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Iv. Griechenlands Blüthe und Verfall.
413 Sanbc antreten. Sie wurden eingeholt und fast gänzlich niedergemacht, ihre Feldherreu gefangen genommen und hingerichtet und-der Rest des Heeres, 7000 Mann, in Steinbrüche eingeschlossen und einem elenden Tode preisgegeben.
Die Athener ließen den Muth nicht sinken. Alle Anstalten wurden getroffen, um im nächsten Jahre mit einer neuen Flotte in See stechen zu können. Aleibiades hatte sich die Gunst der Spartaner nicht lange zu bewahren gewußt, und da man dem schlauen Athener nie so recht traute, so wurde der geheime Befehl gegeben, ihn aus dem Wege zu räumen. Aleibiades erhielt Kunde von der ihm drohenden Gefahr und floh zu dem persischen Statthalter Tissaphernes, deu er jetzt für eiu Büuduiß mit Athen zu gewinnen suchte. Dieser Umstand stimmte seine Landsleute versöhnlicher gegen ihn, und sie ernannten ihn wieder zum Oberbefehlshaber. Wie mit einem Schlage wandte sich das Glück von Neuem den Athenern zu. Nach mehreren siegreichen Gefechten, die deu Muth der athenischen Seeleute neu belebten, brachte Aleibiades deu Spartanern bei Cyzicns zu Wasser und zu Lande eine vollständige Niederlage bei.
Nach solchen Thaten konnte Aleibiades dem Wunsche, seine Vaterstadt wiederzusehen, nicht länger widerstehen. Allgemeiner Jubel begrüßte deu heimkehrenden Helden, und eine Macht wurde ihm eingeräumt, wie er sie nie vorher besessen. Aber zum zweiten Male stürzten die Athener selbst den Mann, der sie allein vom Untergänge hätte retten können. Als die Spartaner dem athenischen Unterfeldherrn, der sich in Aleibiades' Abwesenheit und gegen dessen ausdrücklichen Befehl in ein Gefecht eingelassen, eineu geringen Verlust beibrachten, wurde Aleibiades wegen Fahrlässigkeit angeklagt und seiner Würde entsetzt. An seine Stelle traten zehn meist unfähige Führer. Da erschien der Spartaucr^Lhsander, ein Mann von unbegrenzter Ehrbegierde und rastloser Thätigkeit, mit einer neuen, zahlreichen Flotte im Hellespont und nahm am Strande Ausstellung. Die Athener wählten zum Standort die gegenüberliegende Küste, da wo sich der Ziegeufluß (Aegospotamos) ius Meer ergießt. Lysauder wich einer Schlacht, die ihm die Athener täglich anboten, beharrlich aus. Dadurch sicher gemacht, verließ die athenische Besatzung die Schiffe und zerstreute^ sich auf dem 405 Lande. Da griff Lysander unerwartet au und zerstörte und entführte fast ohue alle Gegenwehr die gestimmte feindliche Flotte.
So endete eine einzige Stunde den langen, wechselvollen Krieg. Wenige Monate reichten hin, um alle griechischen Städte Kleinasiens und Thraeieus der Botmäßigkeit Sparta’s zu unterwerfen. Dann segelte Lysander mit 150 Schiffen nach dem Piräus (dem Hafen Athens), während sich gleichzeitig ein starkes Landheer der Stadt näherte. Aller Zufuhr beraubt baten die Athener um Frieden. Er wurde ihnen gewährt unter der Bedingung, die
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6
Ii. Die Bronzezeit. Iii. Die Kultur und Geschichte der östl. Mittelmeervölker.
Begriff
Mittelmcer-
gcbiet.
Die Jndo-germanen.
Ii. Die Bronzezeit.
Mit der Kunst des Metallschmelzens und -schmiedens ermöglicht sich der Mensch eine reichere Ausgestaltung seines Daseins. Die Wohnnngen werden geräumiger und fester, die Geräte feiner und mannigfaltiger, der Schmnck wird reicher, der Unternehmungsgeist kühuer.
Die Mittelmeervölker treten nun führend auf. Mit ihren Erzeugnissen kommen sie zu den Völkern des nördlichen Europas, wie des mittleren Afrikas und regen auch diese zum Umschwung an.
