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1. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 107

1872 - Berlin : Wohlgemuth
107 Stiftung des Rheinbundes. Krieg Mischen Preußen und Frankreich 18067. Friede zu Tilsit. Durch die Erhebung von Baiern und Wrtemberg zu Knig-reichen bestand das deutsche Reich nur noch seinem Namen nach, und mute sich endlich ganz auflsen, als auer diesen beiden Reichen auch eine Menge anderer Fürsten, zu denen der Kurerzkanzler (Mainz), der Kurfürst von Baden, der Landgraf von Darmstadt, die Fürsten von Hohenzollern it. v. A. sich am 12. Juli 1806 vom Reichsverbande lossagten und unter Napoleon's Schutz einen Rbeinbuud stifteten, auch die in ihren Gebieten liegenden Besitzungen von Reichs-ftbten und kleineren Fürsten und Herren sich aneigneten (mediatisir-ten). Die Folge hiervon war, da sich der Kaiser Franz H. am 6. August 1806 genthigt sah, die Wrde eines rmisch-deutschen Kaisers niederzulegen und sich fortan nur Kaiser von Oesterreich zu nennen. Als solcher nannte er sich Franz I. und regierte von 18061835. Dem Rheinbunde gegenber versuchte es der König Friedrich Wilhelm Iii: von Preußen, einen nordischen Bund zu stiften, welchem alle jenem Bunde nicht angehrenden deutschen Fürsten bei-treten sollten; aber Napoleon versagte demselben seine Zustimmung, weigerte sich auch, seine Truppen aus Deutschland zurckzuziehen und nahm sogar das nach so vielen Opfern an Preußen bergebene Han-nover zurck, um es an England zurckzuliefern, damit er den nach dem Tode Pitt's zum Minister ernannten Fox fr sich gewnne. Diese fortgesetzten willkrlichen Handlungen zwangen endlich den preui-schert König zum Kriege. Schon am 10. Oktober 1806 kam es zu einem Gefechte bei Saalfeld, in welchem die Preußen mit dem Ver-lfte des Prinzen Ludwig Ferdinand, Vetters des Knigs, ge-schlagen wurden; aber noch entscheidender war die Doppelschlacht bei Jena und Auer stbt, am 14. Oktober, worin Napoleon der den Prinzen von Hohenlohe, uttb Davoust der beit Herzog von Braunschweig, der schon im Anfange des Kampfes schwer ver-wunbet wrbe, den Sieg bavontrug. Die Folge dieser unglcklichen Schlacht war der Verlust Erfurts (am 16. Oktober). Am folgen^ den Tage (17. Oktober) kam es bei Halle zwischen der preuischen Reserve unter dem Prinzen Engen von Wrtemberg und dem fr an-zsischen General Bernadette abermals zum Kampf; da aber auch sie bern Vordringen der Franzosen nicht zu widerstehen vermochte, so stand diesen der Weg nach Berlin offen. Am 24. Oktober zogen die Franzosen hier ein und schon am 25. fiel auch Spandau in ihre Hnbe. Nur ein geringer Theil der geschlagenen Truppen erreichte die Ober, der grere wrbe durch die Franzosen von diesem Flu abgeschnitten und zur Ergebung gezwungen. So der Prinz von Hohenlohe am 28. Oktober zu Prenzlau, und nach tapferer Ge-

2. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 143

1872 - Berlin : Wohlgemuth
143 Kaum war der erste Aufstand in Baden unterdrckt, so erregte Strnve mit einer Schaar Flchtlingen einen zweiten. Er verkndete in Lrrach die Republik, verbte viele Gewaltthaten und Erpressun-gen, wurde aber schon nach wenigen Tagen (24. September 1848) bei Staufen geschlagen und auf der Flucht gefangen. Biel gefhrlicher wurde ein dritter Aufstand (im Mai 1849) gegen die badische Regierung, weil sich das Militair selbst dabei be-theiligte, als von Frankfurt aus die Revolution in allen deutschen Lndern angeschrt, und Mieroslawski zum Feldherrn von den Aufstndischen ernannt wurde; doch rckten die Preußen unter der Leitung des Prinzen von Preußen in die Pfalz ein, eroberten dieselbe, schlugen die badische Revolutionsarmee am 21. Juni bei Waghusel und besetzten am 25. Karlsruhe. Der Kampf endete jedoch erst mit dem Fall der Festung Rastadt (am 23. Juli.) Die dnische Regierung, obschon seit der letzten Hlfte des vori-gen Jahrhunderts im Besitz der ursprnglich deutschen Provinzen Schleswig und Holstein, und deshalb auch Mitglied des deutschen Bundes, strebte immer dahin, diese beiden Herzogtmer Dnemark einzuverleiben, scheiterte jedoch jedesmal an dem festen Auftreten ihrer Stnde. Endlich sprach Friedrich Vii. schon am Tage seiner Thron-besteignng (20. Januar 1848) die vollstndige Einverleibung mit der dnischen Krone dadurch aus, da er fr die Gefammtmouarchie eine gemeinsame Verfassung anordnete. Die hierber erbitterte Bevlkerung von Schleswig-Holstein, noch mehr aufgeregt durch die in Frankreich ausgebrochene neue Revolution, erhob sich gegen diese Bestimmung und trat der dnischen Regierung offen entgegen, besonders da ihre Rechte prenischerseits anerkannt wurden. Eine gtliche Ausgleichung war bald nicht mehr mglich; da die schleswig-holsteinsche Armee (7000 Mann stark) von 15,000 Dnen berfallen und zurckgedrngt wurde, und die Dnen sofort am 10. April die Stadt Schleswig besetzten. In Folge dessen rckten die Preußen, um die Rechte der Herzogthmer zu schtzen und dazu vom deutschen Bunde beaustragt, in Holstein ein und besetzten Rendsburg, wogegen Dnemark die preuische Ostseekste blokirte. Der General Wrangel vertrieb zwar die Dnen vom Danenwerk und drang sogar bis in Jtland ein, mute sich aber, da England und Rußland, welche Mchte glaubten, Preu-en wolle beide Herzogthmer fr sich behalten, Einspruch erhoben, wieder zurckzuziehen, worauf am 26. Mai ein Waffenstillstand zu Malm geschlossen wurde. Am 24. Februar 1849 begann der Krieg auf's Neue. Die dnische Flotte erlitt in der Bucht von Eckernsrd e eine bedeutende Niederlage und am 23. April auch die Landmacht bei Kolding, aber die Belagerung von Fridericia mute von den Preußen aufgegeben werden. Die Folge hiervon war ein Friede zwischen Preußen und Dnemark, in welchem die Herzogthmer sich selbst berlassen wurden. Vergeblich machten diese ungeheure Anstrengnn-gen, der dnischen Macht zu trotzen. Der General Willisen gab

3. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 148

1872 - Berlin : Wohlgemuth
148 sie erst die Stellung Preuens zu den Herzogthmern entschieden wissen wollte, auch dabei durchblicken lie, da es fr dieselben besser sei, wenn sie in den Besitz Preuens kmen. Oesterreichs Kaiser wollte jedoch hierin nicht willigen, wenn ihm nickt dafr eine gleiche Vergrerung seines deutschen Gebietes gegeben wrde; bald aber einigten sich beide Staaten in einer Convention zu G a stein dahin, da die im Wiener Frieden erworbenen Rechte in Bezug auf Holstein an Oesterreich, in Bezug auf Schleswig aber an Preußen bergeben und Lauenburg fr 2'A Millionen Thaler von Oesterreich auch au Preußen berlassen werden sollten. Der deutsche Krieg (1866). Oesterreich hatte inzwischen ansehnliche Rstungen unternommen und auch die brigen deutschen Fürsten aufgefordert, sich in Kriegs-bereitschaft zu setzen. Diesem Verlangen kamen auch Sachsen und Wrtemberg alsbald nach, und somit blieb auch fr Preußen, das an Italien einen Bundesgenossen gefunden hatte, Nichts brig, als sich ebenfalls zu rsten. Frankreich, England und Rußland lieen nun zwar eine Aufforderung ergehen, einen Friedenscongre in Paris abzuhalten, welcher jedoch von Oesterreichs Seite nicht seine Zu-stimmung erhielt; dagegegen hatte Kaiser Franz Joseph nach Kiel die Aufforderung ergehen lassen, die holsteinischen Stnde einzube-rufen, und auerdem die schleswig-holsteinische Angelegenheit an den Bundestag zur Erledigung bergeben. Hierdurch war aber Oester-reich vom Gasteiner Vertrage zurckgetreten und deshalb erhielt der General von Manteuffel deu Befehl in Holstein einzurcken und mit dem dort stehenden sterreichischen Feldmarschall-Lieuteuant Gablenz zu unterhandeln. Dieser aber hatte bereis Kiel mit dem Erbprinzen von Augustenburg verlassen. Wegen dieses Schrittes wurde der Bundestag von Oesterreich ausgefordert, schleunig mobil zu machen und gegen Preußen die Execution zu vollstrecken. Baiern, Wrtemberg, Sachsen, Hessen, Nassau und mehrere kleinere Staaten stimmten dem zu, aber Preußen erklrte hierauf die Bundesver-fassung fr ausgelst und lud die bisherigen Bundesglieder, auer Oesterreich, ein, mit ihm einen neuen Bund zu grnden. Nament-lich erging diese Aufforderung an Sachsen, Hannover und Kurhessen, und war zugleich von der Gewhrleistung ihres^ Besitzes und ihrer Souveraiuett begleitet. Da sie aber derselben nicht nachkamen, so erfolgte der sofortige Einmarsch der preuischen Truppen in diese drei Staaten (am 16. Juni 1866). Schon am 17. Juni besetzte der General Vogel von Falkenstein die Hauptstadt Hannover und in der Nacht auch Stade, wo sie reichliche Kriegsmaterialien vor-fanden, und am 22. ward auch Emden durch einen Handstreich zur (Kapitulation gezwungen. Whrend dessen war auch der General von Beyer (am 19.

4. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 135

1872 - Berlin : Wohlgemuth
135 Der Krieg in Oberitalien (1859) und feine Folgen. In der Lombardei hatte die Unzufriedenheit mit der sterreichi-schen Herrschaft, die von Seiten des Knigs Victor Emannels von Sardinien noch genhrt wurde, immer mehr um sich gegriffen, und konnte auch durch eine von Franz Joseph erlassene Amnestie (1857) nicht unterdrckt werden, weil das mit dem Papste abge-fchlofsene Concordat vorzugsweise mit dazu beitrug, ganz Italien so dem ppstlichen Stuhle zu unterwerfen, da auch hier jeder Gedanke an eine staatliche Wiedergeburt und freiere Entwicklung des nationalen Bewutseins unterdrckt werden mute. Wre aber Italien frei von dieser Gewissensknechtung geworden, so mute auch Pius Ix. frchten, seine weltliche Macht ganz zu verlieren; dieses zu verhindern, beschlo Franz Joseph einen neuen Krieg gegen Sardinien zu unternehmen. Ehe es jedoch dazu kam hatte Victor Emannel durch seinen Minister Cavonr den Beistand Napoleons Iii. zu erwerben gesucht und diesem ehrgeizigen Fürsten dafr Savoyen und Nizza abzutreten versprochen. Nun verlangte Cavour die Aufhebung der zwischen Oesterreich und den mittelitalienischen Staaten abgeschlossenen Sepa-ratvertrge, und wute die ffentliche Meinung ganz Europas so fr sich zu gewinnen, da selbst der englische Gesandte Lord Cowley in Paris eine Reise nach Wien unternahm, um hier einige Zugestnd-nisie fr Italien zu erlangen, wozu sich auch der Wiener Hos bereit erklrte, wenn man ihm verbrge, da er nicht berfallen und zu Rstungen gezwungen werde, die fr seine erschpften Finanzen uner-fchwinglich wren. Rußland aber machte den Vorschlag einen Eon-gre abzuhalten, auf welchem nicht nur der Friede zwischen Oester-reich und Sardinien, sondern auch die Rumung des Kirchenstaats von sterreichischen und franzsischen Truppen, gleich wie die Bildung eines italienischen Bundesstaates und Einfhrung von Reformen zur Sprache kommen sollten. Das Zustandekommen dieses Congresses scheiterte jedoch, weil sich der Wiener Hof demselben nur unter der Bedingung unterwerfen wollte, wenn ihm die Vertrge von 1815 zur Grundlage dienten. Somit mute es zum Kriege kommen. Die sterreichischen Truppen berschritten am 29. April 1859 die piemontesische Grenze, gaben aber den Franzosen und Sardiniern hinlnglich Zeit, ihre Rstungen zu beenden und sich zu vereinigen. Zugleich eilten unter Garibaldis Leitung von allen Seiten Frei-willige zu den Fahnen Victor Emanuels. Am 20. Mai kam es zur Schlacht bei Moutebello, der am 4. Juni die Schlacht bei Ma-genta folgte. In beiden wurden die Oesterreicher geschlagen. Die Folge dieser Siege war die Besetzung Mailand's am 8. Juni, so wie die Flucht der Herzogin von Parma und des Herzogs von Mo-dena aus ihren Staaten; wie bereits der Groherzog von Toscana durch eine Art von Militairverschwruug sein Land am 27. April verlassen hatte.

5. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 147

1872 - Berlin : Wohlgemuth
147 Wilhelm, König von Preußen (1861). Schon während der letzten Regierungsjahre seines Bruders hatte i^helm die Leitung des Staates in die Hnde genommen, da Whelm Iv. in eine schwere unheilbare Krankheit (1857) versallen war, der er am 2. Januar 1861 unterlag. , Gleich im Anfange seiner Regierung hob er die von Seiten seiner Vorganger an Stelle der Krnung geleistete Erbhuldiauna ."'dem er sich am 18. Oktober 1861 in der Domkirche zu Knigsberg, wie einst Friedrich I., wieder selbst die Krone aufsetzte. , Dingen suchte er nicht nur im Innern seines Landes das Wohl seiner Unterthanen zu frdern, sondern auch Deutschland mehr und mehr zu krftigen. Um dieses zu erreichen, lie er in der Bundesversammlung erklären, da er alle Anstalten, welche die Verteidigung der deutschen Kste verlangten, in seine Hand nehmen werde, und da er nur in der Grndung eines engeren Bundes im Staatenbunde ein fr Deutschland ersprieliches Heil erblicken knne. Ilm diesen Plan durchzufhren, schlo er im Laufe des Jahres 1862 Mit Koburg-Gotha Altenburg und Waldeck Militairkonventionen ab. Wenn auch das Abgeordnetenhaus diese billigte, so entspann sich in demselben doch bald mit der Regierung ein Conflict der das ihm vorgelegte Militrbudget, als von Bism a rck-Schnhansen zum -Lorsitzenden des Staatsministeriums ernannt wurde. Dieser Streit wurde um so heftiger gefhrt, als die Regierung vor wie nach eine dreijhrige, die Mehrheit der Abgeordneten dagegen vorzugsweise nur Wfitl r^ Dienstzeit, eine Reform des Herrenhauses und ein deutsches Parlament aus freier Volkswahl verlangte. 'Dieses Letztere ?Vm f0c' at auf einem (am 16. August 1862) in Frankfurt abgehaltenen Fursteucongre, woran sich jedoch der König nicht beteiligt hatte eme Reformakte zur Sprache gekommen war, die jedoch wie Bismarck erklrte, Preußen ganz aus seiner in dguet waf emor6enen Machtstellung zu verdrngen ge- Mitten in diesem Zwiespalt starb Friedrich Viii. von Dne-S lern Nachfolger Christian Ix. die Rechte der Esa j?err setn Und Schleswig nicht anerkennen wollte, Mrtj h-6enf^ ? Om Rutschen Bunde in Verbindung mit Sfit * s Exemtion gegen Dnemark bertragen war, ge-i s rf! ^ Uiit diesem Lande aufzunehmen (1864) der jedoch schon am 30. October durch den Frieden zu Wien beendet S und n'" ^ese beiden Herzogthmer mit Laueuburg au Oester-reich und Preußen abgetreten wurden von flfltl 5f tofte nun beide Lnder an den Erbprinzen hernfhon u U r 9 / ^ dem am meisten berechtigten Bewerber ubergeben, aber dem widersetzte sich die preuische Regierung, indem

6. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 151

1872 - Berlin : Wohlgemuth
151 nicht nur Oesterreichisch-Schlesien (Troppau), ganz Bhmen und Mhren in ihrer Gewalt, sondern auch Wien war von ihnen be-droht, und htte unfehlbar fallen mssen, da von der zweiten Armee bereits Lindenburg an der Thaya (am 16. Juli) besetzt war und nach einem siegreichen Gefechte bei Blumenau schon zur Besetzung von Preburg Anstalten getroffen wurden, als pltzlich die Nachricht eintraf, da eine fnftgige Waffenruhe eingetreten fei. Whrend dieser Zeit hatte auch die Mainarmee unter Falken-st eins Leitung ihren Weg siegreich fortgesetzt, indem sie die Baiern in mehreren Gefechten wie bei Hnfeld, Dermbach, Hausen, Kissingen und Hammelburg warf und auf das linke Main-ufer in der Zeit vom 4. bis 11. Juli zurckdrngte, auch an dem letzteren Tage einen Theil von Nassau in Besitz nahm, und am 13. und 14. Juli nach den Gefechten bei Laufach und Aschassenbnrg (am letzteren Orte der die vereinigten Oesterreicher, Kurhessen und Darmstdter unter Neipperg's Leitung) und nach Erstrmung dieser Stadt ihren Einzug am 16. Juli in Frankfurt hielt, dann auch Hanau und Fulda (am 19.) sowie Darm-stadt und Bieberich (am 20.) besetzte; und war endlich nachdem sie noch (am 25.) bei Gerchsheim, Rettingen und Helmstadt, desgleichen auch (am 26. Juli) bei Bischofsheim und Werbach siegreiche Gefechte bestanden hatte, bis Wrz brg vorgedrungen. Nachdem auch Baireuth und Nrnberg in die Hnde des Gro-Herzogs von Mecklenburg-Schwerin gefallen war und Wrtem-berg ein gleiches Loos bevorzustehen schien, traf aber die Nachricht ein, da auf Napoleons Betrieb bereits am 26. Juli die Friedens-Prliminarien zu Nikolsburg unterzeichnet seien. Der eigentliche Friede, dem auch die sddeutschen Staaten beigetreten waren, wurde jedoch erst am 23. August zu Prag abgeschlossen, Nach diesem Frieden zahlte Oesterreich 20 Millionen Thaler Kriegskosten, schied ganz aus Deutschland aus, trat seine Anrechte auf Schleswig-Holstein an Preußen ab, welches auerdem noch durch Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt vergrert wurde, und er-kannte den unter Preuens Leitung zu grndenden norddeutschen Bund an, welchem alle Staaten Deutschlands bis zur Mainlinie bei-treten sollten. Somit war denn der deutsche Bund, wie er bisher zusammen-gesetzt war, aufgelst, und an seine Stelle trat durch Bertrag vom 18. August 1866 der norddeutsche Bund, dem nach und nach alle, nrdlich vom Main gelegenen deutschen Staaten mit Ausnahme von Luxemburg und Limburg beitraten. Sein Versassnngsent-Wurf wurde von den Abgesandten aller Staaten Norddeutschlands in einer Conferenz zu Berlin festgestellt und dann von dem am 24. Fe-bruar 1867 ebendaselbst hinberufenen ersten Parlamente durchgesehen,

7. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 85

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 85 Aug. Waffenstillstand mit Dänemark zu Malmoe. 1848—1849 Kampf Österreichs mit den Ungarn (unter Kossuth) und den Lombarden. Die Ungarn werden mit Hilfe Rußlands besiegt. In der Lombardei behauptet der Feldmarschall Radetzky die österreichische Herrschaft. 1849, Ablauf des Waffenstillstandes von Malmoe. Neuer Kampf März mit Dänemark. April Das dänische Linienschiff Christian Viii. wird bei Eckernförde in Brand geschossen und die Fregatte Gefion genommen. Erstürmung der Düppeler Schanzen durch bairische und sächsische Truppen. Der preußische General Bonin besiegt an der Spitze der schleswig - holsteinschen Armee die Dänen bei Kolding. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen lehnt die Würde eines deutschen Kaisers, die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung angetragen, ab. Aufstände in Sachsen, der Pfalz und Baden durch preußische Truppen unterdrückt. Auflösung des Parlamentes. — Preußen gewinnt die beiden Fürstentümer Hohenzollern. Juli Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark. 1850,6.Febr. Die preußische Verfassung wird vom König, den Ministern und Abgeordneten feierlich beschworen. 20. März Eröffnung des Erfurter Parlaments zu Beratungen über die Verfassung einer neuen deutschen Union. Juli Friede zwischen Preußen und Dänemark, dem auch der deutsche Bund beitritt. Die Schleswig-Holsteiner setzen den Krieg allein fort unter dem ehemaligen preußischen General Willisen. Er wird bei Jdstedt geschlagen. — Schleswig von den Dänen besetzt. Nach einem unglücklichen Gefecht bei Missunde und einem fehlgeschlagenen Sturm auf Friedrichstadt geht der Oberbefehl auf General Horst über. Sept. Wiedereröffnung des deutschenbund estages in Frankfurt. Nov. Zusammenkunft der Minister Manteuffel und Schwarzenberg in Olmütz. Preußen fügt sich allen Forderungen Österreichs. Schleswig-Holstein wird den Dänen preisgegeben. In Kurhessen wird der Verfafsungsftreit zu gunsten des Kurfürsten entschieden. 1851,2.Dez. Staatsstreich Louis Napoleons, welcher die Nationalversammlung auflöst, die von ihm beschworene Verfassung aufhebt und sich durch eine allgemeine Abstimmung der Nation (Plebiscit) zum Präsidenten auf 10 Jahre erwählen läßt mit der Ermächtigung, eine neue Verfassung zu erlassen. 1852,1. Dez. wird er auf Grund eines Senatsveschlusses und einer zweiten allgemeinen Abstimmung als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen proklamiert.

8. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1883 - Berlin : Schultze
84 Neuere Geschichte. witsch (Erimanski) kämpft glücklich in Asien, erobert u. a. Erzerum. — Friede zu Adrianopel, in welchem Pruth und Donau als Grenze der Türkei festgesetzt werden. Der Sultan erkennt die Unabhängigkeit Griechenlands an. — Dtto Izweiter Sohn Ludwigs L von Baiern, wird (1832) König von Griechenland. 1830 Die Franzosen erobern unter dem Marschall Bourmont Algier. 27.— 29.Juli Pariser Julirevolution. Karl X., seit 1824 König, und sein Sohn danken ab. Louis Philipp von Orleans König der Franzosen. Sept. Revolution in Belgien, welches selbständiges Königreich wird unter dem Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg. 1830—1831 Polnische Revolution. Diebitsch besiegt die Polen bei Grochow und Ostrolenka. Paskewitsch erobert Warschau. Polen russische Provinz. 1833—1840 Bürgerkrieg in Spanien zwischen den Christinos (Anhänger der Königin Christine) und den Car listen (Anhänger des Prinzen Don Carlos). Die Carlisten von Espartero besiegt; Jsabella (Tochter Christinens) Königin von Spanien. 1837 Wilhelm Iv. von England stirbt. Ihm folgt die Tochter seines verstorbenen Bruders, Victoria, später vermählt mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Koburg. Wilhelms Bruder Ernst August, Herzog von Cumber-land, wird König von Hannover. 1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1848 Paris er Februarrevolution. Louis Philipp flieht 24. Febr. mit seiner Familie nach England. Frankreich abermals Republik. Louis Napoleon Präsident (seit 10. Dez.). 13. März Aufstand in Wien. Der Minister Fürst Metternich dankt ab; später auch der Kaiser Ferdinand I. zu gun» sten seines Neffen Franz Joseph. 18. März Aufstand in Berlin. Berufung einer konstituierenden Nationalversammlung. Im November wieder aufgelöst. April Aufstand in Schleswig-Holstein und Bildung einer provisorischen Landesregierung. Preußische und anvere deutsche Bundestruppen kommen den Schleswig-Holsteinern zu Hilfe. Der preußische General Wrangel schlügt die Dünen bei Schleswig und dringt bis nach Jütland vor. 18. Mai Versammlung eines deutschen Parlaments in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. — Erzherzog Johann Reichsverweser.

9. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 89

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 89 zu einer neuen Gestaltung Deutschlands durch Preußen ohne Beteiligung des österreichischen Kaiserstaates. 2) Er überträgt seine im Wiener Frieden vom 30. Okt. 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogtümer Holstein und Schleswig auf den König von Preußen. 3) Österreich zahlt 20" Millionen Thaler Kriegskosten und gibt 4) seine Zustimmung zu der Vereinigung des lombar-disch-venetianischen Königreichs mit dem Königreich Italien. Mit Baiern, Würtemberg und Baden war der Friede bereits vorher, mit Hessen-Darmstadt und Sachsen wurde er bald nachher geschlossen. Preußen erhielt eine Kriegsentschädigung und zur Grenzregulierung einige Bezirke von Hessen und drei kleine bairische Landesteile: außerdem vereinigte es Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt mit seinem Gebiete und gründete den norddeutschen Bund. Mit den süddeutschen Staaten wurde ein Schutz- und Trutzbündnis abgeschlossen. 6. Okt. Friede zu Wien zwischen Österreich und Italien. Österreich tritt Venetien ab und erkennt das Königreich Italien an. 1868 Revolution in Spanien. Die Königin Jsabella flüchtet nach Frankreich. Einsetzung einer provisorischen Regierung und Einberufung der Cortes (Abgeordnete des Landes). Die Majorität derselben beschließt eine neue konstitutionell - monarchische Verfassung, und Serrano wird zum provisorischen Regenten gewählt. Nachdem General Prim die spanische Krone mehreren auswärtigen Fürsten vergebens angeboten, erklärt sich 1870 Prinz Leopold von Hohenzollem zur Annahme derselben bereit. Dagegen tritt die französische Regierung mit Heftigkeit auf und stellt durch den französischen Gesandten Benedetti an König Wilhelm I., der sich zur Kur in Ems befand, das Verlangen, dem Prinzen von Hohenzollern die Annahme der spanischen Krone zu verbieten. Nach dem freiwilligen Rücktritt des Prinzen mutet die französische Regierung dem Könige von Preußen zu, eine bestimmte Erklärung abzugeben, daß er die Kandidatur des Prinzen für die spanische Krone in Zukunft niemals wieder zulassen werde. Der König weist diese unpassende Forderung zurück, daher 1870—1871 deutsch-französischer Ktieg. Es werden drei große deutsche Armeen aufgestellt: die 1. Armee unter dem General Steinmetz bei Koblenz;

10. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 54

1902 - Berlin : Schultze
— 54 — Das Deuwe Meich. Mit dem Zusammenbruche des älteren Deutschen Reiches, 1806, sah sich Deutschland in zahlreiche Einzelstaaten aufgelöst. Der deutsche Bund (1815), der diesen Staaten die volle Selbständigkeit gelassen hatte, vermochte Deutschland weder zu Ansehen nach außen, noch zu nennenswerten Erfolgen in der inneren Entwicklung zu führen. Erst das aus dem Norddeutschen Bunde (1866) hervorgegangene neue Deutsche Reich (1871) hat unser zersplittertes Vaterland zu einem lebenskräftigen Ganzen zusammengeschlossen. Nach dem Kriege von 1866 trat Österreich von den weiteren Organisationen in Deutschland zurück, während das durch Länderzuwachs erstarkte Preußen mit den übrigen norddeutschen Staaten den Norddeutschen Bund verein- barte. Nach dem französischen Kriege von 1870/71 traten neben dem zurückgewonnenen Reichslande Elsaß-Lothringen die bis dahin nur ver- bündet gewesenen süddeutschen Staaten hinzu. Der Norddeutsche Bund war damit zum Deutschen Reich erweitert. Von den 56,3 Millionen Einwohnern gehören 46 Millionen zur germanischen Völkergruppe; die übrigen sind Romanen und Slaven. Ein großer Teil der Einwohner beschäftigt sich mit Ackerbau und Viehzucht. Der Bergbau liefert Eisen, Blei, Kupfer, Zink, Salz, Braun- und Steinkohle. Das Klima Deutschlands ist ein gemäßigtes; die mittlere Jahres- temperatur beträgt 7—9° Celsius, im Rheingebiete 9—10° Celsius. Die Industrie ist besonders in den deutschen Mittelgebirgen heimisch. Der deutsche Handel hat in neuerer Zeit einen großen Aufschwung genommen. Große Dampferlinien dienen dem Personen- und Güterverkehr mit überseeischen Ländern; die deutsche Handelsflotte, in der das Segelschiff immer mehr durch den Dampfer verdrängt wird, ist die drittgrößte der Welt. Über 50165 km Eisenbahnen und etwa 123056 km Telegraphenlinien dienen dem Verkehr. Was die Volksbildung betrifft, so steht das Deutsche Reich unter allen Ländern der Erde an erster Stelle. Ihrem Zwecke dienen vor allem die in jedem Orte vorhandenen Volksschulen; ihnen schließen sich an die Gymnasien, Realschulen, Seminare u. s. w. Die Waisen- Häuser nehmen sich der elternlosen, die Rettungs-Anstalten der sittlich verwahrlosten Kinder an. Die höchsten Schulen sind die Universitäten: 1. Königsberg, 6. Berlin, 11. Marburg, 16. Freiburg(Bdn), 2. Greifswald, 7. Halle, 12. Gießen, 17. Tübingen, 3. Rostock, 8. Leipzig, 13. Bonn. 18. Würzburg, 4. Kiel, 9. Jena, 14. Heidelberg, 19. Erlangen, 5. Breslau. 10. Göttingen, 15. Straßburg. 20. München.
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