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1. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 85

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 85 Aug. Waffenstillstand mit Dänemark zu Malmoe. 1848—1849 Kampf Österreichs mit den Ungarn (unter Kossuth) und den Lombarden. Die Ungarn werden mit Hilfe Rußlands besiegt. In der Lombardei behauptet der Feldmarschall Radetzky die österreichische Herrschaft. 1849, Ablauf des Waffenstillstandes von Malmoe. Neuer Kampf März mit Dänemark. April Das dänische Linienschiff Christian Viii. wird bei Eckernförde in Brand geschossen und die Fregatte Gefion genommen. Erstürmung der Düppeler Schanzen durch bairische und sächsische Truppen. Der preußische General Bonin besiegt an der Spitze der schleswig - holsteinschen Armee die Dänen bei Kolding. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen lehnt die Würde eines deutschen Kaisers, die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung angetragen, ab. Aufstände in Sachsen, der Pfalz und Baden durch preußische Truppen unterdrückt. Auflösung des Parlamentes. — Preußen gewinnt die beiden Fürstentümer Hohenzollern. Juli Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark. 1850,6.Febr. Die preußische Verfassung wird vom König, den Ministern und Abgeordneten feierlich beschworen. 20. März Eröffnung des Erfurter Parlaments zu Beratungen über die Verfassung einer neuen deutschen Union. Juli Friede zwischen Preußen und Dänemark, dem auch der deutsche Bund beitritt. Die Schleswig-Holsteiner setzen den Krieg allein fort unter dem ehemaligen preußischen General Willisen. Er wird bei Jdstedt geschlagen. — Schleswig von den Dänen besetzt. Nach einem unglücklichen Gefecht bei Missunde und einem fehlgeschlagenen Sturm auf Friedrichstadt geht der Oberbefehl auf General Horst über. Sept. Wiedereröffnung des deutschenbund estages in Frankfurt. Nov. Zusammenkunft der Minister Manteuffel und Schwarzenberg in Olmütz. Preußen fügt sich allen Forderungen Österreichs. Schleswig-Holstein wird den Dänen preisgegeben. In Kurhessen wird der Verfafsungsftreit zu gunsten des Kurfürsten entschieden. 1851,2.Dez. Staatsstreich Louis Napoleons, welcher die Nationalversammlung auflöst, die von ihm beschworene Verfassung aufhebt und sich durch eine allgemeine Abstimmung der Nation (Plebiscit) zum Präsidenten auf 10 Jahre erwählen läßt mit der Ermächtigung, eine neue Verfassung zu erlassen. 1852,1. Dez. wird er auf Grund eines Senatsveschlusses und einer zweiten allgemeinen Abstimmung als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen proklamiert.

2. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1883 - Berlin : Schultze
84 Neuere Geschichte. witsch (Erimanski) kämpft glücklich in Asien, erobert u. a. Erzerum. — Friede zu Adrianopel, in welchem Pruth und Donau als Grenze der Türkei festgesetzt werden. Der Sultan erkennt die Unabhängigkeit Griechenlands an. — Dtto Izweiter Sohn Ludwigs L von Baiern, wird (1832) König von Griechenland. 1830 Die Franzosen erobern unter dem Marschall Bourmont Algier. 27.— 29.Juli Pariser Julirevolution. Karl X., seit 1824 König, und sein Sohn danken ab. Louis Philipp von Orleans König der Franzosen. Sept. Revolution in Belgien, welches selbständiges Königreich wird unter dem Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg. 1830—1831 Polnische Revolution. Diebitsch besiegt die Polen bei Grochow und Ostrolenka. Paskewitsch erobert Warschau. Polen russische Provinz. 1833—1840 Bürgerkrieg in Spanien zwischen den Christinos (Anhänger der Königin Christine) und den Car listen (Anhänger des Prinzen Don Carlos). Die Carlisten von Espartero besiegt; Jsabella (Tochter Christinens) Königin von Spanien. 1837 Wilhelm Iv. von England stirbt. Ihm folgt die Tochter seines verstorbenen Bruders, Victoria, später vermählt mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Koburg. Wilhelms Bruder Ernst August, Herzog von Cumber-land, wird König von Hannover. 1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1848 Paris er Februarrevolution. Louis Philipp flieht 24. Febr. mit seiner Familie nach England. Frankreich abermals Republik. Louis Napoleon Präsident (seit 10. Dez.). 13. März Aufstand in Wien. Der Minister Fürst Metternich dankt ab; später auch der Kaiser Ferdinand I. zu gun» sten seines Neffen Franz Joseph. 18. März Aufstand in Berlin. Berufung einer konstituierenden Nationalversammlung. Im November wieder aufgelöst. April Aufstand in Schleswig-Holstein und Bildung einer provisorischen Landesregierung. Preußische und anvere deutsche Bundestruppen kommen den Schleswig-Holsteinern zu Hilfe. Der preußische General Wrangel schlügt die Dünen bei Schleswig und dringt bis nach Jütland vor. 18. Mai Versammlung eines deutschen Parlaments in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. — Erzherzog Johann Reichsverweser.

3. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 89

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 89 zu einer neuen Gestaltung Deutschlands durch Preußen ohne Beteiligung des österreichischen Kaiserstaates. 2) Er überträgt seine im Wiener Frieden vom 30. Okt. 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogtümer Holstein und Schleswig auf den König von Preußen. 3) Österreich zahlt 20" Millionen Thaler Kriegskosten und gibt 4) seine Zustimmung zu der Vereinigung des lombar-disch-venetianischen Königreichs mit dem Königreich Italien. Mit Baiern, Würtemberg und Baden war der Friede bereits vorher, mit Hessen-Darmstadt und Sachsen wurde er bald nachher geschlossen. Preußen erhielt eine Kriegsentschädigung und zur Grenzregulierung einige Bezirke von Hessen und drei kleine bairische Landesteile: außerdem vereinigte es Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt mit seinem Gebiete und gründete den norddeutschen Bund. Mit den süddeutschen Staaten wurde ein Schutz- und Trutzbündnis abgeschlossen. 6. Okt. Friede zu Wien zwischen Österreich und Italien. Österreich tritt Venetien ab und erkennt das Königreich Italien an. 1868 Revolution in Spanien. Die Königin Jsabella flüchtet nach Frankreich. Einsetzung einer provisorischen Regierung und Einberufung der Cortes (Abgeordnete des Landes). Die Majorität derselben beschließt eine neue konstitutionell - monarchische Verfassung, und Serrano wird zum provisorischen Regenten gewählt. Nachdem General Prim die spanische Krone mehreren auswärtigen Fürsten vergebens angeboten, erklärt sich 1870 Prinz Leopold von Hohenzollem zur Annahme derselben bereit. Dagegen tritt die französische Regierung mit Heftigkeit auf und stellt durch den französischen Gesandten Benedetti an König Wilhelm I., der sich zur Kur in Ems befand, das Verlangen, dem Prinzen von Hohenzollern die Annahme der spanischen Krone zu verbieten. Nach dem freiwilligen Rücktritt des Prinzen mutet die französische Regierung dem Könige von Preußen zu, eine bestimmte Erklärung abzugeben, daß er die Kandidatur des Prinzen für die spanische Krone in Zukunft niemals wieder zulassen werde. Der König weist diese unpassende Forderung zurück, daher 1870—1871 deutsch-französischer Ktieg. Es werden drei große deutsche Armeen aufgestellt: die 1. Armee unter dem General Steinmetz bei Koblenz;

4. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 54

1902 - Berlin : Schultze
— 54 — Das Deuwe Meich. Mit dem Zusammenbruche des älteren Deutschen Reiches, 1806, sah sich Deutschland in zahlreiche Einzelstaaten aufgelöst. Der deutsche Bund (1815), der diesen Staaten die volle Selbständigkeit gelassen hatte, vermochte Deutschland weder zu Ansehen nach außen, noch zu nennenswerten Erfolgen in der inneren Entwicklung zu führen. Erst das aus dem Norddeutschen Bunde (1866) hervorgegangene neue Deutsche Reich (1871) hat unser zersplittertes Vaterland zu einem lebenskräftigen Ganzen zusammengeschlossen. Nach dem Kriege von 1866 trat Österreich von den weiteren Organisationen in Deutschland zurück, während das durch Länderzuwachs erstarkte Preußen mit den übrigen norddeutschen Staaten den Norddeutschen Bund verein- barte. Nach dem französischen Kriege von 1870/71 traten neben dem zurückgewonnenen Reichslande Elsaß-Lothringen die bis dahin nur ver- bündet gewesenen süddeutschen Staaten hinzu. Der Norddeutsche Bund war damit zum Deutschen Reich erweitert. Von den 56,3 Millionen Einwohnern gehören 46 Millionen zur germanischen Völkergruppe; die übrigen sind Romanen und Slaven. Ein großer Teil der Einwohner beschäftigt sich mit Ackerbau und Viehzucht. Der Bergbau liefert Eisen, Blei, Kupfer, Zink, Salz, Braun- und Steinkohle. Das Klima Deutschlands ist ein gemäßigtes; die mittlere Jahres- temperatur beträgt 7—9° Celsius, im Rheingebiete 9—10° Celsius. Die Industrie ist besonders in den deutschen Mittelgebirgen heimisch. Der deutsche Handel hat in neuerer Zeit einen großen Aufschwung genommen. Große Dampferlinien dienen dem Personen- und Güterverkehr mit überseeischen Ländern; die deutsche Handelsflotte, in der das Segelschiff immer mehr durch den Dampfer verdrängt wird, ist die drittgrößte der Welt. Über 50165 km Eisenbahnen und etwa 123056 km Telegraphenlinien dienen dem Verkehr. Was die Volksbildung betrifft, so steht das Deutsche Reich unter allen Ländern der Erde an erster Stelle. Ihrem Zwecke dienen vor allem die in jedem Orte vorhandenen Volksschulen; ihnen schließen sich an die Gymnasien, Realschulen, Seminare u. s. w. Die Waisen- Häuser nehmen sich der elternlosen, die Rettungs-Anstalten der sittlich verwahrlosten Kinder an. Die höchsten Schulen sind die Universitäten: 1. Königsberg, 6. Berlin, 11. Marburg, 16. Freiburg(Bdn), 2. Greifswald, 7. Halle, 12. Gießen, 17. Tübingen, 3. Rostock, 8. Leipzig, 13. Bonn. 18. Würzburg, 4. Kiel, 9. Jena, 14. Heidelberg, 19. Erlangen, 5. Breslau. 10. Göttingen, 15. Straßburg. 20. München.

5. Bd. 1 - S. 404

1795 - Berlin : Voss
404 Erdbeschreibung und Geschichte. unter venetianischem, zum Thcil unter türkischem und andrer Herren Schutz. Die Republik Venedig entstand im fünften Zahrr hundert, als viele wilde Völker in Italien eindrangcn, vor deren Grausamkeit eine Menge Einwohner aus Oberitalien auf die Inseln im sdriatischen Meere flüchr Me, und sich da anbauete. Die Inseln vereinigten sich in der Folge zu einem mächtigen Freistaat, und mehrere benachbarte Städte begaben sich in den Schutz desselben. Der Handel machte ihn reich, und glücklü che Kriege erweiterten sein Gebiet; doch ist ihm auch vieles, vornämlich von den Türken, wieder abgenomr men worden. Er wird durch einen Senat von beiriar he 2000 Adlichen, an deren Spitze ein Doge steht, regiert» Vi. Die Republik Genua. Hptst. Genna, mit dem Beinamen die prächtige, wegen ihrer Lage (in einem halben Zirkel an einen Berg gelehnt, am Meere) und ihrer schönen Gebäude. Sie ist zugleich eine -er reichsten Handelsstädte in Europa. Die heillose Zahlenlotterie erfand man (1620) in dieser Stadt. Genua machte sich im zwölften Jahrhunderte frei, da es vorher von eignen Grafen beherrscht wurde. Es mußte oft in schweren Kriegen für seine Freiheit kam, pfen, und war mehrmals in Gefahr, dieselbe ganz zu verlieren; auch hat es in den neuern Zeiten viel von seinem ehemaligen Flor verloren. In Mittelitalien liegt': l. Die Republik 4neka, mit der Hptst. gleiches Nar mens. Sie gehörte sonst den deutschen Kaisern, er- kaufte aber von Karl Iv ihre Freiheiten (1370). Ihr kleines Gebiet ist -ungemein fruchtbar und angebauet. Ii. Das

