Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 115

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Gründung und Ausbreitung der christlichen Kirche. 115 darin stimmen die Nachrichten überein, daß sie sämmtlich den Märtyrertod erlitten haben. Johannes allein, der Lieblingsjünger des Herrn und nach dem Weggange des Paulus die Säule des Christenthums in Kleinasien, starb (zu Ephesus) eines natürlichen Todes. So gab es bereits zu Ende des 1. Jahrhunderts in allen Theilen des römischen Reichs christliche Gemeinden, denn auch im nördlichen Afrika, in Gallien nud Britannien fand die Lehre von Christo frühzeitig Eingang. Da aber die Bekenner des Evangeliums sich streng von den Heiden absonderten, sich von den religiösen Volksfesten, Opfern und öffentlichen Aufzügen fernhielten, die Schauspiele und die Thier- und Fechterkämpfe verabscheuten, manche sogar den Kriegsdienst verweigerten, um kein Blnt git vergießen: so erwachte der Haß des Volkes und das Mißtrauen der Obrigkeit, und es ergingen schwere Verfolgungen über die Christen, in denen zahlreiche glaubensstarke Männer und Frauen um des Herrn willen Marter und Tod erleiden mußten. Gewöhnlich nimmt man zehn Christenverfolgungen an: unter den Kaisern Nero, Domitian, Trajan, Marc Aurel, Septimius Severus, Deeins, Gallus, Valeriau, Aurelian und Diocletian. Der Veranlassung der Christenverfolgung unter Nero, welcher auch die Apostel Paulus und Petrus zum Opfer fielen, ist schon oben Erwähnung gethan. Diese Bekenner Jesu wurden damals auf die grausamste Weise hingerichtet, ans Kreuz geheftet oder, in Thierfelle genäht, von wüthenden Hunden zerfleischt oder mit Pech überzogen, an Pfähle gebunden und des Nachts angezündet, um als Fackeln die kaiserlichen Lustgärten zu erleuchten. — War es bei Nero das Bestreben, den Verdacht der Brandstiftung von sich abzulenken, was ihn zu einem feindseligen Verhalten gegen die Christen bewog, so war es bei Domitian die Sorge um seine Herrschaft. Er hatte vernommen, daß im jüdischen Lande noch Abkömmlinge des Königs David lebten, und ließ sie gefangen nach Rom führen. Zwei Enkel des Apostels Judas, der ein Bruder des Herrn genannt wird, wurden vor ihn gebracht. Als er aber ihre einfache Gestalt und Kleidung sah und die Schwielen in ihren Händen, die von harter Arbeit zeugten, gab er ihnen die Freiheit zurück, weil er glaubte, von solchen Menschen nichts für seine Krone fürchten zu dürfen. Minder nachsichtig war der Kaiser, wenn ihm hochgestellte und einflußreiche Männer als Christen bezeichnet wurden, wie dies mit einem seiner nächsten Verwandten geschah, den er ohne Erbarmen zum Tode verurtheilte. — Einen heftigeren Charakter noch nahmen die Verfolgungen unter dem sonst so trefflichen Trajan an. Zwar wollte er nicht, daß man die Christen aussuche, gebot aber ihre strenge Bestrafung, sobald sie angegeben und überwiesen wurden und sich weigerten, Christo zu fluchen und den Göttern zu opfern. Zu jener Zeit starben den

2. Geschichte des Altertums - S. 19

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Viii. Die Entwickelung der Geschichte und Kultur der Griechen usw. 19 b) Die Hinrichtung der Wohnung. Das alte Griechenland hat zu allen Zeiten nur wenig Hausrat besessen. Hausrat. Er unterscheidet sich in einzelnen Zeitabschnitten nur durch Kostbarkeit. Zur Aufbewahrung dienten Truhen und Kästchen. Schränke kannte man nicht. Dergleichen war besonders in den Nebenräumen vorhanden. An den Wänden liefen Bänke, die mit Polstern belegt wurden, entlang. Während man in den älteren Zeiten (Homer) bei Tische saß, kam bald die semitische Sitte Tisch u. Sitze, des Liegens bei der Mahlzeit auf. Daher gab es eine Menge von Speife- Schwarzfiguriges Gefätzbild. Peleus ringt mit Atalante. Nach Gerhard, Auserlesene Basenbilder. sofas, Lager mit Matratzen und Kopfpolsteru ausgerüstet. (Sie hießen Kline.) Die früher vom Hausherrn gebrauchten Thronfeffel (ähnlich den Großvaterstühlen in unsern Bauernhäusern) wurden nur noch bei besonders festlichen Gelegenheiten benutzt. Als die Griechen noch fromm waren, dachte man sich den Hausgott auf solchem „Thron" sitzen. Auch gab es niedrige Lehnsessel und Hocker (Stühle ohne Lehne). Die Speisen standen bei der Mahlzeit auf kleinen Eßtischchen oder aus dem gemeinsamen langen Speisetische. Die Beleuchtung geschah mittelst Leuchtpfannen, die mit Kienspänen und Beleuchtung. Pech gefüllt wurden. Beim Ausgehen brauchte man Kienfackeln. Später wurden im Hause kleine runde Tonlämpchen bevorzugt, die mit Öl gefüllt

