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1. Altdeutsches Lesebuch - S. 43

1905 - Bamberg : Buchner
43 so dar manoo nohhein uuiht pimidan so (da) da (wo) (der) Menschen keiner irgend etwas vermeiden (verheimlichen) [ni mak. 90 (nicht mag (kann). dar seal denne hant sprehhan, houpit sagen, da soll dann (die) Hand sprechen, (das) Haupt sagen, allero lido uuelik unzi in den luzigun vinger, aller Glieder welch (— jedes) bis zu dem kleinen Finger, unaj er untar desen mannnn mordes kifrumita. was er (es) unter diesen Menschen Mordes gefrommte (verübte). därni ist eo so listic man, der dar ionuilit arliugan megi, da nicht ist je so listig Mann, der da irgend etwas erlügen möge (könnte), da<; er kitarnan megi tato dehheina, daß er verbergen möge (könnte) (der) Taten irgendeine, ni<; al fora demo khuninge kichundit nuerde. (daß) nicht es alles vor dem Könige ge(ver)kündet werde. 3. Aus Otfrids Evaugclicnbuch. Eine Evangelicnharmonie in rheinfränkischer Mundart, um 870 von dem Mönch Otfrid im elsässischen Kloster Weißenburg gedichtet und Ludwig dem Deutschen gewidmet. Das Lob seines Königs wie seines Volkes schickt der Dichter in eigenen Widmungsvcrsen seinem unrfangreichen Werke voran, der ersten großen in Endreimen durchgeführten deutschen Dichtung. a) Fob Ludwigs des Deutschen. Ludouulg tlier snello, tlies uuisduames follo, 1 Ludwig der Schnelle (— Tapfere), des Weistums (der Weisheit) volle, er Ostarrichi rihtit al, so Franköno kuning scal. er (das) Ostreich richtet all (ganz), so (wie) (der) Franken König soll, nkar Frankono lant so gengit eiln sin ginnalt; über (der) Franken Land (so) geht (erstreckt sich) alle seine Gewalt; tba^ rihtit, so ih thir zellu, thiu sin ginnalt eiln. das richtet, so (wie) ich dir (cr)zähle (sage), die seine Gewalt alle. Themo si iamer heili ioh sälida gimeini......... 5 dem sei immer Heil und Glück gemein (zugehörig).... * V. B. 92: lick, Maskulin (seltener Neutrum), daher B. 93 „er" (nicht 6g), auf „allero lido uuelth“ zu beziehen. V. 93: kinininen, frumjan, vorwärts bringen, ausführen. V. 95: kitarnan, tarnen, tarnjan, verbergen, dazu mhd. tarnkappe, Hehlmantel. Zu Otfrid: V. t: kuckonuig, Hlüdowig, Chlüdowig, Chlodwig. Ludwig, Ruhm- kämpser. rruisckuaw — rvistuom, Wissen, Verständnis, Klugheit, Weisheit. In Otfrids Mundart steht na für das gcmeinalthochdeutsche uo. V. 2: Frankono, gen. plur. v. Franken, die Franken, d. h. die Freien. V. 3: eiln — elliu aus alliu.