6. Bd. 1 - S. 789

1795 - Berlin : Voss
I. Chem. Verricht., wobei Scheid, der rc. 789 Salze, die sich in heißem Wasser in größrer Menge, als in kaltem, auflösen lassen (z. D. Glaubersalz), können durch freiwillige Ausdünstung verdickt werden, diejenigen aber, von welchen das kalte Wasser fast eben so viel, als das warme, auflöst (z. B. Küchensalz), müssen abgedampft werden. Die Flüssigkeit, welche nach geendigter Krystallisation nicht weiter zum Kryr srallisiren zu bringen ist, heißt Murrerlauge. Die Salzkrystalle enthalten noch immer eine größre oder geringere Menge Feuchtigkeit (Lrystaütsakionswasser), welche einige Gattungen Salze in der trocknen und warmen Luft von selbst fahren lassen, und dann in cin Pulver zerfallen. Dieses Wasser ist also zum Wesen der Krystalle nothwendig, aber nicht zum Wer sen der Salze, denn das zerreibliche Pulver hat noch alle Eigenschaften der Salzkrystalle, und wenn man es von neuem auflöset, so kann es auch wieder kryr stallisirt werden. Die Gestalten der Krystalle sind bei jeder Gattung der verschiednen Salze verschieden. 4. Gahrung. Dies ist eigentlich eine chemische Opel ration, welche die Natur selbst verrichtet; doch kann sie auch die Kunst veranstalten, befördern und der Abr sicht gemäß leiten. Sie besteht in einer bei demeinr fluß der Wärme, der Luft und des Wassers erfolgenr den innern Bewegung der Körper, wodurch sie in ihr rer Mischung und in ihren Eigenschaften verändert werden. Bei jeder Gährung gehr eine Zersetzung und Scheidung der Besiandtheile vor, und jede Gährung ist eine Annäherung der Fäulniß und gänzlichen Zerr siörung des Körpers. Man unterscheidet aber drei Grade oder drei Arten der Gahrung: die geistige, die saure und die faule. Einige Körper sind aller drei Grade, andre nur einzelner fähig» Die geistige D d d 3 (weinr

7. Bd. 1 - S. 791

1795 - Berlin : Voss
I. Chem. Verricht., wobei Scheid, der re. 79^ sauren Gährung fähig, wenn sie die geistige vollendet haben. Bei einigen hat der saure Stoff von Natur ein solches Uebergewicht, daß sie gleich in die saure Gahrung treten, ohne durch eine bemerkbare geistige gegangen zu seyn. Der Essig, wofern er nicht sorg: faltig bewahrt wird, geht sodann weiter zur faulen Gahrung fort, welcher alle Körper aus dem Thier: und Gewächsreiche unterworfen sind. Thierrschekör: per sind keiner .geistigen und sauren Gahrung fähig; doch macht die Milch eine Ausnahme. Auch von den Gewächskörpern treten die meisten gleich in die faule Gahrung. Diese besteht in einer gänzlichen Auflö: sung der vorher verbundnen Bestandtheile, wobei sich flüchtiges Laugensalz entwickelt, welches den Gestank verursacht. Mineralien können zwar nicht eigentlich gah: ren und faulen; sie leiden aber eine andre ähnliche Ver: änderung, wodurch sie allmählig zerstört werden und in Staub Zerfallen. Ahr Anflösungsmittel ist die at: movphärische Luft mit den darin befindlichen Säuren. Durch diese werden z. B. Metalle zerfressen und in Rost verwandelt. — Die Gahrung kann durch die Kunst befördert, zweck: mäßig geleitet, ober auch verhindert werden. Be: fördert wird sie überhaupt, wenn man dem Körper, welcher gähren soll, die gehörige Menge Feuchtigkeit D d d 4 (wenn chen , welches, aber durch schädliche Mittel zu geschehen pstegt, z. 23. durch Blei. Ein Gemisch von trockner Kalkleber (un- gelöschter pulveristrter Kalk mir zerriebnem Schwefel verei- nigt) und fein geriebnem Weinsteinrahin, in Wasser aufge- löst , zeigt d>e Gegenwart des Bleies im Weine durch einen braunschwarzen Niederschlag an, und wird für dre beste Meinprobe gehalten. i

