270 Iii. Der dreißigjährige Krieg.
auf, in dessen Nähe Tilly Stellung genommen hatte. Bei dem ?i 1 Dorfe Brcitenfeld kam es zur Schlacht. Während die Sachsen 1631 J schon beim ersten Ansturme die Flucht ergriffen, hielten die Schweden wacker Stand und errangen zuletzt durch ihre Tapferkeit und das Feldherrntalent ihres Königs einen vollständigen Sieg. Mehrmals verwundet, entging Tilly nur mit genauer Noth der Gefangenschaft. Zu Halb er stadt sammelte der geschlagene Feldherr die Trümmer seines Heeres, zog Verstärkungen aus Westfalen an sich und ging nach Süddeutschland zurück, um Baiern zu vertheidigen.
Während die Sachsen in Böhmen einrückten, zog Gustav Adolf über Erfurt und durch den Thüringer Wald nach Franken und von da den Main abwärts nach dem Rheine. Aller Orten jubelten ihm die Protestanten zu und begrüßten in dem Heldenkönige ihren Erretter von schwerem Glaubensdrucke; auch die Fürsten traten nun offen an seine Seite. Die eroberten Städte und Bisthümer mußten ihm huldigen; in Würz bürg errichtete er eine schwedischelandesregierung. Im folgenden Frühjahre setzte er seinen Zug nach dem Süden fort, und Anfang i632april stand er an den Thoren Baierns, am Lech. Tilly hatte am jenseitigen Ufer (bei Rain, nördlich von Angsburg) eine feste Stellung eingenommen. Aber im Angesichte des Feindes und unter dem heftigsten Geschützfeuer bewerkstelligte Gustav Adolf den Uebergaug über den Flu§ und nöthigte die Gegner zum Abzüge. Baiern stand dem Sieger offen, und Mitte Mai hielt dieser seinen Einzug in München. Manche aus der Umgebung des Königs riethen diesem, Magdeburgs Schicksal an der Hauptstadt des größten Widersachers der evangelischen Lehre zu rächen. Doch Gustav Adolf verschmähte es und begnügte sich mit der Zahlung einer bedeutenden (Kontribution.
Tilly hatte sich schwerverwundet nach Ingolstadt begeben, wo er 15 Tage später starb. Er war eine kleine, unscheinbare Gestalt und hatte eine häßliche, fast abschreckende Gesichtsbildung. In der Regel trug er einen hoch aufgestutzten Hut mit einer rothen Feder, die ihm über den Rücken herabhing. Gegen seine Umgebung war er kalt und verschlossen, gegen die Soldaten streng, aber gerecht. Das Elend, das er über viele Gegenden brachte, rührte ihn wenig; aber nie übte er Grausamkeit und Härte aus Uebermuth; Zweckmäßigkeit war die einzige Richtschnur seines Handelns. Uneigennützig verschmähte er es , sich mit Geld und Gütern zu bereichern oder Titel und Würden anzunehmen. Der römischen Kirche war er eifrig ergeben, und seinem Kurfürsten ist er bis an sein Ende ein treuer Diener geblieben.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Tilly Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly
3. Oestreichs Kämpfe in den Jahren 1805 it. 1809. Auflösung des deutschen Reichs. 317
Nun wurden die in Rastatt abgebrochenen Verhandlungen wieder aufgenommen. Da zeigte sich denn, wie tief Deutschland gesunken war. Zwar setzte man zur Feststellung der Entschädigungen eine Reichsdeputation nieder, aber bei der unter den deutschen Fürsten herrschenden Uneinigkeit und Eifersucht war die Entscheidung ganz in Bonaparte's Hände gegeben. Ein fremder Emporkömmling saß über deutsche Angelegenheiten zu Gericht, und von seiner und seiner Creatnren Gunst erbettelten sich Fürsten und Herren, was zu vertheidigen sie sich unfähig erwiesen. An die Ehre und Würde des Reiches dachte Keiner; jeder suchte nur ein möglichst großes Stück Land zu erwischen. Um die zur Befriedigung der verschiedenen Forderungen nöthigen Gebiete zu gewinnen, wurden die geistlichen Herrschaften in weltliches Besitzthum umgewandelt (säcnlarisirt), viele kleinere Herren ihrer Selbständigkeit beraubt (mediatisirt), und die meisten Reichsstädte benachbarten Fürsten zugetheilt. Am reichsten wurde Baiern bedacht; Preußen erhielt die Bisthümer Müufter, Paderborn und Hildesheim, ferner die Städte Nordhausen, Mühlhausen, Erfurt und das Eichsfeld; Hessen-Kassel, Würtemberg und Baden wurden zu Kurfürstentümern erhoben; auch einige ausländische Fürsten, die Herzöge von Toskana und Modena sowie der Erbstatthalter der Niederlande fanden für ihre Verluste Entschädigung auf deutschem Boden. Und dieser schmähliche Länderschacher, er wurde durch den sogenannten Reichsdeputations-Hauptschluß in aller Form gutgeheißen. i803
