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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 127

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
127 schwarzes, struppiges Haar, schiefe Augen, einen dicken Hals und einen kurzen, breitschulterigen Körper. Von ihren Pferden waren sie fast unzertrennlich; sie aßen, tranken und schliefen auf ihnen. Weiber und Kinder führten sie auf Karren nach. Sie kannten weder Ackerbau, noch feste Wohnsitze. Ihre Nahrung bestand aus Wurzeln und rohem Fleisch, das sie oft unter dem Sattel mürbe ritten. Von Jugend an lernten sie Hunger und Durst, Hitze und Kälte ertragen. Sie schweiften von Land zu Land, raubten, plünderten, sengten und mordeten. Die Völker wurden aus ihren Wohnsitzen vertreiben oder mußten sich ihnen an- schließen. Auch die meisten deutschen Völkerschaften wurden genötigt, neue Wohnsitze aufzusuchen. So beginnt mit dem Einbruch der Hunnen in Europa die Völkerwanderung, welche fast 200 Jahre dauerte. Endlich kamen die Hunnen nach Ungarn. In den grasreichen Ebenen dieses Landes gefiel es ihnen, bis Attila oder Etzel (auch Geißel Gottes genannt), ein gewaltiger Herrscher und Kriegsheld, unter ihnen auftrat. Mit V2 Million Streitern brach er gegen das Abendland auf und bahnte sich den Weg mit Feuer und Schwert. Da vereinigten sich verschiedene Völkerschaften und schlugen ihn 451 bei Chalons (schalon) an der Marne, worauf er sich wieder nach Ungarn zurückzog. Aber schon im nächsten Jahre drang er in Italien ein und bedrohte Rom, ließ sich jedoch durch die Bitten und Geschenke des Papstes zur Umkehr bewegen. Bald darauf starb er in Ungarn. Nach seinem Tode zerfiel sein großes Reich, und die besiegten Völker erlangten ihre Freiheit wieder. 0. Zu den von den Hunnen bedrängten deutschen Völkern gehörten auch die Gsten. Diemstgoten, welche im heutigen Südrußland wohnten, wurden von den Hunnen besiegt und unterworfen. Die Westgoten erhielten auf die Bitte ihres Bischofs Ulfilas, der die Bibel in die gotische Sprache übersetzte, von den Römern neue Wohnsitze im Süden der Donau. Unter ihrem tapfern König Alarich aber sielen sie in Italien ein, erstürmten die Weltstadt Rom und zogen nach Unter- italien. Hier wurde Alarich 4^0 im 3^. Lebensjahre vom Tode ereilt. Ui, J66. Nun kehrten die Westgoten um und gründeten auf beiden Seiten der Pyrenäen das west gotische Königreich, welches 300 Jahre lang bestand. 6. während der Völkerwanderung kam eine römische Provinz nach der andern in die Hände deutscher Volksstämme. Tin deutscher Heerführer Namens Odoaker setzte sogar den letzten römischen Kaiser ab und nannte sich König von Italien (^76). Tr wurde jedoch von dem Gstgotenkönig Tbeodorich bei Verona besiegt, ^und letzterer gründete nun das Gstgotenreich, das aber schon nach seinem Tode wieder zerfiel. Theodorich, in der Sage Dietrich von Bern (d. i. Verona) genannt, war ein echt deutscher Held, dessen Thaten in Liedern und Sagen gepriesen werden. Iii, U2. In Britannien gründeten die Angeln und ein Leil der Sachsen, welche von Schleswig-Holstein herübergekommen waren, ein Reich, das den Namen Angelland (England) erhielt. Die Langobarden, ein anderer deutscher Volksstamm, stifteten in Gber- italien 568 das lombardische Reich (daher „Lombardei"). Ii, No. Iii, n?. 140. Die Folgen der Völkerwanderung. Die Länder, in welche die deutschen Stämme bei der Völker- wanderung eindrangen, gehörten zum großen Römischen Reiche. Die Eingewanderten vermischten sich mit den alten Bewohnern und nahmen 8*

2. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 174

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
[ 174 bau, Viehzucht und andere friedliche Beschäftigungen und nahmen all- mählich mildere Sitten an. Etwa hundert Jahre nach der Eroberung) des Zehntlandes dehnten sie ihre Herrschaft auch auf das Land jenseits des Rheins aus und bewohnten nun das ganze Gebiet zwischen den Alpen und dem Main, den Vogesen und dem Lech. 192. Gaden unter den Franken. 500 n. Chr. Vergl. 8 i4i. Während die Alemannen den östlichen Teil Galliens eroberten, drangen vom Niederrhein her auch die Franken in dieses schöne Land- ein. Ihr streitbarer und herrschsüchtiger König Chlodwig besiegle zuerst die Römer und zog dann gegen die Alemannen. Bei Zülpich (zwischen Aachen und Bonn) kam es 496 zum Entscheidungskampfe, in welchem die Alemannen vollständig geschlagen wurden. Infolge dieses Sieges trat Chlodwig zum Christentum über; die Alemannen mußten die nörd- liche Hälfte ihres Landes ivom Main bis zur Murg) an ihn abtreten und ihn zugleich als ihren Oberherrn anerkennen. In das neugewonnene Land wanderten viele Franken ein, während die bis jetzt hier ansäßigen Alemannen größtenteils zu ihren Stammesgenossen im Süden zogen. Aus dem südlichen Teile des Landes wurde nun das Herzogtum Ale- mann i e n oder Schwaben gebildet. Seine Herzoge gehörten den. vornehmsten alemannischen Geschlechtern an; sie mußten zwar dem Franken- könig den Huldigungseid leisten, waren aber im übrigen ziemlich unab- hängig. Die Landesteile nördlich der Murg gehörten zum Herzogtum. Rheinfranken. Beide Herzogtümer waren in Gaue eingeteilt, deren Namen heute noch bestehen. Die Herrschaft der Franken war für unser Land in vieler Beziehung segensreich, namentlich durch die Einführung, des Christentums. 193. Die Glaubensboten in Laden. Vergl. § 142. Zur Zeit der Frankenherrschaft kamen besonders aus England und Irland zahlreiche Glaubensboten in unser Land, welche unter dem Schutze der fränkischen Könige den heidnischen Alemannen das Christentum ver- kündeten. Unter Gefahren und Entbehrungen aller Art zogen sie umher und predigten die göttliche Lehre. Schon unter Chlodwig erschien um d. I. 500 der Irländer Fri- dolin im badischen Oberlande und gründete auf einer Rheininsel ein Kloster, bei welchem später die Stadt Säckmgen entstand. 11, 129. Hun- dert Jahre nachher predigte Columban mit 12 Schülern, von welchen Gallus das Kloster St. Gallen in der Schweiz gründete, am Bodensee das Evangelium Um dieselbe Zeit errichtete der hl. Offo das Kloster Schüttern (bei Offenburg) und Landolin das Stift Ettenheimmünster. Die Bewohner des Breisgaues wurden durch Trudpert, welcher um Münsterthat, am Fuße des Belchen, ein Kirchlein erbaut hatte, für das Christentum gewonnen. Später erhob sich an dieser Stelle das Bene- diktinerkloster St. Trudpert. Auf der Insel Reichenau stiftete Pirmirn

3. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 138

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
138 151. Die Cimbern und Teutonen. 3m Jahre 113 v. Chr. erschienen in den Alpen und in ^ Gallien deutsche (germanische) Volksstämme und verlangten von den Römern Land. Es waren die Cimbern und Teutonen. Mit Weib und Kind und großen Lerden waren sie von Norden her gekommen, hatten schon vier römische Leere, die sich ihnen entgegenstellten, vernichtet und im Römischen Reiche Angst und Schrecken verbreitet. Nachdem sie längere Zeit in Gallien gehaust hatten, wollten sie auch in Italien einfallen, und zwar die Teutonen von Westen und die Cimbern von Norden her. In dieser Not wurde der kluge und kriegserfahrene Marius der Retter Roms. Er stellte sich im Rhonetal zuerst den Teutonen entgegen, umgab seine Leerlager mit starken Verschanzungen, gewöhnte seine Soldaten in kleinen Gefechten an den Anblick, das Kriegsgeschrei und die Kampfweise der riesenhaften Feinde und besiegte sie endlich bei Aquä-Sextiä (jetzt Aix (äh88) bei Marseille) 102 v. Chr. Unterdessen waren die Cimbern über die Alpen gestiegen und bis in die Po-Ebene vorgedrungen, wo sie von den Römern angegriffen wurden. Die Cimbern bildeten ein großes Viereck und hatten die Kämpfer der vorderen Reihen durch Ketten verbunden. Trotz ihrer wilden Tapfer- keit wurden aber auch sie von Marius bei Vercelli (wertschelli, zwischen Turin und Mailand) besiegt und die meisten von ihnen erschlagen. Als die Weiber den Untergang ihrer Männer sahen, ließen sie ihre Kinder von den Lufen ihrer Tiere und den Rädern ihrer Wagen zermalmen und gaben sich dann selbst den Tod. 152. Julius Cäsar. 50 v. Chr. a. Zur Zeit der römischen Bürgerkriege lebte Julius Cäsar, der berühmteste römische Feldherr. Er stammte aus einer angesehenen Familie und wurde sorgfältig erzogen. Durch Laufen, Schwimmen, Fechten und andere Leibesübungen stärkte er seinen anfangs sehr schwächlichen Körper so, daß er später alle Anstrengungen und Beschwerden des Krieges ertragen konnte. Schon als Jüngling zeigte er (wie Alexander der Große) hohen Mut. Auf einer Reise nach Kleinasien wurde er einst von Seeräubern gefangen, die ein hohes Lösegeld verlangten. Während seine Freunde die geforderte Summe bei- schafften, las Cäsar den Räubern seine Reden und Gedichte vor, und als sie dieselben nicht lobten, drohte er: „Dafür lasse ich euch alle ans Kreuz heften, sobald ssch frei bin." Kaum hatte er die Freiheit erlangt, so verfolgte er mit einigen Schissen die Seeräuber, besiegte sie und ließ sie kreuzigen. b. Cäsar wurde bald der Liebling des Volkes, dessen Gunst er sich durch Geschenke und glänzende Feste, durch seine Leutseligkeit und Bered- samkeit erworben hatte. Zum Statthalter von Gallien ernannt, unter- warf er nach und nach alle Völker dieses Landes und schuf sich ein aus- gezeichnetes Leer, das ihm treu ergeben war. Von hier aus setzte er zweimal über den Rhein, um den kriegerischen Germanen seine Macht zu zeigen; doch gelang es ihm nicht, auf dem rechten Rheinufer dauernde Eroberungen zu machen. (Rb. § 155.) c. Seine glänzenden Siege in Gallien und sein großes Ansehen beim Volke beunruhigten jedoch den römischen Senat (Staatsrat), und dieser setzte ihn ab. Da zog er mit seinem ganzen Leere gegen Rom. Als er

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 140

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
140 ländische Kaiserreich mit der Kauptstadt Rom und das Oströmische oder Morgen ländische Kaiserreich mit der Hauptstadt Konstantinopel. Die Grenze zwischen beiden Reichen bildete das Adriatische Meer. Das Weströmische Reich erreichte schon 476 sein Ende, als der deutsche Keer- sichrer Odoaker den letzten Kaiser Romulus Augustulus vom Throne stürzte. Das Oströmische Reich dauerte 1000 Jahre länger; denn es wurde erst 1453 von den Türken zertrümmert. 8 156c; 160 b. Die Römer übten einen gewaltigen Einfluß auf die Kultur, namentlich durch ihre Sprache (die lateinische) und ihr Rechtswesen, das heute noch vielfach der Gesetzgebung als Grundlage dient. Ii. Deutsche Geschichte. 154. Die Alten Deutschen. a. Das Alte Deutschland erstreckte sich vom Rhein bis zur Oder und von der Donau bis zur Ost-- und Nordsee. Angeheure Wälder, unterbrochen durch große Sümpfe und öde Strecken, bedeckten es. In den Wäldern hausten Wölfe, Bären, Luchse und Auerochsen. Breite Ströme traten oft über die Ufer und überschwemmten große Gebiete; daher war die Luft rauh und feucht. Nur ein geringer Teil des Bodens war an- gepflanzt und zwar mit Gerste, Käfer, Roggen und Flachs. b. Die Alten Deutschen (Germanen) sollen in unbekannter Zeit aus dem vorderen Asien in ihre jetzigen Wohnsitze eingewandert sein. Sie be- standen aus verschiedenen Volksstämmen, über welche zumteil Könige herrschten. Durch gemeinsame Sprache, ähnliche Sitten und gleichartige Körpergestalt bildeten sie jedoch nur ein einziges Volk. Die wichtigsten Stämme waren: die Franken, Sachsen, Alemannen und Schwaben, Goten, Longobarden, Burgunden und Friesen. c. Unsere Voreltern waren große, kräftige Gestalten mit blauen Augen und blonden Kaaren. Ihre Kleidung war im Sommer wie im Winter fast dieselbe und bestand aus Fellen wilder Tiere, deren Körner oder Rachen oft einen fürchterlichen Kopfschmuck bildeten. Darunter trugen sie ein leinenes oder wollenes Kemd. Als Nahrung diente ihnen das Fleisch der erlegten Tiere, ferner wilde Beeren, Wurzeln und Früchte, Milch und Käse. Aus Kaser und Gerste brauten sie Bier; aus König bereiteten sie sich Met (Konigwein). ä. Unsere Vorfahren wohnten einzeln in Köfen (Gehöften), welche von den Feldern umgeben und gewöhnlich eingezäunt waren. Die Käufer waren aus rohen Baumstämmen und Lehm zusammengefügt, mit Stroh gedeckt und am Giebel mit bunten Farben bestrichen (Blockhäuser). In der Mitte des Kaufes war die Feuerstelle. Neben der Wohnung war eine kellerartige Vertiefung, in der man die Vorräte vor der Winterkälte schützte und sich selbst vor dem Feinde verstecken konnte. e. Die Erziehung der Jugend war ganz kriegerisch. Sehr früh wurden die Knaben im Gebrauch der Waffen unterwiesen; der gefährliche Schwerttanz war das beliebteste Spiel. Mit dem 18. Jahre wurde cher Jüngling feierlich für wehrhaft erklärt und erhielt nun sämtliche Waffen,

5. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 143

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
143 156. Die Völkerwanderung. 375—568. a. Im Jahre 375 n. Chr. drangen die Hunnen,*) ein wildes asiati- sches Reitervolk, in Europa ein. Sie hatten eine gelbliche Hautfarbe, schwarzes, struppiges Haar, schiefe Augen, einen dicken Hals und einen kurzen, breitschulterigen Körper. Von ihren Pferden waren sie fast un- zertrennlich; sie aßen, tranken und schliefen auf ihnen. Weiber und Kinder führten sie auf großen Ochsenwagen nach. Sie kannten weder Ackerbau, noch feste Wohnsitze. Ihre Nahrung bestand aus Wurzeln und rohem Fleisch, das sie oft unter dem Sattel mürbe ritten. Von^ Jugend auf lernten sie Hunger und Durst, Hitze und Kälte ertragen. Sie schweiften von Land zu Land, raubten, plünderten, sengten und mordeten. Die Völker wurden aus ihren Wohnsitzen vertrieben oder mußten sich ihnen anschließen. Auch die meisten deutschen Völkerschaften wurden genötigt, neue Wohnsitze aufzusuchen. So beginnt mit dem Einbruch der Hunnen in Europa die Völkerwanderung, welche fast 200 Jahre dauerte. Endlich kamen die Hunnen nach Llngarn. In den grasreichen Ebenen dieses Landes gefiel es ihnen, bis Attila oder Etzel (auch Geißel Gottes genannt), ein gewaltiger Herrscher und Kriegsheld, unter ihnen auftrat. Mit V2 Million Streitern brach er gegen das Abendland auf und bahnte sich den Weg mit Feuer und Schwert. In Gallien stellte sich ihm ein aus Römern, Burgundern, Westgoten und Franken zusaminengesetztes Heer entgegen und schlug ihn 451 bei Chalons (schalon) an der Marne, worauf er sich wieder nach Llngarn zurückzog. Aber schon im nächsten Jahre drang er in Italien ein und bedrohte Rom, ließ sich jedoch durch die Bitten und Geschenke des Papstes zur Umkehr bewegen. Bald darauf starb er in Ungarn. Rach seinem Tode zerfiel sein großes Reich, und die besiegten Völker erlangten ihre Freiheit wieder. b. Zu den von den Lunnen bedrängten deutschen Völkern gehörten auch die Goten. Die Ostgoten, welche im heutigen Südrußland wohnten, wurden von den Lunnen besiegt und unterworfen. Die Westgoten erhielten auf die Bitte ihres Bischofs Wulfila, der die Bibel in die gotische Sprache übersetzte, von den Römern neue Wohnsitze im Süden der Donau. Unter ihrem tapfern König Alarich aber fielen sie in Italien ein, erstürmten die Weltstadt Rom und zogen nach Unteritalien. Äier wurde Alarich 410 im 34. Lebensjahre vom Tode ereilt. Iii, 166. Run kehrten die Westgoten um und gründeten auf beiden Seiten der Pyrenäen das jwestgotische Königreich, welches 300 Jahre lang bestand. L. Während der Völkerwanderung kam eine römische Provinz nach der andern in die Äände deutscher Volksstämme. Ein deutscher.heerführer namens Odoaker setzte sogar den letzten Römischen Kaiser ab und nannte sich König von Italien (476). Er wurde jedoch von dem Ostgotenkönig Theodorich bei Verona besiegt, und letzterer gründete nun das Ostgotenreich, das aber schon nach seinem Tode wieder zerfiel. Theodorich, in der Sage Dietrich von Bern (d. i. Verona) genannt, war ein echt deutscher Äeld, dessen Taten in Liedern und Sagen gepriesen werden. Iii, 112. — In Britannien gründeten 440 die Angeln und ein Teil der Sachsen, welche von Schleswig-Lolstein herübergekommen waren, ein Reich, das den Namen Angelland (England) erhielt. Die Longobarden, ein anderer deutscher Volksstamm, stifteten in Oberitalien 568 das Lombardische Reich (daher „Lombardei"). Ii, 110. Iii, 167. *) Ein Nomaden- oder Wandervolk.

