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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 46

1911 - Trier : Lintz
4f> Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. b) Die Viehzucht, Jagd und Fischerei. Sowohl in der feuch- teren und kühleren Waldzone Nordrußlands als auch in den trockneren und wärmeren Gebieten der einstigen Grassteppe Südrußlands ist die Viehzucht stets sehr in den Vordergrund getreten. In Finnland ist sie viel wichtiger als der Ackerbau, und die Wolgasteppe dient ausschließlich der Viehzucht. Besonders Rinder-, Schaf- und Pferdezucht werden in Rußland stark betrieben, obfchon sie im Rückgang begriffen sind. Großes Gewicht wird ferner auf die Geflügelzucht gelegt. Auch Sibirien ist bereits ein viehreiches Land. Wie in Rußland ist sowohl die kühle nördliche Waldzone als auch die südliche Steppe dem Betrieb der Viehzucht günstig. Die au Sibirien nach 8 sich an- schließende Kirgisensteppe ist von viehzuchttreibenden Nomaden Völkern bewohnt. — Im nördlichen Rußland und mehr noch im nörd- lichen Sibirien liefert die Jagd auf Pelztiere eine wertvolle Aus- beute. — Die Fischerei ist nur iu der untern Wolga und im Kaspifchen Meere wichtig; sie erstreckt sich dort hauptfächlich auf Störe und ver- wandte Fischarten, die den teuren Kaviar lieferu. e) Der Bergbau. Sowohl Rußland als auch Sibirien siud reich au Mineralschätzen, so daß der Bergbau einer großen Ent- Wickelung fähig ist. Die Ha uptb er gbaugebiete in Rußland sind der Ural und das Donezgebiet (Abb 14); letzteres liegt im süd- lichen Rußland. Im Ural wird Eisen, Gold und das seltene Platina gewonnen. Das Donezgebiet enthält das größte Steinkohlenlager Rußlands und liefert auch viele andere Schätze. Ein kleineres Kohlen- lager ist das von Tula. In der Nähe von beiden Kohlenlagern wird auch Eisen gewonnen. Sibirien ist an Gold und an fast allen andern Metallen reich. d) Die Gewerbtätigkeit. Die Industrie ist im allgemeinen in Rußland uoch wenig entwickelt. Ihre Entwicklung steht mit dem Vorkommen von Steinkohlen in naher Beziehung. Es können drei Jndustriebezirke unterschieden werden, das Donezgebiet, der Bezirk um Tula und Rnfsisch-Poleu. Charkow, Tula und Lodz siud iu ihueu die bedeutendsten Industriestädte. Auch die großen Städte, besonders Moskau und Warschau, und die Hafenstädte, wie Riga, Petersburg und Odessa, wurden Sitz der Industrie. Gewerbtätig sind ferner die Wolga st ädte, die für den Bezug der Rohstoffe und deu Versand der fertigen Waren einen großen Strom zur Verfügung haben. § 17. e) Die Beteiligung am Welthandel. Auf eine rege. Betei- liguug am Welthandel ist das osteuropäische und nordasiatische Wirt- schaftsreich nicht in dem Maße wie das mittel- und uordwesteuropäische