3. Oestreichs Kämpfe in den Jahren 1805 und 1809.
Auflösung des deutschen Reichs.
Seit Errichtung der Consularregierung bestand in Frankreich die Republik nur noch dem Namen nach; in Wirklichkeit besaß Bonaparte, besonders nachdem er sich zum lebenslänglicheu ersten Co ns ul hatte ernennen lassen, volle königliche Gewalt.
Der Ruhm, den er auf den französischen Namen gehäuft, die Bewunderung, die man seiner fast übermenschlichen Größe in ganz Europa zollte, riß die Nation mit fort; und wie die stolzesten Fürsten ihre Kronen vor dem Hute des Eorsen senkten, so beugten sich ihm in Frankreich alle Parteien in unwillkürlichem Gehorsam. Dazu kam, daß er durch treffliche Gesetze, durch gute öffentliche Anstalten, durch Begünstigung der Gewerbe, Künste und Wissenschaften auch für das leibliche und geistige Wohlbefinden des Volkes Sorge trug. So erhob sich denn nirgends Widerspruch, als er am 18. Mat 1804 als Kaiser der Franzosen den wieder anfge- [1804 richteten Thron bestieg. Noch in demselben Jahre kam Papst Pins Vii. über die Alpen und vollzog am 2. December die Salbung des „neuen Cäsar". Dann wurde die ligurische und
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Oestreichs Oestreichs
Extrahierte Ortsnamen: Rastatt Deutschland Paderborn Hildesheim Erfurt Hessen-Kassel Würtemberg Toskana Modena Frankreich Europa Frankreich
318
Vii. Die französische Republik und das Kaiserreich.
eisalpinische Republik aufgehoben, und Napoleon setzte sich zu Mailand als „König von Italien" die eiserne Krone der Lombarden aufs Haupt.
Wie hätte es der Gewaltige in der Hand gehabt, die Völker zu beglücken! Aber der Dämon des Krieges ließ ihm keine Ruhe. Zuerst fing er mit England Händel an und besetzte Hannover. In Folge dessen suchten die englischen Staatsmänner ein neues Büuduiß gegeu ihn zu Stande zu bringen, und Napoleons Ueber-mnth erleichterte ihnen ihre Bemühungen. Er hatte das deutsche Reichsgebiet mehrfach frech verletzt und n. A. den der vertriebenen französischen Königsfamilie angehörigen Herzog von Enghien ans Baden entführen und dann erschießen lassen. Diese Gewaltthat erregte allgemeine Entrüstung, und Rußland, Oestreich 1805] nndschweden traten mit England zu einer dritten Eoalition gegen Frankreich zusammen.