2. Altdeutsches Lesebuch - S. 73

1905 - Bamberg : Buchner
73 129 Diu junge marcgrävinne nam bi der baut (i6°6) Qiselher den jungen von Burgonden laut: alsam tet ir muoter Günther den küeiien man. si giengen mit den hehlen vil harte vrcelichen dan. 130 Der wirt gie bi Gernöte in einen witen sah (i6°7) riter unde frouwen gesägen da zetal. dö bieg man balde schenken den gesten guoten wiu. ja endorften nimmer beide bag gehandelt sin. 131 Mit lieben engen blicken wart gesehen an (1608) Bündigeres tohter: diu was so wol getan. ja trütes in den sinnen vil manic riter guot. dag kund euch si verdienen: si was vil höhe gemuot. 132 Nach gewonheite so schieden si sich da: (i6io) Qttere unde vrouwen, die giengen anderswä. dö rillte man die tische in dem sale wit, den unkunden gesten man diende berücken sit. 133 Durch der geste liebe hin ze tische gie (i6ii) (|iu edel marcgrävinne. ir tohter si dö lie beliben bi den binden, da si von rehte sag. die geste ir niht ensähen: si muote wserlichen dag. 134 Dö si getrunken beten und geggen über al, (i6i2) wisete man die schienen wider in den sah gemelicher Sprüche wart da niht verdeit: der reite vil dö Volker, ein degen kiiene und gemeit. 135 Do sprach offenlichen der selbe spilman: (1613) ^vii rieh er maregräve, got hat an in getan vil gemediclichen, wan er iu hat gegeben ein wip so rehte schiene, dar zuo ein wünnecltcheg leben. 129, 3 den k. man, zu ergänzen: bi der haut weinen. 130, 2 zetal, nieder. 4 bag gehandelt, bester behandelt, aufgenommen. 131, 1 liep, freundlich, ougen, Genet. Plur. 3 triites = träte si, von ti inten, traten, lieb haben, in den sinnen, in Gedanken. 4 das verstand sie auch zu verdienen, hohe geinuot, höch- geinnot, Hohen, edlen Sinnes, freudig. 132, 1 nach gewonheite, nach Sitte, Brauch. 2 anderswä (anderswo) für anderswar, anderswohin. 133,1—2 Die Ritter speisten ohne die Frauen, von denen nur Gotelint blieb. 3 kint, hier für Jungfrau. 4 ir vou niht abhängig, nichts von ihr. nmote von inneren, mühen, war ihnen unlieb. 134,1 über al, jeder. 2 da geleitete man die Frauen. 3 genielieh, fröhlich, schalkhaft (von gamen, gamel, Fröhlichkeit, Spiel, Spaß), verdeit — verdaget, Verschwiegen. 4 reite — redete. 135, 1 offenlichen, in aller Gegenwart.

3. Altdeutsches Lesebuch - S. 189

1905 - Bamberg : Buchner
189 b) Sprüche. 11. Nach Kaiser Heinrichs Vi. Tod 1197. (Gedichtet 1198.) Ich sag üf eime steine und dalite dein mit deine, dar üf säst’ ich den eilenbogen; ich liefe in mine hant gesmogen dag Kinne und ein min wange. 5 dö dähte ich mir vil an ge, wie man zer werlte solte leben; dekeinen rät kond’ ich gegeben, wie man drin dinc erwürbe, der keines niht verdürbe. 10 diu zwei sint ere und varnde guot, dag dicke einander schaden tuot; dag dritte ist gotes dulde, 12 der zweier übergulde. die wolle ich gerne in einen schrin. 15 ja leider des’n mac niht gesin, dag guot und werltlich ère und gotes dulde mère zesamene in ein herze körnen, stig’ unde wege sint in benomen : untriuwe ist in der sage, [20 gewalt vert üf der strage, Iride linde reht sint sère wunt: diu driu enhabent geleites niht, diu zwei enwerden è gesund 12. Aufforderung zur Wahl Philipps von Schwaben 1198- (Gedichtet, nachdem sich Philipp am 15. Februar 1198 zur Annahme einer Wahl bereit erklärt Ich horte ein wagger (liegen und sach die vische fliegen; ich sach, swag in der werlte was, velt unde walt, loup, rör und gras; swag kriuchet unde Hinget 5 * 3 hatte.) und dein zer erden hinget, dag sach ich unde sage iu dag: der kein eg lebet âne hag. dag will und dag gewänne, die strltent starke stürme, 10 sam tuont die vogel linder in ; 1—5 in dieser Haltung zeigen den Dichter die Bilder der großen Heidelberger und der Weingartener Liederhandschrift. 2 «Iahte, Vergangenheitsform o. decken. 3 saste, Vergangenheitsform v. setzen. 4 smiegen, smiuge, smouc, gesmogen, schmiegen. 5 dag wange, Wange. 6 dähte, Vergangenheitsform v. denken, ange, Adverb zu enge, beengend, beängstigend, mit Sorge. 11 varnde(g) guot, bewegliche Habe, Besitz. 12 die oft einander Schaden zufügen. 14 diu Übergulde, was darüber gilt, mehr wert ist: was die zwei an Wert übertrifft. 20 diu stîc, stîge, stege, stiege, Steig, Steige, Stiege; Stic unde wec, Weg und Steg. 21 diu säge, Hinterhalt. 24 da£ geleite, der Schutz. Jene drei (Ehre, Gut u. Gottes Huld) sind schutzlos, wenn nicht vorher diese zwei (Friede u. Recht) gesund werden, wieder aufgerichtet werden. 1 diegen, tosen, rauschen. 10 sturm, Kampf. 11 sam, ebenso. in, sich.