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 103

1911 - Trier : Lintz
Die Erde als Himmelskörper. 103 Ausbauschuug am Äquator und demgemäß eine Abplattung an den Polen zeigen. Sie kann also nur ein kugelähnlicher Körper, ein Sphäroid (v. gr. sphaira — Kugel) sein. Durch Untersuchungen wurde ferner nach- gewiesen, daß die Erde auch kein Sphäroid bilde, sondern daß sich ihre Oberfläche aus ineinander übergehenden, verschieden stark gekrümmten Flächen zusammensetzt. Mau wählte für einen solchen allseitig verschieden gekrümmten Körper den Namen Geoid. (Abb. 18.) Die verschiedene Krümmung betrachtet man als das Ergebnis ungleicher Anziehung durch 2. Die Dichte oder Schwere, 6te Wärme und der Magnetismus Her Gröe. Spezifisches Gewicht. Die Erdmasse besitzt ein hohes spezifisches Gewicht von 5,6, ist also 51i2 mal so schwer als Wasser. Da die meisten Gesteine der oberen Erdschichten ein viel geringeres spezifisches Gewicht, von 2,5—3 haben, muß das Erdinnere vorwiegend aus schweren metallischen Stoffen bestehen. Erdwärme. Die Wärme der Erde wird nur an der Oberfläche durch die Wärmewirkung der Sonne beeinflußt. In einer bestimmten Tiefe, etwa von 15—20 m, in der heißen Zone schon in einer geringeren, bleibt die Temperatur immer gleich. Weiter nach der Tiefe steigt dann die Erdwärme, und zwar nimmt sie auf je 100 m um 3° C zu. In einer Tiefe von 100 km muß also eine Hitze von 3000° herrschen. Selbst die schwerflüssigen Stoffe der Erde schmelzen schon bei niedrigem Hitzegraden (Silber bei 1000, Gold bei 1097, Nickel und Stabeisen bei 1600, die meisten Gesteine bis 2000, Lava bei 2000° C). Durch den gewaltigen Druck, unter welchem sich die Erdmassen befinden, wird aber der Übergang aus dem festen in den flüssigen Znstand verlangsamt. Dennoch darf man wohl annehmen, daß die Erdhitze ausreicht, alle Stoffe zuuächst in einen glühendflüffigen, dann in einen gasförmigen Zustand zu versetzen.

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 129

1911 - Trier : Lintz
Die Wasser- und Lufthülle der Erde. 129 beim Einlaufen in dieselben stark gestaut wird. In manchen Meeresteilen werden durch Ebbe und Flut Strömungen hervorgerufen, wie der Malstrom bei den Lofoten und die Charybdis und Scylla in der Meerenge von Messina. Von großer Bedeutung ist der Wechsel von Ebbe und Flut für das Aus- und Einlaufen von Schiffen. Ferner beeinflußt er die Marschbildung (f. § 62). cc) Der Meeresboden. Gestalt des Meeresbodens. Auch auf dem Meeresboden § 74. kommen Erhebungen vor, die aber eiuförmig sind. Man unterscheidet Plateaus, Rücken und Bänke. Letztere Bezeichnungen gebraucht man für Erhöhungen, die nahe an die Oberfläche kommen. Meeresgebiete von sehr geringer Tiefe werden Flachsee, alle Meeresgebiete, die tiefer als 5000 m sind, Tiefsee genannt. Ablagerungen. Die Ablagerungen auf dem Meeresboden sind je nach der Tiefe des Meeres fehr verschieden. Der vom Festlande stammende Flußschlamm gelangt nicht weit von der Küste, nur bis zur Tiefe von etwa 200 m. Auf dieser Grenzlinie werden die Kalk- und Kieselschalreste von kleinen Meerestierchen in dem Schlamm vorherrschend. Die tiessteu Meeresstellen sind mit dem rötlichen, knet- baren Tiefseeton bedeckt, der jedoch nur eine geringe Mächtigkeit hat. 2. Das Luftineer im allgemeinen. Grenze des Luftmeeres. Während die festen Körper weder Form § 75. noch Raum und die flüssigen wohl die Form, aber nicht die Raumgröße ändern, ist die Luft ein Gas, dessen Teile sämtlich auseinanderstreben. Ohne die Wirkung der Schwerkraft würden dieselben sich verflüchten. Bis zu welcher Höhe sich das Luftmeer ausdehnt, kann wohl niemals festgestellt werden. Aus dem Ausleuchten der Nordlichter hat man die bedeutende Höhe von 500—600 km als seine obere Grenze bestimmt; es fehlt aber der Beweis, daß diese Lichterscheinungen an das Vor- handensein von Luft gebunden sind. Dagegen beweist das Aufleuchten der Sternschnuppen 100—200 km über der Erde, daß das Luftmeer bis über diese Höhe hinaus reicht. Die bedeutendste Höhe, die mit einem bemannten Luftballon erreicht wurde, beträgt 9100 m, während selbstaufzeichnende Ballons bis etwa 20000 m gestiegen sind. In dieser Höhe betrug die Temperatur —70° C, und es herrschte völlige Trocken- heil und gänzliche Ruhe der Luft. Bestandteile und Eigenschaften der Lust. Die Luft besteht aus verschiedenen Stoffen, die nicht verbunden, sondern nur gemengt sind. Die Hauptbestandteile sind Stickstoff, auf den etwa 79%, und Sauerstoff, auf den etwa 21 % entfallen. Von den übrigen Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii. 9