Sofort brach Napoleon mit seiner Armee, die er behufs einer Landung in England um Boulogue zusammen gezogen, nach Deutschland auf, wo sich die Kurfürsten von Baden, Würtem-berg und Baiern mit ihm vereinigten. Mack stand mit den Oestreichern bei Ulm. Hier suchte ihn Napoleon auf, während der Marschall Bernadotte von Würzburg aus durch das preußische, also neutrale Gebiet von Ansbach marschirte und den Gegnern in den Rücken kam. Nur einige Corps der Oestreich et vermochten sich durchzuschlagen, die übrigen tourt-eu versprengt und aufgerieben, Mack selbst mußte sich mit 23000 Mann ergeben. Die Folge davon war, daß sich auch Erzherzog Karl, der in Italien vorgedrungen, zurückziehen mußte, um sich mit den Russen zu vereinigen. Ehe aber diese Vereinigung stattfinden konnte, hatte Napoleon, der es verstand, seine Siege jascl) zu verfolgen, bereits die Entscheidung herbeigeführt und "in der „Dreikaiserschlacht" — auch Franz Ii. und Alexander von Rußland befanden sich bei s. ®ec.] ihren Heeren — bei Austerlitz (südöstlich von Brünn) die Gegner-total geschlagen. — Vier Wochen später schloß Oestreich den Frieden von Preßburg, in welchem es Venedig an Italien, Tyrol an Baiern und seine schwäbischen Besitzungen an Würtemberg und Baden abtreten mußte. Die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg wurden zu König eu erhoben, der Kurfürst von Baden erhielt deu Titel Großherzog. England, das in demselben Jahre einen glorreichen Seesieg bei Trafalgar (westlich von Cap Tarisa) errungen, wo der tapfere Nelson die Todeswunde empfing, setzte den Krieg noch fort.
Nun trat Napoleon immer unverhohlener mit dem Plane hervor, eine Weltherrschaft zu gründen. Zn dem Zwecke versorgte er seine Verwandten und Günstlinge mit neuerrichteten Reichen. Seinem Bruder Joseph gab er das Königreich Neapel, seinen Bruder Ludwig machte er zum König von Holland, seinen
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Oestreich Napoleon Napoleon Marschall_Bernadotte_von_Würzburg Karl Karl Napoleon Franz_Ii Franz Alexander_von_Rußland Alexander Nelson Napoleon Joseph Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Mailand Italien England Hannover Napoleons Baden England Frankreich England Deutschland Baden Baiern Ulm Ansbach Italien Italien Tyrol Baiern Baden Baiern Baden England Holland
2. Ausbreitung des Christenthums im Frankenreiche. Bonifacius. 157
das Land bet Ostfranken und bekehrte Viele berselben. Einer der Gehülfen, Gallus, blieb krank in der Nähe des Bobeusee's zurück und verließ auch uach seiner Geuesuug jene Gegenb nicht, wo er während einer längeren, segensreichen Wirksamkeit das Kloster (Et Gallen gründete. Ein anb er er Irländer, Namens Kilian, hatte bei dem Herzog Gosbert in Würzburg Eingang gefunden, wurde aber in dessen Abwesenheit von seiner Gemahlin Geilan a ermordet. Gegen das Ende des 7. Jahrhunderts kam der Engländer Willibrord nach Holland, um dort zur Bekehrung der Friesen thätig zu sein. Unter seinen Gehülfen und Nachfolgern im Werke der Mission zeichneten sich besonders Swit-bertns und die Brüder Ewald aus, die im heutigen Westfalen und der Rheinprovinz das Evangelium verküubeteu. Der Erstere erhielt von Pipin von Heristal eine wüst liegenbe Jusel im Rhein, der Wehrt genannt, auf welcher er ein Kloster baute, aus dem später die Stadt Kaiserswerth entstand. Der Bedeutendste aber unter allen Glanbensboten, der wegen seiner ausgebreiteten und folgenreichen Wirksamkeit der „Apostel der Deutschen" genannt wirb, war Bonifacius.
