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1. Das Mittelalter - S. IV

1896 - Bamberg : Buchner
die europischen Kmpfe der beginnenden Neuzeit ganz besonders cutsgefochten wurden, Italiens, zu schildern, unter steter Vergleichnng mit der Entwickelung Deutschlands. Dies war nur mglich durch zusammenhngende Darstellung, Vermeidung der Zersplitterung. Die notwendigsten Thatsachen aus der Ge-schichte derjenigen Lnder aber, welche als Staaten erst spter bestimmend in den Gang der allgemeinen Geschichte eingreifen, habe ich aus sachlichen wie didaktischen Grnden mit einschlgigen Partien der deutschen Geschichte in Verbindung gesetzt. Stellen aus zeitgenssischen Quellen und neueren Geschichts-werken wurden nur sparsam aufgenommen. Der etwas grere Umfang schreibt sich in der Hauptsache von der bersichtlichen Gruppierung, den zahl-reichen berblicken, der ausfhrlichen Darstellung der inneren Verhltnisse her Zum Schlu spreche ich meinem Mitarbeiter, dem Herrn Professor Dr. Stich, ohne dessen Untersttzung das Erscheinen dieses Lehrbuchs bei meiner vielseitigen Inanspruchnahme vielleicht eine weitere Verzgerung erfahren htte, sowie den Herren Professoren Egenols und Hellmuth, welche sich der mhsamen Durchsicht der Korrekturbogen unterzogen haben, meinen wrmsten Dank aus. Mnchen, Ostern 1896. W. Alierl. 1 Durch den verschiedenen Satz ist es ermglicht, bei schwcheren Jahreskursen ein-zelne Teile zu bergehen; einige hiefr geeignete Anmerkungen sind (durch *) besonders gekennzeichnet.

2. Das Mittelalter - S. 14

1896 - Bamberg : Buchner
14 Staatsreligion entband, verbreiten. Seit der Zerstrung Jerusalems aber wurde dasselbe auch von der Auenwelt immer mehr als eine be-sondere Religion erkannt und von der dem jdischen Bekenntnis zu teil gewordenen Duldung ausgeschlossen. Die Verfolgungen begannen unter Kaiser T r a j a n auf Anregung des Statthalters von Bithynien, P l i n i n s. Doch bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts haben weniger ein-zelne Kaiser als vielmehr einzelne Statthalter Bestrafungen wegen Nicht-anerkennuug der bestehenden Staatsreligion verhngt. Erst seit der Mitte des 3. Jahrhunderts, seit der Regierung des Kaisers Decius, wurden Christenverfolgungen allgemein und planmig durch die Kaiser angeordnet. Die schwerste und letzte war die D i o k l e t i a n i s ch e. Trotz der Ver-folgungen breitete sich aber das Christentum, begnstigt durch den nni-versellen Charakter des rmischen Kaisertums, der das ganze rmische Reich, auch der Gallien, Spanien und Afrika aus. Die rmischen Kaiser erkannten, da das Christentum nicht auszurotten sei, da man vielmehr mit der neuen Macht rechnen msse. Konstantin der Groe und sein Mitkaiser Licinins erlieen im Jahre 312 das T o l e ra n z e d i kt von Mailand, welches den Christen Religionsfreiheit gewhrte. Seit dem Siege Konstantins der Licinins (324) wurde das Christentum tatschlich wie eine Staatsreligion behandelt. Das Heidentum ward zwar von Kon-stantin noch geschont, aber nach dem vergeblichen Versuche Julians, den heidnischen Gtterglauben durch Verbindung mit der griechischen Philosophie sowie durch Aufnahme christlicher Grundstze wieder lebensfhig zu machen, begann mit Theodosius I. der erste systematische Versuch der Kaiser, das Heidentum gnzlich auszurotten. 2. In der Geschichte der kirchlichen Lehrentwickelung und ihrer hretischen Gegenstze ist besonders bedeutsam ein Beschlu der ersten allgemeinen Kirchenversammlung zu Nica 325; hier wurde die Lehre des Arius, da Christus dem Gottvater nur wesenshnlich sei (6/noiovoiog), verworfen und unter der Fhrung des Athanasius die Wesensgleichheit Christi mit Gott (f.toovolol) zum Dogma erhoben. 3. Kirchenverfassung. Von dem glubigen Volke schied sich nach katholischer Lehre von Anfang an, nach protestantischer seit dem 2. Jahrh. der Priesterstand (o ylrjqog), bestehend aus Bischfen (enioxonoi), Priestern (nqeovteqoi), Diakonen (didxovoi). Der Bischof stand als ordentlicher Seel-sorger (ordinarius) an der Spitze der Stadtgemeinde oder Parochie (nagoixla), ihm zur Seite standen die Priester und die Diakone, erstere zur Untersttzung in der Seelsorge, letztere fr die Liebesthtigkeit. Fr das Land vertraten den Bischof entweder die Priester oder besondere Landbischfe (xwqenioxotioi).