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 9

1911 - Trier : Lintz
Das Natur- oder Landschaftsbild, 9 Guilst der südlichen Lage und der Meeresnähe noch die Gunst der tiefen Lage. Die kältesten Gebiete Deutschlands müssen dagegen, von den höchsten Gebirgen abgesehen, die nordöstlichsten Gegenden, also des Preußischen Landrückens sein; auf diesem erreicht die Buche die Nordgrenze ihrer Verbreitung. Während die Wärme nach der Höhe hin stetig abnimmt, wächst die Regenmenge, wenigstens bis zu einer gewissen Höhe, weil die Wolken beim Aussteigen zu den kühlen Gebirgs- höhen Steigungsregen abgeben. Die höchsten Gebirge Deutschlands, wie der Wasgenwald, der Schwarzwald, das Böhmisch-bayerifche Wald- gebirge, das Fichtel-Gebirge, der Harz und das Riesengebirge, erhalten bedeutende Regenmengen. Wirkungen des Oberflächenbaues. Durch den Oberflächen- bau werden besonders in den Gebirgslandschaften Mitteldeutschlands und des südwestlichen Deutschland große Gegensätze des Klimas hervorgerufen. In den geschützten Tälern ist es warm, auf den kalten Höhen wehen ungehemmt die Stürme Durch ein mildes Klima zeichnen sich namentlich die Oberrheinische Tiefebene, das Neckar- und Maintal, die Täler des Rheinischen Schiefergebirges, die Talmulden Thüringens und der Elbtalkessel bei Dresden aus. Welch große Be- deutung eine günstige Lage zur Sonne hat, deren Strahlen ge- neigte Flächen stärker erwärmen als wagerechte, zeigt das Beispiel des Rheingaus, der am Südabhauge des Taunus das günstigste Klima Deutschlands besitzt. Während nach 8 gerichtete Ge- birgsabhänge wärmer als die Nordabhünge sind, ist die West- feite der deutschen Gebirge regenreicher als die Ostseite, z B. des Wasgenwaldes, des Schwarzwaldes, des Böhmisch-bayerischeu Wald- gebirges und des Thüringer Waldes. Hinter hohen Gebirgen liegen tiefgelegene Gebiete im Regenschatten, so die Oberrheinische Tief- ebene hinter dem Wasgenwalde, das Thüringische Hügelland hinter dem Thüringer Walde und das Elster-Gebirge hinter dem Fichtel-Gebirge. Frei hervortretende Gebirge wirken dagegen gleichsam als Regen- s ammler, wie der Brocken. Im Gegensatze zu den Gebirgslandschaften Mittel- und Südwest- deutfchlauds haben die Flachlandschaften Süd- und Norddeutschlands ein gleichartiges Klima. Wärme und Regenmenge sind ziemlich gleichmäßig verteilt, und große Gegensätze fehlen. 4. Talbilöung und Gewässer. Talöffnungen in der äußeren Gebirgsumwalluug. Die Fels- sperren, welche die Gebirge um Deutschland ziehen, sind in zahlreichen

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 6

1911 - Trier : Lintz
9?o. 8. Rosenernte im Tal von Kasanlik, mit Blick auf die kable Südseite des Balkan. Aus Wünsch!', Land und Leben, Geographische Wandbilder- (Leutert u. Schneidewind, Dresden.) No. 9. Felsen und Straße von Gibraltar. Korkgewinnung. Ans Wünsche, Land und Leben, Geographische Wandbilder. (Leutert u. Schneivewind, Dresden.) — 6 —