Bonifacius (Wohlthäter) ober Winfried, wie sein eigentlicher Name lautet, entstammte einer angesehenen englischen Familie. Einige breißig Jahre alt kam er nach Deutschland herüber und verkündigte zuerst den Friesen das Evangelium. Da diese aber?i6 zur Zeit mit Karl Martel im Kriege lagen, so war auf Erfolg nicht zu rechnen, und Bonifaeins ging nach England zurück. Zwei Jahre später begab er sich uach Rom, wo er sich vom Papste die Erlaubniß erbat, den Deutschen das Christenthum zu bringen, und den Segen desselben zu seinem Vorhaben empfing. Nachbem er wieber eine Zeit lang in Friesland an Willibrords Seite gewirkt hatte, wanbte er sich nach Franken und Hessen, um die Saat des Evangeliums, die schon Kilian dort ausgestreut hatte, weiterem Wachsthum entgegen zu führen. Bald baranf erschien er zum zweiten Male in Rom. Der Papst empfing ihn mit allen Ehren, ernannte ihn zum Bischof und päpstlichen Legaten (Gesandten) und gab ihm Empfehlungsschreiben an die Fürsten und Geistlichen Süddeutschlands mit. Aber er fand bei den Letzteren, welche wenig Lust zeigten, sich einem Sendling des römischen Bischofs nnterznorbnen, keine günstige Ausnahme. Er wanbte sich barnm norbwärts und entfaltete in Franken, Thüringen und Hessen eine großartige Thätigkeit. Die heiligen Haine, die Götzenaltäre verfchwanben und machten christlichen Gotteshäusern Platz. Bei Geismar in Hessen stand eine uralte Eiche, die dem Donar geweiht war. Bonifacius legte vor versammeltem Volke, das nicht anders glaubte, als der Donnerer werde den Frevler zerschmettern, die Art au den Baum und erbaute aus dem Holze besselbeu eine Kirche (bei Fritzlar). Nun würde das Volk seinen Prebigten zu-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankenreiche Gallus Würzburg Holland Westfalen Rheinprovinz Rhein Kaiserswerth Deutschland England Rom Friesland Hessen Rom Hessen Hessen Fritzlar
2. Der Krieg in Böhmen, in der Pfalz und in Niedersachsen. 263
ihm um den, Preis der Lausitz seine Hülfe. Ohne Widerstand zu finden, rückte Maximilian, nachdem er die Protestanten Oestreichs zur Unterwerfung gebracht, in Böhmen ein. Am tocifecn Berge bei Prag kam es am'8. November 1620 zur Entscheidung^ [1620 schleicht. Nach eiustündigem Kampfe befand sich das böhmische Heer unter Christian von' Anhalt und Matthias von Thnrn auf der Flucht. Friedrich V., der sorglos an der schwelgerischen Mittagstafel gesessen, verließ eilig die «Ltadt und irrte lange Zeit als Flüchtling in Norddeutschland umher, bis er in Holland eine Freistatte fand. — Nun stand Ferdinand nichts mehr im Wege, die katholische Religion wieder zur alleinherrscheudeu in Böhmen zu machen, und er führte seinen Plan mit der größten Härte durch.
27 der voruehmsteu Protestanten wurden hingerichtet, sämmtliche evangelischen Prediger und Lehrer und 185 adelige Familien mußten, zum Theil mit Zurücklaffuug ihrer Habe, das Land verlassen. Das gleiche Loos traf gegen 30000 bürgerliche Familien, die lieber Eigenthum und Vaterland opfern, als ihren Glauben verleugnen wollten. Mit den eingezogenen Gütern beschenkte Ferdinanb die Jesuiten und die ihm treu gebliebenen östreichischen und böhmischen Edelleute. Seinem Bundesgenossen Maximilian von Baiern verlieh er die Pfalz uebst der Kurwürde.
