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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 160

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
160 zu gestalten, zu wenig Rücksicht. Die Unterthanen waren noch nicht reif genug für seine Pläne; daher wurden seine besten Absichten meist verkannt. Durch die neuen Anordnungen sahen sich viele in ihren bisherigen Vor- rechten verkürzt oder in ihrem Eigennutz und ihrer Herrschsucht bedroht; sie waren nicht nur selbst unzufrieden, sondern wiegelten auch das Volk gegen den edlen Monarchen auf, so daß ganze Provinzen im hellem Anfstande sich befanden. So mußte der tief gebeugte Fürst fast alle seine Anordnungen und Gesetze für auf- gehoben erklären. c. Der Schmerz über das Mißlingen all seiner Pläne und über die Verkennung seiner wohlwollendsten Absichten brach ihm das Herz. Er starb 1790, noch nicht 49 Jahre alt. Mit Verehrung und frommer Liebe schaut die Nachwelt zurück auf diesen herzensguten, aber unglücklichen Herrscher, und im Herzen des Volkes ist ihm ein Denkmal errichtet, herrlicher und dau- ^oscph n. ernbcr als von Erz und Marmor. Ii, 154. 178. Die französische Revolution. 1789. a. Ludwig Xiv. hatte Frankreich durch seine vielen Kriege und Prachtbauten in eine große Schuldenlast gestürzt, die durch die furcht- bare Verschwendung Ludwigs Xv. noch vermehrt wurde. Aber nur der Bürger mußte Steuer bezahlen; der Adel und die Geistlichkeit, welche alle einträglichen Stellen und die größten Güter be- saßen, waren von Abgaben vollständig frei. Darüber waren die ge- drückten Bürger sehr unzufrieden. Viele Schriftsteller vermehrten diese Unzufriedenheit noch durch ihre Schriften; zugleich verspotteten sie darin alles Heilige und Ehrwürdige, Tugend, Sitte und Religion und lehrten zügellose Freiheit in allem. v. Unter solchen Umständen trat Ludwig Xvi. die Regierung an. Ec war ein herzensguter Fürst, aber für solche Zeiten zu schwach und zu mild. Im Jahre 1789 berief er, um den Schäden abzuhelfen, die sog. Reichsstände, nämlich 600 Abgeordnete aus dem Bürgerstand, 300 vom Adel und 300 von der Geistlichkeit. Da erklärten die Bürger- lichen, sie allein seien die Nationalversammlung, und viele vom Adel und der Geistlichkeit traten ihnen bei. Es wurde eine neue Ver- fassung eingeführt und die Vorrechte des Adels und. der Geistlichkeit aufgehoben. In Paris kam es bereits zu wilden Ausständen, zu Plünderung und Mord. Der König wollte entfliehen; allein er wurde an der Grenze

2. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 44

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
— 41 — e. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. (940 qkm; 89üuü ev. Einw.) Es liegt zum größten Teil am Noroabhange des Thüringer Waldes. Die Residenz Rudolstadt liegt an der Saale, in, 70. f, Das Fürstentum Schmarzbur^-Sondershausett. (900 qkm; 78 000 eo. Elmv.) Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen ist fast ganz von der Provinz Sachsen eingeschlossen. Sondershausen, beim Kyffhäuser, ist die Residenzstadt. g. und h. Die kleinen Fürstentümer Reutz altere Linie <300 qkm; !6?000 ev. Einw.) Mtt der Hauptstadt Greiz, und Reutz jüngere Linie (800 qkm; 131000 ev. Einw.) mit der Hauptstadt Gera zählen zu den gewerbrelchsten Bezirken des Deutschen Reiches. 57. Das Königreich Lachsen. (15 000 qkm; 3,8 Mill. meist evang. Einwohner.) Das Königreich Sachsen ist ein sehr industriereiches Land an der mittleren Elbe. Beim Eintritt in das Königreich Sachsen durchbricht die Elbe das Elbsaudsteingebirge, dessen schroffe Felswände an einzelne Gegenden der Schweiz erinnern, weshalb man diesem Gebirge auch den Namen „sächsische Schweiz" beigelegt hat. Es steht gegen Südosten mit den Sudeten, gegen Südwesten mit dem Erzgebirge in V rbindung. Das Erzgebirge verdankt seinen Namen dem Reichtum seiner Berge an Silber, Blei und Eisen. Gegen Böhmen hin sällt es steil ab; auf der sächsischen Seite aber senkt es sich nur allinählich und bildet ein von vielen Flußthälern durch- schnittenes Bergland, welches zuletzt in das Tiefland im Norden übergeht. Das Erzgebirge ist von einein fleißigen, aber größtenteils armen Volke dicht bewohnt. Ivährend die Männer bei Tag und Nacht mühsam unter der Erde graben und hämmern, arbeiten die grauen und Mädchen in den Fabriken, viele Familien beschäftigen sich auch mit Schnitzarbeiten und Sxitzenklöpxeln. Im Erzgebirge entspringt die Mulde (Freiberger und Zwickauer Mulde). Sachsen ist unter allen deutschen Ländern am dichtesten bevölkert. Dresden, an der Elbe (331), die Haupt- und Residenzstadt, hat wertvolle Kunstsammlungen und schöne Paläste. Meißen, a. d. Elbe. besitzt die älteste Porzellanfabrik Deutschlands. F reib erg, an der Mulde, hat eine Hochschule für Bergleute. Chemnitz (161), ist die erste Fabrikstadt Sachsens und hat Spinnereien, Webereien und Maschinenfabriken. Bei Zwickau, a. d. Mulde, sind Eisen- und Steinkohlenbergwerke. flauen ist der Hauptsitz der Fabrikation feiner Baumwollstoffe. Leipzig (mit Vororten 398), ist die erste Buchhandels- u. Meßstadt in Deutschland und der Sitz des „Reichsgerichls", des höchsten deutschen Gerichtshofes. Seine Messen, aus welchen besonders Bücher, Musikalien,

3. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 56

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
56 In Böhmen ist die Elbe, in österreichisch Schlesien die Oder, in Galizien die Weichsel, in Vorarlberg der Rhein, in Südtirol die Etsch das Hauptgewässer. An Seen ist das Land arm. Am größten ist der Plattensee. Vom Bodensee gehört nur das östliche Ende zu Österreich. Das Alima ist in den südlichen Teilen der Monarchie wärmer als in Deutschland. In Ungarn herrscht im Minier große Kälte, im Sommer übermäßige Hitze. An den Rüsten des adriatischen Meeres und in den südlichen Alpenthälern wehen oft heiße Sturmwinde (ähnlich dem Föhn), welche furchtbare Verheerungen anrichten. Sie bringen in den Alpen Schnee und Eis rasch zum Schmelzen und verursachen da- durch Überschwemmungen und Lawinenstürze, m, 53. Österreich-Ungarn besitzt großen Reichtum an Naturprodukten aller Art. Das Alpenland liefert Holz und Eisen; Böhmen Hopfen, Steinkohlen, Granaten und Silber; Ungarn Getreide, Wein und Tabak; Galizien Salz u. Erdöl; Siebenbürgen edle Metalle, besonders G old; Dalmatien Süd frü chte; Tirol Seide. Die Bewohner zeigen in Nationalität, Sprache, Bildung und Re- ligion die größte Verschiedenheit. Man rechnet 21 Mill. Slaven, 10 Mill Deutsche, 8 Mill. Magyaren (macharen) und 3 Mill. Romanen. Außerdem giebt es Armenier, Zigeuner und Juden, letztere in besonders großer Zahl in Galizien. Die Deutschen sind der gebildetste Volksstamm, die Gründer und Träger der Kultur dieses Landes; ihre Sprache ist daher auch die Sprache des Heeres und der Verwaltung. Die überwiegende Mehrzahl der Bewohner gehört der römisch-katholischen Kirche an (33 Mill.); Griechischkatholische giebt es 4 Mill., Protestanten 4 Mill, Israeliten fast 2 Mill. Das Kaiserreich zerfällt in 2 Reichshälften. Diesseits der Leitha sind die deutsch-slavischen Länder, jenseits derselben die Länder der ungarischen Krone. Das Heer ist gemeinschaftlich. Der Gründer der österreichischen Monarchie war Rudolf von Habsburg. Seine Nachkommen trugen gegen 400 Jahre lang die deutsche Kaiserkrone. A. Die deutsch-slavischen Länder. a. Das Erzherzogtum Österreich, auf beiden Seiten der Donau, wird durch die Enns iw Ober- und Niederösterreich geteilt. Wien a. d. Donau (1527), Hauptstadt und Residenz des Kaisers, die erste Fabrik- und Handelsstadt des Reiches mit Universität. Die Stadt liegt in anmutiger Gegend und zählt 36 Vorstädte. Die kaiser- liche pofburg und die schöne Stephanskirche mit ihrem ^36 m hohen Turme liegert in der engen „Altstadt." Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten, den Joseph Ii. dem Volke öffnete, ist ein besuchter Vergnügungsplatz der wiener. In seinen schattigen Alleen sieht man das bunteste Gewühl von wagen, Reitern und Fuß- gängern. Tierbuden, Rarussels, kleine Theater, Ronzerte, Panoramas ic. bieten die abwechselndste Unterhaltung. Die wiener gelten als heitere, gemütliche Menschen und lieben Musik und Tanz. (Belagerung durch die Türken {52y und" J683; Iii, ^ 79) In der Nähe ist das kaiserl. Lustschloß Schönbrunn.