4. Altdeutsches Lesebuch - S. 162

1905 - Bamberg : Buchner
162 Nu sin vierzehende järvür kam, der marschalc in hin heim dö nam 2130 und hieg in z’ allen ziten varen unde riten, erkunnen liute unde laut, durch dag im rehte würde erkant, wie des landes site wsere. 2135 dig tete der lobebsere so lobelichen unde also, dag in den ziten unde dò in allem dem riche nie kint so tugentliche 2140 gelebete alse Tristan, al diu werlt diu truog in an friundes ougen und holden muot, als man dem billichen tuet, des muot niwan ze tilgenden stàt, 2145 der alle untugende unmaere hat. Der Obhut des getreuen Rual wird der Knabe durch Seeräuber aus Norwegen entführt. Durch einen Sturm geschreckt, den sie als Strafe für ihren Raub ansehen, setzen sie Tristan an der Küste von Kornwall aus. Bald gelangt dieser an den Hof Markes, der den schönen und feingebildeten Jüngling lieb gewinnt, ohne zu wissen, daß er seiner Schwester Sohn vor sich hat. Da- mit macht ihn erst der treue Rual bekannt, der den geraubten Knaben überall gesucht hat. Nun beschließt Marke, seinen Neffen als Nachfolger im Reich an- zunehmen, zumal Tristan dem Land einen wertvollen Dienst erweist. Er fällt den übermütigen Iren Morolt, der die Söhne der Edeln in Markes Reich zu Geiseln begehrte. Im Zweikampf hat freilich auch Tristan vom vergifteten Schwert Morolts eine Wunde enipfangen. Unerkannt begehrt und erhält er von der Schwester des Getöteten, der zauberkundigen Königin Isolde von Ir- land, Heilung. Der Verdienste, die sich Tristan um Markes Reich erworben, unein- gedenk, liegen die Höflinge dem König mit Bitten an, er solle sich vermählen, und Tristan unterstützt nach seiner Rückkehr ihre Vorstellungen, ja er ist selbst- los genug, Isoldens gleichnamige, durch hohe Schönheit ausgezeichnete Tochter dem Oheim zum Ehebund zu empfehlen. Obwohl zwischen Kornwall und Irland ererbte Feindschaft besteht, übernimmt er es, für Marke um Isolde zu freien, indem er den Umstand zu nützen gedenkt, daß die Hand der Königs- tochter dem zugesagt ist, der das Land von einem Drachen befreie. Tristan er- legt das Untier und weiß die Eltern Isoldens zur Einwilligung in die Werbung Markes zu bestimmen. Als die Tochter von der Mutter Abschied nimmt, gibt diese ihr einen Liebestrank mit, den sie gemeinsam mit Marke genießen soll, damit beide durch stete Liebe vereint würden. Aus Versehen trinken jedoch während der Überfahrt von Irland nach Kornwall Tristan und Isolde davon und entbrennen nun in heftiger Liebe zueinander. Nachdem Marke schon mehr- mals Anzeichen ihres geheimen Einverständnisses bemerkt hat, verläßt Tristan 2129 vür kam, hervor, heran kann 2133 erkunnen, kennen lernen, erforschen. 2133 durch dag, damit, erkant, bekannt. 2142 einen ein dinc antragen, einem etwas entgegenbringen. 2143 Freundschaft und Liebe. 2145) muot, Sinn, niwan, nicht(s) als, nur. 2146 unmaere, unbeliebt, mißachtet; ein ckine nnmsere hän, ver- achten, hassen.