Der böhmische Krieg sollte nur ein Vorspiel zu längeren, heftigeren Kämpfen sein. Trotz der geringen Theilnahme, welche die Protestanten “bei1 Sache Friebrichs von der Pfalz bewiesen, fanben sich boch einige Fürsten, die bcn Versuch machten, dem vertriebenen Könige seine Länder zurück zu erobern. Es waren dies der Graf Ernst von Mansfeld, der schon in Böhmen mitgefochten, der Prinz Christian von Brannschwcig, Verweser des Bisthums Halberstadt, und der Markgraf Friedrich von Baden, — Männer mit geringen Hilfsmitteln, aber voll Kühnheit und Thatkraft. Ihr Feldherrnruf verschaffte ihren Fahnen Zulauf, und um die Kosten des Krieges zu decken, befolgten sie bcn Grnnbsatz: „ bcr Krieg muß bcn Krieg ernähren Währenb sich Mansfclbs Heer einer Räuberschaar gleich über^ die Pfalz, Franken und beit Elsaß ergoß und die reichen Stifter am Main und Rhein brandschatzte, plünderte Braunschweig die Kirchen und Klöster Westfalens. Aber eben diese Art der Kriegführung erschwerte ein gemeinsames Handeln, und so gelang es dem Feldherrn der Liga, dem Grafen Tilly, die Gegner einzeln anzugreifen. Zwar wurde er von Mansfeld bei Wiesloch (südlich von Heidelberg) geschlagen, besiegte aber bald darauf den Markgrafen Friedrich bei Wimpfen und den Prinzen Christian bei Höchst. Seiti622 dieser Zeit verschwindet Friedrich von Baden vom Kriegsschauplätze, während Mansfclb -ttnb Braunschweig nach beit Niederlanden gingen und von dort aus in Ost friesland und Westfalen einfielen. Da erschien Tilly mit einem starken Heere in Nicdersachsen und schlug
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Christian_von' Matthias_von_Thnrn Friedrich_V. Friedrich_V. Ferdinand Maximilian_von_Baiern Maximilian Ernst_von_Mansfeld Ernst Christian_von_Brannschwcig Friedrich_von_Baden Friedrich Tilly Friedrich Friedrich Christian Friedrich_von_Baden Friedrich Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Niedersachsen Prag Norddeutschland Holland Main Rhein Westfalens Mansfeld Wiesloch Heidelberg Ost Westfalen Nicdersachsen
— 63 —
Die Bewohner der Ostalpen sind meistens Deutsche. Im Süden wohnen
Italiener und im Südosten Slowenen.
Politische Einteilung.
1. Vorarlberg am Rhein und Bodensee entspricht in seinen Erwerbsverhältnissen
dem schweizerischen Mittelland. Bedeutende Baumwollindustrie. Hauptstadt: Bregenz
am Bodensee.
(Zwischen der Schweiz und Vorarlberg liegt das selbständige Fürstentum Liechten-
stein mit der Hauptstadt Vaduz.)
2. Die gesürstete Grafschaft Cirol erstreckt sich von Bayern bis Italien. In
Nordtirol liegt im dichtbesiedelten Jnntale am Beginn der Brennerstraße die Haupt-
und Universitätsstadt Innsbruck (46 T.). Im sonnigen Südtirol sind im Etschtale
Meran und Bozen besuchte Winterkurorte. Das schön gelegene Bozen ist auch ein
wichtiger Handelsplatz. Trient (27 T.) ist ein Mittelpunkt für die Seidenindustrie.
3. Das Herzogtum Salzburg gehört zu den am dünnsten besiedelten Ländern der
österreichischen Krone. (Grund!) Die wundervolle Lage der Hauptstadt Salzburg (37 St.)
mit dem sie überragenden Schloß Hohensalzburg zeigt uns das Bild.
Die Tauernbahn, die kürzeste Verbindung zwischen Deutschland und dem Hasen
Trieft, geht von Salzburg über den berühmten Badeort Gastein, über und durch die
Hohen Tauern, Karawanken und Julischen Alpen nach Italien.
4. Das Herzogtum Steiermark umfaßt die Steirischen Alpen und das ihnen
östlich vorgelagerte Hügelland. Infolge der geringen Höhe der Berge ist es ein Durch-
gangsland für den Verkehr von der Donau zum Meer. Da auch die wirtschaftlichen
Salzburg.
Nach einer Photographie von Würthle & Sohn in Salzburg.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
menballen. Wird diese später, selbst nach vielen Iahren, mit Wasser besprengt, so
entfaltet sie sich wieder. Die Beduinen, welckie in der dortigen Gegend Hausen, sam-
meln diese Blumen und verkaufen sie an christliche Pilger.
4. Provinzen und Städte Palästinas. Palästina wird durch den Jordan in
das West- und Ostjordanland geschieden. Das Westjordanland zerfiel zur Zeit Jesu
in drei Provinzen:
a. Indäa, von den nackten Höhen des judäischen Gebirges durchzogen, enthält die
Hauptstadt Palästinas, Jerusalem.