Als später das Eisen entdeckt und verarbeitet wurde und allmählich immer mehr neben der Bronze auftrat, bekam die Kultur solches Aussehen, daß man sie die Übergangszeit zur Eisenzeit genannt hat. Der Hanpt-fnndort für diese Zeit ist der Ruinenhügel von Troja (Ausgrabungen Schliemauus).
Diese Epoche leitet in die geschichtliche Zeit über.
Iii. Die Kultur und Geschichte der östlichen Uliffelmeervölker.
Das Mittelländische Meer wird durch Italien mit Sizilien in zwei Hanptteile, einen östlichen und einen westlichen, geteilt. Zum Mittelmeergebiet gehört alles Laud, dessen fließendes Wasser diesem Meere zufließt. Drei Brücken führen von Europa durch das Meer nach Afrika und Asien. Das sind die 3 Halbinseln. Am bequemsten und lockendsten ist die Brücke im Ägäischen Meer.
1. Die vielen Inseln haben die Völker zu regem Verkehr eingeladen, denn so dicht liegen die Inseln, daß nirgend das Land ganz aus den Augen verloren wird. Weil die ersten Schiffe Banmftämme (Einbäume) wareu, wagte man sich nicht weit ins Meer.
2. Die Küsten des Ägäischen Meeres boten sichere Häfen.
Während aber der Mensch im allgemeinen erst allmählich vom Wanderleben zur festen Siedelnng gekommen ist, hat ihn die Natur bestimmter Gegenden fchou früh zur Bebauung des Bodens gezwungen. Solche Gegenden sind im Mittelmeergebiet besonders Ägypten und Mesopotamien, das anch uoch zu diesem Gebiet gerechnet werden muß, obwohl Euphrat und Tigris in ein anderes Meer fließen. Denn die Völker dieses Landes haben immer Einfluß auf die eigentlichen Mittelmeervölker gehabt. Die europäischen Mittelmeervölker gehören derselben Völkerfamilie an, der indogermanischen, die von Indien über Persien, Armenien, Rußland, Deutschland, Frankreich bis Spanien verbreitet ist.
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Afrikas Troja Italien Sizilien Europa Afrika Asien Mesopotamien Indien Armenien Deutschland Frankreich Spanien
16 Ii. Lebensbilder aus der römischen Geschichte.
Noch habe Ariovist keinen gefunden, der ihn besiegt habe. Aber Cäsar kam und besiegte den starken und tapferen Germanen. Er zog sogar zweimal über den Rhein.
Mit seinem Freund und Schwager Pompejns hat er sich dann entzweit
und mit ihm um die Herrschaft in Rom gekämpft. Doch Cäsar siegte. Als
er, den Pompejus verfolgend, übers Meer fahren wollte, tobte solcher Sturm, daß der Kapitän des Schiffes sich zu fahren weigerte. Doch Cäsar rief ihm
zu: „Du führst den Cäsar und des Cäsar Glück." Und glücklich kam er von
Italien nach Griechenland hinüber. Als Pompejus ums Leben gekommen war, wurde Cäsar wirklich alleiniger Herr in Rom. Als er deutlich merken ließ, daß er gern Kaiser geworden wäre, entstand eine Verschwörung freiheitliebender Männer gegen ihn.
§ 3. Cäsars Cod.
