Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 83

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 83 30. Mai Erster Pariset Friede. Frankreich erhält im allgemeinen die Grenzen vom 1. Jan. 1792. Wiener Kongreß. Österreich erhält für Belgien das lombardisch-venetianische Königreich, Jllyrien und Tyrol zurück. Preußen bekommt ungefähr die Hälfte von Sachsen, die jetzige Rheinprovinz und Westfalen, Lauenburg, welches es an Dänemark gegen Schwedisch-Pommern abtritt, den Netzedistrikt, Westpreußen und einen Teil von Großpolen (Posen). Rußland erhält das Großherzogtum Warschau als Königreich Polen. England behält Malta, Helgoland und das Protektorat über die 7 ionischen Inseln. Schweden erhält Norwegen. Das Haus Dramen erhält das aus Holland und Belgien gebildete Königreich der Niederlande. Bildung des deutschen Bundes. 1815, Napoleon landet in Frankreich. Einzug nach 20 Tagen 1. März in Paris. Ein preußisches Heer unter Blücher, ein englisches unter Wellington in Belgien zusammengezogen. 16. Juni Schlacht bei Ligny. Blücher von Napoleon geschlagen. 18. Juni Schlacht bei Waterloo (Belle-Alliance, Mont St. Jean, südlich von Brüssel), durch Wellington und Blücher gewonnen. 7. Juli Zweite Einnahme von Paris. — Napoleon, Kriegsgefangener der Engländer, wird nach St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 stirbt. 20. Nov. Zweiter Pariser Frieden. Frankreich wird auf die Grenzen von 1790 beschränkt, tritt einige Orte an die Niederlande, Saarbrück und Saarlouis an Preußen ab. Vierte Periode. Vom 2. Pariser Frieden bis auf unsere Zeit. 1821—1829 Griechischer Freiheitskampf. 1821 Alexander Apsilanti, an der Spitze der Aufständischen, auf der Flucht in Hermannstaht durch die österreichische Regierung verhaftet und auf die Festung Munkats gebracht. 1826 Missolunghi durch Ibrahim Pascha erobert. 1827 Die Nationalversammlung der Griechen wählt den ehe- maligenrussischen Minister Eapo d'jstrias aus 7 Jahre zu ihrem Präsidenten. — England, Frankreich und Rußland schließen einen Vertrag zu gunsten Griechenlands. Schlacht bei Navarin (Pylos). Vernichtung der türkischägyptischen Flotte durch die vereinigte englische, französische und russische unter dem englischen Admiral Codrington. 1828—1829 Russisch-türkischer Krieg. Der russische General Diebitsch geht über den Balkan (daher Sabalkanski) und erobert Adrianopel; Paske-

2. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 86

1883 - Berlin : Schultze
gß Neuere Geschichte. 1854 Preußen erwirbt ein Gebiet am Jahdebusen. 1854—1856 Krimkrieg, d. H. Krieg in der Krim zwischen der Türkei, Frankreich, England einer- und Rußland anderseits. Franzosen und Engländer landen an der Westküste der Krim und besiegen die Russen in der Schlacht an der Alma und bei Jnkermann. Belagerung von Seba-stopol (1854—1855). Im Frieden von Paris tntt Rußland den südlichen Teil von Bessarabien an die Türkei ab und entsagt dem einseitigen Protektorate über die Christen in der Türkei und über die Donaufürstentümer. A 1859 Krieg Frankreichs und Sardiniens gegen Öster- reich. Nachdem die Österreicher bei Magenta und Solferino besiegt, muß Kaiser Franz Joseph im Frieden zu Zürich die Lombardei bis an den Mincio an Napoleon Iii. abtreten, der sie Victor Emanuel von Sardinien überläßt. 1860 Toscana, Parma, Modena und ein Teil des Kirchenstaates werden mit Sardinien vereinigt, dagegen Savoyen und Nizza an Frankreich abgetreten. , ^ 1860—1861 Garibaldi erobert Sicilien und Neapel für Victor Emanuel, der als König von Italien anerkannt wird. 1861,2.Jan. Friedrich Wilhelm Iv. stirbt, Wilhelm I. König von Preußen. 1861—1865 Bürgerkrieg in den Bereinigten Staaten von Nordamerika. Abschaffung der Sklaverei. 1861—1867 Feldzug gegen Mexiko, anfangs gemeinschaftlich unternommen von Frankreich, England und Spamen. Der französische General Forey rückt in Mexiko ein und läßt durch eine Nationalversammlung den Erzherzog Maximilian von Österreich zum Kaiser wählen. Nachdem die Franzosen Mexiko verlassen, wird Maximilian von den Republikanern gefangen genommen und erschossen. .. 1864 Krieg Österreichs und Preußens gegen Däne- mark. . r r <• Die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl, dte Österreicher unter dem General Gablenz; beide unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls Wrangel. 18. April Erstürmung der Düppeler Schanzen durch die Preußen. . ^ 29. Juni Eroberung der Insel Alfen durch die Preußen. 30. Okt. Friede zu Wien, in welchem Dänemark die Herzogtümer Lauenburg, Holstein und Schleswig an Preußen und Österreich abtritt. „ 1865 Vertrag von Gastein zwischen Preußen und Österreich. Preußen übernimmt die Verwaltung von Schleswig,

3. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 85

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 85 Aug. Waffenstillstand mit Dänemark zu Malmoe. 1848—1849 Kampf Österreichs mit den Ungarn (unter Kossuth) und den Lombarden. Die Ungarn werden mit Hilfe Rußlands besiegt. In der Lombardei behauptet der Feldmarschall Radetzky die österreichische Herrschaft. 1849, Ablauf des Waffenstillstandes von Malmoe. Neuer Kampf März mit Dänemark. April Das dänische Linienschiff Christian Viii. wird bei Eckernförde in Brand geschossen und die Fregatte Gefion genommen. Erstürmung der Düppeler Schanzen durch bairische und sächsische Truppen. Der preußische General Bonin besiegt an der Spitze der schleswig - holsteinschen Armee die Dänen bei Kolding. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen lehnt die Würde eines deutschen Kaisers, die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung angetragen, ab. Aufstände in Sachsen, der Pfalz und Baden durch preußische Truppen unterdrückt. Auflösung des Parlamentes. — Preußen gewinnt die beiden Fürstentümer Hohenzollern. Juli Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark. 1850,6.Febr. Die preußische Verfassung wird vom König, den Ministern und Abgeordneten feierlich beschworen. 20. März Eröffnung des Erfurter Parlaments zu Beratungen über die Verfassung einer neuen deutschen Union. Juli Friede zwischen Preußen und Dänemark, dem auch der deutsche Bund beitritt. Die Schleswig-Holsteiner setzen den Krieg allein fort unter dem ehemaligen preußischen General Willisen. Er wird bei Jdstedt geschlagen. — Schleswig von den Dänen besetzt. Nach einem unglücklichen Gefecht bei Missunde und einem fehlgeschlagenen Sturm auf Friedrichstadt geht der Oberbefehl auf General Horst über. Sept. Wiedereröffnung des deutschenbund estages in Frankfurt. Nov. Zusammenkunft der Minister Manteuffel und Schwarzenberg in Olmütz. Preußen fügt sich allen Forderungen Österreichs. Schleswig-Holstein wird den Dänen preisgegeben. In Kurhessen wird der Verfafsungsftreit zu gunsten des Kurfürsten entschieden. 1851,2.Dez. Staatsstreich Louis Napoleons, welcher die Nationalversammlung auflöst, die von ihm beschworene Verfassung aufhebt und sich durch eine allgemeine Abstimmung der Nation (Plebiscit) zum Präsidenten auf 10 Jahre erwählen läßt mit der Ermächtigung, eine neue Verfassung zu erlassen. 1852,1. Dez. wird er auf Grund eines Senatsveschlusses und einer zweiten allgemeinen Abstimmung als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen proklamiert.

4. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 66

1883 - Berlin : Schultze
66 Neuere Geschichte. 1709 bei Malplaquet. 1711 Joseph I. stirbt; Karl Vi. Kaiser. 1713 Friede zu Utrecht zwischen Frankreich auf der einen, England, Holland, Portugal, Preußen und Savoyen auf der andern Seite. Hauptbedingungen: 1. Philipp von Anjou wird als König von Spanien anerkannt, doch sollen die Kronen Frankreichs und Spaniens nie vereinigt werden. 2. England erhält von Spanien Gibraltar und die Insel Minorea, von Frankreich Newfoundland, Neuschottland und die Hudsonsbailünder. 3. Holland erhalt eine sogen. Barriere fester Grenzplätze. 4. Der Herzog von Savoyen bekommt Sicilien und die Königswürde. 5. Portugal erhält eine Grenzberichtigung in Südamerika. 6. Preußen erlangt das bisher spanische (Oberquartier) Geldern und die Anerkennung des Königs als Fürst von Neufchatel und Valengin; auch wird die Anerkennung der königlichen Würde von Preußen im Namen Frankreichs und Spaniens ausgesprochen. 1714 Friede zu Rast ad t zwischen Frankreich und dem Kaiser für feine Person, zu Baden zwischen Frankreich und dem deutschen Reiche. Der Kaiser erhält die spanischen Niederlande, Neapel, Sardinien und Mailand, für das Reich Bestätigung des Ryswyker Friedens. Die geächteten Kurfürsten von Baiern und Köln werden wieder hergestellt 1715—1774 Ludwig Xv. c. Deutschland, der Norden und Osten Europas. Leopold I., Sohn Ferdinands Iii. Kriege mit Ludwig Xiv. (S. S. 64. 65.) Krieg mit den Türken. Der Großwesir Kara Mustafa belagert Wren, das von Rüdiger von Stahremberg verteidigt, von dem vereinigten deutschen und polnischen Heere unter Karl von Lothringen und dem Polenkömge Johann Sobiesky entsetzt wird. Prinz Eugen von Savoyen siegt über die Türken bei Zenta a. d. Theiß. t, Friede zu Karlowitz, in welchem die Türken Siebenbürgen und Slawonien an Österreich abtreten. 1705-1711 1700-1721 1697-1718 1711—1740 Holepy i. Spanischer Erbfolgekrieg (S. S. 65.) Karl Vi. Ende des spanischen Erbfolgekrieges. (S. o.) Der nordische Krieg. Karl Xii., König von Schweden. Das Bündnis Peters des Großen von Rußland, Augusts Ii., des Starken, Königs von Polen und

5. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1883 - Berlin : Schultze
84 Neuere Geschichte. witsch (Erimanski) kämpft glücklich in Asien, erobert u. a. Erzerum. — Friede zu Adrianopel, in welchem Pruth und Donau als Grenze der Türkei festgesetzt werden. Der Sultan erkennt die Unabhängigkeit Griechenlands an. — Dtto Izweiter Sohn Ludwigs L von Baiern, wird (1832) König von Griechenland. 1830 Die Franzosen erobern unter dem Marschall Bourmont Algier. 27.— 29.Juli Pariser Julirevolution. Karl X., seit 1824 König, und sein Sohn danken ab. Louis Philipp von Orleans König der Franzosen. Sept. Revolution in Belgien, welches selbständiges Königreich wird unter dem Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg. 1830—1831 Polnische Revolution. Diebitsch besiegt die Polen bei Grochow und Ostrolenka. Paskewitsch erobert Warschau. Polen russische Provinz. 1833—1840 Bürgerkrieg in Spanien zwischen den Christinos (Anhänger der Königin Christine) und den Car listen (Anhänger des Prinzen Don Carlos). Die Carlisten von Espartero besiegt; Jsabella (Tochter Christinens) Königin von Spanien. 1837 Wilhelm Iv. von England stirbt. Ihm folgt die Tochter seines verstorbenen Bruders, Victoria, später vermählt mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Koburg. Wilhelms Bruder Ernst August, Herzog von Cumber-land, wird König von Hannover. 1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1848 Paris er Februarrevolution. Louis Philipp flieht 24. Febr. mit seiner Familie nach England. Frankreich abermals Republik. Louis Napoleon Präsident (seit 10. Dez.). 13. März Aufstand in Wien. Der Minister Fürst Metternich dankt ab; später auch der Kaiser Ferdinand I. zu gun» sten seines Neffen Franz Joseph. 18. März Aufstand in Berlin. Berufung einer konstituierenden Nationalversammlung. Im November wieder aufgelöst. April Aufstand in Schleswig-Holstein und Bildung einer provisorischen Landesregierung. Preußische und anvere deutsche Bundestruppen kommen den Schleswig-Holsteinern zu Hilfe. Der preußische General Wrangel schlügt die Dünen bei Schleswig und dringt bis nach Jütland vor. 18. Mai Versammlung eines deutschen Parlaments in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. — Erzherzog Johann Reichsverweser.

6. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 89

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 89 zu einer neuen Gestaltung Deutschlands durch Preußen ohne Beteiligung des österreichischen Kaiserstaates. 2) Er überträgt seine im Wiener Frieden vom 30. Okt. 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogtümer Holstein und Schleswig auf den König von Preußen. 3) Österreich zahlt 20" Millionen Thaler Kriegskosten und gibt 4) seine Zustimmung zu der Vereinigung des lombar-disch-venetianischen Königreichs mit dem Königreich Italien. Mit Baiern, Würtemberg und Baden war der Friede bereits vorher, mit Hessen-Darmstadt und Sachsen wurde er bald nachher geschlossen. Preußen erhielt eine Kriegsentschädigung und zur Grenzregulierung einige Bezirke von Hessen und drei kleine bairische Landesteile: außerdem vereinigte es Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt mit seinem Gebiete und gründete den norddeutschen Bund. Mit den süddeutschen Staaten wurde ein Schutz- und Trutzbündnis abgeschlossen. 6. Okt. Friede zu Wien zwischen Österreich und Italien. Österreich tritt Venetien ab und erkennt das Königreich Italien an. 1868 Revolution in Spanien. Die Königin Jsabella flüchtet nach Frankreich. Einsetzung einer provisorischen Regierung und Einberufung der Cortes (Abgeordnete des Landes). Die Majorität derselben beschließt eine neue konstitutionell - monarchische Verfassung, und Serrano wird zum provisorischen Regenten gewählt. Nachdem General Prim die spanische Krone mehreren auswärtigen Fürsten vergebens angeboten, erklärt sich 1870 Prinz Leopold von Hohenzollem zur Annahme derselben bereit. Dagegen tritt die französische Regierung mit Heftigkeit auf und stellt durch den französischen Gesandten Benedetti an König Wilhelm I., der sich zur Kur in Ems befand, das Verlangen, dem Prinzen von Hohenzollern die Annahme der spanischen Krone zu verbieten. Nach dem freiwilligen Rücktritt des Prinzen mutet die französische Regierung dem Könige von Preußen zu, eine bestimmte Erklärung abzugeben, daß er die Kandidatur des Prinzen für die spanische Krone in Zukunft niemals wieder zulassen werde. Der König weist diese unpassende Forderung zurück, daher 1870—1871 deutsch-französischer Ktieg. Es werden drei große deutsche Armeen aufgestellt: die 1. Armee unter dem General Steinmetz bei Koblenz;

7. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 54

1902 - Berlin : Schultze
— 54 — Das Deuwe Meich. Mit dem Zusammenbruche des älteren Deutschen Reiches, 1806, sah sich Deutschland in zahlreiche Einzelstaaten aufgelöst. Der deutsche Bund (1815), der diesen Staaten die volle Selbständigkeit gelassen hatte, vermochte Deutschland weder zu Ansehen nach außen, noch zu nennenswerten Erfolgen in der inneren Entwicklung zu führen. Erst das aus dem Norddeutschen Bunde (1866) hervorgegangene neue Deutsche Reich (1871) hat unser zersplittertes Vaterland zu einem lebenskräftigen Ganzen zusammengeschlossen. Nach dem Kriege von 1866 trat Österreich von den weiteren Organisationen in Deutschland zurück, während das durch Länderzuwachs erstarkte Preußen mit den übrigen norddeutschen Staaten den Norddeutschen Bund verein- barte. Nach dem französischen Kriege von 1870/71 traten neben dem zurückgewonnenen Reichslande Elsaß-Lothringen die bis dahin nur ver- bündet gewesenen süddeutschen Staaten hinzu. Der Norddeutsche Bund war damit zum Deutschen Reich erweitert. Von den 56,3 Millionen Einwohnern gehören 46 Millionen zur germanischen Völkergruppe; die übrigen sind Romanen und Slaven. Ein großer Teil der Einwohner beschäftigt sich mit Ackerbau und Viehzucht. Der Bergbau liefert Eisen, Blei, Kupfer, Zink, Salz, Braun- und Steinkohle. Das Klima Deutschlands ist ein gemäßigtes; die mittlere Jahres- temperatur beträgt 7—9° Celsius, im Rheingebiete 9—10° Celsius. Die Industrie ist besonders in den deutschen Mittelgebirgen heimisch. Der deutsche Handel hat in neuerer Zeit einen großen Aufschwung genommen. Große Dampferlinien dienen dem Personen- und Güterverkehr mit überseeischen Ländern; die deutsche Handelsflotte, in der das Segelschiff immer mehr durch den Dampfer verdrängt wird, ist die drittgrößte der Welt. Über 50165 km Eisenbahnen und etwa 123056 km Telegraphenlinien dienen dem Verkehr. Was die Volksbildung betrifft, so steht das Deutsche Reich unter allen Ländern der Erde an erster Stelle. Ihrem Zwecke dienen vor allem die in jedem Orte vorhandenen Volksschulen; ihnen schließen sich an die Gymnasien, Realschulen, Seminare u. s. w. Die Waisen- Häuser nehmen sich der elternlosen, die Rettungs-Anstalten der sittlich verwahrlosten Kinder an. Die höchsten Schulen sind die Universitäten: 1. Königsberg, 6. Berlin, 11. Marburg, 16. Freiburg(Bdn), 2. Greifswald, 7. Halle, 12. Gießen, 17. Tübingen, 3. Rostock, 8. Leipzig, 13. Bonn. 18. Würzburg, 4. Kiel, 9. Jena, 14. Heidelberg, 19. Erlangen, 5. Breslau. 10. Göttingen, 15. Straßburg. 20. München.

8. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 66

1874 - Berlin : Schultze
66 darauf berief er die preußische Nationalversammlung, um eine neue Verfassung zu berathen. Da aber die Unordnungen fortdauerten und die Berathungen mit der National-Versammlung erfolglos blieben, trat endlich die Regierung mit Ernst und Festigkeit auf und machte dem gesetzlosen Treiben ein Ende. Bald kehrte nun die Ruhe in Preußen zurück, so daß der König am 5. Dez. seinem Lande eine constitutionelle Verfassung geben konnte. Diese wurde 1849 von den einberufenen Kammern anerkannt und am 6. Febr. 1850 von Friedrich Wilhelm Iv. feierlich beschworen. Seitdem ist Preußen ein konstitutioneller Staat, das heißt, es kann kein Gesetz ohne die Zustimmung des Königs und der beiden Kammern in Kraft treten. Neben dem Verlangen nach größerer Freiheit war das deutsche Volk von einem mächtigen Drange nach einem geeinigten, kräftigen deutschen Vaterlande beseelt und forderte deßhalb Auflösung des Bundestages und Berufung einer Nationalversammlung. Die Fürsten gaben nach, und am 18. Mai 1848 trat zu Frankfurt a. M. eine Nationalversammlung aus den Abgeordneten aller deutschen Staaten zusammen. Sie wollten eine Versagung entwerfen, durch welche des deutschen Vaterlandes Glück und Größe neu begründet werden sollte. Der von der Versammlung zum Reichsverweser ernannte Erzherzog Johann von Oesterreich sollte die gefaßten Beschlüsse ausführen. Allem es fehlte ihm die Macht dazu. Die Nationalversammlung erkannte sehr bald, daß nur ein mächtiges Oberhaupt dem Vaterlande frommen könnte. Deßhalb bot sie (freilich mit Ausschluß der österreichischen Abgeordneten) Friedrich Wilhelm dem Iv. am 3. April 1849 die deutsche Kaiserkrone an. Dieser aber lehnte sie ab. Er wollte sie nur daun annehmen, wenn sie ihm von den deutschen Fürsten angeboten würde. Inzwischen^ hatten sich auch die Herzoathümer Schleswig-Holstein, welche, seit 1721 mit Dänemark vereinigt, nur mit Mühe ihr deutsches Wesen bewahrt hatten, gegen Dänemark erhoben. König Friedrich Vii. von Dänemark hatte nänilich, durch einen Aufstand in Kopenhagen gezwungen, die Einverleibung Schleswigs in das dänische Reich ausgesprochen. Deutschland versprach Hülfe. Am 4. April rückten preußische Truppen unter General Wrangel in Holstein ein und vereinigten sich mit den Schleswig-Holsteinern und andern deutschen Bundestruppen. Am 23. April schlugen sie die Dänen bei S chleswig und warfen sie nach dem Norden Jütlands zurück. Aber die drohende Haltung der übrigen Großmächte und der Mangel einer Kriegsflotte veranlaßten Preußen, am 26. August den Waffenstillstand von Malmö zu schließen. Die Friedensunterhandlungen indeß zerschlugen sich und der Krieg begann 1849 von Neuem. Die Dänen verloren zwar im Hafen von Eckernförde zwei ihrer besten Kriegsschiffe, auch wurden dre Düppeler Schanzen von den Deutschen erstürmt, der Krieg indeß später von Seiten Preußens so lau geführt, daß sich die Herzogtümer den Dänen schließlich unterwerfen mußten. — Ebenso wurde der im Großherzog-

9. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 68

1874 - Berlin : Schultze