Jerusalem, die heilige Stadt, liegt auf mehreren Hügeln am Bache Kidron
und ist von einer 13 m hohen Mauer umgeben. Die Häuser haben meist flache
Dächer, die von Kuppeln mit dem Halbmonde und von Klöstern mit dem Kreuze über-
ragt werden. An der Stelle des Tempels erhebt sich jetzt die Omarmoschee, die zu
den größten Heiligtümern der Muhamedauer zählt. Die schmalen, oft überwölbten
und daher dunkeln Gassen sind schlecht gepflastert und die in ihnen befindlichen offenen
Kanäle mit Aas, faulenden Früchten, Mist:c. angefüllt. Der „Schmerzensweg" führt
Jerusalem.
uns nach der Kirche des heiligen Grabes. Dieselbe ist auf dem Hügel Golgatha er-
baut und umschließt das heilige Grab sowie den Felsen, auf welchem das Kreuz er-
richtet war. Man zeigt hier noch die Löcher, in denen die Kreuze gestanden haben
sollen, und eine Messingleiste verdeckt einen tiefen Spalt, der beim Verscheiden Jesu
sich gebildet haben soll, „als die Felsen zerrissen und die Erde erbebte". Im Osten
führt eine Brücke über den Kidron nach dem Öl berge. Am Fuße desselben liegt der
Garten Gethsemane mit seinen acht uralten Ölbäumen.
Etwa 7 km südlich von Jerusalem liegt Bethlehem. Über der Grotte, wo der
Heiland geboren, steht die Marienkirche, welche je eine Abteilung für griechische, katho-
tische und armenische Christen enthält. Am Iordanthale liegt Jericho und nord->
westlich von Jerusalem der Flecken Emm aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Ii — 106 —
haben sie nicht. Wo sie sich niederlassen, errichten sie in der Eile kleine dachförmige
Hütten aus Zweigen, Rinde und Gras. Alles, was lebt, wird von ihnen verschlungen^
selbst Eidechsen, Frösche und Spinnen. Ihr faules Wanderleben geht ihnen über
alles. Mögen sie von den Weißen auch noch so freundlich behandelt werden - - eines
Tages laufen sie doch aus dem Dienst, werfen ihre Kleider in den Busch und ver-
zehren wieder Schlangen, Raupen und Würmer — wie zuvor.
Australier. ^
7. Die wichtigsten Kolonien in A. sind Viktoria, Neu Süd-Wales [uiüsj
und Südaustralien. Ihre Hauptstädte Melbourne jmelbörn] (450 T.), Syd-
ney [feidne] (400 X.) und Adelaide [eddelätd] haben sich in kurzer Zeit — Mel-
bourne z. B. in 40 Iahren — aus einem Haufen von Hütten und Zelten zu Pracht-
vollen Städten entwickelt, die mit ihren breiten Straßen, feinen Häusern und Pracht-
vollen Läden keiner europäischen Großstadt etwas nachgeben. Die Kolonisten im Innern
treiben zum Teil auf ihren Farmen Ackerbau, der Mehrzahl nach aber sind sie Squat-
ters [sfuotters], d. h. Schafzüchter, da sich das Land mit seinen Grasebenen vorwiegend
zur Viehzucht eignet. Ein „Schafbaron" besitzt nicht selten 100 000 und mehr Schafe.
Die meilenweiten Weideplätze, welche von der Regierung verpachtet werden, sind (um
Hirten zu sparen) mit einem Drahtzaune versehen. In der heißen Jahreszeit gehen
zuweilen ganze Herden aus Mangel an Wasser zu Grunde.
Zu dem von England in Besitz genommenen Festlande rechnet man politisch auch
die im Süden des Festlandes gelegene Insel Tasmania.
