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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 270

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
270 Iii. Der dreißigjährige Krieg. auf, in dessen Nähe Tilly Stellung genommen hatte. Bei dem ?i 1 Dorfe Brcitenfeld kam es zur Schlacht. Während die Sachsen 1631 J schon beim ersten Ansturme die Flucht ergriffen, hielten die Schweden wacker Stand und errangen zuletzt durch ihre Tapferkeit und das Feldherrntalent ihres Königs einen vollständigen Sieg. Mehrmals verwundet, entging Tilly nur mit genauer Noth der Gefangenschaft. Zu Halb er stadt sammelte der geschlagene Feldherr die Trümmer seines Heeres, zog Verstärkungen aus Westfalen an sich und ging nach Süddeutschland zurück, um Baiern zu vertheidigen. Während die Sachsen in Böhmen einrückten, zog Gustav Adolf über Erfurt und durch den Thüringer Wald nach Franken und von da den Main abwärts nach dem Rheine. Aller Orten jubelten ihm die Protestanten zu und begrüßten in dem Heldenkönige ihren Erretter von schwerem Glaubensdrucke; auch die Fürsten traten nun offen an seine Seite. Die eroberten Städte und Bisthümer mußten ihm huldigen; in Würz bürg errichtete er eine schwedischelandesregierung. Im folgenden Frühjahre setzte er seinen Zug nach dem Süden fort, und Anfang i632april stand er an den Thoren Baierns, am Lech. Tilly hatte am jenseitigen Ufer (bei Rain, nördlich von Angsburg) eine feste Stellung eingenommen. Aber im Angesichte des Feindes und unter dem heftigsten Geschützfeuer bewerkstelligte Gustav Adolf den Uebergaug über den Flu§ und nöthigte die Gegner zum Abzüge. Baiern stand dem Sieger offen, und Mitte Mai hielt dieser seinen Einzug in München. Manche aus der Umgebung des Königs riethen diesem, Magdeburgs Schicksal an der Hauptstadt des größten Widersachers der evangelischen Lehre zu rächen. Doch Gustav Adolf verschmähte es und begnügte sich mit der Zahlung einer bedeutenden (Kontribution. Tilly hatte sich schwerverwundet nach Ingolstadt begeben, wo er 15 Tage später starb. Er war eine kleine, unscheinbare Gestalt und hatte eine häßliche, fast abschreckende Gesichtsbildung. In der Regel trug er einen hoch aufgestutzten Hut mit einer rothen Feder, die ihm über den Rücken herabhing. Gegen seine Umgebung war er kalt und verschlossen, gegen die Soldaten streng, aber gerecht. Das Elend, das er über viele Gegenden brachte, rührte ihn wenig; aber nie übte er Grausamkeit und Härte aus Uebermuth; Zweckmäßigkeit war die einzige Richtschnur seines Handelns. Uneigennützig verschmähte er es , sich mit Geld und Gütern zu bereichern oder Titel und Würden anzunehmen. Der römischen Kirche war er eifrig ergeben, und seinem Kurfürsten ist er bis an sein Ende ein treuer Diener geblieben.

2. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 317

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Oestreichs Kämpfe in den Jahren 1805 it. 1809. Auflösung des deutschen Reichs. 317 Nun wurden die in Rastatt abgebrochenen Verhandlungen wieder aufgenommen. Da zeigte sich denn, wie tief Deutschland gesunken war. Zwar setzte man zur Feststellung der Entschädigungen eine Reichsdeputation nieder, aber bei der unter den deutschen Fürsten herrschenden Uneinigkeit und Eifersucht war die Entscheidung ganz in Bonaparte's Hände gegeben. Ein fremder Emporkömmling saß über deutsche Angelegenheiten zu Gericht, und von seiner und seiner Creatnren Gunst erbettelten sich Fürsten und Herren, was zu vertheidigen sie sich unfähig erwiesen. An die Ehre und Würde des Reiches dachte Keiner; jeder suchte nur ein möglichst großes Stück Land zu erwischen. Um die zur Befriedigung der verschiedenen Forderungen nöthigen Gebiete zu gewinnen, wurden die geistlichen Herrschaften in weltliches Besitzthum umgewandelt (säcnlarisirt), viele kleinere Herren ihrer Selbständigkeit beraubt (mediatisirt), und die meisten Reichsstädte benachbarten Fürsten zugetheilt. Am reichsten wurde Baiern bedacht; Preußen erhielt die Bisthümer Müufter, Paderborn und Hildesheim, ferner die Städte Nordhausen, Mühlhausen, Erfurt und das Eichsfeld; Hessen-Kassel, Würtemberg und Baden wurden zu Kurfürstentümern erhoben; auch einige ausländische Fürsten, die Herzöge von Toskana und Modena sowie der Erbstatthalter der Niederlande fanden für ihre Verluste Entschädigung auf deutschem Boden. Und dieser schmähliche Länderschacher, er wurde durch den sogenannten Reichsdeputations-Hauptschluß in aller Form gutgeheißen. i803 3. Oestreichs Kämpfe in den Jahren 1805 und 1809. Auflösung des deutschen Reichs. Seit Errichtung der Consularregierung bestand in Frankreich die Republik nur noch dem Namen nach; in Wirklichkeit besaß Bonaparte, besonders nachdem er sich zum lebenslänglicheu ersten Co ns ul hatte ernennen lassen, volle königliche Gewalt. Der Ruhm, den er auf den französischen Namen gehäuft, die Bewunderung, die man seiner fast übermenschlichen Größe in ganz Europa zollte, riß die Nation mit fort; und wie die stolzesten Fürsten ihre Kronen vor dem Hute des Eorsen senkten, so beugten sich ihm in Frankreich alle Parteien in unwillkürlichem Gehorsam. Dazu kam, daß er durch treffliche Gesetze, durch gute öffentliche Anstalten, durch Begünstigung der Gewerbe, Künste und Wissenschaften auch für das leibliche und geistige Wohlbefinden des Volkes Sorge trug. So erhob sich denn nirgends Widerspruch, als er am 18. Mat 1804 als Kaiser der Franzosen den wieder anfge- [1804 richteten Thron bestieg. Noch in demselben Jahre kam Papst Pins Vii. über die Alpen und vollzog am 2. December die Salbung des „neuen Cäsar". Dann wurde die ligurische und

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 318

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
318 Vii. Die französische Republik und das Kaiserreich. eisalpinische Republik aufgehoben, und Napoleon setzte sich zu Mailand als „König von Italien" die eiserne Krone der Lombarden aufs Haupt. Wie hätte es der Gewaltige in der Hand gehabt, die Völker zu beglücken! Aber der Dämon des Krieges ließ ihm keine Ruhe. Zuerst fing er mit England Händel an und besetzte Hannover. In Folge dessen suchten die englischen Staatsmänner ein neues Büuduiß gegeu ihn zu Stande zu bringen, und Napoleons Ueber-mnth erleichterte ihnen ihre Bemühungen. Er hatte das deutsche Reichsgebiet mehrfach frech verletzt und n. A. den der vertriebenen französischen Königsfamilie angehörigen Herzog von Enghien ans Baden entführen und dann erschießen lassen. Diese Gewaltthat erregte allgemeine Entrüstung, und Rußland, Oestreich 1805] nndschweden traten mit England zu einer dritten Eoalition gegen Frankreich zusammen. Sofort brach Napoleon mit seiner Armee, die er behufs einer Landung in England um Boulogue zusammen gezogen, nach Deutschland auf, wo sich die Kurfürsten von Baden, Würtem-berg und Baiern mit ihm vereinigten. Mack stand mit den Oestreichern bei Ulm. Hier suchte ihn Napoleon auf, während der Marschall Bernadotte von Würzburg aus durch das preußische, also neutrale Gebiet von Ansbach marschirte und den Gegnern in den Rücken kam. Nur einige Corps der Oestreich et vermochten sich durchzuschlagen, die übrigen tourt-eu versprengt und aufgerieben, Mack selbst mußte sich mit 23000 Mann ergeben. Die Folge davon war, daß sich auch Erzherzog Karl, der in Italien vorgedrungen, zurückziehen mußte, um sich mit den Russen zu vereinigen. Ehe aber diese Vereinigung stattfinden konnte, hatte Napoleon, der es verstand, seine Siege jascl) zu verfolgen, bereits die Entscheidung herbeigeführt und "in der „Dreikaiserschlacht" — auch Franz Ii. und Alexander von Rußland befanden sich bei s. ®ec.] ihren Heeren — bei Austerlitz (südöstlich von Brünn) die Gegner-total geschlagen. — Vier Wochen später schloß Oestreich den Frieden von Preßburg, in welchem es Venedig an Italien, Tyrol an Baiern und seine schwäbischen Besitzungen an Würtemberg und Baden abtreten mußte. Die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg wurden zu König eu erhoben, der Kurfürst von Baden erhielt deu Titel Großherzog. England, das in demselben Jahre einen glorreichen Seesieg bei Trafalgar (westlich von Cap Tarisa) errungen, wo der tapfere Nelson die Todeswunde empfing, setzte den Krieg noch fort. Nun trat Napoleon immer unverhohlener mit dem Plane hervor, eine Weltherrschaft zu gründen. Zn dem Zwecke versorgte er seine Verwandten und Günstlinge mit neuerrichteten Reichen. Seinem Bruder Joseph gab er das Königreich Neapel, seinen Bruder Ludwig machte er zum König von Holland, seinen