3. Geschichte des Altertums - S. 2

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2 I. Urgeschichte der Menschheit. Beweise für das Dasein des Menschen in dieser Zeit: Nicht Knochen selbst, sondern Werkzeuge des Menschen. Material ist der Feuerstein, aus dem Speerspitzen, Äxte, Messer verfertigt sind. Alte Fenerstellen beweisen Bekanntschaft mit dem Feuer. Der Urmensch verwendete es schon zum Braten von Fleisch. In den Höhlen, namentlich in Frankreich (Dordogne) finden sich Schmuckgegenstände aus Stein oder Knochen. Sogar eine Art Bilderschrift kommt vor. Der Mensch zeigt sich mit den einfachsten Mitteln schon der gewaltigsten Tierwelt überlegen. Der paläolithische Mensch konnte nähen und flechten, aber nicht spinnen, auch nicht Töpferei treiben. Heute stehen noch genau auf dieser Stufe die Eskimos, die Feuerläuder und manche wilde Stämme der Südsee. Menschenknochen finden sich in Höhlen, besonders in Südamerika. Sie sind nicht anders als die Skelette des heutigen Menschen. b) Den ersten Fortschritt von dieser ältesten Kultur bildet die jüngere Steinzeit (neolithische, neos neu). Diese Kulturfunde ruhen in alluvialen Schichten _ (Anschwemmungsland). Das Klima Europas und der anderen Erdteile ist damals schon wesentlich dasselbe wie jetzt. Die Geräte sind noch aus Stein und Knochen oder Holz. Ren ist die Kunst des Schleiseus und Durchbohreus der Steine. Sorgfältige Bearbeitung der Knochen. Tongefäße sind hergestellt (mit der Hand aus Lehm geknetet), Anfänge von Fischfang und Schiffahrt. Hauptnahrung für die Strandbewohner sind Muscheln. Die wichtigsten Fundstellen dieser Zeit sind im Norden Europas, der vom paläolithischeu Menschen nicht bewohnt war. (Die Küchenabfallhaufen in Dänemark in der Fichten- und Anerhahnzeit.) Auch diese Kulturschicht war auf der ganzen Erde verbreitet. Die wichtigsten Arbeitsgeräte des neolithischen Menschen: 1. Das Steinmesser aus Feuerstein (Schlagmarke, scharfe Schneide). 2. Die Säge (ein Feuersteinmesser mit gezackter Schneide). 3. Der Schaber oder das Steinbeil (bei den Eskimos Uln), zur Bearbeitung von Fellen usw. Die feinsten Geräte sind unter Druck zugerichtet, so daß die Oberfläche ganz muschelig aussieht. Neben Feuersteinen kommen viele andere harte und weiche Steine vor, die zu Geräten verarbeitet wurden. Sogar kostbarere aus Asten, wie Nephrit und Jadeit (gesunden z. B. am Zobten in Schlesien und am Bodensee). Es gab also schon damals Handelsbeziehungen zu fernen Ländern. Die Schmuckstücke aus dieser Zeit bestehen aus Knochen und Steinen. Besonders beliebt waren durchbohrte Tierzähne. Auch Bernstein wurde verwertet. Schmuckstücke find: Knöpfe, Kämme, Haarnadeln, Ohrringe, Ketten. Die neolithische Kultur erhebt sich über die paläolithische, besonders durch den Besitz von Haustieren und durch Keuutuis des Ackerbaus. Haustiere: Hund, Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein. Der Hund ist das älteste ■Haustier. Eine große Anzahl der heutigen Feld- und Garten fruchte, deren

4. Geschichte des Altertums - S. 3

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
W.iffen und Gebrauchsgegenstänbe aus der Steinzeit. a. Spinnwirtcl. 6. Dolch, c. Meißel, d. Harpune, e. Beil. /. Steinperlen, g. Angelhaken. h. Steinamulette, i. Beil. k. Pfeilspitzen, l. Werkzeug, m. Dolch, n. Lanzenspitze, o. Durch« lochte! Beil. p. Schaber, q. Topfscherben, r. Säge.