3. Das Mittelalter - S. 174

1896 - Bamberg : Buchner
Im 10. und 11. Jahrhundert war die Litte ratur eine fast aus-schlielich lateinische gewesen. Mit Beginn der Stauserzeit bricht allmhlich das nationale Element durch, selbst in den dichterischen Erzeugnissen der Geistlichkeit. Im Alexcnderliede des Pfaffen Lamprecht wird ein allerdings antiker Stoff (getrnkt mit abenteuerlichen Zgen aus der Kreuzfahrerwelt) in deutscher Sprache behandelt, im Rolandslied wird ein ursprnglich deutscher, wenn auch erst durch franzsische Vermittelung gewonnener Stoff in deutscher Sprache besungen. Im Nibelungen- und Gudrunlied erscheint dann das deutsche Element sowohl nach Form wie nach Inhalt vollstndig Herr geworden der das Fremde. Die Litteratur des 10. und 11. Jahrhunderts war eine fast ausschlielich geistliche gewesen, und noch zu Beginn der Stanserperiode erscheinen Geistliche als Verfasser des Alexanderliedes wie des Rolandsliedes. Neben diese geistliche Litteratur tritt jetzt selbstndig eine weltliche, die des Rittertums. Freilich ist diese ritterliche Litteratur keineswegs eine reindeutsche, ebensowenig wie das Rittertum selbst. Das ritterliche Kunstepos entlehnt franzsische Stoffe (bez. antike Stoffe in franzsischer Bearbeitung), so die Enen" Heinrichs von Veldecke, der Jwein" Hartmanns von Aue, der ..Parzival" Wolframs von Eschenbach. Tristan und Isolde" Gottfrieds von Strasburg. Und die ritterliche Lyrik, soweit sie die Minne feiert, entlehnt Stoffe wie Weisen aus Frankreich. Rein deutsch aber nach Inhalt wie Sprache sind die Lieder, welche Vorgnge in der Natur behandeln, rein deutsch auch das politische Lied, begrndet von dem grten deutschen Lyriker des Mittelalters, Walther von der Vogel-weide. Mittelpunkte der ritterli ch-hsischen Dichtung waren neben dem staufischen Kaiserhause der Hos der Babenberger Herzge von Osterreich, der Hof des Landgrafen (Hermann) von Thringen (Sage vom Sngerkrieg auf der Wartburg). In den spteren Jahrzehnten der staufischen Kaiserzeit beginnt, wie das Ideal des Rittertums, so auch die ritterliche Dichtung zu verblassen (Ulrich von Lichtenstein!). Neben die Pflege der hfischen Lyrik tritt eine Vorliebe fr mehr volkstmliche, aber auch parodierende Lyrik (Lieder des bayerischen Ritters Neidhart von Reuenthal), neben die Pflege des hfischen Evos eine Vorliebe fr Novellen und Schwuke (der ..Meier Helmbrecht" von Werner dem Gartenre. die Schwnke des Pfaffen Amis von dem Stricker). Beide entlehnen ihre Stoffe vor-nehmlich dem Leben des dritten weltlichen Standes, des Bauerntums. Neben der deutschen Poesie beginnt sich auch die deutsche Prosa zu entwickeln. Die frher ausschlielich lateinisch geschriebenen Gesetze und Urkunden werden allmhlich deutsch geschrieben. Deutsch sind die ersten systematischen Darstell-ungen der norddeutschen und sddeutschen Rechtsverhltnisse, df.r.h achsenspiegel (um 1235), der Schwabenspiegel (nach 1273). Auch die deutsche Predigt erwacht; dem Minoriten David von Augsburg, der lange Zelt in Regens-brg gewirkt hat, folgt in seinem Schler Berthold von Regensburg einer der bedeutendsten Redner, die je in deutscher Sprache zum Volke gesprochen haben.

