Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 85

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 85 Aug. Waffenstillstand mit Dänemark zu Malmoe. 1848—1849 Kampf Österreichs mit den Ungarn (unter Kossuth) und den Lombarden. Die Ungarn werden mit Hilfe Rußlands besiegt. In der Lombardei behauptet der Feldmarschall Radetzky die österreichische Herrschaft. 1849, Ablauf des Waffenstillstandes von Malmoe. Neuer Kampf März mit Dänemark. April Das dänische Linienschiff Christian Viii. wird bei Eckernförde in Brand geschossen und die Fregatte Gefion genommen. Erstürmung der Düppeler Schanzen durch bairische und sächsische Truppen. Der preußische General Bonin besiegt an der Spitze der schleswig - holsteinschen Armee die Dänen bei Kolding. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen lehnt die Würde eines deutschen Kaisers, die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung angetragen, ab. Aufstände in Sachsen, der Pfalz und Baden durch preußische Truppen unterdrückt. Auflösung des Parlamentes. — Preußen gewinnt die beiden Fürstentümer Hohenzollern. Juli Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark. 1850,6.Febr. Die preußische Verfassung wird vom König, den Ministern und Abgeordneten feierlich beschworen. 20. März Eröffnung des Erfurter Parlaments zu Beratungen über die Verfassung einer neuen deutschen Union. Juli Friede zwischen Preußen und Dänemark, dem auch der deutsche Bund beitritt. Die Schleswig-Holsteiner setzen den Krieg allein fort unter dem ehemaligen preußischen General Willisen. Er wird bei Jdstedt geschlagen. — Schleswig von den Dänen besetzt. Nach einem unglücklichen Gefecht bei Missunde und einem fehlgeschlagenen Sturm auf Friedrichstadt geht der Oberbefehl auf General Horst über. Sept. Wiedereröffnung des deutschenbund estages in Frankfurt. Nov. Zusammenkunft der Minister Manteuffel und Schwarzenberg in Olmütz. Preußen fügt sich allen Forderungen Österreichs. Schleswig-Holstein wird den Dänen preisgegeben. In Kurhessen wird der Verfafsungsftreit zu gunsten des Kurfürsten entschieden. 1851,2.Dez. Staatsstreich Louis Napoleons, welcher die Nationalversammlung auflöst, die von ihm beschworene Verfassung aufhebt und sich durch eine allgemeine Abstimmung der Nation (Plebiscit) zum Präsidenten auf 10 Jahre erwählen läßt mit der Ermächtigung, eine neue Verfassung zu erlassen. 1852,1. Dez. wird er auf Grund eines Senatsveschlusses und einer zweiten allgemeinen Abstimmung als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen proklamiert.

2. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1883 - Berlin : Schultze
84 Neuere Geschichte. witsch (Erimanski) kämpft glücklich in Asien, erobert u. a. Erzerum. — Friede zu Adrianopel, in welchem Pruth und Donau als Grenze der Türkei festgesetzt werden. Der Sultan erkennt die Unabhängigkeit Griechenlands an. — Dtto Izweiter Sohn Ludwigs L von Baiern, wird (1832) König von Griechenland. 1830 Die Franzosen erobern unter dem Marschall Bourmont Algier. 27.— 29.Juli Pariser Julirevolution. Karl X., seit 1824 König, und sein Sohn danken ab. Louis Philipp von Orleans König der Franzosen. Sept. Revolution in Belgien, welches selbständiges Königreich wird unter dem Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg. 1830—1831 Polnische Revolution. Diebitsch besiegt die Polen bei Grochow und Ostrolenka. Paskewitsch erobert Warschau. Polen russische Provinz. 1833—1840 Bürgerkrieg in Spanien zwischen den Christinos (Anhänger der Königin Christine) und den Car listen (Anhänger des Prinzen Don Carlos). Die Carlisten von Espartero besiegt; Jsabella (Tochter Christinens) Königin von Spanien. 1837 Wilhelm Iv. von England stirbt. Ihm folgt die Tochter seines verstorbenen Bruders, Victoria, später vermählt mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Koburg. Wilhelms Bruder Ernst August, Herzog von Cumber-land, wird König von Hannover. 1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1848 Paris er Februarrevolution. Louis Philipp flieht 24. Febr. mit seiner Familie nach England. Frankreich abermals Republik. Louis Napoleon Präsident (seit 10. Dez.). 13. März Aufstand in Wien. Der Minister Fürst Metternich dankt ab; später auch der Kaiser Ferdinand I. zu gun» sten seines Neffen Franz Joseph. 18. März Aufstand in Berlin. Berufung einer konstituierenden Nationalversammlung. Im November wieder aufgelöst. April Aufstand in Schleswig-Holstein und Bildung einer provisorischen Landesregierung. Preußische und anvere deutsche Bundestruppen kommen den Schleswig-Holsteinern zu Hilfe. Der preußische General Wrangel schlügt die Dünen bei Schleswig und dringt bis nach Jütland vor. 18. Mai Versammlung eines deutschen Parlaments in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. — Erzherzog Johann Reichsverweser.

3. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 89

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 89 zu einer neuen Gestaltung Deutschlands durch Preußen ohne Beteiligung des österreichischen Kaiserstaates. 2) Er überträgt seine im Wiener Frieden vom 30. Okt. 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogtümer Holstein und Schleswig auf den König von Preußen. 3) Österreich zahlt 20" Millionen Thaler Kriegskosten und gibt 4) seine Zustimmung zu der Vereinigung des lombar-disch-venetianischen Königreichs mit dem Königreich Italien. Mit Baiern, Würtemberg und Baden war der Friede bereits vorher, mit Hessen-Darmstadt und Sachsen wurde er bald nachher geschlossen. Preußen erhielt eine Kriegsentschädigung und zur Grenzregulierung einige Bezirke von Hessen und drei kleine bairische Landesteile: außerdem vereinigte es Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt mit seinem Gebiete und gründete den norddeutschen Bund. Mit den süddeutschen Staaten wurde ein Schutz- und Trutzbündnis abgeschlossen. 6. Okt. Friede zu Wien zwischen Österreich und Italien. Österreich tritt Venetien ab und erkennt das Königreich Italien an. 1868 Revolution in Spanien. Die Königin Jsabella flüchtet nach Frankreich. Einsetzung einer provisorischen Regierung und Einberufung der Cortes (Abgeordnete des Landes). Die Majorität derselben beschließt eine neue konstitutionell - monarchische Verfassung, und Serrano wird zum provisorischen Regenten gewählt. Nachdem General Prim die spanische Krone mehreren auswärtigen Fürsten vergebens angeboten, erklärt sich 1870 Prinz Leopold von Hohenzollem zur Annahme derselben bereit. Dagegen tritt die französische Regierung mit Heftigkeit auf und stellt durch den französischen Gesandten Benedetti an König Wilhelm I., der sich zur Kur in Ems befand, das Verlangen, dem Prinzen von Hohenzollern die Annahme der spanischen Krone zu verbieten. Nach dem freiwilligen Rücktritt des Prinzen mutet die französische Regierung dem Könige von Preußen zu, eine bestimmte Erklärung abzugeben, daß er die Kandidatur des Prinzen für die spanische Krone in Zukunft niemals wieder zulassen werde. Der König weist diese unpassende Forderung zurück, daher 1870—1871 deutsch-französischer Ktieg. Es werden drei große deutsche Armeen aufgestellt: die 1. Armee unter dem General Steinmetz bei Koblenz;

4. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 54

1902 - Berlin : Schultze
— 54 — Das Deuwe Meich. Mit dem Zusammenbruche des älteren Deutschen Reiches, 1806, sah sich Deutschland in zahlreiche Einzelstaaten aufgelöst. Der deutsche Bund (1815), der diesen Staaten die volle Selbständigkeit gelassen hatte, vermochte Deutschland weder zu Ansehen nach außen, noch zu nennenswerten Erfolgen in der inneren Entwicklung zu führen. Erst das aus dem Norddeutschen Bunde (1866) hervorgegangene neue Deutsche Reich (1871) hat unser zersplittertes Vaterland zu einem lebenskräftigen Ganzen zusammengeschlossen. Nach dem Kriege von 1866 trat Österreich von den weiteren Organisationen in Deutschland zurück, während das durch Länderzuwachs erstarkte Preußen mit den übrigen norddeutschen Staaten den Norddeutschen Bund verein- barte. Nach dem französischen Kriege von 1870/71 traten neben dem zurückgewonnenen Reichslande Elsaß-Lothringen die bis dahin nur ver- bündet gewesenen süddeutschen Staaten hinzu. Der Norddeutsche Bund war damit zum Deutschen Reich erweitert. Von den 56,3 Millionen Einwohnern gehören 46 Millionen zur germanischen Völkergruppe; die übrigen sind Romanen und Slaven. Ein großer Teil der Einwohner beschäftigt sich mit Ackerbau und Viehzucht. Der Bergbau liefert Eisen, Blei, Kupfer, Zink, Salz, Braun- und Steinkohle. Das Klima Deutschlands ist ein gemäßigtes; die mittlere Jahres- temperatur beträgt 7—9° Celsius, im Rheingebiete 9—10° Celsius. Die Industrie ist besonders in den deutschen Mittelgebirgen heimisch. Der deutsche Handel hat in neuerer Zeit einen großen Aufschwung genommen. Große Dampferlinien dienen dem Personen- und Güterverkehr mit überseeischen Ländern; die deutsche Handelsflotte, in der das Segelschiff immer mehr durch den Dampfer verdrängt wird, ist die drittgrößte der Welt. Über 50165 km Eisenbahnen und etwa 123056 km Telegraphenlinien dienen dem Verkehr. Was die Volksbildung betrifft, so steht das Deutsche Reich unter allen Ländern der Erde an erster Stelle. Ihrem Zwecke dienen vor allem die in jedem Orte vorhandenen Volksschulen; ihnen schließen sich an die Gymnasien, Realschulen, Seminare u. s. w. Die Waisen- Häuser nehmen sich der elternlosen, die Rettungs-Anstalten der sittlich verwahrlosten Kinder an. Die höchsten Schulen sind die Universitäten: 1. Königsberg, 6. Berlin, 11. Marburg, 16. Freiburg(Bdn), 2. Greifswald, 7. Halle, 12. Gießen, 17. Tübingen, 3. Rostock, 8. Leipzig, 13. Bonn. 18. Würzburg, 4. Kiel, 9. Jena, 14. Heidelberg, 19. Erlangen, 5. Breslau. 10. Göttingen, 15. Straßburg. 20. München.