6. Die deutschen Landschaften - S. 132

1896 - Trier : Lintz
132 Die deutschen Landschaften. Der eigentliche Schwarzwald reicht nach Norden nur bis zum Flüsschen Murg. Von dort an verflacht sich das Ge- birge und nimmt bedeutend an Höhe ab. Bloss vom Rheine aus kann man dieses noch als eine Erhebung erkennen, während das Innere des Landes durchaus nicht mehr den Eindruck einer Ge- birgslandschaft macht, sondern ein gut angebautes Hügelland (der Kreischgau) ist. Erst nördlich vom Neckar erhebt sich das Gebirge wieder höher und heisst dort: Der Odenwald (ahd. Odowalt = öder Wald). Der Odenwald ist ein freundliches Bergland, wel- ches den Raum bis zum Main füllt. Seine durchschnittliche Höhe beträgt etwas über 400 m. Einige Bergkuppen erheben sich aber höher, so im Südosten der Katzenbuckel (630 m) und im Nordwesten der Melibokus (520 m). Der Odenwald fällt gleich- falls nach Westen zum Rheine steil ab. Am westlichen Fusse des Gebirges führte die B er g s t r a ss e vorbei. Zahl- reiche "Villen schauen vom Abhänge aus dem heitern Grün der Obst- gärten heraus, und zerfallene Ritterburgen grüssen von den Höhen den Wanderer, der auf dieser alten Strasse dahinzieht. Der Odenwald besteht wie der nördliche Teil der Schwarz- waldes vorwiegend aus Buntsandstein. Nur an seinem West- ran d e tritt das krystallinische Gestein (Granit, Gneis und Syenit) zu tage. Der Spessart {von Spehteshart = Spechtswald). Die lange Gebirgsreihe des Schwarzwaldes und des Oden- waldes, welche den Rhein von Basel bis Mainz auf der rechten Seite begleitet, setzt sich auch noch nördlich vom Main fort. Eine unmittelbare Fortsetzung bildet der Spessart. Er ist ein viel- kuppiges Gebirge von ungefähr der nämlichen Erhebung wie der benachbarte Odenwald. Zum Maine, der ihn auf drei Seiten umfliesst, fällt er steil ab, nach der anderen Seite all- mählicher. Der Spessart ist fast ganz mit grossen Eichen- und Buchenwal- dungen bedeckt. Sein Klima ist, im vollen Gegensatze zu dem des freund- lichen Odenwaldes, ein rauhes, und der Volksmund sagt von ihm: „Drei Vierteljahr Winter und ein Vierteljahr kalt." Die Erhebungsmasse des Spessart besteht hauptsächlich aus Granit und Glimmerschiefer, über welche jedoch roter Sandstein gelagert ist. Die Rhön. Die Rhön setzt sich zwar nicht unmittelbar an den Spessart an, kann aber doch als die Fortsetzung d erlangen Gebirgs- reihe in etwas nordöstlicher Richtung betrachtet werden. Seine Hauptmasse ist basaltiges, also vulkanisches Gestein, das durch innern Druck feuerflüssig aus der Erde emporgehoben