4. Das Mittelalter - S. III

1896 - Bamberg : Buchner
----- ~ ' ' " Vorwort. Die Grundstze fr die uere Disposition dieses Lehrbuchs sind aus den von Stich frher herausgegebenen zwei Teilen zur Genge be-kaunt. Was den Inhalt betrifft, so war ich redlich bemht, die Ergebnisse, der neueren Forschung zu verwerten, so weit ich mich mit denselben in Einklang befinde; des fteren wurden die Urteile bewhrter Forscher mit ihren eigenen Worten in den Text aufgenommen. Entsprechend dem gemein-samen Programm suchte ich an Stelle einer blo uerlichen Aneinanderreihung von Thatsachen den inneren Zusammenhang und den Entwickelnngs-gang darzulegen und das Verstndnis hiefr schon durch einen zweckdien-liehen Aufbau zu erleichtern. Eine weitere Aufgabe war es, unter Beschrnk-ung der Kriegsgeschichte die neueren Forschungsresultate der die inneren Verhltnisse, der Verfassung, Wirtschaft, geistige Kultur, mehr als bisher und zwar systematisch fr die Schule zu verarbeiten; die Berechtigung hiezu kann heutzutage nicht mehr zweifelhaft sein. Uni die Wechselbeziehungen zwischen politischer und Kulturgeschichte festzustellen, wurden jeder einzelnen Periode die betreffenden Abschnitte der inneren Geschichte zugeteilt. Von einer Darstellung der Sittengeschichte wurde Abstand genommen, weil dieser Stoff sich mit dem Charakter eines Lehrbuchs schwer vertrgt. Im Mittelalter steht viel mehr als in der neueren Zeit die deutsche Geschichte im Vordergrunde der allgemeinen. Meine Bearbeitung der aus-wrtigen Geschichte unterscheidet sich daher in etwas von der Stichs (Iii. Teil). Es kam mir vornehmlich daraus an, den Entwicklungsgang derjenigen Mchte, welche in der Neuzeit nacheinander eine leitende Stellung in Europa inne hatten, Spaniens, Frankreichs, Englands, und daneben des Landes, auf dem

5. Das Mittelalter - S. 55

1896 - Bamberg : Buchner
55 teil bis zum Ende des rmisch-deutschen Kaisertums erhalten haben, gehen auf solche ? Immunitten zurck. f) Um die Grafen und Markgrafen in ihrer Amtsfhrung zu ber-wachen, schuf Karl das Amt der ordentlichen Knigsboten (missi regis). Das ganze Reich wurde zu diesem Zwecke in Jnspektionsbezirke (missatica, vgl. unsere Regierungsbezirke) eingeteilt, die mehrere Grafschaften umfaten. Fr jeden Bezirk werden mehrere Knigsboten aufgestellt, meist ein geistlicher und ein weltlicher. Die Ernennung der Knigsboten erfolgt immer nur fr die Dauer einesjahres. Unmittelbar nach ihrem Amtsantritte stellen sie auf einem Landtage eine Untersuchung an der die Amtsfhrung der Grafen, der die Verwaltung des Kirchenamtes, der den Znstand der Schulen. Alle Vierteljahre halten sie an vier verschiedenen Dingsttten Gericht der Rechtssachen, die der ordentliche Richter nicht erledigen kann oder deren Erledigung er verweigert oder verschoben hat. Auerdem bereisen sie das Land, um sich von den Zustnden desselben zu unterrichten. Diese segensreiche Einrichtung begann seit Ludwig I. zu verfallen. Im rmisch-deutschen Reich fehlte eine solche Mittelbehrde. Vgl. dagegen mit den Inspektionsreisen der karolingischen Knigsboten die Ren tmeisterumri 11e im bayerischen Territorialstaat von der Mitte des 15. bis zum Schlsse des 18. Jahrhunderts. 5. Die Ansnge des Lehenswesens. S. S. 39. Heeresverfassung. a) Heerbannverfassung. Die Grundlage der Heeresverfassung bildet, wie in der germanischen Urzeit, so auch in der frnkischen Periode die allgemeine, unentgeltliche Wehrpflicht eines jeden Unterthanen; Dienst im allgemeinen zu Fu, Aufgebot durch den König. Um die Wehrpflicht zu erleichtern, bestimmte Karl der Groe von Fall zu Fall, da nur die Besitzer grerer Gter ausziehen, die Besitzer kleinerer Gter gemeinsam (zu je 3, 4 oder 5) einen Mann stellen sollten. ^?bftlbergang von der Heerbannverfassung zur Lehens- oder ritterlichen Heeresverfassung. Um sich der Wehrpflicht ganz zu entziehen, begaben sich viele Freie in den Schutz und in das Abhngigkeitsverhltnis von einem Grundherrn, welcher dann die Last des Heerbanns bernahm. Dies wie das Bedrfnis einer Reiterei begann schon seit Karl Martell, noch mehr seit Kart dem Groen die alte Heeresverfassung zu sprengen. An die Stelle des zu Fu dienenden Volksheeres trat, am frhesten im West-frankeureich, immer mehr das Reiterheer der kniglichen Vasallen und ihrer Dienstleute. Gerichtswesen. a) Die Gerichtsversammlung ist noch immer eine Hundertschafts-, nicht Gauverfammluug; die Grafschaft zhlt so viele Gerichtssttten als Hun-