5. Altdeutsches Lesebuch - S. 148

1905 - Bamberg : Buchner
148 müegen büwen unde riuten. si künde wol gefehlten ir sun. e dag sich der versan, 45 ir volc si gar für sich gewan; eg waere mau oder wip, den gebot si allen an den lip, dag se iemer ritters wurden lüt: „wan friesche dag mins herzen trüt, 50 welch ritters leben waere, dag wurde mir vil swaere. nu habt Inch an der witze kraft und heit in alle ritterschaft.“ Der site fuor angestliche vart.55 der knappe alsus verborgen wart zer waste in Soltäne erzogen, an küneclicher fuore betrogen; eg en mühte an ei me site sin: bogen unde bölzelin, 60 die sneit er mit sin selbes baut und schög vil vögele, die er vani, swenne ab er den vogel erschög, des schal von sauge ê was sô grog, sô weinde er unde roufte sich, 65 an sin har kert' er gerich. sin lip was klar unde her; üf dem plan am rivier twuog er sich alle morgen, er’n künde niht gesorgen, 70 eg en waere ob im der vogelsanc, der suoge in sin herze dranc: dag erstracte im sin in brüstelin. al weinde er lief zer künegin. so sprach si: „ wer hat dir getan? 75 dû waere hin iig üf den plan.“ er’n künde es ir gesagen niht, als kinden übte noch geschiht. dem mære glene si lange nach, eins tages si in kapfen sach 80 43 büwen, das Feld anbauen, bestellen. riuten, reuten, urbar machen (daher Reut, Rente, Gereut, Kreut, Rütli). 44 (ge)triuten, lieben, lieb haben, liebkosen. 45 sich versinnen, zur Besinnung kommen, zum Gebrauch seiner Sinne kommen, verständig Werden. 46 für siel» gewinnen, vor sich rufen, berufen, kommen lasten. 48 an, bei. lip, Leib, Leben. 49 iemer — niemer, nie, im abhängigen Satz, lüt werden eines ding es, laut werden über, verlauten lasten von. 50 freisehen — vereischen, erfragen, erfahren. dag trüt, Liebling. 51 welch, wie beschaffen. 53 sie!» haben an, sich Halten an. diu witze, Wissen, Verstand. 54 einen ein dinc heln, (vor) einem etwas verhehlen. 55 der site, die Sitte; diese Gepflogenheit wurde ängstlich beobachtet. 58 diu Innre, Fahrt, Art zu varn, sich zu benehmen, Lebensweise, Art und Weise. 59 eg en . . . wenn nicht, bis auf, mit Ausnahme von: bis auf eine Gepflogenheit. 63 swenne, so oft als, wenn immer. ab — aber. 66 der u. dag gcrieh, Rache, Strafe. 67 klar, hell, glänzend, schön, her (französ. 6er), stolz, stattlich. 68 der plän =: diu plane (36), Ebene, der, diu u. dag rivier, (französ. riviere), Bach (diu u. dag rivier(e), Revier, Gegend, Bezirk, französ. riviere). 69 twahen, waschen. 70 er verstand nicht, hatte keine Anlage sich Sorge zu machen. 71 wenn es nicht über ihm der Vogelfang gewesen wäre (der ihm Sorge bereitete). 73 erstracte, Vergangenheitsform v. erstrecken, ausdehnen, dehnen. 74 al, ganz, weinde — weinende. 75 etwas getan. 77 cs niht, dessen, davon nichts. 78 als, wie. 79 dag waere, Sache. 80 kapfen, gaffen, aufmerksam schauen.