Das Volk liebte Cäfar fehr, und es war deshalb deutlich zu sehen, daß es ihn schließlich auch zum Kaiser machen würde, wenn er es allmählich an diesen Gedanken gewöhnte. Darum beschlossen die Verschworenen, sich zu beeilen. Sie waren meistens Männer, die einst Anhänger des Pompejus gewesen wareu, von Cäsar aber sehr freundlich behandelt worden waren. Er hatte vielen von ihnen hohe Ämter und Ehrenstellen gegeben, und den jungen Markus Brutus liebte er sehr. Dennoch beschlossen sie ihn zu töten. Der Führer unter ihnen war ein gewisser Cassins. Den Brutus hatten sie geschickt aufzuhetzen gewußt, indem sie ihm einredeten, er sei bestimmt, das Vaterland zu retten. Die schreckliche Tat sollte im Senat am 15. März ausgeführt werden. Den 15. März nannte man Iden, wie jeden 15. in den Mouateu März, Mai, Juli, Oktober (nach den Anfangsbuchstaben Mil-mo genannt). Doch wurde Cäsar von verschiedenen Seiten vor den Iden des März gewarnt. Als aber auch seine Gattin Calpnrnia ihn unter Tränen bat, er möge zu Hanse bleiben, da wollte es es tun. Doch die Verschworenen kamen und stellten ihm vor, daß er den ganzen Senat beleidigen werde, wenn er gerade heute zu Hause bliebe; und so machte er sich auf den Weg. Noch unterwegs gab ihm ein Freund eine Schrift, auf der die ganze Verschwörung stand, doch er las sie nicht, sondern gab sie seinem
Schreiber znr Verwahrung. Kurz vor Eintritt in den Senat traf er
einen Priester, der ihn auch gewarnt hatte. Lachend rief ihm Cäsar zu:
„Die Iden des März sind gekommen." „Aber sie sind noch nicht vorüber,"
antwortete jener.
Kaum hatte er sich im Saal auf seinen goldenen Sessel gesetzt, als die Verschworenen auf ihn eindrangen und ihn töteten. Er hatte sich anfangs Zu verteidigen gesucht, als er aber auch den Brutus unter ihnen sah, rief er aus: „Auch du, mein Sohn?" Dann sank er nieder. So schrecklich hat der große Römer geendet (44 v. Chr.).
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— 48 —
und geglättet und die zahlreichen beckenförmigen Aushöhlungen hervorgerufen, die jetzt
mit Seen angefüllt sind.
5. kexvänerung. Die Hauptflüsse konnten sich nur auf der Ostseite
entwickeln. Hier liegen auch die größten Seen. Die Flüsse durchströmen
meist mehrere reihensörmig angeordnete Seen und bilden Stromschnellen und
Wasserfälle. Norwegen ist das „Land der Wasserfälle". Berühmt sind auch
die vielbesuchten Trollhättasälle des Götaels im südlichen Schweden. Die
Flüsse sind nur streckenweise zur Schiffahrt geeignet; durch kühne Kanalbauten
hat man vielfach die Wasserfälle umgangen.
b) Die beiden Aönigreiche Norwegen und Schweden.
1. Norwegen.
(323 000 qkm.— 2,37 Mill. Einw. — 7 auf 1 qkm.)
1. Das Küstengebiet. Norwegen umfaßt die westliche Hälfte von
Skandinavien. Es ist das nördlichste Land Europas. Unter allen Ländern
der Erde von gleicher geographischer Breite hat es das günstigste Klima, den
nördlichsten Ackerbau und die nördlichsten Städte. Das verdankt es dem Ein-
fluß des Golfstromes auf feine Küstengebiete. Die Erwärmung des Landes
geht von der See aus. Das warme Meerwasser dringt durch die inneren Fjorde
weit in das Land ein. Die Fjorde sind ein Mittelding zwischen Fluß,
Alpensee und Meeresbucht. Der Sognefjord ist so lang wie die
Ems. Gleich den Alpenseen eröffnen die Fjorde den Blick auf Schneefelder
und Gletschermassen. Als Meeresbucht haben sie Salzwasser. Die herrschenden
Seewinde tragen die Wärme weit ins Innere des Landes. Norwegen gehört
zu den regenreichsten Ländern Europas. Infolge der günstigen Einwirkung
des Golfstromes finden wir an den Ufern der Fjorde frifchgrüne Wiesen, liebliche
Obstgärten. Getreide wird sogar bis über den Polarkreis hin angebaut. Die
sanfteren Häuge sind mit Wald bedeckt. An den Ufern der Fjorde ziehen sich
langgestreckte Dörfer hin. Die meisten Städte Norwegens sind Seestädte.