8. Bd. 2 - S. 127

1796 - Berlin : Voss
z. Beschreib, u. Urs. d. gewöhn!. Krankh. rc. 12 7 Verdauung her. Es gehen nämlich mit der Nahrungsi milch, selbst bei der besten Verdauungskraft, noch irm mer fremde Theile mit ins Blut, welche zur Ernähr rung und Erhaltung des Körpers nicht taugen, und dar her von der Natur durch die Ausdünstung, durch den Urin rc. herausgeschafft werden. Diese unreinen Their le sind eine Quelle mancherlei Krankheiten, wenn sie nicht zu rechter Zeit aus dem Körper kommen, und sich im Blute anhäufen; man sagt alsdann gewöhnlich, es sey eine Schärfe des Bluts vorhanden. In den Haan feinen Röhrchen, wo das Blut zuletzt sich durchdrangen muß, verursachen sie bei langsamer»Bewegung leicht eine Stockung dadurch , daß sie den Durchgang erschwer ren. Um dies zu verhüten, sollen nach der Absicht der Natur die Muskeln fleißig bewegt werden, welches eit nen schnellern Umlauf des Bluts bewirkt. Es kann aber die Stockung auch alsdann entstehen, wenn durch schlechte Verdauung und Unmäßigkeit allzu viel dergleir chen unnütze Theile ins Blut gebracht werden, die durch die feinen Kanäle gar nicht durchkommen können. Der häufige Genuß des Weins, vornämlich hitziger Weine, hat diese Wirkung: die stark reizende Kraft desselben übereilt das ganze Verdauungsgeschaft, so daß die Naht rungsmilch ins Blut übergeht, ehe sie Zeit genug get habt hat, sich zu läutern. Auch verursacht Unmäßige keit im Trunk eben so, wie Uebermaaß im Essen, Um Verdaulichkeit. Nach der verschiednen Leibesbeschaffent heit und andern Umständen erfolgen daraus hppochom drische Zufälle, Koliken rc., oder auch die Gicht. Die« se ist nun nichts anders, als ein Bestreben der Natur, jene Stockung zu heben, und die unreinen Theile, als die Ursache derselben, wegzuschaffen, die sich dann auch in Gestalt einer talkartigen Materie absctzen. Wann

9. Bd. 2 - S. 572

1796 - Berlin : Voss
573 Verhältnisse des Menschen.' findlich seyn, die Verzinnung zu befördern, daher denn auch die Bleche vor dem Eintauchen mit heißem Talg und Kienruß bestrichen werden. Der Talg auf dem Zinne befördert nicht allein die Verzinnung, sondern hindert wegen seines brennbaren Wesens auch die Ver« kalkung des Zinnes. Gemeiniglich werden die Blechs zweimahl verzinnt. Das erstemal ist das Zinn sehr heiß und siüßig, damit sich allenthalben nur eine dünne Schale anlegen möge. Das zweitemal macht man weniger Feuer unter dem Zinn, damit es sich stärker an« lege. Vor der zweiten Verzinnung werden zugleich die schwarzen und unverzinnt gebliebenen Flecken aufge- kratzet. Das verzinnte oder nunmehr weiße Blech wird von zwei Schwarzwifcherinnen mit Sägefpänen abger wischet, und zum Abwerfpfannchen, (eine kleine lang« liehe eiserne Pfanne) in einen eigenen kleinen Ofen ge« bracht. Der untere Rand der Bleche, woran sich beim Durchführen das Zinn zu sehr angehäuft hat, wird in das in dieser Pfanne befindliche fiüßige Zinn gehalten, damit das überflüssige abschmelze. Das Blech wird jetzt nochmals mir Kleie gereinigt, in der Werkstatte auf dem Klopfsiocke vermittelst gegossener eiserner Häm« ma- in Ordnung gerichtet, sortire! und in Fässer zum Verschicken gepackt. & » * Diejenige Anstalt, wo Anker verfertigt werden,' heißt eine Ankerschmiede. Ein Anker besteht aus einer geraden eisernen Stange, welche die Ruthe heißt, und an ihrem einen Ende den Ankerring, an dem andern Ende aber zwei Arme mit Schaufeln hat, woran jede stark genug seyn muß, das Schiff zu halten. Die Stär« . ' ke

10. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 66

1874 - Berlin : Schultze
66 darauf berief er die preußische Nationalversammlung, um eine neue Verfassung zu berathen. Da aber die Unordnungen fortdauerten und die Berathungen mit der National-Versammlung erfolglos blieben, trat endlich die Regierung mit Ernst und Festigkeit auf und machte dem gesetzlosen Treiben ein Ende. Bald kehrte nun die Ruhe in Preußen zurück, so daß der König am 5. Dez. seinem Lande eine constitutionelle Verfassung geben konnte. Diese wurde 1849 von den einberufenen Kammern anerkannt und am 6. Febr. 1850 von Friedrich Wilhelm Iv. feierlich beschworen. Seitdem ist Preußen ein konstitutioneller Staat, das heißt, es kann kein Gesetz ohne die Zustimmung des Königs und der beiden Kammern in Kraft treten. Neben dem Verlangen nach größerer Freiheit war das deutsche Volk von einem mächtigen Drange nach einem geeinigten, kräftigen deutschen Vaterlande beseelt und forderte deßhalb Auflösung des Bundestages und Berufung einer Nationalversammlung. Die Fürsten gaben nach, und am 18. Mai 1848 trat zu Frankfurt a. M. eine Nationalversammlung aus den Abgeordneten aller deutschen Staaten zusammen. Sie wollten eine Versagung entwerfen, durch welche des deutschen Vaterlandes Glück und Größe neu begründet werden sollte. Der von der Versammlung zum Reichsverweser ernannte Erzherzog Johann von Oesterreich sollte die gefaßten Beschlüsse ausführen. Allem es fehlte ihm die Macht dazu. Die Nationalversammlung erkannte sehr bald, daß nur ein mächtiges Oberhaupt dem Vaterlande frommen könnte. Deßhalb bot sie (freilich mit Ausschluß der österreichischen Abgeordneten) Friedrich Wilhelm dem Iv. am 3. April 1849 die deutsche Kaiserkrone an. Dieser aber lehnte sie ab. Er wollte sie nur daun annehmen, wenn sie ihm von den deutschen Fürsten angeboten würde. Inzwischen^ hatten sich auch die Herzoathümer Schleswig-Holstein, welche, seit 1721 mit Dänemark vereinigt, nur mit Mühe ihr deutsches Wesen bewahrt hatten, gegen Dänemark erhoben. König Friedrich Vii. von Dänemark hatte nänilich, durch einen Aufstand in Kopenhagen gezwungen, die Einverleibung Schleswigs in das dänische Reich ausgesprochen. Deutschland versprach Hülfe. Am 4. April rückten preußische Truppen unter General Wrangel in Holstein ein und vereinigten sich mit den Schleswig-Holsteinern und andern deutschen Bundestruppen. Am 23. April schlugen sie die Dänen bei S chleswig und warfen sie nach dem Norden Jütlands zurück. Aber die drohende Haltung der übrigen Großmächte und der Mangel einer Kriegsflotte veranlaßten Preußen, am 26. August den Waffenstillstand von Malmö zu schließen. Die Friedensunterhandlungen indeß zerschlugen sich und der Krieg begann 1849 von Neuem. Die Dänen verloren zwar im Hafen von Eckernförde zwei ihrer besten Kriegsschiffe, auch wurden dre Düppeler Schanzen von den Deutschen erstürmt, der Krieg indeß später von Seiten Preußens so lau geführt, daß sich die Herzogtümer den Dänen schließlich unterwerfen mußten. — Ebenso wurde der im Großherzog-
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