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 191

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
191 209. Baden unter den Alemannen. 300 n. Chr. Östlich vom Zehntlande, zwischen Main und Donau, wohnten die Alemannen, ein kriegerischer deutscher Volksstamm. Diese stürmten immer kühner gegen den Grenzwall und das Zehntland an, bis sie um d. Z. 300 das ganze Gebiet eroberten. Die römischen Äeere zogen sich über den Rhein zurück; die zurückgebliebenen keltischen Ansiedler wurden unterworfen und zu Leibeigenen gemacht. Die Alemannen zerstörten nun die römischen Festungen und Städte, traten die Anpflanzungen nieder und rotteten das Christentum, welches die Römer verbreitet hatten, wieder aus. Nachdem sie aber feste Wohnsitze eingenommen hatten, lernten sie von ihren Leibeigenen, die ihnen an Bildung überlegen waren, Feldbau, Vieh- zucht und andere friedliche Beschäftigungen und nahmen allmählich mildere Sitten an. Etwa hundert Jahre nach der Eroberung des Zehntlandes dehnten sie ihre Herrschaft auch auf das Land jenseits des Rheins aus und bewohnten nun das ganze Gebiet zwischen den Alpen und dem Main, den Vogesen und dem Lech. 210. Baden unter den Franken. 500 n. Chr. Während die Alemannen den östlichen Teil Galliens eroberten, drangen vom Niederrhein her auch die Franken in dieses schöne Land ein. Ihr streitbarer und herrschsüchtiger König Chlodwig besiegte zuerst die Römer und zog dann gegen die Alemannen. Bei Zülpich (zwischen Aachen und Bonn) kam es 496 zum Entscheidungskampfe, in welchem die Alemannen vollständig geschlagen wurden. Infolge dieses Sieges trat Chlodwig zum Christentum über; die Alemannen mußten die nördliche Hälfte ihres Landes (vom Main bis zur Murg) an ihn abtreten und ihn zugleich als ihren Öberherrn anerkennen. In das neugewonnene Land wanderten viele Franken ein, während die bis jetzt hier ansässigen Alemannen größtenteils zu ihren Stammesgenossen im Süden zogen. Aus dem südlichen Teile des Landes wurde nun das Herzogtum Alemannien oder Schwaben gebildet. Seine Herzoge gehörten den vornehmsten alemannischen Ge- schlechtern an; sie mußten zwar dem Frankenkönig den Huldigungseid leisten, waren aber im übrigen ziemlich unabhängig. Die Landesteile nördlich der Murg gehörten zum Herzogtum Rheinfranken. Beide Herzogtümer waren in Gaue eingeteilt, deren Namen noch heute bestehen. Die Herrschaft der Franken war für unser Land in vieler Beziehung segensreich, namentlich durch die Einführung des Christentums. 8 158. 211. Die Glaubensboten in Baden. Zur Zeit der Frankenherrschaft kamen besonders aus England und Irland zahlreiche Glaubensboten in unser Land, welche unter dem Schutze der fränkischen Könige den heidnischen Alemannen das Christentum ver- kündeten. Anter Gefahren und Entbehrungen aller Art zogen sie umher und predigten die göttliche Lehre. Schon unter Chlodwig erschien um d. I. 500 der Irländer Fridolin im badischen Oberlande und gründete auf einer Rheininsel ein Kloster,.
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