Da von der Bodenfläche Norwegens nur Vi36 zur Verwendung als Acker-
land geeignet ist, kann der Ackerbau allein die dichte Bevölkerung der Fjorde
nicht ernähren. Glücklicherweise ist die norwegische Küste die fischreichste Küste
Europas. Weit über 100 000 Menschen leben ausschließlich vom Fischfang,
und ebenfoviele sind mit der Zurichtung und dem Versand beschäftigt. Es
werden etwa für 50 Millionen Mark Fifche jährlich ausgeführt. Viele
Bewohner Norwegens finden als Lotsen ihren Lebensunterhalt. Zwischen den
Schären bildet nämlich das Meer ein so verwickeltes Netz von schiffbaren Kanälen
und gefährlichen Klippen, daß jedes größere Schiff zwei norwegische Lotsen an
Bord nimmt, die es lenken.
Städte. Am Ende des 100 km weit vom Skagerak nach Norden ins
Land einschneidenden, inselreichen Kristianiafjord mit feiner fruchtbaren Um-
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Extrahierte Ortsnamen: Schweden Norwegen Schweden Norwegen Skandinavien Europas Alpensee Europas Norwegens Norwegens Europas Norwegens
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in den schluchtenreichen, wilden Sevennen steil aus der Rhöneebene. Nach
Osten und Norden geht es allmählich in die Ebene über. Die rauhe Lage,
der wenig ergiebige Boden und die Waldarmut machen das regen-
reiche Gebirge wohl für die Viehzucht, aber nicht für den Ackerbau
geeignet. Die Talbecken der Loire und Allier sind dagegen herrliche Kultur-
landschaften. Die Bodenschätze des Gebirges (Kohlen bei Crensot, S. Etienne)
haben S. Etienne (148 T.) und Creusot zu Mittelpunkten der Stahl- und
Waffenindustrie gemacht.
d) Die Bretagne ist ähnlich wie das Rheinische Schiefergebirge eine Hoch-
fläche, aus der einzelne Stellen, wo die Gesteine der Verwitterung besser getrotzt
haben, hervorragen. Die unwirtliche Bretagne ist ein Gebiet der Viehzucht;
sie liefert viel Butter und Schlachtvieh nach Paris. An der buchtenreichen,
durch ein mildes Klima ausgezeichneten Steilküste gewähren Fischfang und
g Granit ajü'iililllll. Andjesit-Tuff tl:-: ,1 Trcuclgrt
Tl W^^Eornblende, -Andp.sil 1) Wu^Bccsalt
Profil durch den Mont Dore von Südwest nach Nordost (nach Michel Le'vy).
Schiffahrt der seeliebenden Bevölkerung den Lebensunterhalt. Die Bewohner
sind Nachkommen der Kelten. An der Westküste liegt der stark befestigte
Kriegshafen Brest (85 T.).
e) Das französische Tiefland, a) Das Tiefland an der Garonne war
ehemals ein Meerbusen, der durch die Ablagerungen der Gewässer ausgefüllt
ist. Die Ebene wird von der Garonne und ihren Nebenflüssen entwässert.
Ihr starkes Gefälle und die mitgeführten Sandmaffen hindern die Schiffahrt.
Darum ist sie auf ihren Mittellauf von Bordeaux bis Toulouse von einem
Kanal begleitet, der durch den Canal du midi mit dem Mittelmeer in Ver-
bindung steht.
Das Garonnebeckeu ist ein wichtiges Ackerbau-, Obst- und Weingebiet. Die
besten Weinsorten wachsen am linken Flußufer abwärts von Bordeaux (262 T.)
in der Landschaft Medoc. Einen schroffen Gegensatz zum fruchtbaren Garonne-
becken bildet der Küstenstrich (die Länder) von den Pyrenäen zur Garonne.
Zahlreiche Strandseen, große Wanderdünen, öde Heidestrecken und Sumpfgebiete
zeichnen ihn aus. Durch Aufforstungen sucht man dem Wandern der Dünen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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2. Das Königreich Rumänien.
Rumänien ist ein Karpathenvorland. Es bildet die Verbindungsbrücke
zwischen Rußland, Österreich-Ungarn und der Balkauhalbinsel. Es besteht
aus 3 Landschaften. Das Land zwischen Karpathen und Prnth ist die Moldau.
Südlich davon zwischen Karpathen und Donau liegt die Walachei und zwischen
Donau und Meer die Döbrudscha.
In der Moldau gehen die reichbewaldeten Karpathen durch das vor-
gelagerte Hügelland allmählich in eine mit fruchtbarem Schwemmland bedeckte
Platte über, in die die Flüsse tiefe Täler eingegraben haben.
