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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 148

1886 - Berlin : Hofmann
148 Geschichte der neueren Zeit. auf die Tuilerien. Der König verhaftet und in den Temple gebracht. Aufhebung der königlichen Gewalt. Überhandnehmen der Jakobiner. Nationalkonvent 1792—1795: Die Republik wird proklamiert. Prozeß - des Königs, dessen Verurteilung und Hinrichtung 21. Januar 1793. Danton. Robespierre, Üoiarat. Wohlfahrtsausschuß. Schreckensherrschaft. Bürgerkrieg in der Vendee, Proklamiernng der „Religion der Vernunft'1. Endlich Sturz Robespierres. Neue Verfassung von 1795: Direktorialregierung. §83. Die Revolution und Deutschland. 1792 Krieg Prenßens gegen die Republik. Herzog von Braunschweig dringt in Frankreich ein, sein Rückzug. — Erster Koalitionskrieg 1793—1797. Die Franzosen sind siegreich. Friedrich Wilhelm Iii. schließt den Separatfrieden zu Basel 1795. Napoleon Bonaparte führt den Krieg zu einem für die Österreicher ungünstigen Ende — Friede zu Compo Formio — das linke Rheinufer französisch 1797. B. Aas Zeitalter Mapoleorrs. § 84. Napoleon Vonaparte bis zu seiner Erhebung zum Kaiser. Der Mann, dessen Pläne und Handlungen fortan mehr als anderthalb Jahrzehnte lang im Vordergründe des europäischen Interesses stehen, und dessen Unternehmungen gerade für unser Vaterland von weitester Tragweite gewesen sind, war Napoleon Bonaparte. Er war im Jahre 1769 zu Ajaceio aus Korsika geboren und verlebte seine Kinderjahre unter dem nachhaltigen Einfluß seiner Mutter Lätitia, einer ungewöhnlich bedeutenden, durch hohe Selbständigkeit des Charakters ausgezeichneten Frau. Schon als zehnjähriger Knabe kam er ans die Kriegsschule zu Brienne, von wo er nach fünf Jahren an die Pariser Militärschule überging. Mathematische und historische Studien (Lektüre Plutarchs) betrieb er mit besonderem Eifer. In die Armee eingetreten, lenkte er bald durch Mut und Klugheit die Aufmerksamkeit der Direktorial-regierung auf sich und da er derselben, sowie vorher dem Konvente, wesentliche Dienste bei Unterdrückung von Ausständen leistete, erfuhr er eine rasche Beförderung (1796 feine Vermählung mit der sehr reichen Witwe Josephine Beauharnais). Nachdem Napoleon den ersten Koalitionskrieg durch den Frieden zu Compo Formio zu einem günstigen Ende geführt, gedachte er den Einfluß des immer noch drohenden England zu brechen. Da aber dasselbe schwer angreifbar war, so wollte er es indirekt schädigen, indem er ihm a) die Herrschaft des Mittelmeers zu ent-