8. Die australische Inselwelt umsaßt alle Inseln, die östlich und nordöstlich
von A. im stillen Ocean liegen: Neu-Seeland, Neu-Guinea, die Karolinen-,
die Samoainseln (Hauptsitz des deutschen Südseehandels), die Gesellschafts-
inseln, die Sandwichsinseln flandrisch-] :c. Das Klima dieser Inseln ist ein
sehr angenehmes. Auf Neu-Guinea besitzt Deutschland eine Kolonie, die mehr als
halb so groß wie das Königreich Preußen ist und den Namen „Kaiser-Wilhelms-
Land" führt. Auch die Bismarcksinseln (Neu- Pommern, Neu-Mecklenburg?c.)
und die Marschallinseln sind vom deutschen Reiche in Besitz genommen.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Ortsnamen: Viktoria Melbourne Adelaide England Neu-Guinea Deutschland Pommern Neu-Mecklenburg
— 123 — 1
Xiii. Deutschlands Erniedrigung und die Befreiungskriege. Napoleon I. und das Ende des Deutschen Reiches.
1. Napoleon Bonaparte. Napoleon war als der Sohn eines Advokaten auf der Insel Korsika geboren, besuchte die Kriegsschule zu Brienne und wurde dann Osnzier.
Beim Ausbruch der Revolution stellte er sich auf die Seite der Republikaner. Diese schickten ihn nach Toulon, die Stadt von den Engländern zu befreien. Mit Geschick führte er diese Aufgabe aus. Nun wurde er General. Einen Pariser Volksaufstand brachte er bald dadurch zur Ruhe, daß er mit Kartätschen unter die Aufrührer schießen ließ. Bald darauf übertrug ihm die Regierung den Oberbefehl über die Armee, die damals in Italien gegen die Österreicher kämpfte. In kurzer Zeit hatte er den Feind besiegt und sich auch fast ganz Italien unterworfen. Ein Jahr darauf ging er nach Ägypten, besiegte 23 afrikanische Fürsten bei Kairo und wurde so auch Herr dieses Landes.
Nach Frankreich zurückgekehrt, wurde Napoleon hier mit großem Jubel aufgenommen.
Bald aber vertrieb er die dortige Regierung und machte sich zum ersten Konsul des Landes. Stets folgte der Sieg seinen Fahnen, und seine Soldaten verehrten ihn abgöttisch.
Das machte ihn so kühn, daß er sich 1804 zum Kaiser krönen ließ. 1801
2. Das ganze linke Rheinufer französisch. Im Jahre 1800 überschritt isoo Napoleon den Großen St. Bernhard und schlug die Österreicher bei Marengo.
Im Frieden mußte Deutschland das ganze linke Rheinufer an Frankreich abtreten. Um die Fürsten, wie z. B. den König von Preußen und den Kurfürsten von Bayern, die dort Besitzungen verloren hatten, zu entschädigen, gab er ihnen geistliche Fürstentümer und reichsunmittelbare Städte diesseits des Rheins. Sämtliche geistliche Herrschaften in Deutschland bis auf drei verloren so mit. einem Schlage ihren we tlichen Besitz und ebenso sämtliche Reichsstädte bis auf sechs, Nürnberg, Augsburg, Frankfurt und die drei Hansestädte, ihre Selbständigkeit. Im ganzen hörten 112 Staaten und Stätchen auf zu bestehen, wodurch zum Heile Deutschlands die Kleinstaaterei vermindert wurde.
3. Demütigung Österreichs. Als Napoleon Kaiser geworden war, wollte er sich zum Herrn von ganz Europa machen. Es verbanden sich darum die Engländer, Russen und Österreicher gegen ihn. Die Engländer vernichteten seine Flotte bei Trafalgar, wo Admiral Nelson, der tapfere Anführer der Engländer, den Heldentod fand. Die Russen und Österreicher aber schlug Napoleon
in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (1805). Im Frieden mußte Österreich 1805 7s "eines Landes abtreten, u. ct. auch Tirol an Bayern.
4. Ende des Teutschen Reiches. Nun war Napoleons Streben darauf gerichtet, auch die Macht des altersschwachen Deutschlands zu brechen. Im Jahre 1806 stiftete er den sogenannten Rheinbund. 16 deutsche Staaten 1806 (Bayern, Württemberg, Baden, Darmstadt, Nassau u. ct.) traten dem Bunde bei und stellten sich damit unter den Schutz Napoleons. 70 kleinere Reichsfürsten, deren Gebiet im Bereiche dieses Rheinbundes lag, wurden ihrer landesherrlichen Rechte entkleidet und Untertanen der ihnen nächstliegenden Rheinbundstaaten.
