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1. Das Mittelalter - S. 8

1896 - Bamberg : Buchner
Iii. Religionswesen. 1. Gtterglaube. a) Allmhlich wurden drei Gottheiten den Germanen gemeinsam, Wodan (nordisch Odhin), ursprnglich der Sturmgott, der sich spter zum Himmelsgott und zum hchsten der germanischen Götter erhebt; Wodans Sohn, Donar (nordisch Thor daher Donnerstag), der Gewittergott; Tin (auch Zin, bei den Oberdeutschen auch Ear, daher Dienstag und Ertag nordisch Tyr), der Kriegsgott, der den Beinamen Laxnot, Schjdertgenosse, fhrt. Diese Dreiheit erscheint schon bei Tacitus und kehrt wieder in einem zwar spter: eingeschobenen, aber zweifellos ebenfalls uralten Teil eines schsischen Tauf-g e lob n isses: ec forsacho Thuner ende Wuoden ende Saxnote ende allum them unholdum, the hira genotas sint". Ursprnglich war der hchste Gott Tin (Ti^as-Zeus), Wodan aber ein ingvonischer Stammesgott. Spter wurde Tiu zum Kriegsgott, an die Spitze der Götter trat Wodan. d) Daneben hat jede Gruppe stammverwandter Vlkerschaften wieder besondere Gottheiten. So verehrten die Jngvonen das gleichnamige Geschwifterpaar Nerthns, die Oftgermanen das Bruderpaar Alci. c) Diese Götter (Aseu) wohnen unter Wodans Fhrung im Himmel auf Asgard, auf Erden aber hausen die treulosen Riesen (Thursen), der Götter und der Menschen Feinde, und die Zwerge, die Wasser- und die Waldfrauen. d) der den Gttern thront das Schicksal. Die Götter sind wie die Menschen der Endlichkeit unterworfen; in der Zeit des Gtterendes (ragnark) werden die Götter, wie die Menschen, im Weltbrand (muspilli) untergehen. Aus diesem ersteht eine schnere Welt, in der selige Götter der seligen Menschen thronen. , e) Die Götter wie die Halbgtter der Germanen sind Personifika-tionen der Naturkrfte, der wohlthtigen wie der schdlichen. 2. Gtterbienst. a) Eine Mehrzahl von stammverwanbten Vlkerschaften bilbet einen -religisen Verbanb mit gemeinsamer Verehrung einer Gottheit, mit ge meinsamen Kultussttten (ergl. die griechischen Amphiktyonien). So versammeln sich die swebischen Vlkerschaften alljhrlich in einem Haine der emnonen lzwifcheu Elbe und Oder) zur Verehrung des Ziu, die iug-vou i schen Vlkerschaften auf einer Insel der Nordsee zur Verehrung des Gtter-Paares Nerthus, die oftgermanischen Vlkerschaften in einem Haine der Nahar-valen zur Verehrung des Gtterpaares Aln. Noch in der frnkischen Zeit bilden die Sachsen und Friesen besondere Kultusgemeinschaften.