5. Geschichte des Altertums - S. 5

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Waffen, Schmuck und Gegenstände der Bronzezeit. a. Tierbildchen. I. Halsschmuck, c. Armring, d. Halsring. e. Armspirale, /. Schwurring. 0. Bronzesunde: Schwert, Hohlaxt, Messer mit Kette, Doppelteilige Pinzette, Kamm, Nadeln. h. Hohler Ring. i. Armspange, k. Hängebecken. I. Spange, m. Messer, n. Sichelmesser, o. Aufsatz eines Amtstabes. p. Beil (Celt). q. Dolch (kurzes Sachs), r. Lanzenspitze, s. Langschwert.

6. Geschichte des Altertums - S. 20

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geschirr. Stilarten. 20 Hi. Die Kultur uitb Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. wurden. Man konnte auch mehrere an einem Gestell aufhängen und so einen Leuchter gewinnen. Das Geschirr bestanb aus Tongefäßen, die mannigfacher Form waren, entsprechet^ dem Zweck ihrer Benntznug. Es gab große Tonfässer (der Philosoph Diogenes wohnte in einem solchen), zweihenklige Kruge, Amphoren genannt, Wasferkrüge, die man auf dem Kopf trug; Mischkessel, den Wein mit Wasser zu mischen (Bowle); Trinkschalen und Trinkbecher; Tassen und Trinkhörner. Vielfach ist aber die alte Form der Tongefäße der Steinzeiten noch erkennbar. Und wie ctn den Geräten der ältesten Zeiten schon Verzierungen angebracht waren, so finben sich solche auch hier, und zwar haben Schulszenen. Rotfigurige Malerei von Duris auf einer Trinkschale. sich im Lauf der Zeit oerschiebene ©tilarten herausgebilbet, bereu hauptsächlich 4 unterschieben werben. 1. Älterer ursprünglich griechischer Stil. Einfarbige Malerei auf Ton, Darstellungen aus dem Tierleben ober dem häuslichen Leben. Verzierungen nach Art der Webemuster. 2. Beeinflussung oon Asien her. (Von den Semiten Kleinasiens ober von den Phöniziern.) Asiatische Bilber von Pflanzen und Tieren. Die Verzierungen sinb schematisch angeorbnet. 3. Schwarze Figuren auf rotem Ton. Das ganze Gefäß wirb schwarz gemacht. Nur für das Bilb bleibt der Untergrunb rot. Auf biefem roten Untergrunb tritt das schwarze Hauptbilb scharf hervor. Die Zeichnung ist noch unbeholfen, aber ein Streben nach Naturwahrheit zeigt sich überall. 4. Rote Figuren. Das Gesäß wird auch schwarz gefärbt, nur die Figur bleibt rot. Ab und zu treten zur Verzierung auch Farben wie weiß, bunfelrot hinzu; auch Blattgolb wirb tierwenbet.

7. Geschichte des Altertums - S. 4

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4 I. Urgeschichte der Menschheit. Heimat Mittelasien ist, waren in dieser Zeit schon bekannt. Man verstand bereits zu weben und zu spinnen, wenn auch ohne Spinnrad und Webstuhl. Die Hausgeräte sind: Amphoren, Krüge iu Becherform. Verzierungen daran: Tupfen (mit den Fingerspitzen), Schnittverzierungen, Schnur- und Stichverzierungen. Siebeiung. Die Siedelung selbst bestand ans Pfahlbauten im See (in den Alpen, Suddeutschland, Thrazien), oder aus Pfahlbautendörfern auf dem Lande,' daneben gab es noch bewohnte Höhlen. Am Bau eines jeden Pfahlbauhauses half die ganze Gemeinschaft. Auch mächtige Steinbauten, meist Grabanlagen, . Querschnitt eines Hünengrabes bei Basbye (Angeln). Modell im Germanischen Museum zu Nürnberg. sind häufig (Hünenbetten und Gräber), ursprünglich mit Erde bedeckt. Funde im Norden und Westen Europas und im Mittelmeergebiet, desgleichen in Amerika. Iu Europa finden sich viele besonders in der Bretagne. Reste solcher Gräber sind: die Dolmen (Steintische), Kromlechs (Steinkreise), Menhirs (lange und hohe Steine, die aufrecht stehen). Der Kulturfortschritt der Menschheit über die Steinzeit hinaus besteht in der Kunst des Schmelzens, Gießens und Schmiedens der Metalle. Solche Metalle sind: Kupfer, Bronze (gewonnen durch Legierung von Kupfer und Zinn. Legierung heißt: Verbindung durch Zusammenschmelzen. [Das Wort ist gebildet vom lateinischen ligare — verbinden, franz. allier]). Später Entdeckung der Eisenschmelze. Die erste Metallperiode ist die Bronzezeit, die zweite die Eisenzeit. l*

8. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 14

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 14 — b) Die einzelnen Staaten. 1. Die Türkei. Die Türkei ist wie die meisten Staaten der Balkan- Halbinsel vorwiegend ein Land des Ackerbaues und der Viehzucht. Die Boden- Verhältnisse und das Klima sind für den Ackerbau äußerst günstig. Trotzdem beträgt die angebaute Fläche nur 10°/» der Bodenfläche, obwohl die fand* wirtschaftlichen Güter von den guten Seehäfen und durch zwei Weltverkehrs- linien gut abgesetzt werden können. Die Ausfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen (Mais, Weizen, Flachs, Hanf, Tabak, Reis) und Obst und Wein ist nur gering. Die Viehzucht mag nicht einmal den Pferdebedarf des Heeres zu decken. Der Grund der geringen Leistung der Landwirtschaft liegt in den Besitzverhältnissen, dem Steuerdruck und der schlechten Verwaltung des Landes begründet. Der größte Teil des Landes gehört den Großgrundbesitzern und dem Sultan. Die Pächter sind mit Steuern überlastet. Sie bearbeiten den Boden noch mit dem einfachen Holzpflug, der den Boden nur aufritzt. Die Egge wird feiten gebraucht. Künstliche Düngung und Bewässerung fehlen. Die Bauern sind äußerst bedürfnislos. Darum ist dort für Waren aus dem Aus- land kein gutes Absatzgebiet. Die Türkei unterhält die lebhaftesten Handelsbeziehungen mit England, Italien und Österreich-Ungarn. Baumwolle kommt aus Italien, Seide aus Frankreich und Italien. Unser Handel nach der Türkei (Maschinen, Waffen, Bücher) hat sich in den letzten Jahren günstig entwickelt, weil die Türken einsehen, das wir als uneigennützige Freunde ein Interesse an der Erhaltung des türkischen Staates haben. Die Hauptstadt der Türkei ist Konstantinopel (11/s Mill. Einwohner). Durch starke Befestigungen am Eingang des Bosporus und der Dardanellen ist sie von der See her kaum anzugreifen. Die außerordentlich günstige Lage an der Grenze zweier Erdteile, am Kreuzuugspuukt zahlreicher Land- und Waffer- straßen sowie an einer Weltverkehrslinie (Orientbahn — die bis zum Euphrat * weiter geführt wird) bedingen es, daß die Stadt die erste Handelsstadt der Türkei geworden ist. Von dem unvergleichlich schönen Anblick, den die Stadt vom Meere aus bietet, gibt unser Bild eine Vorstellung. Leider entspricht das innere Stadtbild mit seinen vielen krummen und schmutzigen Straßen nicht dem glänzenden Äußern. Die Festung Adrianopel (123 T.) an der Maritza schützt Konstantinopel von der Landseite her. Saloniki (150 T.), die zweitgrößte Handelsstadt der Türkei, an der gleichnamigen Bucht, ist der Endpunkt der Nordsüdbahn, die von Mitteleuropa über Belgrad geht und die schnellste Verbindung zum Suez- kaual ermöglicht. Monastir (50 T.), im Innern des Landes, ist ein wichtiger Grenz- und Waffenplatz gegen die oft aufrührerischen Albanesen.

9. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 59

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 59 — Durch seinen Reichtum an Bodenschätzen aller Art ist der mittlere Ural eins der wichtigsten Industriegebiete Rußlands geworden. Der Ural liefert Steinkohlen, Eisenstein, Gold, Platina und Schmucksteine. Im Mittelpunkt des Jndnstriebezirks liegt Jekatarinenlmrg (55 T.). Andere Städte sind Perm und Orenburg. 8. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. Rußland (2,8 %) hat im Vergleich zu seiner Größe und Einwohnerzahl einen viel geringeren Anteil am Welthandel als Deutschland (12,5 °/o). Es hat trotz der Meeresgrenzen eine ungünstige Weltlage. Die Gegenden in der Mitte des Landes liegen sehr weit vom Meere ab. Das Nördliche Eismeer kommt für den Verkehr kaum in Betracht, in der Ostsee wird der Verkehr 6 Monate durch das Eis unterbunden, und das Schwarze Meer ist arm an guten Häfen. In seiner Ostgrenze stößt Rußland an dünn be- siedelte Gebiete, mit Rumänien hat es die gleichen Erzeugnisse. Mit Deutsch- laud dagegeu kann es, da der Ver- kehr durch schiffbare Flüffe unter- stützt und nirgends sonst gehemmt ist, in einen lebhaften Verkehr treten, zu- mal beide Länder sich in ihren Er- Zeugnissen ergänzen können. Von dem Gesamthandel Rußlands kommt etwa 1k auf Deutschland, 1i& auf England. Rußland liefert uns Roh- Verteilung der Rassen im Europäischen Ruß- stoffe, es erhält von uns Fabrikwaren. ^roäenten)- Rußland führte in Millionen Mark (1908) nach Deutschland aus: Getreide (360 — 1907: 414), Holz (100), Eier (65), Hanf und Flachs (42), Vieh (60), Butter (24), Pelze (25), Metalle (35), Erbsen (16), ins- gesamt 950 Millionen Mark; aus Deutschland wurden eingeführt für etwa 450 Millionen Mark Waren: Gewebe (43), Metallwaren (Maschinen, Pflüge, Goldwaren (22), Steinkohlen (11), Leder (12), Bücher (4,6). 9. Einen Überblick über die mannigfach zusammengefetzte Bevölkerung l^uklancls gibt die obige Skizze. Gewöhnlich unterscheidet man die Russen in Groß-, Klein- und Weiß- russen. Das Hauptverbreitungsgebiet der Großrussen ist Mittelrußland. Von hier ans haben sie sich nach allen Seiten ausgebreitet. Die Weißrussen wohnen am obern Don, südlich von ihnen die Kleinrussen (Rmheuen). An der Wolga liegen bei Saratow zahlreiche deutsche Siedlungen, die größte ist Sarepta (vgl. S. 56).

10. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 38

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 38 — 3. Rolland» (33 080 qkm. — 5,75 Mill. E.; auf 1 qkm 174.) 1. Die natürlichen £andfcbaften. Holland bildet die Fortsetzung der Norddeutschen Tiefebene. Wir können drei natürliche Landschaften unterscheiden: a) Die Küste. b) Das Marschland. / c) Geest und Moore. a) Die Küste. Die Flachküste Hollands besteht aus drei verschiedenen Stücken. Der südliche Teil ist das Mündungsgebiet der großen Ströme. Rhein und Scheide bilden ein großes Delta. Durch 4 tiefe Buchten dringt das Meer tief in das Land ein und gliedert es in eine Reihe von sehr tief gelegenen Inseln, die nach der Seeseite durch Dünen, nach der Landseite durch Dämme gegen Überflutungen geschützt find. Der mittlere fast völlig unge- gliederte Teil ist durch einen mächtigen, hohen Dünenwall geschützt. Der Nordseekanal und die Mündung des alten Rheines durchbrechen den Dünen- wall. Der nördliche Te.il der Küste gleicht der deutschen Küste. Gewaltige Sturmfluten haben auch hier den Dünenwall zerriffen. Als Reste der Dünen- kette ragen die Westfriesischen Inseln aus den Fluten empor. Der Südersee (fendersee) greift als mächtiger Bufen tief in das Land ein. b) Die Marschen. Holland hat wie Deutschland Fluß- und See- Märschen. Die Marschen nehmen etwa die Hälfte des Königreichs ein. Jahraus, jahrein werden dem Meere neue Gebiete abgerungen. Durch die jetzt begonnene Trockenlegung der Südersee wird unter einem Kostenaufwand von 500 Mill. Mark iu etwa 30 Jahren eine Marfchfläche von */ig des König- reichs gewonnen. Auch durch Trockenlegung zahlreicher Binnenseen sind den Wasserfluten große Flächen abgerungen worden. So ist das ehemalige Haarlemer Meer in ein Fruchtland verwandelt worden. Beschreibe eine holländische Marschlandschaft an der Hand des Bildes! Jnwie- fern ist das Marschland ein dem Meere abgerungenes Gebiet? Welche Bedeutung haben die zahlreichen Windmühlen auf dem Bilde? Weise die Bedeutung der Kanäle für den Verkehr des Lanves nach! Warum ist die Anlage von Landstraßen und Eisen- bahnen in dem Marschgebiet schwierig? Die Marschen zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit aus. Wegen der reichlichen Bewässerung werden sie vorwiegend als Weide benutzt. Das Vieh kann bei dem milden Klima selbst im Winter draußen bleiben. Im Süden wird ein großer Teil des Marschbodens als Garten- und Ackerland benutzt. c) Geest und Moor. Da, wo das Land ansteigt, lehnen sich an die fruchtbare Marsch die Sandflächen der Geest. Sie gleichen in ihrem Charakter den deutschen Geestgebieten. (Nenne wichtige deutsche Geestlandschaften!) Ödland, Heide und Moore erfüllen die weiten Gebiete. Der wenig
   bis 10 von 640 weiter»  »»
640 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 640 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 106
1 5
2 1
3 8
4 26
5 192
6 23
7 36
8 22
9 18
10 4
11 1
12 1
13 33
14 3
15 19
16 88
17 12
18 50
19 57
20 1
21 10
22 5
23 0
24 125
25 0
26 2
27 4
28 9
29 148
30 81
31 1
32 33
33 15
34 5
35 1
36 2
37 45
38 84
39 10
40 7
41 33
42 1
43 4
44 14
45 23
46 4
47 3
48 5
49 80