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 57

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
57 Linz, an der Donau, ist eine befestigte Handelsstadt. Ischl, ein berühmter Badeort, in den österreichischen Alpen. b. Salzburg, ein prächtiges Alpenland auf beiden Seiten der Salzach, zeichnet sich durch unermeßlichen Salzreichtum aus. Die Haupt- stadt Salzburg, a. d. Salzach, wlrd ihrer herrlichen Lage wegen von vielen Fremden besucht; sie ist der Geburtsort des Tondichters Mozart. Hallein besitzt Salinen, G a st e i n Heilquellen. c. Tirol mit Vorarlberg, das größte österreichische Alpen- land, wird im Norden vom Inn, im Süden von der Etsch durchströmt. In Südtirol wird italienisch gesprochen. Die Tiroler sind ein keckes, mutiges, vaterlandsliebendes Berg- volk und haben eine sehr kleidsame Tracht. 5ie lieben den Gesang, das Zitherspiel, Gemsjagden und Ringkämpfe und reden zutraulich sogar die fremden mit „Du" an. Viele Tiroler wandern als länger, .Zitherspieler oder Handschuhverkäufer in die Melt hinaus. Innsbruck, am Inn, die Hauptstadt, besitzt eine Universität und ein Denkmal des tapferen Andreas Hofer. § 182, 2. In der Nähe ist die Martinswand. Iii, \7¡\. Bregenz, Hafenstadt am Bodensee u. Hauptst. von Vorarlberg. Trient, a. d. Etsch, mit bedeutender Seidenindustrie. Konzil 1545 -bis 1563. 6 Steiermark, ein an vortrefflichem Eisen reiches Land, breitet sich quer über die Drau und Mur aus. Die Hauptstadt Graz <120) mit einer Universität, liegt im reizenden Thäte der Mur. 6. Kärnten, auf beiden Seiten der Drau, besitzt die größten Bleibergwerke in Europa. Die Hauptstadt ist K l a g e n f u r t, nahe der Drau. f. Krain, das Quellenland der Save, weist 3 Merkwürdigkeiten auf: die Adelsberger Tropfsteinhöhle, den Zirknitzer See und das Queck- silberbergwerk von Jdria. m, 35. Laibaach ist die Hauptstadt. Die Adelsberger khöhle ist die größte in Europa und besonders be- rühmt durch die wundervollen Tropfsteingebilde, die sich in verschiedener Farbe und Gestalt finden. — Der Zirknitzer See verschwindet oft plötzlich samt seinen Alasiertieren auf längere Zeit in unterirdische chöhlen, so daß sein Boden von den Bewohnern jener Gegend angepflanzt wird; ebenso rasch kehren aber auch die Gewässer und Fische wieder zurück. g. Das Küstenland (Istrien) am adriatischen Meere ist regen- arm und heftigen Stürmen ausgesetzt. Triest (162), die bedeutendste österreichische Seehandelsstadt, hat große Schiffswerfte und treibt lebhaften Handel, besonders mit dem Morgenlande (Orient). Pola ist der erste österreichische Ariegshafen. h. Dalmatien besteht aus der schmalen, von den dinarischen Alpen durchzogenen Felsenküste am adriatischen Meere und vielen Inseln. Letztere sind mit üppigen Wein-, Orangen- und Olivengärten geschmückt. Zara ist die alte, befestigte Hauptstadt.

5. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 58

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
58 i. Böhmen, in der Mitte von Czechen (tsekeeksri), an den Gebirgsrändern von Deutschen bewohnt, ist das erste Industrieland Österreichs und reich an Steinkohlen, Eisen, Silber, Blei und Granaten. Die Glashütten des Böhmer Waldes liefern das altberühmte böhmische Glas. Der äußerst fruchtbare Boden erzeugt Getreide, Obst, Wein und vorzüglichen Hopfen. Prag, an der Moldau (365), die Hauptstadt Böhmens, ist eine wichtige Handelsstadt. 1348 wurde hier die erste deutsche (jetzt czechische) Universität gegründet. Schlachten *020 und *757. Reichenberg, a. d. Lausitzer-Beiße, ist die erste Fabrikstadt des Landes. An der Llbe liegen die Schlachtorte Aöniggrätz *866 und Kolin *757. Pilsen, in fruchtbarer Gegend, hat große Bierbrauereien. Lg er, wo U)auenstein 1634 ermordet wurde, und der berühmte Badeort Aarlsbad liegen an der Lger. k. Mähren ist ein getreidereiches Hügelland an der March. Die Hauptstadt Brünn (101) hat große Tuchfabriken. In der Nähe ist das Schlachtfeld von Austerlitz *8os. Olmütz, a. d. March, ist eine starke Festung. l. Österreichisch Schlesien mit der Hauptstadt Troppau, liegt an der oberen Oder und Weichsel. ui. Galizien liegt nord- östlich von den Karpaten, ist zum größten Teil Tiefland und wird im Westen von der Weichsel, im Osten vom Dnjestr bewässert. Sein Reichtum be- steht in Holz, Getreide und Salz. Krakau (80) starke Festung und Universitätsstadt an der Weichsel. Südöstlich davon liegt das Bergstädtchen W i eli ezka (wje- litschka) mit einem großartigen Steinsalzbergwerke, in, *33. Lemberg (137), die Haupt- stadt Ostgaliziens, besitzt eine Universität. n. Die Bukowina (d. h. Buchenland), im Gebiete des Pruth, ist größtenteils mit Wald bedeckt. Die Hauptstadt Szernowitz,. am ssruth, hat eine Universität. Salzwerk Wieliczka.