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 157

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Ausbreitung des Christenthums im Frankenreiche. Bonifacius. 157 das Land bet Ostfranken und bekehrte Viele berselben. Einer der Gehülfen, Gallus, blieb krank in der Nähe des Bobeusee's zurück und verließ auch uach seiner Geuesuug jene Gegenb nicht, wo er während einer längeren, segensreichen Wirksamkeit das Kloster (Et Gallen gründete. Ein anb er er Irländer, Namens Kilian, hatte bei dem Herzog Gosbert in Würzburg Eingang gefunden, wurde aber in dessen Abwesenheit von seiner Gemahlin Geilan a ermordet. Gegen das Ende des 7. Jahrhunderts kam der Engländer Willibrord nach Holland, um dort zur Bekehrung der Friesen thätig zu sein. Unter seinen Gehülfen und Nachfolgern im Werke der Mission zeichneten sich besonders Swit-bertns und die Brüder Ewald aus, die im heutigen Westfalen und der Rheinprovinz das Evangelium verküubeteu. Der Erstere erhielt von Pipin von Heristal eine wüst liegenbe Jusel im Rhein, der Wehrt genannt, auf welcher er ein Kloster baute, aus dem später die Stadt Kaiserswerth entstand. Der Bedeutendste aber unter allen Glanbensboten, der wegen seiner ausgebreiteten und folgenreichen Wirksamkeit der „Apostel der Deutschen" genannt wirb, war Bonifacius. Bonifacius (Wohlthäter) ober Winfried, wie sein eigentlicher Name lautet, entstammte einer angesehenen englischen Familie. Einige breißig Jahre alt kam er nach Deutschland herüber und verkündigte zuerst den Friesen das Evangelium. Da diese aber?i6 zur Zeit mit Karl Martel im Kriege lagen, so war auf Erfolg nicht zu rechnen, und Bonifaeins ging nach England zurück. Zwei Jahre später begab er sich uach Rom, wo er sich vom Papste die Erlaubniß erbat, den Deutschen das Christenthum zu bringen, und den Segen desselben zu seinem Vorhaben empfing. Nachbem er wieber eine Zeit lang in Friesland an Willibrords Seite gewirkt hatte, wanbte er sich nach Franken und Hessen, um die Saat des Evangeliums, die schon Kilian dort ausgestreut hatte, weiterem Wachsthum entgegen zu führen. Bald baranf erschien er zum zweiten Male in Rom. Der Papst empfing ihn mit allen Ehren, ernannte ihn zum Bischof und päpstlichen Legaten (Gesandten) und gab ihm Empfehlungsschreiben an die Fürsten und Geistlichen Süddeutschlands mit. Aber er fand bei den Letzteren, welche wenig Lust zeigten, sich einem Sendling des römischen Bischofs nnterznorbnen, keine günstige Ausnahme. Er wanbte sich barnm norbwärts und entfaltete in Franken, Thüringen und Hessen eine großartige Thätigkeit. Die heiligen Haine, die Götzenaltäre verfchwanben und machten christlichen Gotteshäusern Platz. Bei Geismar in Hessen stand eine uralte Eiche, die dem Donar geweiht war. Bonifacius legte vor versammeltem Volke, das nicht anders glaubte, als der Donnerer werde den Frevler zerschmettern, die Art au den Baum und erbaute aus dem Holze besselbeu eine Kirche (bei Fritzlar). Nun würde das Volk seinen Prebigten zu-

5. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 263

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Der Krieg in Böhmen, in der Pfalz und in Niedersachsen. 263 ihm um den, Preis der Lausitz seine Hülfe. Ohne Widerstand zu finden, rückte Maximilian, nachdem er die Protestanten Oestreichs zur Unterwerfung gebracht, in Böhmen ein. Am tocifecn Berge bei Prag kam es am'8. November 1620 zur Entscheidung^ [1620 schleicht. Nach eiustündigem Kampfe befand sich das böhmische Heer unter Christian von' Anhalt und Matthias von Thnrn auf der Flucht. Friedrich V., der sorglos an der schwelgerischen Mittagstafel gesessen, verließ eilig die «Ltadt und irrte lange Zeit als Flüchtling in Norddeutschland umher, bis er in Holland eine Freistatte fand. — Nun stand Ferdinand nichts mehr im Wege, die katholische Religion wieder zur alleinherrscheudeu in Böhmen zu machen, und er führte seinen Plan mit der größten Härte durch. 27 der voruehmsteu Protestanten wurden hingerichtet, sämmtliche evangelischen Prediger und Lehrer und 185 adelige Familien mußten, zum Theil mit Zurücklaffuug ihrer Habe, das Land verlassen. Das gleiche Loos traf gegen 30000 bürgerliche Familien, die lieber Eigenthum und Vaterland opfern, als ihren Glauben verleugnen wollten. Mit den eingezogenen Gütern beschenkte Ferdinanb die Jesuiten und die ihm treu gebliebenen östreichischen und böhmischen Edelleute. Seinem Bundesgenossen Maximilian von Baiern verlieh er die Pfalz uebst der Kurwürde. Der böhmische Krieg sollte nur ein Vorspiel zu längeren, heftigeren Kämpfen sein. Trotz der geringen Theilnahme, welche die Protestanten “bei1 Sache Friebrichs von der Pfalz bewiesen, fanben sich boch einige Fürsten, die bcn Versuch machten, dem vertriebenen Könige seine Länder zurück zu erobern. Es waren dies der Graf Ernst von Mansfeld, der schon in Böhmen mitgefochten, der Prinz Christian von Brannschwcig, Verweser des Bisthums Halberstadt, und der Markgraf Friedrich von Baden, — Männer mit geringen Hilfsmitteln, aber voll Kühnheit und Thatkraft. Ihr Feldherrnruf verschaffte ihren Fahnen Zulauf, und um die Kosten des Krieges zu decken, befolgten sie bcn Grnnbsatz: „ bcr Krieg muß bcn Krieg ernähren Währenb sich Mansfclbs Heer einer Räuberschaar gleich über^ die Pfalz, Franken und beit Elsaß ergoß und die reichen Stifter am Main und Rhein brandschatzte, plünderte Braunschweig die Kirchen und Klöster Westfalens. Aber eben diese Art der Kriegführung erschwerte ein gemeinsames Handeln, und so gelang es dem Feldherrn der Liga, dem Grafen Tilly, die Gegner einzeln anzugreifen. Zwar wurde er von Mansfeld bei Wiesloch (südlich von Heidelberg) geschlagen, besiegte aber bald darauf den Markgrafen Friedrich bei Wimpfen und den Prinzen Christian bei Höchst. Seiti622 dieser Zeit verschwindet Friedrich von Baden vom Kriegsschauplätze, während Mansfclb -ttnb Braunschweig nach beit Niederlanden gingen und von dort aus in Ost friesland und Westfalen einfielen. Da erschien Tilly mit einem starken Heere in Nicdersachsen und schlug

6. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 63

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 63 — Die Bewohner der Ostalpen sind meistens Deutsche. Im Süden wohnen Italiener und im Südosten Slowenen. Politische Einteilung. 1. Vorarlberg am Rhein und Bodensee entspricht in seinen Erwerbsverhältnissen dem schweizerischen Mittelland. Bedeutende Baumwollindustrie. Hauptstadt: Bregenz am Bodensee. (Zwischen der Schweiz und Vorarlberg liegt das selbständige Fürstentum Liechten- stein mit der Hauptstadt Vaduz.) 2. Die gesürstete Grafschaft Cirol erstreckt sich von Bayern bis Italien. In Nordtirol liegt im dichtbesiedelten Jnntale am Beginn der Brennerstraße die Haupt- und Universitätsstadt Innsbruck (46 T.). Im sonnigen Südtirol sind im Etschtale Meran und Bozen besuchte Winterkurorte. Das schön gelegene Bozen ist auch ein wichtiger Handelsplatz. Trient (27 T.) ist ein Mittelpunkt für die Seidenindustrie. 3. Das Herzogtum Salzburg gehört zu den am dünnsten besiedelten Ländern der österreichischen Krone. (Grund!) Die wundervolle Lage der Hauptstadt Salzburg (37 St.) mit dem sie überragenden Schloß Hohensalzburg zeigt uns das Bild. Die Tauernbahn, die kürzeste Verbindung zwischen Deutschland und dem Hasen Trieft, geht von Salzburg über den berühmten Badeort Gastein, über und durch die Hohen Tauern, Karawanken und Julischen Alpen nach Italien. 4. Das Herzogtum Steiermark umfaßt die Steirischen Alpen und das ihnen östlich vorgelagerte Hügelland. Infolge der geringen Höhe der Berge ist es ein Durch- gangsland für den Verkehr von der Donau zum Meer. Da auch die wirtschaftlichen Salzburg. Nach einer Photographie von Würthle & Sohn in Salzburg.

7. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 79

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
menballen. Wird diese später, selbst nach vielen Iahren, mit Wasser besprengt, so entfaltet sie sich wieder. Die Beduinen, welckie in der dortigen Gegend Hausen, sam- meln diese Blumen und verkaufen sie an christliche Pilger. 4. Provinzen und Städte Palästinas. Palästina wird durch den Jordan in das West- und Ostjordanland geschieden. Das Westjordanland zerfiel zur Zeit Jesu in drei Provinzen: a. Indäa, von den nackten Höhen des judäischen Gebirges durchzogen, enthält die Hauptstadt Palästinas, Jerusalem. Jerusalem, die heilige Stadt, liegt auf mehreren Hügeln am Bache Kidron und ist von einer 13 m hohen Mauer umgeben. Die Häuser haben meist flache Dächer, die von Kuppeln mit dem Halbmonde und von Klöstern mit dem Kreuze über- ragt werden. An der Stelle des Tempels erhebt sich jetzt die Omarmoschee, die zu den größten Heiligtümern der Muhamedauer zählt. Die schmalen, oft überwölbten und daher dunkeln Gassen sind schlecht gepflastert und die in ihnen befindlichen offenen Kanäle mit Aas, faulenden Früchten, Mist:c. angefüllt. Der „Schmerzensweg" führt Jerusalem. uns nach der Kirche des heiligen Grabes. Dieselbe ist auf dem Hügel Golgatha er- baut und umschließt das heilige Grab sowie den Felsen, auf welchem das Kreuz er- richtet war. Man zeigt hier noch die Löcher, in denen die Kreuze gestanden haben sollen, und eine Messingleiste verdeckt einen tiefen Spalt, der beim Verscheiden Jesu sich gebildet haben soll, „als die Felsen zerrissen und die Erde erbebte". Im Osten führt eine Brücke über den Kidron nach dem Öl berge. Am Fuße desselben liegt der Garten Gethsemane mit seinen acht uralten Ölbäumen. Etwa 7 km südlich von Jerusalem liegt Bethlehem. Über der Grotte, wo der Heiland geboren, steht die Marienkirche, welche je eine Abteilung für griechische, katho- tische und armenische Christen enthält. Am Iordanthale liegt Jericho und nord-> westlich von Jerusalem der Flecken Emm aus.

8. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 106

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Ii — 106 — haben sie nicht. Wo sie sich niederlassen, errichten sie in der Eile kleine dachförmige Hütten aus Zweigen, Rinde und Gras. Alles, was lebt, wird von ihnen verschlungen^ selbst Eidechsen, Frösche und Spinnen. Ihr faules Wanderleben geht ihnen über alles. Mögen sie von den Weißen auch noch so freundlich behandelt werden - - eines Tages laufen sie doch aus dem Dienst, werfen ihre Kleider in den Busch und ver- zehren wieder Schlangen, Raupen und Würmer — wie zuvor. Australier. ^ 7. Die wichtigsten Kolonien in A. sind Viktoria, Neu Süd-Wales [uiüsj und Südaustralien. Ihre Hauptstädte Melbourne jmelbörn] (450 T.), Syd- ney [feidne] (400 X.) und Adelaide [eddelätd] haben sich in kurzer Zeit — Mel- bourne z. B. in 40 Iahren — aus einem Haufen von Hütten und Zelten zu Pracht- vollen Städten entwickelt, die mit ihren breiten Straßen, feinen Häusern und Pracht- vollen Läden keiner europäischen Großstadt etwas nachgeben. Die Kolonisten im Innern treiben zum Teil auf ihren Farmen Ackerbau, der Mehrzahl nach aber sind sie Squat- ters [sfuotters], d. h. Schafzüchter, da sich das Land mit seinen Grasebenen vorwiegend zur Viehzucht eignet. Ein „Schafbaron" besitzt nicht selten 100 000 und mehr Schafe. Die meilenweiten Weideplätze, welche von der Regierung verpachtet werden, sind (um Hirten zu sparen) mit einem Drahtzaune versehen. In der heißen Jahreszeit gehen zuweilen ganze Herden aus Mangel an Wasser zu Grunde. Zu dem von England in Besitz genommenen Festlande rechnet man politisch auch die im Süden des Festlandes gelegene Insel Tasmania. 8. Die australische Inselwelt umsaßt alle Inseln, die östlich und nordöstlich von A. im stillen Ocean liegen: Neu-Seeland, Neu-Guinea, die Karolinen-, die Samoainseln (Hauptsitz des deutschen Südseehandels), die Gesellschafts- inseln, die Sandwichsinseln flandrisch-] :c. Das Klima dieser Inseln ist ein sehr angenehmes. Auf Neu-Guinea besitzt Deutschland eine Kolonie, die mehr als halb so groß wie das Königreich Preußen ist und den Namen „Kaiser-Wilhelms- Land" führt. Auch die Bismarcksinseln (Neu- Pommern, Neu-Mecklenburg?c.) und die Marschallinseln sind vom deutschen Reiche in Besitz genommen.

9. Geschichte für sächsische Schulen - S. 123

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 123 — 1 Xiii. Deutschlands Erniedrigung und die Befreiungskriege. Napoleon I. und das Ende des Deutschen Reiches. 1. Napoleon Bonaparte. Napoleon war als der Sohn eines Advokaten auf der Insel Korsika geboren, besuchte die Kriegsschule zu Brienne und wurde dann Osnzier. Beim Ausbruch der Revolution stellte er sich auf die Seite der Republikaner. Diese schickten ihn nach Toulon, die Stadt von den Engländern zu befreien. Mit Geschick führte er diese Aufgabe aus. Nun wurde er General. Einen Pariser Volksaufstand brachte er bald dadurch zur Ruhe, daß er mit Kartätschen unter die Aufrührer schießen ließ. Bald darauf übertrug ihm die Regierung den Oberbefehl über die Armee, die damals in Italien gegen die Österreicher kämpfte. In kurzer Zeit hatte er den Feind besiegt und sich auch fast ganz Italien unterworfen. Ein Jahr darauf ging er nach Ägypten, besiegte 23 afrikanische Fürsten bei Kairo und wurde so auch Herr dieses Landes. Nach Frankreich zurückgekehrt, wurde Napoleon hier mit großem Jubel aufgenommen. Bald aber vertrieb er die dortige Regierung und machte sich zum ersten Konsul des Landes. Stets folgte der Sieg seinen Fahnen, und seine Soldaten verehrten ihn abgöttisch. Das machte ihn so kühn, daß er sich 1804 zum Kaiser krönen ließ. 1801 2. Das ganze linke Rheinufer französisch. Im Jahre 1800 überschritt isoo Napoleon den Großen St. Bernhard und schlug die Österreicher bei Marengo. Im Frieden mußte Deutschland das ganze linke Rheinufer an Frankreich abtreten. Um die Fürsten, wie z. B. den König von Preußen und den Kurfürsten von Bayern, die dort Besitzungen verloren hatten, zu entschädigen, gab er ihnen geistliche Fürstentümer und reichsunmittelbare Städte diesseits des Rheins. Sämtliche geistliche Herrschaften in Deutschland bis auf drei verloren so mit. einem Schlage ihren we tlichen Besitz und ebenso sämtliche Reichsstädte bis auf sechs, Nürnberg, Augsburg, Frankfurt und die drei Hansestädte, ihre Selbständigkeit. Im ganzen hörten 112 Staaten und Stätchen auf zu bestehen, wodurch zum Heile Deutschlands die Kleinstaaterei vermindert wurde. 3. Demütigung Österreichs. Als Napoleon Kaiser geworden war, wollte er sich zum Herrn von ganz Europa machen. Es verbanden sich darum die Engländer, Russen und Österreicher gegen ihn. Die Engländer vernichteten seine Flotte bei Trafalgar, wo Admiral Nelson, der tapfere Anführer der Engländer, den Heldentod fand. Die Russen und Österreicher aber schlug Napoleon in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (1805). Im Frieden mußte Österreich 1805 7s "eines Landes abtreten, u. ct. auch Tirol an Bayern. 4. Ende des Teutschen Reiches. Nun war Napoleons Streben darauf gerichtet, auch die Macht des altersschwachen Deutschlands zu brechen. Im Jahre 1806 stiftete er den sogenannten Rheinbund. 16 deutsche Staaten 1806 (Bayern, Württemberg, Baden, Darmstadt, Nassau u. ct.) traten dem Bunde bei und stellten sich damit unter den Schutz Napoleons. 70 kleinere Reichsfürsten, deren Gebiet im Bereiche dieses Rheinbundes lag, wurden ihrer landesherrlichen Rechte entkleidet und Untertanen der ihnen nächstliegenden Rheinbundstaaten. Der' Rheinbund stellte dem Franzosenkaiser 63 000 deutsche Soldaten für jeden Festlandskrieg zur Verfügung. Infolge dieser Vorgänge legte Franz Ii., der 1800 49. Kaiser Deutschlands, die deutsche Kaiserkrone nieder und sührte fortan nur den schon 1804 angenommenen Titel „Kaiser von Österreich". Damit hatte das morsche, beinahe tausendjährige „Heilige Römische Reich Deutscher Nation" sein Ende erreicht.

