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die Grenze Italiens überschritt, sprach er: „Der Würfel ist gefallen!"
In kurzer Zeit überwandt er alle Gegner und zog als Sieger in Rom ein.
Jetzt war ihm das ganze Römische Reich untertan; er herrschte milde und
klug, führte mancherlei wohltätige Neuerungen ein und verbesserte den
Kalender. Als er jedoch offen nach der Königswürde strebte, wurde er
in einer Senatsversammlung von einigen Verschworenen ermordet. 8 134 c.
153. Nom als Kaiserreich. 30 v. Chr. bis 476 n. Chr
a. Rach Casars Tod kam es unter den Römern zu großen Kämpfen,
bis es dem klugen Oktavianus, einem Verwandten Cäsars, 30 v. Chr.
gelang, Alleinherrscher zu werden. Er nannte sich aber nicht König, sondern
Imperator, d. h. Befehlshaber. Das Volk gab ihm den Namen
Augustus, d. h. der Erhabene. Nach seinem Oheim, der ihn an Kindes-
statt angenommen hatte, nannte er sich auch Cäsar, aus welchem Wort
der Name Kaiser entstanden ist. So wurde Rom ein Kaiserreich.
Augustus zeigte sich als milder und weiser Regent, der seinem un-
geheuern Reiche treffliche Gesetze gab, Künste und Wissenschaften förderte.
Der Wohlstand des Volkes nahm so zu, daß man das Zeitalter des
Augustus die „goldene" Zeit Roms genannt hat. Anter seiner Regierung
wurde in Bethlehem Jesus Christus geboren. Seine Stiefsöhne Drusus
und Tiberius eroberten den westlichen Teil Germaniens, der nun in eine
römische Provinz umgewandelt wurde. Rb. 8 155 und 208; ll, 106.
b. Nero war anfangs ein milder Kaiser, wurde aber später so
grausam, daß er sogar seine Mutter, seine Gattin und seinen Lehrer hin-
richten ließ. Im Jahre 64 n. Chr. ließ er die Stadt Rom anzünden,
um eine brennende Stadt zu sehen, und bezeichnete darnach die Christen
als Brandstifter. So entstand die erste große Christenverfolgung, bei
welcher auch die Apostel Petrus und Paulus den Märtyrertod fanden.
Vom Volke verachtet, von seinen Soldaten verlassen, ließ sich der wahn-
sinnige Tyrann von einem Diener töten. Er war der letzte Kaiser aus
dem Äause des Augustus.
c. An ter der Regierung des Kaisers Vespasian eroberte dessen
Sohn Titus 70 n. Chr. die Stadt Jerusalem und zerstörte sie voll-
ständig. Dabei wurde auch der prachtvolle Tempel ein Raub der Flammen.
à. Titus war ein überaus edler Mensch und darum beim Volke
sehr beliebt. Während seiner Regi rung wurden 79 n. Chr. die Städte
Äerculanum, Pompeji und Stabiä durch den ersten, furchtbaren
Ausbruch des Vesuv verschüttet. Iii, 136.
e. Der tatkräftige Kaiser Trajan und der kunstliebende Äadrian
hielten sich zeitweise auch in unserem Lande auf. Letzterer ließ zu Baden-
Baden prächtige Badegebäude errichten. Iii, 165.
f. Konstantin der Große (ff 337) war der erste christliche Kaiser
und verlegte den Kaisersitz von Rom nach der alten, aber herrlich gelegenen
Stadt Byzantium, welche nun den Namen Konstantinopel erhielt.
g. Der Kaiser Theodosius teilte 395 das Römische Reich unter
seine zwei Söhne; dadurch entstand das Weströmische oder Abend-
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Extrahierte Personennamen: Cäsars Augustus Cäsar Augustus Augustus Jesus_Christus Drusus Tiberius Apostel Augustus Vespasian Titus Titus Theodosius
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