6. Altdeutsches Lesebuch - S. 163

1905 - Bamberg : Buchner
163 das Land seines Oheims, schweift auf Abenteuer umher und vermählt sich mit einer anderen Isolde, Weißhand zubenannt. In einem Kampf schwer verwundet, läßt er Markes Gemahlin zu sich bitten, da sie allein durch die von ihrer Mutter ererbte Zauberkunst ihn heilen könne. Weiße Segel sollen ihre Ankunft dem Kranken kund tun. Wohl tauchen sie auf, aber in einer Regung von Eifer- sucht sagt Isolde Weißhand dem schmerzlich harrenden Tristan, es zögen schwarze Segel heran. Da entschwindet diesem die letzte Hoffnung und mit ihr das Leben. Isolde, die zu spät kommt, ihn zu retten, stirbt an der Leiche des Unglücklichen. Wernher drr Gartenäre war wohl Pater Gärtner im Kloster Ranshofen bei Braunau am Inn und ver- faßte um 1240 die beste zeitschildernde Dichtung des deutschen Mittelalters, die uns den Verfall des Rittertums linb die Überhebung der Bauernschaft jener Zeit an einem selbsterlebten Beispiel vor Angen führt; es ist die in seiner Heimat (dem Jnnviertel) spielende Bauerngeschichte vom Weier Kekmörecht. Ans dem Helmbrechtshof (im rechten Winkel zwischen Bnrghansen an der Salzach und Braunan am Inn gelegen) sitzt ein wohlhabender Bauer namens Helmbrecht. Sein gleichnamiger Sohn wird von Mutter und Schwester ver- zogen, so daß er sich zu gut dünkt Bauer zu werden. Ritter will er werden ur seiner Selbstüberhebung und beharrt auf diesenr Vorhaben auch den Mah- nungen des Vaters gegenüber, der, durch Träume gewarnt, ihm Unheil ver- kündet. So reitet denn der mißratene Sohn vonr Hofe seines Vaters und be- gibt sich ans eine der Raubbnrgen jener Gegend (vielleicht auf Ratishof, die •größte und berüchtigtste daselbst). Bald ist er der gewandteste und gefürchtetste •aller Schnapphähne seiner Heimat. Da treibt ihn der Hochmut die Seinen zu besuchen, um sich ihnen als Ritter zu zeigen. Hie hebet sich ein mære, dag vil müelîch wære ze verswigen den Huten, künde ich eg bediuten, 700 wie man in da heime enphienc! ■ob man iht gegen im gienc? nein, eg wart geloufen, alle mit einem honten, eineg für dag ander dranc; 705 vater unde in noter spranc, als in nie kalp erstürbe. wer dag botenbrot erwürbe? dem knehte gap man âne fluoch beide hem de unde bruoch. 710 697—691) Hier beginnt ein Bericht, den zu verschweigen den Leuten verdrießlich wäre. 698 müeliol», mit Mühe verbunden, beschwerlich, unangenehm. 700 becliuten, berichten. 703 iht, eigentl. etwas, hier soviel als etwa. gegen im, ihm entgegen. 705 für, vor. 707 (so froh,) als ob ihnen nie ein Kalb gestorben wäre. 768 boten- bröt, Lohn für (erwünschte) Nachricht. 716 beide, formelhaft vor zwei Begriffen. <lin bruoch, Hose um Hüfte und Oberschenkel; vgl. S. 155, V. 328. 11

7. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 9

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
9 bls aus unsere Zeiten. I. n. C. G. Klöstern gebildet, nicht tiefgelehrt, aber 1520 — 1739. rief empfindend, mehr von flnsterm und rauhem, als von heiterm und sanftem Temperamente, ungemein bewandert in der heiligen Schrift und in den Werken seines Lieblings Augustinus, dadurch zum Kampfe gerüstet, den er nun begann. Der Anlaß zu demselben war folgender. Der Kurfürst Albrecht, Erzbischof zu Mainz und Magdeburg, und Bischof zu Halberstadt, konnte mit so herrlichen Einkünften nicht nur seine Bedürfniste nicht bestreiten, sondern ward auch überdies von einer großen Schuldenlast gedrückt. Ihm zu helfen war ein ergiebiges Mitte! nöthig. Dies bestand darin, daß er sich vom Pabste die Verkündi- gung eines Ablasses für einen Theil der deutschen Kir- che auftragen ließ, unter der Bedingung, daß er die eine Hälfte der Ausbeute für sich behalten, die andere nach Rom senden sollte. Der Vorwand, unter wel- chem die Gläubigen die Gnade jenes Ablasses mit Gel- de lösen mußten, war diesmal namentlich die Ausbau- ung der Peterskirche zu Rom. Albrecht bestellte nun Leute, die gute Geschäfte zu machen wußten. Der ge- übteste und betriebsamste unter ihnen war der Domini- caner, Johann Dehel» Seinen Ablaßkram trieb er in der ten den einzigen richtigen Weg zeigte, auf dem man durch Sprachkennlniß, Ueöung im Lesen der Alten, Geschichte, Philosophie und Bekanntschaft mit den Künsten des Wi- tzes den Ruhm eines gelehrten, sebsidcnkcnden und gemeinnützigen Lehrers der Religion erlangen könne. Ec deckte die herrschenden Fehler vieler damaligen Religionslcheer auf, griff sie satyrisch an, und bestritt überhaupt viele große Mißbräuche und lächerliche Vorur- thrile. Seine Ueberfttzung, Erklärung und Umschreibung des neuen Testaments ist besonders schätzbar und verdienst, voll. Für alles dieses wurde der große Mann von Obscn» ranken gelästert und verketzert! Er starb 1536, und Reuch- 1 in i;rr.

8. Geschichte des Altertums - S. 23

1913 - Bamberg : Buchner
Irrfahrten des ©bqfleus. 23 Die Irrfahrten der Odysseus. Nur wenige Helden kamen heil und ohne Beschwerden in die Heimat. Besonders schlimm ging es Ddysseus, König von Ithaka. Zehn Iahre lang irrte er auf dem Meere umher, bis er dorthin zurückgelangte. während dieser Irrfahrt hatte er die merkwürdigsten Abenteuer zu bestehen. So kam er u. a. zu den einäugigen Cyklopen, deren einer, namens Polyphem, ein Sohn des Poseidon, Ddysseus samt seinen Gefährten in seine höhle einschloß und täglich eine Hnzahl derselben verzehrte. Odysseus rettete sich und den Best seiner Begleiter nur dadurch, daß er Polyphem berauschte und ihm im Schlafe sein Rüge ausbrannte. Die Zauberin Circe verwandelte seine Gefährten in Schweine; Ddysseus aber zwang sie ihnen die menschliche Gestalt zurückzugeben. Rn der Küste der Sirenen drohte ihm ein neues Unheil; diese Meerjungfrauen pflegten die Schiffer durch ihren unwiderstehlichen Gesang anzulocken um sie dann zu verspeisen. Odysseus verstopfte rechtzeitig seinen Begleitern die Dhren, sich selbst aber ließ er an den Mastbaum binden, damit er den Gesang der Sirenen ohne Gefahr anhören tonnte. Rm schlimmsten erging es ihm in der Meerenge von Messina; hier war die Lharybdis, ein Strudel, der selbst größere Schiffe in die Tiefe zog; unweit davon hauste in einer Felsenhöhle die Scylla, ein Ungeheuer mit sechs Köpfen, das sich auf die vorüberfahrenden Schiffer stürzte und sie verschlang. Ddysseus ließ seine Ruderer den Kurs weit genug von der Lharybdis entfernt halten, mußte aber sechs Begleiter der gefräßigen Scylla opfern. Ruf der Weiterfahrt verlor er durch einen Blitzstrahl des Zeus sein Schiff und die ganze Mannschaft, er selbst vermochte sich aber an die Insel der Kalypso zu retten, hier weilte er sieben lange 3ahre, aber unbezwingliches heimweh nagte an seiner Seele. Endlick bewilligte ihm 3eus auf Fürbitte feiner Tochter Rthene die heimfahrt. Ddysseus durfte sich ein Floß zimmern und durchfuhr auf diesem gebrechlichen Fahrzeug, über dem er ein Segel errichtete, das Meer. Da gewahrte ihn Poseidon, der ihm wegen der Blendung des Polyphem zürnte, und zerstörte durch einen Sturm sein Floß. (Es geschah dies nahe der Küste der Insel S ch e r i a , die Ddysseus mit Rufgebot seiner letzten Kraft schwimmend erreichte. Scheria war von dem seekundigen Volke der p h ä a k e n bewohnt. Ihr König Rlktnous hatte eine Tochter namens Nausikaa, die um jene Zeit sich mit ihren Gespielinnen an den Strand begab um die Gewänder zu reinigen. Sie flehte der schiffbrüchige Ddysseus um Überlassung von Linnen und Gewandstücken an und folgte ihr in die Stadt zum Palast ihres Vaters, wo dem unbekannten Fremdling gastliche Rufnahme zuteil wurde. Bei einem Mahle trug ein Sänger ein Lied vor, das von den Taten der Griechen vor Troja handelte. Ddysseus, der unerkannt dabeisaß, konnte seine Rührung nicht verbergen, entdeckte den erstaunten Zuhörern seinen Namen und seine Herkunft, schilderte seine