5. Für den Schüler - S. 45

1837 - Berlin : Schultze
45 '. i dadurch werden auch zwei Hölzer warm und gerathen so- gar in Brand. Die Säge und der Bohrer werden beim Gebrauch warm; durch Hämmern wird Eisen erhitzt; Seile und Näder entzünden sich bei schneller Bewegung, wenn nicht durch Einschmieren die zu starke Reibung ver- hindert wird. Beim Anetnandcrschlagen des Stahls und Feuersteins bekommen wir Funken, welche, wie man auf untergelegtem Papier bemerken kann, aus kleinen Stahl, thetlchen bestehen, die durch das aus dem Stein fahrende Feuer erglühen. — Daß die Sonnenstrahlen Warme verursachen, ist allgemein bekannt. Wahrscheinlich enthal, ten sie selbst keinen Wärmestoff, sondern erregen densel, den nur in den Körpern, auf welche sie wirken; wären sie an sich warm, so müßte ihre Wirkung auf den höch, sten Bergen eben so stark sein, als auf der Erdfläche, was aber bekanntlich nicht der Fall ist. Fallen die Son, nenstrahlen senkrecht, so sind sie am wärmsten; daher ha- den wir im^Sommer größere Wärme, als im Winter.— Aufgehäuftes feuchtes Korn und Malz, wenn cs nicht umgestochen wird, fest gepacktes feuchtes Heu und Stroh, Dünger und manche anderen Gegenstände erhitzen sich sehr leicht von selbst, und brechen endlich beim Zutritt der Luft in eine wirkliche Flamme aus. Dieß nennt man Selbstentzündung. Auch gebrannter Kalk, mit Was, ser vermischt, geräth in heftige Hitze. Wenn zwei Körper, welche verschiedene Wärme ha- den, sich berühren; so theilt der wärmere dem kälteren so lange Wärme mit, bis beide gleich warm sind. Manche Körper lassen die Wärme sehr leicht durchströmen, andere nicht. Zu den ersteren gehören Metalle, Steine, Glas:e., zu den letzteren aber Pelzwerk, Wolle, Leinwand, Holz, Stroh und viele andere, besonders lockere Gegenstände. Hält man einen Drath an dem einen Ende ins Feuer, so wird er bald so heiß, daß man ihn an dem anderen Ende nicht mehr mit der bloßen Hand berühren kann, während ein Stück Holz, das an dem einen Ende brennt, an dem anderen Ende erst wenig oder gar nicht erwärmt ist. Me- tallene Gefäße versieht man mit hölzernen Handgriffen; Papier unter einem Glase schützt dieß vor dem Zersprin- gen, wenn man es auf den heißen Ofen siellt; metallen^ Geschirre befördern das Kochen schneller, als irdene.,

6. Für den Schüler - S. 48

1837 - Berlin : Schultze
48 sind, muß man durch Reiben zu erwärmen suchen. Noch besser ist es, sie in Schnee oder recht kaltes Wasser zu stecken oder mit Schnee zu reiben, bis Gefühl und Farbe natürlich sind; es schmerzt zwar anfangs, aber der Frost zieht völlig heraus. * Wie ihr oben gelesen habt, dünstet alles Wasser aus. Steht ein Topf mit Wasser einige Zeit am Feuer, so dünstet das Wasser so stark aus, daß die Dünste sichtbar werden und als Dampf emporsteigen. Dieser besteht aus Bläschen oder Wassertheilchen, die durch Wärme aus- gedehnt und luftförmig geworden sind; mithin werden sie durch Kälte wieder zusammengezogen und tropfbar. Am stärksten geht die Verdampfung des Wassers von Stat, ten, wenn es bis zum Sieden erhitzt wird. Die Dämpfe nehmen einen viel größeren Raum ein, als das Wasser. Wenn daher Wasser in einem Ge, fäße kocht, das überall so vollkommen gesperrt ist, daß kein Dampf entweichen kann; so muß die Ausdehnung-, kraft desselben in eben dem Verhältnisse zunehmen, in welchem der Dampf sich ausdehnen würde, wenn er ent, weichen könnte. Hieraus läßt sich die ungeheure Kraft begreifen, die gesperrter Wasserdampf auszuüben vermag. Er wirst nicht nur Deckel herunter und zersprengt Ge, säße, sondern verwandelt sogar Knochen tu Drei und schleudert große Lasten in die Höhe; ja, er erreicht eine größere Kraft, als das Schießpulver. Ein Pfund Wasser, das in Dampf verwandelt ist, bringt eine größere Wir, kung hervor, als doppelt so viel Pulver. Daher hat man schon zum Schießet» Wasserdämpfe benutzt. Auch ge, braucht man sie zum Kochet» der Speisen. Vielen unter euch wird bereits bekannt sein, daß man durch Hebebäume oder Hebel große Steine aus ihrer Lage bringt, durch Nöllen und Näder ansehn, liehe Lasten in die Höhe zieht, durch Schrauben einen bedeutenden Druck bewirkt u. s. w. Durch zweckmäßige Verbindung dieser Werkzeuge entstehen alle unsere Ma, schtnen, z. B. Uhren, Mühlen, mittelst deren man oft, bei mäßiger Kraftanwendung, außerordentliche Wirkungen hervorbringen kann. Weil nun der Dampf die größte Kraft besitzt, welche der Mensch leiten und zu seinem