6. Das Mittelalter - S. 173

1896 - Bamberg : Buchner
Die Verbindungen deutscher Kaufleute im Auslande bezweckten Beschaffung eines gemeinsamen Hauses (Faktorei, Kontor) zur Aufnahme der Menschen und Waren und zum Erwerb von Handelsfreiheiten. Faktoreien gab es in London (Stahlhof), in Brgge, in Wisby, in Nowgorod (Peterhof), und auf diese Vereinigungen beschrnkte sich ursprnglich der Gebrauch des Wortes Hansa". Erst spter bertrug sich die Bezeichnung Hansa" auf das Bundesverhltnis der nieder-deutscheu Städte. Im 14. Jahrhundert erhielt dieser Bund auch eine feste Organisation. Das Bundesregiment wurde ausgebt von Stdtetagen (Versammlungen von Ratsmitgliedern der Bundesstdte), welche von dem Brgermeister des Vorortes Lbeck geleitet wurden. Der Bund und damit der Stdtetag verfgte der eine Bundeskasse, ein Bundesheer, eine Bundesmarine (Orlogfchiffe Kriegs-schiffe). Der Bund bezweckte vornehmlich Frderung des Handels, Sicherung der Handelsstraen, Erlangung von Handels- und Zollprivilegien, Ausschlu fremder Kon-kurrenz. Innerhalb des Bundes bestanden wieder Sondervereinigungen mit eigenen Stdtetagen, zuletzt vier Quartiere, das wendische unter Lbeck, das schsische unter Braunschweig, das klnische unter Kln, das preuisch-livludische unter Danzig als Vororten. ^Bltezeit. Im 14. Jahrhundert beherrschte die Hansa den gesamten Handel Rulands, Skandinaviens, Englands. Den Hhepunkt der Macht erreichte sie um 1370, im siegreichen Kriege gegen die Könige von Dnemark und von Norwegen. y) Verfall. Am Ende des Mittelalters trat der Verfall ein, im 30j/ahrigen Kriege lste sie sich auf; der Hansatag von 1630 zhlte nur noch die drei Städte Lbeck, Hamburg und Bremen, die als freie Reichs-und Hausastdte den Bund aufrecht erhielten. C. Geistige Kultur. a) Bildung und Litteratnr. Im 10. und 11. Jahrhundert hatte sich die'bildung meist auf die geistlichen Kreise beschrnkt. Im 12. Jahrhundert zeigen sich die Spuren einer umfassenden Laienbildung. Zwar der Unterricht, welchen der knftige Ritter empfing, war kein streng schul-miger, aber immerhin zhlte die Fertigkeit im Dichten und Singen zu den sieben Frmmigkeiten" eines Ritters. Die Entwickelung des Stdte-Wesens zeitigte dann auch unter den Brgern das Bedrfnis einer bessereu geistigen Bildung; diesem Bedrfnisse gengten die Stadt- oder Rats-schulen, eine Weiterbildung der alten Pfarrschulen. In den kleinen Ortschaften erheben sich die aus lterer Zeit vorhandenen Psarr-schulen zu neuer Blte, in den greren Stdten erstehen neben den Domstiftsschulen neue Pfarrschulen in Anlehnung an die Kirchen der entlegenen Stadtviertel. Diese unterscheiden sich von den Domstifts- und Klosterschulen dadurch, da sie ihre Zglinge der das Lesen, Schreiben, Rechnen und die Anfangsgrnde der lateinischen Sprache nicht hinausfhren durften. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts hatten alle Städte, auch die kleinsten, solche Schulen.