Die Walachei ist die größte Landschaft Rumäniens. Die Ebene senkt
sich nach Süden und Osten. Zum Donautal bricht sie mit einem Steilrand
ab. Der mächtige Lehm-
boden der Ebene ist
äußerst fruchtbar.
Die Döbrudscha hat
zwar vorzüglichen Löß-
boden, aber wegen der
Regenarmut ist sie viel-
fach Steppenland.
Das Klima Rnmä-
niens ist Festlandsklima
mit glühend heißem
Sommer und eisigen Ost-
winden im Winter. In-
folgedefsen friert die
Donau, die Hauptver-
kehrsstraße, mehrere
Monate zu.
Rumänien gehört
zu den besten Ackerbaugebieten Europas. Dem Ackerbau stehen große und
ertragreiche Flächen zur Verfügung. Da der rumänische Bauer wirtschaftlichen
Belehrungen zugänglich ist, brechen sich Verbesserungen schnell Bahn. Der
rumänische Getreidebau hat noch eine große Zukunft. Für die Ausfuhr spielt
der Weizen die Hauptrolle, während in der Ernährung des Volkes der Mais
die erste Stelle einnimmt. In den Ackerbaugebieten wird die Viehzucht
(Schaf-, Rinder-, Pferdezucht) mehr und mehr zurückgedrängt. Das Haupt-
gebiet der Viehzucht ist die Steppe.
Der Getreidehandel hat das Aufblühen der Donaustädte Bra'ila (das
Seetor der Walachei) und Galatz (63 T.), der Stapelplätze für Getreide, bewirkt.
Rumänien ist nach Rußland unser bester Getreidelieferant. Allerdings geht
ein großer Teil des Getreides über Belgien und Österreich-Ungaru.
tv.-:-:-/! Rumänen Kvxvm Deutsche —12223 Bulgaren Magyaren
E553 Serben' ylv^vl Klein-Russen ivam Tataren
Maßstab i.: 12000000' J? 1?°Kiiom^,-
Das Wohngebiet des rumänischen Volks.
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Extrahierte Ortsnamen: Österreich-Ungarn Donau Donau Donau Europas Belgien
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3. Rolland»
(33 080 qkm. — 5,75 Mill. E.; auf 1 qkm 174.)
1. Die natürlichen £andfcbaften. Holland bildet die Fortsetzung der
Norddeutschen Tiefebene. Wir können drei natürliche Landschaften unterscheiden:
a) Die Küste.
b) Das Marschland. /
c) Geest und Moore.
a) Die Küste. Die Flachküste Hollands besteht aus drei verschiedenen
Stücken. Der südliche Teil ist das Mündungsgebiet der großen Ströme.
Rhein und Scheide bilden ein großes Delta. Durch 4 tiefe Buchten dringt
das Meer tief in das Land ein und gliedert es in eine Reihe von sehr tief
gelegenen Inseln, die nach der Seeseite durch Dünen, nach der Landseite durch
Dämme gegen Überflutungen geschützt find. Der mittlere fast völlig unge-
gliederte Teil ist durch einen mächtigen, hohen Dünenwall geschützt. Der
Nordseekanal und die Mündung des alten Rheines durchbrechen den Dünen-
wall. Der nördliche Te.il der Küste gleicht der deutschen Küste. Gewaltige
Sturmfluten haben auch hier den Dünenwall zerriffen. Als Reste der Dünen-
kette ragen die Westfriesischen Inseln aus den Fluten empor. Der
Südersee (fendersee) greift als mächtiger Bufen tief in das Land ein.
b) Die Marschen. Holland hat wie Deutschland Fluß- und See-
Märschen. Die Marschen nehmen etwa die Hälfte des Königreichs ein.
Jahraus, jahrein werden dem Meere neue Gebiete abgerungen. Durch die jetzt
begonnene Trockenlegung der Südersee wird unter einem Kostenaufwand von
500 Mill. Mark iu etwa 30 Jahren eine Marfchfläche von */ig des König-
reichs gewonnen. Auch durch Trockenlegung zahlreicher Binnenseen sind den
Wasserfluten große Flächen abgerungen worden. So ist das ehemalige
Haarlemer Meer in ein Fruchtland verwandelt worden.