2. Das Altertum - S. 15

1894 - : Buchner
15 3. die Sdkste von Spanien (das Land Tarsis); 4. die Nordkste Afrikas. V c) Karthago. Die weitaus wichtigste Niederlassung der Phnicier war Karthago, der berlieferung nach 850 v. Chr. durch die lyrische Knigs-tochter Elissa gegrndet, an deren Stelle in der spteren Sage die Gttin Dido trat. Karthago (d. i. Neustadt) dehnte sein Gebiet im Osten bis in die Nhe von Cyrsne aus (Sage von der Aufopferung der Brder Philni) und gewann nicht nur bald die Vorherrschaft der die anderen phnicischen Pflanzstdte im Westen, sondern machte sich auch die Ein-geborenen (die Libyer) unterthan Bei ihrem Versuch, die reiche Insel Sicilien vllig zu erobern, gerieten die Karthager in langwierige Kriege: 1. mit den Mischen Griechen (seit 480 v. Chr., also gleichzeitig mit den Perserkriegen); 2. mit den Rmern (seit 264). Seit der Zerstrung Karthagos (146 v. Chr ) hat das phnicifche Volkstum seine Bedeutung fr die Geschichte verloren. Iii. Kultur der Phnicier. 1. Religion. Die Phnicier verehrten im allgemeinen dieselben Gottheiten, wie die stammverwandten Babylonier. Neben Baal wurde auch Moloch, der zerstrende Sonnen- und Feuergott, neben Baaltis auch die Kriegsgttin Ast arte (babyl. Jster) verehrt; diesen Gottheiten wurden Kinder geopfert (so in Karthago noch in den schweren Zeiten der Rmer-kriege, so auch in den altgriechischen Zeiten dem Minotaurus Moloch auf Kreta). Als Gott des Handels und der Kolonien galt Melkart, mit welchem die Griechen ihren gleichfalls wandernden Halbgott Herakles ver-glichen. In Karthago drangen auch griechische Kulte, besonders der Dienst der Demeter und der Persephone, ein. L.verfassung. Gegenber den Despotien (der unbeschrnkten Knigsherrschast) des brigen Orients bildete sich in Phntcien mehr die Oligarchie oder Plutokratie (die Herrschaft der Besitzenden) aus, die gewhnliche Staatssrin kleinerer Handelsstaaten. Wie im Mutterlande die Könige durch den Adel beschrnkt und schlielich beseitigt wurden, so stand Karthago unter zwei Rten, einem Rat der ._(30.) Alten, von welchen zwei Könige (eigentlich Snffeten d. i. Richter) hieen, und einem groen Rat von 300 Mitgliedern. 3. Gewerbe und Handel. In den hheren Knsten und Wissenschaften leisteten die Phnicier nichts Groes, ihre Bedeutung beruht

3. Das Altertum - S. 34

1894 - : Buchner
34 c) Durch die Dichter, namentlich Homer und Hesiod, wurde Zusammen-hang in die mannigfaltigen Anschauungen gebracht, durch die bildende Kunst erhielten die einzelnen Gottheiten eine feste Gestalt. Dabei konnte nicht ausbleiben, da die Götter vielfach den Menschen hnlich gedacht wurden; die Griechen schufen sich die Götter nach ihrem Bilde (Anthropo-morphismns). * Unverkennbar ist in der Mythenbildung das Bestreben, alte Vorstellungen und dunkle Namen durch neue Sagen zu erklären: tiologische Mythen. So wurde z. B. der Beiname des Gottes Hermes 'A^ystcpovr^g als Argostter" gedeutet, während das Wort eigentlich der Strahlende" bedeutet (Volksetymologie). 3. Vorstellungen von der Entstehung der Welt und der Götter (Kosmogonie und Theogonie). Nach Hesiod ist die Welt aus dem Chaos entstanden, indem Uranos (der Himmel) und Ga (die Erde) von selbst sich schieden. Es folgen nun mehrere Generationen von Gttern: a) die Herrschaft des Uranos; b) Uranos wurde durch seinen Sohn Kronos ( x^ovog?, Saturn) gestrzt und mit seinen Shnen, den Titanen, in den Tartarus verwiesen; c) aber auch Kronos wurde von seinen Shnen gestrzt, welche sich in der Herrschaft teilten: 1. Zeus erhielt die Herrschaft des Himmels; 2. Poseidon die des Meeres; 3. Hades (Pluto) die der Unterwelt. Daraus ergibt sich die Dreiteilung der Götter in a) obere Götter (ot ttvco, oi ovquviol) b) Meergottheiten (ot d-aluggioi) c) untere Götter (ot xarco, ot x&ovlol). Erst nachhomerisch ist die Zusammenfassung der 12 hchsten Gottheiten unter dem Namen der olympischen Götter (so gen. nach dem Gtterberg Olympus). a) Die oberen Götter. 1. Zens (Jnppiter): a) in der Natur der Himmelsgott, vsyslriysysta, xslaivsepris; ) in allen Beziehungen des Lebens der oberste Gott: naxriq ccvdgiv rs &(ov Ts, der Gott der Könige wie des Volkes, der Familie wie der Fremden. *Die berhmteste Darstellung war die Kolossalstatue von der Hand des Phidias in Olympia nach Hom. Jl. 1, 528 ff.: rh, jcui xvavsj]<siv in' cpgvac vsvas Kqoviojv dfjbqogiai d 'ccgci /unai snsqqtgavxo vaxtog Xqcitog an1 Oavv.toiq- fisyav 'iwu^sv "Olvfinov.