7. Das Mittelalter - S. 197

1896 - Bamberg : Buchner
197 aber bei Sempach Schlacht und Leben. Ein neuer Angriff des sterreichi-schen Adels endigte mit der Niederlage bei Nfels (1388). Einen anderen Ausgang nahmen noch im nmlichen Jahre die Kmpfe in Schwaben und am Rhein, da hier gleichzeitig die Geschlechter" und Znfte" um das Stadtregiment sich stritten. Die schwbischen Städte erlagen dem Grafen Eberhard dem Greiner von Wrttemberg bei Dffingen, die rheinischen Städte dem Kurfrsten Ruprecht von der Pfalz bei Worms. In Arnold von Winkelried hat die sptere Sage den Widerstand des Schweizer Gesamtvolkes (in der Schlacht von Sempach) ebenso in einer Person zu-sammengefat, wie die bayerische Sage die Erhebung von 1705 in dem Schmied von Kochel". /) Damit war der stndische Kampf zu Gunsten des Territorial-frstentums entschieden, auf einem Reichstage zu Eger 1389 wurden die Folgerungen daraus gezogen. Die stdtischen Bnde wie das stdtische Pfahlbrgertum wurden verboten. Der hier ebenfalls beschlossene Landfriede, der erste Versuch zu einer Landfriedenskreiseinteilung, kam nicht zur Ausfhr-uug. Die Niederlage des Brgertums, iu dessen Lager Wenzel in letzter Stunde bergetreten war, bedeutete zugleich eine moralische Niederlage des Knigtums. X Verfall des kniglichen Regimentes in Bhmen wie im Reiche, Wenzels Absetzung. a) War Wenzel auch nicht der Wterich, zu dem ihn die berliefer-uug gemacht hat, so verfiel er doch nach einem guten Anfange in den spteren Jahren immer mehr der Leidenschaft des Trunkes und der Jagd. Dadurch wie durch seine Grausamkeiten, ganz besonders gegenber dem Generalvikar des Erzbischofs von Prag, Johann von Pomnk, forderte er Verachtung und Entrstung innerhalb wie auerhalb Bhmens heraus. Johann von Pomnk war das Opfer eines Streites zwischen dem Erzbischof von Prag und dem König Wenzel (wegen der gegen den kniglichen Willen erfolgten erzbischflichen Besttigung des Kladrauer Abtes). Die berlieferung, da die Weigerung, das Beichtgeheimnis der Knigin zu verraten, sein gewaltsames Ende herbeigefhrt, ist vor der Mitte des 15. Jahrhunderts litterarisch nicht nachweisbar. Die Pflege des Nepomuklultus beginnt mit dem bhmischen Strafgerichte, nach der Schlacht am Weien Berge (1620). b) In Bhmen benutzte der durch das Gnstlingsunwesen zurck-gesetzte Adel die Unzufriedenheit im Klerus und Volk zur offenen Auflehnung, ja zeitweisen Gefangensetzung des Knigs; das unter Karl Iv. so wohlgeord-nete und blhende Bhmen geriet in einen Zustand der Zerrttung und Armut. c) Im Reiche trat die Absicht, König Wenzel zu entsetzen, immer deutlicher hervor. Indem Wenzel dem lngst im Besitze des Reichsvikariates

8. Wiederholungsfragen aus der Geschichte - S. 40

1897 - Bamberg : Buchner
14. Wie kam das neue deutsche Reich zu stnde? Versailler Vertrge. Versailler Proklamation (warum mit 18. Januar?) 15. Welche Staaten bilden das neue Reich? * Vergleich mit dem alten Reich, dem deutschen Bund und dem norddeutschen Bund. 16. Welche Befugnisse hat der Kaiser? Welche der Bundesrat? Welche der Reichstag? 17. Welche nderungen traten in der Heeresverfassung (Dienstzeit) und in der Mandatsdauer der Reichstagsabgeordneten seit 1871 ein? 18. Welche Wandlung trat in der ueren Politik Deutschlands ein? 19. Seit wann begann das Reich Kolonien zu erwerben? 20. Was versteht man unter dem Kulturkampf" ? Wodurch wurde derselbe verschrft, wodurch endlich beigelegt? 21. Welche Umstnde haben nach 1870 die sozialen belstnde vermehrt? In welchen Verbrechen Einzelner gipfelte die Unzufriedenheit? Auf welche doppelte Weise suchten die Regierungen den Gefahren zu begegnen? 22. Welche Gesetze sind die wichtigsten in der Arbeiterschutz-gesetzgebuug? 23. Welche hervorragenden Fürsten und leitenden Staatsmnner sind seit 1870/71 aus dem Leben geschieden? a. in Deutschland; b. im Ausland. 24. Welche Vernderungen sind auf der Balkanhalbinsel seit 1810 eingetreten? * Rckblick auf die orientalische Frage. 25. Welche Vernderungen sind in den auereuropischen Be-sitznngen europischer Staaten seit 1800 eingetreten?