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 59

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
59 A. Die Länder der ungarischen Krone. a. Ungarn umfaßt das Tiefland an der Donau und Theiß und den größten Teil der Karpaten. Den Hauptreichtum dieses Landes bilden Getreide, Tabak, Wein, Vieh und edle Metalle, besonders Gold. Die eigentlichen Ungarn oder Magyaren sind ein lebhaftes, leidenschaftliches Volk, gute Reiter, verwegene Hirten. Im Norden des Landes wohnen Slovaken; deutsche Ansiedler findet man zerstreut durch ganz Ungarn. Budapest (Ofen und Pest 566) a. d. Donau, ist die prächtige Hauptstadt. Buda (Gfen) liegt auf dem hohen rechten Donauufer und enthält die Re- gierungsgebäude; Pest, auf der linken Donauseite, ist der Mittelpunkt des Pandels und hat eine Universität. Zwei lange Brücken verbinden beide Stadtteile. Preßburg, a. d. Donau, ist die alte Krönungsstadt der Könige von Ungarn. Friedensschluß ;;805. Tokay, a d. oberen Theiß, liefert den besten ungarischen Wein. Debreczin (ckebrer^in 57) und Szegedin (ssegedin 87), in der großen Tiefebene, find rein magyarische Städte. Auf beiden Seiten der Theiß dehnen sich weite Grassteppen aus, die öfter von Ackerland oder Sümpfen unterbrochen werden. Man nennt sie Pußten. Pier weiden große perden Pferde, Rinder, Schafe und Schweine, bewacht von be- rittenen, halbwilden pirten. Einsam stehende Schenken bilden den Sammelplatz dieser pirten; denn die Dörfer, welche aus elenden, mit Schilfrohr gedeckten Lehm- hütten bestehen, liegen viele Stunden weit auseinander. Uber die im Sommer vollständig ausgebrannte Pußta rasen oft fürchterliche Stürme dahin, und nicht selten werden im Winter ganze perden durch Schneeftürme verschüttet. b. Siebenbürgen, ein von fruchtbaren Thälern durchschnittenes Gebirgs- und Hochland, hat viele Goldgruben. Im Süden und Norden wohnen Deutsche, Sachsen genannt, deren Vorfahren im 12. Jahr- hundert einwanderten. Sie sind ein gebildetes und kräftiges Volk und haben bis auf den heutigen Tag deutsche Sitte und Sprache festgehalten. Die wichtigsten Städte sind: Klausenburg, Hermann st adt und Kronstadt. c. und d. Kroatien und Slavonien liegen südlich von der Drau. Semlin, a. d. Mündung der Save, ist ein Handelsplatz. 6. Bosnien war bis 1878 eine kürkische Provinz, steht aber jetzt unter der Verwaltung von Österreich-Ungarn. Die Landbewohner sind Christen, die Stadtbewohner meist Mohammedaner. Die Hauptstadt Serajewo liegt im Innern des Landes. 69. Die Schweiz. 4t 000 qkm; 3 Mill. Eiuw.; ^/s ev. Südlich von Baden liegt das schöne Schweizerland, ein Hochland, welches von Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich umgeben ist. Den Süden und Osten füllen die Alpen aus; im Westen zieht der Schweizer Jura vom Genfer See bis zum Rhein; zwischen

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 161

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
161 ergriffen und nach Paris zurückgeführt. Die Unordnung nahm immer mehr überhand. Die Nationalversammlung wurde mehrmals neu ge- wählt; dadurch kamen immer wildere Volksmänner (z. B. die Jakobiner) in dieselbe. Der König mußte an Österreich, das ihm Hilfe bringen wollte, den Krieg erklären. Im ganzen Lande, besonders aber in Paris, erregten die Revolutionäre Volksaufstände. Der König wurde gefangen genommen, abgesetzt und Frankreich als Republik erklärt. Die wütende Menge, damit nicht zufrieden, verlangte sogar des Königs Blut. Sein Haupt fiel am 21. Januar 1793 unter der Guillotine. Das gleiche Schicksal traf einige Monate später seine Gemahlin Maria Antoi- nette (^ntoanet), eine Tochter der Kaiserin Maria Theresia. 6. Nun begann unter dem grausamen Robespierre (Robespiähr) in ganz Frankreich eine furchtbare Schreckensherrschaft, welche mehrere Jahre dauerte. Wer nur irgendwie verdächtig schien, ein Gegner der Neuerungen zu sein, wurde ohne weiteres Verhör zum Tode ver- urteilt. Ueber 2 Millionen Menschen, selbst Greise, Weiber und Kinder wurden enthauptet oder massenweise erschossen und ertränkt. Über solche Greuel entsetzten sich alle Völker. Aber kühn erklärte Frankreich den Krieg an halb Europa und führte ihn glücklich zu Ende, besonders durch den General Napoleon Bonaparte. 179. Folgen der französischen Revolution. So schrecklich aber auch die französische Revolution an sich war, und so schweres Unheil sie in der Folge besonders über Deutschland brachte, so ging dieses furchtbare Ereignis doch nicht vorüber, ohne für die Menschheit auch großen Nutzen gestiftet zu haben. Durch die Heimsuchung geprüft, wurden die Völker, welche vorher dem Leichtsinn und Unglauben verfallen waren, wieder mit aufrichtiger Gottesfurcht, mit ernstem sittlichen Willen beseelt. In Deutschland entzündete sich anstelle der früheren Gleichgiltigkeit gegen das große Vaterland wieder eine glühende Vaterlandsliebe und die heiße Sehnsucht nach Wiederherstellung eines starken, einigen Reiches. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts war Deutschland in etwa 300 einzelne, selbständige Staatsgebiete zersplittert; nach den Befreiungs- kriegen war das Land nur noch in 38 Teile getrennt und so ein großer Schritt zur Einigung gemacht. Auch in der Rechtspflege bürgerten sich manche Fortschritte ein. Alle Menschen wurden vor dem Gesetze als gleich und ebenbürtig erachtet. Das Volk wurde (durch Einführung der Schwurgerichte) zu thätiger Mitwirkung beim Rechtsverfahren beigezogen. Die absolute (unumschränkte) Fürstengewalt wurde ge- brochen; es kamen allmählich überall Verfassungen zustande, durch welche das Volk das Recht erhielt, bei der Gesetzgebung und Verwaltung seines Landes seinen Willen zum Ausdruck zu bringen. So kann man auch bei diesem furchtbaren Ereignis erkennen, daß Gott alle Dinge zum besten zu lenken weiß. § 186.