68 Inzwischen hatten an verschiedenen Orten Volksaufstände stattgefunden, welche die Regierungen unter die Beschlüsse der Frankfurter Nationalversammlung beugen wollten. Zuerst in Sachsen. Hier empörte sich zu Dresden die demokratische Partei und eroberte den größten Theil der Stadt; der König flüchtete und bat Preußen um Hülfe. Diese wurde gewährt, und die preußischen Truppen dämpften (6. bis 9. Mai) nach hartnäckigem Kampfe den Aufstand. Ernster und schwieriger war der Aufruhr in Baden. Hier befehlen die Freischärler fast das ganze Land und zogen selbst das Militär auf ihre Seite. Der Großherzog floh und bat ebenfalls Preußen um Hülfe. Im Juni rückten preußische Truppen unter Führung des Prinzen von Preußen (des nachherigen Königs Wilhelm I.) in Baden ein und warfen rasch den Aufstand nieder. Nun nahm Preußen die Ordnung der deutschen Dinge in die Hand und versuchte auf friedlichem Wege eine Einigung der deutschen Fürsten und Völker zu Stande zu bringen. Friedrich Wilhelm schloß mit Sachsen und Hannover den Dreikönigsbnnd, dem die übrigen Staaten Nord- und Mitteldeutschlands beitraten, und erließ eine neue Reichsverfasfung auf Grundlage der vom Frankfurter Parlament aufgestellten. Hannover und Sachsen traten zwar bald zurück, Preußen aber suchte die übrigen Staaten auf dem Erfurter Reichstage zu einer Union zu vereinigen. Nun aber stellte sich Oesterreich im Vereine mit Baiern und Würtemberg diesen Bestrebungen Preußens feindlich entgegen. Bald traten auch Sachsen und Hannover aus Oesterreichs beite, eie wollten den alten Bundestag wieder herstellen. Die Spannung zwischen Preußen und Oesterreich stieg besonders wegen der schleswig-holsteinischen und hessischen Frage immer höher. Der schleswig-holsteinische Krieg war nämlich noch immer nicht beendigt. Preußen hatte sich zwar zurückgezogen; aber die Schleswig-Holsteiner stritten noch immer für ihre Rechte. Ebenso die Hessen. Der Kurfürst von Hessen hatte 1850 das Ministerium Hassenpflug berufen und die Verfassung gebrochen. Das Volk hatte sich dagegen erhoben, die Kammern die Steuern verweigert, und der Kurfürst deßhalb den Kriegszustand über das Land verhängt. Nun aber verweigerte das ganze Land den Gehorsam; alle Behörden und selbst die Truppen erklärten einmüthig, sie würden den auf die Verfassung geleisteten Eid nicht brechen. Der Kurfürst erbat Hülfe von Oesterreich,' und baierifche und österreichische Truppen rückten in's Land. Preußen trat für das hessische Volk und für seine Verfassung ein und sandte ebenfalls Truppen, echon standen sich die Heere schlagfertig gegenüber, als Friedrich Wilhelm Iv. dem Drucke Rußlands nachgab und dem Kriege durch den Preußen tief demüthigenden Vertrag von Olmütz (28. und 29. November 1850) vorbeugte. Das Ergebniß war, daß der alte Bundestag wieder eröffnet wurde. Sofort zwang dieser die Herzogtümer Schleswig-Holstein. sich Dänemark zu unterwerfen, hob in Hessen die Verfassung von 1831 auf und beugte das Volk unter den Willen Hasfenpflugs. Friedrich Wilhelm Iv., der feine edlen, uneigennützigen Absichten und Pläne so vereitelt sah, verlor zuletzt Lust und Muth, zumal an seinem eigenen Hose eine mächtige Partei seine Abneigung und seinen Widerwiüen gegen die seit 1848 eingetretenen Neuerungen nährte und stärkte.

10. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 67

1874 - Berlin : Schultze
67 thum Posen im Jahre 1848 ausgebrochene Aufstand der Polen durch die Tapferkeit der preußischen Truppen bald gedämpft. — Zn Folge des wenig ehrenvollen Waffenstillstandes von Malmö kam es im September 1848 im Schooße der Nationalversammlung in Frankfurt zu heftigen Kämpfen und von Seiten des Pöbels zu blutigen Auftritten (General Auerswald und Fürst Lichnowsky). Dies erbitterte die Regierungen noch mehr gegen die Volksbewegung, welche alle Ordnung zu durchbrechen drohte. Deßhalb wurde ein Ausstand in Baden im September 1848 mit Waffengewalt erstickt. Hartnäckiger war der Kampf in Wien. Die Studenten, das Volk und einige Truppentheile vertrieben die Garnison und vertheidigten die Stadt 3 Wochen lang gegen die belagernden Truppen. Endlich trug die militärische Überlegenheit den Sieg davon; in einem tagelangen blutigen Kampfe eroberten die Soldaten die Stadt; diese wurde in Belagerungszustand erklärt, und über die Leiter und Anführer schwere Strafe verhängt. Viele (Robert Blum) wurden standrechtlich erschossen. — Gleichzeitig mit den Wienern hatten die Czechen in Böhmen, die Lombarden in Oberitalien und die Ungarn die Fahne des Aufruhrs aufgepflanzt. Kaiser Ferdinand, welcher der Bewegung nicht Herr werden konnte, dankte zu Gunsten seines Neffen Franz Joseph (1848 bis jetzt) ab. Die Nationalitäten, aus denen der österreichische Staat zusammengeschweißt war, strebten wild auseinander. Die Ungarn unter Kossuth, Görqey u. a. zwangen die österreichischen Heere zum Rückzug, eroberten Ofen und brachten alle Festungen in ihre Gewalt. Selbst als die Russen den Oesterreichern zu Hülfe kamen, widerstanden die Ungarn noch mehrere Monate, bis innere Zerwürfnisse ihre Kraft lähmten. Bon allen Seiten in die Enge getrieben, streckte Görgey die Waffen und führte dadurch die Unterwerfung des Landes herbei. Kossuth und andere Führer des Aufstandes flüchteten auf türkisches Gebiet-v'ele starben durch kriegsgerichtliches Urtheil, oder schmachteten lange ln den Kerkern. Auch in Oberitalien (Mailand und Venedig) wurden die österreichischen Besatzungen durch Volksaufstände zum Abzüge gezwungen. König Karl Albert von Sardinien stellte sich an "die Spitze der Vaterlandsfreunde, die ein einiges und freies Italien anstrebten. Allein er vermochte mit seinen ungeübten Freischaaren gegen die kriegserfahrenen und tapfern, von dem alten Radetzki gm' geführten Oester-reicher Nichts auszurichten. Ueberall geschlagen, schloß er eine Waffenruhe. Und als er, von den Demokraten gedrängt, im nächsten Jahre abermals das Waffenglück versuchte, aber unterlag, legte er die Krone zu Gunsten seines Sohnes Victor Emanuel nieder und ging nach Portugal, wo er bald daraus starb. Victor Emanuel aber schloß mit Oesterreich einen nachtheiligen Frieden. . Als die National-Versammlung zu Frankfurt die Kaiserkrone von Deutschland anbot, rief der grollerid die österreichischen Volksvertreter zurück, das Gleiche. Auch der deutsche Reichsverweser vcrlii wehr Mitglieder des Parlaments schieden aus, Nest (Rumpfparlament) siedelte nach Stuttgart üb saiwng durchzuführen; wurde aber vdn der Reqie ausgelöst. 5* Friedrich Wilhelm Iv Kaiser Franz Joseph Andere Fürsten thaten eß Frankfurt. Immer und der demokratische er, um die Reichsver-rnng (18. Juni 1849)
   bis 10 von 15 weiter»  »»
15 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 15 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 4
3 0
4 18
5 0
6 2
7 1
8 0
9 0
10 9
11 5
12 5
13 0
14 5
15 0
16 0
17 0
18 0
19 2
20 0
21 0
22 7
23 1
24 0
25 18
26 2
27 1
28 12
29 2
30 1
31 9
32 0
33 1
34 27
35 14
36 2
37 7
38 1
39 1
40 8
41 0
42 1
43 0
44 0
45 12
46 2
47 4
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 1
7 0
8 7
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 7
16 3
17 1
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 1
33 0
34 7
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 2
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 4
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 9
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 4
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 4
97 1
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 0
3 3
4 1
5 0
6 3
7 3
8 1
9 17
10 0
11 3
12 4
13 0
14 3
15 0
16 0
17 4
18 0
19 3
20 0
21 11
22 0
23 0
24 14
25 3
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 2
35 4
36 2
37 0
38 1
39 1
40 1
41 0
42 1
43 2
44 11
45 2
46 7
47 4
48 0
49 0
50 0
51 1
52 3
53 3
54 2
55 6
56 0
57 0
58 0
59 2
60 2
61 2
62 0
63 0
64 0
65 0
66 2
67 11
68 4
69 0
70 3
71 5
72 0
73 3
74 0
75 5
76 1
77 0
78 5
79 3
80 1
81 6
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 5
89 5
90 17
91 0
92 0
93 10
94 0
95 0
96 3
97 0
98 4
99 1
100 1
101 1
102 2
103 10
104 0
105 0
106 0
107 10
108 0
109 0
110 1
111 0
112 1
113 5
114 1
115 0
116 0
117 8
118 2
119 6
120 0
121 1
122 3
123 0
124 23
125 3
126 1
127 1
128 0
129 1
130 3
131 10
132 0
133 2
134 0
135 0
136 0
137 1
138 0
139 2
140 3
141 3
142 2
143 2
144 1
145 0
146 1
147 3
148 0
149 2
150 1
151 0
152 13
153 8
154 0
155 0
156 2
157 1
158 0
159 0
160 11
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 2
167 0
168 1
169 1
170 5
171 1
172 1
173 2
174 12
175 20
176 9
177 2
178 2
179 1
180 1
181 0
182 5
183 2
184 1
185 1
186 1
187 0
188 6
189 0
190 0
191 2
192 0
193 9
194 0
195 1
196 1
197 11
198 4
199 4