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1. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 85

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 85 Aug. Waffenstillstand mit Dänemark zu Malmoe. 1848—1849 Kampf Österreichs mit den Ungarn (unter Kossuth) und den Lombarden. Die Ungarn werden mit Hilfe Rußlands besiegt. In der Lombardei behauptet der Feldmarschall Radetzky die österreichische Herrschaft. 1849, Ablauf des Waffenstillstandes von Malmoe. Neuer Kampf März mit Dänemark. April Das dänische Linienschiff Christian Viii. wird bei Eckernförde in Brand geschossen und die Fregatte Gefion genommen. Erstürmung der Düppeler Schanzen durch bairische und sächsische Truppen. Der preußische General Bonin besiegt an der Spitze der schleswig - holsteinschen Armee die Dänen bei Kolding. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen lehnt die Würde eines deutschen Kaisers, die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung angetragen, ab. Aufstände in Sachsen, der Pfalz und Baden durch preußische Truppen unterdrückt. Auflösung des Parlamentes. — Preußen gewinnt die beiden Fürstentümer Hohenzollern. Juli Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark. 1850,6.Febr. Die preußische Verfassung wird vom König, den Ministern und Abgeordneten feierlich beschworen. 20. März Eröffnung des Erfurter Parlaments zu Beratungen über die Verfassung einer neuen deutschen Union. Juli Friede zwischen Preußen und Dänemark, dem auch der deutsche Bund beitritt. Die Schleswig-Holsteiner setzen den Krieg allein fort unter dem ehemaligen preußischen General Willisen. Er wird bei Jdstedt geschlagen. — Schleswig von den Dänen besetzt. Nach einem unglücklichen Gefecht bei Missunde und einem fehlgeschlagenen Sturm auf Friedrichstadt geht der Oberbefehl auf General Horst über. Sept. Wiedereröffnung des deutschenbund estages in Frankfurt. Nov. Zusammenkunft der Minister Manteuffel und Schwarzenberg in Olmütz. Preußen fügt sich allen Forderungen Österreichs. Schleswig-Holstein wird den Dänen preisgegeben. In Kurhessen wird der Verfafsungsftreit zu gunsten des Kurfürsten entschieden. 1851,2.Dez. Staatsstreich Louis Napoleons, welcher die Nationalversammlung auflöst, die von ihm beschworene Verfassung aufhebt und sich durch eine allgemeine Abstimmung der Nation (Plebiscit) zum Präsidenten auf 10 Jahre erwählen läßt mit der Ermächtigung, eine neue Verfassung zu erlassen. 1852,1. Dez. wird er auf Grund eines Senatsveschlusses und einer zweiten allgemeinen Abstimmung als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen proklamiert.

2. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1883 - Berlin : Schultze
84 Neuere Geschichte. witsch (Erimanski) kämpft glücklich in Asien, erobert u. a. Erzerum. — Friede zu Adrianopel, in welchem Pruth und Donau als Grenze der Türkei festgesetzt werden. Der Sultan erkennt die Unabhängigkeit Griechenlands an. — Dtto Izweiter Sohn Ludwigs L von Baiern, wird (1832) König von Griechenland. 1830 Die Franzosen erobern unter dem Marschall Bourmont Algier. 27.— 29.Juli Pariser Julirevolution. Karl X., seit 1824 König, und sein Sohn danken ab. Louis Philipp von Orleans König der Franzosen. Sept. Revolution in Belgien, welches selbständiges Königreich wird unter dem Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg. 1830—1831 Polnische Revolution. Diebitsch besiegt die Polen bei Grochow und Ostrolenka. Paskewitsch erobert Warschau. Polen russische Provinz. 1833—1840 Bürgerkrieg in Spanien zwischen den Christinos (Anhänger der Königin Christine) und den Car listen (Anhänger des Prinzen Don Carlos). Die Carlisten von Espartero besiegt; Jsabella (Tochter Christinens) Königin von Spanien. 1837 Wilhelm Iv. von England stirbt. Ihm folgt die Tochter seines verstorbenen Bruders, Victoria, später vermählt mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Koburg. Wilhelms Bruder Ernst August, Herzog von Cumber-land, wird König von Hannover. 1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1848 Paris er Februarrevolution. Louis Philipp flieht 24. Febr. mit seiner Familie nach England. Frankreich abermals Republik. Louis Napoleon Präsident (seit 10. Dez.). 13. März Aufstand in Wien. Der Minister Fürst Metternich dankt ab; später auch der Kaiser Ferdinand I. zu gun» sten seines Neffen Franz Joseph. 18. März Aufstand in Berlin. Berufung einer konstituierenden Nationalversammlung. Im November wieder aufgelöst. April Aufstand in Schleswig-Holstein und Bildung einer provisorischen Landesregierung. Preußische und anvere deutsche Bundestruppen kommen den Schleswig-Holsteinern zu Hilfe. Der preußische General Wrangel schlügt die Dünen bei Schleswig und dringt bis nach Jütland vor. 18. Mai Versammlung eines deutschen Parlaments in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. — Erzherzog Johann Reichsverweser.

3. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 89

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 89 zu einer neuen Gestaltung Deutschlands durch Preußen ohne Beteiligung des österreichischen Kaiserstaates. 2) Er überträgt seine im Wiener Frieden vom 30. Okt. 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogtümer Holstein und Schleswig auf den König von Preußen. 3) Österreich zahlt 20" Millionen Thaler Kriegskosten und gibt 4) seine Zustimmung zu der Vereinigung des lombar-disch-venetianischen Königreichs mit dem Königreich Italien. Mit Baiern, Würtemberg und Baden war der Friede bereits vorher, mit Hessen-Darmstadt und Sachsen wurde er bald nachher geschlossen. Preußen erhielt eine Kriegsentschädigung und zur Grenzregulierung einige Bezirke von Hessen und drei kleine bairische Landesteile: außerdem vereinigte es Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt mit seinem Gebiete und gründete den norddeutschen Bund. Mit den süddeutschen Staaten wurde ein Schutz- und Trutzbündnis abgeschlossen. 6. Okt. Friede zu Wien zwischen Österreich und Italien. Österreich tritt Venetien ab und erkennt das Königreich Italien an. 1868 Revolution in Spanien. Die Königin Jsabella flüchtet nach Frankreich. Einsetzung einer provisorischen Regierung und Einberufung der Cortes (Abgeordnete des Landes). Die Majorität derselben beschließt eine neue konstitutionell - monarchische Verfassung, und Serrano wird zum provisorischen Regenten gewählt. Nachdem General Prim die spanische Krone mehreren auswärtigen Fürsten vergebens angeboten, erklärt sich 1870 Prinz Leopold von Hohenzollem zur Annahme derselben bereit. Dagegen tritt die französische Regierung mit Heftigkeit auf und stellt durch den französischen Gesandten Benedetti an König Wilhelm I., der sich zur Kur in Ems befand, das Verlangen, dem Prinzen von Hohenzollern die Annahme der spanischen Krone zu verbieten. Nach dem freiwilligen Rücktritt des Prinzen mutet die französische Regierung dem Könige von Preußen zu, eine bestimmte Erklärung abzugeben, daß er die Kandidatur des Prinzen für die spanische Krone in Zukunft niemals wieder zulassen werde. Der König weist diese unpassende Forderung zurück, daher 1870—1871 deutsch-französischer Ktieg. Es werden drei große deutsche Armeen aufgestellt: die 1. Armee unter dem General Steinmetz bei Koblenz;

4. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 54

1902 - Berlin : Schultze
— 54 — Das Deuwe Meich. Mit dem Zusammenbruche des älteren Deutschen Reiches, 1806, sah sich Deutschland in zahlreiche Einzelstaaten aufgelöst. Der deutsche Bund (1815), der diesen Staaten die volle Selbständigkeit gelassen hatte, vermochte Deutschland weder zu Ansehen nach außen, noch zu nennenswerten Erfolgen in der inneren Entwicklung zu führen. Erst das aus dem Norddeutschen Bunde (1866) hervorgegangene neue Deutsche Reich (1871) hat unser zersplittertes Vaterland zu einem lebenskräftigen Ganzen zusammengeschlossen. Nach dem Kriege von 1866 trat Österreich von den weiteren Organisationen in Deutschland zurück, während das durch Länderzuwachs erstarkte Preußen mit den übrigen norddeutschen Staaten den Norddeutschen Bund verein- barte. Nach dem französischen Kriege von 1870/71 traten neben dem zurückgewonnenen Reichslande Elsaß-Lothringen die bis dahin nur ver- bündet gewesenen süddeutschen Staaten hinzu. Der Norddeutsche Bund war damit zum Deutschen Reich erweitert. Von den 56,3 Millionen Einwohnern gehören 46 Millionen zur germanischen Völkergruppe; die übrigen sind Romanen und Slaven. Ein großer Teil der Einwohner beschäftigt sich mit Ackerbau und Viehzucht. Der Bergbau liefert Eisen, Blei, Kupfer, Zink, Salz, Braun- und Steinkohle. Das Klima Deutschlands ist ein gemäßigtes; die mittlere Jahres- temperatur beträgt 7—9° Celsius, im Rheingebiete 9—10° Celsius. Die Industrie ist besonders in den deutschen Mittelgebirgen heimisch. Der deutsche Handel hat in neuerer Zeit einen großen Aufschwung genommen. Große Dampferlinien dienen dem Personen- und Güterverkehr mit überseeischen Ländern; die deutsche Handelsflotte, in der das Segelschiff immer mehr durch den Dampfer verdrängt wird, ist die drittgrößte der Welt. Über 50165 km Eisenbahnen und etwa 123056 km Telegraphenlinien dienen dem Verkehr. Was die Volksbildung betrifft, so steht das Deutsche Reich unter allen Ländern der Erde an erster Stelle. Ihrem Zwecke dienen vor allem die in jedem Orte vorhandenen Volksschulen; ihnen schließen sich an die Gymnasien, Realschulen, Seminare u. s. w. Die Waisen- Häuser nehmen sich der elternlosen, die Rettungs-Anstalten der sittlich verwahrlosten Kinder an. Die höchsten Schulen sind die Universitäten: 1. Königsberg, 6. Berlin, 11. Marburg, 16. Freiburg(Bdn), 2. Greifswald, 7. Halle, 12. Gießen, 17. Tübingen, 3. Rostock, 8. Leipzig, 13. Bonn. 18. Würzburg, 4. Kiel, 9. Jena, 14. Heidelberg, 19. Erlangen, 5. Breslau. 10. Göttingen, 15. Straßburg. 20. München.

5. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 155

1892 - Berlin : Simion
Kurhessen durch den Erwerb von Fulda und Isenburg (1815). Willkür, Eigennutz und Starrsinn waren auch den Nachfolgern Wilhelms I. eigen. Die Verfassung, die Wilhelm Ii. (1821— 1847) im Jahre 1831 notgedrungen gab und die sein Sohn Friedrich Wilhelm (Mitregent seit 1831) ausführen sollte, brach letzterer bald wieder (Ministerium Hassenpflug). Friedrich Wilhelm geriet dadurch mit seinem Volke in einen langen Streit. Auch die Interessen des preußischen Staates, zwischen dessen Ländern Kurhessen wie ein eingeschobener Keil lag, wurden von ihm oft durchkreuzt, bis endlich Preußen 1866 diesem Kleinstaat ein Ende machte. § 103. Die Grafen von Nassau, ein fränkisches Geschlecht, (seit 1149 namhaft) teilten sich 1255 in zwei Linien. Die ältere, Walram'sche, herrschte links der Lahn (Nassau-Weilbnrg) — ans dieser war Kaiser Adols (1292—98) —; die jüngere, Ottonische, rechts der Lahn; von letzterer siedelte im 15. Jahrhundert ein Zweig nach den Niederlanden über und erheiratete das Fürstentum Orange in Südfrankreich (Naffau-Oranien). Kaiser Adolss Nachkommen brachten es über den Stand von Kleinfürsten nie hinaus, obwohl sie 1366 reichsunmittelbar wurden und durch manche Erwerbung ihr Gut mehrten. Der Reformation wandten sich die Nassauer Grafen früh zu und vertraten sie nach Kräften; Erbteilungen (Nassau-Weilburg, Nassau-Wiesbaden, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Usingen) schwächten auch diese Dynastie. Beim Untergang des deutschen Reiches sicherten sie durch Beitritt zum Rheinbund ihren Besitz, der nun zu einein unteilbaren Herzogtum erhoben wurde (1806), und rundeten ihn (1815) durch Erwerbung der deutschen Besitzungen des Hauses Orauien (Dietz, Hadamar, Dillenburg u. ct.) ab. 1816 vereinigte Herzog Wilhelm nach dem Aussterben der letzten Nebenlinie des Walram'schen Hauses alle nassauischen Lande, linierte in ihnen auch die reformierte und lutherische Kirche und errichtete 1818 allgemeine Landstände. Nach seinem Tode 1839 folgte ihm in der Regierung sein Sohn Adolf, welcher 1866 von Preußen entthront wurde. — Die Stadt Frankfurt am Main, schon zur Zeit der Karolinger gegründet, wurde ^245 freie deutsche Reichsstadt. Ihre zumal für den Handel so günstige Lage zwischen dem Norden und Süden Deutschlands verhalf ihr zu Reichtum und politischer Wichtigkeit; die Gunst der deutschen Kaiser förderte ihre Interessen (1330 Stiftung der jährlichen Messen durch Ludwig

6. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 156

1892 - Berlin : Simion
— 156 — den Baier). Gegen Ende des Mittelalters wurde es Brauch, die deutschen Kaiser in Frankfurt zu wählen, seit Mitte des 16. Jahrhunderts war Frankfurt auch die Krönungs stadt der Kaiser, obwohl sie sich dem lutherischen Bekenntnis zugewandt hatte. Nach dem Umsturz des deutschen Reiches errichtete Napoleon 1810 ein „Großherzogtum Frankfurt" (unter dem Mainzer Fürst-Primas v. Dalberg). 1815 als freie Stadt wieder hergestellt, wurde Frankfurt der Sitz der deutschen Bundesversammlung. Da die Frankfurter Patrizier 1866, ebenso wie der Herzog Adolf von Nassau, für Österreich Partei ergriffen, so besetzte Preußen beide Kleinstaaten und verband sie als „Regierungsbezirk Wiesbaden" mit Kurhessen („Regierungsbezirk Kassel") zu einer preußischen Provinz Hessen-Nassau. — Durch die Eroberungen v. I. 1866 wurde der preußische Staat um ein Viertel seines früheren Bestandes vergrößert und trefflich abgerundet; für seine Landmacht waren besonders die kriegstüchtigen Bevölkerungen von Hannover und Hessen, für seine Seemacht die vorzüglichen Seeleute Schleswig-Holsteins und Ostfrieslands eine sehr erhebliche Verstärkung. Zugleich wurde seilt deutscher Charakter noch schärfer ausgeprägt, da jetzt nur noch ein Zwölftel seiner Bevölkerung nicht deutsch war. Auj 6400 Q.-M. mit 24 Millionen Einw. angewachsen, hatte Preußen jea'htnreichende Wittel, um mit eigener Kraft und ohne übermäßige Anstrengung den Rang eines der ersten Großstaaten Europas behaupten zu können. Weil ihm aber zugleich der Schutz des nichtpreußischen Deutschlands oblag, so hatte es den deutschen Mittel- und Kleinstaaten gewisse Verpflichtungen auferlegt; die nördlich des Mains befindlichen waren mit ihm zum norddeutschen Bundesstaat fest vereinigt, die südlich des Mains gelegenen standen mit ihm vorerst nur im Verhältnis eines Staatenbundes. Da von dem norddeutschen Bunde vier Fünftel und vom deutschen Zollverein fast zwei Drittel der Bevölkerung Preußen waren, so bestand zwischen den Interessen des preußischen Staates und denen der großen Mehrheit des deutschen Volkes kein Unterschied. — Die Heeres-Reorganisation, ohne welche die Erfolge von 1866, sowie die späteren von 1870, nicht möglich gewesen wären, hatte der König gegen den Willen des Abgeordnetenhauses, welches die dafür nötigen Ausgaben ablehnte, durchgesetzt und war dadurch mit demselben in einen „Verfassungs-Konflikt" gekommen. Dieser Streit wurde, nachdem das Werk des Königs sich

7. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 140

1892 - Berlin : Simion
— 140 — mit der Nationalversammlung nicht den erwünschten Fortgang nahm, so ernannte der König am 9. November konservative Männer — Graf Brandenburg. Otto v. Manteuffel — zu Ministern, welche die volle Autorität der Krone wiederherstellen sollten. Nachdem er dann am 5. Dezember die Nationalversammlung aufgelöst hatte, verordnete („oktroyierte") er eine Verfassung, die sehr freisinnig war. Am 30^Mai 1849 erließ er ein neues Wahlgesetz für die zweite Kammer, das Drei st euer-klassen-Wah lsmew, vereinbarte sodann mit dem nenen Landtag "He „revidierte" Verfassung und verkündete dieselbe am _31. Januar 1850 als Staatsgrnndqesetz. Durch Verordnung vom 12. Oktober 1854 baute er sie durch Schöpfung des Herrenhauses weiter aus. § 92. Er versuchte auch Deutschland neu zu ordnen. Weil er aber den Rechten der deutschen Fürsten nicht zu nahe treten wollte, auch einen Krieg mit den eifersüchtigen Nachbarstaaten (besonders Österreich und Rußland) scheute, so lehnte er die ihm von der deutschen Nationalversammlung am 3. April 1849 angetragene deutsche Kaiserkrone ab; ohnehin mißfiel ihm die demokratische Verfassung, die er damit zugleich annehmen sollte. Obwohl er nun die deutschen Fürsten mit Waffengewalt beschützte, die Revolution in Dresden (6. bis 9. Mai 1849), in der Pfalz und in Baden (im Juni 1849) niederschlagen ließ und den Beherrschern Sachsens, Badens, Baierns die abgefallenen Länder wiedergab, so gelang ihm doch die erstrebte preußisch-deutsche Union nicht. Eben so wenig richtete er in Schleswig-Holstein und in Kur Hessen aus; dort hatte sich das Volk 1848 gegen die Dänen, hier 1850 gegen den Kurfürsten erhoben. An beiden Stellen wurde es in seinem guten Rechte von Preußen unterstützt. Aber auf Rußlands und Österreichs Drohung gab Friedrich Wilhelm nach und nahm die Bedingungen an, die seinem Minister Manteuffel auf der Konferenz zu Olmütz (29. No-vember 1850) gestellt worden waren. Demnach erkannte er 1851 den Frankfurter Bundestag (der sich im Juli 1848 aufgelöst Ijaite und^nun ivwer^ergestellt wurde) wieder an, ließ zu, daß die Kurhessen von Baiern und Österreichern unterworfen wurden, und unterzeichnete das Londoner Protokoll (8. Mai

8. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 128

1892 - Berlin : Simion
tiger Streit. Im Felde hatte Preußen das Meiste gethan; jetzt im Rat wurde es übervorteilt. Da der Zar ganz Polen und also auch das früher preußische zu haben wünschte, so sollte Friedrich Wilhelm als Entschädigung Sachsen nehmen. Aber Franz I. von Österreich und sein schlauer Minister Metternich arbeiteten im Bunde mit den deutschen Fürsten und mit Frankreich und England diesem Plane entgegen und suchten überhaupt Preußen nach Möglichkeit zu verkürzen. Friedrich Wilhelms Nachgiebigkeit verhinderte, daß es zwischen den Verbündeten zum Kriege kam, und man einigte sich (10. Februar 1815) dahin, Sachsen und Polen zu teilen und Preußen noch anderwärts in Deutschland einigen Ersatz zu geben. Es erhielt von den im Jahre 1805 besessenen Gebieten Danzig, Thorn, das Großherzogtum Posen und die deutschen Provinzen (doch mit Ausnahme von Ostfriesland und Hildesheim, welche an Hannover, und von Ansbach und Baireuth/ welche an Baiern fielen) zurück und außerdem halb Sachsen, Neu Vorpommern, die Herzogtümer Jülich und Berg und die Erzbistümer Trier und Köln. Sein Gebiet ward dadurch auf 5038 Quadratmeilen mit 10v2 Millionen Einwohner gebracht, betrug also räumlich weniger als" im Jahre 1805 und hatte eine noch zerstückeltere Gestalt; dagegen hatte es freilich für polnische Bevölkerungen deutsche eingetauscht. Noch weniger befriedigend wurde die Verfassung Deutschlands festgestellt. Die Wiederherstellung der deutschen Kaiserwürde im Hause Österreich gab Friedrich Wilhelm nicht zu; aber doch kam Preußen in dem nun beschlossenen Bunde aller deutschen Staaten nicht zu der ihm gebührenden Geltung. Die deutsche Bunde safte (8. Juni 1815) sprach als Zweck des Bundes aus: die Bewahrung der Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit der im Bunde befindlichen Staaten, die alle gleichberechtigt und souverän sein sollten, und die Erhaltung der inneren und äußeren Sicherheit Deutschlands, dessen gemeinsame Angelegenheiten der Bundestag in Frankfurt a. M., eine immerwährende Versammlung der Gesandten aller deutschen Staaten, zu besorgen hatte. Selbst dies Ergebnis wäre vielleicht nicht so bald erreicht worden, wenn nicht Napoleons plötzliche Rückkehr die Hadernden rasch geeinigt hätte.

9. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 144

1892 - Berlin : Simion
die Preußen ruhmvoll am 18. April die Düppeler Schanzen stürmten und am 29. Juni die Insel Alsen eroberten, endete mit der völligen Trennung der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg von der Krone Dänemark. Dieselben wurden im Mieden (nach den Präliminarien vom 1. August, definitiv' am 30. Oktober 1864) von dem dänischen Könige Christian Ix. an die beiden siegreichen deutschen Großmächte ohne Vorbehalt abgetreten. Letztere einigten sich im Vertrage zu Ga st ein (14. August 1865) dahin, daß vorläufig Schleswig unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung gegeben wurde; sein Mitbesitzrecht auf Lauenburg überließ Österreich dem Könige Wilhelm für 1 % Millionen Thaler. Der deutsche Krieg von 1866. § 97. Damit Preußen aus seinem Rechte an Schleswig-Holstein möglichst wenig Nutzen ziehe, wollten Österreich und die meisten deutschen Staaten aus jenen beiden Ländern einen neuen Kleinstaat unter dem Prinzen von Augustenburg bilden. Österreich überwies daher Tetn Gästemer Vertrage zuwider eigenmächtig die Entscheidung über Schleswig-Holsteins Besitz dem deutschen Bundestage (1 Juni 1866), und als nun Preußen seine Truppen in Holstein einrücken ließ, sprach der Bundestag aus Österreichs Antrag am 14. Juni gegen Preußen die Exekution aus. Mau gedachte den preußischen Staat klein zu machen und war voll hochmütiger Siegeszuversicht. Denn zu Österreich standen alle mächtigeren deutschen Staaten (Baiern, Würtem-berg, Baden, Sachsen, Hannover, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Nassau u. a.); zu Preußen, welches sich indes mit Italien verbündet hatte, nur Schwerin, Oldenburg, Koburg und ein paar andere Kleinstaaten. Das österreichische Heer galt sür stärker und tüchtiger, als es war; das preußische wurde unterschätzt. Unbeirrt durch das drohende Geschrei der Gegner, wie durch die Bedenken Kleinmütiger, gestützt aus die Armee, deren Zahl und Schlagfertigkeit er durch die Reorganisation derselben ungemein erhöht hatte, und beraten in den politischen Dingen von Bismarck, in den militärischen besonders vom General v. Moltke (geb. 26. Oktober 1800) ging König Wilhelm entschlossen in den Kampf für Preußens Ehre und Deutschlands Einheit. Schlag

10. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 66

1874 - Berlin : Schultze
66 darauf berief er die preußische Nationalversammlung, um eine neue Verfassung zu berathen. Da aber die Unordnungen fortdauerten und die Berathungen mit der National-Versammlung erfolglos blieben, trat endlich die Regierung mit Ernst und Festigkeit auf und machte dem gesetzlosen Treiben ein Ende. Bald kehrte nun die Ruhe in Preußen zurück, so daß der König am 5. Dez. seinem Lande eine constitutionelle Verfassung geben konnte. Diese wurde 1849 von den einberufenen Kammern anerkannt und am 6. Febr. 1850 von Friedrich Wilhelm Iv. feierlich beschworen. Seitdem ist Preußen ein konstitutioneller Staat, das heißt, es kann kein Gesetz ohne die Zustimmung des Königs und der beiden Kammern in Kraft treten. Neben dem Verlangen nach größerer Freiheit war das deutsche Volk von einem mächtigen Drange nach einem geeinigten, kräftigen deutschen Vaterlande beseelt und forderte deßhalb Auflösung des Bundestages und Berufung einer Nationalversammlung. Die Fürsten gaben nach, und am 18. Mai 1848 trat zu Frankfurt a. M. eine Nationalversammlung aus den Abgeordneten aller deutschen Staaten zusammen. Sie wollten eine Versagung entwerfen, durch welche des deutschen Vaterlandes Glück und Größe neu begründet werden sollte. Der von der Versammlung zum Reichsverweser ernannte Erzherzog Johann von Oesterreich sollte die gefaßten Beschlüsse ausführen. Allem es fehlte ihm die Macht dazu. Die Nationalversammlung erkannte sehr bald, daß nur ein mächtiges Oberhaupt dem Vaterlande frommen könnte. Deßhalb bot sie (freilich mit Ausschluß der österreichischen Abgeordneten) Friedrich Wilhelm dem Iv. am 3. April 1849 die deutsche Kaiserkrone an. Dieser aber lehnte sie ab. Er wollte sie nur daun annehmen, wenn sie ihm von den deutschen Fürsten angeboten würde. Inzwischen^ hatten sich auch die Herzoathümer Schleswig-Holstein, welche, seit 1721 mit Dänemark vereinigt, nur mit Mühe ihr deutsches Wesen bewahrt hatten, gegen Dänemark erhoben. König Friedrich Vii. von Dänemark hatte nänilich, durch einen Aufstand in Kopenhagen gezwungen, die Einverleibung Schleswigs in das dänische Reich ausgesprochen. Deutschland versprach Hülfe. Am 4. April rückten preußische Truppen unter General Wrangel in Holstein ein und vereinigten sich mit den Schleswig-Holsteinern und andern deutschen Bundestruppen. Am 23. April schlugen sie die Dänen bei S chleswig und warfen sie nach dem Norden Jütlands zurück. Aber die drohende Haltung der übrigen Großmächte und der Mangel einer Kriegsflotte veranlaßten Preußen, am 26. August den Waffenstillstand von Malmö zu schließen. Die Friedensunterhandlungen indeß zerschlugen sich und der Krieg begann 1849 von Neuem. Die Dänen verloren zwar im Hafen von Eckernförde zwei ihrer besten Kriegsschiffe, auch wurden dre Düppeler Schanzen von den Deutschen erstürmt, der Krieg indeß später von Seiten Preußens so lau geführt, daß sich die Herzogtümer den Dänen schließlich unterwerfen mußten. — Ebenso wurde der im Großherzog-
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