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1. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 76

1824 - Bonn : Weber
76 idutbfn von diesen mächtigen Vasallen abhängig, und traten gegen ste in dasselbe Lehensverhältniß, das zwi- schen diesen und dem Kaiser statt fand. Dadurch bildete sich der Unterschied zwischen dem hohen und niederen Adel vollständig aus. Zu dein ersteren gehörten die Fürsten und Semperfreien, zu dem letzteren die Mitte! freien und Ministerialen (solche, welche in die Dienste des hohen Adels traten). Bei dem hohen und niederen Adel kam seit dem 12ten Zahrh. die Sitte auf, sich nach seinen Ländereien und Schlössern zu nennen. Der Adel bildete eigentlich allein den Wehrstand, und war dem Kaiser zur Heeresfolge verpflichtet. Das Neichsheec zerstei in 7 Abteilungen oder Heecesschilde, welche unter der Reichsfahne ins Feld zogen. Die Stärke des Heeres bestand bei den Deutschen, wie bei den an- dern Völkern des Abendlandes in der Reiterei, und das Fußvolk wurde nicht geachtet. Nur zu Pferde, als Ritter, zog der Edelmann, geharnischt, mit Schild, Schwert und Speer bewaffnet, in den Krieg. Aus die. sem Verhaltniß entstand das Rilterwesen, welches in d. Per. durch die Kreuzzüge zu seiner höchsten Blüthe gelangte. Ii. F r a n ¥ v c i ch. Während die Beherrscher Deutschlands in dem Stre, den nach Italiens Besitz ihren Einfluß zu Hause ein- büßten, erweiterten die Könige von Frankreich, obschon den deutschen weder an Macht noch an Fähigkeiten gleich, den Umfang der königlichen Gewalt. Dieß gelang ihnen durch die lange Regierunqszeit mehrerer Könige, durch ihre Enthaltung von auswärtigen Kriegen, und durch planmäßige Schwächung der großen Vasallen. Dazu trug besonders unter Lud ewig Vi. und Vil, (1108 — 1 j80) der kluge Abt Suger vieles bei, indem er durch Fceigebung der Leibeignen und durch sichernde Privilegien der Städte, den Grund zum dritten Stande, der Hauptstütze der Könige gegen die Großen, legte. Doch erlitt Frankreich unter Ludwig Vii. einen empfindlichen Verlust, als sich derselbe von seiner Gemahlin El e0 n 0r e von Guienue trennte, und ihr die zugebrachten Be- sitzungen Guten ne und Poitou wieder zurückgab. Eleonore verheirathete sich darauf mit Heinrich

2. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 85

1824 - Bonn : Weber
Entriß, und selbst das Königreich Granada zinsbar machte. Sein Nachfolger war Al Phons X (der Weise), achtungswerth als Gelehrter, oder ohne Verdienste als Regent, der die Schatze seines Landes verschwendete, um den nichtigen Glanz der Kaiserkrone zu erlangen. c. Aragon. Nachdem Aragon sich im Kampfe mit den Arabern gestärkt hatte, denen es Huesca, Tudela und Sa, ragossa, (die nachherige Hauptstadt des Königreiches) entriß, wurde es durch seine Vereinigung mit der Grafschaft Barcellona, zu welcher außer Catalo, nien die Cerdagne und Roussillon gehörten, ein mächtiger Staat (1137). Ihn erweiterte Jacob I., der Eroberer (1213 — 1276), welcher Valencia und Majorka durch seine Siege über die Araber, und Montpellier durch E bschaft erwarb. In allen christlichen Reichen war die Verfassung monarchisch, und die Königswürde in der männlichen und weiblichen Linie erblich, die Macht der Könige aber durch Stände beschränkt. Diese bestanden aus der Geistlichkeit, dem hohen und niedern Adel, und seit dein 12ten Iahrh. (am frühesten in ganz Europal aus den Abgeordneten der Städte, welche auf den Reichstagen (covt.es) die Gesetze entwarfen, und die Steuern be- willigten. Am meisten vermochten die Stande in Ara- gon , wo außer den Gesehen und den Steuern auch Krieg und Frieden und die Münze von ihnen abhing» und wo ste das Recht hatten, dem Könige den Gehorsam aufzukündigen, der Gesetze verletzte. el. Portugal. Das Land» welches die Könige von Leon den Ara« bern zwischen dem Min ho und Tajo entrissen, und das von dem Hauptorte, dem Hafen Eale (Porto cale, jetzt Oportol den Namen Portucalia em- pstng, gab Alpdons Vi. von Eastilien seinem Schwie, gecsohne, dein Grafen Heinrich von Burgund, einem Abkömmlinge Hugo Capets, zum erblichen Eioenthume (1100), welches Heinrich darauf durch Eroberungen vergrößerte. Mit noch besserem Erfolge that dieß sein

3. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 190

1824 - Bonn : Weber
D stirbt zu Nom aus Gcam überfeine verunglückten 983 Entwürfe im 28ten Jahre. Otto Iii., 983 —1002, wird als Zjährigrs Kind zu Aachen gekrönt, und.steht anfangs unter der Vormund- schaft seiner klugen Mutter Theophania, Die wendischen Völkerschaften empören ñch, und « werden an der Tanger geschlagen, und bis 995 wieder 995 völlig unterworfen. O. geht nach Rom, wo Creöcentius den Papst unterdrückt und sich die Herrschaft angemaßr hatte. O. macht feinen Vetter Bruno als Gregor V. zürn Papste, 996 und schickt den Erescentiu- in die Verbannung. O, geht zum zweitenmal nach Italien, als Crescen- tkus seinen Papst Gregor V. oertreibt; läßt den Cres- centiné hmrichten, und bringt die Römer zum Gehorsam. O. bereist die Provinzen des deutschen Reiches, und 1000 besucht in Gm e se n das Grab des heiligen. A d e l b e rt S. 1001 O. gehet zum drittenmal nach Rom, will es zu seinem Wohnsitze machen, und kommt durch einen Auf- ruhr der Römer in große Gefahr. 1002 O. stirbt zu Paterno an den Frieseln oder an Gift 22 Jahr alt. Heinrich Ii., der Heilige, 1002 — 1021, bis- her Herzog von Bayern, der Urenkel Heinrichs I., behauptet sich nur mit Mühe gegen die andern Kron- bewerber. 1004 H. geht nach Italien, wo sich der Markgraf H a r- duin von Porca zum Könige aufgeworfen hatte, und kann seinen Gegner nicht verdrängen, der 10 Jahre lang diese Würde behauptet. 1005 H. wird mit dem polnischen Herzoge Boleslav I. in einen Kr eg verwickelt, der bis 1018 dauert und zum Nachtheile der Deutschen endigt. 1013 H. gehet auf Birten der Gegner Harduins zum zweitenmal nach Italien, wo Harduin freiwillig der ^Herrschaft entsagt, und H. zu Rom als Kaiser gekrönt 1014 wird. 1016 H. schließt mit Rudolph dem Faulen König von Burgund einen Erbvertrag, wonach Burgund mit Rudolphs Tode an Deutsch'and fallen soll. 1021 H. geht zum drittenmal nach Italien, um die in Unteritalien immer mehr um sich greifenden Griechen

4. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 21

1824 - Bonn : Weber
21 barten, Franken, Weftgothen und Sachsen, deren Regie, cungssormen daher eine besondere Erwähnung verdienen. 1. Verfassung der Langobarden. An der Spitze des longobardischen Volkes stand ein König, der vom Volke gewählt wurde, obgleich auch die Könige häufig die Nachfolge ihrer Sohne erlangten. Ihm zur Seite standen 30 Herzoge, die seine Macht mehr als bei irgend einem germanischen Volke beschränkten, denn wenig vermochte der ihnen beigegebene Gastal d us (königliche Anwalt), welcher ein Gegengewicht gegen ihre allzu ausgedehnte Gewalt seyn sollte. Unter den Herzogen besorgten Grafen, unter Grafen Heer- mannen und Schultheißen die Verwaltung und Rechtspflege des Landes. 2. Verfassung der Franken. Die Könige der Franken waren, seit Chlodowig die, ihre Macht beein- trächtigenden, S'tammhäupter ausgecottet hatte, unum- schränkter als bei andern germanischen Völkern, bis ihre ersten Minister, die Major domus, alle Hecrlchergewakt an sich rissen. Dem Hause Chlodowigs war die Nachfolge zugesichert; doch so, daß nicht das Recht der Erstgeburt, sondern die Wahl des Volkes über die Thronbesteigung entschied, das Reich unter mehrere Söhne getheilt wer- den konnte, und das weibliche Geschlecht vom Besitze der Herrschaft ausgeschlossen war. Die ersten Beamten nach dem Könige waren die Herzoge, Vorsteher ganzer Provinzen, unter welchen Grafen und Centacafen klei- neren Bezirken vorstanden; alle Richter im Frieden und Anführer im Kriege. Auf den jährlichen Volksversamm- lungen, anfangs im März, späterhin im Mar (daher März- und Maifelder) wurden von dem Könige mit Zuziehung der geistlichen und weltlichen Großen, wocun. ter die ersteren bald einen vorzüglichen Einfluß behaup- teten, und mir Einstimmung der sich einfinds^den freien Männer, Gesetze (Eapitularien genannt) gegeben, und über Krieg und Frieden gerathschlagt. -'j. Verfassung der W e st g o t h e n. Die Könige der Westgothen gelangten durch die Wahl desvolkes zumthcon, das indessen in der Regel bei den Abkömmlingen des balti- schen Königstammes blieb. Sie ahmten in ihrem Hoflager zu Toledo an äußerem Glanze die griechischen Kaiser nach, und übten eine sehr große durch Gesetze bestimmte Macht

5. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 235

1824 - Bonn : Weber
235 H a use erblich zu machen und Sicilien damit zu vereinigen, für den schon der Papst und 52 Reichsfürsien gewonnen waren, scheitert an der Festigkeit oer^Erzbi- schöffe von Köln und Maynz und an dem Widerspruche der sächsischen Vasallen. H. erlangt nur, daß sein zwei« jähriger Sohn Friederich von den Deutschen zu seinem Nachfolger gewählt wird. 1196 H. stirbt zu Messina, wahrscheinlich durch Con- stantia vergiftet, 28. September, 32 Jahre alt. 1197 Wegen Friederichs Ii. Minderjährigkeit erwählt die hohenstaufische Parthei den Herzog Philipp von Schwaben, Heinrichs Bruder, zum Könige (1197 — 1208), dem die welffsche Parthei Otto Iv., Heinrichs deö Löwen Sohn, 1197 — 1218, entgegenstellt. Innoc enz Iii., der die Rolle des Schiedsrichter- benutzt, uin die päpstliche Macht zu vergrößern, erklärt sich für Otto Iv, Philipp, der die Mehrzahl der Stande auf seiner > Seite hatte, wird durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsdach zu Bamberg 21. Juni ermordet. 1203 Otto Iv. gehet nach Italien, und wird von In. nocenz Iii., nachdem er dem päpstlichen Stuhle den Besitz der mathildischen Güter und anderer noch einzu- ziehender Herrschaften, als Spoleto, Ancona, Ra- venna ic. zugesichert hatte, zum Kaiser gekrönt. 1209 Als O. die abgetretenen Länder wieder an sich ziehen und Friederich Ii. seine Besitzungen in Unteritalien ent- reiffen will, thut ihn der Papst in den Bann, und stellt Friederich Ii. als Gegenkaiser auf, der in Deutsch, land starken Anhang findet. 1212 O. stehet dein Könige Johann von England und dem Grafen von Flandern gegen Philipp August von Frankreich, Friederichs Bundesgenossenen, bei, wird aber bei Bovines entscheidend geschlagen, und verliert fast 1214 alle seine Anhänger. O. behauptet sich in seinen Ecblanden, führt den kaiserlichen Titel bis an seinen Tod, und stirbt auf der Harzburg am 19. Mai. 1213 Friederich Ii., 1215 •— 1250, tritt das König- reich Sicilien seinem zweijährigen Sohne Heinrich ab, und verspricht dem Papste Honorius einen Kreuzzug zu unternehmen.

6. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 312

1824 - Bonn : Weber
312 1458 D. G- begeben sich unter französischen Schutz 1458 — 1464. 1453 D. G. büßen an die Osmannen Pera, Gal ata, 1460 M i t v l e n e und Chi 0 s ein. .1464 G. kommt wieder unter mailändische Herrschaft. Die Osinannen entreißen den G. ihre Besitzungen 1474 am schwarzen Meere und in der Krim. 1499 G- kommt mit Mailand an Frankreich. Mailand. In M. kämpfen die mächtigsten Familien bella Torre und Visconti um den Besitz der Herrschaft, bis es Matthaeus Visconti, mit Hilfe Kaiser Heinrichs Vii., gelingt, die Torre zu unterdrücken, und sich unter dem Titel eines Reichsvikarius zum 1310 Oberherrn zu machen. 1315 Er vergrößert den neuen Staat durch Bergamo, Pavia Cremona, und andere Eroberungen, und 1323 vererbt ihn auf feinen Sohn Azzo, dem Kaijerlud- 1328wig die Herrschaft raubt, später aber wiedergiebt. 1355 Azzo wird von seinen Brüdern Barnabas und Gakeazzo vergiftet. 1385 B. erleidet durch seinen Neffen Johann Gale- azzo gleiches Schicksal. 1395 I. erkauft vom Kaiser Wenzel den herzogli- chen Titel, erweitert sein Gebiet durch große Erobe- 1402rungen, und wird nur durch seinen frühen Tod ver- hindert, sich zum Könige von Italien zu machen. Seine Tochter Valen ti na wird mit dem Herzoge Ludwig von Orleans vermählt. Unter I. Söhnen Johann Maria und Philipp Maria lößt sich der mailandische Staat in mehrere kleine Herrschaften auf, bis nach I. M. Ermordung, 1412p. M. seines Hauses Herrschaft wiederherftellt. 1447 Er hinterläßt sie, bei dem Mangel rechtmäßiger Erben, dem Gemähte seiner natürlichen Tochter Bea- trix, Franz Sforza, einem tapferencondottieri, der auch von den Mailändern zum Herzoge er- wählt wird. 1460 Galea zzo Maria, des Vorigen Sohn. 1476 Johann Galeazzo, Sohn und Nachfolger G.

7. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 289

1824 - Bonn : Weber
289 fällt W. in sein Land ein, und nimmt ihn gefangen. 1312 F. soll sich mit Abtretung eines Theiles des Meißner Landes loskaufen, wird aber von den Bürgern zu Meis- sen defreit. W. nöthiget den rügischen Fürsten Wizlav Iv. 1314 die Stadt Stralsund im Besitz ihrer Rechte zu las- sen. Um sich zu rächen, bringt Wizlav zwischen den Königen von Dänemark, Schweden, Norwe- gen, Pvlen, dem Großfürsten von Rußland, den Herzogen von Mecklenburg, Sachsen, Braun- schweig, Lauenburg und anderen deutschen Fürsten ein großes Bündniß zu Stande, um W. zu vernichten. 1315 W. kommt seinen Gegnern zuvor, und bricht in Mecklenburg ein, wird aber bei Gransee geschlagen. Die Uneinigkeit der Feinde rettet ihn, und er behalt im Frieden zu Tempi in sein ganzes Gebiet, izitz so wie Stralsund seine Rechte und Freiheiten. W. beendigt seine Fehde mit Friedrich dem Ge- bissenen, indem er seine Eroberungen herausgiebt, und Letzterer auf die Lausitz verzichtet. 1317 Mit Johann V. erlischt die otto nische Linie und W. vereiniget ltun sämmtliche Theile des branden- burgischen Staats. Heinrich Iii., 1319 — 1320, stirbt noch nicht 1z19 achtzehn Jahre alt, und mit ihm endiget das a n h a l- tische Regentengeschlecht in Brandenburg, nachdem es daselbst 163 Jahre geherrscht hatte. 1320 Die benachbarten Herzoge von Sachsen, Mecklen-1320 - , bürg, Pommern und Braunschweig, die Könige von 132z Böhmen und Polen, der Markgraf von Meissen und der Erzbischoff von Magdeburg benutzen den herrenlo- sen Zustand des Landes, um einzelne Stücke desselben in ihre Gewalt zu bringen. , c Markgrafen und Kurfürsten aus dem bayerischen Hause, 1324 — 1373. Auf dem Reichstage zu Nürnberg belehnt Kaiser 1323 Lu de wig der Bayer, unter Zustimmung der Stände, feinen gleichnamigen Sohn mit der Mark Branden- burg. 11. 19

8. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 43

1915 - Bonn : Hanstein
43 min bei Trier zurückzog, wo er 915 starb. Seine Chronik 1), eine Hauptquelle der damaligen Zeitgeschichte, reicht bis 906. Diese Chronik ist die erste auf deutschem Boden entstandene Weltgeschichte. Wattenbach bezeichnet sie als „einen der frühesten Versuche, die Weltgeschichte zu einer ziemlich ausführlichen Erzählung zusammenzufassen, eine Aufgabe, an welche sich damals nicht leicht jemand wagte, und deren Schwierigkeiten außerordentlich groß waren“. Auch die kirchenmusikalischen Schriften Reginos sind bedeutungsvoll; zu seiner Zeit hatte Prüm eine ausgezeichnete Musikschule, Von künstlerischem und geschichtlichem Werte ist auch das Chartularium Prumiense oder Liber aureus, das Urkunden aus dem 8. bis 12. Jahrhundert enthält und im 12. Jahrhundert entstand. — Im Jahre 778 gründete der hl. Ludger, der erste Bischof von Münster, die freiherrliche Benediktinerabtei Werden an der Ruhr zur Sicherung der christlichen Lehre und als Pflanzschule für Missionspriester. Hier erholte er sich oft von seinen anstrengenden Missionsreisen, hier wurde er 809 bestattet. — Ludwig der Fromme baute seinem Ratgeber, dem Abte Benedikt von Aniane, zu Ehren um 815 das Kloster Cornelimünster, — Der hl. Willibrord gründete das Kloster Echternach, das auch seinen Gebeinen eine Ruhestätte bot. Im Jahre 836 stiftete der Abt Marquardt von Prüm (829/853) aus den Mitteln der Abtei das Kloster Münstereifel. Im Jahre 874 begründete Gericus, ein vornehmer Franke, das Kloster Gerresheim, und fast gleichzeitig mit diesem gründete der Sachse Altfried die Abtei Essen. Essen und Gerresheim waren mit Elten (gegründet 963) freiadelige Kanonissenstifte. Welchen Reichtum die Klöster der Karolingerzeit besaßen, zeigt das aus dem Jahre 893 stammende Registrum Prumiense, das Cäsarius von Meilendunk (1222) neu aufzeichnete und mit Anmerkungen und Erläuterungen versah. Nach diesem Güterverzeichnis hatte das Kloster Prüm damals Besitzungen in den heutigen Kreisen Prüm, Bitburg, Trier, Bernkastel, Daun, Adenau, Ahrweiler, Bonn, Cöln, Bergheim, Euskirchen, Rheinbach, Jülich, Schleiden, Neuwied und Kreuznach, in Nassau, Rheinhessen und Rheinbayern, in Luxemburg, Belgien und Holland. Es sind im ganzen 119 Einzelbesitzungen auf gezählt. 1) Vgl.: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm in den Monu-menta Germaniae.

9. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 138

1915 - Bonn : Hanstein
138 Soubise 40 000 Franzosen durch die Rheinlande nach Westfalen, und wie in früheren Jahren bei den Durchzügen, so mußten auch jetzt die Landbewohner harte Vorspanndienste leisten. Im Herbste kehrten die Truppen aus Westfalen zurück, und im Winter lagen mehrere Regimenter in Düsseldorf, Mülheim und Siegburg im Quartier. Das Fischersche Freikorps hat von allen Truppen das verabscheuungswürdigste Andenken hinterlassen. Bis zum Jahre 1762 bedrängte und plünderte es vorwiegend das Bergische; auch preußische Truppen brandschatzten noch einmal einzelne rechtsrheinische Gegenden, bis der Waffenstillstand von 1762 und der Friede 1763 endlich den Krieg beendete. Welche Kosten der Krieg gegen den Preußenkönig, in dem das Reichsheer seine ganze Schwäche zeigte, den rheinischen Fürsten verursachte, zeigen die Verhandlungen der Cölner Landstände vom Jahre 1762. Das Wildensteinische Regiment allein — in einer Stärke von etwa 700 Mann — verursachte einen Kostenaufwand von ungefähr 1 500 000 Reichstalern. Mit Hilfe des preußischen Königs Friedrichs Ii. und Sachsens kam Karl Theodor von Jülich-Berg und Pfalz 1779 auch in den Besitz von Bayern, dessen Herrscherhaus 1777 ausgestorben war. Im Jahre 1799 starb Karl Theodor, und Jülich-Berg fiel an den Herzog Max Joseph von Pfalz-Zweibrücken. Jülich kam im Luneviller Frieden (1801) an Frankreich, und Max Joseph übergab Berg 1804 an den Herzog Wilhelm von Bayern. Nachdem Max Joseph 1806 König von Bayern geworden war, trat er Berg gegen Ansbach an Napoleon ab. Die Geschichte des Herzogtums Cleve ist seit dem Jahre 1614 mit der Brandenburg-Preußens verbunden. In den rheinischen Besitzungen Brandenburgs herrschte ein Statthalter. Zu Cleve erwarb König Friedrich I. das Fürstentum Mörs und die Herrschaft Crefeld. Mörs gehörte früher dem Hause Oranien. Als nun 1702 die männliche Linie ausstarb, fiel die Grafschaft an Friedrich, den Sohn der Luise Henriette von Oranien, der Gemahlin des Großen Kurfürsten. Friedrich Wilhelm erwarb 1713 das Oberquartier Geldern, das schon früher zu Cleve gehört hatte und nun in dem Frieden zu Utrecht für die im Spanischen Erbfolgekriege gegen Frankreich geleistete Hilfe vom Kaiser an Preußen abgetreten wurde.

10. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 131

1915 - Bonn : Hanstein
131 1673 die französischen Streifzüge fort. Der Herzog von Jülich-Berg schleifte in diesem Jahre die Festung Siegburg, die bis dahin den Franzosen einen guten Stützpunkt bot. Der kaiserliche General Montecuculi belagerte und eroberte Bonn. Der General Spork säuberte das Bergische von den Franzosen, eroberte Deutz und schlug einige französische Heeresabteilungen in die Flucht. Die Kaiserlichen besetzten das Herzogtum Berg, und jeder Ortsbezirk mußte dort monatlich 1000 Reichstaler Kontribution in Geld und Naturalien liefern. Dazu kamen noch die Hand- und Spanndienste beim Festungsbau in Düsseldorf und die vielen Brenn- und Schanzholzlieferungen, durch die große Wälder ausgerottet wurden. Daß unter solchen Umständen die Bürger und Bauern furchtbar zu leiden hatten und gänzlich ausgesogen wurden, bedarf keines weiteren Beweises, besonders da Adel und Geistlichkeit ziemlich abgabenfrei waren. Da der Erzbischof von Cöln 1674 sich wieder mit dem Kaiser aussöhnte, wurden die Franzosen gezwungen, das Erzstift zu verlassen. Die Einquartierung kaiserlicher Truppen dauerte bis 1675. In dem nördlichen brandenburgischen Bezirk Cleve wechselten brandenburgische, französische und niederländische Truppen ab, und erst mit dem Frieden zu Nymwegen wurde die Ruhe in den Rheinlanden wiederhergestellt. Die von Ludwig Xiv. nach dem zweiten Raubkriege eingesetzten Reunionskammern zogen Stadt und Amt St. Wendel, Merzig, den Saargau, Veldenz, Trarbach und andere Besitzungen aus dem Gebiete der Rheinprovinz ein. Da im Jahre 1685 mit Karl, dem Enkel des Winterkönigs Friedrich I., dessen Geschlecht ausstarb, erbte Philipp Wilhelm die Pfalz und die erledigte Kurwürde. Seit dieser Zeit führen die Herzöge von Jülich-Berg den Titel Kurfürst. Kurfürst Philipp Wilhelm war ein gutmütiger und freundlicher Herr, seinem katholischen Bekenntnis treu ergeben, dabei duldsam gegen Andersdenkende, gerecht und aufrichtig. Als im Jahre 1688 Wilhelm Egon von Fürstenberg, den Ludwig Xiv. zum Erzbischöfe von Cöln machen wollte, vom Kaiser und vom Papste nicht bestätigt wurde und Joseph Clemens von Bayern den erzbischöflichen Stuhl bestieg, ließ der Franzosenkönig seine Truppen wieder ins Erzstift einrücken. Nachdem die blühende Pfalz verwüstet worden
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