7. Die deutschen Landschaften - S. 142

1896 - Trier : Lintz
142 Die deutschen Landschaften. Desgleichen finden sich viele Ablagerungen von Porz eil an- erde und Quarzsand vor, die durch Porzellanfabriken und Glashütten ausgebeutet werden. An den Flussläufen des Franken Waldes haben sich zur Ausnutzung der vorhandenen Wasserkraft, zahlreiche Gewerke, z. B. Mahlmühlen, Säge- mühlen, Papiermühlen, Spinnereien, Webereien, Schleifereien u. s. w. angesiedelt. — Rege Gewerbthätigkeit. Der Frankenwald beherbergt ein munteres, fleissiges und betriebsames Völkchen, das zwar nicht in grossem Wtohlstande lebt, aber doch in den niedrigen, zerstreut liegenden Wohnungen ein b es eh e i de n-gl ü cklich es Dasein führt. Das Ficlitelgebirge (s. S. 114). Der fränkische Jura (s. S. 112). Der schwäbische Jura (s. S. 111). Das Innere der Landschaft. Die Gesteinsarten der Triasformation, welcher die ganze Land- schaft angehört, der Buntsandstein, der Muschelkalk und der K eu per (mergeliger Sandstein), haben einen für den Anbau geeigneten Ackerboden gebildet, auf welchem sich der Pflan- zenwuchs üppig entfalten kann. Besonders zeichnetsich die Ver- witterungserde des Keupers, der in dem grössten Teile der Landschaft die Oberfläche bildet und sich als ein breiter Strafen vom Neckar bis nördlich vom Main längs des Jura hinzieht, durch hohe Fruchtbarkeit aus. Da in dem schwäbisch-fränkischen Stufenlande auch das Klima meist gün s tig ist (mittl. Jährest emp. 9 o G, mittl. Sommertemp. 18 o C), sind in ihm die Vorbedingungen günstiger Kulturverhältnisse erfüllt. Das Neckargebiet. Die das Land durchziehenden Berghöhen sind mit üppigen Wäldern bewachsen, und zwar herrscht in den milden Lagen das Laubholz, in den rauhen das Nadelholz vor. — Forstwirt- schaft, das Gebiet ist holzreich. Die s o n n i g e n Ab h än g e der Thäler sind für den Wein- bau geeignet. Die Weinrebe gedeiht sowohl in dem Keuper, als auch in dem Muschelkalk vorzüglich; denn beide Boden- arten sind infolge ihres Kalkgehaltes leicht erwärm bar. Jedoch besitzt der Muschelkalk diese Eigenschaft im höhern Grade, weshalb er für die Anpflanzung der Rebe den Vorzug verdient. Die in seinem Gebiete, das bei Heilbronn liegt, gezogenen Weine sind die besten, welche am^Neckar wachsen. Obschon im ganzen Neckarlande der Weinbauff stark betrieben wird/'so ist doch das eigentliche Neckarthal mit seinem milden Klima (mittl. Jahrestemp.

8. Die deutschen Landschaften - S. 230

1896 - Trier : Lintz
230 Die deutschen Landschaften. 1. Die Vorführung und Schilderung der natürlichen Landschaft. a. Die Auffassung der einzelnen Gegenstände. aa. Die Bodenerhebungen. Im S ii d e n der Landschaft wird die Wasserscheide zwischen dem Stromgebiete des Rheines und dem der Weser durch die Erhebungen der Rhön und des Vogels berges gebildet. Die Rhön (s. S. 139). Der Yogelsberg. Der Vogelsberg ist, wie sein Name schon andeutet, kein Gebirge, sondern ein einziger Berg, der allerdings einen be- deutenden Umfang hat. Aus fast ebener Gegend ragt seine g e- w al ti ge Bas al t m a ss e, eine der grössten, die es auf Erden giebt, hervor. Aus der Entstehungsweise des Vogelsberges, der als feurig- flüssige Masse aus dem Schosse der Erde gequollen ist, erklärt sich seine geringe Gliederung. Eine einförmigegebirgsebene bildet die über 600 m hoch gelegene Oberfläche, die etwa 15 km lang und halb so breit ist und den Namen Oberwald führt. Nur um die mittlere Fläche (genannt die Breungeshainer Heide) auf der sich infolge des langsamen Abflusses des Wassers ein T orf- moor gebildet hat, sind die Berggipfel gruppiert. Unter diesen ragt als höchster Punkt der Taufstein hervor. (793 m). Auf dem Gipfel liegt ein grosser ausgehöhlter Stein, von dem die Sage geht, dass ihn der hl. Bonifacius als Taufbecken benutzt habe. Für den Anblick der einförmigen Oberfläche des Vogelsberges wird dei' Wanderer reich- lich entschädigt durch die herrlichen Fernsichten, die der Vogelsberg nach allen Seiten bietet. Man schaut die dunkeln Höhen der Rhön, des Taunus, des Spessart und des Odenwaldes und blickt hinab in die in der Ferne gelegenen Städte Giessen, Frankfurt a. M. und Fulda. Der Vogelsberg strahlt nach allen Seiten fast gleichmässig aus. Durch die Schluchten seiner Abhänge rinnen zahlreiche Bergbäche, von welchen manche, wie die Wetter und die Sidda, durch liehlichethäler fliessen. Die starke Bewässerung des Vogelsberges erklärt sich aus seinem Reich- tum an Quellen. Aus diesen wird auch die Wasserleitung der grossen Stadt Frankfurt a. M. gespeist. Das Wasser von 140 Quellen wird hierzu gesammelt und fortgeleitet. Die Oberfläche des Vogelsberges ist zur einen Hälfte mit schönen Buchenwaldungen bedeckt, zur andern Hälfte besteht sie aus grasreichen Wiesen und Feldern. Das hessische Bergland. Nördlich von der Rhön und dem Vogelsberge liegt zwi- schen W erra und Fulda, sowie westlich von letzterm Flusse