Beschreibe eine holländische Marschlandschaft an der Hand des Bildes! Jnwie-
fern ist das Marschland ein dem Meere abgerungenes Gebiet? Welche Bedeutung
haben die zahlreichen Windmühlen auf dem Bilde? Weise die Bedeutung der Kanäle
für den Verkehr des Lanves nach! Warum ist die Anlage von Landstraßen und Eisen-
bahnen in dem Marschgebiet schwierig?
Die Marschen zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit aus. Wegen der
reichlichen Bewässerung werden sie vorwiegend als Weide benutzt. Das Vieh
kann bei dem milden Klima selbst im Winter draußen bleiben. Im Süden
wird ein großer Teil des Marschbodens als Garten- und Ackerland benutzt.
c) Geest und Moor. Da, wo das Land ansteigt, lehnen sich an die
fruchtbare Marsch die Sandflächen der Geest. Sie gleichen in ihrem Charakter
den deutschen Geestgebieten. (Nenne wichtige deutsche Geestlandschaften!)
Ödland, Heide und Moore erfüllen die weiten Gebiete. Der wenig
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Extrahierte Ortsnamen: Holland Norddeutschen_Tiefebene Hollands Rhein Dünen- Westfriesischen Holland Deutschland
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3. Die flßalayitcben Inseln.
1. Allgemeines. Die Malayischen Inseln reichen von Hinterindien bis
Australien. Es gehören dazu die Großen und Kleinen Snndainseln, die
Molnkken und Philippinen. Sie sind viermal so groß wie das Deutsche Reich.
Die Inseln haben ehemals in Verbindung mit dem Festland gestanden. Die
Gebirgszüge von Hinterindien finden auf den Inseln ihre Fortsetzung.
Charakteristisch ist die große Zahl der Vulkane. Sie erreichen ihre größte
Mächtigkeit auf Java (3800 m). Der Ausbruch des Krakatau (Snndastraße)
im Jahre 1883 mit seinem gewaltigen Aschenregen machte sich bis nach
Europa bemerkbar. Neben den Ausbrüchen der Vulkane sind auch die Erd-
beben ein Schrecken der Bewohner.
Die Inseln zeichnen sich durch ein gleichmäßiges Klima aus. Es ist
feuchtheiß und vereinigt die Eigenschaften des Tropen- und Seeklimas. Der
größte Teil der Inseln ist sehr regenreich.
Infolge der Fruchtbarkeit des Bodens, der reichen Bewässerung und des
warmen Klimas übertreffen die Inseln alle Länder Asiens in der Üppigkeit
des Pslanzenwnchses. Hier ist das Paradies der Palmen, der Bambusarten,
Bananen und zahlreicher Schlingpflanzen. Einzelne Kletterpalmen (spanisches
Rohr) erreichen eine Länge von 150 m. Die Tierwelt hat namentlich in den
niederen Klassen eigenartige Vertreter. Von den Säugetieren sind bemerkens-
wert Orang-Utang, Gibbon, Tiger, Elefant.
Das Innere der Inseln ist zum Teil noch wenig erforscht. Mit
welchen Schwierigkeiten das Reisen verbunden ist, mögen einige Stellen aus
dem Briefe einer mutigen Missionarsfrau, die ihren Mann auf der Reise zu
deu heidnischen Battaks im Innern von Sumatra begleitete, zeigen:
„In einer elenden Hütte zwischen Reisfeldern und dichtem Gebüsch schlugen
wir unser Nachtquartier auf. In Wasser gekochter Reis und ein halbverfaultes
Fischlein machte unsere kärgliche Abendmahlzeit aus. Nachts bissen uns die
Moskitos halb tot, und das Feuer unter dem Hause gegen die wilden Tiere
angezündet, — denn die Häuser stehen dort alle auf Pfählen, 5—6 Fuß über
dem Erdboden, — rauchte so gewaltig, daß man halb erstickte.
Am andern Tage mußten wir auch die beiden berüchtigten Brücken über
deu Batang-Torn-Strom überschreiten, aus Bambus und Brettern gebaut, die
hin- und herschwankten wie ein Kahn, und tief unten braust der wilde Strom.