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 33
1 20
2 2
3 55
4 166
5 24
6 46
7 0
8 0
9 17
10 29
11 42
12 17
13 10
14 0
15 7
16 180
17 35
18 3
19 9
20 1
21 27
22 3
23 6
24 105
25 5
26 3
27 15
28 88
29 2
30 6
31 3
32 4
33 18
34 2
35 3
36 14
37 3
38 8
39 48
40 67
41 3
42 61
43 15
44 5
45 36
46 3
47 6
48 110
49 10
50 36
51 2
52 1
53 0
54 50
55 0
56 0
57 19
58 1
59 5
60 4
61 96
62 45
63 0
64 20
65 5
66 7
67 0
68 3
69 3
70 132
71 6
72 4
73 1
74 2
75 47
76 33
77 166
78 2
79 45
80 82
81 0
82 31
83 5
84 110
85 0
86 0
87 83
88 2
89 1
90 1
91 53
92 68
93 10
94 107
95 6
96 0
97 12
98 4
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 314
1 436
2 222
3 456
4 129
5 174
6 547
7 244
8 56
9 168
10 330
11 286
12 853
13 955
14 473
15 86
16 76
17 161
18 278
19 296
20 98
21 261
22 161
23 43
24 806
25 419
26 202
27 141
28 1359
29 378
30 210
31 76
32 630
33 1034
34 664
35 284
36 233
37 151
38 177
39 365
40 211
41 258
42 1729
43 569
44 238
45 75
46 755
47 316
48 133
49 51
50 1307
51 2352
52 565
53 146
54 477
55 120
56 136
57 63
58 188
59 1153
60 159
61 529
62 265
63 57
64 96
65 493
66 277
67 220
68 106
69 29
70 115
71 287
72 259
73 93
74 80
75 542
76 170
77 179
78 716
79 85
80 234
81 3262
82 89
83 664
84 1499
85 111
86 293
87 173
88 89
89 443
90 188
91 187
92 22
93 87
94 112
95 469
96 199
97 228
98 71
99 182
100 1460
101 326
102 1145
103 123
104 255
105 171
106 159
107 414
108 87
109 323
110 299
111 746
112 402
113 228
114 426
115 141
116 383
117 88
118 120
119 559
120 183
121 815
122 282
123 510
124 1410
125 886
126 183
127 262
128 89
129 342
130 210
131 1177
132 198
133 1110
134 204
135 220
136 523
137 386
138 85
139 365
140 346
141 199
142 526
143 465
144 86
145 455
146 129
147 99
148 121
149 43
150 84
151 309
152 1058
153 204
154 230
155 454
156 491
157 445
158 132
159 188
160 209
161 227
162 93
163 106
164 292
165 135
166 243
167 115
168 356
169 356
170 144
171 399
172 155
173 260
174 131
175 716
176 202
177 348
178 143
179 349
180 245
181 108
182 319
183 1335
184 226
185 175
186 128
187 144
188 891
189 114
190 135
191 64
192 199
193 438
194 136
195 561
196 1514
197 95
198 184
199 250