4. Das Altertum - S. 35

1894 - : Buchner
Von den erhaltenen Darstellungen ist die schnste die sogenannte Zeusmaske von Otricli, die rmische Nachbildung eines griechischen Originals. 2. Hera (Juno), die Gemahlin des Zeus, ursprnglich Erdgttin, weiterhin die Beschtzerin der Ehe. * Die berhmteste Darstellung ist die Juno Ludovisi, eine Kolosjalbste von groer Hoheit und Schnheit, im Ausdruck vielleicht auf die berhmte Statue von Polyklet in Argos zurckgehend. 3. Pallas Athene (Minerva): ) ursprnglich eine Gttin des thers (v. ai&co brennen) und des Gewittersk Hullg v. nlla) (dlla) eigentl. die den Blitz schleudernde; sie trgt die Agis, das Medusenhaupt, um das sich Schlangen als Sinnbild der Blitze ringeln. - ) Weiterhin Gttin des Krieges, aber auch der Klugheit und iea-liehen Kunstsinnes. Als solche ist Athene gewappnet aus dem Haupt des Zeus entsprungen. Sie vereinigt die verschiedenen Seiten des griechischen Wesens in sich. 7) Insbesondere ist sie die Hterin der Städte, nofadg, vornehmlich der Stadt Athen, die nach ihr den Namen trug. *Vgl. die Pallas Giustiniani (spr. Dschustinini) im Vatikan, eine archaistische, d. h. absichtlich den altertmlichen Charakter nachahmende Statue, im Ausdruck vielleicht auf die berhmte Statue des Phidias im Parthenon zurckgehend. 4. Phbus Apollo: u) ursprnglich Licht- und Sonnengott (v. cpag; neben ihm wurde noch Helios verehrt); Abwehrer der Finsternis, Erleger des Drachen Pytho, daher Ilv&iog; ) weiterhin der Gott der geistigen Reinheit und Klarheit, also der Shne, der Weissagnng, der Dichtkunst, auch der Heilkunde (daher Vater des Asklepiosx>^ *Als ie&xcucog, Abwehrer und Bestrafer der Barbaren, ist Apollo in der berhmten Statue vom Belvedzre (einer Halle des Vatikans) dargestellt; auch als Moyaaytrrjg, Fhrer der Musen, wurde er hufig abgebildet in langem Gewnde, bekrnzt und die Cither schlagend. 5. Artemis (Diana), die Zwillingsschwester Apollos (beide sind Kinder der Lato, Latna, v. lateo d. h. der Finsternis): ) ursprnglich Mondgttin (daneben Seltne); ) weiterhin Gttin der Jagd. * Gttin der Jagd erscheint sie in der Statue des Louvre zu Paris, die sogen. Artemis von Versailles. 1 Vgl. die Walkren der germanischen Gttersage. 3*