Ich mußte alle meine Geisteskräfte zusammennehmen und kam schweißtriefend
hinüber, aber gottlob ohne Unfall.
Der vierte Tag uuseres Bergsteigens war noch besonders anstrengend,
denn es ging steil in die Höhe. Dann kam ein echt indischer Regen. Ströme
von Wasser ergossen sich über uus Arme, die Waldbäche und Flüsse schwollen
hoch auf, wir, durchnäßt, zitterten vor Frost." (Schreiber.)
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Australien Deutsche_Reich Hinterindien Europa Asiens Sumatra
— 84 —
Spitze des Demawend bis zu 5670 m. Das Innere des Hochlandes ist von
zahlreichen Gebirgsketten durchzogen. Die ehemaligen Mulden zwischen den
einzelnen Ketten sind durch mächtige Sand- und Lößlager ausgefüllt und in
ein flaches Tafelland verwaudelt worden.
Die herrschenden Winde kommen aus Nordwesten und Südosten. Sie
sind mit Wasserdampf gesättigt. Die hohen Randgebirge sind daher reich an
Niederschlägen, das Innere erhält aber fast gar keinen Regen. In den weiten
Steppen und Wüsten im Innern versiegen unter der starken Sommerhitze die
von den Bergen kommenden Flüsse entweder im Sand, oder sie münden in
große, abflußlose Salzseen. Da in dem Flußwasser in geringem Maße Salz
enthalten ist, wird bei der starken Verdunstung der Salzgehalt der Seen
immer größer. Ju der Regeuzeit erscheinen anch zahlreiche Sümpfe als
Seen; im Sommer scheidet sich am Rande eine immer größer werdende
Salzkruste aus.
Das Innere des Hochlandes ist dünn bevölkert. Auf den weiten Steppen,
die nur hin und wieder von Oasen unterbrochen werden, ziehen die Nomaden
mit ihren Kamelen, Pferden, Schafen und Rindern umher. Fast alle Wareu-
transporte werden durch Karawanen besorgt.
Die Randgebiete mit reichlichen Niederschlägen und die Gebiete mit künst-
licher Bewässerung ermöglichen ergiebigen Anbau von Weizen, Gerste, Mais,
Baumwolle und Mohn. Tort gedeiht der Wein und feines Obst. Hier ist
die Heimat der Pfirsiche. Die Gürten von Schiras und Jspahan sind
daneben durch ihren Reichtum an Rosen und Blumen berühmt. Der Seiden-
bau ermöglicht die Ausfuhr von Rohseide.
Die Industrie von Iran beschränkt sich ans die Herstellung von kostbaren
Teppichen, Schal- und Seidenwebereien. Im persischen Meerbusen werden
Perlen gewonnen.
Die politischen Verhältnisse. Ter Westen Irans gehört zu Persien
(1650000 qkm — 91/ 2 Mill. Eiuw.). Die Hauptstadt ist Teheran (280 T.).
Von Teheran führt die einzige Eisenbahn des Landes (12 km) nach Schah-
Abdnl-Asim. Der übrige Verkehr geht entweder über die Karawanenstraße
von Teheran über Täbris (200 T.) durch russisches Gebiet zum Schwarzen
Meer oder über die Häsen am Persischen Meer nach Indien und England.
Ten nordöstlichen Teil Irans nimmt Afghanistan (Afghanistan ist so groß wie
Teutschland, hat aber nur 5 Mill. Einw.) ein. Es vermittelt den Verkehr
zwischen Indien und Sibirien. Früher war das Land der Zankapsel zwischen
Rußland und England. Jetzt haben beide Staaten die Unabhängigkeit des
Landes durch einen Vertrag verbürgt. Turch deu Ehaiberpaß am rechten
Ufer des Kabulflusses draugen Alexander der Große und später die Mongolen
nach Indien vor. Der südöstliche Teil von Iran, Belntschistan mit der
Hauptstadt Kelat, gehört den Engländern.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Mohn Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Irans Teheran Teheran Schah-
Abdnl-Asim Teheran Indien England Irans Afghanistan Afghanistan Indien Sibirien England Indien