9. Die deutschen Landschaften - S. 272

1896 - Trier : Lintz
272 Die deutschen Landschaften. Das weite Gebiet am Mittelläufe des Bober, sowie der Görlitzer Neisse(u. der Spree) ist unfruchtbar und zum Anbau fast gar nicht geeignet. Dort breitet sich die sogen, niederschlesische Heide aus, deren sandiger Boden teil- weise trocken, teilweise aber auch, nämlich wo der Untergrund das Wasser nicht durchlässt, feucht ist. Während die trocknen Flächen mit Kiefer Waldungen bewachsen sind, bilden die feuchten grosse Sumpfmoore. Der Eindruck dieses land- schaftlichen Bildes ist ein trauriger, und ebenso wenig erfreulich ist auch das Kulturbild der Landschaft. Von Ackerbau und Viehzucht findet man nur geringe Spuren. Jedoch werden die geringen Hilfsmittel, welche die Heidegegend bietet, anderweitig für den menschlichen Lebenserwerb ausgenutzt. Der ausgedehnte Waldbestand erwies sich hierbei als einen grossen Segen für das Land. Die Billigkeit des Brennstoffes er- möglicht es, den Rasen eisenstein, der sich unter der Decke der Sumpfmoore bildet, zu verhütten. Manche von den früher angelegten kleinen Eisenwerken bestehen heute noch; sie müssen aber bei der Verhüttung des Raseneisensteins andere Eisen- erze zusetzen, um ein brauchbares Eisen herzustellen. Ferner traten infolge der Billigkeit des Holzes Glasfabriken ins Leben, die den an vielen Stellen lagernden Quarzsand verwerten. In manchen am Rande des Heidegebietes gelegenen Städten werden noch andere mineralische Schätze gewerblich ausgenutzt, so in B unzlau (im Süden gelegen, 12 921 E.), und in Mus kau (im Norden gelegen) die dortigen Thon lager, in letzterm Orte auch B r a u n k o h 1 e n 1 a g e r. — Ungünstige A n b a u v e r h ä 11- nisse, etwas Gcewerbthätigkeit. Die rechte Oderseite Niederschlesiens ist ebenfalls von der Natur wenig gesegnet. Es giebt dort gar keine wirklich fruc h t ba re n Gegenden, wohl aber manche s u m p fi g e und san- dige Striche, erstere besonders in dem Flussgebiete der Bartsch. Einige Bezirke sind aber doch gut angebaut, z. B. die von Trebnitz und Wohl au, wo die niedrigen Hügel des schlesi- schen Landrückens bis zur Oder hin mit Obstbäumen anmutig geschmückt sind. — Der Ackerbau liefert stellenweise mittlere, meistens aber sehr geringe Ertr äge; neben ihm wird die Schafzucht stark betrieben. Die meisten der niederschlesischen Städte entfalten auf dem Gebiete des Gewerbes eine regethätig- k e i t. Ein H a u p t g e w e r b e ist die T u c h i n d u s t r i e , deren Aufblühen aus dem starken Betrieb, welchen die Schafzucht in den benachbarten Gebieten gefunden hat, zu erklären ist. Sie wird vor- nehmlich in Sagan (12 623 E.) und Grünberg (16 092 E.) *) *) Es bilden diese [Städte zusammen mit den hrandenburgischen Städten Sorau, K ottbus, Forst, Guben u. a. den grossen Tuchgewerbe- bezirk der N i e d e r-L a u s i t z.