10. Kursus 1 = Untere Stufe - S. 41

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus I. Abschnitt Ii. §§ 27—30. 41 (§ 27.) Ii. Das Königreich Bayern. 76000 qkm; 6^/s Million Einwohner. Es zerfällt in 8 Regierungsbezirke, von welchen 7 auf den großen östlichen und 1 auf den westlichen Teil am Rhein kommen. 1. Regierungsbezirk Oberbayern: München an der Isar (500000 Einwohner) ist die Hauptstadt des Königreichs. 2. Regierungsbezirk Niederbayern: Passau an der Mündung des Inn. 3. Regierungsbezirk Oberpfalz: Regensburg an der Donau. 4. Regierungsbezirk Oberfranken: Bayreuth. 5. Regierungsbezirk Mittelfranken: Nürnberg (260000 Einwohner). 6. Regierungsbezirk Unterfranken: Würzburg und Aschaffenburg. 7. Regierungsbezirk Schwaben: Augsburg. 8. Regierungsbezirk Rheinpfalz: Speier und Kaiserslautern. Bestimme die Lage der einzelnen Regierungsbezirke und nenne die Gebirge und Flüsse, welche sich in denselben vorfinden! — (§ 28.) Iii. Das Königreich Sachsen. 15000 qkm; 4x/s Million Einwohner. Hauptstadt Dresden an der Elbe (400000 Einwohner). Andere bedeutende Städte sind: Leipzig (460000 Einwohner), Chemnitz, Zwickau und Freiberg. (§ 29.) Iv. Das Königreich Württemberg. 19500 qkm; 2j/s Million Einwohner. Stuttgart (180000 Einwohner) ist die Hauptstadt des Königreichs; außer- dem sind wichtig: Ulm an der Donau, !ferner Heilbronn und Tübingen, beide an dem Neckar. Bestimme die Lage der einzelnen Königreiche und nenne Gebirge und Flüsse, welche in denselben liegen! (§ 30.) Die sechs Großherzoglümer. V. Das Großherzogtum Baden liegt in Süddeutschland auf dem rechten Rhein- nfer. Hauptstadt: Karlsruhe. Andere wichtige Städte sind: Mannheim an der Mündung des Neckar in den Rhein, Heidelberg am Neckar, Freiburg und Konstanz am Bodensee. Baden-Baden ein weit be- rühmter Badeort. Vi. Das Großherzogtum Hessen zerfällt in zwei getrennte Teile, von welchen der eine nördlich und der andere südlich vom Main liegt. Hauptstadt: Darmstadt. Mainz am Einflüsse des Main in den Rhein; Worms am Rhein; Gießen im nördlichen Teile. Vii. Das Großherzogtum Mecklenbnrg-Schwerin liegt an der Ostsee, westlich von der Provinz Pommern. Hauptstadt: Schwerin an dem gleichnamigen See; Rostock in der Nähe des Meeres.
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