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 45

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
45 g. und h. Die kleinen Fürstentümer Neuß ältere Linie 300 qkm; 71 000 ev. Einw. mit der Äauptstadt Greiz, und Reust jüngere Linie 800 qkm; 145000 ev. Einw. mit der Hauptstadt Gera zählen zu den gewerb- reichsten Bezirken des Deutschen Reiches. 57. Das Königreich Sachsen. 15000 qkm — Baden; 4,5 Mill. meist evang. Einwohner. Das Königreich Sachsen ist ein sehr industriereiches Land an der mittleren Elbe. Beim Eintritt in das Königreich Sachsen durchbricht die Elbe das Elbsand st ei ngebirge, dessen schroffe Felswände an einzelne Gegenden der Schweiz erinnern, weshalb man diesem Gebirge auch den Namen „Sächsische Schweiz" beigelegt hat. Es steht gegen Südosten mit den Sudeten, gegen Südwesten mit dem Erzgebirge in Verbindung. Das Erzgebirge verdankt seinen Namen dem Reichtum seiner Berge an Silber, Blei, Zinn und Nickel. Gegen Böhmen hin fällt es steil ab; auf der sächsischen Seite aber senkt es sich nur allmählich und bildet ein von vielen Flußtälern durchschnittenes Bergland, welches zuletzt in das Tiefland im Norden übergeht. Das Erzgebirge ist von einem fleißigen, aber größtenteils armen Volke dicht bewohnt. Während die Männer bei Tag und Nacht mühsam unter der Erde graben und hämmern, arbeiten die Frauen und 'Mädchen in den Fabriken. Viele Familien beschäftigen sich auch mit Schnitzarbeiten und Spitzenklöppeln. Der Silberreichtum hat sehr abgenominen. Im Erzgebirge entspringt die Mulde (Freiberger und Zwickauermulde). Sachsen ist unter allen deutschen Ländern am dichtesten bevölkert. Dresden, an der Elbe (517), die prächtige Haupt- und Residenz- stadt, hat wertvolle Kunstsammlungen und schöne Paläste. Meisten, a. d. Elbe, besitzt die älteste Porzellanfabrik Deutschlands. Freiberg, an der Mulde, hat eine Hochschule für Bergleute. Chemnitz (245), ist die erste Fabrikstadt Sachsens und hat Spinnereien, Webereien und Maschinenfabriken. Bei Zwickau, an der Mulde, sind Eisen- und Steinkohlenbergwerke. Plauen (105) ist der Hauptsitz der Fabrikation feiner Baumwollstoffe. Leipzig (mit Vororten 504) ist die erste Buchhandels- und Meststadt in Deutschland und der Sitz des „Reichsgerichts", des höchsten deutschen Gerichtshofes. Seine Messen, auf welchen besonders Pelzwaren, Tuch- und Lederstoffe verkauft werden, besuchen Tausende von Kaufleuten aus allen Ländern. Berühmte Universität. Völkerschlacht am 16. und 18. Oktober 1813. 111, 129. Nördlich von Leipzig liegt Breitenfeld, Schlacht 1631. 58. Die norddeutschen Binnenkleinstaaten. Im Gebiete der mittleren Weser und Elbe liegen mehrere Klein- staaten, die größtenteils von preußischen Landesteilen umgeben sind und teils dem Mittelgebirgsland, teils dem Tiefland angehören. a. Das Fürstentum Waldeck. 1100 qkm — J/i4 Baden; 59000 evang. Einw. Waldeck ist ein holzreiches, wenig fruchtbares Gebirgsländchen zwischen Westfalen und Hessen-Nassau. Arolsen ist die Hauptstadt. Pyrmont, nördlich vom Äauptlande, berühmter Badeort.