7. Für den Schüler - S. 50

1837 - Berlin : Schultze
50 Geht ein Lichtstrahl in schräger Richtung aus einer dünnen Materie in eine dichtere über, z. B. ans der Luft ins Wasser, so weicht er von seiner ersten Richtung ab oder wird gebrochen. Daher scheint etti Stab, den man schräg ins Wasser stellt, von der Oberfläche desselben an gebogen zu sein. — Fallen die von einem Körper aus« gehenden Lichtstrahlen auf eine ebene, polirte, aber un, durchsichtige Fläche, so werden sie regelmäßig zurückge, werfen und geben uns ein Bild des Körpers. Eine sol, che Fläche nennt man einen Spiegel. Durch die Brennspiegel und Brenngläser, die besonders geschliffen werden, vereinigt man die Strah, len des Sonnenlichts in einen Punkt, so daß sie eine größere Kraft bekommen und zünden; ja, man kann durch Brcnnspiegel von bedeutendem Umfange Metalle schmel- zen. Durch Schleifen eines Glases bewirkt man auch, daß es Gegenstände entweder vergrößert, oder verkleinert und deutlicher zeigt. Diese Gläser gebraucht man zu Drillen, Vergrößerungsgläsern und Fernröh, rcn. Durch ein gutes Vergrößerungsglas sieht man einen Floh noch größer, als einen Ochsen, und welche Menge von Thieren man oft in einem Wassertropfen er, blickt, habe ich euch schon mitgetheilt. Durch ein großes Fernrohr kann man die kleinste Schrift 1300 Fuß wett lesen, und daher die Ziffern auf dem Uhrblatt an einem entfernten Thurme wahrnehmen. Die Elektricität. Einige Körper äußern unter gewissen Umständen die Kraft, andere Körper an sich zu ziehen und wieder von sich zu stoßen. Bei diesem Anziehen und Abstoßen zeigt sich häufig ein Funke, der mit einem Geräusch verbun, den ist, und demjenigen Körper, welchen er trifft, eine mehr oder weniger starke Erschütterung beibringt. Man entdeckte diese Eigenschaft zuerst am Bernstein, der in der griechischen Sprache Elektron heißt, und daher ist der Name Elektricität entstanden.- Wenn man z. B. eine Stange Siegellack mit einem trocknen wollenen Lap, pcn reibt, und sie dann über kleine Stückchen Papier, Strohhälmchen, Fäden u. dergl. hält; so zieht sie diese Körperchen einige Mal an und läßt sie einige Mal ab-