10. Die deutschen Landschaften - S. 418

1896 - Trier : Lintz
418 Die deutschen Landschaften. wicklung mit riesengrossen Schritten vorangeeilt. Gewerbe, Handel und Ver kehr haben neuen Aufschwung genommen, und wenn auch ungünstige Zeiten nicht ausbleiben werden, so darf das deutsche Volk doch jetzt mit froherer Zuver- sicht der Zukunft entgegenblicken. So lange es das hohe Gut eines einigen, nach aussen und innen starken deutschen Reiches treu bewahrt und hütet, so lange ruht seine Wohlfahrt auf sicherm Boden, und der deutschen Volkskraft wird es stets gelingen, auch trübe Zeiten glücklich zu überwinden. "Ist Deutsch- land auch keines der reichsten Länder der Erde, so darf es doch ebensowenig, wie es vielfach geschieht, als ein armes Land hinge- stellt werden. Der letzte Abschnitt des vorliegenden Buches, der Rückblick auf die deutschen Landschaften, hat uns von dem U m- fange der natürlichen Hilfsmittel, die dem deutschen Volke zur Besserung seiner Lebenslage, zum Vorwärts- streben auf den Bahnen der menschlichen Kultur zu Gebote stehen, eine Anschauung gegeben und zugleich gezeigt, was deutscher Fleiss und deutsche Arbeit auf gewerblichem Gebiete geleistet haben. In dem wirtschaftlichen Kampfe, den unser Volk mit andern Völkern zu bestehen hat, wird es ihm an natür- lichen Hilfsmitteln nicht fehlen. Von der Gründlichkeit und Voll- kommenheit ihrer Verwertung und Ausnutzung werden die wirt- schaftlichen Erfolge abhängen, auf dem Boden gemein- samer natio n aler Arbeit aller Stände und Berufsarten muss das Glück des deutschen Volkes emporwachsen. Das Kulturbild unseres Volkes, im Rahmen unseres schönen Vaterlandes zu zeigen, das war mit ein Haupt- zweck der vorliegenden Arbeit, die Grösse Deutschlands, nicht bloss auf den Pfaden des Kriegsruhmes, son- dern vor allem auf den Pflicht wegen treuer deutscher Arbeit sei mein, sei unser aller Wunsch für alle Zukunft. Namenverzeichnis *) Aach 108 Aachen 216 217 224 229 Aare 79 Acht, hohe 184 Adorf 295 Agger 193 Ahlfeld 246 Ahr 191 201 Ahrweiler 192 Alle 383 Allenstein 385 Aller 338 Alpen (geol.) 71 Altena 21(5 Altenahr 191 Altenburg 300 Altendorf 216 Altenessen 216 Alteran 247 Altland 356 358 Altmühl 109 137 144 Altona 360 362 369 Altvater 260 Amberg 112 Andernach 188 189 225 Andreasberg 246 247 Angerap 382 Anfclam 375 Annaberg 264 288 290 Ansbach 129 146 Apenrade 357 363 364 Apolda 297 Appenzell 86 102 Arber 107 Ardennen 174 Argonnen 174 *) Auf den durch Fettdruck hervorgehobenen Seiten ist die Einwohnerzahl angegeben.
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