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1. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 44

1908 - Bamberg : Buchner
44 Maximilian I. und seine innere Politik. eines Staatsschatzes, der ihm die Mittel bot fr eine groangelegte uere Politik. Er unterhielt ferner eine fr Bayerns Gre sehr bedeutende Ivehr-macht, die unter der Fhrung des Grafen Tilly, eines Brabanters, eine furchtbare lvaffe wurde. Maximilian legte den Grund zu dem heutigen Kriegsministerium, schuf ein Wirkliches stehendes Heer und suchte auch die breite Masse des Volkes zu kriegerischer Tchtigkeit zu er-ziehen. Die Rechtspflege wurde weitergebildet und einheitlich gestaltet. Mit der ihm eigenen Tatkraft wachte der Herzog der die ffentliche Sicherheit ebenso wie der eine planmige Bekmpfung der Seuchen-gefahr. Infolge der Entdeckung der Neuen lvelt hatte der italienische und der mit ihm in engen Beziehungen stehende bayerische Handel manche Einbue erlitten. Maximilians Bemhungen in dieser Richtung waren nur teilweise von Erfolg begleitet; bei der Natur des Landes wie seiner Bewohner kam manches nicht der den versuch hinaus und anderes vernichtete der Dreiigjhrige Krieg schon im Keime. Bei seinen Bestrebungen zur Frderung der Landwirtschaft verga der Herzog auch die age der bedrckten Bauern nicht, deren os wenigstens zum Teil erleichtert wurde. 3n Fortfhrung der von seinen Vorgngern bernommenen Politik und im Geiste jener Seit1), wie aus persnlicher berzeugung und Pflicht-gefhl machte Maximilian der die Rechtglubigkeit und Kirchlich-keit tte der die Sitten all seiner Untertanen mit eiserner Strenge. Dem Verkehr mit nichtkatholischen (Drten wurden die engsten Grenzen gezogen, die Schulen, die seit Ribrecht V. staatlicher Leitung unterstanden, beaufsichtigt und eingeschrnkt2), alles Gedruckte einer scharfen Zensur unter-worfen. Die Absperrung nach auen trug zur inneren Geschlossenheit des Staates bei und hob so seine Kraft; sie zeitigte freilich auch ungnstige Folgen in geistiger wie in wirtschaftlicher Beziehung. Bei der wohl geregelten Staatsverwaltung und der starken persnlich-keit Maximilians sank der Einflu der Landstnde; sie wurden spter gar nicht mehr berufen. Es war nur eine Form, wenn sich der Fürst von einem stndigen Ausschu der Landschaft Steuern bewilligen lie; in Wirklichkeit darf Maximilian wohl als erster bayerischer Vertreter eines gemigten Absolutismus angesehen werden, jener Regierungsform, die i) In feiner Stellung zu den Hexenprozessen teilte der Herzog die Anschauungen der weit berwiegenden Mehrzahl seiner Zeitgenossen. -) Dem weiblichen Unterricht kam jedoch die Begnstigung des Instituts der englischen Frulein" zugute.

2. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 46

1908 - Bamberg : Buchner
46 Maximilian I. und der Dreiigjhrige Krieg (161848). Maximilian I. nicht die alte Feindschaft seines Hauses gegen sterreich er sah nur die Bedrohung des Kaisers, der katholischen Religion. Ferdinand Ii., sein Jugendfreund, gewann ihn berdies durch das ver-sprechen voller Entschdigung und die Aussicht auf die pflzische Kur, die Bayern schon so lange erstrebte. Damit mar, nachdem sich die Union hatte ablenken lassen, das Schicksal des neuen Bhmenknigs schon ent-schieden. Die Schlacht am Weien Berge bei Prag 1620 ntigte Friedrich V. zur Flucht und fhrte zur Auflsung der Union. Die Ober Pfalz wurde besetzt und nach den Siegert Tillqs der die Parteignger des lvinter-Knigs" bei Wimpfen und hchst war auch die rechtsrheinische Pfalz mit Heidelberg und Mannheim in der Gewalt der iga. Zu Regensburg wurde Maximilian \625 mit der Kurtviirbe belehnt. Die Abenteurer Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig lieen den Krieg in Niederdeutschland von neuem auflodern. Christian wurde von Tilly bei Stadtlohn besiegt' 1626 schlug der neue kaiserliche Gberfeldherr lvallenstein den Grafen Mansfeld bei Dessau, Tilly den Dnenknig, der zu Gunsten der Protestanten eingegriffen hatte, bei Lutter am Barenberge. Siegreich trugen beide Feldherren ihre Waffen bis zur Nord- und Ostsee und 1629 verlangte das Restitutionsedikt von den pro-testanten die Rckgabe aller seit dem passauer vertrage eingezogenen Kirchengter. Ein Jahr vorher hatte Maximilian vom Kaiser die Gberpfalz endgltig erhalten. Zur frheren Geschichte der Oberxfal?. Die Schicksale des alten Nord-g aus bis zur Kuflsung der Markgrafschaft durch den Staufen Ronrad Iii. sind in den Abschnitten 6 und 8 erwhnt worden. 3m 13. und 14. Jahrhundert gewannen die wittelsbacher, begnstigt durch das Aussterben der Staufen, den grten Teil des ver-lorenen Gebietes fr Bayern zurck (s. Kbschn. 11). Ludwig der Bayer gab 1329 fast das ganze Land den Nachkommen Rudolfs- seitdem kam der Harne Gberpfalz" auf1). Die Geldverlegenheiten der Pflzer Linie ntzte Karl Iv. aus um den nrdlichen Teil der Gberpfalz in seine Gewalt zu bringen; Rurfrst Ruprecht Iii. als deutscher König Ruprecht I. (14001410) erwarb aber Neubhmen" im wesentlichen wieder. Nach seinem Tode wurde bei der groen pflzischen Teilung auch die Gberpfalz zerstckelt. Kleinere Gebiete erhielten die regierenden Heidelberger; das brige bildete erst den Besitz der Linie Pfalz-Neumarkt (1410-48), fiel dann an pfalz-Ittosbach und 1499 mit dem Aussterben dieses Zweiges an Heidelberg, von da an blieb die Gberpfalz mit der Kurpfalz vereint; der die Ausscheidung einiger Gebiete fr ein Frstentum Neuburg (1505) s. Kbschn. 15. Das Frstentum der oberen Pfalz" unterstand einem eigenen Statthalter in Arnberg. Landesverwaltung und Stndewesen waren hnlich entwickelt wie in Bayern, 2) 3m Gegensatz zur Unterpfalz (Rheinpfalz).

3. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 48

1908 - Bamberg : Buchner
48 Kulturgeschichte Bayerns in der Seit des Humanismus. abermals den Gefhrlichen abzuschtteln- durch sein weiteres vorgehen beschleunigte lvallenstein selbst seinen Untergang. Rn dem Siege der Kaiserlichen der die Schweden bei Nrdlingen 1634 hatten bayerische Truppen unter Johann von Werth bedeutenden Hrtteil und auch in den spteren Kriegsjahren taten sie sich wiederholt rhmlichst hervor. Das (Eingreifen Frankreichs zu Gunsten Schwedens zog den Kamps in die Lnge, der nun immer schonungsloser gefhrt wurde und Deutschland an den Rand des Abgrundes brachte, Wohl streifte der khne Johann von Werth 1636 mit seinen Heitern bis in die Gegend von Paris- wohl siegten die Bayern unter Ittercy und Werth der die Franzosen bei Tuttlingen, bei Freiburg, bei Mergentheim- aber nach der Niederlage bei Kl er he im 1645, wo Hiera) fiel, drangen Curenne und Wrangel verwstend in Bayern ein und ntigten den Kurfrsten zur Flucht nach Wasserburg. In dieser Hot blieb Maximilian, dessen Wnsche der Kaiser nicht beachtete, dessen Gebiet kaiserliche Truppen zum Teil wie Feindesland behandelten, nichts brig als ein Sonderabkommen mit Frankreich und Schweden. Da es aber seine Erwartungen nicht erfllte, zog er sich bald davon zurck, wofr sich Schweden und Franzosen 1648 durch eine letzte Verheerung Bayerns rchten. Das Jahr 1648 brachte nach langen Verhandlungen endlich den Frieden und wenigstens grundstzlich die Gleichberechtigung der Katho-liken, Lutheraner und Reformierten. Bayern behielt die Kurwrde und die Gberpfalz, während die Rheinpfalz nebst einer neuen Kurstimme dem Sohne Friedrichs V. gegeben wurde. Die Reichsstnde erhielten in aller Form die volle Landeshoheit (Souvernitt) und das Recht miteinander und mit dem Ruslan de aber nicht gegen Kaiser und Reich Bndnisse zu schlieen, von da an war das Reich ein locker gefgter Staatenbund. 3n schwerem Ringen hatte Maximilian das (Erreichte festgehalten, dem Kaiser die grten Dienste geleistet, den Katholizismus mit Hingebung vertreten. Die letzten Jahre seines vielbewegten, arbeitsreichen Lebens galten der beginnenden Wieberaufrichtung seines Landes. 1651 entschlief er hochbetagt zu Ingolstadt. 23* Anlturgeschichte Bayerns in der Zeit des Humanismus. Der (Einzug des Humanismus fhrte im vereine mit der Kirchen-trennung in Bayern zu einer Verstrkung des Einflusses italienischer Kultur berhaupt.

4. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 74

1908 - Bamberg : Buchner
74 Zur frheren Geschichte der frnkischen Lande. Eichsttt trat unter dem Einflsse Johann Ecks gleich entschieben gegen die Neuerungen auf. In der zweiten Hlfte des Jahrhunberts aber setzte in den frnkischen Bistmern, gefrbert durch die Berufung der Jesuiten, erfolgreich die Gegenreformation ein, zuerst in Wrzburg unter Julius Echter von Mespelbrunn (1585), dann in Bamberg, wo der Protestantismus noch mehr an Boben gewonnen hatte, viele Untertanen manberten in die benachbarten protestantischen Territorien aus. Der Bauernkrieg (1525) erschtterte Franken, begnstigt durch die Zersplitterung der einzelnen Gewalten, mit voller Heftigkeit und das Brgertum, bessen Lage in manchem jener der Hufftnbifchen glich, machte mit ihnen vielfach gemeinschaftliche Sache, so in Rothenburg o. T. und Xdinbsheim, in Xdrzburg, wo man die Reichsunmittelbarkeit erstrebte, und in Bamberg. Der (Dbenrolber Haufen unter Gtz von Berlichingen nahm Xdrzburg, bessen Bischof nur den festen Marienberg behauptete; der Bischof von Bamberg mute mit den Bauern einen Vertrag schlieen. Doch schnell genug trat die Xdenbung ein. Nach wenigen Wochen wrben die ungeschulten Scharen bei Knigshofen an der Tauber und bei 3ngol= stabt in Franken geschlagen und Xdrzburg durch den schwbischen Bunb entsetzt. Blutig wie die (Emprung war die Vergeltung; in Xdrzburg allein wrben 60 Hinrichtungen vollzogen. Die allgemeine Lage der Besiegten wrbe nicht besser als vorher. vom Schmalkaldischen Kriege blieb sanken, Durchmrsche abgerechnet, verschont- der den Ittarfcgrfler Krieg und die Grumbachschen Hndel s. o. 1608 bilbete sich zu Rhausen im Rnsbachischen die protestantische Union, der Rnsbach und Kulmbach angehrten; unter den Mitgliedern der katholischen Liga finben wir den Frstbischof Echter von Xdrzburg. So spaltete sich Franken in zwei Lager. Rls der Krieg ausgebrochen war, stellten Xdrzburg und Bamberg Truppen zum Heere der Liga und zahlten Gelbbeitrge. Schwere Seiten kamen mit dem (Eingreifen der Schweden. Nach seinem Siege bei Breitenfelb 1631 besetzte Gustav Rbolf das Bistum Xdrzburg, General Horn spter Bamberg. Der König lie sich berall hulbigen, setzte in Xdrzburg eine schwebische Landesregierung ein und befahl die bertragung der bortigen Universittsbibliothek nach Upsala. Nachbem er in Mainz berwintert hatte, vereinigte er sich im Frhjahr 1632 bei Kitzingen mit Horn und zog der Nrnberg, bessen Brgerschaft ihm eine freunbliche Rufnahme bereitete, gegen Bayern (s. Rbschn. 22). (Einige Monate spter lagen sich Gustav Rbolf und Xdalienstein bei Nrnberg wochenlang gegenber; Xdalienstein hatte das Land furchtbar verheert und sich dann an der Riten veste" bei Frth

5. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 75

1908 - Bamberg : Buchner
Zur frheren Geschichte der frnkischen Lande. 75 verschanzt. Da die Verproviantierung immer schwieriger wurde und an-steckende Krankheiten ausbrachen, versuchten die Schweden schlielich lvallensteins Stellung zu strmen, wurden aber blutig zurckgewiesen. Bald verlieen sie ihr Lager, worauf auch die Kaiserlichen abzogen. Die Umgegend war von Grund aus verwstet und ausgesogen; eine mehrjhrige Teuerung trat ein und in Nrnberg selbst wtete der Typhus. Der alte Wohlstand der Stadt war vernichtet und Jahrhunderte vermochten die Spuren der Kriegsnot nur langsam zu tilgen. Das Jahr 1633 vereinigte Bamberg und U)rzburg in der Hand Bernhards von Weimar zu einem kurzlebigen Herzogtum Franken". Bereits 1635 zogen sich die frnkischen Kreisstnde beider Bekenntnisse vom Kriege zurck; doch wurden sie noch wiederholt von den Zgen der Heere berhrt, Schweinfurt in den letzten Kriegsjahren von Xdrangel besetzt gehalten. Hoch dem Friedensschlsse trat in Nrnberg zur Erledigung noch ausstehender Fragen ein Kongre zusammen; auch ein Friedensfest wurde dort gefeiert. Rls 1757 gegen Friedrich den Groen der Reichskrieg erklrt worden war, stellte auch der frnkische Kreis Soldtruppen zu der Reichs-Exekutions-Armee"; sie spielte bei ihrer buntscheckigen Zusammensetzung und ihrer veralteten Verfassung allerdings eine jmmerliche Holle. Kleine preuische Streifkorps durchzogen mehrmals das Land und verbreiteten panischen Schrecken. So nahmen die Preußen 1762 Bamberg und Nrnberg; Windsheim und Rothenburg ergaben sich Abteilungen von Husaren. berall wurden Kontributionen erhoben. Nach diesem Beweis klglicher lvehrlosigkeit beeilten sich die beteiligten Kreisstnde mit Preußen ihren Frieden zu machen. Der letzte der sechs Frstbischfe, welche Zdrzburg und Bamberg regierten, war Franz Ludwig von (Erthai (f 1795). Unter den Fürsten, die nach dem Beispiele Friedrichs des Groen ihre Pflichten ernst nahmen, gebhrt ihm gleich Maximilian Iii. Joseph von Bayern ein Ehrenplatz. Mehr im Sinne franzsischer Prachtliebe regierten im 18. Jahrhundert die hohenzollern in Ansbach und Bayreuth. Markgraf Alexander von Ansbach, der 1769 auch Bayreuth erbte, zhlt zu den deutschen Fürsten, die ihren Namen durch den Soldatenhandel mit England befleckten. Er trat 1791 seine beiden Lnder an Preußen ab; Ansbach wurde durch den Schnbrunner Vertrag von 1805 (besttigt durch den pariser ver-trag 1806), Bayreuth durch den Schnbrunner Frieden 1809 Bayern zugesprochen!). i) Die Besitznahme erfolgte 1806 und 1810.

6. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 81

1908 - Bamberg : Buchner
Zur frheren Geschichte Schwabens. 81 gab 1079 das Herzogtum an Friedrich von Bren, den Stammvater der Staufen, in deren Hand es verblieb; der Untergang des glnzenden Geschlechtes bezeichnet auch den Zerfall Schwabens. Die einzelnen Gebiete entwickelten sich zu gesondertem politischen Dasein; Augsburg und andere Städte wurden reichsfrei. In der zweiten Hlfte des 14. Jahrhunderts war der heutige Regierungsbezirk Schwaben zusammengesetzt aus dem Bistum Augsburg, der Abtei Kempten, der Markgrafschaft Burgau, der Grafschaft Otlingen, den Reichsstdten Augsburg, Memmingen, Kauf-beuren, Kempten, Lindau, Ulm, Donauwrth, Nrdlingen und anderen geistlichen und weltlichen Gebieten. Im 14. Jahrhundert vereinigten sich schwbische Städte schwbisch in weiterem Sinne verstanden wiederholt zu Bnden, wobei die Bodenseeorte besonders zusammenhielten. (Eine bedeutende Rolle spielte der 1488 zu Landfriedenszwecken gegrndete Schwbische Bund; er befreite noch im gleichen Jahre den rmischen König Maximilian aus der Gefangenschaft der Niederlnder, vertrieb 1519 den Herzog Ulrich von Wrttemberg, warf 1523 die mit Sickingen verbndeten frnkischen Ritter und 1525 den Aufstand der schwbischen und frnkischen Bauern nieder. Freilich zerfiel er schon 1533 infolge der religisen Spaltung. Der bei der Kreiseinteilimg von 1512 geschaffene Schwbische Kreis" war durch Enklaven des sterreichischen Kreises unterbrochen; im brigen gilt von ihm das oben bezglich des frnkischen Kreises Bemerkte. wie in Nrnberg, zeigte sich auch in Augsburg bald der Einflu der neuen Lehre. 1530 fand dort der berhmte Reichstag statt, auf dem die Protestanten ihre Konfession" berreichten. Die Teilnahme am Schmal-kaldischen Kriege hatte fr Augsburg und die mit ihm verbndeten Städte schlimme Folgen. Nur uerlich war die Lsung der religisen Frage durch den Augsburger Religionsfrieden 1555 und Schwaben erfuhr alle Schrecken des Dreiigjhrigen Krieges. Kurze Zeit nach dem Tage von Rain 1632 vertrieb Gustav Adolf die Kaiserlichen aus Augsburg, das eine schwedische Besatzung erhielt. Schwaben war mehrfach Kriegsschauplatz, so 1634, wo die Schweden bei Nrdlingen geschlagen wurden, und 1648, als die Kaiserlichen unter Melander bei Zusmarshausen eine schwere Niederlage erlitten. Augsburg verlor durch den Krieg drei Viertel seiner Einwohner und das offene Land hatte in den letzten Jahren arg gelitten. Der Anfang des Spanischen (Erbfolgekrieges spielte sich z. C. auf schwbischem Boden ab. Durch die (Einnahme von Ulm und Mem-mingen erffnete Max (Emanuel die Feindseligkeiten. 1703 gelang ihm Degel, Leitfaden der Bayerischen Geschichte.

7. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 47

1908 - Bamberg : Buchner
Maximilian I. und der Dreiigjhrige Krieg (161848). 47 auch die Lage des Landvolkes nicht besser als sdlich der Donau. Rmberg blhte durch seinen Eisenbergbau, dessen Erzeugnisse in die entferntesten Lnder gingen. Als vurchgangsland fr den deutschbhmischen Handel, zumal Nrnbergs, spielte die Gber-pfalz schon im frheren Mittelalter eine bedeutende Rolle und so entstanden aufstrebende Mrkte und Städte. Die Besitzergreifung durch Maximilian I. brachte fr die vorher berwiegend protestantische Bevlkerung die Gegenreformation; der Dreiigjhrige Krieg vernichtete auf lange hinaus allen Wohlstand. Das rcksichtslose, selbstherrliche Auftreten Wallen st eins hatte bald zu lebhaften Klagen gefhrt; auf dem Kurfrstentage zu Regensburg 1630 setzte Maximilian seine Entlassung durch. Schott mehrere Wochen vorher war der Schwedenknig Gustav Hdolf, anfnglich kaum beachtet, in Pommern gelandet; politische wie religise Beweggrnde, Wallensens Gstseeplne wie das Restitutionsedikt lieen ihm einen deutschen Feldzug notwendig erscheinen. Der bayerische Kurfürst, der die neue Gefahr nicht verkannte, suchte sich auch gegen eine Gefhrdung seiner letzten Er-rungenschaften von seilen der spanischen und sterreichischen Habsburger durch einen Vertrag mit Frankreich (1631) zu sichern. Er verga dabei nicht, was er dem Reiche schuldete. brigens wurde das Bndnis von den Tatsachen bald auer Wirksamkeit gesetzt. Im Frhjahr 1631 hatte Tilly Magdeburg erstrmt; die Stadt war ohne sein verschulden in Flammen aufgegangen. Sein Einmarsch in Kursachsen brachte dieses an die Seite der Schweden. Noch im herbste des Jahres erlag er bei Breitenfeld der Taktik Gustav Adolfs. Die Schweden rckten nach einem glnzenden Zuge durch Mitteldeutschland 1632 gegen Bayern. Bei Rain am Lech ward Eillt) tdlich verwundet und Gustav Hdolf zog in Mnchen ein. Das Land erfuhr die harte Hand des Siegers; die Stadt wurde zwar geschont, erlitt aber neben einer schweren Kontribution manchen Verlust an ihren Sammlungen. Jetzt rief der Kaiser Wallenstein als Retter und der stolze Friedlnder erhielt sehr weitgehende Befugnisse. Nur zgernd lie er sich herbei seine Truppen mit denen Maximilians zu vereinigen; der Kurfürst fgte sich mit Seelengre in die unvermeidliche Stellung eines Untergebenen. Der erste Zusammensto der Heere bei Frth brachte keine Entscheidung; bei Ltzen 1632 waren die Schweden erfolgreich, verloren aber ihren genialen Fhrer. Die Uneinigkeit zwischen Wallenstein und Maximilian hatte im folgenden Jahre eine zweite Verwstung Bayerns zur Folge und auch spterhin zeigte Wallenstein, der eigenntzige Zwecke verfolgte, keine Neigung seinem alten Feinde beizustehen. Dieser bekam Nachricht von verrterischen Umtrieben des ehrgeizigen (Dberfelherrn und drngte nun den Kaiser

8. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 59

1908 - Bamberg : Buchner
Zur Geschichte der Rheinpfalz seit 1214. 59 Zeit bewiesen. Friedrich Iv. ging weiter auf dieser Bcchn; 1608 trat er an die Spitze der protestantischen Union. Der Streit um das Jlicher (Erbe (f. Hbschn. 22) schien den Zusammensto zwischen den groen Re-ligionsparteien herbeifhren zu sollen; doch einigte man sich auf einen Vertrag, durch den 1614 die tittelsbacher in Pfalz - Neuburg die wertvollen Gebiete von Jlich und Berg (mit Dsseldorf) erhielten. Das Ilicher Land liegt zwischen Kln und flachen zu beiden Seiten der Roer, das Herzogtum Berg am rechten Rheinufer um das Sieg- und Wuppertal. All diese Besitzungen, etwa so groß wie Unterfranken, gingen in den Kriegswirren der Napoleonischen Zeit fr Bayern verloren. Die oben erwhnte Einwanderung von Wallonen und Hugenotten, der 1685 infolge der Aufhebung des Ediktes von Nantes ein weiterer Zuzug von Refugies" folgte, kam der Industrie in den Grten Kaiserslautern. Lambrecht u. a. sehr zustatten (Tuchweberei). vgl. Abschn. 33 b, Ansbach und Bayreuth. Friedrichs V., des Winterknigs", Schicksale im Dreiigjhrigen Kriege sind bekannt; er war wie spter Karl albert, der mit ihm manche hnlichkeit hatte, nicht ohne Begabung und feingebildet, aber weder Feldherr noch Staatsmann. Schon vor der Schlacht am Weien Berge griffen die Spanier unter Spinola von den Niederlanden aus die linksrheinische Pfalz an; 1622 wurde auch die rechtsrheinische von Tilly besetzt1). Nach den Siegen Gustav Rdolfs wurde Friedrich V. die Genugtuung, 1632 mit den Schweden in Mnchen einzuziehen; kurz nach der Schlacht bei Ltzen aber starb er. Durch den langen Krieg hatte gerade die Pfalz aufs schwerste gelitten. Sie besa nur noch ein Zehntel der frheren Einwohnerzahl, nach anderen sogar nur mehr den fnfzigsten Teil; das gesegnete Rhein- und Neckarland mit seinen Weinbergen, seinen Feldern und Grten glich einer Wste. Heidelberg war teilweise in einen Trmmerhaufen verwandelt worden. Marodierendes Gesindel machte die Wlder des Westrichs unsicher. Kaisers-lautern zhlte statt 3000 kaum mehr 300, Frankenthal angeblich sogar statt 18000 nur noch 224 Seelen und zwar mehrere Jahre vor dem Friedensschlsse. , V < fc *o~e ./$ $5 51* *' . Friedrichs V. Nachfolger Karl Ludwig (164880) war mit (Erfolg bemht, in seinem Lande wieder Ordnung zu schaffen und durch Sparsam-fceit, durch Steuernachlsse und Begnstigung der Einwanderung den Anbau und die Bevlkerung zu heben. Rllein spter lie er sich in die selbstschtige Politik Ludwigs Xiv. verwickeln und vermhlte feine Tochter, die in ihrem Wesen echt deutsche Elisabeth (Eharlotte (Liselotte), mit Lud- 1) Die Heidelberger Bibliothek, die berhmte Palatino", machte Maximilian von Bayern dem Vatikan zum Geschenke.

9. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 29

1898 - Bamberg : Buchner
Gustav Adolf. 29 kirchlichen Dingen und aberglubisch der Astrologie ergeben, ein groer Feldherr, aber immer mit hochfliegenden politischen Plnen beschftigt. Nach seiner Absetzung wurden die kaiserlichen Truppen wieder unter Tillys Oberbefehl gestellt. ^ 3. Der schwedische Krieg. 16301635. Im Sommer 1630, sechs Wochen vor der Entlassung Wallensens, 1630 war der Schwedenknig Gustav Adols mit einem kleinen, aber vorzglich ausgebildeten Heere an der pommerischen Kste gelandet. Er hatte schon 1628 Stralsund gegen Wallenstein geschtzt; umgekehrt hatte Ferdinand It. den von Gustav Adolf bekriegten Polen Hilfe geschickt. Dies und die Ver-treibung der Mecklenburger Herzoge, seiner Vettern, machte Gustav Adolf in seiner Kriegserklrung gegen den Kaiser geltend. Den deutschen Prote-stanten versicherte er, da er nur gekommen sei, um sein Reich zu schtzen und um die Ausrottung des evangelischen Glaubens zu verhten. Aber die protestantischen Fürsten Norddeutschlands empfingen ihn mit unver-hohlenem Mitrauen; denn Schweden begehrte unverkennbar die Herrschaft der die ganze Ostsee und bedurfte, um die Ostsee wirklich zu einem schwe-dischen Binnenmeer zu machen, nur mehr der deutschen Ksten. Deshalb lehnten jene auf dem Leipziger Konvent 1631 ein Bndnis mit Schweden ab, dagegen verlangten sie vom Kaiser die Aufhebung des Restitutionsediktes. Ferdinand Ii. zeigte wenig Furcht vor dem Schneeknig", und Tilly durfte in der Ausfhrung des Restitutionsediktes fortfahren. Gustav Adolf und der Polenknig Sigismund waren Enkel von Gustav Wasa, dem ersten eigenen König der Schweden. Weil Sigismunds Vater die polnische Knigskrone und ihr zu liebe auch das katholische Bekenntnis angenommen hatte, wurde er in Schweden von der Thronfolge ausgeschlossen. Dennoch hoffte Sigis-mund, die schwedische Krone, auf welche er der Geburt nach ein nheres Anrecht als Gustav Adolf hatte, mit Hilfe Ferdinands Ii. zu erlangen. Gustav Adolf kam 1611 mit 17 Jahren zur Regierung, ordnete den schwedischen Staat, schlug die Dnen zurck und nahm den Russen und den Polen ihre Ostseeprovinzen. Gustav Adolf konnte in Pommern nur langsam festen Fu fassen. Brandenburg hielt ihm sein Schwager, der Kurfürst Georg Wilhelm (16191640), verschlossen. Im April 1631 stand er erst bei Frankfurt 1631 an der Oder; im Mai siel Magdeburg, das sich dem Restitutionsedikte bis aufs uerste widerfetzt hatte. Von Tilly und Pappenheim erstrmt, ging die Stadt in Flammen auf;1) von den 30 000 Bewohnern kamen i) Heutzutage gilt es nahezu fr ausgemacht, da sich Magdeburg selbst dem Unter-gang geweiht hat auf Betreiben des schwedischen Obersten Falkenberg.

10. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 30

1898 - Bamberg : Buchner
30 Der dreiigjhrige Krieg. nur wenige mit dem Leben davon. Die Protestanten Norddeutschlands flchteten sich entsetzt unter die Fahnen des Schwedenknigs' selbst der Kurfürst von Sachsen sagte sich jetzt vom Kaiser los und lie seine Truppen (18 000 Mann) zu den Schweden (28 000) stoen. Deshalb besetzte Tilly Leipzig und erwartete nrdlich davon, bei Breitenfeld, in vorteil-haster Stellung den Feind. Die Niederlage, welche Gustav Adolf dem fast gleichstarken Heere des sieggewohnten Tilly beibrachte, rief einen vlligen Umschlag hervor. Die Sachsen fielen darauf in Bhmen ein, die Schweden wandten sich der Erfurt nach Wrzburg. Gustav Adols lie sich von den Stnden des frnkischen Kreises huldigen und nahm im Erzbistum Mainz Winterquartiere. ' Frhjahr 1632 zog Gustav Adols der Nrnberg und Donau- wrth gegen Maximilian I. von Bayern. Tilly hatte die Trmmer seines Heeres in einem groen Bogen der Halberstadt, Hildesheim, Pader-born und Fulda an den Main und von da an die Donau zurckgezogen. Bei Na in an der Mndung des Lechs wollte er den Schweden den Ein-tritt nach Bayern wehren, wurde aber zurckgeschlagen und im Kampfe selbst tdlich verwundet. Gustav Adolf besetzte Augsburg und zog nach einem vergeblichen Angriff auf Ingolstadt, wo Tilly sein ruhmvolles Leben beschlo, der Landshut nach Mnchen. Maximilian I. hatte sich in-zwischen, dem letzten Worte Tillys folgend, der Reichsstadt Regensburg bemchtigt. Die Liga war niedergeworfen. Der Kaiser, in seinem eigenen Lande bedroht, hatte sich gleich nach der Schlacht bei Breitenfeld hilfesuchend an Wallenstein gewendet. Dieser stand bereits mit den Schweden in Unterhandlungen, lie sich aber durch groe Anerbietungen dazu bestimmen, dem Kaiser ein neues Heer zu werben. Der Glanz seines Namens that solche Wirkung, da sich in drei Monaten 40 000 Mann aus aller Herren Lndern, Katholiken und Protestanten, bei ihm zusammenfanden. Mit diesem Heere vertrieb er die Sachsen aus Bhmen und vereinigte sich dann nach einigem Struben mit dem schwergedemtig-ten Maximilian I. Als Gustav Adols, der den Sachsen zu Hilfe ziehen wollte, davon Kunde erhielt, zog er feine Truppen bei Nrnberg zusam-men. Ebendorthin richtete Wallenstein feinen Marsch und schuf sich 6 km westlich von Nrnberg aus den Hhen jenseits der Rednitz (bei der sog. Alten Feste) ein unangreifbares Lager. Jede Herausforderung zu einer Schlacht lehnte er beharrlich ab. So lagen sich die beiden Heere, jedes zuletzt der 60 000 Mann stark, zehn Wochen lang beobachtend gegenber. Endlich trieben Brotmangel und Krankheiten den Schwedenknig zu einem verzweifelten Sturm auf Wallensteins Schanzen, und als dieser blutig ab-
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