8. Für den Schüler - S. 52

1837 - Berlin : Schultze
52 Zuweilen schlägt der Blitz ein, d. h. er fährt in Gegenstände, zerschmettert und entzündet dieselben mit, unter. Eine Entzündung durch den Blitz löscht man wie ein anderes Feuer. Einen Blitzstrahl, der beim Einschla, gen nicht zündet, nennt man einen kalten Schlag. Man kann den Blitz von Gebäuden re. unschädlich iu die Erde leiten, wenn man auf denselben eine eiserne, an der Spitze vergoldete Stange aufrichtet, von welcher man eine eiserne Stange bis in .die Erde herabführt. Eine solche Vorrichtung heißt ein Blitzableiter, dem man bei einem Gewitter nicht zu nahe treten darf. — Das Wetterleuchten oder Abkühlen des Wetters ist entweder die Wirkung eines entfernten Gewitters, von welchem man den Donner nicht hört, oder ein stilles Ausströmen der Elektricität. — Die sogenannten Don, n er keile sind Versteinerungen von unbekannten Geschö, pfen früherer Zeit oder lleberbleibsel von Waffen unserer alten Vorfahren. Um sich nicht der Gefahr auszusetzen, vom Blitze erschlagen zu werden, entferne man sich von Wänden, Hefen, Kaminen, Schorstetnen, Metallen re. Da ver, dünnte Luft den Blitz leitet, so muß bei einem Gewitter das Feuer auf dem Herde ausgelöscht, aber nie angezüu, det werden. Nicht nur beim Anzüge eines Gewitters öffne man die Fenster, damit die im Zimmer bestndlichen Dünste hinausziehen, sondern auch selbst während dessel, den ist das Oeffnen der Fenster rathsam, weil sonst die im Zimmer befindlichen Menschen beim Einschlagen, auch wenn sie nicht getroffen werden, durch Erstickung sterben können; der Zug hat auf den Gang des Blitzes keinen Einfluß. Zm Freien verhalte man sich ruhig oder gehe ganz langsam, stelle sich aber nicht unter Bäume oder andere hohe Gegenstände, nicht zu nahe an Pferde, Rin- der, Schafhcerden u. dergl. Ist man in einem Umkreise selbst der höchste Gegenstand, so lege man sich auf die Erde; ist man zu Wagen oder zu Pferde, so steige man ab. Man gehe nicht sogleich an Stellen, die vom Blitz getroffen sind, weil es dort oft zum zweiten Mal ein- schlägt. Uebrigens vertraue man Gott, der alle unsere Schicksale mit Weisheit und Liebe leitet. Wenn Gewitter auch manchmal Schaden anrichten,

9. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 66

1874 - Berlin : Schultze
66 darauf berief er die preußische Nationalversammlung, um eine neue Verfassung zu berathen. Da aber die Unordnungen fortdauerten und die Berathungen mit der National-Versammlung erfolglos blieben, trat endlich die Regierung mit Ernst und Festigkeit auf und machte dem gesetzlosen Treiben ein Ende. Bald kehrte nun die Ruhe in Preußen zurück, so daß der König am 5. Dez. seinem Lande eine constitutionelle Verfassung geben konnte. Diese wurde 1849 von den einberufenen Kammern anerkannt und am 6. Febr. 1850 von Friedrich Wilhelm Iv. feierlich beschworen. Seitdem ist Preußen ein konstitutioneller Staat, das heißt, es kann kein Gesetz ohne die Zustimmung des Königs und der beiden Kammern in Kraft treten. Neben dem Verlangen nach größerer Freiheit war das deutsche Volk von einem mächtigen Drange nach einem geeinigten, kräftigen deutschen Vaterlande beseelt und forderte deßhalb Auflösung des Bundestages und Berufung einer Nationalversammlung. Die Fürsten gaben nach, und am 18. Mai 1848 trat zu Frankfurt a. M. eine Nationalversammlung aus den Abgeordneten aller deutschen Staaten zusammen. Sie wollten eine Versagung entwerfen, durch welche des deutschen Vaterlandes Glück und Größe neu begründet werden sollte. Der von der Versammlung zum Reichsverweser ernannte Erzherzog Johann von Oesterreich sollte die gefaßten Beschlüsse ausführen. Allem es fehlte ihm die Macht dazu. Die Nationalversammlung erkannte sehr bald, daß nur ein mächtiges Oberhaupt dem Vaterlande frommen könnte. Deßhalb bot sie (freilich mit Ausschluß der österreichischen Abgeordneten) Friedrich Wilhelm dem Iv. am 3. April 1849 die deutsche Kaiserkrone an. Dieser aber lehnte sie ab. Er wollte sie nur daun annehmen, wenn sie ihm von den deutschen Fürsten angeboten würde. Inzwischen^ hatten sich auch die Herzoathümer Schleswig-Holstein, welche, seit 1721 mit Dänemark vereinigt, nur mit Mühe ihr deutsches Wesen bewahrt hatten, gegen Dänemark erhoben. König Friedrich Vii. von Dänemark hatte nänilich, durch einen Aufstand in Kopenhagen gezwungen, die Einverleibung Schleswigs in das dänische Reich ausgesprochen. Deutschland versprach Hülfe. Am 4. April rückten preußische Truppen unter General Wrangel in Holstein ein und vereinigten sich mit den Schleswig-Holsteinern und andern deutschen Bundestruppen. Am 23. April schlugen sie die Dänen bei S chleswig und warfen sie nach dem Norden Jütlands zurück. Aber die drohende Haltung der übrigen Großmächte und der Mangel einer Kriegsflotte veranlaßten Preußen, am 26. August den Waffenstillstand von Malmö zu schließen. Die Friedensunterhandlungen indeß zerschlugen sich und der Krieg begann 1849 von Neuem. Die Dänen verloren zwar im Hafen von Eckernförde zwei ihrer besten Kriegsschiffe, auch wurden dre Düppeler Schanzen von den Deutschen erstürmt, der Krieg indeß später von Seiten Preußens so lau geführt, daß sich die Herzogtümer den Dänen schließlich unterwerfen mußten. — Ebenso wurde der im Großherzog-

10. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 68

1874 - Berlin : Schultze
68 Inzwischen hatten an verschiedenen Orten Volksaufstände stattgefunden, welche die Regierungen unter die Beschlüsse der Frankfurter Nationalversammlung beugen wollten. Zuerst in Sachsen. Hier empörte sich zu Dresden die demokratische Partei und eroberte den größten Theil der Stadt; der König flüchtete und bat Preußen um Hülfe. Diese wurde gewährt, und die preußischen Truppen dämpften (6. bis 9. Mai) nach hartnäckigem Kampfe den Aufstand. Ernster und schwieriger war der Aufruhr in Baden. Hier befehlen die Freischärler fast das ganze Land und zogen selbst das Militär auf ihre Seite. Der Großherzog floh und bat ebenfalls Preußen um Hülfe. Im Juni rückten preußische Truppen unter Führung des Prinzen von Preußen (des nachherigen Königs Wilhelm I.) in Baden ein und warfen rasch den Aufstand nieder. Nun nahm Preußen die Ordnung der deutschen Dinge in die Hand und versuchte auf friedlichem Wege eine Einigung der deutschen Fürsten und Völker zu Stande zu bringen. Friedrich Wilhelm schloß mit Sachsen und Hannover den Dreikönigsbnnd, dem die übrigen Staaten Nord- und Mitteldeutschlands beitraten, und erließ eine neue Reichsverfasfung auf Grundlage der vom Frankfurter Parlament aufgestellten. Hannover und Sachsen traten zwar bald zurück, Preußen aber suchte die übrigen Staaten auf dem Erfurter Reichstage zu einer Union zu vereinigen. Nun aber stellte sich Oesterreich im Vereine mit Baiern und Würtemberg diesen Bestrebungen Preußens feindlich entgegen. Bald traten auch Sachsen und Hannover aus Oesterreichs beite, eie wollten den alten Bundestag wieder herstellen. Die Spannung zwischen Preußen und Oesterreich stieg besonders wegen der schleswig-holsteinischen und hessischen Frage immer höher. Der schleswig-holsteinische Krieg war nämlich noch immer nicht beendigt. Preußen hatte sich zwar zurückgezogen; aber die Schleswig-Holsteiner stritten noch immer für ihre Rechte. Ebenso die Hessen. Der Kurfürst von Hessen hatte 1850 das Ministerium Hassenpflug berufen und die Verfassung gebrochen. Das Volk hatte sich dagegen erhoben, die Kammern die Steuern verweigert, und der Kurfürst deßhalb den Kriegszustand über das Land verhängt. Nun aber verweigerte das ganze Land den Gehorsam; alle Behörden und selbst die Truppen erklärten einmüthig, sie würden den auf die Verfassung geleisteten Eid nicht brechen. Der Kurfürst erbat Hülfe von Oesterreich,' und baierifche und österreichische Truppen rückten in's Land. Preußen trat für das hessische Volk und für seine Verfassung ein und sandte ebenfalls Truppen, echon standen sich die Heere schlagfertig gegenüber, als Friedrich Wilhelm