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 78

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
78 D. Das Königreich Serbien. 48000 qkm — 3 Baden; gegen 2,7 Mill. Einwohner. Das Königreich Serbien, südlich der Donau, ist ein von Tälern und Schluchten durchschnittenes Lochland, dessen Bewohner hauptsächlich Getreidebau, Schass und Schweinezucht treiben. Belgrad, a. d. Donau, ist die befestigte Laupt- und Residenzstadt und der bedeutendste Handelsplatz Serbiens, in, 180. E. Das Königreich Bulgarien. 97000 qkm; 4 Mill. Einwohner. Das Königreich Bulgarien liegt ebenfalls südlich von der Donau. Es besteht aus Nord- und Südbulgarien (Ostrumelien), welche durch den Balkan getrennt sind. Das fruchtbare Land liefert Getreide, Mais und Rosen. Die Bulgaren, Serben und Montenegriner sind slavische Volksstämme und bekennen sich zur griechisch-katholischen Kirche. Sofia (83), die Residenz, liegt in einer von Ausläufern des Balkan umgebenen Ebene. Warna ist eine Hafenstadt am Schwarzen Meere. Philipoppel (45), an der Maritza, „liegt in einer gesegneten Gegend Südbulgariens, in welcher Reis, Wein, Öl und Baumwolle gedeihen. F. Das Königreich Rumänien. 130000 qkm — st-t Deutscht.; 6,7 Mill. Einwohner. Das Königreich Rumänien breitet sich fast ganz auf der linken Donauseite aus. Ein Fürst aus dem Hause Hohenzollern regiert über das aufblühende Land, das eine wahre Getreidekammer ist. Äußer den eigentlichen Rumänen leben hier viele Juden und Zigeuner. Bukarest (300), die Hauptstadt, besitzt eine Universität. Jassy (80), in der Nähe des Pruth, ist eine Handelsstadt. 79. Das Kaiserreich Rußland. 5,4 Mill. qkm — 10 Deutscht.; 123 Mill. Einwohner. a. Das Europäische Rußland nimmt über die Hälfte von Europa ein und ist etwa zehnmal so groß als Deutschland. Das ganze Land bildet eine große Tiefebene, welche von O. nach W. von unbedeutenden Höhenrücken durchzogen wird. Die russische Ebene ist im Osten vom Aralgebirge, im Süden vom Kaukasus, im Westen von den Karpaten umsäumt. t>. Durch die weiten Niederungen dieses Landes stießen gewaltige Ströme, die sich ihres ruhigen Laufes wegen vortrefflich zur Schiffahrt eignen. Der Llral und die 3600 1cm lange Wolga, der größte europäische Fluß, münden in das Kaspische Meer, der Don in das Asowsche Meer, der Dnjepr, der Dnjestr und die Donau ins Schwarze Meer, die Weichsel und die Memel oder der Njemen in die Ostsee, die Düna in den Busen von Riga, die Newa, der Abfluß des Onega- und Ladoga- sees, in den Finnischen Meerbusen, die Dwina ms Weiße Meer, die P et sch ora ins Nördliche Eismeer. Die russischen Seen und Flüsse stehen vielfach durch Kanäle mit einander in Verbindung.