9. Wiederholungsfragen aus der Geschichte - S. 2

1897 - Bamberg : Buchner
Georg - F cke rt-1 nstltut fr iportale S<ftu!bu Forschung Bf. Big Schult jj.bibiothek Ilu-wl.ijlum w \ Ifsj Die Geschichte von Zeit zu Zeit wiederholen, ist eine unerlliche Arbeit. Nur so gewinnt man berblick und Festigkeit. Es ist darum auch gut, da die ueue bayerische Schulordnung den Abiturienten die Mhe einer Gesamtwiederholnng nicht erspart Hat. Diese Mhe zu erleichtern, ist der Zweck der folgenden 490 Wiederholungsfragen. Weu die Einteilung in 30 Stcke (fr ebenso viele Wiederholuugsstunden in der Schule) nicht anspricht, der mag nach Belieben sich davon freimachen; wem die geforderte Arbeit zu gering erscheint, der kann leicht noch weitere Fragen hinzufgen'); wer dagegen noch weniger verlangt, der mag die mit * versehenen Fragen, deren einige eine umfassendere Vorbereitung ntig machen, bergehen. der das Ma der unbedingt ntigen, namentlich auch der bei der Absolutorialprfung zu fordernden Kenntnisse in der Geschichte wird sich eben eine Einheit der Ansichten nicht leicht erzielen lassen. Von hnlichen Hilfsmitteln, Zurbonsens Repetitionsfragen und Wiederholungen aus der Geschichte" und Wirths bungsfrageu ", unterscheidet sich das vorliegende Heft nach Zweck und Anlage. Bemerkt sei noch, da dasselbe nicht mehr voraussetzt, als die in Bayern eingefhrten Lehrbcher der Weltgeschichte und der bayerischen Geschichte bieten. Schwierigeren Fragen sind Erluterungen beigegeben, welche die aus-fhrliche selbstndige Antwort nicht vorwegnehmen. Zweibrcken, Dezember 1896. ') Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, ein besonderes Schreibheftchen anzulegen, das zugleich die etwa zu fordernden schriftlichen Beantwortungen einzelner Fragen aufnehmen kann. Alle Fragen schriftlich zu beantworten wrde zuviel Zeit kosten und Handarbeit an Stelle der Kopfarbeit setzen. Auch kann ein Teil der leichteren Fragen unbedenklich ganz der huslichen Borbereitung berlassen werden, denn zur ausfhrlichen Besprechung aller Fragen in der Klasse drften 30 Wiederholungsstunden nicht ausreichen. brigens sollen Fragen wie 1, 3 oder 2, 11 nicht mit einem Namen beantwortet werden, sondern den Ausgangspunkt zu tieferem Eingehen bilden. D. St

10. Wiederholungsfragen aus der Geschichte - S. 4

1897 - Bamberg : Buchner
4 11.* Was versteht man unter einem Weltreich? Welche Welt-reiche" gehren dem Altertum an, welches dem Mittelalter, welches der Neuzeit? Wie lange bestanden die einzelnen Weltreiche? 2. St. (Griechische Geschichte: lteste Zeiten und Sparta.) 1. Wie lt sich die griechische Geschichte bersichtlich gliedern? 2. In welche Hauptstmme zerfiel das griechische Volk? (3) 3. Welche Namen werden fr das vordorische Zeitalter gebraucht? Woher wissen wir etwas von der Kultur desselben? 4. Wie war die Stellung des homerischen Knigs? 5.* Die verschiedenen Formen des Knigtums sollen durch mglichst deutliche Beispiele veranschaulicht werden. 6. In welchen Sagen hat sich die Kunde von orientalischen Einwanderungen in Griechenland erhalten? 7. In welchen Sagen hat sich die Kunde von frhen Unter-nehmungen der Griechen gegen Asien erhalten? 8. Anla, Verlauf und Wirkung der dorischen Wanderung. Welche dorischen Staaten wurden im Peloponnes gegrndet? * Inwiefern trifft ein Vergleich mit der germanischen Vlkerwanderung zu? 9. Worin zeigt sich die raschere Entwicklung der griechischen Kolonien gegenber dem Mutterlande? a. staatliche Einrichtungen; b. Kultur (Horner!). 10. Welche zwei Perioden der griechischen Kolonisation sind zu unterscheiden?
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