5. Das Altertum - S. 36

1894 - : Buchner
36 6. Ares (Mars): a) ursprnglich ein thracischer Feuergott; ) weiterhin der Gott des Krieges mit Phobos und Eris an seiner Seite. ^*Jn ruhender, sinnender Gestalt erscheint Ares in einer Statue der Villa Ludovlsi zu Rom/ 7. Aphrodite (Venus), die Gttin der Schnheit und der Liebe; daneben Eros (Amor) und die 3 Charitinnen (Grazien); eine Gttin von asiatischer Herkunft; vgl. die phnicische Astarte. *$)ie schnste Darstellung ist die Venus von Milo (Melos) im Louvre. 8. Hephstos (Vnlcanns), der Gott des Feuers, weiterhin der Schmiedekunst (die Cyklopen seine Gehilfen im tna). Als seine Gemahlin erscheint bei Homer Aphrodite, auch Chans; so wird der rohen Kraft die Schnheit und Geflligkeit vermhlt. 9. Hermes (Mercurius): u) zunchst der Windgott (dafr spter lus); ) weiterhin der Gtterbote, dem auch die Sorge fr Handel und Wandel zufllt (die Hermessulen als Wegweiser). "Die schnste Darstellung ist der jpermes des Praxiteles, welcher bei den vom deutschen Reich in Olympia ausgefhrten Ausgrabungen "In Olympia 1877 gefunden wurde. 10. Hestia (Vesta) die Gttin des heiligen Herdfeuers. *Am wrdigsten dargestellt in der sogen. Vesta Giustiniani zu Rom, einer Statue im alten, strengen Stil. b) Die Götter des Meeres. 1. Poseidon (Neptunus) ist der Beherrscher des Meeres, zugleich Erderschtterer (twoaiycciog), auch der Gott der Rosse (wegen der hnlichkeit mit den Wellen^). 2. Amphitrlte, die Tochter des Meergreises Nereus, ist die Gemahlin des Poseidon; die brigen Nereiden, Tritone und Delphine bilden das Gefolge des Meergottes. Proteus, der verschlagene, alle Gestalten annehmende Meergreis bezeichnet das Abenteuerliche, der unheilvolle Gesang der Sirenen das Lockende und Ver-fhrerische des Meeres. e)Die Götter der Erde und der Unterwelt. 1. Als Gttin der Erde galt im weitesten Sinne G^a (f. S. 34); auch Rhea (Kybele, magna mater), die Mutter des Zeus, war eine Erdgttin. 2. Gttin des Ackerbaues war Demeter (Ceres). Auf sie wurden alle staatlichen Ordnungen zurckgefhrt, daher Oea/uoypog. 1 Die See bumt sich" ist auch den heutigen Sdlndern ein gelufiger Ausdruck.

6. Das Altertum - S. 37

1894 - : Buchner
37 - Der sinnige Mythus vom Aufsuchen ihrer vom Gott der Unterwelt geraubten Tochter bezeichnet Vergehen und Wiederausleben der Natur; vgl. Schillers Klage der Ceres". 3. Dionysos ^Bacchus) war der Gott des Wachstumes, insbesondere des Weinbaues. Seine Begleiter sind der Hirtengott Pan und die bockssigen, lsternen Satyren, unter ihnen Silzn, der Erzieher des Dionysos. Aus den Dionysosfeiern entwickelte sich das griechische Drama. 4. Beherrscher der Unterwelt ist Hades (Pluto); seine Gemahlin Persephvne (Proserpina), die Tochter (xoyy) der Demeter (f. o.). Die griechischen Sagen der die Unterwelt bekunden teils das Grauen vor dem Tod (Gnberus, (Sharon, Styx, Koc^tus, Lethe; die armen Schatten"); teils ein Gefhl der Verantwortung nach dem Tode (die Totenrichter Minos., Rhoda-manthys, kus; die Bestrafung des Tantalus, des Sis/phus, der Danmfienjf -endlich allch"em Sehnen nach einem besseren Zustand (die Gefilde des Elyfiums auf den Inseln der Seligen, wo alle Edlen und Groen ein leidloses Leben führen). Besonders in den eleufinifchen Mysterien (Geheimdiensten der Demeter und Persephone) wurden solche Hoffnungen genhrt. 5. Nebengottheiten (Dmonen). Neben den groen Gttern verehrten die Griechen das Gttliche in vielen Erscheinungen der sinnlichen wie der geistigen Welt. a) Die Natur war beseelt, jeder Flu hatte seinen Gott, jede Quelle eine Nymphe oder Najade, jeder Baum eine Dryade; vgl. auch die drei Hren, ferner die obengen. Satyren, Nereiden usw. d) Die sittlichen Mchte erscheinen personifiziert, das Walten des Schicksals ist in der Moira verkrpert (auch in den drei Schicksals-schwestern: Klotho, Lachesis und Atrvpos)^ die Gewissensbisse in den Erinyen (Eumeniden), den Tchtern der Erde. Auch einzelne Tugenden wurden verehrt, wie die sittliche Scheu {Aiscog)^ vgl. auch die obengen. Charitinnen und die 9 Musen (Klio, Thalia, Elao, Euterpe, Polyhymnia^Kampe, Terpsichore, Urania, Melpomlne). 6. Die Halbgtter (Heroen). In der Mitte zwischen Gttern und Menschen stehen die Heroen, die Fhrer und Helfer der Menschheit in der Vorzeit. Unter ihnen geno am meisten Verehrung Herakles (Her-kules), der selbst den Gttern bei ihrem Kampfe gegen die Giganten half, vor allem aber in khnen Abenteuern (seine 12 Arbeiten) die Welt von Untieren befreite. Herakles ist das Symbol der von gttlichem Ursprung stammenden, aber zur Dienstbarkeit verdammten, im Vollbringen des Notwendigen unter Mhe und Arbeit emporstrebenden Menschenkraft". Ranke. 1 Vgl. die Nornen der germanischen Sage. | Univ. a Univ. Bib

