1500 F. hoch. Die bedeutendsten derselben, breite plateauartige Massen, liegen an der Westgränze der Ebene um die Maas und fallen hier zum Tieflande in die Thäler der Marne und Aisne herab; sie bilden mehrere parallele Ketten, (deren westlichste an der oberen Aisne der Wald von Ar gönne heißt), von nur 9 bis 4200 F. Höhe, sind jedoch mit dichten Wäldern bedeckt, öde und unwirthlich und eine nicht unwirksame Schranke zwischen Lothringen und dem Tieflands. (Anm. Die Stellung Lothringens als des Mittelgliedes zwischen Frankreich und Deutschland, Burgund und den Niederlanden. Lothringen iin neunten und zehnten Jahrhundert, unter Karl dem Kuhnen und Lud- wig Xiv. Die Lage von Nancy und Metz).

8. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 73

1839 - Reutlingen : Fischer
— 73 — begründetem Erfolg, gegen den Hagel versucht hat. Zu- letzt beschloß Herr Gerhard das Gespräch damit, daß er den Kindern die Ursachen der Gewitter, und die Vor- theile und Segnungen angab, die sie der Natur und da- durch uns bringen. „Kommt," sagte er, als der Regen für eine Weile aufgehört hatte, „lasset uns die frische Luft einathmen, die draußen labend weht. Im Zimmer herrscht noch die drückende Schwüle, die heute Vormittag über der gan- zen Erde lag; aber draußen hat das Wetter die schwere Luft leicht gemacht, und von Bäumen und Blumen eine Fülle köstlicher Wvhlgerüche gezogen und allenthalben cutsgestreut. Ihr werdet so gern wissen mögen, wie es um die Pappel steht, die ihr von ihrer Höhe in den Ab- grund stürzen saht." D e i m Gewitter. Was steigt am fernen Himmel auf? Sin Wetter Gottes ist's! Wer lenkt der Wolken raschen Lauf? Wer hält sie? Gott, du bist's! Es rauscht der Wind, rauscht immer mehr, Es rauschen Bäum' und Wald; Er rüttelt Alles hin und her. Er stürmet mit Gewalt. Fern am Gesichtskreis schlangeln sich Die Blitze hin und her; Manch Augr schließt sich angstiglich Vor Gott, dem Donnerer. Was zagst vor Blitz und Donner du? Schließt's Aug' und birgest dich? Dir kl. d. Jugendfreund. 4

9. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 243

1839 - Reutlingen : Fischer
— 243 — Binsen spärlich hervor, und die ftarrlinigen, widerlichen Einschnitte der Torfgräber sind die einzige Menschenspur, die man da antrifft. Eine gar merkwürdige Erscheinung der norddeutschen Fläche ist das hohle Land, das an der Westseite des Hammeflnsses, aber auch an der Wüm- me, am häufigsten vorkommt. Die dicke Mvvrdecke wird nämlich von dem unter ihr stockenden Gewässer, wenn dieses starken Zufluß erhält, mit Gebäuden, Bäumen und allem, was darauf ist, wohl 10 bis 12 Fuß hoch empor gehoben, und zittert dann unter den Tritten des Wande- rers. Auch jenseits der Weser breitet sich eine ungeheu- re Mvormasse nach der Nordsee und der Ems hin, ja bis in's Holländische hinein, nur wenig unterbrochen, ans, die zwischen Oldenburg und der nördlichen Masch Ostfrieslands als H v d> moor an 20 Fuß über dem Mee- resspiegel sich aufbläht. Hier liegt das Saterland, dritthalb Meilen lang und eine Meile breit, ringsher von fast unzugänglichem Moor umgeben, gleich einer In' sel, von einem in Sprache, Sitten und Verfassung ei- genthümlichen Menschenschläge bewohnt. Westlich davon bietet die durch Tvrfgräberei und Handel allmählig groß und reich gewordene Vehnkolonie, Papenburg, das überraschende Bild eines vielfach belebten Movrgcfi.ldcs dar. Aber wenige Stunden südlich starrt, von undurch- dringlichen Mooren eingefaßt, der Hümlrng, ein un- geheurer Sandwulst von mehr als 5 Meilen im Umfan- ge und bei 200 Fuß hoch, ohne Strauch und Baum, blos von kleinen Kieseln und spärlicher Haide überdeckt, der Inbegriff der traurigsten Oede, völliger Abgestorben- heit. Oft fährt der Sturm brausend in die erschreckliche Wüste, wühlt sie auf, führt den Sand in dichten Wol- ken fort, und schichtet ihn an einer andern Stelle, nicht selten 100 Fuß hoch, auf. n*

10. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 244

1839 - Reutlingen : Fischer
— 244 — Also das deutsche Flachland nach dem Gestade der Nordsee hin: öde, mager, und selbst in den üppigsten Maschstrichen einförmig und ohne Reiz für die Phantaste. Nur oberhalb den Städten Hanover, Braunschweig und Magdeburg, gegen den Harz hin, durchstreichen Bcrg- und Hügelreihen, häufig mit Waldungen geschmückt, ein an Obst und Getraide reiches Land, das nach langweili- ger Wanderung durch Sand, Moor und Haide wohl pa- radiesisch erscheinen kann. Jenseits der Elbe giebt es zwar ebenfalls Sand, Moor und Haide im Ueberfluß; allein man findet daselbst auch viele, durch Fruchtbarkeit ausgezeichnete Gegenden, und einige, die man lieblich, ja schön nennen darf. So haben Mecklenburg und Pom- mern zum Theil sehr ergiebiges Fruchtland, starken Obst- bau, herrliche Waldungen, ja an dem Ruh über ge bei Marnitz 577, an dem Gölten berge bey Köslin, 390 Fufi hoch, wenigstens eine Art von Bergen. Lieblich ist der mit schöner Waldung bekränzte Aschenberg am Ptönersee im östlichen Holstein, und auf der waldigen Höhe des Westen se es bietet dem Wanderer sich ein vielleicht noch lieberer Anblick dar. Aber das Paradies der norddeutschen Ebene ist Rügen, die größte Insel unsers Vaterlandes, voll grotesker und romantischer Ge- genden, mit fruchtbarem Boden und prächtiger Buchen- waldung. In den seltsamsten Gestalten hebt die Stub- benkammer, ein Kreidegebirge, sich schroff aus den Fluthen der Ostsee empor, und erreicht in dem Königs- stuhl eine Höhe von 565 Fuß. Das Vorgebirge Ar kö- nn bezeichnet, wie schon erwähnt wurde, die nördlich- ste Spitze des deutschen Landes. Deutschland ist an Gewässern reicher, als irgend ein europäisches Land. Drei Meere setzen es mit den entferntesten Völkern in nachbarlichen Verkehr, und das
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