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 58

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
58 letztere in besonders großer Zahl in Galizien. Die Deutschen sind der gebildetste Volksstamm, die Gründer und Träger der Kultur dieses Landes; ihre Sprache ist daher auch die Sprache des Leeres und der Verwaltung. Die überwiegende Mehrzahl der Bewohner gehört der römisch-katholischen Kirche an (36 Mill.); Griechischkatholische aibt es 6 Mill., Protestanten 4 Mill., Israeliten 2 Mill. Das Kaiserreich zerfällt in zwei Reichshälften. Diesseits der Leitha sind die österreichischen Länder, jenseits derselben die Länder der ungarischen Krone. Das Leer ist gemeinschaftlich. Der Gründer der österreichischen Monarchie war Rudolf von Labsburg. Seine Nachfolger trugen gegen 400 Jahre lang die deutsche Kaiserkrone. A. Die österreichischen Länder. a. Das Erzherzogtum Österreich, auf beiden Seiten der Donau, wird durch die Enns in Ober- und Niederösterreich geteilt. Wien a. d. Donau (2000), Lauptstadt und Residenz des Kaisers, die erste Fabrik- und Landelsstadt des Reiches mit Universität. Die Stadt liegt in anmutiger Gegend und zählt 36 Vorstädte. Die kaiserliche Dofburg und die schöne Stefanskirche mit ihrem 136 m hohen Turme liegen in der engen „Altstadt". Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten, den Joseph Ii. dem Volke öffnete, ist ein besuchter Vergnügungsplatz der Wiener. Zn seinen schattigen Alleen sieht man das bunteste Gewühl von Wagen, Reitern und Fußgängern. Tier- buden, Karussells, kleine Theater, Konzerte, Panoramas re bieten die abwechselndste Unterhaltung. Die Wiener gelten als heitere, gemütliche Menschen und lieben Musik und Tanz. (Belagerung durch die Türken 1529 und 1683; Iii, 179.) In der Nähe ist das kaiser!. Lustschloß Schönbrunn. Linz, an der Donau, ist eine befestigte Landelsstadt. Ischl, ein berühmter Badeort, in den österreichischen Alpen. b. Salzburg, ein prächtiges Alpenland auf beiden Seiten der Salzach, zeichnet sich durch unermeßlichen Salzreichtum aus. Die Laupt- stadt Salzburg a. d. Salzach, wird ihrer herrlichen Lage wegen von vielen Fremden besucht; sie ist der Geburtsort des Tondichters Mozart. Ä allein besitzt Salinen, Gast ein berühmte Heilquellen. c. Tirol mit Vorarlberg, das größte österreichische Alpenland, wird im Norden vom Inn, im Süden von der Etsch durchströmt. Aus dem Inntal führt eine Eisenbahn über den Brenner in das Etschtal und weiterhin nach Italien. In Südtirol wird schon italienisch gesprochen. Die Tiroler sind ein keckes, mutiges, vaterlandsliebendes Bergvolk und haben eine sehr kleidsame Tracht. Sie lieben den Gesang, das Zitherspiel, Gemsjagden und Ringkämpfe und reden zutraulich sogar die Fremden mit „Du" an. Viele Tiroler wandern als Sänger, Zitherspieler oder Landschuhverkäufer in die Welt hinaus. Innsbruck, am Inn, die Lauptstadt, besitzt eine Universität und ein Denkmal des tapferen Andreas Loser. 8 199. In der Nähe ist der Iselberg und die Martinswand. Ii, 157; Iii, 174. Bregenz, Lafenstadt am Bodensee und Lauptstadt von Vorarlberg. Trient, a. d. Etsch, mit bedeutender Seidenindustrie. Konzil 1545 bis 1563.
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