7. Das Altertum - S. 51

1894 - : Buchner
--- 51 b) Die Lebensweise (ywyy) der Spartaner. Das Ziel der Erziehung war Kriegstchtigkeit; auch das Leben im Frieden glich dem Lagerleben. 1. Jugenderziehung. a) Schwchliche Kinder durften ausgesetzt werden; die Knaben blieben nur bis zum 7. Jahr unter der Aufsicht der Mutter, daun wurden sie ffentlich erzogen, durch stete krperliche bung bei knapper Kost und durch Baden im Enrotas abgehrtet und an unbedingten Gehorsam und Ehrfurcht vor dem Alter gewhnt. ) Die Kenntnisse traten bei der Erziehung zurck, doch wurde die harmonische Ausbildung durch ernste Musik und Reigen nicht versumt. Alljhrlich wurden die spartanischen Knaben am Altar der Artemis bis aufs Blut gegeielt; wer am lngsten aushielt, ohne zu klagen, wurde bekrnzt. Schon Lykurg soll die Gesnge Homers nach Sparta gebracht haben. Besonderes Gewicht wurde auch auf kurzen, treffenden Ausdruck beim Reden gelegt (Xcuccovifoiv, haxcovixd qi)iiutu). 2- Leben der Erwachsenen im Frieden. Auch die Männer lebten gemeinsam; selbst der Familienvater nahm teil an den gemeinsamen Mahlzeiten (avgqnici od. cfeiniu1), bei welchen die grte Einfachheit herrschte. Auch die Kleidung war leicht, die Wohnung einfach; Geld aus Edelmetall war untersagt, um den Verkehr mit dem Ausland zu hindern; Reisen ius Ausland, auch Ansiedelung Fremder in Sparta war verboten. 3. Der Kriegsdienst. Alle Spartaner waren vom 20. bis zum 60. Lebensjahr dienstpflichtig und zwar als Hopllten (Schwerbewaffnete). Der einfachste Verband war die Gemeinschaft der Tischgenossen (ivco/tioxm) > 16 Enomotien zu 32 Manu bildeten eine taktische Einheit {l6xog, spter fiqa gen.) von 512 M. Die Spartaner schmckten sich zur Schlacht: sie legten Purpurgewnder an bekrnzten sich und trugen die Waffen blank. Von den Kriegsgesngen, welche den Sturmschritt der Spartaner begleiteten, sind noch Bruchstcke erhalten. *Aus einem anapstischen Marschlied (t/uaxrjpiov) des Tyrtus: "Ayer m ^Tic/.pxas evdvpov Nun wohlauf, ihr Shne der Brger xovpot nc/.Ttq(ov nohr,xav, Aus Sparta, dem mnnerreichen lau/, [uv i'xvv nooakea&e, Mit der Linken werfet den Schild vor qv mlfiws ndnovxes- Und herzhaft schwinget die Lanze! fir] cfeicag&ai xg ^cog- Es schone keiner des Lebens; ov yuq nrqiov x Snctqxy. Denn das ist nicht Brauch'zu Sparta. 1 *Entw. v. cpi'io? = Liebesmahle, oder v. ^Sea&M = frugale Mahlzeiten, oder endlich statt istncc (i's-o^ac) = Speisungen. Einen Hauptbestandteil der spartanischen Mahlzeiten bildete die schwarze Suppe", d. h. Schweinefleisch, das mit dem Blut und mit Essig gekocht war. 4*