Iv. dem Drucke Rußlands nachgab und dem Kriege durch den Preußen tief demüthigenden Vertrag von Olmütz (28. und 29. November 1850) vorbeugte. Das Ergebniß war, daß der alte Bundestag wieder eröffnet wurde. Sofort zwang dieser die Herzogtümer Schleswig-Holstein. sich Dänemark zu unterwerfen, hob in Hessen die Verfassung von 1831 auf und beugte das Volk unter den Willen Hasfenpflugs. Friedrich Wilhelm Iv., der feine edlen, uneigennützigen Absichten und Pläne so vereitelt sah, verlor zuletzt Lust und Muth, zumal an seinem eigenen Hose eine mächtige Partei seine Abneigung und seinen Widerwiüen gegen die seit 1848 eingetretenen Neuerungen nährte und stärkte.
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 4
2 0
3 2
4 18
5 4
6 1
7 8
8 1
9 0
10 11
11 1
12 6
13 0
14 3
15 1
16 1
17 0
18 0
19 6
20 0
21 0
22 6
23 1
24 0
25 15
26 3
27 0
28 10
29 2
30 3
31 2
32 1
33 2
34 11
35 11
36 1
37 8
38 2
39 2
40 1
41 0
42 1
43 0
44 0
45 13
46 0
47 1
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 2
7 0
8 7
9 1
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 5
16 6
17 2
18 0
19 0
20 1
21 1
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 1
33 0
34 6
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 2
43 0
44 2
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 4
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 9
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 1
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 2
93 0
94 0
95 0
96 2
97 1
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 0
3 3
4 1
5 0
6 3
7 3
8 1
9 17
10 0
11 3
12 4
13 0
14 3
15 0
16 0
17 4
18 0
19 3
20 0
21 11
22 0
23 0
24 14
25 3
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 2
35 4
36 2
37 0
38 1
39 1
40 1
41 0
42 1
43 2
44 11
45 2
46 7
47 4
48 0
49 0
50 0
51 1
52 3
53 3
54 2
55 6
56 0
57 0
58 0
59 2
60 2
61 2
62 0
63 0
64 0
65 0
66 2
67 11
68 4
69 0
70 3
71 5
72 0
73 3
74 0
75 5
76 1
77 0
78 5
79 3
80 1
81 6
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 5
89 5
90 17
91 0
92 0
93 10
94 0
95 0
96 3
97 0
98 4
99 1
100 1
101 1
102 2
103 10
104 0
105 0
106 0
107 10
108 0
109 0
110 1
111 0
112 1
113 5
114 1
115 0
116 0
117 8
118 2
119 6
120 0
121 1
122 3
123 0
124 23
125 3
126 1
127 1
128 0
129 1
130 3
131 10
132 0
133 2
134 0
135 0
136 0
137 1
138 0
139 2
140 3
141 3
142 2
143 2
144 1
145 0
146 1
147 3
148 0
149 2
150 1
151 0
152 13
153 8
154 0
155 0
156 2
157 1
158 0
159 0
160 11
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 2
167 0
168 1
169 1
170 5
171 1
172 1
173 2
174 12
175 20
176 9
177 2
178 2
179 1
180 1
181 0
182 5
183 2
184 1
185 1
186 1
187 0
188 6
189 0
190 0
191 2
192 0
193 9
194 0
195 1
196 1
197 11
198 4
199 4