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 128

1886 - Berlin : Hofmann
128 Geschichte der neueren Zeit. Gerhardt zeigt. Seine erste Gemahlin war Prinzessin Henriette von Oranien, die fromme Liederdichterin, Enkelin des Admirals Coligny. Der Staat ist unter dem Großen Kurfürsten sehr gewachsen; die Zahl der Einwohner hob sich von 700 000 auf 1 300 000; die Einnahmen stiegen von 11/2 auf 71j2 Millionen. — § 75. Friedrich Iii. (I.) und Friedrich Wilhelm I. Auf den Großen Kurfürsten, den Begründer brandenbnrgifch-1688 preußischer Größe, folgte sein Sohn Friedrich Iii. (1688—1713). Mehr auf äußeren Glanz gerichtet, hat derselbe es sich zur Aufgabe ° gemacht, seinem Hanse die Königskrone zu verschaffen; den Anreiz dazu bildete u. a. der Umstand, daß um jene Zeit das Knrhans Hannover die englische und das Kurhaus Sachsen die polnische Krone erwarb. Kaiser Leopold zeigte sich geneigt, gegen eine erhebliche Unterstützung, welche Kurfürst Friedrich ihm im spanischen Erbfolgekriege leistete, diesem die Anerkennung als König in Preußen 1701 zu gewähren. Am 18. Januar 1701 fand zu Königsberg die Feier statt, bei der Friedrich Iii. (nunmehr Friedrich I. genannt) sich und seiner Gemahlin, der geistvollen Sophie Charlotte von Hannover, mit eigener Hand die Krone aussetzte. Zum Andenken an dieses Ereignis, das außerdem durch eine Reihe der glänzendsten Feste verherrlicht wurde, stiftete der König den schwarzen Adlerorden („Suum cuique“). Fortan verlieh Friedrich auch dem Äußeren seiner Hofhaltung, sowie der Stadt Berlin einen königlichen Glanz, wobei offenbar das Vorbild Ludwigs Xiv. von Einflnß war. Berlin wurde durch große Bauteu (Schloß, lange Brücke, Zeughaus re.) geziert. Jn Charlottenburg residierte die edle Königin, die Freundin des großen Philosophen Leibniz. Sie wie der König förderten in freigebiger Weise Wissenschaften und Künste. Jn Berlin wurde die Gesellschaft der Wissenschaften und die Akademie der Künste gestiftet; Halle wurde der Sitz einer rasch aufblühenden Universität, an welcher hervorragende Gelehrte, wie Thomasins und Wolf, wirkten und edle Männer, wie Hermann Francke (Stifter des Waisenhauses) und Freiherr von Canstein (Bibeldruckerei) ihre gemeinnützigen Werke schufen. Aber diese Unternehmungen, verbunden mit einer glänzenden Hofhaltung, kosteten dem Lande mehr, als es auf die Dauer hätte aufbringen können; zumal der Bürger- und Bauernstand litt unter einem hohen Steuer-

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 151

1886 - Berlin : Hofmann
§ 86. Preußen seit dem Tode Friedrichs des Großen. 151 mußte auf Veuetien und Tirol verzichten, und die Herrscher von Bayern und Württemberg als Könige anerkennen. Napoleons Wille war nunmehr in dem südlichen und westlichen Deutschland unbedingt herrschend. Die dortigen Fürsten waren durch ihn erhöht und bestanden nur durch ihn. Er bildete nun aus ihnen den sog. Rheinbund, Juli 1806, und übernahm 1806 selbst das Protektorat desselben. Fortan bildeten deutsche Laudeskinder wesentliche Teile des Napoleonischen Heeres, deutsche Fürsten sein Gefolge. Die Zeit der tiefsten Erniedrigung unseres Volkes begann. Das beinahe tausendjährige deutsche Reich nahm ein trauriges Ende. — § 86. Preußen seit dem Tode Friedrichs des Großen. Der große König hatte Preußen auf hoher Machtstufe zurückgelassen. Aber die großartige Anspannung aller Kräfte, durch welche dieselbe erklommen war, ließ unter seinem Nachfolger und Neffen Friedrich Wilhelm Ii. 1786 — 1797 nach. Ein 1786 leichter, zum Schutz des naheverwandten Hauses Oranien (des ^ Königs Schwester!) unternommener Krieg gegen Holland befestigte { in dem Heere das Vorurteil der Unbesiegbarkeit; eine gegen die Ansprüche Österreichs schwache und unentschiedene Politik auf dem Kongreß zu Reichenbach schädigte das Ansehen Preußens. Freilich wurde der Umfang des Staatsgebietes durch die zweite und dritte Teilung Polens (1793, 1795) um ein bedeutendes vermehrt, aber die inneren Zustände begannen zu kranken. Der Hof fo wenig als die gebildete Gesellschaft blieben unberührt von der aus Frankreich eindringenden Erschlaffung der Sitten. Dazu kam, daß sich unehrliche, heuchlerische Menschen in das Vertrauen des Königs einzudrängen wußten und daß die religiöse Duldsam-samkeit, durch welche unter dem Großen Kurfürsten wie unter Friedrich dem Großen Segen über das Land gekommen war, einer fanatischen, engherzigen Orthodoxie Platz machte (das Wöllnersche Religionsedikt). In mancher, besonders auch in letzterer Hinsicht, wurde es zwar besser, als der edle König Friedrich Wilhelm Iii. (1797 1797 bis 1840) seinem Vater auf den Thron folgte. Selbst sittenrein, bis suchte er mit seiner Gemahlin, der schönen und edlen Königin 1840 Luise, Prinzessin von Mecklenbnrg-Strelitz, die Sitten zu heben und die Lage des Volkes durch Landstraßen, Schulen rc. zu bessern.

5. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 70

1880 - Berlin : Hofmann
70 22. Der erste König von Preußen, Friedrich I. 1688-1713. 1. Friedrichs Charakter. Friedrich, als Kurfürst der dritte, hatte einen schwchlichen, etwas verwachsenen Krper. Von seiner edlen Mutter und dem ernsten Dankelmann war er sorgfltig erzogen worden. Er war gutherzig und leutselig, aber auch eitel und prunkliebend. Schmeichler gewannen leicht sein Ohr und Gnstlinge sein Herz. So wusste sich der geschmeidige Kolb von Wartenberg einzunisten und den strengen, sparsamen Dankelmann zu verdrngen. 2. Friedrichs Streben ging auf die Erwerbung der Knigskrone. Zu der ererbten Macht wollte er auch den gebhrenden Nam en ge-sellen. Weder Gold noch berredung wurden gespart, um den kaiser-lichen Hof in Wien dazu geneigt zu machen. Aber der Kaiser zgerte und schwankte, weil er meinte, die Könige von Preußen mchten nicht so willig zum Gehorsam sein wie die Kurfrsten von Brandenburg." End-lich kam der Kronvertrag 1700 zu Stande, wodurch dem Kurfrsten von Brandenburg gestattet wurde, sich die Knigskrone in Preußen, wo er selbstndiger Herzog war, aufzusetzen. 3. Die Krnung fand den 18. Januar 1701 in Knigsberg statt. Friedrich brach mit seiner Gemahlin Sophie Charlotte und so zahlreichem Gefolge dahin auf, dass 30,000 Vorspannpferde nthig waren. Herolde verkndigten unter Glockengelut und Volksjubel auf 5 ffentlichen Pltzen die Botschaft, dass Preußen zu einem Knigreich erhoben sei. Am Vorabend der Krnung stiftete Friedrich den schwarzen Adlerorden mit der Inschrift: Jedem das Seine." Der Krnungs-schmuck war auerordentlich kostbar. Von den Knpfen des Scharlachrockes kostete jeder 3000 Dukaten, und der Purpurmantel war durch einen Haken mit 3 Diamanten zusammengehalten, die eine Tonne Gold werth waren. Im Saale des Schlosses setzte Friedrich sich und der Knigin die Krone selber auf und empfing auf silbernem Throne die Huldigung. Der Weg nach der Kirche war mit rothem Tuche belegt, und Soldaten bildeten Spalier. König und Knigin gingen unter einem Thronhimmel, den 10 Edelleute trugen. Zwei Bischfe standen an der Kirchenthr und riefen: Es gehen hier ein die Gesegneten des Herrn." Gepredigt wurde der Samuels Wort: Wer mich ehret, den will ich wieder ehren." Knieend empfingen König und Knigin am Altar die Salbung an Stirn und Handgelenk, wobei der Bischof rief : Gott salbe unfern König und unsere Knigin mit seinem heiligen Geiste!" und alles Volk rief: Amen, Amen! Glck zu dem Könige und der Knigin!" In feierlichem Zuge ging es dann zum Krnungsmahle. Dem Volke uberlie man das rothe Tuch auf dem Wege und warf Krnungsmnzen unter dasselbe. Auch fr Speise und Trank war

6. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 71

1880 - Berlin : Hofmann
71 gesorgt: Ein mchtiger gebratener Ochse, gefllt mit Schafen, Rehen, Hasen und Hhnern, gab den Hungrigen Speise, und 2 knstliche Adler sprudelten rothen und weien Wein fr die Durstigen. Die Armen wurden reichlich bedacht und in Berlin und Knigsberg neue Armen-Huser gegrndet. 3. Schpfungen unter Friedrichs Regierung. In Berlm wurde ein Gelehrtenverein mit Leibniz an der spitze, in Halle eine Hochschule gegrndet. An derselben wirkte August Hermann Francke, der mit dem unerschpflichen Kapital seiner Liebe und seines Gottvertrauens das Waisenhaus in Halle gegrndet hat. In Berlin schuf der unsterbliche Schlter das knigl. Schloss, das Zeughaus, das Reiterstandbild des groen Kurfrsten und andere Kunstwerke. In Charlottenburg umgab sich die edle und hochgebildete Knigin Sophie Charlotte mit einem Kreise ausgezeichneter Männer und Frauen, in dem sie durch Schnheit, Herzensgte und Geistesreichthum der strahlende Mittelpunkt war. Die letzte Freude Friedrichs war die Geburt eines Enkels am 24. Januar 1712, der in der Taufe Friedrich, von der Nachwelt aber der Groe genannt wurde. 23. Friedrich Wilhelm I. 1713-1740. 1. Sein Charakter war einfach, ungezwungen und derb. Er a Hausmannskost, ging im schlichten Soldatenrocke und ruhte auf hlzernem Schemel. Seine Redeweise war ungesucht. Widerspruch schnitt er ab mit dem kurzen: Rsonnir er nicht!" Im Zorn war er mit Scheltworten und Stockschlgen nicht sparsam. Als die Stnde eine Steuer verweigerten, drohte er, die Junkers ihre Autoritt zu ruiniren." Die Knigsgewalt wollte er wie einen Fels von Erz auf-richten." Zwei Juden, die im Schlossgarten aus Furcht vor seinem scharfen Blicke flohen, holte er ein und gab ihnen den Stock zu kosten mit der Weisung: Ihr sollt mich nicht frchten, sondern lieben!" Er hatte eine schlichte, aufrichtige Frmmigkeit, hielt tglich Hausandacht und ging fleiig in die Kirche. Von frh bis spt war er thtig; um alles bekmmerte er sich; auf alles hatte er acht; alle Beamten zitterten vor ihm. Den Thorschreiber in Potsdam, der die Bauern stundenlang am Thore warten lie, prgelte er eigenhndig aus dem Bette mit dem Grue: Guten Morgen, Herr Thorschreiber!" Seine Erholung suchte er im Tabakskollegium, wo zwanglos gegessen, getrunken, geraucht und gescherzt wurde. 2. Seine Regierung zeigt einen gewissenhaften und einsichtigen Fürsten. Sparsamkeit ging ihm der alles; um Soldaten und Geld drehte sich sein Denken und Thun. Alle berflssigen Hofbeamten ent-lie er. Die Verwaltung regelte er aufs genaueste. Ackerbau und Vieh-zucht untersttzte er fleiig. In das durch die Pest entvlkerte Preußen

7. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 80

1880 - Berlin : Hofmann
80 - von Braunschweig fhrte das preuische Heer nach Frankreich, reizte aber durch eine heftige Ansprache" die eiteln Franzosen derart, dass alles begeistert zu den Waffen eilte. Der prahlerische Spaziergang nach Paris" wurde trotz zweier Siege bei Kaiserslautern durch schlechte Wege, Seuchen, Mangel und die todesmuthige Tapferkeit der zerlumpten und ungeschulten franzsischen Soldaten gnzlich vereitelt. In Basel schloss Preußen 1795 Fried en mit Frankreich, wodurch es von der gemeinsamen Sache abfiel. Die Franzosen aber erfochten weiter Sieg auf Sieg gegen ihre Feinde. 26. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. 1. Sein Wesen, Streben und Leben. Er war ein Mann des Friedens in einer Zeit, da die Welt vom Waffenlrm wiederhallte. Einfach, sparsam, gewissenhaft und gerecht, bemhte er sich redlich, alle eingerissenen Misstnde zu beseitigen. Den Glaubenszwang hob er auf; Gnstlinge und gewissenlose Beamte entfernte er; Ordnung und Gewissenhaftigkeit brachte er wieder in die Verwaltung. Das Muster einer Frstin, Gattin und Mutter war seine ebenso schne wie edle und geistvolle Gemahlin Luise von Mecklenburg-Strelitz. Sie war der freundliche Leitstern ihres Gatten, die Vorsehung ihrer Kinder, der Engel der Nothleidenden und der gute Geist ihres Volkes. Das schne Fami-lienleben des kniglichen Paares war ein Muster fr das ganze Land. 2. Napoleon Bonaparte war ein Advokatensohn von der Insel Korsika. Bald drngte er durch seine Thaten alle in Schatten, die sich in Frankreich von unten auf bis zu den hchsten Stellen empor ge-arbeitet hatten. Durch scharfen Blick und Verstand, Entschlossenheit und Schnelligkeit wie die Begeisterung seiner Soldaten war er un-widerstehlich. Sieg auf Sieg erfocht er der die sterreicher in Italien und entriss ihnen viele Besitzungen. Um die verhassten Englnder in ihrem Handel zu vernichten, wollte er der gypten nach Ostindien vor-dringen. Bei den Pyramiden Kairos siegte er der die Trken, nachdem er seinen Soldaten zugerufen: Von der Hhe dieser Pyrami-den schauen 40 Jahrhunderte auf euch herab." Die Siege des Russen Suwarow in Italien riefen ihn nach Europa zurck. In Paris machte er sich zum ersten Konsul, erfocht in Italien den glnzenden Sieg bei Marengo 1800und zwang sterreich zum Frieden von Lneville 1801, der das linke Rheinufer an Frankreich brachte. Nachdem er sich mit Kriegsruhm bedeckt und weise Gesetze gegeben hatte, setzte er sich 1804 die Kaiserkrone der Franzosen auf. 3. Deutschlands Erniedrigung. Napoleon strebte nach der Weltherrschaft. In seinem bermuthe verletzte er vielfach die Friedens-bedingungen. Da schloffen England, Russland und sterreich ein groes Bndnis gegen ihn. Wie der Blitz brach er in Deutschland ein, nahm den

8. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 69

1880 - Berlin : Hofmann
69 7. Die Trken vor Wien 1683. Unter dem schwachen Kaiser Leopo ld I. drangen die Trken bis Wien vor, fanden aber den heldenmtigsten Widerstand. Unter der Leitung des tapsern und umsichtigen Rdiger von Starhemberg wetteiferten Soldaten, Studenten und Brger im Dienste fr das Vaterland. Frh und spt war jeder auf seinem Posten. Hatten die Trken mit ungeheuern Opfern einen festen Punkt gewonnen, so fanden sie gewiss dahinter eine neue Schutzwehr errichtet. Erkletterten sie mit Todesverachtung den Wall, so wurden sie von den Verteidigern empfangen und hinabgestrzt. Gruben sie Gnge in die Erde, um die Festungswerke mit Pulver in die Luft zu sprengen, so fanden sie Gegenminen, die ihr Werk vernichteten. Unter und der der Erde wthete der Kampf. Endlich nach 60 angstvollen Tagen verkndeten Feuerzeichen auf den Bergen die Ankunft der Retter. Der Polenknig Johann Sobiesky rckte mit Polen und Deutschen zum Entsatz heran. Wunder der Tapferkeit wurden verrichtet, bis endlich die trkischen Horden in wilder Flucht aus einander stoben und un-ermessliche Beute wie taufende von Christenfklaven zurcklieen. Un-befchreiblich war der Jubel in Wien; dem Polenknig wurden Fe und Steigbgel gekfst, und in einem Dankgottesdienste wurde der das Wort gepredigt: Es war ein Mann, von Gott gesandt, der hie Johannes." Viele herrliche Siege erfocht spter Prinz Eugen, der edle Ritter, in den Trkenkriegen. 8. Des Kurfrsten Ende. Friedrich Wilhelm war ein frommer Fürst mit lebendigem Gottvertrauen. Auch unter seinem Volke sr-derte er durch Vorschrift und Beispiel christliche Zucht und Sitte. _ Die gegenseitigen Anfeindungen der lutherischen und resormirten Geistlichen verbot er bei Strafe der Entlassung. Unter den Geistlichen, die sich weigerten, einem solchen Zwange zu gehorchen, war auch der friedliche und von allen geliebte Liederdichter Paul Gerhard. Alle Versuche des Kurfrsten, ihn der Stadt Berlin zu erhalten, scheiterten an seiner zarten Gewissenhaftigkeit; er griff zum Wanderstabe und fand eine neue Heimat in Lbben. Zu frh verlor der Kurfürst seine edle Gattin Luise Henriette, die liebevolle Gehlstn ihres Mannes, die sorg-same Erzieherin ihrer Kinder und die Mutter ihrer Unterthanen. Eine zweite Gattin konnte die Lcke nicht ausfllen. Husliche Kmmernisse und Schmerzen trbten seinen Lebensabend. Als er den Tod nahen fhlte, nahm er rhrenden Abschied von den Seinen, drckte sich selbst die starren Augen zu und hauchte feine Seele aus mit den Worten: Ich wei, dass mein Erlser lebt." Er ist der eigentliche Grnder des preuischen Staates.

9. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 88

1880 - Berlin : Hofmann
88 - Hchen Luise geboren. Seine Jugend fllt in die Zeit der deutschen Schmach und des preuischen Unglcks; ein tiefer" Eindruck ist ihm Ss Jlnev ?ett Ablieben, da seine edle Mutter blutige Thruen weinte. -1 ^U8rna^m .an Befreiungskriegen theil und zeichnete lich durch Muth aus. Mtt ganzer Seele widmete er sich dem Soldaten-stnde. Er^ vermhlte sich mit der deutschgesinnten edlen Augusta von Weimar, ^n den Revolutionsfiebern zog er sich durch seine Gradheit m-r. r berliner zu. In Baden besiegte er die Aufstndischen. Nach der hoffnungslosen Erkrankung seines Bruders trat er als Prmzregent" an die Spitze der Verwaltung, und nach dem ^eimaanqe desselben bestieg er den Thron seiner Vter, ein 64jhriger Mann aber 'jeder Zoll ein König und ein Deutscher!" Schlicht und wahr stark und klar, gerecht und fromm: das ist sein Charakter. In seiner ersten kniglichen Ansprache wnschte er, dass es ihm unter Gottes gnadigem Beistande gelingen mge, Preußen zu neuen Ehren m fuhren." 3 2. Der schleswig-holsteinische Krieg 1864. Der König setzte es gegen den Widerstand des Abgeordnetenhauses mit Hlse des Kriegs-Ministers von Roon und des Ministerprsidenten von Bismarck durch, dass die Schlagfertigkeit des Heeres durch eine neue Einrichtung bedeutend erhht wurde. Ein neuer Versuch zur Einigung Deutschlands icheiterte an der Eifersucht zwischen Preußen und sterreich. Damals uerte der weitschauende Bismarck, Deutschland knne nur durch Blut und Eisen und die Verlegung des sterreichischen Schwerpunktes nach Ofen (in Ungarn) geeinigt werden." In jener Zeit starb der König von Dnemark, der zugleich Herzog von Schleswig-Holstein war. Obgleich die beiden Herzogtmer up ewig ungedeelt" bei Deutschland verbleiben sollten, hatte er doch mit allen Mitteln versucht, Schleswig bis an die Eider zu einer dnischen Provinz zu machen. Die Warnungen und Drohungen des deutschen Bundes hatte er verlacht. Sein Nachfolger lie sich von der Partei der Eiderdnen" verleiten, trotz der Warnungen des Bundes, Schles-wig in die dnische Monarchie einzuverleiben. Solche Schmach durfte sich Deutschland von dem kleinen Dnemark nicht gefallen lassen. Im Winter 1^864 rckten sterreicher und Preußen der die Eider, ver-trieben die Dnen ans dem Danewirk und erfochten mehrere Siege. Zuletzt retteten sich die Dnen in die sehr festen Dppler Schanzen, wurden aber hier von den Preußen unter Prinz Friedrich Karl mit ebenso viel Eifer als Geschick, Ausdauer und Erfolg belagert. Den 18. April 1864 erfolgte der Sturm auf die zerschossenen Schanzen unter dem Gesnge des Preuenliedes und donnerndem Hurrah; 5000 Dnen wurden gefangen und 118 Kanonen erbeutet. Am 29. Juni gingen die Preußen in der Morgenfrhe auf 160 Khnen nach der Insel Alsen der und nahmen sie mit strmender Hand. Die

10. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 52

1880 - Berlin : Hofmann
52 Erneuerung der Kirche und Christus als das einzige Haupt derselben. Zuletzt wurde der Bann der ihn ausgesprochen. Um alle diese und andere Wirrnisse zu beseitigen, brachte Sigismund endlich ein freies Konzil (Kirchenversammlung) zu Kostnitz am Bodensee zu Stande, zu dem viele Fürsten und geistliche Herren erschienen. Die 3 Ppste wur-den entsetzt und ein neuer gewhlt. Huss wurde vorgeladen und kam im Vertrauen auf den kaiserlichen Geleitsbrief. Doch er wurde einge-kerkert, und als er seine Lehre nicht abschwren wollte, als Ketzer zum Feuertode verurtheilt. An seinem Geburtstage, dem 6. Zuli 1415, wurde das Urtheil auf einer Rheininsel an ihm vollstreckt, sein Leib dem weltlichen Richter, seine Seele, die er betend Gott empfahl, dem Teufel bergeben", seine Asche aber in den Rhein gestreut. Zu Kostnitz auf dem Markte wurde während des Konzils F r i e d r ich I. von Hohenzollern feierlich mit der Mark Brandenburg, der Kur- und Erzkmmererwrde des Reiches belehnt. Anfnglich hielt sich Sigis-mund das Recht offen, gegen Erstattung von 400,000 Goldgulden die Mark wieder einzulsen, verzichtete aber spter darauf. 4. Friedrich als Reichsfeldherr. Gegen die Verurteilung des Bhmen Hufs hatte Friedrich laut aber vergeblich seine Stimme erhoben. An Hussens Scheiterhaufen entzndete sich die Fackel des 20jhrigen Hussitenkrieges. Der einugige, spter blinde Ziska und die Gebrder Prokop eroberten Bhmen und verheerten die angren-zenden Lnder in grauenhafter Weise. Friedrich fhrte als Reichs-feldherr ein Kreuzheer gegen sie, sah aber seine Soldaten vor dem grausigen Schlachtgesange der Hussiten bei R i e s e n b e r g aus einander stieben. Die ergrimmten Hussitenbanden fielen nun in sein Land ein und trugen Mord, Raub und Brand bis Bernau, unweit Berlin. Die tapfere Brgerschaft setzte sich aber erfolgreich zur Wehre, und des Kurfrsten Sohn trieb die wilden Gesellen aus dem Lande. 5. Friedrichs Ende 1440. Alle Sorge verwandte nun Fried-rieh darauf, die Wunden des Landes zu heilen. Eine treue Gehlfin war ihm dabei seine Gemahlin, die schne Else, eine rechte Frstin durch Schnheit, Anmuth, Weisheit und Herzensgte. Als sich die Schwchen des Alters meldeten, legte Friedrich die Regierung nieder, zog sich auf ein Schloss in Franken zurck und starb in Frieden und christlicher Hoffnung. , . 6. Sein Sohn Friedrich Ii. der Eiserne hatte eine tiefe Frmmigkeit des Herzens, aber eine unbeugsame Festigkeit des Willens. Er brach die Macht der freiheitslustigen Städte, besonders Berlins, das ihm sogar die Thore verschlossen hatte. Bei einem Aufruhr drang er in die Stadt, besiegte die Emprer, lie sich die Schlssel_der Stadt ausliefern, strzte den Roland, das Zeichen des Rechts der Leben und Tod, erbaute 1451 an der Spree die Frstenburg, einen The des heutigen Knigsschlosses, und machte Berlin zur Residenz. Durch
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