8. Das Altertum - S. 125

1894 - : Buchner
125 Iv. Die Ligurer (Ligres), die 53eneter (und Jstrer) sowie die $opt)ger (Japyges) (in Kalabricn), Reste und versprengte Zweige nnberer Stmme, blieben ohne Bebentnng fr die Kultur Italiens. V. Die Griechen suchten seit etwa 1000 v. Chr., Unteritalien auf dem Seewege aus und bcfiebelten die Ksten, whrenb sie im Innern keinen Boben gewannen. Von den Griechen heit Unteritalien Grogriechenland, auch die Bezeichnung jonisches" Meer erinnert an die frhen Fahrten der Griechen. Die griechischen Einflsse in Rom wie in ganz Italien beginnen viel frher als das Eingreifen der Rmer in die griechischen Verhltnisse. 22. Die rmische Religion. A. Die Vorstellungen von den Gttern Die Jtaliker ver-ehrten wie die Griechen und anbere Jnbogermanen die Krfte der Natur: Licht, Wasser, Winb und Wachstum. Aber whrenb die Griechen die ursprnglichen Naturgtter immer menschlicher gestalteten (Anthropomorphis-mus, s. S. 34), faten die Rmer die Gottheiten auch spter als Ver-krperungen der Naturkrfte, verbanben jedoch zugleich sittliche Begriffe mit den Vorstellungen von den einzelnen Gttern. I. Die ursprnglichen Naturgottheiten: 1. Als oberster Gott (optimus, maximus) wurde Juppiter (b. i. Himmelsvater) verehrt, der Gott des Regens (J. pluvius), des Donners (J. tonans), auch des Sieges und des Triumphes. Seine Gemahlin ist Juno, die Gttin des lichten Himmels, Beschtzerin des weiblichen Lebens. 2. Jnus, ursprnglich der Sonnengott (der euchtenbe; vgl. cpcnv-), sobann der Gott des Wechsels der Zeiten, insbesondre eines jeben Anfanges. Ihm steht zur Seite Diana (Jana die Glnzenbe"), ursprnglich die Monbgttin. Dem Janus war der Beginn des Jahres geweiht (Januar"), aber auch alle Durchgnge und Thren waren ihm heilig (ianua die Schwelle"); der Tempel des Janus wurde im Frieden geschlossen. Der Gott Janus wurde abgebildet mit einem vorwrts und einem rckwrts gewendeten Gesicht (biceps), das einzige rein rmische Gtterbildnis. 3. Mar8 (Mavors, Mamers), ursprnglich ein Gott der Herben und gelber, balb auch der Kriegsgott. 4. Saturnus b. i. Saatengott (v. sero, satum); seine Gemahlin ist Ops b. i. die Gttin des Wohlstanbes.

9. Das Altertum - S. 126

1894 - : Buchner
126 -- Das Saturnusfest (Saturnalia), ursprnglich wohl ein Erntefest, war spter das Fest des goldenen Zeitalters, in dem Saturnus König war, und der Gleichheit aller Menschen. 5. Faunus (b i. der Holbe" v.' faveo), der Gott der Hirten und Herben; vgl. den griechischen Pan; 6. Silvnus, der Gott des Walbes; 7. Volcnus, der Gott des Feuers und der Erzbilbnerei; hher stanb 8. Vesta, die Beschtzerin des Herbfeuers; 9. Minerva (vgl. memini), bte Gttin der geistigen Kraft; 10. Venus, ursprnglich eine Gttin der Grten, weiterhin der Liebe; 11. Tellus, die Gttin des Erbbobens; (baneben spter Ceres als Gttin des Wachstums der Erbe); 12. Neptnus, der Gott des Meeres. Ii. Die Dmonen (Geister"). Neben den eigentlichen Gttern erfllten Natur und Menschenleben zahlreiche niebere Gottheiten, so 1. die Laren (Lres), die verklrten Geister der Gestorbenen, und 2. die Penaten (Pentes v. penus das Innere), die guten Geister des Hauses, beibe am heiligen Herbe des Hauses verehrt; 3. der Gen ins, der den einzelnen Menschen bnrch das Leben begleitet; 4. die Lemnr sn (Lemres) ober Larven (Larvae b. i. Gespenster), die Geister der bsen Menschen 1. Iii. Die Verkrperungen (Personifikationen) von sittlichen Eigen-schaften und Vorgngen des menschlichen Lebens. Die Tngenben stellten sich die Rmer als Wirkungen einzelner Gott-heiten vor und verehrten daher die Virtus, Pietas, Pudicitia, Concordia. Alles Gute kam von den Gttern, daher wrben Fortuna und Salus, Spes und Bonus Eventus gttlich verehrt. Aber auch der Krieg hatte gttlichen Ursprung, es wrbe zu Bellna und Victoria, zu Pallor und Pavor gebetet. Ferner gab es einen Gott der Felbmark (Terminus), eine Gttin der Jahresernte (Annna) und Götter aller einzelnen huslichen und lnblichen Vorgnge von einiger Bebeutmig. Die meisten rmischen Gottheiten weisen auf das Landleben hin, so auer den obengenannten noch die Hirtengttin Pales., deren Fest (bte Paltlien) zugleich als der Grndungstag der Stadt Rom galt, ferner Vertumnus (o. verto), der Gott der Jahreszeiten, namentlich des Herbstes, mit seiner Gemahlin Pomona, der Gttin des Obstes^ Allmhlich aber trat ein Wandel der Anschauungen ein, i Dagegen die Manen (Manes, eig. die Guten"), die Geister der Abgeschiedenen, infoferne sie nicht auf der Oberwelt, sondern in der Unterwelt verweilen.

10. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 6

1894 - Bamberg : Buchner
6 Griechische Geschichte. der Brust die gis, ein schuppiges Fell mit dem Medusen- oder Gorgonen-Haupt in der Mitte und umgeben von Schlangen. Zugleich ist Athene die Gttin der Klugheit, Erfinderin und Beschtzerin der Knste (z. B. des Spinnens und Webens). Ihr Sinnbild ist die Eule. 4. Phbus Apollo, aus der Insel Delos als Sohn der Lew geboren, der Gott des Lichtes und oft geradezu mit dem Sonnengott Helios auf gleiche Stuse gestellt. Wie die Sonne ihre versengenden Strahlen, so versendet Apollo seine sicher treffenden Pseile; wie das Sonnenlicht alles erleuchtet, so erhellt Apollo das Dunkel der Zukunft und die Geheimnisse der Knste und Wissenschaften. Daher ist er der Gott der Seher, der Vater des Heilgottes Asklepios, der Anfhret der neun Musen l). Heilig war ihm der Lorbeer. 5. Artemis (Diana), die Zwillingsfchwester des Apollo, die Gttin der^Fgb. Wie ihr Bruder mit dem Sonnengott, fo wird sie hufig mit der Mondgttin Selene gleichgestellt. ' Sie wird begleitet von einer Hirschkuh. 6. Ares (Mars), der Gott des Krieges. 7. Hephstus (Vulknus), der Gott des Feuers und der Schmiedekunst; mit seinen Gesellen, den Cyklopen, schmiedet er im Innern des feuerspeienden tna. 8. Aphrodite (Venus), die Gttin der Schnheit; sie wird begleitet von Eros (Amor) und von den drei Anmutsgttinnen, den Chan-tinnen oder Grazien. Heilig ist ihr die Taube. 9. Hermes (Merkurius), ursprnglich ein Windgott, der schnelle Bote der Götter und als solcher der Gott der Wege und Straen, der Reisenden und Kaufleute. Er trgt Flgelhut und Flgelfchuhe, dazu in der Rechten den Heroldsstab und in der Linken oft einen Geldbeutel. 10. Hestia (93 e ft a), die Gttin des Herdfeuers und Beschtzerin der Wohnungen und Städte. Die Götter des Meeres, der Erde und der Unterwelt. 11. Poseidon (Neptunus), der Herrscher des Meeres, der mit 9 seinem Dreizack das Meer aufwhlt oder beruhigt und das Land erschttert. Wenn er der das Meer fhrt, begleiten ihn die Nereiden, die Tchter ') Kalliope (Heldenlied), Klio (Geschichte), Melpomene (Trauerspiel), Thalia (Lustspiel), Euterpe (Tonkunst), Terpsichore (Tanzkunst), Erto (Minnegesang), Po-lymnia (religiser Gesang), Urania (Sternkunde). 2) Auch Iris, die Gttin des Regenbogens, erscheint als Botin der Götter, besonders der Hera.
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