Der' Rheinbund stellte dem Franzosenkaiser 63 000 deutsche Soldaten für jeden Festlandskrieg zur Verfügung. Infolge dieser Vorgänge legte Franz Ii., der 1800 49. Kaiser Deutschlands, die deutsche Kaiserkrone nieder und sührte fortan
nur den schon 1804 angenommenen Titel „Kaiser von Österreich". Damit hatte das morsche, beinahe tausendjährige „Heilige Römische Reich Deutscher Nation" sein Ende erreicht.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon_I. Napoleon_Bonaparte Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Bernhard Marengo Demütigung_Österreichs Napoleon Admiral_Nelson Napoleon Napoleons Napoleons Napoleons Franz_Ii Franz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Korsika Toulon Italien Italien Kairo Frankreich Deutschland Frankreich Bayern Rheins Deutschland Nürnberg Augsburg Frankfurt Deutschlands Europa Bayern Deutschlands Bayern Württemberg Baden Darmstadt Nassau Rheinbundes Rheinbundstaaten Rheinbund Deutschlands
Kursus I. Abschnitt Ii. §§ 27—30.
41
(§ 27.) Ii. Das Königreich Bayern.
76000 qkm; 6^/s Million Einwohner.
Es zerfällt in 8 Regierungsbezirke, von welchen 7 auf den großen östlichen
und 1 auf den westlichen Teil am Rhein kommen.
1. Regierungsbezirk Oberbayern: München an der Isar (500000 Einwohner)
ist die Hauptstadt des Königreichs.
2. Regierungsbezirk Niederbayern: Passau an der Mündung des Inn.
3. Regierungsbezirk Oberpfalz: Regensburg an der Donau.
4. Regierungsbezirk Oberfranken: Bayreuth.
5. Regierungsbezirk Mittelfranken: Nürnberg (260000 Einwohner).
6. Regierungsbezirk Unterfranken: Würzburg und Aschaffenburg.
7. Regierungsbezirk Schwaben: Augsburg.
8. Regierungsbezirk Rheinpfalz: Speier und Kaiserslautern.
Bestimme die Lage der einzelnen Regierungsbezirke und nenne die Gebirge und Flüsse,
welche sich in denselben vorfinden! —
(§ 28.) Iii. Das Königreich Sachsen.
15000 qkm; 4x/s Million Einwohner.
Hauptstadt Dresden an der Elbe (400000 Einwohner). Andere bedeutende
Städte sind: Leipzig (460000 Einwohner), Chemnitz, Zwickau und Freiberg.
(§ 29.) Iv. Das Königreich Württemberg.
19500 qkm; 2j/s Million Einwohner.
Stuttgart (180000 Einwohner) ist die Hauptstadt des Königreichs; außer-
dem sind wichtig: Ulm an der Donau, !ferner Heilbronn und Tübingen, beide
an dem Neckar.
Bestimme die Lage der einzelnen Königreiche und nenne Gebirge und Flüsse, welche
in denselben liegen!
(§ 30.) Die sechs Großherzoglümer.
V. Das Großherzogtum Baden liegt in Süddeutschland auf dem rechten Rhein-
nfer. Hauptstadt: Karlsruhe. Andere wichtige Städte sind: Mannheim
an der Mündung des Neckar in den Rhein, Heidelberg am Neckar,
Freiburg und Konstanz am Bodensee. Baden-Baden ein weit be-
rühmter Badeort.
Vi. Das Großherzogtum Hessen zerfällt in zwei getrennte Teile, von welchen
der eine nördlich und der andere südlich vom Main liegt. Hauptstadt:
Darmstadt. Mainz am Einflüsse des Main in den Rhein; Worms
am Rhein; Gießen im nördlichen Teile.
Vii. Das Großherzogtum Mecklenbnrg-Schwerin liegt an der Ostsee, westlich
von der Provinz Pommern. Hauptstadt: Schwerin an dem gleichnamigen
See; Rostock in der Nähe des Meeres.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]