9. Geschichte des Altertums - S. 19

1913 - Bamberg : Buchner
Herakles. 19 abenteuern zu stetes, von dessen Tochter, der dauberin ttledea, unterstützt, überwand Jason alle Gefahren und kehrte mit dem Goldenen Vließe und mit Medea nach Jolfos zurück. Später mit ihrem Gemahl zerfallen tötete Medea ihre eigenen Kinder und fuhr auf einem Drachen-wagen durch die Lüste davon. y Herakles (ßertuies). Die Lieblingsgestalt der griechischen Sage und zugleich der Nationalheld der Dorier ist Herakles. Er galt als Sohn des Zeus und der Königin alkmene' von Theben. Schon in der Wiege gab Herakles Proben seiner Stärke, indem er die von Hera geschickten Schlangen erwürgte. Bis Jüngling wurde er von den trefflichsten Lehrmeistern unterrichtet, später aber wegen seiner Un-bändigkeit in das Gebirge geschickt um die königlichen Herden zu weiden und seine Kraft an den wilden Tieren zu erproben. Dort in der Einsamkeit erschienen ihm, als er über seinen künftigen Lebensweg nachdachte, zwei Frauengestalten, die Tugend und die Lust, von anderen auch das Laster genannt. Trotz der gleißenden Versprechungen der letzteren erwählte er zu seiner $ül)rerin die Tugend. Wegen seiner Verdienste um seine Ge-burtsstadt Theben gewann er die Hand der dortigen Königstochter Ütegara. allein bald zwang ihn das Verhängnis diesem ruhigen Glück zu entsagen und in den Dienst des (Eurqstheus, des Königs von Ittqkenä und Tiryns, zu treten, auf seinen Befehl verrichtete Herakles folgende 12 arbeiten: 1. er erlegte den nemeischen Löwen, mit dessen Fell er sich fortan bekleidete ; 2. er tötete die neunköpfige Schlange Hydra im Sumpfe von Lerna. Da ihr für jeden abgeschlagenen Kopf zwei neue nachwuchsen, wäre er verloren gewesen, wenn er nicht mittels eines Feuerbrandes die einzelnen Halsstümpfe ausgebrannt und so das Nachwachsen verhindert hätte; 3. und 4. er fing eine hirschruh der a r t e ni i s mit ungewöhnlich schnellen Läufen und einen (Eber, der die Gegend am Berge Eryrnanthos in arkadien verheerte; 5. er reinigte den Stall des Königs au g Las von Elis, in dem sich seit 3ahren der Trtist von unzähligen Rindern angehäuft hatte, an einem Tage, indem er einen Fluß hindurchleitete; 6. er vertrieb die Vögel vom See Stymphalos, die ihre Federn wie Pfeile abschießen konnten; 7. und 8. er bändigte den wilden Stier von Kreta und die men-schenfleischfressenden Rosse des thrazischen Königs Diomedes; 9.—11. er holte die Waffen der amazonenkönigin Hippolyte, die Rinder des Riefen (Beryones aus Spanien und die goldenen Apfel der hesperiden vom atlas;
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